Das Krankenzimmer ist ziemlich schlicht gestaltet. Hier und da hängen die üblichen Poster, die nunmal in einem Krankenzimmer hängen sollten. Zwei Betten, die durch Vorhänge voneinander getrennt sind befinden sich in diesen Raum. Diese sind besonders weich... und kuschelig... und verführen schlimmstenfalls zum Schlafen. Ein kleiner, chaotischer Pult, auf dem der Schularzt mit einem Computer arbeiten kann befindet sich neben den Betten. Desweiteren finden sich im ganzen Raum verteilt Medizinschränke und diverse Utensilien wie eine Waage oder ein Messgerät. An einem runden Tisch hat man die Möglichkeit, wichtige Gespräche die die Gesundheit betreffen zu führen. Der Geruch des Raumes ist wegen der vielen Desinfektionsmittel stets ein chemischer.
Ja, eigentlich hatte ich noch etwas zutun. Ich wollte nach Hause und mich etwas ausruhen. Allerdings war es mir wichtig, den Jungen auch in sichere Hände gegeben zu haben. Allein aus dem Grund, da mir die Ärztin wie schon erwähnt, unheimlich vorkam. Und allein der Gedanke, den Jungen hier mit ihr allein zu lassen, na ja. Beäugte ich auch seinen Arm, hob dabei jedoch auch die Braue. War irgendetwas am Bett verkehrt, dass… - wurde mir aber schnell klar, was gesucht wurde? Tat ich es ihm damit auch gleich und musterte die Feder etwas. Eigentlich ging ich davon aus, dass es nichts besonderes war, fand für mich auch keinen Grund, sie fest zu umschließen. War es aber der Junge, der genau dies tat. Stellte sich mir auch die Frage nach dem warum. Sie war nichts besonderes und fiel einem Kautz wie mir vom Federkleid. Mehr war daran auch nicht zu… ja~ beachten. Außerdem war sie schwarz und nicht so hell strahlend wie die, die man im Himmel bekam. Denn dafür hatte ich nicht die Voraussichten.
Er wollte ihn also nicht aufhalten. Wiederum, wen er sich ansah, dass der Junge die Feder umschloss - gab es einen Grund dazu? Vielleicht hatte er auch Angst davor, was kam? In diesem Fall ließ ich ungern jemanden zurück, auch wenn ich nicht Herkules persönlich war. Es war mir als Lehrer einfach, ja, wichtig. Wanderte mein Blick auch von ihm aus wieder zur Ärztin, die scheinbar alles beisammen hatte, was sie brauchte. Sie kurz angesehen, schaute ich wieder zum Jungen, ”ich bleibe.” Ja, sehr heldenhaft. Hoffentlich konnte ich den typischen Materialien der Ärztin auch standhalten. Am besten einfach nicht offensichtlich drauf schauen. Den mein Magen war da eine Klasse für sich. Daher konzentrierte ich mich mehr auf den Jungen, als auf das, was sie anschleppte. Auf mich achte er einfach den Eindruck, nicht alleine sein zu wollen. Vor allem jetzt, wo Mitsuki nicht bei ihm war. Wenn sie herkäme - erst dann würde ich den Rückzug antreten. Vorher jedoch nicht. Außerdem machte es mich immer noch stutzig, dass er eine meiner Federn in den Händen hielt. Vielleicht auch nur eine Ablenkung, um die jetzige Situation etwas auszublenden? Also wenn dem wirklich so war, erklärte ich das als Phänomen und unglaubliches. Denn bis dato hatten sie - abgesehen vom Fliegen - keinen wirklichen nutzen. Jedenfalls nicht in meinen Augen. Irgendwann wäre ich sie sowieso los, wenn sie mir stetig ausfallen würden. Also wenn dem wirklich so sein sollte, würde ich sie erst gar nicht mehr zum Vorschein kommen lassen, dass stand außer Frage.
Immernoch hielt der Junge die Feder des Lehrers fest in seiner Hand fest und verfolgte das Gespräch zwischen ihn und der Ärztin, falls man es als ein Gespräch bezeichnen hätte können. Höchstwahrscheinlich war Gilbert Nightray auch nicht sonderlich angetan und erfreut über eine solche Schulärztin, aber was sollte man schon machen? Konnte man sich ja auch nicht aussuchen. Bestimmt gab es noch andere Ärzte, nur diese hatte heute eben gerade Dienst ~ Huh? Sensei Nightray wollte bleiben? Langsam drehte der Blondschopf seinen Kopf wieder zur Seite, wobei er seine Augen kurz zusammenkniff, und musterte dann den Lehrer. Gut, entweder er war doch dezent angetan oder er hatte einen guten Mensch- .. Engelsverstand. Mit einem freundlichen Lächeln wollte Takeru wohl so etwas wie "Danke" oder so rüberbringen, dann wanderte sein Blick wieder zur Ärztin, von der er übrigens nichtmal den Nachnamen wusste. Egal. Dann eben Mrs. Godzilla. Okay, bei diesen Gedanken ermahnte sich der Engel selbst.. gedanklich.. war bestimmt nicht nett. Aber sie hörte es ja nicht! Und ausserdem stimmt- ..genug. Die Hand, in welcher er die Feder hielt schlüpfte in seine Hosentasche, und erschien eine Sekunde später wieder ausserhalb, jedoch leer. Aus irgendeinem Grund respektierte er diesen Engel, ob es nur an der Tatsache lag, dass er ihn geholfen hatte? Abgesehen davon hätte sich die Ärzztin bald mal ans Werk machen können; immerhin wusste der Engel nicht wielang er sich selbst noch mit seinen Gedanken ablenken konnte. Auf das, was nun folgen sollte, war er nämlich nicht sonderlich scharf.
Aw, er blieb. Wie schön. June freute sich doch immer riesig über ein wenig Gesellschaft. Ja... und wie. War zum weglaufen. Es mussten doch nicht immer mehr Leute als nötig hier herein? Erst das Mädchen mit ihrem Freund und nun genau dieser mit dem Gefiederten... So war also die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser als nächstes hier landen würde? War ja nicht auszuschließen und ein Lachen wert, wenn nun der Begleiter des Letzten als nächstes hier auf dem OP-Tisch lag. Es war ein Bett, ja. Aber man konnte es auch zu anderem verwenden, als zu dem, für was es vorgesehen und erfunden worden war. Da gab es viele Möglichkeiten und man durfte doch mal kreativ sein und Dinge zweckentfremden. Obwohl dann wohl die ganze Bettwäsche blutverschmiert wäre, würde man hier operieren. Und zu klein war das Ding auch. Also nicht hoch genug. Aber nähen konnte man! Und hier musste man es sogar. So ging June aber auch mal ans Werk. Und Samthandschuhe wäre wirklich kein hier einzusetzendes Wort. Wäre nicht angebracht. Sie sprach keine vorwarnenden Worte oder achtete darauf besonders vorsichtig zu sein, als sie den ersten Stich setzte, nachdem sie alles vorbereitet hatte. Eher wandte sie sich an den Anderen, der gerade nicht dran war. „Und wen genau habe ich nun hier sitzen? Namen und so... wäre auch mal ganz schön.“ Ob sie doch etwas zu grob mit der Nadel umging? Ach was, die heutige Jugend war doch ein robustes Völkchen. Die ließ sich durch so etwas doch bestimmt nicht beeindrucken. Auch wenn der Hals eine wirklich ungeeignete Stelle für so etwas war. Da war der Brustkorb schon angenehmer und erträglicher. Aber was sein musste, das musste sein - und wurde hier auch ohne jegliche Scherze und kleine Spielchen zuende ausgeführt. Man musste ja auch bleiben und ihr auf die Finger schauen... Es dauerte ein wenig, bis die Naht endlich überall angebracht war und sie den letzten Knoten machte, damit nicht alles gleich wieder aufging. Das hätte den Sinn dieser Behandlung verfehlt. Und das wäre doch schade gewesen. Obwohl... auf ein neues! Hätte für einen freudigen Gesichtsausdruck beim Patienten gesorgt, bestimmt. „Oh, irgendwas gegen die Schmerzen hattest du ja nicht haben wollen, richtig?“ Witzig. Dabei war die Frau gerade fertig geworden und für solch einen Vorschlag war es jetzt reichlich zu spät. „Hatte wohl vergessen zu fragen, mein Fehler..“, nuschelte sie leise und unberührt vor sich hin, als sie Nadel und Rest des Fadens beiseite legte und sich alles nochmals ansah. Sah vernünftig aus. Alles beim Besten. „Helfen Sie ihm beim Aufsetzen.“ War an den Zuschauer gerichtet. „Den Verband kann ich schlecht im Liegen anlegen.“ Sie selbst kümmerte sich derweil um genanntes Utensil und betrachtete etwas skeptisch alle beide.
Ah, nicht doch! ”Mach vorsichtig“, bat er leise und musterte ihn wieder schweigend. Und was war das? Ein stillschweigendes aber warmes lächeln. So etwas wie eine Danksagung? Erwiderte ich es auch leicht. Wieder kurz zu seiner Hand geschielt, war die Feder plötzlich weg. Meine Braue schien sich von alleine fraglich hinaufzubewegen. Hatte er sie nun doch wieder weggeworfen? Ich hatte mich nicht darauf konzentriert, ihm die ganze Zeit auf die Finger zu starren. Unhöflich und so. Und das war immerhin nicht ich. Wieder an die Ärztin gewandt, musterte ich das, was… sie tat. Aber… betäubte man so etwas nicht vorher? Irgendwie hatte ich Angst, etwas zu sagen. Nicht, dass sie mich gleich auf den nächsten Tisch verfrachtete und an mir das gleiche vollzog, obwohl ich keine Wunden hatte. Na ja, jedenfalls nicht SO wirklich - abgesehen von den kleinen Löchern auf den Schultern dank Liam. Aber die würden auch so wieder von alleine zuwachsen. Als ich auch bemerkte, dass der erste Stich nicht gerade wundervoll war, ergriff ich schon automatisch die freie Hand des Jungen, damit er sich festhalten konnte, da ich an die andere nicht herankam. So würde wohl das Laken die Arbeit machen müssen. ”Uhm… ich möchte Ihre Arbeit nicht in Frage stellen, aber… wäre es nicht sinnvoll die Wunde zuvor zu… na ja, bet-”, ich wurde bestimmt kreidebleich. Sie sprach zwar nicht, aber allein ihr Blick sprach BÄNDE! Bände! Eine ganze Bibliothek!! Oh Gott… sie macht mir Angst…, ein imaginärer Tränenfluss. Klammerte ich mich alsbald selber an der Hand des Jungen fest. Wegen ihres Blickes hatte ich auch sofort wieder die Gusche gehalten und senkte sofort den Blick hinab. O.M.G. Das war alles nicht mehr normal. Glaubte ich auch, dass mich zwanzig Millionen Nadeln stechen würden. Für jedes Wort und jeden Buchstaben eine passende Menge. Immer und immer wieder in die Wunden hinein. Das tat mir schon von nachdenken her weh. Ich ließ sie einfach machen, anstatt mir noch einen bösen Ärger mit ihr einzuhandeln. Konzentration Gilbert! Konzentration!!, genau! Tief durchgeatmet, öffnete ich wieder die Augen, die zuvor geschlossen waren und ich starrte direkt auf die Wunde, die genäht wurde, …urks~, wieder verschwand mir die Farbe aus dem Gesicht und ich bekam weiche Knie. Blut… und das schnüren von Fleisch. Oh Gott… so bliebe das Essen doch bitte im Magen. Wenn ich das Zimmer erstmal verlassen würde…
Und siehe da, da erwähnte sie es auch noch. Schmerzmittel? Nein, natürlich nicht. Der Junge war sichtlich robust, konnte alles ab, er war Hulk. Der Versuch war ja in die Hose gegangen. Musterte ich auch das Gesicht des Blonden und er sah nicht gut aus. Allein die Tatsache, dass keine Betäubung hinzugezogen wurde. Nachdem sie alles weggetan hatte, lauschte ich ihr erneut und versuchte NICHT auf die genähten Wunden zu blicken. Nein, nein. ”J-ja“, brabbelte ich leise und hielt noch immer die Hand des Jungen, half ihm mit der anderen Hand dann aber vorsichtig, damit er sich aufsetzen konnte. Wenn wir erstmal draußen ein würden - vielleicht konnte ich ja dann noch etwas reißen und die letzten Reserven aus mir herausholen, um ihm die Schmerzen zu nehmen. Es sei denn, man war so nett und gab ihm dafür eine Salbe oder dergleichen. Allerdings… wenn ich sie mir so ansah… mein Magen und mein Kopf bezweifelten es irgendwie. Wie kam ich bloß darauf?
Na also, genau in dem Moment, in welchem Takeru sich nicht mehr abzulenken wusste, hatte Mrs. Godzilla ihre Utensilien bereit und machte sich ans Werk. Schon beim ersten Stich der folgte, zuckte der Junge kurz und verzog sein Gesicht, moment?!~ Die wollte doch nicht... Ein weiteres Zucken. ... Die will wirklich...?! Jahh, nur weil man hier auf einer Schule für nichtmenschliche Wesen war, wurde man hier wie im ... wann wurden eigentlich schmerzlindernde Mittel eingeführt? Hah, also hatte der Engel doch etwas zur erneuten Ablenkung gefunden! Doch lange hielt diese nicht an, als die Ärztin nach seinem Namen fragte. Antworten konnte Takeru nicht sofort, stattdessen presste er Ober- und Unterlippe zusammen und konzentrierte sich einfach darauf, nicht vor Schmerzen aufzustöhnen; würde ja auch nichts bringen. Erst jetzt spürte er einen leichten Druck auf eine seiner Hände und verfolgte diesen mit seinem Blick - Sensei Nightray hatte nach der Hand des Engels gegriffen, nein, klammerte sich schon fast daran und... seine Worte erinnerten Takeru aber doch an das, was gerade an seinen Körper vorging und er konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. "Ghh.. grmm.." Empört zog er seine Augenbrauen zusammen und musterte kurz das Gesicht der Ärztin. Boah. Nein. Lieber glitt sein Blick wieder zum Lehrer, der irgendwie garnicht gut aussah. Aber das tat Takeru bestimmt auch nicht, ausserdem spürte er wie sich sein Magen vor Schmerzen begann langsam aber sich umzudrehen. Er schluckte. Auch wenn es bestimmt belustigend wäre, in das Gesicht der Ärztin zu kotzen..... "T-takeru.. Masaki.." Endlich bekam sie ihre Antwort, was? Noch einige Minuten lang verbrachte der Engel unter den Qualen der grauenvollen Tortur, wetzte seinen Kopf im Kissen hin und her und atmete tief durch. Nach einer schier endlos langen Ewigkeit schien sie aber fertig gewesen zu sein... Und da erwähnte sie auch noch die Schmerzmittel, die er nie bekam. "Wär ja zu schön gewesen." Da sprach de Ärztin auch schon weiter und forderte den Lehrer auf, Takeru beim aufsetzen hochzuhelfen. Nicht lange dauerte es, bis der Junge nun auch die zweite Hand des Lehrers spürte und dieser ihn in eine sitzende Lage verhalf. "Danke.." Ging an den Lehrer, war ja wohl klar, oder? Zwar war der Eingriff nun vorbei, doch der Engel vermochte immer noch jegliche Stiche in seinen Wunden zu spüren. Würde bestimmt noch ein toller Tag werden, wenn es so weiterginge.
Ich rauschte in das Zimmer rein, vorbei an allen Leuten und blieb ein wenig atemlos stehen. Hier waren ja aber eine Menge Leute~ Aber wenigstens nicht seine Freundin. Ein hübscher junger Mann...eine Frau, und mittendrin Takeru. "Hey.", meinte ich schüchtern und gammelte mich in Richtung Bett. Alles klar, denn eigentlich hatte ich hier überhaupt nichts zu suchen. "...T..tut mir leid, dass ich einfach...hier reingerauscht bin.", meinte ich schnell. Aber es tat mir gar nicht leid. Sollten die anderen Leute halt selbst schauen, wo sie versorgt werden. Wahrscheinlich hatte der Engel gar keine Ahnung mehr, wer ich war. Weil ich nur kurz aufgetaucht war, ihn angeraunzt hatte und dann irgendwie wieder verschwunden war. Irgendwie - so empfand ich das jedenfalls - sah er sehr schwach aus. So, vorher war er viel lebendiger gewesen. Meine Fresse, natürlich. Er hatte sich ja verletzt, normal dass er nicht mehr gesund aussah. Während ich nicht wusste, was ich sagen sollte, knautschte ich an meinem Oberteil herum, sah die anderen zwei Personen an. "Hey.", meinte ich auch zu denen, wand mich kurzerhand wieder an Takeru. "Ist alles okay bei dir?" Was sollte ich auch sonst fragen? Sicher nicht, was sein Musikgeschmack denn so war. Dann platzte es doch aus mir raus: "Es tut mir übrigens leid, mir ist 'ne Sicherung durchgebrannt. Also, als ich dich so dumm angemacht hab'. Echt. Wirklich. Und wenn ich irgendwas tun kann, äh..dann mach ich das jetzt." War doch mal lieb von mir. War das das erste Mal, dass ich mich entschuldigt hatte? Es fiel mir so schwer.
Als der Mann seine Worte los wurde um zu fragen, ob sie nicht vielleicht anders behandeln wolle, oder zumindest eine für den Patienten angenehmere Art nehmen wolle... Bekam er dafür einen Blick zugeworfen, der nicht sonderlich freundlich oder herzlich wirkte. Wer so angestarrt wurde, war es auch nur für einen kleinen Moment, der musste wohl am ehesten befürchten, gleich als nächstes dran zu sein. Und noch schlimmer als der jetzige Patient... Sagen tat sie dazu allerdings nichts, sondern widmete sich rasch wieder ihrer Aufgabe, welche sie bald ja auch beendet hatte. War alles genäht und die Haut wurde nicht mehr durch die Risse getrennt, sondern saß wieder aneinander. Das Fäden ziehen würde bestimmt auch lustig werden. Daran dachte man bestimmt noch gar nicht und ersehnte sich nur das Ende der Behandlung herbei. War ihm ja nicht zu verübeln und June konnte schlecht leugnen, dass ihre Laune sich beim Anblick ihres Werkes etwas besserte. Und nun ja keine vorwurfsvollen Blicke oder dergleichen... Es gab eben auch Menschen, die sich am Leid anderer erfreuten. Nicht nur die netten, lieben kleinen Engelchen. Die Welt sah eben anders aus und beherbergte ebenso die, die man gerne in seiner Gesellschaft hatte, wie auch Monster. Damit musste man wohl oder übel leben.
Den Namen hatte sie sich gemerkt, auch wenn sie gerne alle beide gehabt hätte. Dabei wussten die beiden nicht mal ihren Namen. Man hatte ja aber auch kaum gefragt. Da sollte man sich nicht wundern, wenn man am Ende ohne da stand. Dabei wäre es wohl nicht allzu schwierig, ihren Namen heraus zu bekommen. Seis drum. Auf die genähten Stellen wurde nun der Verband gelegt. Wenn das so weiterging, dann würde sie nicht drum herum kommen bald schon welchen nachzubestellen. Schon der Gleiche mit etwa selben Sorgen. Sich hier tiefe Wunden zuzufügen war wohl irgendwie... In. „Ich werde dir noch was gegen die Schmerzen mitgeben. Und...“ Nun galt ihr Blick nicht mehr der Stelle an welchem sie noch etwas des weißen Stoffes anbrachte, sondern fixierte Takerus Gesicht. „Ich hoffe du zeigst mehr Verstand und strapazierst deine Wunden nicht gleich. Sonst landest zu schlimmstenfalls gleich wieder hier.“ Dazu aufgetragener Ausdruck machte einem wohl klar, dass das das letzte war, was man nur irgendwie wollen konnte. Auch wenn sie sicher war, dass das schon vor ihrer Aussage so gewesen war. So wurde auch dieser Schritt abgeschlossen und June verschwand nochmal kurz zum Schrank, um zwei kleine Döschen daraus hervor zu holen. Ging mit diesen auch wieder zu den beiden und überreichte dem Größeren die mitgebrachten Utensilien. „Morgens, mittags, Abends eine davon und das andere je nach Bedarf, wenn die Schmerzen zu groß werden.“ Musste sie so etwas eigentlich verteilen? Am liebsten wäre ihr das in ihrem Schrank geblieben und der Junge hätte weiter vor sich hingelitten. Sogar das Mittel, das Entzündungen verhindern sollte, wäre ihr lieber nicht mehr vorhanden gewesen. Aber ja, was solls. Und gerade als June beinahe enttäuscht die Dinge hergab, sprang die Türe auf.
Was zum...? Mit gehobener Braue betrachtete sie das eingetretene Mädchen. Das war allem Anschein nach nicht wegen irgendwelchen Beschwerden hier, lief es gleich zu Takeru und redete mit ihm. Was auch immer das sollte... Sie beobachtete eine kurze Weile und bevor irgendwer antworten konnte auf das, was Madame da loswurde, hieb June einmal nicht allzu feste, aber grob genug um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen auf das Tischchen, das neben dem Bett stand. „Wenn ihr das nicht hier fortführen würdet, um andere Leute mit weniger Arbeit damit zu nerven... Die Tür ist da drüben, bitte sehr.“ Mit einer Geste in die Richtung gezeigt, verlor sie nur noch einige Worte an Jungen. „Und du achtest auf deine Wunden.“ Es wäre zugegeben... keine gute Idee, sich nun dazu zu entscheiden doch zu bleiben, obwohl man sie allesamt gerade „freundlich“ hinaus geworfen hatte.
Es dauerte wirklich eine Weile bis sie von dem kleinen.. Hafendings loskam. Denn ihr Körper wollte nicht so, wie sie es gern hätte.. denn gleich als Mitsuki festen Boden unter sich spüren konnte, kippte sie wieder zur Seite und konnte sich knapp noch auf die Knie zwingen. Moarh, wie nervig.., dachte sie sich und spürte die andere Kraft in sich, die von ihrer Schwäche profitierte. War ja klar, dass ihre andere Seite nichts besseres zutun hatte, als die Oberhand ihres Körpers zu gewinnen. Leicht geseufzt sah sie hinauf zum Himmel. Es regnete immernoch.. und ein kalter Wind wehte um sie herum. Wieder zitterte sie, da sie ja sehr wenig anhatte, und zwang sich auf die Beine. Und da fiel.. der Mantel, der um ihre Schultern gelegt war, zu Boden. "Huh..?", murmelte sie und hob sie an. Wer hatte ihn ihr gegeben..? Obwohl man das nicht tat, fummelte sie an dem Mantel rum und fand ihn der Seitentasche bloss die Bootsreservierung.. Musste also von einem Lehrer sein.. Lexus oder der Inselkundelehrer? Aufjedenfall müsste sie den Mantel zurückgeben.. aber das schien jetzt nicht so wichtig zu sein.
Schnell zog sie den Mantel an und lief, so schnell ihr Fuss es zuliess, zum Schulgebäude, direkt zum Krankenzimmer. Davor hielt sie an und zuckte kurz zusammnen beim Gedanken wieder bei der Ärztin aufzutauchen.. die würde ihr nur noch mehr Schmerzen antun, wenn die wüsste, dass sie ihr Bein nicht geschont hatte. Zaghaft sah sie zu ihrer Schiene am Fuss. Vielleicht musste man die neu..richten oder so?.. Mitsuki hatte ehrlich gesagt Angst, da rein zu gehen. Nur schon wegen der Ärztin. Aber Takeru.. Zögernd legte sie ihre Hand auf die Türklinke und.. drückte die Tür so einen kleinen Spalt auf. Das erste was sie vernahm war.. Misus.. Stimme?.. Wieder zuckte sie zusammen als sie nun auch noch die Stimme von June hörte. „Wenn ihr das nicht hier fortführen würdet, um andere Leute mit weniger Arbeit damit zu nerven... Die Tür ist da drüben, bitte sehr.“ Der Spalt wurde etwas grösser und sie drückte Lexus Mantel fest an sich. Was sollte sie nun tun? Einfach reinplatzen.. mit der Gefahr dass die Ärztin sehr mustern würde. Triefnass und dreckig wie sie war..? Ausserdem sah ihr Fuss auch nicht in Ordnung aus. Sehr scheisse, was? Hörte Mitsuki die Stimme, von der ihre Angst nur wuchs. Wie erstarrt blieb sie einfach stehen, ohne zu ahnen, dass sie vielleicht jemand sehen konnte.
Also doch! War überhaupt ein Wunder, dass man sich scheinbar dazu durchrang, dem Jungen noch etwas gegen die Schmerzen zu geben, welchem ich gerade entgegenlächelte. Die Dankaussagung war immer etwas sehr positives, wie ich fand. Ein gut erzogener Junge, wenn ich das gedanklich festhalten durfte? War nur die Frage offen, ob die Dinge auch helfen würden. Wenn dem nämlich nicht so war, waren sie nicht so sinngemäß für hoffende Wundheilung gedacht. Und die Ärztin machte auf mich nicht so den Anschein, als würde sie das irgendwie… kümmern. Ein sehr, wirklich sehr kühler Mensch. Würde mich eventuell nicht wurden, wenn der Raum bald gemieden werden würde. Einfach wegen der Tatsache Ärztin. Ich verscheuchte die Gedanken und achtete lieber wieder darauf, was passierte. Die Aufmerksamkeit ihrerseits war sowieso auf den Blonden gerichtet, als dass sie mich noch irgendwie beachtete. Irgendwie war mir das auch grundlegend lieber so, wirklich. Wanderte mein Blick ihr auch schließlich nach, während ich noch immer brav beim Jungen stehen blieb. Konnte ich dabei auch langsam wieder meine Hand von seiner lösen. Sah nicht so reizend aus, wenn der Lehrer die ganze Zeit sein Patschehändchen mit dem des Schüler hielt. Und auf Gerüchte wollte ich es auch nicht unnütz kommen lassen. Auch wenn ich bedenken musste, dass hier sowieso kaum jemand war und das ganze irgendwie falsch(?) interpretieren konnte. Ich war einfach ein… liebenswerter Mensch… - ja. Durfte ich das so egoistisch von mir geben? Normalerweise bin ich ja kein egoistischer Mensch, will es auch gar nicht sein… also das nur so am Rande meiner Gedanken hier. Ehm, ja.
Aber warum - so fragte ich mich - bekam ich ausgerechnet die Utensilien in die Hand gedrückt, auf welche ich starrte und leicht die Braue hob. Das wollte mir nicht so wirklich in den Kopf. Ich hatte doch nicht die Schmerzen… - na ja, war etwas anderes. Aber der Junge… - ich schielte leicht zu Takeru, blinzelte etwas und sah wieder zu den Utensilien. …wahas~? Warum ich? Klartext: ich kam da irgendwie nicht klar mit. Also doch. Ich wusste schon, wie man die Sachen verwendete… außerdem hatte die Ärztin es ja eben erwähnt. Morgens, mittags und Abends. Und das andere, was sich da noch in meiner Hand neben dem Medikament quetschte, nur gelegentlich. Wenn die Schmerzen zu groß wurden. Hm, okay. Das sollte ich ja dann auch noch auf die Reihe bekommen… ehhh~ warte! Ich blickte davon wieder auf und runzelte etwas die Stirn. …wahas~? Warum ich? Ich wiederholte mich. Ja. Mein Gesicht was mir gegenüber war sagte mir - per Augenkontakt - ‘frag erst gar nicht’. Und ich befahl. Oh Gott… ich bekam wieder ungewollt weiche Knie. NEGATIVE, WEICHE KNIE!!
Doch der ‘Schauplatz’ wurde unangenehm voller. Warum? Gab es so viele, die Verletzungen hatten? Kinder… meidet Verletzungen, wenn ihr keine Verletzungen haben wollt, dachte ich mit imaginärer Stirntropfenbesetzung. Immerhin, ich meinte es wirklich nur gut. Aber so wie es aussah, schien man ja ein festes Ziel zu haben. Ein dunkelhaariges Mädchen hatte den Raum betreten und war konsequent zu Takeru ans Bett gelaufen. Ich runzelte etwas die Stirn. Normalerweise hätte ich seine kleine Freundin erwartet. Aber ich durfte auch nicht vergessen, dass sie Schwierigkeiten dabei hatte, sich zu bewegen. Vielleicht hätte ich ja doch versuchen sollen, beide mitzunehmen. Wobei ich jedoch damit hätte rechnen müssen, den nächsten Baum irgendwie mitzunehmen. Das wäre weder den Kindern noch mir zugute gekommen. Ein leises seufzen entwich mir, bis ich mich wieder an die Kinder richtete und gerade so noch bemerkte, so etwas wie ein ‘Hallo’ entgegengebracht bekommen zu haben. Die Jugend von heute. Als schlimm klassifizierte ich das trotz allem nicht. So lange ich noch verstand, was sie wollte, war es ja okay.
Trotz allem schien man hier - die Ärztin wieder - nicht darauf zu pochen, uns noch länger hier ertragen zu wollen. Das beruht wirklich auf Gegenseitigkeit, ja, dachte ich mir und wandte mich wieder an die Kinder. In das Gespräch der Jugendlichen hatte ich mich nicht integriert, dass war etwas, wofür ich nicht geschaffen war. Also… es war ihr Gespräch, so. Sprach ich auch erst danach wieder, ”nun komm, ich werde dich in dein Zimmer bringen und dann ruhst du dich aus“, sprach ich ruhig und packte die Utensilien, welche ich noch immer in den Händen hielt, in die Manteltasche und legte eine Hand in sei Kniebeugen, um die andere auf seinem Rücken zu platzieren. ”Vorsichtig“, hob ich ihn schließlich auch langsam hoch. Natürlich hätte er auch laufen können. Aber meiner Ansicht nach hätte das die Wunden nur weiter gereizt und das musste immerhin nicht wirklich sein, nicht? Wandte ich mich jedoch auch noch mal an die Ärztin, ”danke.” Ja, sie war mir SEHR unheimlich, aber anstand gehörte sich nun mal. Punkt. Den Jungen auf dem Arm, die Medikamente im Mantel, schritt ich auch vorsichtig vom Bett weg, achtete dabei aber auch auf die Dunkelhaarige, ”verlassen wir lieber das Zimmer“, murmelte ich leise, lächelte etwas und schritt schließlich hinüber zur Tür, wo ich jedoch… - na wer hätte das gedacht? Aber anstatt einfach zu verharren, schritt ich weiter drauf zu, schob die Tür mit dem Fuß auf und achtete darauf - war mir ihr Fuß immerhin aufgefallen - das die Ärztin sie nicht gleich ins Visier nahm. ”Mitsuki“, murmelte ich leise und schritt vorsichtig an ihr vorbei, um hinter dem mir fremden Mädchen [Misu] die Tür wieder zu schließen. ”Ich würde Takeru noch gerne auf sein Zimmer bringen, ich wäre euch verbunden, wenn Ihr mich führen könntet“, erklärte ich. Ich wollte den Jungen nicht einfach hier hinsetzen und gehen.
Der Verband wurde Takeru also umgelegt, und zwar an jenen Stellen, die betroffen waren... nämlich um genau zu sein um seinen Brustkorb und seinen Hals. Bereits jetzt wurde dem Jungen warm darunter, was aber wohl auch an der Nervosität und an dem lag, was er gerade so durchmachen musste... Der Engel spürte, wie der andere Engel~ seine Hand nun losliess. Wieder atmete Takeru tief ein, doch schienen seine Ohren bei den Worten 'Schmerzmittel' und 'mitgeben' zu zucken. Daher erwiderte der Junge die Blicke der Ärztin, auch als sie ihm darauf aufmerksam machte, dass er seine Wunden nicht strapaziern sollte. Klar. Das was er immerhin als letztes wollte, war an diesen Ort zurückzukehren... "Sicher..", murmelte er nur kleinlaut und nickte dabei. Auch wenn er sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen konnte. Gehen durfte er doch, oder nicht? In den Unterricht..? Mit seinen Blicken verfolgte er die Bewegungen Junes, die Sensei Nightray zwei kleine Döschen überreichte. Okay, und warum gab sie es nicht gleich dem Opf-.. den Patient? Die folgenden Worte der Ärztin bekam der Engel nicht mehr komplett mit, denn aus dem Gang waren bereits Schritte zu vernehmen. Mitsuki...?
Die Augen des Engels fixierten die Türe, durch die kurze Zeit später auch jemand hindurchtritt. Ein Mädchen. Aber nicht...~ "Misu?" Mit geöffneten Mund blickte er perplex in die Richtung des dunkelhaarigen Mädchens, die durch das Krankenzimmer wuselte, bis hin zum Bett, auf welchem Takeru sass. Seine Lippen umspielten ein Lächeln, doch bevor er ein 'Hallo' oder irgendetwas dergleichen aussprechen konnte, was sowieso bei der momentanen Verfassung des Engels etwas dauern würde, fragte sie ob alles okay sei. "J-ja.." - Was sollte man auch sonst sagen? Dass man gerade eine Folter überlebt hatte? Wohl kaum... hätte sie ihm bestimmt nicht geglaubt, und wäre zumal noch unhöflich der Ärztin gewesen. Was von Misu allerdings noch folgte, verwirrte den Engel nurnoch mehr. Sie... entschuldigte sich? Und wollte ihm.. helfen. Zwar kannte er das Mädchen nun nicht so übertrieben lange, doch wusste er, dass dies gewiss nicht ihre Art war. Also wusste er es auch zu schätzen und brachte ein wahrlich glückliches Lächeln zustande. Eigentlich hatte er noch hunderte Fragen an sie, doch ein Hieb auf dem Tisch hielt dem Engel davon ab, auch nur irgendetwas zu sagen. Jaha, die Ärztin hatte die drei nun dezent.. rausgeschmissen, oder? Unkontrolliert tatschte der Engel jene Stellen an seiner Brust ab, die nun mit Verband umwickelt waren und drehte seinen Kopf zu Gilbert. "Eh.. ins.. ..eh.." Er wollte ihn ins Zimmer bringen? Alles klar! Etwas unsicher wetzte sich der Engel auf dem Bett rum, versuchte für den Bruchteil einer Sekunde aufzustehen, doch das nächste was er spürte, waren die Hände des Lehrers in seinen Kniebeugen und auf seinen Rücken. Huh, er wollte ihn wirklich aufs Zimmer bringen?! "Eh ..ich..k-kann..auch..~" Ja, konnte er höchstwahrscheinlich nicht. Dennoch war es ihm nun vorallem vor Misu etwas peinlich gewesen, von einem Lehrer durch die Gegend getragen zu werden. War für ihn nur eine Bestätigung seiner Schwäche. Der Ärztin warf Takeru keinen Blick zu, Gilbert jedoch schon. Einen verlegenen, um genauzu sein. Drum schüttelte er seinen Kopf auch kurz, sodass einige Haarsträhnen über seine Stirn und seine Augen fielen, blickte dann kurz zu Misu. Sie wusste doch, dass er ihre Entschuldigung angenommen hatte..? Sie sollte einfach mitkommen. Wohin auch immer. ~
Mitsuki. Was? Was sagte der Lehrer da? Wieder wandt der Engel seinen Kopf, der nun irgendwie auf Augenhöhe mit Mitsukis K-.. Mitsuki! Die Gesichter der beiden berührten einander fast, als Gilbert mit Takeru auf den Armen durch die Türe schritt. "Hey.." Mitsuki war also hier?.. Ob es ihren Fuss nicht gut ging? Oder war sie nur wegen ihn gekommen.. Die Tatsache, dass nun nicht nur Misu sondern auch Mitsuki hier waren, erfreute dem Engel zwar..dennoch..wurde er..von einem..Lehrer..herumgetragen.. Eigentlich musste er Gilbert, dem Engel... dankbar sein... Und er war es auch. Gewiss. Sofort fiel dem Engel die veränderte Haarfarbe und auch der andere Gesichtsausdruck Mitsukis auf... Ihre Dämonengestalt könnte nun wirklich niemand gebrauchen, oder?