Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
out: Hätt ich gewusst, dass du heute postest, hätt ich klein stella-chan nicht erpressen müssen :D
Sein kleiner Vampierfreund machte...wie erwartet gar nichts. Nicht die geringste regung. Nicht den Hauch einer Reaktion. Wütend sah der Dämon zu den Rothaarigen herab. In einem kurzen Wimpernschlag zerbiss er den Loli. In seinem Mund knirschte es ein paar mal, und nur noch der kleine Stab war übrig, der weiterhin lässig in seinem Mundwinkel hing, bis er ihn in den Sand warf."Kann ich behalten?? Ist schon okay? Stell dir mal vor, es wäre nicht dein Loli sondern dein Geld. Dein Handy, deine Tasche...Oder der schicke Ring den du am Hals trägst!" Mit etwa diesen Worten forderte er Daiki herraus, mal eine Antwort zu geben. Sich immer noch fragend, warum er das hier eigentlich machte, setzte er sich lässig in den Sand."Ich hab nix gegen deine Art, aber du solltest vieleicht ein kleines bischien konsequenter sein. Denn sonst werden so Leute wie ich, dich immer nur ausnutzen. Nur die werden nicht so freundlich sein, und bei nem Loli bleiben.", er betrachtete die Sonne, während er so sprach."Ach, du hast ja meine Nummer, wenn dir son Typ blöd kommt, schick mir ne SmS, ich helf dir dann schon.", meinte er gelangweilt, als er es sich im Sand gemütlich machte. Irgendwie hatte er großen Hunger. Aber zugleich wollte er auch klein Daiki etwas selbstvertrauen geben."Setzt dich, ich beiß schon net.", lachte er. Jaaa er biss nicht. Aber Vampiere schon. Diese Wesen, die durch niedere Experimente von Dämonen mit Menschen entstanden. Früher waren Vampiere nur Vorboten für ihre Meister. Aber heutzutage haben sie sich von den Dämonen abgewandt. Jedenfalls die meisten.
Hinter den Beiden Jungs flogen die beiden Mädchen durch die Gegend. Diese Yuka, ein Engel, konnte nicht besonders...na ja... landen. Das andere, Cry, oder wie sie hieß, sie war deutlich interesannter. Ein Engel in dessen Körper Dämonenblut floß. Sie wusste selber ja nicht mal etwas davon. Hach, dass wird noch lustig werden, da war sich Kurya sicher.
Der Rothaarige fummelte an dem Papier rum, bis er ihn endlich auf gekriegt hatte und den Lolli davon befreite. Genüsslich steckte der Kleine sich seinen neuen Lolli in den Mund und schloss dabei glücklich seine Augen und sogar ein kleines zufriedenes lächeln umspielte seine Lippen. Doch das Glück und diese Zufriedenheit war nicht auf Dauer, denn schon erklang die böse und etwas wütende Stimme von Kurya. Die Worte wiederholten sich ein paar Mal in seinem Kopf, weshalb er niedergeschlagen zu Boden schaute. Mal wieder. Natürlich wusste er das der Dämon vor ihm recht hatte. ja.. du h-hast recht.. Nächstesmal würde es sicherlich nicht bei einem Lolli bleiben. Bei den Worten, dass sein Ring das nächste Opfer sein könnte griff er instinktiv schnell daran. Mit geweiteten Augen fixierte er Kurya, um jeden Schritt von ihm zu erfassen. Doch hatte der Dämon wohl nicht vor, denn Ring zu stehlen. Es war nur ein falscher Alarm, weswegen sich seine steife Haltung gerade wieder etwas lockerte. Doch die Angst saß immernoch tief in ihm, weswegen er den Ring weiterhin in seiner Hand hielt. Der Ring war ihm kostbarer als alles andere was er besaß. Wahrscheinlich war er sogar mehr wert als sein eigenes Leben. Nachdenklich und langsam öffnete er seine Hand und starrte den Ring in seiner Hand an. Sachte strich er mit dem Daumen darüber und verlor sich mal wieder beinahe in dem roten Kristall, der eine gewisse Macht ausstrahlte. Ganz leise hörte er wieder eine unbekannte Stimme in seinem Kopf, doch war sie in all den jahren garnicht mehr so unbekannt. Die dunkle Stimme rief ihn wieder zu sich, dass glaubte der Kleine zumindest. Denn eigentlich verstand er die Worte kaum, die er in seinem Kopf wahrnahm. Vielleicht waren es auch bloss irgendwelche Hirngespinnste, das hoffte er zumindest. Doch eigentlich wusste er ganz genau wem diese Stimme gehörte. Dem Monster in sich. Daiki schüttelte schnell den Kopf, um die Stimme los zu werden. Lieber verdrängte er diese Tatsache und tat so als wüsste er nicht was es ist. Das böse Etwas in ihm einfach ignorierend. Das mit dem Ausnutzen war ihm irgendwie klar. Schließlich kannte er es schon. Sachte hob er sein Haupt wieder an und schaute Kurya dabei zu, wie er auf dem Boden saß und den Blick gegen Sonne richtete. Kurz schossen ihm alle schwachen Momente in den Kopf und die Stimmen von seinem Vater und Kurya hallten im Einklang mit. Bedrückt verzog er seine Lippen zu einem bitteren lächeln, als er sich auch schon langsam auf Kurya zu bewegte. Dabei umfasste er die Kette wieder fester und versuchte einen entgültigen Entschluss zu fassen, undzwar sich wirklich zu ändern. Wenigstens ein bisschen. Sanft spielte der Wind mit seinen roten Haaren und er setzte sich neben Kurya und starrte einfach ins Meer. ich werde mein bestes geben.. versprochen! sagte er ohne zu stottern und ein Funken Wille entstand in ihm. Die Mädchen hinter ihm hatte er noch nicht wirklich realisiert. Zwar hatte er sie gesehen, doch eher unbewusst.
Der kleine dachte viel. Manchmal viel zu viel. Wer zu viel dachte, wird oft gestoppt. Und genau das sah der Dämon gerade. Ein nervöser, kleiner Vampier. Neugierig sah Kurya zu den Mädchen der beiden rüber, und beachtete ihre scheiternen Flugversuche."Das ist gut.", meinte Kurya, als er mal kurz lächelte. Im nächsten Moment lugte er wieder nach hinten, und daraufhin lehnte er sich etwas zu Daiki. "Sach mal, die aktion in der Caf eben...Du kannst die Schwerkraft verändern?", fragte er leicht neugierig. Im nächsten moment legte er sich flach auf den Rücken, um in den Himmel sehen zu können."Wie währe es, wenn wir mal die beiden Engel, da hinten, etwas weiter nach oben befördern als sonst?" Er lachte als er fieß grinste."Die eine da hat sowieso schon probleme beim Landen in geringen höhen, wie das wohl bei größen höhen aussieht?", er musste noch mehr lachen, als er das sagte. Irgendwie war die Idee sehr fieß...und SEHR amüsannt. Aber ob der Rothaarige genügend Mum dafür hätte? Egal würde sich sehn...
Im letzten moment knurrte plötzlich der Magen von Kurya."Boh, mensch hab ich nen Hunger!", meinte er, als er aufsprang."Also ich geh was essen, kommst du mit?", meinte er leicht grinsend."Ich bezahl nicht für dich.", fügte er leise hinzu. Er bewegte sich schon langsam vom Strand weg.
Er beobachtete die Wellen die tobten und verlor sich dabei beinahe in dem blau, das eine gewisse Ruhe ausstrahlte. Irgendwie fand er die Farbe blau schön. Er mochte es auch, wenn er Wesen mit blauen Augen sah. Warum genau wusste er nicht. Seine eigenen waren rubinrot, die an Blut erinnerten oder an den Rubinkristall, der in seinem Ring steckte. Rot, war irgendwie so grausam und er konnte nichts gutes damit verbinden. Es war nicht so das er die Farbe hasste, denn schließlich war es seine Lieblingsfarbe und dennoch erinnerte es ihn nicht an schöne Dinge. Mit seiner rechten Hand spielte er mit dem Ring, der an seinem Hals hing. Eher unbewusst, da seine Aufmerksamkeit auf der Wasseroberfläche lag, worin sich die Sonne spiegelte und das Wasser zum glitzern brachte. Als der Dämon ihm eine Frage stellte wand sich der Kleinere zu ihm und nickte. Ja.. verließ es bestätigend seinen Mund. Neugierig wand er sich nun auch nach hinten und schaute den beiden Mädchen zu, die ihre Flugkünste trainierten. Erstaunt starrte er in den Himmel und fixierte das Mädchen mit ihren Flügeln. Engel hatte er so noch nie so nahe gesehen. Die Flügel sahen wirklich sehr schön aus. So rein. Verträumt beobachtete er sie und irgendwie bekam er bei dem Anblick Lust selbst zu fliegen. Zwar hatte er keine Flügel wie die beiden, die ihn in die Lüfte helfen würde, aber dafür hatte er seine Vampirkraft. Als Kurya eine fiese Idee brachte schaute Daiki etwas skeptisch zu ihm. Ihnen beim fliegen helfen? Naja konnte man das eigentlich helfen nennen? Aber.. das wäre doch gemein.. flüsterte er leise und wurde wieder unsicher. Eigentlich wollte er doch keinen mit Absicht ärgern. Nachdenklich wand er den Blick auf seinen Ring und starrte in den Kristall hinein. Ohne es zu realisieren wurde sein Blick plötzlich glasig und wanderte langsam zu den beiden Engeln. Der Kristall und Daikis Augen leuchteten zeitgleich blutrot auf und ein leichtes fieses lächeln zierte seine Lippen. Der Kleine veränderte die Schwerkraft um die beiden und beförderte sie mit einer Handbewegung hoch in die Lüfte. Als das leuchten auch schon verschwand und Daiki verwirrt zu Kurya schaute. Was war das?... fragte er sich gedanklich und war erst total irritiert. Hatte das Monster in ihm gerade die Kontrolle über ihn gehabt...? Geschockt über diese Tatsache starrte er wieder den Ring an und stand langsam auf, da Kurya Hunger hatte. Nickend und total abwesend lief er ihm hinterher.
Yuka nickte bei jedem Wort von Stella und versuchte sich alles genau ein zu prägen. Sie war froh endlich Hilfe zu bekommen. Die ganzen Verletzungen waren ja nicht mehr aus zu halten. Yuka machte sich gedanklich Notizen um auch nichts zu vergessen. "Gut ich denke ich habe es verstanden, dann werde ich es wohl noch einmal probieren." Mit einem Satz hob sie hab und kreiste durch die Luft. Es war traumhaft zu fliegen. Alles fühlte sich so leicht an und vor allem konnte man gut abschalten. Doch jetzt musste Yuka sich konzentrieren sie wollte endlich diese verdammte Landung hinbekommen. Viel zu oft hatte sie sich damit blamiert, vor allem bei den Jungs. Sie ist nie wieder zu einem Date geflogen und wird es auch nicht mehr. Nach zwei Runden probierte sie das erste mal die Landung. Grinsend bemerkte Yuka das sie wirklich über der Stelle schwebte und und endlich die perfekte Landung ausführen konnte. Aber es wäre ja zu schön um war zu sein wenn es dann auch perfekt klappt. Yuka ließ den Wind zu schnell ab von ihren Flügeln und landete mit einem Satz auf dem Po. "Au !" Und wieder ein Reinfall dabei hatte doch Stella sie gerade noch vorher gelobt. Doch sie verlor keine Zeit, sprang auf und erhob sich wieder in die Lüfte. Nächster versuch, Stella meinte zu ihr das sie noch etwas länger über der stelle bleiben sollte also versuchte sie auch das. Yuka flog wieder eine Runde über den Strand und ließ sich dann langsam absenken. Diesmal wartete sie noch etwas länger und ließ sich dann vorsichtig ab. Langsam berührten ihre Zehnspitzen und dann auch der rest des Fußes den Boden. Gerade als Yuka vor Freude Losschreien wollte plumpste sie auch schon wieder gerade Wegs nach vorne auf den Boden. Yuka hatte es satt, sie hatte genug Sand für heute gegessen. Mit schämenden Ausdruck in den Augen stand sie auf und befreite sich mal wieder vom Sand. Was war gerade schief gelaufen? Aber, Yuka überlegte nicht lange und hob nun wieder ab. Gerade als sie zur dritten Landung ansetzen wollte sah sie wie der Boden sich immer weiter von ihr entfernte. Nach ein paar ungewollten Saltos in der Luft und kurz vorm übergeben, konnte Yuka gerade noch so kurz über den Boden stoppen bevor sie nun noch einmal Sand essen durfte. Mit zwei Kräftigen Flügelschlägen war sie wieder aufrecht und stand fest auf den Boden ohne etwas davon zu bemerkten. Yuka stemmte die Hände in die Hüften und schaute sich grimmig um. "Was war das denn? Also so schlecht im Fliegen bin ich nun auch nicht, das war eindeutig Sabotage."
out: endlich ein post. sorry~ klausurphase und so :P und ähh.. wie wahrscheinlich nur ein ganz kurzer...
Während ich Yuka dabei beobachtete, wie sie weiter versuchte, ihre Anweisungen in die Tat umzusetzen, spürte ich, dass Cry unruhig wurde. //Stimmt etwas nicht, Bestie? Es sieht dir gar nicht ähnlich, plötzlich ohne Grund nervös zu werden. ... Cry? Hey! Antworte gefälligst!// ...Irgendwas stimmte hier nicht, sie verhielt sich auf jeden Fall merkwürdig. Bevor ich mir darüber aber zu viele Gedanken machen konnte, war ich plötzlich in der Luft. //Was zum...?// Erschrocken spannte ich meine Flügel auf und konnte mich knapp vor dem Boden gerade noch so abfangen. Was war das denn bitteschön gerade? Mit einem vagen Verdacht drehte ich mich in Richtung der beiden Jungen... die verschwunden waren. "Das war mit Sicherheit einer der beiden Jungs... Idioten. Da hätte wer weiß was passieren können." Besorgt sah ich nach Yuka, die... auf dem Boden stand und nicht so aussah, als wäre sie bei der Landung wieder hingefallen. "Du schaffst es, nach so einer Aktion zu landen, aber kannst dich bei Windstille nicht auf den Beinen halten. Das ist erstaunlich." Hatten Cry und ich das gerade gemeinsam gesagt? Es passte weder zu ihr noch zu mir wirklich, aber für beide gleichzeitig... war es merkwürdig okay. //Vielleicht sind wir zwei einfach gar nicht so unterschiedlich wie du denkst, Schätzchen.// //Sicher. Wer es glaubt wird selig, Bestie.// Daraufhin hörte ich Cry nur lachen... und irgendwie hatte ich selber das Gefühl, dass ich es nicht so hasserfüllt meinte, wie es noch vor wenigen Augenblicken gewesen wäre.
Plötzlich erfasste mich eine starke Windböhe und hob mich weit in den Himmel. Von der Sonne geblendet drehte ich mich, nachdem ich wieder die Kontrolle hatte, von ihr weg und sah Richtung Schule... oh verdammt, der Unterricht! Alles andere um mich herum vergessend flog ich schnell zurück. Wie spät war es um Himmels Willen???
Obwohl ihre Wort ein wenig scharf formuliert waren, so konnte er sich ein Grinsen bei Gott nicht verkneifen. Vielleicht würde er sich erbarmen ihr zu helfen, aber möglicherweise musste er nachher auch ganz dringenden Geschäften nachgehen und so nicht fähig sein mit ihr das Bett zu beziehen. Je nach Lust und Laune (und ihrem Benehmen natürlich) würde er später seine Entscheidung treffen. Aber um Calleigh vorerst im rechten Glauben zu lassen (er wollte eine Diskussion vermeiden) nickte er bloß lächelnd und trat zur Tür heraus. Dabei fiel ihm auf, wie sie ihre Handtasche förmlich an sich drückte als wäre sie ihr größter Schatz. Typisch Mädchen, wieso mussten sie eigentlich überall hin ihren nutzlosen Kram mitnehmen? Jungs kamen doch auch prima ohne jeglichen Schnickschnack zurecht. Aber so war es wahrscheinlich von Mutter Natur vorgegeben.
Irgendwie war der Weg zum Strand länger als erwartet, beziehungsweise erhofft. Er führte erneut einfach quer durch das Waisenhaus, über den langen Weg vor dem Waisenhaus und schließlich durch das Tor, welches zu dieser Zeit noch geöffnet war. Dann ging es eine gefühlte Ewigkeit Richtung Stadtpark, wobei Jun den Weg allein durch seine Intuition erahnen konnte. Einerseits konnte man bereits von Weitem das Geschrei der Möwen und die Wellen, welche gegen die Sandbank prallten. Und schließlich konnte man sogar das salzige Wasser riechen, beinahe schmecken, so intensiv war der Geruch. Ja, so roch die Freiheit, das Leben! Mitten in der Großstadt aufgewachsen, kannte der Blonde die See bisher nur aus Filmen und Büchern, selbst gesehen hatte er es noch nicht. Warum war er seit seiner Ankunft eigentlich noch nie hier gewesen? Vielleicht hatte er einfach Angst sich alleine zu verlaufen oder ihm saß der Schock seiner Entführung noch zu tief in den Knochen. Jedenfalls bereute er es in diesem Moment nicht hier gelandet zu sein – man konnte es sogar als Glücksfall bezeichnen. Raus aus der verpesteten Stadtluft, der engen Wohnung und dafür ab an einen weißen Sandstrand und unbegrenztes Meer! Sprachlos stand er neben Calleigh, betrachtete das Spiel der seichten Wellen. Unter seinen Schuhsolen spürte er den weichen Sand, in seinem Mund bereits den Geschmack des Salzwassers. Ein schönes, erfrischendes Bad – das wäre jetzt das Nonplusultra! »Allein für diesen Blick hat sich alles schon gelohnt«, sprach er an das Mädchen gewandt und machte einige vorsichtige Schritte vorwärts, um nicht zu nah an das Wasser zu gelangen. Man hatte ihm immer eingeschärft, dass mit dem Meer nicht zu spaßen war, denn es hatte seinen eigenen Willen. Egal wie ruhig die See momentan aussehen mochte, binnen weniger Minuten konnte sich ein gigantischer Sturm aufbauen. Aus diesem Grund wagte Jun sich fürs erste mit einem Abstand von guten sieben Metern an das Wasser heran. Aber wollte er tatsächlich ein Feigling sein? »Warst du schon mal am Meer?«, fragte er sie relativ belanglos. Smalltalk, weiter nichts. Sie sah ebenfalls aus wie ein Stadtmädchen, aber der erste Eindruck konnte genau so gut gewaltig daneben liegen.
Wow, der Weg war lang. Am liebsten hätte ich ihn mehrere Male gefragt, wann wir denn nun endlich da sein würden oder ob er mich nur verarschte, doch ich hielt mich zurück. Im Hinterkopf der Gedanke, bald wieder die so vertraute Meeresluft einzuatmen, lief ich einfach weiter neben ihm her und riss mich zusammen, keinen Mucks von mir zu geben. Ja, so konnte ich auch! War aber nicht Stade einfach, da ich endlich ankommen wollte! Wieso war der Weg überhaupt so ewig lang? Wollte man uns bewusst davon fern halten? Konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen...vielleicht wollte man uns einfach nur vor den möglichen Gefahren beschützen, die es gab, wenn man zu nah am Meer wohnte. Ja, das musste es sein. Auch wenn die Sorge eigentlich vollkommen unbegründet war. Da passierte schon nicht so viel. Nach für mich ewig langem Marsch konnte ich endlich die frische, salzige Luft riechen und die Wellen hören und sofort hatte ich das Gefühl, wieder zu Hause zu sein. An dem Ort, an dem man mich rausgeworfen hatte. Und nun endlich konnte ich es auch sehen. So unglaublich schön. Die Wellen hoch und glänzend, der Himmel darüber einfach atemberaubend und der Sandstrand davor zum Einladen schön. Als Jun neben mir zu sprechen begann, hatte ich Mühe, meine Tränen zurück zu halten. Der Anblick erinnerte mich einfach an mein altes Leben, aus dem ich nie wirklich raus gewollt hatte. Ich beobachtete Jun dabei, wir er nähe an das Wasser heran ging, sich aber ganz so nah niht zu trauen schien. Warum nur? Es würde ihm schon nichts passieren. Und war er nicht im Schwimmclub? Wovor hatte er also Angst? Mein Beinahe-Weinen war wieder komplett verschwunden und ich machte mich näher an das Wasser heran; näher als Jun sowieso. Doch bevor ich weiter ging, zog ich meine Schuhe aus und legte sie in den warmen, weichen Sand und daneben meine Handtasche ( wehe, die würde jemand klauen oder auch nur anrühren!), damit beides nicht nass werden konnte. Nun ging ich direkt auf das Meer zu, bis meine Füsse in dem kühlen Meerwasser standen. So gerne wäre ich hinein gesprungen und so gern wäre ich hier geschwommen und getaucht, doch das ging mit meinen Klamotten natürlich nicht. Ohne mich zu Jun umzudrehen, gab ich ihm nun endlich eine Antwort auf die Frage, ob ich Schonmal am Meer gewesen war. "Oh ja, auf jeden Fall!" sagte ich und grinste, lachte kurz auf. Jeden Tag meines Lebens hatte ich am Meer verbracht. Und davon hatte ich auch jede Stunde genossen. Verdammt, wieso hatte ich jetzt keinen Bikini an? "Du etwa nicht?" schoss es mir dann durch den Kopf und ich drehte mich fragend zu ihm um. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass jemand noch nicht am Meer gewesen war, wo es doch so unglaublich schön war (wie Jun ja bereits festgestellt hatte).
Enttäuscht über seine eigene Feigheit trat nun auch er näher an die Fluten heran, zumindest so nah, dass er unter seinen Schuhsohlen bereits den feuchten Sand spüren konnte. Ein unwillkürliches Grinsen legte sich auf seinen Zügen nieder als die seichten Wellen immer näher kamen und dabei über den Strand schwappten. Sie legten dabei kleinere und etwas größere Muscheln frei, nahmen einige allerdings wieder mit in die Tiefen des Ozeans. Um seine Turnschuhe vor Nässe zu schützen, tat er es Calleigh gleich und zog diese aus, bevor sie nass werden konnten. Denn er hatte weder Lust in feuchten Schuhen, noch barfuß zurück zur Akademie zu laufen. Außerdem machten triefnasse Schuhe bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch, welches er überhaupt nicht ausstehen konnte. Mit dem Mädchen inzwischen fast auf einer Höhe, spürte Jun plötzlich angenehm warmes Wasser an seinen Füßen, welches bis zu seinen Fesseln anstieg und schließlich wieder absank. Es hatte ein wenig gekitzelt, doch konnte man dieses Gefühl nur schwer beschreiben. Eine Art Vorgeschmack auf die große Freiheit, die im weiten Meer wartete. Als hätte man einen Löffel Eis gegessen, die restliche Portions allerdings stehen gelassen. Etwas überrascht über die Reaktion der Blondine, wirbelte der Junge leicht herum und blickte sie verdutzt an bis ihr kurzes Lachen abebbte. Vermutlich müsste er sich bei ihr über jedes noch so kleine Lächeln freuen, so mies gelaunt, wie sie momentan wirkte. Die Frage, welche sie hinter her stellte, brachte Jun nun wirklich etwas aus dem Konzept. Verstand sie es etwa als so selbstverständlich, dass man schon einmal am Meer gewesen war? Möglicherweise lebte sie ja an einem Strand, doch er selbst hatte noch nie die Meerluft in der Nase gehabt, weshalb er sich umso mehr freute hier die Gelegenheit dazu zu haben. »Nein, um ehrlich zu sein noch nie. Ich komme aus Kyoto, bin also wohl das typische Großstadtkind. Na ja, im Urlaub war ich auch nie, daher kenne ich das Meer nur aus Filmen und gewissermaßen aus Büchern. Aber ich muss schon sagen, dass Dokus dieses Feeling niemals sogut treffen werden, wie es in echt ist«, erklärte er zugegeben etwas umständlich, aber dafür umfangreich. Er grinste Calleigh an und stellte sich unwillkürlich die Frage woher sie eigentlich kam. Den Namen hatte er noch nie zuvor gehört. »Und woher kommt das Prinzesschen? Vermutlich nicht vom Land, oder?« Keck grinsend schreckte er etwas auf als das Wasser erneut seine Füße umspülte – diesmal sogar etwas höher als zuvor. Die Hitze trieb ihm die Schweißperlen auf die Stirn, sodass Jun kurzerhand sein T-shirt über den Kopf zog und in die Richtung seiner Schuhe warf. So war es schon wesentlich angenehmer.
Jun traute sich also doch näher an das Wasser. Das war schön. Soetwas sollte man sich nicht entgehen lassen, erst recht nicht, wenn man noch nie am Meer gewesen war. Es konnte einem ja eigentlich nichts passieren. Und wenn man schwimmen konnte, gab es noch viel weniger Gründe, sich zu fürchten. Und schwimmen konnte Jun ja wohl. Immerhin glaubte er ja, mich in einem Wettkampf schlagen zu können. Darauf freute ich mich ehrlich gesagt schon sehr. Ich hörte dem Jungen aufmerksam zu und konnte es nicht anders sagen: verwundert war ich schon. Noch nie im Urlaub. Naja, ich war auch noch nie im Urlaub gewesen, aber ich hatte das Meer auch immer direkt vor meiner Nase gehabt. "Können sie auch nicht. Man kann die Natur nie so einfangen, wie sie ist." fügte ich seinen Worten noch hinzu. Er konnte es als Bestätigung sehen, oder als Ergänzung oder einfach nur, um ihm eins auszuwischen. Letzteres war damit aber wirklich nicht beabsichtigt gewesen. Ich zog die Augenbrauen in die Höhe, als er mir die Frage stellte, woher ich denn kam, und mich dabei schon wieder Prinzesschen nannte. Wieso? Kam ich ihm denn so verwöhnt rüber? Merkwürdig eigentlich, denn das war ich definitiv nicht. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, als er etwas aufschreckte, als ihm das Wasser erneut um die Füße floss. Ich liebte dieses Gefühl einfach nur. Von Wasser umgeben war ich schon immer gern gewesen. "Ist dir wirklich so warm?" grinste ich ihn an, als er sich sein T-Shirt auszog. Naja, ich würde jetzt auch lieber im Bikini durch die Gegend laufen.."Ich komme aus Jamaika. In der Karibik, falls du's nicht weißt." beantwortete ich ihm nun auch seine Frage und kam um ein Grinsen wieder nicht herum. Ich war eigentlich ziemlich froh, dort und nicht woanders geboren worden zu sein. "Und wieso Prinzesschen?" wollte ich nun doch von ihm wissen, sah aber schon längst wieder auf das weite Meer. Ich wollte reinspringen, augenblicklich. Nur mit meinen Klamotten...aber eigentlich würden die ziemlich schnell trocknen bei der Hitze. Naja, trotzdem. Ich entschied mich also doch dafür, lieber nur stehen zu bleiben und die Wellen an meinen Füßen zu spüren; kam es mir nur so vor, oder wurden diese immer höher?