Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
"Verstehe..." Zwar hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Lehrer sofort Gegenmaßnahmen parat gehabt hätte, dennoch verwunderte mich seine Aussage. Hatte ich mich darin getäuscht, dass wir einen subtilen Unterstützer in unseren eigenen Reihen hatten? Oder gab es andere Gründe, weswegen er nicht auffiel? Immerhin konnte ich ja selber keine magischen Auren oder so spüren. Noch während der Lehrer seinen Standpunkt klar machte, hatte sich eine Person ihren Weg zu uns auf das Feld gebahnt und unterbrach ohne großartig zu zögern den Redeschwall. Ihre langen schwarzen Haare akzentuierten die Sinnlichkeit der in einem Sommerkleid betuchte Frau, die nur ein wenig größer war als ich selbst. Es war nicht schwer, ihre Identität auszumachen. Es handelte sich um eine der Ärzte, Chloe Cordalis, die wohl im Rahmen dieses sonnigen Tages den Strand aufsuchte. Mit einem Blick auf die Tasche wollte sie sich vermutlich an den Strand legen und ins kühle Nass springen. 'Jetzt würde ich auch gerne in die Fluten springen. Aber dann braucht mein Schwanz wieder Ewigkeiten zum Trocknen.' Ich begrüßte sie lediglich mit einem kurzen "Guten Tag, Doc.", da Kober bereits die Führung übernommen hatte. Schnell versuchte er ihr indirekt klarzumachen, dass sie sich doch bitte auf die Zuschauerplätze begeben sollte. 'Dabei sind wir doch GERADE in der Pause' Allerdings konnte ich es nicht lassen und kommentierte sein Beitrag mit einem leicht ironischen Unterton: "Ja, wenn man denn fast brennende Bälle mit reinzählt, läuft es gerade." Im Endeffekt waren wir keinen Schritt weiter in unserer Taktikbesprechung, weswegen ich Kobers unterbrochenen Text wieder aufnahm und anfing unser Gespräch von eben fortzuführen. "Zurück zur Sache. Wenn es nach mir gehen würde, wäre ich schon längst rübergelaufen und hätte denen den Einlauf ihres Lebens verpasst, aber wie Sie schon meinten, sind hier zu viele Augen auf uns gerichtet. Das kann ich Ihnen nicht antun. Und Geschick hin oder her, auf lange Sicht wird uns das nicht weiterbringen. Oder haben sie vielleicht Lust auf einen Krankenhausaufenthalt wegen Verbrennungen zweiten Grades? Von daher müssen wir deren Betrug irgendwie aufdecken! Hey, Kober, hören Sie mir überhaupt zu? Kober!" Mitten in meiner Ansage driftete mein Partner total ab. Er hatte ein komisches Gesicht aufgesetzt gehabt, welches mich in Anbetracht unserer Situation irritierte. In der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit wieder auf die eigentlich anstehenden Dinge zu lenke, stieß ich ihm zeitgleich mit dem letzten Ausruf meine Faust in den Arm. Zwar sollte der Schlag nicht so stark gewesen sein, dass er Schmerzen verursachen konnte, doch war genug Kraft inne, um den Lehrer aus seiner Abwesenheit reißen zu können. Zusätzlich stellte ich mich vor ihm und sah ihm direkt ins Gesicht. 'Uwah, creepy, dieser Ausdruck.' Eher beiläufig verfolgte ich seinen Blick und erblickte an dessen Ende den Mann, der zuvor schon mit seinem Block mein Misstrauen erregt hatte. Wer war das? Mein Blick verhärtete sich. Sollte das etwa noch jemand sein, der sich in unserer Partie einmischte? Dadurch, dass die ganze Aktion ohnehin mehr und mehr zu einer unfairen Sache verkam, kam mir wiederum eine Idee. 'Ob wir wohl Doc Cordalis mit einspannen können? Vielleicht kann sie ja was dagegen unternehmen.' Aber das war nichts, was ich einfach so alleine entscheiden konnte. Und ehe ich den Vorschlag überhaupt unterbreiten konnte, musste Kober erstmal wieder zurück in die Realität kommen, weswegen ich ihn noch ein wenig gereizt anfunkelte. Verdammt, dabei hatte er doch mit dem Spiel angefangen und mich "eingekauft", nicht andersherum!
So wie es aussah, hatte die Griechin wohl die beiden bei ihrem Volleyballmatch unterbrochen. Jedenfalls hörte es sich so an, als Tristan mit ihr sprach. „Oh, tut mir leid. Na dann, wünsche ich euch viel Spaß“, sagte die Schwarzhaarige zu den beiden und lächelte diese an. Ob sie sich wirklich auf die Tribühne setzen würde, wusste sie in dem Augenblick nicht wirklich, da sie eigentlich hier war, um zu schwimmen. Sie ging jedenfalls aus dem Spielfeld, damit sich die beiden weiter ihrem Spiel widmen konnten. Doch anstatt die beiden weiterspielte, schien der Lehrer plötzlich ein wenig abwesend zu sein, während Suzutsuki mit ihm redete. Chloe ging nun zuerst einmal zu der besagten Tribühne und suchte sich einen guten Platz, um das nächste Spiel gut beobachten zu können. Eine weitere Person war dort, die sich während der vorherigen Spiele wohl Notizen gemacht hatte. Es musste sich also um ein wirklich interessantes Spiel handeln, wenn jemand Notizen machte. Die Ärztin war wirklich schon gespannt, wie gut die beiden sein würden. Aber laut dem kaputten Ball zu urteilen, waren die beiden wohl sehr gut in Beachvolleyball. Chloe hatte auch Erfahrung in dem Spiel, aber sie war wahrscheinlich noch lange nicht so gut, wie die beiden. Vielleicht sollte sie ja irgendwann mal üben, um es mit den beiden eines Tages aufnehmen zu können. Aber wahrscheinlich würde das wenig üben nicht ausreichen, um so gut zu sein. Außerdem war es schon länger her, als sie das letzte Mal Volleyball gespielt hatte. Ob man dies verlernen konnte? Vielleicht war es aber genau so eine Sache wie Fahrrad fahren oder Auto fahren. Jedenfalls wollte die Griechin zuerst nur einmal zuschauen. Wenn ihr dann zu heiß werden würde, würde sie wahrscheinlich in das Meer schwimmen gehen, um sich abzukühlen.
Nachdem sie endlich alle ihre sieben Sachen beisammen hatte, fiel die Strandtasche der Erzieher größer und vollgestopfter aus als erwartet. Aber für einen Strandbesuch musste man auch gut gewappnet sein. Sie wusste nicht, ob Jack an Sonnencreme und Wasser gedacht hatte und brachte vorsichtshalber selbst die absoluten Notwendigkeiten mit. Aus der guten Laune heraus hatte sie sogar noch die angebrochene Flasche Roséwein vom Vorabend eingepackt. Ob sie diese letztlich anrührten oder nicht, war für Deirdre erst einmal nebensächlich. Und als sie schließlich alle Kleinigkeiten eingepackt hatte und sich auf den Weg zum Strand machte, musste sie erschrocken feststellen, wie spät es schon war. Sie hatte Jack offenbar noch nicht lange genug warten lassen, um eine empörte SMS zu kassieren, aber zu lange für ihre Verhältnisse. Oder war das Glück auf ihrer Seite und der Erzieher verspätete sich wie gehabt selbst? Gutgelaunt hob sie mit dem Zeigefinger der linken Hand ihren Sonnenhut an, um am Strand nach Jack Ausschau zu halten, während ihre rechte Hand die schwere Tasche davon abhielt von ihrer zierlichen Schulter zu rutschen. „Oh, perfekt“, jubelte sie in sich hinein, als sie den Blonden mitsamt Sonnenschirm entdeckte. Um diese Uhrzeit war der Strand zwar nach wie vor gut besucht, doch ihr Kollege hatte sich einen schönen Platz etwas abseits der Verkaufsstände und somit auch fernab der Kinder und gestressten Familien ausgesucht. Was wollte man mehr? Deirdre war jedenfalls rundum glücklich mit der Errungenschaft.
„Huhu!“, rief sie ihm von Weitem zu und winkte. Ihre Haare hatte sie sich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, um sie ein wenig vor dem Salzwasser zu schützen, denn auf Tauchgang wollte sie ohnehin nicht gehen. „Und, wem musstest du den Schirm abluchsen?“, grinste sie und deutete auf den Schattenspender, unter den sie sich sogleich begab. Dort setzte sie zunächst den Sonnenhut ab und ließ ihre Tasche auf den weichen Sand fallen. Auch ihr Schwert landete neben der Tasche, wurde jedoch liebevoll auf ein Badetuch gebettet, als wäre es ein Baby. Ihre Schulter massierend überblickte Deirdre die Lage. „Dass hier immer noch so viel los ist… Wahnsinn.“ Dabei hatte der Sommer gerade erst begonnen. Aber einige Leute konnten es wohl nicht erwarten die ersten heißen Tage im kühlen Nass zu verbringen. Ohne Umschweife und jegliches Schamgefühl zog Deirdre ihre Kleidung aus und zupfte das Oberteil ihres bordeauxroten Bikinis zurecht. Sie war in Bezug ihres Körpers zwar nicht leicht in Verlegenheit zu bringen, doch auch sie wollte vermeiden, dass ihr Oberteil ungünstig im Wasser verrutschte. Sie hatte immerhin einen gewissen Ruf als vertrauenswürdige Erwachsene zu wahren. „Ich hab zwar meine eigene Sonnencreme mitgebracht, aber wenn du deine schon mal rausgeholt hast.“ Damit nahm sie Jack die Tube ab und begann sich erst an den Armen und Beinen, dann am Bauch und im Nacken einzucremen. Mit dem Rücken zum Erzieher gewandt, reichte sie ihm die Sonnencreme an. „Wärst du so lieb?“ Sie schenkte ihm ein reizendes Lächeln, bevor sie den Blick wieder nach vorn wandte, doch sie glaubte nicht, dass er eine schriftliche Einladung bräuchte, um ihr den Rücken eincremen zu dürfen.
mit Suzutsuki & Chloe Schuhe (bei Seite gestellt), kurze helle Hose, T-Shirt, langärmlige Weste #010
Ein Glück, dass Kober seine Teamkameradin hatte. Diese holte ihn durch einige körperliche Berührungen und dem stehen im Blickfeld wieder zu sich. Was genau war das? Woher kam ihm dieses eine Gesicht so bekannt vor? Was wollte dieser Mann hier? Der Magier konnte sich seine Fragen nicht beantworten. Statt dessen wandte er sich nun wieder Suzu zu, welche anscheinend sichtlich genervt war, dass ihr nicht zugehört wurde. Kober traute sich gar nicht mehr, den Mann noch einmal anzuschauen und versuchte deshalb auch nicht, großartig mit seinen Blicken abzuschweifen.
Er bat Suzu noch einmal, ihr gesagtes zu wiederholen, bevor er seine Position klar aufstellte. "Nein. Auf keinen Fall dürfen wir das Geschehen beeinflussen. Das ist unsportlich, wenn die Spieler mit unfairen Mitteln spielen. Lieber gehe ich mit Verbrennungen ins Krankenhaus. Wobei ich auch genau weiß, wie ich diese Wunden zu heilen habe.", sagte der Magier etwas betroffen. Er wusste genau, dass Suzu recht hatte und es hier nicht gut ausgeht, wenn das so weiter läuft. Außerdem hat er ihr mehr Hoffnung geben wollen, als das Spielen mit fairen Mitteln. Die Welt war nicht fair und so musste auch er sich zügeln, vor seiner Schülerin mit großem beispiel voran zu gehen.
Der Lehrer suchte die Ärztin und deutete dann auf sie. "Immerhin haben wir unsere Ärztin bei uns, sollte es mal "brenzlig" werden.", sprach er und machte bei dem doch so "Passenden" Wort mit seinen Fingern Anführungszeichen. Er hoffte, das Suzu seinen Worten glauben schenkte und sich nicht dazu verleiten lies, irgendwelche unanständigen Dinge zu organisieren. Gleichzeitig hoffte er, dass Suzu vielleicht eine Lösung oder Idee hat, wie wir der ganzen Sache einen Schlussstrich ziehen könnten. Dabei schaute er das katzenartige Mädchen an und fragte sie etwas verzweifelt: "Du hast doch eine Idee, das sehe ich dir an. Schieß' mal los, was geht dir durch den Kopf?" Mit Etwas Hoffnung würde er einen Einblick in Suzus Gedanken kriegen und könnte ihr somit etwas bei ihrer Vollendung der Gedankengänge helfen. Gleichzeitig könnte sie ihm helfen, seine Sicht zu erweitern. Gedankengänge zu teilen ist allgemein immer etwas tolles, von dem beide Seiten eigentlich nur eine Menge lernen können. Doch sie sind meist auch sehr privat und deshalb braucht man vor allem eines für diesen Schritt: Vertrauen. Dieses hatte Suzu gegenüber dem Lehrer schon oft gezeigt und auch er weiß, dass er auf Suzu jederzeit bauen kann, sollte er ihr mal Vertrauen beweisen müssen. Doch im Moment war keine Zeit für irgendwelche Gefühlsduselei, sondern vielmehr um Gedanken- und Strategieaustausch.
Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Der Blonde beobachtete junge Frauen beim Volleyball spielen, die weiter weg waren, während er sich eincremte. Ach ja, der Strand ein Heim für junge Personen. Die knappen Bikinis waren dem Neuseeländer aufgefallen und er fand es ehrlich gesagt erstaunlich, wie gar nichts verrutschte. Ob die Bikinis angeklebt wurden? Wie aus dem Nichts, rief Dee auch schon. Jack fühlte sich ein wenig ertappt und wandte sich gleich ihr zu. „Hallo“, rief er ihr zu und winkte ihr auch zu. Als sie sogleich da war, wollte sie auch schon wissen, woher sie den Schirm hatte. „Hab ein Paar vergrault. Die haben mir das alles hier so überlassen“, sagte der Blonde mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dass dies nicht der Wahrheit entsprach, würde Deirdre wahrscheinlich an seinem Grinsen erkennen. Jedenfalls hoffte er dies. Der Platzmangel am Strand wurde langsam immer mehr. Gut, dass die beiden jetzt hierhergekommen sind und nicht erst in zwei Stunden. Denn da wäre wahrscheinlich kein freier Platz mehr. „Naja, wundert dich das wirklich Dee? Immerhin ist es heute echt heiß, da will sich jeder eine Abkühlung gönnen“, antwortete der Blonde der Rosahaarige. Jack ging es da ja auch nicht wirklich anders. Er selbst hatte so heiß am Körper, dass er sich überlegte, die Nacht im Meer zu verbringen. Wäre sicher abkühlender als sein Zimmer. Immerhin hatte sein Zimmer keine Klimaanlage und somit musste er sich mit dem offenen Fenster begnügen.
Jack war gerade mit dem Eincremen komplett fertig geworden. Den Rücken konnte er sich selbst eincremen, da er sehr gelenkig war. Deirdre zog sich vor dem Blonden um. Ehrlich gesagt gefiel ihm der Anblick. Aber gut, dass Dee eine schöne Frau war, wusste er ja schon bereits. Jetzt sah er sie aber in einem Bikini. Dieser stand ihr schon gut und zeigte sehr viel ihres Körpers. Ach ja, heute Nacht würde der Neuseeländer sicher sehr gut schlafen können. „Schicker Bikini. Steht dir“, machte er ihr ein Kompliment. Jack gab gerne mal ein Kompliment, denn dies hob die Stimmung des anderen und entsprach aus seinem Mund immer der Wahrheit. Dee nahm ihm seine Sonnencreme ab und bediente sich an dieser. „Klar bedien dich ruhig“, sagte er nachdem sie es schon getan hatte. Jetzt konnte er sowieso keine Einwände mehr entgegnen. Er akzeptierte es einfach und beobachtete weiter die Frauen, die Volleyball spielten. Ach ja, schöne Bilder für einsame Nächte. Nach kurzer Zeit war Dee auch schon fertig mit eincremen, jedenfalls fast. Sie wollte, dass der Blonde ihr den Rücken noch eincremte. „Mit dem größten Vergnügen“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht, ehe er sich seiner Aufgabe zuwandte. Ihre Haut schien recht weich zu sein, was den Neuseeländer ehrlich gesagt überraschte, denn sie trainierte immer sehr viel und da konnte die Haut auch schon mal rissig werden. Er beobachtete währenddessen ihren Rücken, der auch die Sanduhrenform aufwies wie vorne. Ach ja, heute hatte er genug Bilder für die nächsten Wochen gesammelt. „So, das müsste reichen“, sagte er anschließend dann und beendete das Eincremen. Der Kampf gegen Sonnenbrand würden die beiden heute wahrscheinlich gewinnen, was ja auch eine gute Sache war. Er nahm anschließend seine Sonnencreme wieder und versorgte diese anschließend. „Also wenn du jetzt noch Sonnenbrand am Rücken bekommst, dann weiß ich auch nicht weiter“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Er glaubte nicht daran, dass sie einen Sonnenbrand bekommen würde, immerhin hatte er sie ja auch am Rücken eingecremt. Der Blick des Blonden glitt durch die Menge und er entdeckte drei bekannte Gesichter. „Schau mal, ist das nicht @Tristan Kober, Chloe Cordalis und @Suzutsuki Koroljow?“, fragte er Dee. Die beiden mussten nun sowieso ein wenig warten, bis die Creme eingezogen war, von dem her konnten sie sich auch ein wenig über ihre Kollegen unterhalten.
Zum Glück gelang es mir, meinen Partner aus seiner Geistesabwesenheit zu reißen, allerdings hatte er mich tatsächlich komplett verdrängt gehabt, weswegen ich ihm mit einem Seufzer erneut meinen letzten Punkt darlegte. Wie zu erwarten verhielt sich mein Lehrer wie ein Sportsmann: Fairness über alles. 'Ironisch, wer hatte hier denn den Ball zum Platzen gebracht?' "Kober, das Spiel hat seine Fairness spätestens da verloren, wo der Ball heiß wurde. Ihren Sportsgeist alle Ehre, aber deswegen bewusst Verletzungen davontragen zu wollen ist doch Schwachsinn. Und ich glaube nicht, dass Doc hier ist, um auch noch in ihrer Freizeit Leute zusammenzuflicken." Im Gegensatz zu seinen idealistischen Worten sah man dem Mann seine Verzweiflung an. Er wusste wohl selber, dass man mit Anstrengung alleine die unweigerlich größer zu werden drohende Schlucht nicht überwinden können würde. Und es würde mich nicht wundern, wenn ihm aufgrund seiner Einstellung keine unorthodoxe Lösung für dieses Problem einfiel. Auf der anderen Seite stand ich jetzt auch da und massierte mir die Schläfen. Schön und gut, dass man mir so viel Kompetenz zutraute, wenngleich ironisch, wenn man unsere eigentliche Beziehung zueinander als Lehrer und Schülerin betrachte. Es war aber auch verständlich. Im Gegensatz zu meinen Klassenkameraden hatte ich immerhin keine speziellen Fähigkeiten. Wenn man dazu dann noch bedachte, dass ich dann noch von Zeit zu Zeit den ein oder anderen Konflikt mit anderen Wesen ausgetragen hatte, konnte man von mir eine gewisse Anpassung an solche widrigen Umstände erwarten. Und es ist nicht so, als hätte es mir an Ideen gemangelt.
'Ich kann schonmal ausschließen, dass wir das Spiel mit der jetzigen Taktik gewinnen werden. Also, was sind unsere Möglichkeiten? Plan A: Wir finden einen Konter gegen die Hitze und deren Flugbahnmanipulation. Kober kann Energie manipulieren... Könnte er dann nicht Schutzfelder um unsere Hände legen? Auch wenn ich mir sicher bin, dass er das nicht tun wird. Abgesehen habe ich keine Ahnung, wie viel Konzentration dafür draufgehen würde... Plan B wäre es, den Betrug aufzudecken. Die einfachste, unvernünftigste Lösung wäre es wohl, denn Ball so lange festzuhalten, bis wirklich ernsthafte Verletzungen entstehen und die Verbrennungen dem Schiedsrichter zu melden. Allerdings haben wir dann das Risiko, dass unsere Gegner die Erhitzung aufgrund des Haltens als unser Werk darstellen könnten. Gegen die Flugbahnmanipulation können wir nichts unternehmen. Das kann man einfach mit dem Wind erklären. Positiv gesehen gilt das auch für die Gegenseite: Sie kann unseren heimlichen Support nicht ankreiden. Möglichkeit C wäre es, jetzt das Spiel zu unterbrechen und auf die Betrügereien hinzuweisen. Allerdings haben wir keine stichhaltigen Beweise. Im Endeffekt machen wir uns damit nur unglaubwürdig... Eine weitere Möglichkeit wäre es, den Schiedsrichter durch einen magisch versierten auszutauschen. Da bislang aber keiner in der Menge etwas zur Unfairness des Spiels gesagt hat, wird es wahrscheinlich auch keinen geben. Und wenn doch, dann trauen sie sich nicht. Was sie wiederum als nicht geeignet für den Posten kennzeichnet.'
Ich schüttelte unter Kobers Blick leicht den Kopf. "Ich hab zwar einige Ideen, aber keine davon würde Ihnen gefallen. Oder ist nicht umsetzbar." Trotzdem gab ich ihm einen Überblick über meine Gedankengänge. Es wurmte mich richtig. Dabei wäre alles so einfach, wenn nicht die Menge da wäre. Energisch führte ich meine Wasserflasche wieder an die Lippen und trank in einem Rutsch den Rest der klaren Flüssigkeit aus. "Hah, verdammt, jetzt ist mein Wasser auch alle. Und sogar noch warm, Mensch." Und dann traf es mich. Ein Ansatz, der unser Problem lösen würde. Zwar auf keine elegante Art und Weise, aber auf eine zweckdienliche. "Wasser, huh?", murmelte ich vor mich hin und richtete mein Blick Richtung Meer,"DAS könnte klappen..."Danach richtete ich meinen Augen wieder auf den Lehrer neben mir. Ein durchtriebenes Lächeln umspielte meinen Mund. "Kober. Ich habe einen Plan. Aber wir brauchen ein wenig Unterstützung." Noch ehe ich anfing, meinen Plan zu erläutern, versuchte ich Doc Cordalis herbeizuwinken, damit ich sie kurz in unsere prekäre Situation und meine Pläne einweisen konnte. Wer weiß, vielleicht hatte die Ärztin ja noch einen guten Einfall parat? Im Prinzip hielt es sich mein favorisierter Vorschlag an Plan B. Man brauchte einen zweifellosen Beweis, dass der Ball erhitzt wurde. Und was tut Wasser, wenn es in Berührung mit heißen Dingen kommt? Es verdampft und zischt dabei laut. Selbst bei den sommerlichen Temperaturen wäre ein solcher Anblick höchst ungewöhnlich. Ich hätte das ganze ja gerne selber organisiert, doch die Pause zog sich mittlerweile und hinterließ sowohl bei unseren Gegnern als auch in der Menschenmenge Unruhe. Lange konnten wir es nicht mehr hinauszögern. "Ich denke wir sollten Doc hier darum bitten, einen Eimer Wasser für uns zu besorgen und unauffällig neben dem Feld abzustellen. Wenn dann der nächste gegnerische Aufschlag kommt, fangen wir den Ball dort ein oder überschütten ihn. Das sollte genug sein, um den Betrug aufzudecken und weitere Manipulationen zu unterbinden. Mag zwar auf unserer Seite ein Fehler sein, aber immer noch besser als diese Farce zu tolerieren und komplett zu verlieren. Oder haben Sie oder Doc eine bessere Idee?"
Nachdem sich die Griechin hingesetzt hatte, war verdächtige Ruhe auf dem Spielfeld eingekehrt. Was da wohl los war? Die beiden schienen über irgendetwas zu diskutieren, die Frage war nur über was. Neugierig beobachtete sie die Situation auf dem Spielfeld, als Suzutsuki die Schwarzhaarige ganz plötzlich herwinkte. Ein wenig perplex starrte die Ärztin kurz, ehe sie aufstand und sich zu den beiden Volleyballspieler auf das Spielfeld begab. Es musste wohl etwas Wichtiges gewesen sein, denn sonst hätte Suzutsuki die Griechin sicher nicht zu sich gewunken. Als sie anschließend bei den beiden angekommen war, fing auch Suzutsuki sofort an zu reden. Die Worte von der Schülerin verwirrten Chloe ein wenig. Sie wusste nicht was davor passiert war, noch was nachher passieren würde. Aber sie nickte zustimmend. „Klar, ich kann das kann sicher organisieren“, sagte die Schwarzhaarige mit einem Lächeln im Gesicht und machte sich sogleich auf den Weg.
Sie wusste nicht genau, wo sie ein Eimer finden würde, aber falls das Wasser fehlen würde, dann könnte die Griechin sicher das Wasser aus dem Meer herausnehmen. Würde sicher keinen großen Unterschied machen. Jedenfalls ging die Ärztin davon aus. Sie fand leider kein Eimer, doch sie hielt beim Eiswagen. Doofer Gedanke, aber vielleicht hatten die ja einen Eimer, den sie gerade nicht brauchen würden. Chloe fragte die Verkäuferin, die sie sehr skeptisch ansah. Als sie dann erklärte, dass eine Schülerin nur einen Test machen musste und dass der Eimer unversehrt wieder zurückkommen würde, schien die Frau es zu akzeptieren und gab der Ärztin tatsächlich einen Eimer in die Hand. Nach Wasser wollte sie jetzt nicht mehr fragen, da Chloe selbst nichts Genaueres über den Plan von Suzutsuki wusste und so das Interesse der Verkäuferin auch nicht mehr weiter stillen konnte.
Nun ging die Nixe mit dem Eimer in der Hand wieder zum Spielfeld zurück. Kurz bevor sie bei der Schülerin war, ging sie noch mit den Füßen ein wenig ins Meer und gab das Wasser aus dem Meer in den Eimer. Das Wasser fühlte sich richtig angenehm an. Ach ja, später würde sie auf jeden Fall noch ein wenig schwimmen gehen. Danach ging sie wieder zur Schülerin. „So, das wäre erledigt, ist halt Meerwasser, passt das?“, fragte die Griechin zuerst einmal. Doch was sie jetzt genau tun musste, hatte sie nicht ganz verstanden. „Muss ich einfach hier am Rand stehen bleiben und warten, bis der Ball übers Netz kommt und dann das Wasser darauf schütten?“, fragte die Ärztin vorsichtshalber nochmals nach. Wieso das alles hier passierte, wusste sie nicht, aber Chloe war froh, dass sie doch irgendwie helfen konnte.
mit Suzutsuki & Chloe Schuhe (bei Seite gestellt), kurze helle Hose, T-Shirt, langärmlige Weste #011
Tristan verstand sofort den Plan seiner Schülerin und musste mit den Fingern schnipsen. Natürlich, wieso ist er nicht selbst auf diese Idee gekommen. Das könnte wirklich funktionieren! Mit etwas freudigem Blick und einem grinsenden Nicken stimmte er dem Plan zu. Während er noch wartete, sah er schon, wie die Ärztin davon schoss und einen Eimer Wasser besorgte. Kober nahm währenddessen die Sicht mit Schiedsrichter auf und zeigte seine fünf Finger. Das stand dafür, dass sie noch fünf Minuten Pause einforderten. Während sich die Gegner nun schon mit einem schmunzelnden Blick einspielten, gab der Schiedsrichter mit Zeigefinger und Daumen das Okay-Zeichen. Während dieser fünf Minuten musste sich also Chloe strengstens Beeilen. Kober erkundigte sich schon einmal bei Suzu: "Wirst du dann den Redeanteil übernehmen, oder soll ich das tun? Ich weiß nicht, bei wem von uns beiden das besser rüberkommen wird." Kober dachte an zwei Szenarien. Entweder würden alle Suzu glauben, weil sie das arme unschuldige Mädchen ist, dass die Schmerzen ertragen musste, oder sie glaubten ihr nicht und titulierten sie als Heulsuse. Genauso könnte es jedoch Kober gehen. Entweder glaubten sie an seine erwachsene Vernunft, oder aber die Leute sehen hinter ihm einen unfairen Spieler, der mit allen Mitteln versucht, das Spiel zu gewinnen. Auch wenn er seinen Gegner Hinterhältigkeit unterjubeln muss.
Etwas unentschieden beobachtete der Lehrer die Ärztin, die gerade mit einem Eimer Meerwasser kommt, während er auf die Antwort seiner Schülerin wartete. Danach erläuterte er nochmal den Plan von Suzu, mit etwas mehr Details und auch etwas mehr Ideen, die er direkt rein verpackte. "Ich würde vorschlagen, wir warten auf einen Schmetter auf "long" und lassen den Ball dann einfach durch. Während er dann im Sand ist, läuft Chloe einfach zufällig vorbei und vergießt dann ihren Eimer auf dem Ball. Sie tut so, als sei sie Schockiert über ihre Tat und fragt sich dann, ob das denn normal wäre, das ein Ball so dampft und zischt. Seid ihr beiden damit zufrieden?" Kober fühlte sich etwas wie der Kapitän der Mannschaft zu Zeitpunkt der Erläuterungen. Dabei hasste er es schon immer, diesen Posten einzunehmen.
"Danke, Doc. Ich lade Sie nachher auf ein Eis ein." Zwar sah die Ärztin aufgrund meiner plötzlichen Bitte etwas perplex aus, trotzdem stellte sie keine weiteren Nachfragen und machte sich auf die Suche. Sicher konnte es keine große Herausforderung sein. Immerhin waren wir an einem gut besuchten Strand, wo irgendeiner ja wohl einen Eimer haben müsste. Auch mein Lehrer schien von der Idee angetan gewesen zu sein. Enthusiastisch schnippte er mit den Fingern und gab sein Okay. Ein wenig wunderte es mich schon, dass dem Plan so einfach zugestimmt wurde. Das Regelwerk für den Sport hatte ich jetzt nicht komplett im Kopf, doch war ich mir ziemlich sicher, dass unsere kleine Aktion gegen irgendwelche Regeln verstoßen würde. Aber egal, er stimmte zu. Und das war es, worauf es für mich ankam. Kober versuchte noch etwas Zeit herauszuschlagen und bekam unter sichtlichem Missfallen des Schiedsrichters seine Minuten genehmigt. Währenddessen spielten sich unsere Gegner ein. Anscheinend dachten sie, dass wir mittlerweile am Verzweifeln wären, da wir uns bislang nicht gegen deren Machenschaften verteidigen konnten. Oh, dieses süffisante Grinsen wollte ich denen unbedingt vom Gesicht putzen! "Ich glaube, dass wir gar nicht großartig reden müssen. Das Ergebnis wird selbsterklärend sein. Aber sollte es dazu kommen, sollten Sie das Reden übernehmen. Durch Ihren Job sind Sie glaubwürdiger. Und positiver bekannt als ich. Ich werde nur einspringen, wenn es passt." Ja, der Fluchanteil als junger Mensch. Würde ich etwas anprangern, hätte man das als Gequengel eines verlierenden Mädchens interpretieren können. Außerdem sah man aufgrund meiner animalischen Merkmale meine Unnatürlichkeit direkt an. Nicht, dass man noch auf den Gedanken gekommen wäre, dass ich selbst den Ball so manipuliert hätte. Als sich die fünf Minuten dem Ende näherten, kam auch Doc Cordalis mit einem voll Wasser zurück. Als sie erwähnte, dass es sich um Meerwasser handelte, nickte ich ihr mit dem selben Grinsen wie vorhin anerkennend zu. "Das ist sogar perfekt. Könnte vielleicht sogar noch eine schöne Salzschicht hinterlassen." Kober fuhr dann fort, der Nixe den Plan zu erläutern, wobei die genauen Ausführungsanweisungen auf seine Kappe gingen. Ergänzend fügte ich noch hinzu: "Ich weiß nicht, ob Schock eine angemessene Reaktion wäre, aber ja. Wir werden Ihnen nachher alles erklären. Auch wenn ich glaube, dass wir das nicht mehr müssen, wenn es soweit ist." Ein kurzer Pfiff aus der Pfeife des Schiedsrichter ließ mich umdrehen. Er machte uns deutlich, dass die Pause nun endgültig vorbei war. "Also dann, auf ins Gefecht." Kober und ich gingen auf unsere Positionen, wobei ich mich als Abwehrspieler postierte. Als man die nahende Fortsetzung des Spieles bemerkte, wurde die Menschenmenge wieder etwas dichter. Es waren zwar nicht mehr so viele Leute wie vorher, aber bei der fortgeschrittenen und unserer langen Unterbrechung war das kein Wunder. 'Und los!' Man entschied auf eine Wiederholung des letzten Spielzuges, und so eröffnete F mit einem weiten Aufschlag das Spiel. Der Ball ging über das Netz und Kobers Kopf in meine Richtung. Natürlich hätte ich ihn jetzt einfach im Sande verlaufen lassen können. 'Aber das wäre zu auffällig. Wir brauchen einen Angriff!' Unter Hitzeschmerzen nahm ich den Ball an und pritschte ihn mit zusammengebissen Zähnen rüber zum Lehrer. Mir tat es zwar leid um ihn, doch konnten wir es uns aus meiner Sicht nicht leisten, die Enthüllung zu billig dazubieten. Zum Glück bemerkte er meine Aktion und bereitete meinen Angriff vor. Ich schnellte nach vorne und brachte den Ball mit einem Sprungschlag bewusst soft und leicht greifbar ins gegnerische Feld. Da mein Angriff nicht abgeblockt wurde, nahm sich Abwehrspieler F den Ball an und startete ihrerseits das typische Pass-Pass-Angriff Manöver. Sie sprang hoch und schmetterte den Ball zu uns. Fortuna war uns hold, denn tatsächlich spielte sie den Ball ähnlich wie bei meinem Angriff, nur mit wesentlich mehr Wucht. Zwar hätte Kober den Ball ohne größeren Probleme können, doch wie besprochen ließ er den Ball durchgehen. Selbstverständlich tat ich das auch, täuschte aber einen Versuch vor. Hinter mir konnte ich hören, wie der Sand aufgewirbelt wurde. Jetzt lag es an der Ärztin, unser kleines Freilichttheater zu eröffnen und dieser Farce ein Ende zu bereiten.
Würde Jack wirklich ein verliebtes Pärchen verscheuchen, um einer Bitte nachzukommen? Auf gar keinen Fall. Das konnte Deirdre sich absolut nicht vorstellen. Entsprechend erwiderte sie sein Grinsen mit einem amüsierten Schmunzeln und einem Kichern. „Wenn sie zurückkommen, kenne ich dich nicht, ist das klar?“ Da es jedoch höchstwahrscheinlich kein Pärchen gab, mussten sie sich wohl auch keine Gedanken darüber machen, dass ihnen jemand den Schirm streitig machte. Es sei denn eine Gruppe frecher Jugendlicher missachtete sämtliche Verhaltensregeln und mopste ihnen den Sonnenschutz, doch solche Bengel wussten zwei Erzieher jawohl zurechtzuweisen. Dass heute Hochbetrieb am Strand herrschte, ergab Sinn. Deirdre nickte Jack zustimmend zu und ließ den Blick abermals schweifen. „Gefühlt ist die halbe Insel hier versammelt. Mit Ausnahme derer, die keine Sonne vertragen, natürlich.“ Sie war zwar selbst nicht die größte Freundin der Hitze, doch sie konnte warme Temperaturen zumindest tolerieren. Wie mussten sich Wesen fühlen, die mit diesem Klima ihre angeborenen Probleme hatten? Vampire, kälteliebende Tierwesen, Schattenwesen? Sie hatte schon ein wenig Mitleid mit ihnen. Doch nicht genug, um sich ihre gute Laune verderben zu lassen. Jacks Kompliment ging runter wie Butter und zauberte wieder ein Lächeln auf die Lippen der Rosahaarigen. Ganz unschuldig schaute sie an sich herunter und nahm das nagelneue Bikinioberteil in Augenschein. „Oh, findest du? Der alte Fetzen? Danke!“ Man mochte sie dafür oberflächlich schimpfen, doch in Sachen Äußeres war Deirdre durch und durch Frau und Komplimente sog sie auf wie eine Blume das Sonnenlicht. Doch das musste Jack bei der Dauer ihrer Bekanntschaft schon längst bekannt sein.
Während sie sich großzügig eincremte, folgte ihr Blick dem von Jack in die Richtung des Volleyballfeldes. Zunächst wollte sie ihn für sein unverhohlenes Glotzen tadeln, doch nach einem Moment erkannte sie eine Reihe bekannter Gesichter. Nicht nur die ganze Insel, auch das halbe Wohnheim hatte es an den Strand verschlagen. Wieso war sie nur so verwundert darüber? Vielleicht, weil sie gedacht hatte, dass ein Großteil der Schüler und zumindest ein Teil ihrer Kollegen mit einer pochenden Birne im Bett liegen würden. Stattdessen spielten sie Volleyball, mit einem Engagement, das Deirdre gerade nicht einmal ohne Kater an den Tag legen könnte. Nachdem Jack ihren Rücken ausgiebig — etwas zu ausgiebig für ihren Geschmack — eingecremt hatte, wandte sie sich wieder zu ihm um und schnaubte belustigt. „Du hast dich auch ganz schön ins Zeug gelegt. Mein Rücken ist wohl für die ganze Woche versorgt.“ Schmunzelnd piekte sie dem Erzieher in die Seite, bevor sie an ihre Tasche ging und eine Wasserflasche herausholte. Abgesehen von dem Kaffee hatte sie heute noch nichts getrunken, was sich spätestens jetzt bemerkbar machte. Ihr Mund fühlte sich furchtbar trocken an. Während sie große Schlucke trank, wanderten ihre Augen wieder zum Volleyballfeld. „Ja, die hab ich gerade auch schon entdeckt. Ich frag mich wer sich hier noch rumtreibt, den man kennt“, erwiderte sie, nachdem sie die Flasche abgesetzt hatte. Auf jeden Fall waren sie nicht die einzigen mit der glorreichen Idee an den Strand zu gehen, das stand nun endgültig fest. „Ich wusste gar nicht, dass Tristan und Chloe befreundet sind. Dann wiederum hab ich generell nicht so viel mit den beiden zu tun“, sagte sie fast schon ein wenig enttäuscht. „Und du?“ Natürlich kannte man sich und verstand sich auf einer kollegialen Ebene gut, aber als Freunde würde Deirdre weder Tristan noch Chloe bezeichnen. Ohne Ankündigung legte sie prüfend eine Hand auf Jacks Schulterblatt und patschte ein wenig darauf herum. Das selbe tat sie an seinem Bauch, bevor sie leicht den Kopf schüttelte. „Ein wenig müssen wir wohl noch warten“, seufzte sie. Ganz eingewirkt war die Creme zwar noch nicht, aber wollten sie wirklich die empfohlenen dreißig Minuten warten?