Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
Anscheinend war Lucas ein wenig in Trance gewesen, dass sie ihn mit ihrer Lichteinlage ein wenig aus dem Ruder brachte. Mit einem Salto landete der Tiermensch im Wasser und spritze um sich. Nach einem kurzen Moment tauchte er wieder auf drehte seine Haare aus. Mit seinen langen Zotteln konnte er ziemlich viel Wasser aufnehmen. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen ehe sie den Wandler beobachtete. Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er mit der Lichtrose anfangen sollte. Anscheinend dachte er, dass sie gleich wieder verschwinden würde, wenn er sie angriff. Da die Lilahaarige schon damit gerechnet hatte, hatte sie die Rose manifestiert. Sie würde sicher mal erlischen aber nicht gleich, nicht heute oder morgen. Ria folgte seinen Blick, als dieser sich aufs Ufer richtete. Ein Mädchen hockte dort, alleine und verlassen. Das 17-jährige Mädchen lauschte den Worten von dem Lilahaarigen und blickte ebenfalls wieder zu dem anderen Mädchen an Land. Sie schien nicht gerade glücklich auszusehen. "Freut mich wenn sie dir gefällt.", lächelte die Lilahaarige und legte den Kopf schief. Nun, es gab nicht viele Situationen, wo sie ihre Fähigkeit eingesetzt hatte. Es wussten auch nicht viele darüber Bescheid, dass die Yamada diese Gabe beherrschte. Wozu auch? "Spricht man nicht davon, dass die Engel im Himmel wohnen? Dort gibt es genug Licht. Ich würde einen Engel entweder mit Himmel oder mit Licht assoziieren. Die Rose könnte auch heißer sein. Doch ich will dir nicht wehtun. Damit ist nicht nur Wärme verbunden, sondern auch Zerstörung und Hitze.", sprach sie weiter. Ria wusste wovon sie sprach. Sie hatte schon einmal jemanden verletzt mit ihrer Kraft. Doch diesen Vorfall verdrängte sie immer wieder. Es war ein Unglück gewesen. Lucas umfasste die seltsame Blume. Sie nickte. "Natürlich. Es steht dir frei.", sprach sie ein wenig verwirrt und ihr Gegenüber watete aus dem Wasser. Die Lilahaarige folgte Lucas mit den Augen. Wie schon gedacht, war er bei dem Mädchen angekommen. Was sie sprachen wusste sie nicht. Es sollte sie auch nicht interessieren. Mit einem Handzeichen gab er Ria ein Signal und sie watete ebenfalls aus dem Wasser. Ihre Haare waren mittlerweile schon ein wenig trocken und verdeckten beinahe ihren gesamten Rücken. Mit einem zurückhaltenden Lächeln war Ria bei den Beiden angekommen. Das Mädchen hielt die Rose in der Hand und schaute zwischen Ria und Lucas hin und her. "Hab viel Spaß damit. Sie wird nicht ewig halten.", sprach die Lilahaarige und das Mädchen nickte. Schenkte den Beiden ein Lächeln und ging mit der Rose in der Hand. Zum Abschied hob sie ihre Hand und drehte sich noch einmal kurz mit einem Lächeln auf den Lippen um. Dann war sie verschwunden, einfach so. Das Halbwesen blickte zu Lucas und wartete ab.
Als sich ihre Lippen zum ersten mal berührten, wusste er nicht genau ob er sich diese Berührung nur eingebildet hatte, oder es Realität gewesen war. Es hatte sich angefühlt, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings – kaum wahrzunehmen, aber auf eine aufregende Art und Weise intensiver als vieles andere. Die Tatsache, dass sie hier allein bekleidet mit relativ kurzen Hosen da lagen, war schon merkwürdig und unglaublich genug, nun war sich der Blonde zudem noch zu hundert Prozent sicher ihre weichen Lippen auf seinen zu spüren. Er hätte eigentlich erschrocken die Augen aufreißen, sie von sich stoßen und anschreien sollen, aber in diesem Moment warf er jede Vernunft und jeden gesunden Menschenverstand über Bord, um den Augenblick in vollen Zügen auszukosten. Ganz egal, was nach diesem Nachmittag noch geschehen würde, egal ob sie sich jemals wieder in die Augen schauen können würden, diesen Kuss wollte er mit seinen Bedenken nicht unterbrechen. Dafür war gerade einfach alles zu perfekt. War es vielleicht schon so perfekt, dass es gar nicht mehr real sein konnte? Daran wollte er gar nicht denken, sodass Jun stattdessen eine Handfläche vom Boden löste und diese sanft auf ihren Rücken legte, um einen besseren Halt zu bekommen, und nicht ständig wegzurutschen. Am liebsten hätte er sie mit in den Sand gezogen, aber er wusste nicht recht, ob sie es gutheißen würde und überhaupt … was taten sie hier? Vielleicht hatte er es mit seinem Verhalten schon ein wenig provoziert, dass es irgendwann so endete, darüber war er sich selbst nicht ganz im Klaren. Der Schüler hatte zwar nicht angefangen, aber er hatte es zugelassen, also war er ebenso schuld an der Sache. Plötzlich bemerkte er, dass er die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte, und löste sich schließlich leise keuchend von ihren Lippen. Nach Sauerstoff schnappend, schloss er die Augen, um einen klaren Kopf zu bekommen, doch entgegen seinen Erwartungen hatte sich das Kribbeln mit dem Kuss nur noch mehr verstärkt, anstatt ab zu ebben. Es war das erste mal, dass Jun so ein starkes Gefühl verspürte, sich so zu einer Person hingezogen fühlte. Irgendwie klang es beinahe schon übertrieben kitschig, aber er konnte nichts daran ändern, dass er Jinai am liebsten nochmal geküsst hätte. Es war dumm von ihm – von ihnen -, aber was sollte er tun? Innerlich musste er zugeben, dass er sich das schon in der Pizzeria und möglicherweise sogar bereits in der Wohnung gewünscht hatte. Nur konnte er sich nicht eingestehen. Und ehrlich gesagt, konnte er es jetzt immer noch nicht recht glauben. Vorsichtig öffnete er die Augen, hörte das dumpfe Pulsieren seines Herzens in den Ohren und flüsterte schließlich: Du bist … eine verdammt gute Küsserin. Eine dumme Aussage, aber eben das erste, was ihm in den Sinn gekommen war. Und leugnen konnte man nicht, dass Jinai bisher wirklich die beste Küsserin von allen war (auch, wenn es bis jetzt noch nicht so viele Vergleiche gab). Mit rosafarbenen Wangen und kitzelnden Lippen sah er sie einfach nur an, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren.
Schon wieder handelte Jun entgegen aller Erwartungen von Jinai. Warum hörte er plötzlich auf, das zu tun, was sie von ihm erwartete? Warum fing er urplötzlich damit an, ihr Hoffnungen zu machen? Wieder wich er kein Stück zurück, sodass die beiden einige Momente nur da saßen, und sich küssten. Als Jinai die warme Hand Jun's an ihrem Rücken spürte, wurde ihr erst wieder bewusst, dass die beiden auch mehr oder weniger halbnackt waren - was jedoch an einem Strand nichts völlig abnormales war. Und selbst wenn, es war ihr vollkommen egal. Am liebsten wäre sie noch dichter an ihn gerutscht und hätte ihre Arme um seinen Hals geschlungen, nur um ihn noch intensiver spüren zu können, doch tat sie es nicht. Bei den Männern, welche sie in ihrer Vergangenheit kennengelernt und geküsst hatte, wäre ihr das nicht schwergefallen. Doch da ging es immer nur ausschließlich um etwas körperliches. Hier war es anders und sie hatte Angst, den blonden Jungen zu überrumpeln oder zu verschrecken - was sie noch nie empfunden hatte. Nach einer Weile lösten sich die Lippen der beiden und Jun schnappte nach Luft. Jinai merkte zu ihrem Erstaunen, dass auch sie etwas schwer durchatmete - sie hatte garnicht gemerkt, dass ihr auch etwas an Luft fehlte. Es war nicht so, dass die ganzen Gefühle nun weg waren, das Herzklopfen und die Schmetterlinge im Bauch, doch jetzt wo der Kuss erstmal vorbei war, wurde es irgendwann wieder Zeit etwas zu sagen - und das war nach so einer Situation recht schwer. Dennoch versuchte die Dämonin auch erstmal ihren Atem zu beruhigen und ihren Kopf etwas freier zu bekommen, auch wenn dies recht schwer war, da ihr nur Jun dort rumspukte. Die Weißhaarige sah auf den Boden und überlegte fieberhaft, was man nun sagen konnte, was man tun sollte, damit die ganze Szene nicht komisch wurde, doch da vernahm sie schon wieder die Stimme des Jungen vor ihr. Ihr Blick wanderte erneut zu ihm hoch und sie sah ihm in die Augen. Als sie realisierte, was er gesagt hatte, musste sie leise auflachen. "Ich hab schon ein wenig Übung.. aber du bist auch nicht schlecht." Jinai lächelte ihn an und hatte immernoch das Bedürfnis, ihn einfach wieder zu küssen und dabei gänzlich auf den Sand zu drücken. Doch das nächste Mal - wenn es denn eines gab - würde sie wohl ihm den Vortritt lassen. Der Gedanke machte ihr jedoch Angst, dass es kein nächstes Mal gab. Zu gern würde sie jetzt alles klären, von ihm hören, was er dachte und fühlte, doch sicherlich wollte er jetzt nicht über soetwas sprechen. Jinai verwunderte es ja selber, dass sie es wollte - naja, vielleicht lag es ja daran, dass sie ein Mädchen war. Die Dämonin lehnte sich leicht zurück, sodass sie die Wärme des Jungen nichtmehr spüren konnte, und seinen Geruch nichtmehr so intensiv wahrnahm, damit sie nicht so stark gegen den Drang kämpfen musste, ihre Lippen direkt wieder auf seine zu pressen. Dennoch sah sie ihn mit einem leicht unsicheren Lächeln an, ihre Wangen waren wie die seinen auch gerötet. "Also...", setzte sie leise an, "Mir fällt nichts... unernstes zum reden ein. ... Sollen wir wieder über dressierte Haifische reden?" Jinai lachte leicht verlegen und sah zur Seite.
Dass sie bereits Übung gehabt hatte, konnte er sich vorstellen. Immerhin glaubte er nicht, dass sie das letzte halbe Jahrhundert verbracht hatte, ohne auch nur einen einzigen Mann geküsst zu haben. Im Gegenteil, er hatte eher das Gefühl als hätte sie viele Liebeleien gehabt, aber den Gedanken musste er ja nicht unbedingt aussprechen. Wie er darauf kam, wusste der Blonde selbst nicht genau. Vielleicht lag es einfach an ihrer Art, wie sie auf Männer wirkte und welchen Eindruck sie allgemein vermittelte. Auf ihr Kompliment (er fasste es als solches auf) lächelte er bloß verschmitzt und setzte sich nun gänzlich auf, die Hand von ihrem Rücken nehmend. Am liebsten hätte er sie weiterhin berührt und diese Nähe genossen, aber wahrscheinlich war es besser erst einmal auf leichten Abstand zu gehen, um einen mehr oder weniger klaren Kopf zu bekommen, wenn dies bei dem Wirrwarr der Gefühle überhaupt ansatzweise möglich war. Sich durch das leicht verklebte Haare fahrend, amüsierte er sich innerlich etwas über die Unsicherheit in ihrer Stimme. Allerdings konnte er es ihr nicht verübeln, immerhin war es selbst noch verwirrt und aus der Bahn geworfen. Allerdings auf eine positive Art und Weise, auch wenn das irgendwie paradox klang. Der Junge zog die Beine zu sich heran und setzte sich in den Schneidersitz, während er sein Shirt schnappte und anfing auszuklopfen, um den Sand zu entfernen. Er wollte ungern in ein sandiges Oberteil schlüpfen und den ganzen Tag darin herum laufen. Aber wahrscheinlich würde er es ohnehin wechseln, wenn er in der Akademie angekommen war, sowieso eine kalte Dusche nehmen. Das hatte schon immer geholfen, wenn er seine Gedanken ordnen wollte. Jinai von der Seite musternd, lachte er schließlich ebenfalls leise auf und blickte wieder auf das Meer hinaus. Darüber zu reden, ist langweilig. Wenn schon, dann setzen wir es auch irgendwann in die Tat um, antwortete Jun mit einem schiefen Grinsen. Außerdem war ihm aus irgendeinem Grund die Lust daran vergangen über solch unverfängliche Dinge zu reden. Aber worüber wollte er sich dann mit ihr unterhalten? Nachdenklich streifte sich der Schüler nach einer kurzen Weile sein T-shirt wieder über den Kopf, was anfänglich ein ungewohntes Gefühl war. Im brennenden Sonnenlicht fühlte er sich eingeengt und sowieso war es als Junge mit freiem Oberkörper angenehmer. Seine Augen leuchteten für einen Moment auf, bevor er sein Handy aus der Hosentasche fischte, um kurz darauf herum zu tippen und dem Mädchen das Display vor die Nase zu halten. Mit einem breiten Lächeln deutete er auf die Nummer mitten auf dem Bildschirm. Du hast meine Nummer noch nicht, erklärte er und gab ein kurzes Lachen von sich, das eher einem Kichern ähnelte. Jun wollte unbedingt ihre Handynummer haben, nicht um sie voll zu spammen oder sie in jeder ersichtlichen Sekunde zu nerven (so ein Typ war es gar nicht), sondern einfach, um sie jederzeit erreichen zu können. Sie gingen zwar in eine Klasse un sahen sich somit praktisch den halben Tag, aber es schadete ja nie seine Kontaktliste um ein paar Nummern zu erweitern, vor allem, wenn es sich dabei um wichtige Personen handelte, wie die Dämonin eine war. Obwohl er sein Oberteil gerade ausgeschüttelt hatten, kratzten einige Sandkörner darin, die sich offenbar nicht heraus schütteln lassen wollten. Außerdem war es auch schon beim Schwimmen mit Calleigh im Sand gelandet, sodass es wirklich nicht schadete es gleich zu wechseln. Hast du 'was dagegen, wenn ich mir gleich im Waisenhaus das T-shirt wechsel?, fragte er Jinai noch rasch, während sie ihre Nummern austauschten. Er hoffte inständig, dass sie ihn nun nicht für empfindlich hielt.
Es dauerte nicht lange und Ria begab sich an Land zu den beiden. Jedes Mal war er fasziniert von Leichtfüßigkeit und den sanften Bewegungen. Wie konnte so ein hübsches Ding Single sein. Noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, war sie bei ihnen und war so freundlich wie erwartet zu dem Mädchen. Es schien Glücklich über das Geschenk und das war alles was Lucas wollte. Als sie sich erhob und davon ging freute er sich das sie doch noch ein Lächeln für ihn hatte. Schnell erhob er sich und drehte sich zu Ria. "So was machen wir jetzt mein Engel? Wir müssen bald wieder in der Schule sein, was hälst du davon wenn wir unsere Sachen langsam zusammen packen und wir in dein Zimmer gehen. Da kannst du mir ja vielleicht noch ein wenig etwas von dir zeigen." Er zwinkerte ihr zu ehe er sie abermals blitz schnell über die Schulter warf und zu den Sachen ging. Mit einem klaps auf den Po ließ sie sie dort runter und nahm ein Schritt abstand. Er wusste nicht in wie weit sich Ria beim ihm rächen würde dafür. Aber er ärgerte Ria komischerweise gerne, denn sie nahm nicht alles so ernst und man konnte wirklich viel spaß mit ihr haben. Langsam sammelte er alle Sachen am Boden auf wobei er die Feder von Ria entdeckte. Noch einmal betrachte er sie eingehend und hielt sie ins Licht. So einzeln ließ sie sogar das Licht hindurch, sie war genauso weiche wie alle anderen. Es war ein schönes Geschenk, was er sich zugleich in seinen Zopf steckte. Es hatte etwas von einem Indianer und dennoch brachte sie einen schönen Kontrast zu seinen Haaren. "Danke noch mal ich finde sie wirklich sehr schön. Sie wird mich immer an dich erinnern. Wie sieht es aus was kann ich dir dafür geben? Schließlich möchte ich doch nicht das du mich vergisst!" Lucas glaubte nicht das dies passieren würde, so schätzte er sie nicht ein, dennoch wollte er sich auch bedanken für das wertvolle Geschenk. Trotz der späten Stunde schien die Sonne noch Hell am Himmel und die Hitze hat keinen Moment nachgelassen. So langsam fragte er sich ob es hier auf der Insel auch dunkel wurde. Nicht das er etwas gegen diese Wärme hatte dennoch würde etwas Abkühlung sicher auch ganz gut tun. Als alle Sachen zusammengepackt sind, schnappte er sich wieder Rias Tasche mit einem Lächeln und ging ein paar Schritte voran. "Hast du auch so einen Riesen Hunger wie ich? Wir sollten uns unterwegs etwas holen, oder?" Auf den Weg zum Strand hatte eine Menge Geschäfte gesehen wo man sich sicher etwas mitnehmen konnte.
Lucas erhob sich elegant und drehte sich zu Ria um. Der Lilahaarige und seine Anspielungen. Dabei musste sie lächeln. Ihre engelsgleiche Seite hatte es dem Jungen wie es schien ziemlich angetan. Und dann meinte er, sie sollten aufpassen was sie machten. Komischer Kauz. Trotzdem war es ein angenehmer Geselle. Noch ehe sie etwas erwidern konnte fand sie sich auf seiner Schulter wieder. Es schien zur Gewohnheit zu werden, war sie denn nicht zu schwer? Er ging mit ihr auf der Schulter zurück zu den Sachen und mit einem Klaps auf ihren Allerwertesten wurde sie in den Sand gestellt. Der Langhaarige hatte ein wenig Abstand zu ihr genommen. Viel es ihm wirklich so schwer? "Wenn ich da einen blauen Fleck bekomme suche ich dich in deinen Träumen heim.", scherzte die junge Frau. Von so einem kleinen Klaps konnte man nie und nimmer einen blauen Fleck davontragen. "In mein Zimmer? Du willst ja nur meine Sachen durchwühlen.", lachte die Lilahaarige auf seine Aussage hin. Aber gut, warum sollten sie nicht in ein Zimmer gehen und den Rest des Nachtmittags oder Abends genießen. Zumal sie wieder in die Schule mussten. Ria half Lucas die Sachen zusammen zu sammeln und beobachtete belustigt, wie er die Feder gegen das Licht hielt. Mit einem erneuten Blick und einer schnellen Bewegung hatte er sich diese Feder in seinen Zopf gesteckt. Jetzt spielte er auch noch Indianer. Es wurde immer unterhaltsamer. Wie er sich immer bedankte und höflich blieb war wirklich bemerkenswert. Auch wenn er anders konnte. Man denke an den kleinen Kampf in der Übungshalle. Was wollte Ria als Gegenleistung? Darüber hatte sie sich keine Gedanken gemacht, zumal sie nicht damit gerechnet hatte auch etwas zu bekommen. "Hmm, keine Ahnung. Was gibst du mir dafür?", lockte sie ihren Klassenkamerad. Auf seine Antwort war die Lilahaarige schon gespannt. Unterwegs sich was zu holen war eine wirklich gute Idee. Warum auch nicht. Sie hatte schon lange nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. "Ich bin dabei.", sprach sie mit ruhiger Stimme. Wie schon zuvor hatte der Wandler auch ihre Tasche genommen und sie spazierten ins Stadtzentrum.
Cf: Eiscafé Tsurara Er bezahlt doch tatsächlich für mich. Eins muss man ihn ja lassen....und wenn mir einfällt was, werde ich es noch erwähnen.
Katastrophe! Unglaublich! Ich schleppte ihn nun doch tatsächlich wie eine untertanige, willige Dienerin irgendwo hin, wo man Langeweile vertreiben konnten. Ich schleppte ihn WOHIN und nicht AB. Und er hatte mir relativ schnell die Führung überlassen. [Klingt gar nicht pervers.] Nach einem langen Fußmarsch, denn 10 Minuten inklusive schweigen konnten lang sein, kamen wir am Strand an. Es war ja so wunderbar herrlich hier. Wenn da nicht eine Person wäre, die einen quasi besticht[erpresst, keine Ahnung]. Das schlimmste an der ganzen Sache war, ich war eine Null im Schauspielern. Was würde er mit mir machen wenn irgendwas schief geht. Was auch immer da schief gehen würde! Aber passieren kann ja alles. Das einzige Gute daran war, dass ich mehr Zeit mit dem Hund verbringen konnte. Eine Tiermagiern ohne Tiere ging einfach nicht.
"Dann hört du sowas also öfter mal, ja?",fragte ich Cruel und sah ihn von der Seite aus an. War er nun wirklich so fies oder tat er nur so? Vielleicht war ja tief, tief, tief, tief in seinem Körper doch ein Herz. Oder Todesengel hatten schon von naturaus kein Herz, wer weiß. Einer Sache war ich mir jedenfalls absolut sicher: Die Hauptrolle in Psycho Thriller Movies hatte er sicher. Und ich die kreischende Nebenrolle. Mamma Mia, here we go again....außerdem würde ich wohl das Drehbuch schreiben. Ich streckte mich und überlegte, was ich jetzt als Nächstes mit ihm veranstalten könnte. Der Gedanke wegzurennen kam mir nicht in den Sinn, auch wenn mein Handy wieder ganz das Alte war. Aber er war größer, schneller und stärker als ich und war damit einfach im Vorteil. "He, Zwerg.",meinte ich zu einem kleinen Jungen, er war immerhin in meiner Größe, der mit einem Ball herumrannte und nahm ihm kurzerhand den Ball weg. Scheinbar hatte er Angst vor mir. Oh halt, da war schon Cruel. Sicher, er hatte Angst vor Cruel und rannte deshalb gleich weg. Finde ich gut. Bezahltes Essen, Bodyguard. Ich entdeckte immer mehr Vorteile an der ganzen Sache. Ich zog meine billigen Schuhe, Deichmann hatte so wunderbare günstige Angebote, und meine Strümpfe aus und warf den Ball hoch. [b]"Lust auf eine Runde Volleyball?",[/b]fragte ich meinen Geliebten[wäh.] und grinste selbstsicher. Immerhin hatte mein Butler zu Hause oft Volleyball mit mir gespielt. Allzu sehr loosen würde ich also nicht und blickte ihn deshalb herausfordernd an.
Na, wo brachte sie mich hin? Mehr oder weniger interessiert folgte ich ihr, und ließ die peinliche Stille so ziemlich an mir vorbeiziehen. Ich würde sicher niemand sein, der diese Stille brechen würde, nur um ihr das Zusammensein mit mir zu erleichtern. Immerhin sollte ich bei so einer Erpressung der Einzige sein, der Spaß hat. Aber momentan hatte ich eher weniger Spaß. Grimmig folgte ihr und spielte hin und wieder mit einer meine Haarsträhnen, bis wir am Strand ankamen. Der Strand. Nass, kalt, eklig. "Klasse Idee!", lobte ich sie freundlich lächelnd. Was so viel bedeutete wie 'Was Beschisseneres ist dir nun auch nicht eingefallen, oder?' Zur Belohnung verstrubbelte ich ihr langes Haar. Und lächelte. Das konnte ich wie ein Serienkiller. "Deine suspekten Blicke machen mir Angst. Ich werd dir ja schon nichts antun.", nochmal strubbelte ich, diesmal aber Charlie's Haar. Es war tatsächlich flauschiger. Auf ihre Frage hin zuckte ich mit den Achseln. "Schon.", daraufhin musste ich lachen, "Eigentlich schon verdammt lächerlich. Nur, weil ich halt nicht scheißfreundlich bin." Ich hob eine Muschel auf und stellte mich wieder aufrecht neben sie hin, als sie gerade vor einem Kind stand. Und nun? Er lief weg, ich sah ihm kurz hinterher, schaute dann auf das Karnickel runter. "Spielen können wir später, Arisa.", tadelte ich und beugte mich runter, umfasste ihre Beine und schob sie über meinen Rücken, "Lass uns erstmal was anderes machen." Ich lief den Weg zurück und kam irgendwann an der Strandbar vorbei, wo ich mich, sobald ich drin war, mit Arisa über der Schulter umschaute. Misu, Levi und die Hanswurst, die ich schonmal irgendwo gesehen hatte, waren anwesend, sowie ein mir...relativ unbekanntes und langweilig aussehendes Mädchen. "Hier ist's nett.", stellte ich und schritt an den Tresen.
Als ich vor einer Stunde hier ankam, hatte ich nciht das Bedürfnis spazieren zu gehen, doch das änderte sich in der Stille meines Zimmers sehr schnell. Mein Zimmergenosse war unterwegs und ich mochte Einsamkeit nicht. Klar, wahrscheinlich würde niemand es diesem weißhaarigen Jungen mit dem langen Matel, dem weit aufgeknöpften Hemd und dem verschlossenen Gesichtsausdruck glauben, wenn er sagen würde, er würde gerne unter Menschen sein und Einsamkeit könne er nciht leiden, aber wer war schon so, wie er aussah? Die Insel Isola war äußerst belebt und es sollte mir hier möglich sein, einige interessante Informationen in Besitz zu bringen. Seufzend ging ich ein paar Meter den Strand hinunter, vorbei an anderen Schülern und Lehrern der schule. Sie alle waren einzigartig in ihrem Verhalten. Für die meisten mochte das Lächeln einer Person, wie jedes andere auch wirken, doch hinter einem Lächeln konnte sehr viel mehr stecken. Eines, das ich sah, war nur gespielt und sagte in Wirklichkeit Lass mcih bloß in Ruhe, ein anderes, welches ich sah war steif und starr, wie in Stein eingemeißelt. Leute zu beobachten war nciht sonderlich schwer und sie zu deuten konnte man auch nciht als eine Herausforderung ansehen. Ich würde zu gerne mal jemanden treffen, der eine für mcih unlesbare Persönlichkeit hat. Ich richtete meinen Blick auf das Meer, legte meinen Kopf schief. Ich hatte ncoh nie einen Strand besucht, an dem das Wasser soklar un drein aussah, fast schon wie ein Diamant schimmerte. Mein Engelsblut meldete sich, wollte diese Schönheit von oben betrachten, sie in jeder Einzelheit bewundern, doch ich unterdrückte den starken Drang, meien Flügel auszubreiten und mich in den Himmel empor zu schwingen und ließ mich stattdessen bei einer Palme auf den Sand sinken, legte ein Bein, wie beim Schneidersitz auf den Boden, winkelte das andere an und stützte einen Arm auf das angewinkelte Bein. So blieb ich sitzen und beobachtete weiter die Menschen um mich herum.
Als Jinai den Speisesaal verließ wusste sie eigentlich noch garnicht so genau, wo sie eigentlich hinwollte. In ihr Zimmer vielleicht? Nein, sie würde sich nach einigen Minuten, in welchem sie einfach in ihrem Bett rumliegen würde, eh furchtbar langweilen. Vielleicht sollte sie einfach von dieser Insel verschwinden und irgendwo hingehen, wo man Spaß haben konnte. Oder alle hier auslöschen? Gut, dürfte wohl etwas schwer werden. Also verließ die Dämonin zunächst einmal das Gebäude, es war ein Anfang. Draußen angekommen bereute sie ihre Kleiderwahl, da es schon wirklich ziemlich warm war, doch sich nun umziehen wollte sie auch nicht. Irgendwie würde Jinai dies wohl auch noch überstehen. "Ich kann ja zum Strand gehen. Dort ist es schön und zur Not, wenn es zu heiß wird, spring ich einfach ins Wasser. Perfekt!" Das löste zwar nicht ihr Problem mit der Langeweile, aber man konnte ja nicht alles haben. Vielleicht sprang ihr ja noch irgendeine Beschäftigung in den Weg. Auf dem Weg kam ihr wieder dieser kleine Bengel in den Sinn, Jun... Mit diesem war sie auch am Stand gewesen. Während des Gehens verschränkte sie ihre Arme hinter dem Kopf und schaute in den Himmel. Den Weg kannte sie eh schon, also musste sie auch nicht allzu sehr auf diesen achten. Zur Not konnte sie auch ganz hoch hinauf fliegen und den Strand so finden. "Ich sollte den Jungen ein für allemal aus meinem Gedächtnis streichen." Und so versuchte es Jinai nun auch. Egal was sie an ihn zu erinnern versucht, die Dämonin würde es ignorieren. Immerhin war ihr die Sache ziemlich peinlich, auch wenn sie es nicht zugeben und irgendwie versuchen würde, es cool zu überspielen. Nach einigen Minuten kam sie auch am Strand an und atmete zuerst die frische Luft tief ein und ruhig wieder aus. Dann betrachtete sie die wenigen anwesenden Leute. Einige standen in ziemlicher Entfernung am Stand herum, ein anderer saß doch recht nah bei Jinai an einer Palme und sah zu diesen Leuten. Schnell zog sie ihre Schuhe aus und nahm diese in die Hand, schritt dann barfuß weiter über den Sand und setzte sich äußerst leise einfach so neben den Jungen und sah, genau wie er, zu den Leuten dort. "Na, sieht man da irgendwas interessantes? Ist jemand hingefallen?" Einige Sekunden noch sah sie in die Ferne, dann betrachtete sie den jungen Mann, welcher unmittelbar neben ihr saß. Genau genommen berührten sich ihre Schultern sogar, aber Jinai hatte ja keine Berührungsängste. Er war blond, wie irgendwie ziemlich viele, die die Schülerin kennenlernte und sah ansonsten... ganz normal aus. Ein bisschen erinnerte er sie an Kurya, igitt! "Hast du keine Freunde, oder warum sitzt du hier alleine rum?"