Aufmerksam hörte ich dem dunkelhaarigen Lehrer, der sich als Liam vorstellte, zu und nickte immer wieder, wenn er seinen Satz beendet hatte, wie so ein klein Kind. Okay, er hatte mir nun mehrere Fragen beantwortet gehabt. Ich durfte mich heute hinsetzten wo ich wollte und es waren wohl noch nicht alle Schüler da. Warum wir aber nun hier her kommen sollten, schob er erst mal auf. Nachdem er fertig mit seiner kleinen Ansprache war, sah er auf ein paar Zettel hinab. "Und da die Zimmergenossen meist in der selben Klasse sind...", schnappte ich von einem kurzhaarigen Mädchen auf. Das hieß, meine war vielleicht auch hier im Raum. Wieder sah ich mich um, als hoffte ich das meine Zimmernachbarin ein Schild um ihren Hals trug wo drauf steht "Ich bin Skys Mitbewohnerin". Natürlich trug keiner so ein Schild. Vielleicht stimmte das ja auch gar nicht... Ich hatte immer noch von nichts eine Ahnung. Immer noch relativ unbeholfen stand ich weiter mitten im Klassenraum. Der Lehrer hatte zwar gesagt gehabt, wir sollen uns irgendwo hinsetzten, doch ich wusste trotzdem nicht genau wo. Und dann kam endlich die Erlösung! Ein Mädchen sprach mich an. Voller Freude blickte ich zu ihr. Sie hatte lila Haare und genau die selbe Augenfarbe, sie war ungefähr so groß wie ich aber eindeutig dünner. "Dankeschön", meinte ich lächelnd zu ihr. "Man hat es wirklich nicht leicht als Neue."Oder hatte nur ich es nicht einfach? Mit kleinen Schritten steuerte ich auf einen Platz in ihrer näher zu, der offensichtlich noch frei war. "Ich bin Sky.", stellte ich mich noch mal vor "Aber das weißt du ja schon..." Ich kam auch wie eine völlige Verwirrte rüber. Ein seufzend entwich meinen Lippen. Es konnte doch nur noch besser werden oder? Neben dem Mädchen mit den Lilahaaren, stand ein Junge mit roten Haaren. Die hatten hier aber alle ausgefallene Haarfarben, da wirken meine Blonden wohl ziemlich langweilig. Ich blickte auf meine Haare herrab, die gerade über meine Schultern fielen. Die könnten auch mal wieder was neues vertragen. Am dem Platz angekommen, auf den ich zu gesteuert bin, lies ich mich auch schon gleich in den Stuhl fallen. Was nicht besonders schlau war. Der Stuhl war nämlich verdammt hart. Mit schmerzenden Gesicht rieb ich mir meinen Popo, zwang mir dann aber wieder ein Lächeln auf die Lippen. "Und wie heißt ihr?"
[out: anscheinend werde ich völlig Ignoriert T__T, HALLO!! ich steh hinter Daiki, kann man mich denn da übersehen?]
Vorsichtig nahm Lucas seine Hand von der Schulter des Jungen. Für ihn waren Berührungen normal, doch das hieß nicht das es auch für seinen Gegenüber so war. Nach Wandler roch er auf jedenfall nicht und so war es nicht sicher ob Lucas nach der Berührung noch seine Hand behalten würde. Mit einem Lächeln ließ er sich auf Rias Tisch nieder und betrachtete die Lage. Roxy schien sich mit der neuen zu Unterhalten, so gesprächig kannte er sie gar nicht. Anscheinend ging es ihr wirklich besser, was ihn ein erleichternden Seufzer einbrachte. Nach und nach Füllte sich die Klasse und als der Lehrer sich erhob kam ein winziger Hoffnungsschimmer in ihm auf, das er verraten würde wieso denn alle hier waren. Doch es war nur eine Vertröstung auf Später und half somit nicht die Anspannung zu lösen die in der Luft lag. Es war natürlich Fraglich ob der Grund überhaupt dies beenden würde, war es doch immer offensichtlicher das es nichts gutes zu Berichten gab. Sein Blick glitt vom Lehrer hinüber zu dem anderen neuem Mädchen was sich, freundlicherweise, gleich mal vorgestellt hatte. Sie schien recht offen zu sein und etwas verwirrt. Nichts neues, wenn man hier noch niemanden kannte. Ging es doch Lucas genauso in der ersten Stunde und so entschloss er sich sie doch einfach dazu zu holen. Doch bevor er seinen Mund öffnen konnte kam Ria ihm zuvor. Sie schien das gleiche Gedacht zu haben und lächelte nur darüber. Das Mädchen nahm anscheinend das Angebot an und kam zugleich zu ihren Tisch. "Hallo Sky, nett dich kennen zu lernen." Noch bevor er ihr seine Hand reichen konnte nahm sich neben ihnen auf dem Stuhl platz. Ein Lächeln huschte über seine Lippen als er sah wie schmerzverzerrt für einen Moment ihr Gesicht war. Anscheinend hatte auch sie gemerkt das der Stuhl wenig Komfort hatte und es sich nicht gut machte wenn man sich drauf fallen ließ. Schnell unterdrückte er ein Lachen, schließlich war es unhöflich andere auszulachen vor allem wenn man selber wusste wie schmerzhaft es sein kann. "Alles okay bei dir? Ich bin Lucas und Klassensprecher. Also wenn du irgendwelche Fragen hast oder Sorgen wende dich ruhig an mich, ich versuche dir so weit es geht zu Helfen." Langsam hatte er seine Rolle als Klassensprecher echt gut drauf. Sein Vater wäre sicher stolz auf ihn wenn er dies Mitbekommen würde. Eine kurze Trauer legte sich über ihn die er aber sofort wieder abschüttelte. Schließlich war es nicht die richtige Zeit jetzt über dies nach zu denken. Er hatte Verantwortung für seine Klasse und so durfte er sich seinen Verlust nicht anmerken lassen. Ein Blick auf die Uhr, zeigte ihm, das es langsam Zeit wurde zur Sache zu kommen. Dennoch fehlten so einige wie es aussah, vielleicht sollte er sich an den Lehrer wenden und Fragen ob er die vermissten Schüler suchen sollte. Aber Lucas kannte sich dafür vielleicht doch zu wenig aus, um zu wissen, wo er suchen sollte. So drehte er sich wieder den anderen zu und hoffte das sie alle rechtzeitig noch erschienen.
Die Lilahaarige blendete das Gespräch zwischen Roxy und der neuen Schülerin, bekannt als Superzicke aus und widmete sich wieder ihren Gesprächspartnern. Es wurden immer mehr, aber noch hatte Ria den Überblick nicht verloren. Ein bisschen mehr konnte sie schon noch händeln. Es würde ihr die Sache auch viel leichter machen, wenn sie den Namen des Rotschopfs wissen würde. Ihn würde die Langhaarige sicher so schnell nicht mehr vergessen. Der Vorfall war einfach zu peinlich gewesen. Ein Schmunzeln trat auf ihre Lippen. Der Rotschopf schien noch immer ein wenig angespannt und mit der Situation überfordert zu sein. Zum Glück war dieses Verhalten bei Ria nicht sooo ausgeprägt, aber dennoch vorhanden. Anders wie bei Sky, diese schien keine Hemmungen zu haben und kam dann auch gleich auf die kleine Gruppe zu. Lucas hatte auf dem Tisch der Lilahaarigen Platz genommen, die Sicht wurde dadurch Gott sei Dank nicht versperrt. Nicht das sie jetzt sagen würde, der Junge wäre fett, ganz im Gegenteil er hatte einen wirklich durchtrainierten Körper. Davon hatte sich die Yamada schon selbst überzeugt und war nicht abgeneigt. Dennoch ging es ihr ein bisschen zu schnell. Der Kuss von dem Tiermenschen hatte sie zu Anfang doch ein wenig aus der Bahn geworfen, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Sky war währenddessen schon näher gekommen und ließ sich auf den Stuhl fallen. Keine gute Idee, ihr Gesicht sprach Bände. Vielleicht hätte man sie vorwarnen sollen. Armes Mädchen, doch ihr Hinterteil würde sich schon nicht daran gewöhnen. Oder sie nahm das nächste Mal einfach ein Kissen mit. Keine so schlechte Idee. Ria winkte nur ab, die Blonde brauchte sich nicht bei ihr bedanken, nicht dafür. Es war doch irgendwo selbstverständlich neuen Schülern zu helfen, zumal sie selbst noch relativ neu hier war und schon einige Peinlichkeiten hinter sich hatte. Um ehrlich zu sein, hatte sie schon die ganze Palette durch. Lucas stellte sich als erstes vor und saß weiter auf der Kante des Tisches. Ria hörte auf mit ihren Finger zu trommeln und suchte sich den Weg zu Lucas' Rücken. Sanft ließ sie ihre Finger über seine untere Hälfte des Rückens, während sie sich wieder an Sky wandte. "Mein Name ist Ria.", lächelte sie das Mädchen mit den blonden Haaren an. Der Wandler sprach ebenfalls zu Sky und wies sie darauf hin, dass sie mit allen Fragen zu ihm kommen konnte. Er würde sicher noch einen guten Klassensprecher abgeben, der Grundstein war ja schon gelegt und es galt darauf aufzubauen. Ria würde den Langhaarigen unterstützen, wenn er sie brauchte. Schließlich machte so etwas eine Freundschaft aus. "Wie gesagt, wend dich einfach an Lucas, oder an jemanden der gerade in der Nähe ist.", sprach die Lilahaarige und beförderte eine Haarsträhne nach hinten, trotzdem höre sie nicht auf den Wandler über den Rücken zu streichen. Der Rotschopf stand einfach so daneben und schien den Gesprächen zu lauschen. Ein sonderbares Kerlchen, wie das Halbwesen fand.
Natürlich hatte sie das Gespräch zwischen der Blondine und dem Lehrer mitbekommen. Wer schon nicht? Wahrscheinlich hatte es die komplette Klasse gehört. Aber das störte Call nicht weiter. Solange es sich nicht um etwas total Privates handelte, war es ihr egal, wer was von ihren Worten mitbekam. Auf das Lächeln von Roxy hin schlich sich auch bei Calleigh ein leichtes Lächeln auf die Lippen und das Gefühl, hier geborgener zu sein als in ihrem Geburtsort wurde immer größer. Vielleicht lag es daran, dass hier alle mehr oder weniger gleich waren und sie keine Außenseiterin mehr sein würde. Vielleicht hatte es aber auch einen ganz anderen Grund. "Ich bin sowieso wenig begeistert davon, in die Schule gehen zu müssen. Aber solange ich nicht erwachsen bin, komm ich da wohl nicht drum rum." meinte das Mädchen, wobei ihr gleich auf ihre Worte hin einfiel, dass es eigentlich nicht mit dem Erwachsensein zu tun hatte; was auch nochmal die verschiedensten Definitionen haben konnte. "Aber eigentlich ist die Schule gar nicht soo schlimm, wenn man sie mit einem Beruf vergleichen würde, denke ich." Es gab nur wenige Momente, in denen Calleigh einfach dumm vor sich hin redete. Aber solch ein Moment war gerade gekommen. Und solange die Versammlung hier nicht anfangen würde, war es ohnehin egal, was sie redete, also machte sich das Mädchen darüber auch keine großen Gedanken. Stattdessen ließ sie ihren Blick durch die Klasse schweifen und ging innerlich nochmal alle Namen durch. Sicher würde es peinlich werden, einen von ihnen zu vergessen. Denn vorgestellt hatten sich alle im Raum; mit Ausnahme des einen Mädchens, welches zu Beginn von Roxy angesprochen worden war mit dem Namen...Aleks? Sicherlich war es nur ein Spitzname gewesen und wenn Calleigh ehrlich war, war sie sich noch nicht mal sicher, ob sie sich da nicht verhört hatte; denn am Anfang hatte sie dem kurzhaarigen Mädchen neben ihr nicht wirklich zugehört. Anders als jetzt, als sie sich wieder ihr zuwandte, ungeachtet der anderen, die miteinander sprachen und sich, mit Ausnahme von Sky, schon alle zu kennen schienen. "Stress hatte ich in den letzten Tagen schon genug. Wird Zeit, dass es bei mir endlich mal ruhiger wird. Also bin ich froh, wenn diese Versammlung endlich vorbei ist, und ich mal auspacken kann." erwiderte Call auf die Worte ihrer Zimmergenossin hin und lächelte erneut, was mit den vor der Brust verschränkten Armen sicher merkwürdig aussah. "Wie lange bist du eigentlich schon hier?" wollte Calleigh Nathalja nun noch wissen. Nützlich es zu erfahren war es bestimmt. Eventuell würde Roxy ihr ja mal die Schule zeigen können. Ob diese das allerdings für eine so gute Idee hielt, stand in den Sternen. Noch nicht einmal Call konnte mit Sicherheit sagen, was sie davon halten würde. Aber es würde ihr ganz bestimmt nicht schaden, die Ortschaften dieser Insel einmal besser kennen zu lernen. Angefangen mit dem Schulgebäude, in dem sie in Zukunft beinahe jeden Tag verbringen würde; abgesehen von Wochenenden und den Ferien natürlich. Aber eigentlich konnte sie sich die Räume und alles weitere auch selbst zusammen suchen.
Ja, wer kam da wohl herum. Kein Wunder das die Arme vorhin solch einen Schlenker gemacht hatte, war sie doch wirklich gezwungen hier zu sein, hatte ihre Mutter sie doch aus den heimischen vier Wänden hinaus geworfen. Eigentlich kaum zu Glauben, oder? .. nicht wirklich. Und genau das, war das traurige an der Geschichte. Sie selbst hatte keiner Eltern mehr welche die Möglichkeit hatten sie hinaus zu werfen, und für einen Moment überlegte sie, was schlimmer war. Hinaus geworfen zu werden, aber aber schlicht keinen mehr zu haben wo man hin konnte. Nicht das sie ihren Vater besonders gemocht hatte, aber er hatte sie eine Zeit lang immerhin bei sich wohnen lassen, ohne großen Ärger zu machen, bis er merkte, was sie Nachts alles trieb. Und vor allem, mit wem. Jetzt war er Tod. Nachdem er versucht hatte, sie um zu bringen. Etwas wehmütig glitt ihre Hand an ihre Seite, in welcher das Messer gesteckt hatte. Sicher, jetzt konnte man sich darüber streiten wer es schlimmer erwischt hatte, doch auch Calleigh hatte eine Wunde ihrer Mutter am Leibe, als diese ihr die Klinge in die Hüfte stemmte. Nur der Ausgang ihres Streits verging glimpflicher aus, immerhin lebte ihre Mutter noch, Roxy's Vater jedoch nicht mehr. „Stimmt. Die Schule ist im Vergleich zu arbeiten gehen sehr entspannend.“ Vor allem wenn man wie die Nakamura schon relativ wusste, da man doch schon einige Zeit in einer Dimension verbracht hatte, genauso wie hier auf der Erde. Und ein wenig lernen schadete nie, und schwer war der bisherige Stoff eigentlich auch nicht wirklich. Natürlich verwunderte sie es ein wenig wie Liam so tief in die neu modische Chemie gehen konnte, obwohl es doch eigentlich um das altertümliche Alchemie handeln sollte. Oder täuschte sie sich einfach? Während sich die d'Eonan die Namen ihrer neuen Mitschüler einprägte senkte die Dämonin wieder ihre Hand, ließ die dunklen Augen auf den Hajime gleiten. Er sollte aufhören sich Gedanken über sie zu machen, ansonsten würde sie ihn erneut zurecht stutzen müssen. Aber er war wohl einfach gern umgeben von Mädchen und jungen Frauen, hatte er sich doch zusammen mit Ria gleich mal an die neue ran gemacht. Die Ärmste. Das auspacken wird wohl warten müssen.., dachte sie, wagte es aber nicht den Gedanken nach außen zu tragen. Wenn es nach ihr gehen würde, hätte sie dem Mädchen diese Ruhe auch gegönnt, aber wenn alles schief lief würden sie die ganze Nacht mit der Scheiße zu kämpfen haben, die da auf die Schule hier zu rollte. Außerdem wollte sie ihr die Hoffnung nicht abprubt nehmen, das war ganz allein die Aufgabe ihres Lehrers. Schnell schlich sich aber wieder ein etwas düsteres Lächeln in ihr Gesicht, als die letzte Frage ihr Gehör erreichte. „Noch nicht sehr lange eigentlich, wenn ich ehrlich bin, bin auch ich erst seit Gestern hier.“ Oder Vorgestern? Ganz sicher war sie sich da nicht mehr, aber all zu lange war es noch nicht. Der feine Unterschied war einfach, dass ihr die kurze Zeit reichte um zu mindestens über ihre Klasse alles wichtige zu Wissen. Auch über den Panther, der immer wieder herüber sah. Irgendwann würde sie ihm die Augen heraus reißen. „Hatte nur schon etwas Zeit, mich um zu sehen.“, fügte sie schnell hinzu, noch immer den Mundwinkel in leicht in die Höhe gestreckt. Auch wenn sich die Blondine erhofft hatte jemanden zu finden der ihr die Schule zeigen könnte, würde die Nakamura wohl selbst nur knapp mehr als die Hälfte mit Sicherheit benennen können. Auch die Stadt kannte sie nur von oben ganz genau, und den kleinen Teil, in dem das kleine Cafe stand. Schade eigentlich das der Schulbeginn hier für die Neuankommlige so furchtbar werden würde.
Genau von Calleigh beobachtet, entging dem Mädchen nicht, wie Roxy ihre Hand an ihre Seite führte. Doch der Grund dafür interessierte Calleigh kaum. Sie selbst tat das auch des Öfteren, immer darauf bedacht, dabei nicht gesehen zu werden, um nicht im nächsten Moment gefragt zu werden, was denn los sei. Und da sie diese Frage nicht gerade mochte, stellte sie sie nun auch Roxy nicht. "Eigentlich kann ich darüber ja nicht urteilen. Arbeiten war ich noch nie, aber wenn man den Erzählungen von anderen lauscht, hört man schon deutlich heraus, dass die Schule wohl noch mit das Leichteste ist." erzählte Call und sah Roxy dabei direkt in die Augen. Blau waren sie, wie auch ihre eigenen. Also etwas, was sie gemeinsam hatten. Viel war es ja nicht und mit dieser Tatsache konnte man auch kaum etwas anfangen. Eigentlich war es doch ziemlich irrelevant, wer welche Augenfarbe besaß. Aber es war Call nunmal aufgefallen, und einen Gedanken daran hatte sie unbedingt verschwenden müssen, auch wenn es eigentlich ziemlich sinnlos war, darüber nachzudenken. Am Charakter un den Interessen nämlich änderte die Farbe der Augen rein gar nichts. Also ließ sie letztlich von diesem Gedanken ab und konzentrierte sich darauf, worüber die beiden gerade eigentlich sprachen; kurzzeitig hatte sie es vergessen, doch fiel es ihr sehr schnell wieder ein. Calleigh nickte zunächst einmal nur. Eigentlich war es schade, dass Roxy auch erst seit Kurzem hier war, aber es konnte auch Vorteile haben. Beispielsweise würde man den Ort auch zusammen erkunden können. Was es allerdings sonst für Vorteile hatte, mit jemandem auf einem Zimmer zu sein, der selbst erst neu war, wusste Calleigh nicht. Sicherlich wäre es anders schlauer gewesen, aber wenn die Schule meinte, sie mit Roxy in ein Zimmer stecken zu müssen, hatte das sicher auch einen guten Grund. Zumindest waren sie in einer Klasse; ob das schon der gute Grund war? Vielleicht war Roxy ihr auch ähnlicher, als Call bisher glaubte und sie wurden deshalb gemeinsam auf ein Zimmer gesteckt; aber das waren nur Spekulationen von der Blondine, die alle auch grundfalsch sein konnten. Und im Prinzip konnten Gründe ihr auch egal sein. Denn ändern können würde sie nichts mehr an ihrer Zimmergenossin. Aber das wollte sie auch gar nicht. Wenigstens schien Roxy ein - beinahe - normales Mädchen zu sein, wenn man davon absah, dass hier niemand wirklich normal war. Zumindest dann nicht, wenn man die Definition von 'normal' zu Grunde legte, die die Menschen hatten, welche nunmal keine besonderen Fähigkeiten besaßen, durch die sie in irgendeiner Weise unnormal dastehen könnten. "Ein winzig kleines Bisschen hatte ich auch schon Zeit, mich umzusehen. An einigen Orten war ich auch schon. Aber ich hätte aus diesem Tag auch durchaus mehr heraus holen können." berichtete Calleigh und dachte an die Orte zurück, an denen sie mit Kurya gewesen war. Ihr Hauptgedanke galt da der heißen Quelle und sie musste unwillkürlich lächeln. Dennoch hielt sie sich nicht allzu lange mit dem Gedanken auf. Nachher würde Roxy noch Fragen stellen. "Aber ich muss sagen, dass mir die Insel besser gefällt, als ich ursprünglich gedacht hatte." Viel besser sogar. Froh war sie ein klein wenig darüber, hier gelandet zu sein. Andererseits hatte sie noch immer ein wenig Angst um ihre Schwester, die ihr schon den ganzen Tag über nicht aus dem Kopf ging. Wie es ihr wohl gerade erging?
Wenn man den rein körperlichen Aspekt beachtete war arbeiten gehen definitiv schwerer als Schule, aber auch in anderen Dingen sicherlich anstrengender, weshalb absolut jeder Erwachsener davon schwafelte, man solle die unbeschwerte Schulzeit genießen. Die meisten vergaßen dabei jedoch leider, dass auch diese Zeit einige Probleme mit sich brachte, wenngleich nur auf mentaler Ebene, die einige Schüler jedoch immer wieder überforderten. Wenigstens hatte sie keine Fragen gestellt wegen dem kurzen Griff an ihre Seite, hatte sie doch selbst oftmals damit zu kämpfen. Ein angenehmer Mensch, der zur Abwechslung nicht so viele nervige Fragen stellte, und so einer war ausgesprochen selten. Zu mindestens in ihrem Leben. Auch die Nakamura würde ihr solch lästigen Fragen nie stellen, und das hatte nichts damit zu tun das sie jede einzelne Antwort bereits wusste, sondern aus dem schlichten Grund das sie wusste wie sehr so etwas stören konnte. Vor allem einem fremden gegenüber, der einfach nicht locker ließ und in Gefilde eindrang die niemanden etwas angingen. „Ja, wäre diese seltsame Versammlung nicht, würden wir wohl alle die Zeit anders verbringen.“ Ein kurzes Grinsen entwich ihr, ehe sie ihren Blick wieder auf den verwirrten Lehrer warf, kurz darauf auf die runde Uhr über der Tür. Wie lange er wohl nach warten würde? Er selbst wusste es noch nicht so genau, weshalb wohl auch die Dämonin sich mal überraschen lassen konnte. Als das Mädchen ein warmes Lächeln aufsetzte und an ein bereits vergangenes Ereignis dachte, musste auch sie für einen Augenblick an die Adlerin denken. Wenigstens hatte die d'Eonan schon ein angenehmes Treffen mit einem Mitschüler gehabt, bevor sie sich mit den anderen in jene Nacht stürzen würde. Wer weiß, wenn auch der Junge Morgen früh noch Leben sollte, hatten sie vielleicht noch weitere solche Treffen. Doch auch wenn sie in Gedanken lesen konnte, in die Zukunft sehen, das war noch nicht drin. Umso mehr fürchtete auch sie über Verluste in jener dunklen Nacht, die bevor stand. „Auf der anderen Seite gibt es eine wunderschöne Bucht. Zu mindestens wenn man das Wasser, und die Ruhe schätzt.“ Auf ihrem Flug über die Insel hatte sie den Ort entdeckt, wenngleich nur knapp. „Ich habe es mir auch schlimmer vorgestellt, denn normalerweise kann ich ständige Sonne und Wärme nicht leiden. Aber ich denke, hier kann man es ne Weile aushalten.“ Damit hatte sie sich sicher einen Minuspunkt eingehandelt, kam das Mädchen doch immerhin aus einem der wärmsten Länder dieser Welt, und mochte sie auch sehr, aber die Nakamura wollte dieses Verhältnis nicht auf Lügen aufbauen. Sie war nun mal ein kaltes Wesen aus jener schrecklichen Nacht, die die Menschen so sehr fürchten. Das würde sie niemals leugnen können. Denn auch wenn beide blaue Augen hatten, steckte in denen der Dämonin das böse.
Es war schon beruhigend zu wissen, dass sie definitiv nicht allein mit ihrer Denkweise bezüglich dieser Versammlung hier, auch wenn eigentlich klar gewesen war, dass es wohl niemandem besonders passte, zu so später Stunde noch in der Schule sein zu müssen. "Vielleicht macht es irgendeinem an dieser Schule ja auch gar nichts aus, jetzt noch hier sein zu müssen. Unwahrscheinlich, aber möglich." stellte sie die Vermutung in den Raum, die durchaus auch richtig sein konnte. In den Kopf anderer Leute konnte Call ja nicht gucken. Und bisher kannte sie auch bloß ihre Klasse und zwei Jungen anderer Klassen; jedenfalls waren diese beiden die einzigen aus anderen Klassen, mit denen sie bisher gesprochen hatte. Andere gesehen hatte sie schon, doch kannte sie diese eben nur vom Sehen her. Ein Wort gewechselt aber hatte sie bisher mit kaum jemandem. Aber die Unterhaltung mit Roxy war eigentlich ganz nett. Zwar sprachen die beiden nur über Belangloses, aber mehr wollte die Blondine auch gar nicht. "Warst du schonmal bei dieser Bucht?" wollte Calleigh wissen, denn interessant klang es auf jeden Fall. Das Wasser liebte sie und gegen Ruhe hatte sie ab und an gewiss auch nichts auszusetzen. Sie brauchte sie nicht immer, aber hin und wieder konnte es ganz entspannend sein, einfach nur mal nichts zu tun, nicht gestört zu werden und ein wenig Ruhe zu genießen. In ihrer Heimat war das für sie etwas sehr seltenes gewesen, war sie doch immer unterwegs, meist, um die Aufgaben ihrer Mutter zu erledigen. Aber auch daran gewöhnte man sich mit der Zeit. Das Meer mit der Sonne war ihr da immer ein Zufluchtsort gewesen, an den sie sich zurück gezogen hatte, wenn sie endlich einmal etwas Ruhe genießen konnte. Demnach verstand sie auch nicht, wie man Wärme und Sonne nicht mögen konnte. Überrascht sah sie Roxy nun an und wusste zunächst einmal nicht, was sie dazu jetzt sagen sollte. Ihre erste Reaktion wäre nicht sehr freundlich ausgefallen, doch verkniff sie sich das lieber. Zwar war das jetzt ein sehr großer Unterschied zwischen den beiden, doch war das kein Grund, das Gespräch einfach abzubrechen. Das wollte Calleigh auch gar nicht. "Ich finde, dass man es bei Sonne generell gut aushalten kann, auch wenn zu extreme Wärme auch mal unerträglich werden kann. Aber das ist im Winter ja auch anders, da ist es eben kälter." Kälter war es auf jeden Fall, auch wenn es in Jamaika oftmals kaum einen Unterschied zwischen Sommer und Winter gab, war es doch oftmals so, dass der Winter genauso warm war, wie der Sommer in manch anderen Ländern. Dort die Sonne und Wärme nicht zu morgen war beinahe undenkbar und für Call sogar schon fast unmöglich. Sie selbst liebte die Sonne und den Strand und das Meer, mit dem warmen Wasser, wenn die Sonne darauf schien, aber auch mit kaltem Wasser zur Abkühlung in heißen Sommertagen. "Ich mag es nicht so, wenn es allzu kalt ist." sagte die Blondine und hatte damit wohl einen der größeren Unterschiede zwischen den beiden genannt. Aber das musste ja nicht unbedingt heißen, dass die beiden keine Freundinnen mehr werden können würden.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Stimmt, es gab wirklich Schüler die gern hier waren, aber zu diesen gehörte sie wahrlich nicht. Weshalb auch? Sie wäre am liebsten dort, woher sie gekommen war, zusammen mit ihren Leuten irgendwelchen Unsinn anstellen, anstatt mit kleinen Kindern gemeinsam zu lernen. Wenigstens gab es heute Abend ein wenig Arbeit für die Dämonin, aber ob diese so gut war? Immerhin waren nicht alle hier so Kampferfahren wie vielleicht andere, weshalb es wohl zu eindeutigen Problemen kommen könnte. Solang jedoch der Lehrer nichts sagte, würden sie halt weiter im Ungewissen fischen. „Ja, einmal bisher. Leider nicht sehr lange.“, antwortete sie auf die Frage hin, ob sie schon einmal da gewesen war. Eigentlich war der Ort wirklich schön gewesen, nur hatte in der Pause jemand anders diesen für sich entdeckt, und sie selbst ein wenig zu kämpfen mit der Russin und der Arisako. Wirklich schade eigentlich, dass sie wieder gegangen war, aber vermutlich war es für sie das beste. Der Rothaarige hätte ihr sonst noch das Herz gebrochen, und sie somit zerstört. Hatte sie denn wirklich nicht unbedingt ein dickes Fell, wenn es darum ging. „Ich bin einfach kein Fan von dieser unerträglichen, trockenen Hitze. Aber bisher war es hier ganz angenehm, ja.“, sprach sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Logischerweise war es im Winter kalt, und im Sommer wärmer, zu mindestens in Ländern wo es diesen Wechsel noch soweit gab, das man es spürte. In den südlichen Ländern war es ja eigentlich immer warm, selbst wenn dort Winter war. Nun gut, hatten die beiden halt einen groben Unterschied auf der Liste zu verzeichnen, aber auch die Nakamura würde daraus keinen Strick drehen.