Einer der wenigen Orte im Bereich des alten Waisenhauses, die man auch nach dem Werwolfsangriff noch betreten kann, ist jener Strand, den sich die Bewohner und Mitarbeiter des Waisenhauses einst hart erkämpfen mussten. In den letzten Jahren vor dem Angriff wurde der kleine Strandabschnitt im Norden der Insel exklusiv nur noch von Waisenhausbewohnern benutzt und war auch eigens für diese vorgesehen. Vom Beachvolleyballplatz oder gar von der einst legendären Toku-Ni-Bar unweit des Strandes ist heute jedoch kaum noch etwas übrig. Das Netz des Feldes befindet sich längst nicht mehr an Ort und Stelle und liegt achtlos und zerfetzt irgendwo im Sand. Das Gebäude, das einst die Bar darstellte gleicht einem Trümmerhaufen.
Saiyana hatte ihren roten Bikini angezogen und lief strahlend zum Strand hinunter. Sie schaute lächelnd auf das Meer und sog stark die frische Luft ein. Sie war im Wald aufgewachsen und enge Räume mochte sie nicht besonders. Hätte sie gedurft, hätte sie einfach unter freiem Himmel geschlafen. Wahrscheinlich würde sie das ohnehin sehr oft machen. Sie stützte die Hand in ihre Hüfte und schaute in den klaren Himmel hinauf. Sie war so froh hier zu sein. Normalerweise würde sie sich hier nicht so mit der Hand in der Hüfte hinstellen wenn hier jemand gewesen wäre. Für sowas war sie halt viel zu schüchtern. Allerdings saß ein Junge im Sand, nicht sehr weit entfernt von ihr, den sie einfach gar nicht bemerkte, weil sie so von dem Strand und dem Meer fasziniert war.
Ich machte einen Engel in den Sand, schnelle auf und ab Bewegungen kostete es mich und ein schöner Sandengel war entstanden. Ich lag wörtlich in meinem Element und es gefiel mir. Nach kurzer Zeit erhob ich mich und spürte den Sand zwischen meinen Zehen, da meine Schuhe voll mit Sand waren. Ich schaute mich um und erblickte ein Mädchen, sie war wirklich schön, wie sie da stand, der Wind, welcher ihre Haare streichelte, der Bikini, welcher mich träumen ließ und vor allem, diese bezaubernden Ohren, diese wunderschönen Ohren. Ich machte vorsichtige Schritte auf sie zu und hielt Mr. Cuddles schützend vor mich. "Entschuldige bitte, aber es ist späte Nacht und da du gerade so passend angezogen bist, gehe ich davon aus, dass du schwimmen gehen willst." ICh drückte ihr den Teddy etwas entgegen und erwartete ihre Antwort. Was würde kommen?
Saiyana zuckte zusammen und erschrak so heftig, dass sie bei den zwei Schritten nach hinten stolperte und unsanft in den Sand fiel. Sie setzte sich auf und schaute den Jungen mit roten Wangen an. Er sah nett aus und schien auch nett zu sein. Da fiel ihr auf, wie sie gerade stand so mit der Hand in der Hüfte und sie wurde noch roter und ihre Ohren zuckten nervös. Hoffentlich hatte er das nicht gesehen. Sie schaute den Teddy an und lächelte leicht. Der Junge schien ziemlich jung zu sein, dass er noch mit einem Teddy herumlief aber das störte sie nicht. Aähm ja ich wollte schwimmen gehen... sagte sie leise und verschränkte die Arme vor ihrem Bauch. Jetzt wo sie wusste, dass auch jemand anderes hier war fühlte sie sich ein wenig unwohl. Man konnte auf ihrem ganzen Körper ihre Zeichnung erkennen, die sie immer versuchte zu überdecken. W...willst du mitkommen? fragte sie leise nach.
Ich versuchte sie ungeschickt aufzufangen, als sie sich erschrak und zurück fiel, dies misslang mir jedoch gewaltig. Ich kniete mich vor sie hin, da sie Angst zu haben schien, nun war ich mit ihr auf Augenhöhe und ich lächelte sehr sanft. Sie schien sich zu schämen für ihren Körper oder aber eher für die Zeichnungen, also kam ich ihr noch etwas näher, so dass die zwei Narben unter meinen Augen im Mondlicht zu sehen waren. "Schwimmen gehen? Mhh da muss ich erst fragen." Ich nahm Mr. Cuddles an mein Ohr und tat so, als ob er mir ins Ohr flüstern würde. "Ja, ich finde auch, dass sie hübsch ist, aber was ist mit dem Schwimmen?, ich wuschelte mit dem Teddy etwas an meinem Ohr herum, Mhh ja wir sollten wirklich mal etwas Spaß haben, finde ich auch." Ich lächelte das Mädchen an. Mr. Cuddles sagt, dass es okay wäre, wenn ich schwimmen gehe, aber lach nicht über mich okay?" Ich lächelte sie vertrauenswürdig an und begann mein Oberteil auszuziehen. Neben den vom Krieg geschaffenen Muskeln kamen viele unübersehbare Narben zum vorschein und auch der Verband, welcher meinen linken Arm verhüllte.
Saiyana schaute etwas verwirrt, als der Junge mit dem Teddy redete, doch er sagte, dass sie hübsch sei, wurde sie noch viel röter. Sie lächelte freundlich und freute sich darüber, dass er sie anscheinend mochte und etwas mit ihr unternehmen wollte, auch mit ihren komischen Zeichnungen, die er nur ganz kurz angeschaut hatte und nicht wirklich darauf reagiert hatte. Ich lach doch nicht. sagte sie leise lächelnd und bewunderte dann, wie er sein Oberteil ausgezogen hatte. Es waren viele Muskeln darunter zu sehen, allerdings auch viele Narben. Es wunderte sie ein wenig, da er ja noch so jung aussah und sie nicht wirklich damit gerechnet hatte, dass sie sowas sehen würde. Natürlich lachte sie nicht über ihn, sondern stand auf. Sie wollte ihm ihre Hand hinhalten, doch dann kam ihr wieder ihr Fluch in den Sinn und sie ließ es bleiben. Wahrscheinlich würde das wirklich unhöflich kommen, aber diese Schmerzen konnte sie einfach nicht aushalten. Sie rannte zum Meer und schaute kurz lächelnd über die Schulter. Kommst du? fragte sie freundlich und rannte weiter zum Meer.
Wir waren am Strand angekommen ~ es war Magie! Ich blickte aufs Meer, den Strand hoch und runter, ich war regelrecht verliebt in diese Scenerie. Nur allzu schwer konnte ich mich davon abwenden. Ich nahm ein wenig Sand in die Hand und strich ihn zwischen meinen Fingern glatt. Schönes Gefühl. Renji's Frage überrumpelte mich ein wenig - mal wieder. Der Junge hatte wirklich ein Gespür dafür! Nicht, dass ich dachte, dass er es boshaft meinte, geschweige davon, dass ich es ihm böse nehmen würde. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass ich meine Kraft kontrolliert einsetzen sollte. Meine Familie hatte nicht an der Kontrolle, sondern an dem Verstecken gearbeitet. Nein. Es wurde nicht daran gearbeitet - es wurde nicht-existent gemacht. Aber die Wut, die ich auf meine Familie für diese Dinge haben sollte, war ebenso nicht vorhanden. Es hinterließ für einen Moment ein seltsames Gefühl in mir, bevor ich die Schultern zuckte und lächelte, dann den Kopf schüttelte. "Es ist bisher noch nichts passiert, was mich dringend dazu hätte veranlassen müssen, was zu ändern. Vielleicht hab ich mich auch damit abgefunden, dass ich es womöglich auch nie erlernen werde." Ich strich mir die schwarzen Strähnen aus dem Gesicht, die erneut sich gelöst hatten, fuhr dann Formen im Sand nach. "Hahah, tschuldige.", sagte ich, als er ein wenig gehemmt auf mein 'herzallerliebst' reagierte. Ob das heutzutage niemand mehr benutzte, das Wort? Er war ein goldiger Kerl & ich hatte ihn direkt lieb gewonnen, obwohl ich ihn erst für eine kurze Zeit kannte~ aber er kam schon fast einem kleinen Brüderchen gleich! "Ohja, Komödien!", sagte ich begeistert, "Ich schaue sehr gerne Filme, auch wenn ich es schon seit geraumer Zeit nicht mehr getan habe. Blau mag ich auch sehr gerne.", stimmte ich ihm fröhlich zu. Auch die Musikrichtung war ganz mein Geschmack, weswegen ich eifrig nickte. "Hmhm, ich hab auch schon seit Ewigkeiten nichts mehr gelesen.", fiel mir dazu ein. "Hast du ein Lieblingsbuch?" Videospiele fand ich auch recht cool, auch wenn ich selbst keine Konsole besaß. Es machte auf jeden Fall ne Menge Spaß. "Uhm, naja, ich geh gerne raus und treff Menschen.", sagte ich, "Und ich schlafe gerne. Das sind nicht unbedingt die aufregendsten Hobbies.", sagte ich grinsend, winkte dann aber ab. Mit mehr Dingen verbrachte ich meine Zeit kaum.
Ich blickte zu ihm rüber, dann aufs Meer. "Dabei wird die Schule ganz cool werden. Glaub mir." Im Ganzen war der Unterricht wirklich nicht schrecklich, und die Schüler gingen auch. "Es scheint sehr perfekt. Nein, es ist quasi perfekt.", ich stimmte ihm zu. Ich hob überrascht die Augenbrauen, als er mich wegen einem Handy fragte. In diesem Moment klingelte besagtes Handy und ich empfing eine SMS. "Huch. Ja klar!", sagte ich und nahm es aus meiner Tasche, schaute darauf. "Oh!", meinte ich, "Wir können Nummern tauschen. Es sei denn, du besitzt keins." Ich las die SMS. Vor einigen Minuten hatte ich Levi eine Nachricht geschickt & er hatte geantwortet. "Hahah, oh. Ich hab grad 'ne Nachricht von nem Kumpel bekommen, scheint ne Party aufm Schuldach zu gehen! Lass uns hingehen, dann lernst du vielleicht auch noch gleich deine anderen Klassenkameraden so kennen!", sagte ich begeistert und sprang auf, schüttelte den Sand aus meinen Klamotten und half Renji auf. Ich hatte das recht stürmisch selbst beschlossen, da ich annahm, er würde das schon okay finden.~
Ich wollte gerade nach ihrer Hand greifen, doch sie zog sie schlagartig weg. Warum tat sie dies? Ich war verwundert und überlegte. Ich habe ihre Zeichnungen schon einmal gesehen, kann es sein das? Ich fasste einen Entschluss, stand auf und rannte ihr hinter her. Ich hatte keine Badeklamotten, also ging ich mit Hose ins Wasser. Als es ungefähr auf Brusthöhe war blieb ich abprubt stehen. Weiter darf ich nicht, sonst gehe ich unter. Ich hielt mir den Teddy ans Ohr. "Was sagst du da Mr. Cuddles? Du kannst nicht schwimmen? Och das ist doch kein Problem, ich bringe es dir bei." Ich sagte dies laut, so dass sie mich hören konnte, trotz den seichten Wellen. Ich führte den Teddy ins Wasser und machte mit ihm sanfte Schwimmbewegungen. "Gut machst du das, aber so muss das aussehen." Ich deutete auf Saiyana, welche wirklich sehr elegant war.
Saiyana war ziemlich weit rausgeschwommen, doch als sie bemerkte, dass der kleine Junge schon sehr früh stehen geblieben war und mit seinem Teddy redete und spielte. Als er dann plötzlich auf sie deutete, schwamm sie zu ihm zurück und merkte erst als sie da war, dass er seinem Teddy schwimmen beibringen wollte und sie anscheinend als Vorbild nahm. Sie wurde wieder rot und lächelte freundlich. I...ich bin Saiyana, wie heißt du eigentlich? fragte sie leise. Eigentlich war sie nicht so der Typ, der zuerst etwas fragte oder so, aber sie wollte ihn unbedingt näher kennen lernen und sie musste es ja eh üben, sonst würde sie niemals neue Freunde finden. Sie war schon relativ nah an ihn herangeschwommen, aber immernoch so weit weg, dass wenn er sie hätte anfassen wollen, dass sie sich zurückziehen konnte. Sie war auch mit dem ganzen Körper unter Wasser gewesen, damit ihre Zeichnungen nicht so auffielen, allerdings konnte sie ihre Zeichnungen im Gesicht sowieso nicht verstecken.
Das wunderschöne Mädchen war weit herausgeschwommen, kam aber wieder zurück, als sie sah, dass ich weiter zurück blieb. Ich lächelte sanft und hob Mr. Cuddles aus dem Wasser und hielt ihn vor mein Gesicht, als ob ich ihm etwas freudig erzählen wollte. "Hast du gesehen? Wie eine Meerjungfrau schwimmt sie durch die hohen Wellen." Ich lächelte sie an und hob Mr. Cuddles etwas höher. Als sie nach meinem Namen fragte, schaute ich sie an. "Saiyana, dass klingt nach einem Adligen Namen. Lady Saiyana, Prinzessin des Mondes., rief ich begeistert, Hast du gehört Mr. Cuddles? Wir schwimmen mit einer Prinzessin, haben wir nicht ein Glück?" Ich führte meine Hand an den Nacken des Bären und ließ ihn leicht nicken. "Als gnädige Prinzessin, dies ist Mr. Cuddls und er ist der tapferste Teddy, den ich kenne, er hat schon gegen einen mächtigen Dämonen gekämpft und wir haben gewonnen.", ich rief dies überlaut und sehr freudig und obwohl es sich für unwissende anhlren würde wie eine wilde Kinder Fantasie, sprach ich die Wahrheit. "Und ich bin Leonard, du darfst mich aber gerne Leon nennen, habe ich sowieso lieber." Ich grinste sie an und wartete, was sie tun würde.
Es war irgendwie süß, wie Leonard mit seinem Teddy über sie sprach und natürlich war sie wieder rot geworden. Prinzessin des Mondes? Sie musste leise lachen und lächelte ihn auch freundlich an. Guten Tag Mr. Cuddles sagte sie und spielte einfach mal mit. Sie schüttelte dem Teddy vorsichtig die weiche Hand. Ihre Ohren zuckten trotzdem leicht nervös und sie staunte über die Freude des Jungen. Allerdings konnte sie nicht sagen, ob er die Wahrheit zu sagen schien oder nicht. Einerseits war sein Oberkörper voller Narben aber andererseits war er vollkommen wie ein kleiner Junge. Mit seinem Teddy und sein Handeln. Es war schwer Leonard einzuschätzen. Schön dich kennen zu lernen. sagte Saiyana lächelnd und hielt ihm diesmal aber nicht die Hand hin. Lady Saiyana hört sich lustig an, aber ich bin nun wirklich keine Prinzessin. sagte sie leise und wurde wieder rot. Dieser Junge brachte sie wirklich in Verlegenheit, dabei war er ja noch so jung.