Einer der wenigen Orte im Bereich des alten Waisenhauses, die man auch nach dem Werwolfsangriff noch betreten kann, ist jener Strand, den sich die Bewohner und Mitarbeiter des Waisenhauses einst hart erkämpfen mussten. In den letzten Jahren vor dem Angriff wurde der kleine Strandabschnitt im Norden der Insel exklusiv nur noch von Waisenhausbewohnern benutzt und war auch eigens für diese vorgesehen. Vom Beachvolleyballplatz oder gar von der einst legendären Toku-Ni-Bar unweit des Strandes ist heute jedoch kaum noch etwas übrig. Das Netz des Feldes befindet sich längst nicht mehr an Ort und Stelle und liegt achtlos und zerfetzt irgendwo im Sand. Das Gebäude, das einst die Bar darstellte gleicht einem Trümmerhaufen.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Anstatt mal ernst zu sein, meinte er scherzend, er habe nur Hunger. "Und jetzt? Soll ich dich auch noch mit irgendwas futtern?" - nein, das tu ich nicht. Ich habe nichts dabei. Zu schade. Hasen geklaut? Aber er scheint das alles etwas ruhiger anzugehen als wie ich, wobei ich mich mittlerweile auch beruhigt hatte. Wieso? Eigentlich war ich ja sauer auf ihn. Doch als er sich in den Sand setzte und seine Stiefel anzog, verzogen sich meine Lippen wieder zu einem Lächeln. Wie er so im Sand saß, wie ein Kleinkind seine Stiefel anzog - wieso hatte er solche Stiefel an? War das jetzt auch modern, zu seiner zerrissenen Hose? Und wieso hatte er eigentlich kein Shirt an? Nur so einen Mantel - es sah so aus, als besäße er nichts anderes und das eben seine Notfalllösung wäre. Meine Hose hatte ich mir wieder angezogen. Und oben rum war ich nackt. Fast nackt. Im BH eben. Irgendwie war es doch etwas frisch - besonders mit einem mit Wasser gefüllten BH. Etwas unangenehm - sorgt für steife Nippeln. "Spielverderberin? Irgendwer muss ja auf dich aufpassen." Ja irgendwie kam ich mir schon ein bisschen wie eine Kindergartentante vor - immer musste man auf den Jungen aufpassen. Er hatte so viel Blödsinn im Kopf. "Sieht ja überhaupt nicht schräg aus, wenn ich so im BH rumrenne." meinte ich und bewegte meine Zehen und vergrub sie somit im Sand. Und was jetzt ? Ich will noch nicht zurück und schlafen gehen - ich konnte nicht mal schlafen. Ich kann nie schlafen. Auch wenn ich müde bin. Blöde Schlafprobleme. "Kommst du nochmal zu mir? Dann kannst du Arisa nochmals wecken oder so." meinte ich etwas unsicher, fixierte meinen Blick in die Augen des Engels, als er fertig war mit Schuhe anziehen.
Levi (alt)
-22 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: siehe Sig
Auf die Frage Caiwens hin, ob sie ihn vielleicht füttern sollte, grinste der Nephilim weiterhin, dachte sich aber seinen Teil. Wär ja nicht schlecht, oder? Caiwen würde bestimmt eine gute Kindergartentante abgeben! Während Levi noch im Sand sass und damit beschäftigt war, seine Stiefel anzuziehen, bemerkte er, dass sich auch Caiwen wieder beruhigt hatte. Gerade als sich Leviathan wieder aufrappeln wollte, kam irgendwas... kleines... zartes... mickriges... nasses auf ihn zu - eine Gestalt? Ah, das Mädchen! Das vorhin noch rumgeknutscht hatte. Sie drückte dem Engel das T-Shirt zurück in die Hände und verschwand auch gleich wieder... Missmutig beäugte Leviathan das Shirt in seinen Händen und lauschte nur nebenbei Caiwen, die irgendwas wegen ihren BH laberte. "Was?" Levi war wie immer ein aufmerksamer Zuhörer! Schliesslich erhob er sich aber doch, strich seinen Mantel glatt, um den Sand runterzukriegen und lief ein paar Schritte auf Caiwen zu, so dass er unmittelbar vor ihr stand. So richtete er einfach ihr Shirt richtig hin und zog es ihr einfach über den Kopf - was ihre Haare etwas... durcheinander brachte. "Na bitte, da ist es ja wieder!", meinte er grinsend und beugte sich etwas nach unten um mit dem Mädchen auf Augenhöhe zu sein. "Nein, ich glaub ich geh nun nach Hause. Ich hab auch noch was zu erledigen...", murmelte er leise und fixierte die Blicke des Mädchens. Dann stellte sich der Engel wieder gerade hin und lief ein paar Schritte weiter den Strand entlang, liess kurzerhand seine Schwingen erscheinen. Damit hatte er eigentlich heute nicht mehr gerechnet, immerhin hatte er viel zu viel Energie verbraucht... Ein letztes Mal drehte er sich zu Caiwen um: "Bis morgen. Schlaf gut.", flog dann davon...
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Mein Blick fiel auf das Mädchen, das Fremde Wesen, welches auf uns zu kam Levi das T-Shirt gab. Und anscheinend hörte er mir ja überhaupt nicht zu! Erst bei dem Wort >>BH<< hörte er auf - na super. Das Mädchen verschwand schon wieder, nachdem sie das Shirt dem Engel übergab, der auf mich zu kam und vor mir stehen blieb, um mir das Shirt über den Kopf zu ziehen. "Huch.." Ich schlüpfte mit meinen Armen durch die vorgesehenen Löcher und schüttelte den Kopf, sodass meine nassen Haare im Gesicht kleben blieben. Meine Augen schauten zu ihm hoch, und wieder dieses komische Gefühl nur weil er mir so nahe steht. Uff. Er war so freundlich sich zu mir runter zu beugen - war ich wirklich so klein? Er habe noch was zu erledigen - aha? Was denn? Am liebsten hätte ich nachgefragt, doch ich wollte ja nicht so neugierig sein. Er mochte das bestimmt nicht. Ich schaute ihm nach, wie er sich von mir entfernte und seine Schwingen zum vorschein brachte. Seine schwarzen Flügel. "Gute nacht, bis morgen" verabschiedete ich mich von ihm, als er sich noch einmal umdrehte. Dann war er auch schon weg. Ich ging zu der Stelle hin, wo er gerade eben noch gewesen war, sah eine seiner schwarzen Feder liegen. Ich nahm sie zu mir, ehe ich vom Strand weglief um mich müde in mein Bett zu liegen und erneut eine schlaflose Nacht hinter mich zu bringen.
Ich hatte es wirklich geschafft. Ich hatte den Weg gefunden gehabt. Den Weg zum kleinen Privat Strand, welches dem Waisenhaus oder so, gehörte. Mein Augen weiteten sich. Wasser. Und außer mir war keiner hier. Es musste ein Traum sein. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht und der frische Duft vom Meerwasser stieg in meine Nase und das einzige was mich davon abhielt, einfach ins Meer zu laufen, war die Schuluniform die ich trug. Obwohl... Ich schüttelte meinen Kopf. Es würde zulange dauern, bis sie getrocknet sein würde und auch meine Haare würden eine Ewigkeit brauchen. Ich stieß einen leisen Seufzer aus. Wenigstens war ich alleine. Das war ja schon mal etwas. Ich zog meine Schuhe und die Strümpfe aus, um dann mit meinen nackten Füßen durch den Sand zu gehen. Es fühlte sich einfach so herrlich an und ich fühlte mich für einen kurzen Moment Frei. Dieser Ort würde ab nun zu meinem Lieblingsort werden. Das hatte ich beschlossen. Ich ging runter zum Wasser und ging mit meinen Füßen ins Meer. Auch wenn es relativ kühl im ersten Moment war, genoss ich dieses Gefühl. Wer weiß ob nicht jeden Moment jemand hier auftauchen würde. Ich würde die Person umbringen.
Leichtfüßig schlich ich über einen recht steilen Hang, der von Rasen bewachsen war. Auf meiner linken Schulter hatte es sich mein dickes Kaninchen Shiro bequem gemacht und döste eine Runde. Die kühle Brise machte ihm dabei offensichtlich nichts aus, denn ich konnte seinen regelmäßigen Atem deutlich vernehmen. Mein bläuliches Haar wurde aufgewirbelt und fiel locker auf meinen Rücken zurück bis es wieder vom nächsten Windstoß erfasst wurde. Einige Quellwolken schoben sich vor die Sonne, die das Meerwasser zum Glitzern brachte. Diese Aussicht war phänomenal und allein dafür hatte sich der Weg auf diese Insel gelohnt. Mein randvoller Koffer und die Reisetasche standen bereits in meinem Zimmer, die Papiere für die Schule waren ausgefüllt und meinen Stundenplan hatte ich mir bereits einigermaßen eingeprägt. Wenn ich mich nicht täuschte, hatte ich nun eine Freistunde. Vorsichtig strich ich über das Fell des Kaninchens, welches daraufhin leise nieste und seinen Schlaf fortsetzte. Was für ein faules Wesen! Die Schuluniform passte sich perfekt meinem schmalen Körper an und doch fehlten mir die Rüschen und Schleifen. Irgendetwas würde ich noch an dem langweiligen Stoff verändern, dachte ich während ich den Weg zum Privatstrand hinunter ging. Man hatte mir einen Plan vom Gelände ausgehändigt, sodass ich relativ gut Bescheid wusste. Im Wasser entdeckte ich sogleich ein Mädchen, welches offenbar das kühle Nass genoss. Lächelnd lief ich auf die zu, schüttelte Shiro dabei kräftig durch und hielt schließlich inne. »'allô!«, rief ich dem Mädchen freundlich zu und atmete tief durch. Hoffentlich würde sie meine erste Freundin an diesem neuen Ort werden.
Die viel zu freundliche Stimme, von einem Mädchen, tat mir in meinen Ohren weh und ich hoffte, das wenn ich mich gleich umdrehen würde, das dort niemand stehen würde. Ich schloss meine Augen. Bitte lass da niemand sein. Bitte lass da niemand sein. Bitte lass da niemand sein. Bitte lass da niemand sein. Bitte lass da niemand sein. Bitte lass da niemand sein. Und drehte mich langsam um. Dann öffnete ich erst meine eines Auge und hätte es am liebsten wieder geschlossen. Nur ein paar Meter entfernt stand sie. Ein Mädchen mit blauen Haaren. Blaue Haare...? Nachdem ich mein anderes Auge auch geöffnet hatte, sah ich sie abschätzend an. Sie hatte ziemlich lange Haare und ihr stand auch die Haarfarbe -Meine Haare waren natürlich schöner-, ihre Figur war ziemlich zierlich und sie war kleiner als ich. Noch einmal lies ich meinen Blick über ihren Körper gleiten, als ich dann bemerkte das sie einen Hasen auf ihrer Schulter trug. Einen Hasen... Ein, zwei mal blinzelte ich und hoffte das ich mir das Mädchen nur einbildete, das mir meine Fantasie nur einen Streich spielte. Doch sie war immer noch da. Das war nicht fair...Warum sprechen mich immer so welche komische Menschen an? Blaue Haare und ein Kaninchen auf der Schulter. Das war doch nicht mehr normal. Ich strich mir durch meine langen blonden Haare und überlegte mir ob ich auch etwas sagen sollte. Wenn ich sie einfach ignorieren würde, dann wird sie vielleicht einfach weggehen. Mhm... das werde ich machen! Und so drehte ich mich einfach wieder um und sah aufs wunderschöne Meer hinaus. Bestimmt würde sie jetzt wieder gehen.
Entweder sie hatte meine Worte nicht gehört oder ignorierte mich absichtlich. Beide Möglichkeiten erschienen irgendwie nicht plausibel, denn das Mädchen hatte sich zu mir umgedreht und mich eine Weile gemustert. Dabei war mir aufgefallen, dass sie wirklich hübsch war mit ihren langen, blonden Haaren und den feinen Gesichtszügen. Etwas enttäuscht über ihre Reaktion trat ich einen Schritt näher, meine Schuhe sanken etwas im Sand ein und ich hatte Angst, dass nun Sandkörner in meine Schuhe hinein rieseln würden. Wenn etwas unangenehm war, dann waren es Fremdkörper in den Schuhen. Mit einem freundlichen Lächeln im Gesichts stolperte ich weitere zwei Schritte auf das deutlich ältere Mädchen zu und blieb knapp drei Meter vor dem schäumenden Salzwasser stehen. Mein Kaninchen quiekte und ich beruhigte es mir einer vorsichtigen Handbewegung. Es schien nicht begeistert von dem Rauschen des Meeres zu sein, aber momentan konnte ich keine Rücksicht auf es nehmen. »Schuu, schuu. Tout bon, mein Süßer«, flüsterte ich leise und wand mich darauf wieder der Fremden zu, die weiterhin den Horizont begutachtete. »'allô«, sagte ich nachdrücklicher. »Dieser Ort ist wirklich wunderschön, non?« Hoffentlich würde sie mir nun Beachtung schenken.
Ich drehte mich wieder zu ihr um und sah sie mit einer hoch gezogenen Augenbraue an. Ob sie dumm war? Mein ignorieren, war doch wohl deutlich genug, damit sie erkennt das ich nicht mit ihr reden wollte. Oder? Leise seufzte ich und rappelte mich dazu auf doch etwas zu sagen "Begreifst du es nicht?" Das war vielleicht ein zu brascher Ton. Aber dies war mir egal. Vielleicht würde die Hasenflüsterin mich dann ja in Ruhe lassen. Das man wirklich nirgendwo, aber auch wirklich nirgendwo, seine Ruhe haben konnte, fand ich schrecklich. Ob man sich als Schüler eine Wohnung kaufen konnte?... Wahrscheinlich eher nicht... Ich pustete mir eine Strähne, die mir vor mein eines Auge gefallen war, aus meinem Gesicht und stemmte dann meine Hand in die Hüfte. "Ich will nicht mit dir reden." So. Das war aber nun deutlich genug. Dies musste sie aber nun verstehen. Mit einem Schwung drehte ich mich zurück, so das ich meinen Blick wieder aufs Meer schweifen lassen kann. Der Wind blies mir sofort durch meine Haare und lies sie durch die Luft wirbeln. Herrlich. Mit meinen nackten Füßen ging ich ein paar Schritte weiter ins Wasser hinein. Ich mochte es einfach nicht wenn jemand- besonders so ein komisches Mädchen- zu nah bei mir stand, besonders wenn ich der Person, den Rücken zugewandt hatte.
Enttäuschung machte sich auf meinen Zügen breit, ließ meine Mundwinkel für einen Moment nach unten gleiten und sich meine Augenbrauen zusammen schieben. Offenbar hatte dieses Mädchen wirklich keine Lust darauf sich mit mir abzugeben. Aber aus welchem Grund? Erstens kannte sie mich gar nicht, und zweitens war doch niemand gern alleine. Seit dem Brand hatte ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt, viele einsame Stunden, daher schien es für mich unbegreiflich, wie sie ihre Zeit hier fernab von allen anderen fristen konnte. »Aber wieso denn nicht?«, setzte ich vorsichtig an und kraulte das Kaninchen hinter den Löffeln. »Du kennst mich doch noch gar nicht.« Freundlich wie ich war, gewährte ich ihr den nötigen Abstand und versuchte nicht ihr hinterher ins Wasser zu laufen. Möglicherweise war sie auch einfach nur scheu und musste sich erst an einen Menschen gewöhnen, bevor sie ihn ins Herz schließen wollte. Meine Tante Beatrice war da nicht anders, daher wusste ich in etwa wie man mit solchen Leuten umzugehen hatte. »Mein Name ist Melody, … aber du kannst mich gerne Mel nennen, s'il te plaît.« Lächelnd strich ich mir das Haar zurück und setzte mich auf den trockenen Sandboden. Davon würde mein Rock gewiss nicht schmutzig werden, somit machte es mir nichts aus. Gespannt beobachtete ich die Fremde und holte mir nebenbei Shiro auf den Schoß.
Und dann sprach sie doch tatsächlich noch weiter mit mir... Wir redeten doch die selbe Sprach oder? Wieder seufzte ich und machte mir in Gedanken, auf meine "Seufzer"- Liste, einen weiteren Strich. Genervt rollte ich mit meinen Augen und wünschte mir das man das hören könnte, damit ihr noch einmal genauer klarer wurde, das ich ziemlich gereizt war. Leider kann man dies nicht hören... "Ich will dich auch gar nicht kennen.", meinte ich nur, weil es die Wahrheit war. Das einzige was mich noch ruhig hielt, war das kühle Meerwasser an meinen Füßen. Aber wahrscheinlich würde dies auch nicht mehr lange anhalten, wenn dieses Mädchen mich nicht bald in Ruhe lassen würde. "Wie kommst du darauf das mich dein Name interessiert?!", fauchte ich und schielte über meine Schulter zu ihr rüber. Sie hatte wirklich schöne Haare. Noch ein Grund mehr, sie zu hassen. Meine Augen wurden kleiner und ich wand meinen Blick wieder von ihr ab. Sie Mel nennen...? Ich bleibe lieber bei Hasenflüsterin, das fand ich passender.