Der Pausenhof grenzt an den Sportplatz und ist ein gewöhnlicher Platz zum Pause machen ... Er ist nicht eingezäunt, denn die etlichen, verwucherten Bäume und Pflanzen übernehmen die Rolle eines Zauns. Hier und da stehen einige Holzbänke zwischen den Bäumen und alles in Allem gibt dieser Ort wirklich eine ruhige Idylle wider. Die Schulglocke befindet sich am Eingangstor und ist auf dem Pausenhof eindeutig nicht zu überhören. Ein kleiner Weg am Rande des Hofes führt zu einem Kiosk, in welchem die Schüler sich kleine Snacks oder sonstige Knabbereien und Kleinigkeiten kaufen können.
Auf Caiwens Frage hin ob das von ihr erläuterte Szenario wahre Liebe wäre, legte sich das Fuchsmädchen nachdenklich ihren Zeigefinger an die Lippen und sah zum Himmel rauf. Das war eine gute Frage...aber wenn es nach ihr ging, dann hatte dies nichts mit wahrer Liebe zu tun. So in etwa war es bei ihr ja immerhin auch gewesen. Der Junge in den sie sich damals verliebt hatte, war auch sehr plötzlich in ihr Leben gekommen und schien so unfassbar toll gewesen zu sein. Doch sie musste auf die harte Tour lernen, dass er wohl doch etwas zu toll gewesen war, als dass es sich dabei um die Wahrheit handeln konnte. Alice saß währenddessen weiter etwas nach hinten versetzt neben Serenity und ahmte ihre nachdenkliche Pose nach. "Nein...ich denke das hat nicht viel mit wahrer Liebe zu sein. Wenn irgend jemand so toll ist, dass man sich so schnell in ihn verliebt, dann gibt es da irgendwelche Haken...ich denke wahre Liebe ist mehr etwas was man ständig übersieht. Stell dir vor man kennt sich Jahrelang und geht durch dick und dünn! Man kann sich immer auf den anderen verlassen, egal was kommt! Man ist so gut miteinander befreundet, dass man nicht merkt, dass man für einander geschaffen ist. Und selbst wenn man es merkt, hat man Angst davor, dass das alles verändern kann. So etwas ist wahre Liebe, denke ich! Hihi...das hat etwas tragisches, meinst du nicht auch?", erklärte das Fuchsmädchen kichernd als sie sich etwas nach hinten lehnte, sich mit ihren Armen auf dem Gras stützte und freudig hin und her wippte. Wenn es nach ihr ging, dann war dies so etwas wie "wahre Liebe". Aber auf der anderen Seite...wer wusste schon genau die Antwort auf die Frage was wahre Liebe denn nun war?
Auf Caiwens Anmerkung hin, dass sie wohl zum Strand gehen würde, versteifte sich Serenitys Haltung etwas. Auch die Ohren des Fuchsmädchens legten sich verunsicher nach hinten an. Badeanzug und Strand klang eigentlich relativ spaßig! Zumindest wenn man nicht so Wasserscheu wie Serenity war. "S...Strand? Uhm...ich...ich denke ich passe. Heheheh...", das Fuchsmädchen begann damit nervös zu lachen, als sie sich am Hinterkopf kratzte und darüber nachdachte wie sie nun am besten ganz schnell das Thema ändern konnte. Eigentlich war es ja nichts all zu schlimmes...aber es war ihr doch aus irgend einem Grund etwas peinlich darüber zu reden, dass es sich bei ihr um eine Nichtschwimmerin handelte. Es war ja nicht so als hätte sie Angst vor Wasser...doch wenn es hoch genug war darin zu schwimmen, dann war es für sie hoch genug um darin wie ein schreiendes, panisches Kind zu ertrinken. "Huh?...", Alice zupfte an der Bluse des Soul Charmerin, als sie bemerkte, dass sich eine dritte Person nährte. Sofort wanderte der Blick des Fuchsmädchens zu dem blonden Mädchen. Noch ehe Serenity zu Wort kommen konnte, hatte sich das Mädchen schon als Evangeline Usagi vorgestellt und gefragt ob sie sich zu den Dreien setzen konnte. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Serenitys Lippen ab. Perfektes Timing! "Hi! Ich heiße Serenity und das da ist Alice. Sag Hallo Alice!", mit diesen Worten begann das stumme Esper Mädchen damit Evangeline zu zuwinken. Jedoch machte sie trotz ihres heiteren Lächelns einen etwas müden Eindruck. Eine Tatsache, die Serenity erst jetzt zu bemerken schien. "Ach herrje! Tut mir Leid, Alice! Ich denke du darfst nun wieder etwas Pause machen. Zumindest bis wieder irgend etwas lustiges passiert. Versprochen!", Alice hüllte sich langsam in gleißendes Licht ein als Serenity ihre Hand nach ihr ausstreckte, sich komprimierte und in Form einer kleinen Lichtschlange in den rechten Arm des Fuchsmädchens eintauchte und kurz darauf spurlos in ihrem Körper - oder besser: ihrer Seele - verschwand. "Entschuldigt, aber Alice wird etwas schneller müde.", erklärte das Fuchsmädchen lachend. Eigentlich hätte sie schwören können, dass Alice dazu in der Lage war weitaus länger ihre materielle Form aufrecht erhalten zu können. Immerhin war sie doch damals teilweise ein bis zwei Stunden am Stück schon draußen. Oder etwa nicht? Auf einmal bekam Serenity wieder das Gefühl, dass sie irgend etwas vergessen hatte...dass irgend etwas nicht stimmte. Doch wieder ein mal konnte sie einfach nicht den Finger auf das zeigen was ihr nicht passte. Es dauerte nicht lange bis das Fuchsmädchen ihre Gedanken wieder davonjagte. Nun war immerhin nicht die Zeit großartig herum zu grübeln. "Wenn es nach mir geht darfst du dich natürlich zu uns setzen! Ich bin immer froh wenn ich neue Leute kennen lernen kann! Was meinst du, Caicai?", fragte sie nun und blickte mit Hundeaugen zu ihrer Klassenkameradin.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich schmunzelte und horchte aufmerksam zu. Und als sie deutlich erklärte, was sie vermutlich unter wahre Liebe verstand schmunzelte ich erneut. Naja, in so einem Szenario befand ich mich doch. War das dann also die Wahre Liebe? War es wirklich... er ? Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken aus meinen Kopf zu treiben und schaute wieder zu Serenity, welche bestimmt gemerkt hatte, wie ich nachdachte und grübelte. Mit den Schulter zuckend antwortete ich ihr auf ihren letzten Satz. "Ja irgendwie schon. Du bist sicher so eine, die voll auf Drama steht, eh?" Ich versuchte mir einen anderen Gedanken in den Kopf zu setzen. Es ist bloß ein Gedanke. Nichts als ein Gedanke ...redete ich mir ein. Ich lenkte das Gesprächsthema auf das Schwimmen-Gehen und es gelang mir - doch sie wirkte nicht sonderlich begeistert. Sie war deutlich gestresst von meiner Frage, ob sie Lust hatte, an den Strand zu gehen. Nervosität machte sich in ihrem Körper breit, wobei ich mir denken konnte, worum es sich hierbei handelte. Bestimmt eine Nicht-Schwimmerin. Aber das wäre ja halb so wild gewesen. Nur weil man zum Strand geht, musste man ja auch nicht gleich ins Wasser springen wo es tief ist wie's Loch. Ich schmunzelte, als ich daran dachte, wie wir mal von Klippen gesprungen waren... "So n bisschen Sonnen oder so? Keine Lust? Das Wasser ist sicher zu kalt zum baden." erwähnte ich und wollte sie somit etwas auflockern, sodass das Gespräch für Serenity einfacher war. Doch erneut wurden wir abgelenkt.
Auch meine Aufmerksamkeit wurde auf eine weitere Person gelenkt. Es war eine Vampirin, die sich uns näherte. Ich fragte mich, was sie wollte. Normalerweise mieden mich Vampire. Doch sie kam einfach her und wollte sich schlichtweg zu uns gesellen. Sie stellte sich mit ihrem vollen Namen vor und fragte nach, ob es für uns okay wäre. Erst lächelte ich, als Serenity sich vorstellte. Knapp machte ich es ihr nach. "Caiwen, hallo." Kurz zuckte ich zusammen, als Serenity sich entschuldigte, erst dann realisierte ich, dass sie nicht mich oder Evangeline meinte, sondern Alics. Schwuppdiwupp verschwand sie auf mysteriöser Weise in Serenity's Arm. "Schräg." entkam es mir, als ich mir dieses Schauspiel anschaute. Dann wandte sie sich wieder dem Neuzugang und meinte, es würde ihr nichts ausmachen. Sie fragte nach Caicai's Meinung. Ich schaute sie verwirrt an, wir kannten uns noch gar nicht lange und die nennt mich gleich so! Aber okay, ich werde es akzeptieren. Kurz musterte ich die Neue. Ich konnte spüren, dass sie einen Hass gegen Werwölfe aufgebaut hatte. Scheinbar konnte sie diese Gefühle nicht verstecken. Die Abneigung war groß, aber ihre Interesse und meine Neugier anscheinend größer. Ich hatte geknurrt - kaum hörbar. Aber es entkam mir einfach. Dann blinzelte ich. "Klar, also ich hab nichts dagegen." Ich versuchte zu lächeln. "Sofern du die Vorurteile mal wegpacken könntest." Ich wusste nicht, warum Werwölfe und Vampire sich nicht mochten. Aber ich mochte es nicht, wenn jemand mit einer Abneigung mir gegenüber her kam, jedoch noch nicht einmal wusste, wie ich wirklich war. Dies lag nicht an Eva's Vampirdasein, sondern wie gesagt an ihrer Abneigung. Ich versuchte mich korrekt zu verhalten und nicht groß aufzufallen. Somit wendete ich mich meiner Tasche zu, nahm eine Trinkflasche raus und entnahm einen großen Schluck. Anschließend packte ich sie wieder ein.
Zuerst wurde ich von dem jungen Fuchsmädchen begrüßt, das sich mir als Serenity vorstellte. Sie übernahm auch gleich die Vorstellung des zweifarbigen Mädchens, welches den Namen Alice trug, und forderte sie auf mir Hallo zu sagen. Zwar war von einem Hallo nichts zu hören aber zumindest mit einem Winken würde ich von dem merkwürdigen Mädchen begrüßt, das kurz darauf in Serenity's Hand verschwand. Die Schwarzhaarige, die sich kurz vor diesem äußerst merkwürdigem Ereignis als Caiwen vorgestellt hatte, sprach daraufhin auch gleich aus was ich mir nur dachte. "Schräg." Kurz und knapp, aber das traf die Situation wirklich perfekt. Verwundert schaute ich Serenity an. Ich hatte ja schon vieles in den 200 Jahren meines Lebens gesehen, aber das war mal was neues. Allerdings würde ich die Fuchsdame wohl erst später dazu befragen. Sie entschuldigte sich nun dafür das Alice etwas schneller müde wird und beantwortete anschließend meine Frage ob ich mich zu ihnen setzen dürfe. Sie hatte nix dagegen, blieb nur noch Caiwen's Einverständnis. Auch sie hatte keine Einwände, ich solle nur meine Vorurteile ablegen. Seufzend setzte ich mich also ehe ich etwas zu dem Vorwurf der Vorurteile äußerte. "Weißt du, es sind nicht wirklich Vorurteile die ich habe. Vielmehr sind es die schlechten Erfahrungen, die ich mit deinesgleichen gemacht habe." erklärte ich etwas emotionslos. "Es gibt einfach zu viele Werwölfe die ihre Kraft und ihre Emotionen nicht kontrollieren können und dann Amok laufen. Deswegen kommt es vielleicht so rüber als hätte ich Vorurteile dir gegenüber. Ich kenne dich nicht wirklich und habe daher ein kleines bisschen Angst vor dir." Das diese Angst unberechtigt war konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht wissen. Wahrscheinlich würde es wohl auch eine Weile dauern diese zu überwinden, aber den ersten Schritt hatte ich ja nun bereits getan. Alles andere lag nun an den Erfahrungen die ich mit Caiwen machen würde. Jetzt fand ich es jedenfalls angemessen das Thema zu wechseln, damit Serenity auch etwas zum mitreden hatte. "Was habt ihr jetzt eigentlich noch so vor?" fragte ich neugierig in der Hoffnung etwas mit den beiden unternehmen zu können. Die ganze Zeit nur hier rumsitzen dürfte nämlich etwas langweilig werden.
Serenity beobachtete Caiwen und Evangeline dabei wie sie sich über irgendwelche Vorurteile unterhielten. Vermutlich lag es einfach an der unbeschwerten Art des Fuchsmädchens, dass sie nichts davon mitbekommen hatte was nun das Problem war. Alles was Serenity den Worten der Beiden entnehmen konnte war, dass Evangeline schlechte Erfahrungen mit Werwölfen gemacht hatte. Vorhin im Unterricht hatte das Fuchsmädchen immerhin auch gehört, dass es sich bei Caiwen um eine eben solche handelte. Doch das machte Serenity nun nicht gerade sehr viel schlauer. "Werwölfe laufen Amok? Etwa so wie in diesem Film? American Werwolf oder so?", fragte das Fuchsmädchen nun irritiert in die Runde. Also Caiwen machte auf sie einen sehr gefassten, kontrollierten Eindruck...dass sie so etwas machen würde, konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen. Aber um ehrlich zu sein hatte sie auch keine Ahnung von Werwölfen...oder von anderen übernatürlichen Wesen allgemein. Tiermenschen wie sie nun mal davon ausgenommen. Diese ganze Sache brachte Serenity nun jedoch einen kurzen Moment dazu sich bildlich vorzustellen wie Caiwen sich die Klamotten vom Leib reißt, sich in ein wildes Monster verwandelt und alles kurz und klein schlug. "Hmm...nääääää", winkte das Fuchsmädchen nun ihre Gedanken mit einem kurzen Lachen ab. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Caicai so gefährlich durchdrehen könnte. Ich habe zumindest keine Angst vor ihr...und ich kenne sie auch erst seit heute", versuchte das Fuchsmädchen Evangeline nun zu beruhigen. Was sie dabei jedoch schon direkt wieder vergessen hatte war, dass sie selbst einfach auch noch keine schlechten Erfahrungen mit Werwölfen gemacht hatte. "Ich habe keine all zu große Ahnung. Caicai wollte nachher noch zum Strand gehen und...ich denke ich gehe dann...vielleicht mit. Aber...nur wenn ich nicht ins Wasser muss. Oder einen Badeanzug anziehen muss. Ich...kann mich doch sicher einfach irgendwo in den Schatten setzen...oder?", wieder legte das Fuchsmädchen ihre Ohren an und setzte ein schiefes Grinsen auf. Sie fühlte sich in Badeanzügen immer so unwohl...von daher hoffte sie, dass das nun keine Mitnahmebedingung für Caiwen war. Falls doch würde das Fuchsmädchen wohl oder übel auf der Strecke bleiben müssen. Sie hatte immerhin nicht einmal Badeklamotten.
Caiwen
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Ich schaute Evangeline ernsthaft an, als ich sie darum bat, die Vorurteile wegzustecken. Sie jedoch seufzte erst nur. Dann setzte sie zu einem Konter an. Es würde hierbei um schlechte Erfahrungen handeln. Gerade als ich etwas dazu sagen wollte, erklärte sie weiterhin, dass sie Angst vor den Werwölfen hatten, aufgrund der unkontrollierten Verwandlung und des Amoklaufs. Ich knurrte kurz. Das wurde mir zu viel. "Dennoch hast du scheinbar Vorurteile gegenüber Werwölfen, aufgrund deiner ach so schlechten Erfahrungen." Natürlich war es verständlich, dass sie Angst hatte. Doch ich blickte nur beleidigt von ihr weg. Meine Gedanken blieben bei dem Vollmond hängen, bei dem dieser furchtbare Werwolfangriff auf diese Insel ausgeübt wurde. Was für ein schrecklicher Abend. Hierbei erging es nicht nur den Opfern schlecht. Mir nämlich auch. "Die Angst solltest du auch beibehalten." meinte ich scharf, ehe ich es bei dem belassen würde. Normalerweise war ich nicht auf Streit aus und würde einem Konflikt lieber aus dem Weg gehen. Aber es wurde mir wieder einmal bewiesen, dass Werwölfe als angsteinflössend gelten. Es sind Monster, unkontrollierbare furchtbare Wesen. Und genau darum redete ich nie darüber, ich wollte nicht mit jemanden darüber reden. Darum empfand ich es als unangenehm und furchtbar, als die Lehrerin am heutigen Tag darüber redete und es allen offenbarte, egal ob ich so weit war oder nicht. Das war nicht besonders einfühlsam gewesen. Zum Glück war Matheo nicht in der Klasse gewesen. Ich verschwieg es ihm – bis jetzt erfolgreich. Und ich wollte auch, dass es so bleibt. Diese Tatsache könnte alles kaputt machen. Alles. Ich schaute auf, als Serenity sich ebenfalls in das Gespräch verwickelte. Ich zuckte belustigt mit den Schultern, als Serenity einen Film erwähnte. "Nur dass es in Wahrheit viel schlimmer ist." dachte ich mir und schmunzelte. Ich merkte, dass sie das nicht ernst nahm, mich und meine Fähigkeiten nicht ernst nahm, und meinte ich wäre nicht gefährlich. Daraufhin musste ich kurz lachen und verzog meine Lippen in ein Lächeln. Gerade als sie auch sagte, sie kannte mich erst seit heute. Eva versuchte das Thema gekonnt in eine andere Richtung zu lenken. Erneut war ein Wechsel des Themas erwünscht und Serenity ging gleich darauf ein. Also wäre sie doch dabei, mit zum Strand zu gehen? Ich verscheute meine wüsten Gedanken und setzte ein Lächeln auf. “Also ich fänd die Idee ziemlich cool.“ kommentierte ich. Es war ja auch meine Idee gewesen … Ich wusste zwar nicht warum Serenity eine solche Abneigung gegenüber Wasser hatte, aber ich konnte es vermuten. Es wäre gut für sie, wenn sie lernen würde, damit umzugehen. Schließlich befanden wir uns auf einer Insel. Sie wird bestimmt nicht von Wasser und Schwimmen gehen verschont bleiben. Irgendwann trifft es auch auf sie. Dabei musste ich an den Inselkunde-Unterricht denken, den wir mal hatten. Da war es wichtig, schwimmen und tauchen zu können. Was, wenn man vom Boot fällt?
Serenity schien die ganze Situation positiver zu sehen als Caiwen und meinte das sie sich nicht vorstellen könne das Caiwen irgendwie ausrasten könnte. Ich zwar um ehrlich zu sein auch nicht, immerhin wäre sie sonst ja wohl kaum hier, aber eine gewisse Angst war trotzdem da. Eigentlich verstand ich meine Angst nich mal richtig. Im Prinzip müsste ich Angst vor jedem Wesen haben. Schließlich war die Angst darin begründet das ich körperlich so schwach war. Ich war wirklich eine Schande für alle Vampire. Die einzigen vampirtypischen Merkmale die ich hatte waren die Unsterblichkeit, die spitzen Eckzähne und die Tatsache das ich Blut brauchte um zu überleben. Und selbst was das Blut trinken anging unterschied ich mich von allen anderen Vampiren. Ich brauchte nur einmal im Monat Blut, den Rest des Monats reicht normales Essen. Aber das war ein anderes Thema. Caiwen jedenfalls war alles andere als erfreut über meine Abneigung ihrer Rasse gegenüber. Verständlicherweise. Wer hat es schon gerne wenn ihm der Gegenüber mehr oder weniger zeigt das er Abneigungen seiner Rasse gegenüber hat. Ich würde aber erst später genauer mit ihr darüber reden, wenn ich mal mit ihr alleine bin. Das ganze ging Serenity nämlich nichts an, weswegen es störend wäre wenn sie dabei ist.
Nach dem von mir eingeleiteten Themawechsel entspannte sich die Lage sichtlich und mir wurde gesagt das Caiwen vor hatte nachher an den Strand zu gehen. Geile Idee. Weniger geil war Serenity's Aussage sie wolle nicht ins Wasser. Sie wollte noch nicht mal einen Badeanzug tragen. Konnte sie etwas auch nicht schwimmen? "Strand is ne geile Idee." äußerte ich meine Meinung zu diesem Vorschlag. "Allerdings könnten wir nicht tief ins Wasser, da ich nicht schwimmen kann. Aber wenn Serenity sowie so nicht ins Wasser will brauche ich mir da ja wohl keine Sorgen drüber zu machen oder?" fügte ich noch hinzu und schaute die beiden fragend an. Ich wusste ja nicht was Caiwen am Strand wollte. Womöglich wollte sie ja ins Wasser, dann würde ich mitkommen, aber wir konnten Serenity ja schlecht im trockenen sitzen lassen.
An sich empfand Serenity diese Idee auch als sehr lustig. Strände hatten immerhin genug was man machen konnte! Man musste nicht unbedingt schwimmen. Man konnte spazieren und sich Sonnen. Andere Leute einbuddeln und Muscheln suchen. Es gab mehr als genug mit dem sich Serenity beschäftigen konnte wenn die Beiden ins Wasser gehen würden. Doch noch ehe sie diesen Gedanken zu ende gedacht hatte, gab Evangeline auch schon an, dass sie ebenfalls nicht schwimmen konnte. In diesem Moment fiel dem Fuchsmädchen ein Stein vom Herzen. Auch wenn die Vampirin gesagt hatte, dass sie durchaus ins Wasser gehen würde. Wenn auch nicht ganz so tief. Das war sogar etwas gewesen womit sich das Fuchsmädchen zähneknirschend auch abfinden konnte. "Naja...das klingt nach etwas was ich auch machen würde. Solange ich stehen kann ist es in Ordnung denke ich...", Serenity kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sie wusste gar nicht wie Evangeline so eiskalt sein konnte und einfach zugeben konnte, dass sie Nichtschwimmerin war. Sie selbst hatte sich immer davor geniert damit rauszurücken. Wobei sie sich nun auch fragte wieso dem überhaupt so war. Jeder hatte Stärken und Schwächen. Und sonst gab sie ja auch alles zu. "Und hey! Wenn alle Stricke reißen, dann baue ich eine Sandburg und mache euch damit so neidisch bis ihr auch Lust darauf bekommt", sprach das Fuchsmädchen mit neckischem Unterton. Irgend etwas würden die drei schon finden was sie machen konnten. Und um das Schwimmen musste sie sich ja nun so wieso keine Sorgen mehr machen. Ganz abgesehen davon hatte sie ja nicht einmal einen Badeanzug. Da würde sie wohl eh niemand drängen zu tief ins Wasser zu gehen. Immerhin...was war wenn sie sich erkälten würde so ganz ohne trockene Klamotten? So herzlos war sicher keiner von den Beiden! "Also...wann wollen wir los? Jetzt gleich? Später? Ich weiß ja nicht was ihr noch vor habt oder braucht aber wenn es nach mir geht können wir direkt zum Waisenhaus. Zumindest glaube ich einfach mal, dass ich hier niemanden habe bei dem ich mich abmelden muss! Hihi", Serenity fing allein bei dem Gedanken an zu kichern. Sie war gerade den ersten Tag hier. Bei wem sollte sie sich bitte abmelden wenn sie nach Schulende das Gelände verlassen wollte? All zu viele Freunde hatte sie hier ja noch nicht die dafür in Frage kämen.
Caiwen
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Auf einmal waren sie alle dafür. Meine Strand-Idee schien aufzugehen. Es wurde war sogar eine geile Idee. Ich musste kichern, dann jedoch horchte ich auf, als auch Eva erklärte, dass sie nicht schwimmen konnte. Es verwunderte mich etwas. Da hatten wir so einen tollen Strand, so wunderbares Wasser und die Leute hier konnten nicht schwimmen. Irgendwie taten mir die Beiden leid. Ich merkte, wie Serenity mutig wurde und meinte, sie würde sogar mit ins Wasser gehen, sofern sie noch stehen konnte. Das klang ja gut. Ich hatte nämlich nicht vor, groß hinaus zu schwimmen. Ich fand es machte mehr Spaß, wenn man nur "Plantschte" und nicht groß umher schwamm. Ich lachte auf, als Serenity den Vorschlag mit der Sandburg brachte. "Das klingt jetzt aber echt cool." Ich würde sie wohl provozieren müssen, sodass sie eine tolle Sandburg bauen würde. Serenity wurde gleich wieder etwas hektisch und fragte nach, wann wir los wollten. Ich schmunzelte, zückte dann aber mein Handy. "Ihr könnt ja schon mal vor gehen. Darf ich eure Telefonnummern haben?" fragte ich nach und reichte mein Handy Serenity. Es war bereits so weit eingestellt, dass sie nur mehr die Nummer eingeben musste. "Ich muss noch kurz ins Waisenhaus. Ist das okay für euch?" Es war mir eigentlich schnuppe, ob es okay war oder nicht. Es musste so sein. Ich wollte noch kurz in mein Zimmer etwas holen. Und da mussten nicht alle Beide dabei sein. Dann sehen wir uns in 15 Minuten wieder." meinte ich grinsend. Als Serenity mir das Handy zurück gab, überreichte ich es auch Eva. Auch sie musste nur mehr ihre Nummer eintippen. Ich war gespannt, wie oft ich diese Nummer benötigen würde. Momentan hatte ich ja nicht so viele Kontakte. Viele konnte ich wieder löschen, die waren... gegangen... Ich steckte mein Handy wieder in die Tasche und stand langsam auf. "Na, dann sehen wir uns später, ja?" Langsam bewegte ich mich weg von den Beiden, hatte noch meine Hand gehoben und sauste dann los. "Ich bin schneller wieder bei euch, als ihr Honigkuchenpferd aussprechen könnt!" rief ich noch, dann war ich weg.
Das Serenity meinte sie würde, wenn es dazu käme das wir ins Wasser gehen, auch nur so weit hinein gehen würde das sie noch stehen kann bestätigte mich noch mehr in meiner Annahme das sie ebenfalls nicht schwimmen konnte. Ihre Idee uns im Notfall mit einer Sandburg neidisch zu machen um uns aus dem Wasser zu locken brachte nicht nur Caiwen zum lachen. Mir entwich ebenfalls ein Lachen, ehe ich dann konterte. "Na wenn das so ist muss ich dann wohl ein Schloss aus Eis zaubern, um dich ins Wasser zu locken." entgegnete ich etwas fies grinsend. Die Vorstellung daran wie wir versuchen gegenseitig mit Burgen aus Sand und Eis zu überbieten war an sich ganz lustig. Vielleicht könnte man das in die Tat umsetzen. Es wäre nur etwas unfair, da ich ja Magie benutzen würde. Aber das war erstmal egal denn nun bekam ich ein kleines Problem. Caiwen fragte nach unseren Handynummern. Nachdem sie Serenity ihr Handy gereicht hatte und diese ihre Nummer eingegeben hatte bekam ich dieses Gerät nun in die Hand gedrückt. Nun musste ich mich nach meinem Outing als Nichtschwimmer auch noch als Techniktrottel outen. Ich war ja froh das ich es gebacken bekam einen Kopierer zu nutzen um meine Skripte zu kopieren. "Ähm...sorry, aber ich hab kein Handy. Ich komm mit diesem neumodischen Kram einfach nicht klar." gab ich verlegen zu und reichte ihr das Handy. Eigentlich war es nicht mal verwunderlich das ich für sowas zu blöd war. Als ich in dem Alter war wie die beiden begann gerade erst die Entwicklung von Dampflokomotiven. Richtige Telefone gab es erst als ich bereits 80 Jahre alt war. Die einzigen Möglichkeiten sich in meiner Jugend auf große Entfernungen zu verständigen waren Briefe und Morsezeichen. Vielleicht wäre es für mich jetzt mal an der Zeit mich mit der heutigen Technik auseinander zu setzen. Sonst bin ich in 10 bis 20 Jahren die einzige die noch ohne PC Mangas zeichnet. Aber egal, jetzt geht es erstmal an den Strand. Naja, nicht ganz. Caiwen meinte sie müsse vorher nochmal kurz ins Waisenhaus und ich würde mich ihr wahrscheinlich anschließen. Schließlich wollte ich nicht in Schuluniform an den Strand. "Ich müsste auch nochmal ins Waisenhaus. Eine Schuluniform ist schließlich für einen Strandbesuch etwas ungeeignet." äußerte ich meine Gedanken und lächelte die beiden an. Wer weiß, wielleicht bot sich dann ja auch die Möglichkeit die Differenzen zwischen mir und Caiwen beizulegen.
Als Caiwen ihr Handy zückte, legte das Fuchsmädchen ihren Kopf etwas quer. Im Moment war sie aus irgendeinem Grund so begriffsstutzig, dass sie gar nicht zu verstehen schien wieso Caiwen ihre Telefonnummern wünschte. Zuerst ging sie davon aus, dass Caiwen mit den Beiden am Strand telefonieren wollte. Immerhin hatten sie es bis eben noch von diesem Ort gehabt. Es dauerte ein paar Momente bis Serenity verstand was der Sinn dieser Aktion war, woraufhin sie direkt das Handy entgegen nahm. "Ah...! Oh ja klar! Uhm ich muss nur...wo ist es denn...?", ein bisschen hektisch begann das Mädchen damit in ihrer Schultasche herum zu wühlen und ihr Handy zu suchen. Die Situation schien sich zu zu spitzen als sie es nicht zu finden schien. Doch letzten Endes löste sich doch alles in Wohlgefallen aus, als sie ihr altmodisches, inzwischen schon lange überholtes Handy aus der Tasche holte. "Okay...also. Wenn ich hier drücke, dann...uhm...", unbeholfen tippte das Fuchsmädchen auf den Tasten ihres Handy herum. Einen Touchscreen zur einfacheren Navigation besaß dieses Steinzeitmodell immerhin nicht. Die Speicherung der Telefonnummer dauerte ein paar Augenblicke in denen Serenity immer wieder nervös zu den beiden Anderen blickte. Sie war wirklich nicht all zu geschickt im Umgang mit diesem Ding. Aber bisher hatte sie es auch noch nie wirklich gebraucht. Es war sogar das erste mal, dass sie eine Nummer einspeichern musste. Ein erleichterter Seufzer entfuhr jedoch letzten Endes ihrer Kehle, als sie diese Aufgabe erfolgreich bewältigt hatte. Wortlos reichte sie das Handy an Evangeline weiter, welche mit dem Handy scheinbar noch weniger anzufangen wusste als Serenity anfangs. Überraschenderweise reichte sie Caiwen jedoch ihr Handy zurück und begründete ihre Aktion damit, dass sie kein Handy hatte. Serenity grinste daraufhin nur. "Ach das wird schon nichts machen. Jeder hat seine Vorlieben und Abneigungen. Hihi!", in ihren Augen war das nichts wofür man sich entschuldigen musste. Um ganz ehrlich zu sein, dann war es bei ihr nicht anders. Sie wusste auch nicht all zu viel mit diesen Teilen anzufangen...der einzige Grund wieso sie eins hatte war, dass sie für den Notfall mobil bleiben wollte. Im wahrsten Sinne des Wortes! Als Caiwen und Evangeline daraufhin aufstanden und sich auf den Weg zurück zum Waisenhaus machten, blieb das Fuchsmädchen noch ein paar Momente sitzen und sah ihnen fragend nach. Man konnte ihr schon im Gesicht ablesen wie die Zahnräder in ihrem Kopf ratterten. Es dauerte ein paar weitere Augenblicke, bis sie hektisch aufsprang, ihr Handy wieder achtlos in die Tasche zurückwarf und ihren neuen Freundinnen nach rannte.