Dies ist das Lehrerzimmer, ein relativ großer, allerdings vollgestopfter Raum. Auf der linken Seite befindet sich eine gut ausgebaute Küche, hier kann sich jeder Lehrer bedienen. Inmitten des Raums steht ein großer Tisch, wo jeder Lehrer seinen eigenen Sitzplatz hat und seine Dokumente aufbewahren kann. Auch die Klassenbücher befinden sich gut verwahrt in den Schränken der Schreibtische. Fast zu jeder Tageszeit duftet es im Lehrerzimmer nach frischem Kaffee. Was wären Lehrer nur ohne Kaffee?
Ich lief den leeren Gang entlang. Ich wollte mich irgendwo hinsetzen, wo niemand war. Sicher konnte ich das auch in meinem Zimmer, doch dort würde mich sehr viel an Kyoko erinnern. Und heute war das nicht gut. Sicherlich war das Lehrerzimmer auch nicht die beste Wahl, denn dort würden sich sicher Lehrer aufhalten, aber ein anderer Ort fiel mir nicht ein. Und villeicht war es ja sogar besser, mich mit anderen Lehrern zu unterhalten? Mit Menschen - oder eher Wesen - die ungefähr so alt waren wie ich, oder zumindest so aussahen.
Ich öffnete die Tür zum Lehrerzimmer und wagte einen Blick hinein. Ich war noch nie hier gewesen. Aber ich war ja auch erst kürzlich an der Schule angekommen. Es standen viele Tische und Stühle da und die Fenster erhellten den ganzen Raum. Allerdings war nicht ein Lehrer zu sehen. Immerhin war ich allein, obgleich es wahrscheinlich besser wäre, nicht allein zu sein. Ich ging auf ein Fenster zu und öffnete es, egal, ob es draußen regnete und ich dann wahrscheinlich nass wurde, wenn ich mich auf die Fensterbank setzte, was ich schließlich auch tat.
Ich sah hinaus in den dunklen Himmel, beobachtete all die regentropfen, die wie Tränen vom Himmel fielen. Es war, als würde meine Tochter weinen. Ich schloss meine Augen, kurz davor, selbst Tränen zu vergießen, doch ich hielt sie zurück. Ein Windstoß fegte mir Regentropfen ins Gesicht, auf meinen Arm und meine Haare, doch das machte mir nichts. Es war kalt und ich zitterte leicht, doch auch das machte mir nichts aus. Meine Augen waren noch immer geschlossen und ich rief mir Bilder von dem Tag vor 4 Jahren hervor, dann von dem vor 3 Jahren, schließlich auch von vor 2 und 1 Jahr. Wunderschöne Tage, die ich nie vergessen konnte und die mir doch sehr weh taten.
Hotsuma lief wieder ins Lehrerzimmer. Diesen Raum kannte er ja schließlich. Er öffnete gerade die Tür, als er eine Frau bemerkte, die auf der Fensterbank saß und vermutlich aus dem Fenster schaute. "Guten Tag", begrüßte er die Frau höflich und setzte sich an den Tisch. Durfte er hier eigentlich rauchen? Er hatte vergessen danach zu fragen. Aber in diesem komischen Wald hatte er schon eine Zigarette geraucht. Also ließ er es erst mal. Neugierig, sah er die Frau an und lehnte sich dann doch schließlich in seinen Stuhl zurück. "Auch später unterricht? Oder hat man das Glück frei zu haben?" So schloss Hotsuma seine Augen und verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und dachte eine Weile nach. Irgendwie musste er sich auf den Unterricht vorbereiten - wenn auch mental. Er seufzte kurz und legte sich mit dem Oberkörper auf den Tisch. Er hatte Eindeutig zu wenig Schlaf gehabt. Aber jetzt war es zu spät, um das alles nachzuholen. Immerhin würde bald der Unterricht beginnen. So hofte er das doch.
[out: sorry das das so gedauert hat, war noch essen X__x]
Ich hatte nicht gehört, dass jemand die Tür geöffnet hatte, ich war zu sehr in Gedanken versunken, weshalb ich mich umso mehr erschreckte, als mich jemand ansprach. Ich zuckte leicht zusammen, öffnete die Augen und sah in die Richtung des Mannes, welcher gerade den Raum betreten hatte. Für ihn musste das ziemlich dumm aussehen, dass eine Lehrerin auf der Fensterbank saß. Dennoch rührte ich mich nicht. "Hallo." sagte ich bloß, noch immer leicht überrascht, dass jemand den Raum betreten hatte. Aber das war hier das Lehrerzimmer. Was also war so ungewöhnlich daran? Nichts, ich hatte nur nicht damit gerechnet, doch noch Gesellschaft zu bekommen.
>>"Auch später unterricht? Oder hat man das Glück frei zu haben?<<, fragte er mich, während er seine Augen schloss und sich zurück lehnte. "Ich hab frei.." sagte ich eher leise, ohne genau zu wissen, ob er mich überhaupt verstanden hatte. Ich war noch halb in Gedanken, weshalb sich meine Stimme wohl auch ein wenig traurig angehört hatte. Das musste sich ändern. "Mein Name ist Ririko Ishigami, sie können aber ruhig Ririko sagen." sagte ich lauter, etwas 'fröhlicher', wobei ich das Gefühl hatte, dass das auch nichts gebracht hatte. Deshalb lächelte ich, blieb jedoch noch immer sitzen, wo ich war. Durch den Wind prasselte immer mehr Regen auf meine linke Hälfte des Körpers, sodass meine Kleidung ziemlich durchnässt war. Doch das machte mir noch immer nichts.
Hotsuma seuftzte wieder. Die Glückliche hatte frei. "Sie haben Glück", lächelte er. "Ich habe gleich Unterricht. Mein Name ist Hotsuma Renjou. Sie können mich Hotsuma nennen, freut mich." Sie schien nicht gerade sehr gesprächig zu sein, aber das machte nichts. Vielleicht war sie ja müde oder wollte einfach nur alleine sein. Der blonde würde sowieso nur bis zum Schellen bleiben und dann musste er sich um die Mondklasse kümmern. Ausgerechnet Mathe! Dabei war er gerade ein wenig genervt. "Und was machen Sie dann hier? Sie haben doch frei. Ich für meinen Teil wäre lieber schlafen gegangen." Er stand auf und machte sich zu Sicherheit einen Kaffee. "Auch einen?" Dann öffnete er sämtliche Schränke und suchte die Tassen. Wie waren die Schüler hier so? Hoffentlich nicht so wie dieser kleine Dämon auf dem Dach, obwohl der schon niedlich gewesen ist. Aber Gerechtigkeit musste eben sein. Hotsuma wandte sich wieder an Ririko und sah diese fragend an.
>>Sie haben Glück<<, sagte er, ich lächelte. Ja, das hatte ich wirklich. Noch eine Stunde hätte ich wahrscheinlich auch nicht mehr ausgehalten, zwischen den ganzen Schülern, einige davon Vampire oder Werwölfe. Ich musste an das Mädchen denken, welches sich dumemrweise als Vampirin vorgestellt hatte. Ich hatte sie nie nach ihrer Rasse gefragt, lediglich nach ihrem Namen. Jetzt hatte sie bei mir schlechte Karten. Ob sie das nun störte oder nicht, blieb noch immer ihr überlassen. Aber falls es sie störte, war es allein ihre Schuld gewesen.
Der Mann stellte sich schließlich als Hotsuma Renjou vor. "Freut mich ebenso." sagte ich lächelnd. Ich zitterte noch stärker als gerade schon und so ging ich von der Fensterbank runter und schloss das Fenster. Ich war zur Hälfte durchnässt und genauso setzte ich mich jetzt auch auf einen Stuhl. >>Und was machen Sie dann hier? Sie haben doch frei. Ich für meinen Teil wäre lieber schlafen gegangen.<<, fragte er mich, ich lächelte schwach. "Ja, ich hätte schon schlafen gehen können, aber...in meinem Zimmer ist zu viel, was mich an etwas erinnert, was ich sehr geliebt und verloren habe." Ich wurde immer leiser, Hotsuma dachte jetzt bestimmt, dass dies doch immer so wäre. So war es ja auch, aber gerade heute machte mir dies am meisten aus. "Und heute stört mich das...deshalb sitze ich noch hier rum, lasse mich nassregnen und...naja, bin eben einfach noch hier."
Hotsuma stand auf und kramte in dem Schrank nach Tassen. Er fragte, ob ich auch einen Kaffee wollte, ich nickte. "Gern." antwortete ich. Ein Kaffee würde mich jetzt sicherlich aufwärmen und das war genau das, was ich nach den paar Minuten am Fenster brauchte.
Die Frau war komplett nass. Hotsuma hörte ihr zu, musterte sie und nickte dann. Endlich hatte er die Tassen gefunden. So nahm er zwei raus plus Untertassen und schenkte Kaffee ein. Irgendwo fand er auch noch Milch und Zucker und alles war fast perfekt. So stellte er alles auf dem Tisch ab und reichte Ririko eine Tasse. Der blonde gab einen Löffel Zucker in seinen Kaffee und rührte darin rum. "Verstehe", sagte er. "Sich aber vom Regen durchnässen zu lassen, ist auch keine Lösung." Er nahm einen Schluck vom Kaffee. Er war unglaublich heiß, aber es machte ihm nichts aus. Schließlich war sein Element das Feuer, es wäre Schwachsinnig, wenn er keinie Hitze aushalten könnte. Dennoch wusste er, was verbrannte unhd was nicht - er musste es wissen. Eine Weile sah er gedankenverloren in seinen Kaffee. "Was unterrichten Sie denn? Meinewenigkeit unterrichtet, Mathe, Geschichte und Sport, letzteres eher als Vertretung. Und darf ich fragen, was für ein Wesen sie sind?" Vielleicht war es unhöflich solche fragen zu stellen, aber es interessierte den jungen Dämonen einfach, mit was für Gestalten er es hier zu tun hatte. Bis jetzt war er einem Dämonen, einer Werwölfin und zwei Engeln begegnet. Außerdem sagte die Frau wirklich nicht viel. Sie antwortete nur brav auf seine Fragen und langsam fragte sich der blonde, ob er das Gespräch wirklich weiterführen sollte.
Hotsuma machte den Kaffee, stellte alles auf den Tisch und gab mir die Tasse. Ich lächelte, als ich sie annahm. Auch ich gab, wie hotsuma auch, etwas Zucker in den Kaffee. >>Sich aber vom Regen durchnässen zu lassen, ist auch keine Lösung<< sagte er. Ja, da hatte er völlig recht. Es war sehr sinnlos und den genauen Grund dafür, dass ich es getan hatte, kannte ich auch nicht. "Ja schon. Ich weiß auch nicht so genau, warum ich das gemacht habe. Aber es hat mir ein wenig geholfen." erklärte ich , wobei ich mir da gar nicht so sicher war. Vielleicht hatte es mich auch nur noch mehr traurig gemacht.
>>Was unterrichten Sie denn? Meinewenigkeit unterrichtet, Mathe, Geschichte und Sport, letzteres eher als Vertretung. Und darf ich fragen, was für ein Wesen sie sind?<<, fragte er mich. Ich nahm ein Schluck des Kaffees, vergaß allerdings, dass er noch ziemlich heiß war. Ich hatte das Gefühl mir meine Zunge verbrannt zu haben, was man mir wahrscheinlich auch ansehen konnte. Ich versuchte darauf abzulenken, indem ich anfng zu erzählen. "Ich unterrichte Kunst, Musik und ebenfalls Sport, allerdings alles als...keine Vertretung." begann ich. "Wie ist es, Mathe zu unterrichten?" wollte ich von ihm wissen, schließlich war es ein hauptfach und sicher nicht so einfach wie nebenfächer.
Ob ich ihm seine zweite Frage beantworten sollte, wusste ich nicht so wirklich, aber was war schon dabei? "Sicher dürfen sie das." sagte ich lächelnd. "Ich bin ein tierwesen. Darf ich auch erfahren, welcher Rasse sie angehören?" wollte ich noch wissen.
Hotsuma konnte nicht nachvollziehen, wie Regen gegen Traurigkeit oder Sonstiges helfen konnte. Aber er hatte ja auch keine Probleme. Ihm ging es prima - abgesehen von der Müdigkeit und dem Hunger. Er beobachtete sie dabei, wie sie ihren Kaffee trank. Wahrscheinlich hatte sie vergessen wie heiß er war. Bestimmt hatte sie jetzt unheimlich schmerzen. "Wollen Sie ein Glas kaltes Wasser haben", fragte er höflich. Er richtete sich schon mal auf und nahm ein Glas, eine Wasserflasche und setzte sich wieder. All dies stellte er auf den Tisch und schob es ihr zu. "Hmm, Mathe? Das ist eigentlich wie jedes andere Fach. Nur muss man da mehr auf die Schüler achten, denke ich. Schließlich ist es ja ein Hauptfach, also hab ich mehr mit den Schülern zu tun. Daher muss ich mir die Namen besser merken." Hotsuma lachte und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. "Tierwesen? Interessant. Ich bin ein Dämon. Eines das Feuer beherrscht, deshal macht mir Hitze nicht viel aus im Gegensatz zu ihnen. Das nächste Mal mach ich den Kaffee nicht so heiß, versprochen." Er lchelte wieder freundlich und lehnte sich etwas zurück. Wann würde es endlich schellen? Wieder musterte er Ririko und fuhr sich durch die Haare. "Sie unterrichte auch Sport. Das ist gut. Am liebsten hätte ich Sport nicht als Vertretung genommen, aber es ging nicht anders." Er seuftzte leicht. "Warum haben Sie sich entschieden Lehrer zu werden und gerade diese Fächer zu unterrichten?"
>>Wollen Sie ein Glas kaltes Wasser haben<<, fragte er mich, doch bevor ich überhaupt etwas antworten konnte, war er schon aufgestanden und hatte ein Glas sowie eine Wasserflasche geholt und schob sie mir nun zu. Jetzt konnte ich natürlich nicht mehr Nein sagen, aber da hatte ich auch nichts gegen. "Danke." sagte ich lächelnd und schüttete mir etwas von dem kalten Wasser in das Glas. Nicht sehr viel, eigentlich hatte ich ja den Kaffee trinken wollen. Ich trank das Glas schnell aus und schob es bei Seite, um mich wieder dem Kaffee widmen zu können. Dieses Mal jedoch nahm ich nicht sofort einen Schluck, sondern ließ das heiße Getränk erst noch abkühlen.
Hotsuma erzählte, dass man in einem Hauptfach mehr mit den Schülern zu tun hatte und sich besser die Namen merken mussten. Er lachte und auch ich fing an zu lachen. "Na das ist ein Argument." sagte ich, die Tatsache, welcher Tag heute war, hatte ich bereits völlig vergessen. Es half also wirklich besser, mit anderen zu sprechen als ganz allein in seinem Zimmer zu hocken.
Ein Dämon war er also. Einer, der das Feuer beherrscht. >>... im Gegensatz zu ihnen. Das nächste Mal mach ich den Kaffee nicht so heiß, versprochen.<<, sagte er und ich musste lächeln. "Kein Problem. Er muss einfach nur abkühlen, dann geht das schon." sagte ich freundlich und keineswegs verärgert darüber, dass der Kaffee so heiß war. Dafür sah ich keinen Grund. Kaffee musste doch warm sein, sonst schmeckte er einfach scheußlich.
Hotsuma fuhr sich durch die Haare, ehe er wieder über den Unterricht sprach. Ich fand das aber keineswegs schlimm. "Nicht, dass ich ihnen das Fach geklaut habe." sagte ich ganz leicht lachend, zur Hälfte aber auch ernst. "Entschieden Lehrer zu werden habe ich mich, weil...ich mich Wissen eigentlich ganz gerne weitergebe und schon immer gut mit Kindern umgehen konnte. Ich unterrichte Musik, Sport und Kunst, weil ich das selbst eben für mein Leben gerne mache - besonders Musik." erklärte ich. "Ich selbst habe früher immer jeden Tag gezeichnet, Sport betrieben oder Musik gemacht. Fast mein ganzes Leben bestand irgendwie daraus." fügte ich noch hinzu, dann machte ich eine kleine Pause in der ich überlegte, was ich nun sagen oder fragen sollte. "Und warum unterrichten sie ihre Fächer?"
Sie nahm das Glas und das Wasser glücklicherweise an. Auch wenn sie nur ein bisschen trank - obwohl beide sowieso Kaffee tranken. Diesmal schien es jedenfalls so, als würde sie warten, was den blonden zum schmunzeln brachte. Jedoch beließ er es dabei und hörte ihr brav zu. "Ja ein sehr komisches dazu", erwiederte er lachend. "Um ehrlich zu sein, sehe ich fast gar keinen Unterschied. Sicher muss man hier und da ein bisschen strenger durchgreifen, aber es geht." Wieder nahm Hotsuma ein Schluck von seinem Kaffee, während Ririko über die Sache mit dem Kaffee sprach. Er nickte nur. Ririko war eigentlich aus dem selben Grund wie er selbst Lehrerin geworden, was ihn irgendwie erleichterte. Als sie auch noch erzählte, dass sie früher jeden Tag Sport betrieb stand er auf und ballte beide Hände zur Faust. "Ahhhh, Ririko", sagte er ernst. "Leute wie sie bewundere ich total. Genau das denke ich nämlich auch. Es ist doch total schwachsinnig, sein Wissen nicht an die nächste Generation weiter zu geben. Sie haben absolut recht." Nun lächelte er seine Kollegin an. "Ich liebe Sport und am liebsten würde ich jedem kleinen Kind Sport zu treiben, ach was sag ich da jedem. Egal was für ein Alter sie haben. Denn es hält gesund und und und." Hotsuma setzte sich wieder, immer noch grinsend. Wenn es um das Thema Sport oder Leuten etwas mit zu geben ging, war der junge Dämon immer Feuer und Flamme.