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Shima no Koji :: Die Stadt :: Bambuswald

Alte Waldhütte
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Bürgermeister Koji

Bürgermeister Koji

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Bürgermeister Koji

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BeitragThema: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySo 11 Okt 2009 - 12:40
das Eingangsposting lautete :

Die alte Waldhütte




Inmitten des Dickichts steht doch tatsächlich eine alte, kleine Holzhütte. Unbewohnt. Die Holzbretter der Hütte sehen schon ziemlich vermodert aus und die Hütte selbst wirkt auch nicht gerade einladend. Strom und Toilette sind hier ein Fremdwort, ein paar Meter Richtung Wald befindet sich jedoch ein kleines Plumsklo. Wer hier wohl einst gelebt hat?


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySa 8 Jun 2019 - 20:27

Mathéo schien sein Talent im Ninja-Dasein gefunden zu haben, denn lange Zeit hatte man ihn nicht mitbekommen. Erst nachdem er seinen ersten Bissen getätigt hatte, hielt das Mädchen plötzlich inne. Langsam drehte sie ihren Körper und blickte schließlich zur Hütte hinüber, vor der Mathéo saß. Sie hatte ihn. Allerdings dauerte es, bis sie eine weitere, verwertbare Reaktion von sich gab, was den Tristam etwas verdutzte.
Schließlich bewegte sie sich aber zu ihm und richtete sogar das Wort an ihn. Währenddessen hielt sie ihr Gewehr in passender Manier vor sich mit der gefährlichen Mündung gen Boden. Es war definitiv nicht ihr erstes Mal mit einer Waffe gewesen, das lag auf der Hand. Aber für eine jahrelang erfahrene Schützin hatten die beiden Schüsse eben nicht gereicht.

Der Dämon war sichtlich überrascht von der Entschuldigung des Mädchens. Zudem strahlte sie eine sehr reine Aura aus, was auf einen Engel schließen ließ. Zwar konnte er keine Flügel sehen, doch das war ja bekanntermaßen kein Standard, dass diese offen sichtbar waren. Nur … diese steife Haltung, diese Worte … Immerhin war er hier aufgetaucht und hatte sich einfach hingesetzt und sie bespannt. Seiner Meinung nach hätte man von ihm eine Erklärung verlangen können. Hm.
Der leichte Knicks, den die Blondine folgen ließ, vervollständigte nur das Bild, welches sich gerade in Mathéos Akte für neue Bekanntschaften zeichnete. Ihr Outfit war zudem alles andere als modern. Eher erinnerte es an einen Museumsbesuch. Man könnte sogar vermuten, das Mädel war über etliche Jahre hinweg in Eis gefangen und nun erst vor kurzem aufgetaut. Dazu passen würde das alte Modell der Waffe und eben ihr Outfit. Auch ihr Verhalten war nicht jenes eines heutigen Teenagers. Im Grunde sprach nichts dafür, dass sie aus dieser Zeit stammte.

Denkt sie etwa, ich wohne hier? Mathéo schaute sich nochmal um und musterte die Bruchbude hinter sich. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er so heruntergekommen aussah, dass man ihm diese Bleibe hier zumuten konnte. Durfte er das also als Beleidigung auffassen? Oder verarschte sie ihn nur? Wenn sie ihn gerade wirklich für dumm verkaufen wollte, war ihre Schauspielkunst enorm gut. Die rolle des einfachen Mädchens während der Unabhängigkeitskriege Amerikas spielte sie sehr gut. Die Waffe war dafür zwar wiederum zu jung, aber wenn man die Augen zusammenkniff, zählte nur, dass sie allgemein betrachtet … alt war.

Alt war dafür das Mädchen sicherlich nicht – insofern sie nicht im ewigen Eis geschlummert hatte. Sicherlich war sie ungefähr in Mathéos Alter. Sie besaß sogar ein hübsches Gesicht, wobei das auf dieser Insel – gefühlt – jeder besaß. Mit Äußerem konnte man hier wirklich nicht auffallen. Wobei dieser Bürgerkriegslook schon was hermachte.
Diese Augen … Sie leuchteten ihn förmlich an und wirkten sie fremd zwischen den kalten Zügen. Selbst als sie nach einem weiteren Erklärungsansatz mit den Mundwinkeln zuckte, änderte sich nichts an ihrem Ausdruck. Ob sie grad versucht zu lächeln? Irgendwie auch ein Klassiker: Das emotionslose Mädchen, welches verlernt hat zu lächeln und nun versucht, ihre Menschlichkeit zurückzufinden; oder sie wollte das gar nicht und der Drehbuchschreiber wartete nur darauf, dass sie jemand dazu zwang. Na ja, Mathéo würde der strahlende Held sicher nicht sein.

»Mit nichten, junge Lady«, antwortete Mathéo ihr schließlich und winkte mit einer flüchtigen Handbewegung ihre Sorge ab. Auch wenn er weiterhin lässig auf de Veranda sitzen blieb, versuchte er sich ihrer steifen Sprechweise zu nähern. »Leider finden nur selten Besucher hierher, weshalb ich die meiste Zeit in Einsamkeit in meiner Hütte lebe. Ich freue mich sehr, dass Ihr hier seid.« Das nun aufgesetzte Lächeln war deutlich glaubwürdiger und würde seine einladende Art unterstreichen.
»Übt ruhig weiter, junge Lady. Ich würde Euch dabei nur empfehlen, die Waffe stärker in die Schulter zu drücken.« Zusätzlich legte er seine freie Hand an seine rechte Schulter. »Bei Eurem alten Modell mangelt es noch an Rückstoßdämpfern, weshalb Ihr sie mit viel Kraft an eure Schulter pressen müsst. Ansonsten sah es allerdings schon sehr gut aus.«
Fast wie ein alter Opa lächelte er sie stolz an, biss dann aber wieder von seinem Melonenbrot ab.




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Vivian

Vivian Edwards

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Vivian Edwards

Vivian
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySa 8 Jun 2019 - 23:54

Zugegeben: Mit dieser Antwort hatte die Engelin nicht gerechnet. Die Bezeichnung als „junge Lady“, war ihr noch nie bis selten untergekommen. Bestimmt gab es mal ein älterer Herr, der sie als junge Dame bezeichnete, aber Lady? Nein, sie konnte sich nicht erinnern so etwas jemals vernommen zu haben. Deswegen kam auch einen kurzen Moment eine etwas erstaunte Mimik zum Vorschein, wenn auch nur den Bruchteil einer Sekunde. Die Verwirrung an sich endete damit aber noch lange nicht. Denn der Fakt, dass dieses Gebäude einen tatsächlichen Besitzer hat, wäre ihr neu gewesen. Noch dazu der Gedanke, dass hier jemand freiwillig wohnen würde. Sie stufte es auch innerlich als nicht sehr erstrebenswert ab, so fernab der Gesellschaft sein Dasein zu fristen. Nein, das wünschte sie keinem. Außerdem machte der junge Mann auch nicht wirklich den Eindruck, hier zu leben. Erscheinung und Wohnort stimmten nicht überein. Das saubere Hemd, die Chino, die Slipper an seinen Füßen. Auch seine Augenklappe, die nun wirklich nicht sehr üblich war, schien diesen Verdacht irgendwie zu erhärten. Mal ganz abgesehen von dem Nett gemeinten Ratschlag, welchen ihr der junge Mann zukommen ließ. Vivian senkte sogar kurz ihren Blick auf den Schaft der Waffe, was ihre Beschäftigung mit dem Thema noch einmal untermauern sollte, bevor ihre Blicke wieder ganz höflich auf dem Gesicht ihres Gesprächspartners landeten. Eine wahrlich merkwürdige Situation.

„Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, sowie Ihren überaus netten Hinweis, sowie für ihr Kompliment. Ich fürchte jedoch, dass ich momentan noch nicht in der Lage bin, diesen Hinweis effizient auszuführen.“, war die erste Antwort, welche sanften Tones ihren Mund verließ. Besonders ihre Danksagung für das Kompliment war eigentlich eine sehr unübliche Aussage von ihr gewesen. Aber bis Dato gab es auch niemanden der ihre Fertigkeiten in diesem Bereich wirklich offen lobte. Die meistens distanzierten sich von der Gewalt, selbst wenn sie nur zum Eigenschutz diente. Aber Vivian war natürlich noch lange nicht fertig. „Es gibt in diesem Bereich wohl ein paar mehr Komplikationen, welche hier Rechnung tragen. Dennoch werde ich es gerne versuchen.“, bot sie an und hatte auch bereits eine Art und Weise im Kopf, wie es funktionieren würde. So lange ihre Hände da keinen eigenen Willen hatten.
„Ich fürchte dennoch, dass hier ein kleines Missverständnis vorliegt. Meine Intention war es lediglich anzudeuten, dass ich das Innere des Hauses nicht durchsucht hatte. Ich ging davon aus, dass hier niemand sein würde.“, erneuerte sie ihre Aussage von vorhin. Ihre blauen Augen blieben dabei an seinem Lächeln hängen. Was jedoch nicht dazu führte, dass sich ihres automatisch verbreiterte. „Sie sehen mir außerdem nicht danach aus, als würden Sie wirklich hier wohnen. Ihr Aussehen würde diesem allein schon widersprechen.“.
Es folgte ein kleiner Schritt auf den Rothaarigen zu. Wobei erwähnt sein sollte, dass Vivian niemals zu nah an Andere herantrat. Jeder hatte seinen persönlichen Raum, welchen er gerne um sich herum wahren wollte und diesen respektierte die Engelin. Er konnte sich also einer angemessenen Distanz sicher sein, so lange er sie nicht selbst überwand. Leviathan und Arata waren meister dieser Disziplin gewesen. Auch, wenn sie es selbst nicht wirklich realisierten.
„Wenn ich mich vorstellen dürfte: Vivian Edwards ist mein Name. Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen.“, holte sie nun getreu ihrer eigenen Manieren auch noch die Vorstellung nach, wobei sie dieses Mal keinen Knicks vollzog, sondern eher nur noch einen Arm an ihrer Waffe ließ, während der zweite sich zu dem jungen Mann ausstreckte. Er musste dafür ja nicht sein essen unterbrechen. Aber erst jetzt könnte sich die Engelin ohne ein schlechtes Gewissen ihrem Training widmen. Ihre Begegnung schien sich zumindest mit diesem Thema auszukennen. Vielleicht konnte sie ihn ja gleich nach etwas Hilfe fragen. In diesem Thema suchte man auf der Insel nämlich sehr lange nach geeigneten Lehrern. Was ungefähr hieß, dass sie fast nicht präsent waren. Zumindest bis jetzt.


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySo 9 Jun 2019 - 17:55

Dafür, dass das Mädchen sprach wie ein Roboter vor zweihundert Jahren, wenn auch es damals noch keine gab, schien sie mit ihrer Schlussfolgerungsgabe nicht in der Zeit zurückgeblieben zu sein. Mathéo hatte ja vermutet, sie glaubte, er würde hier wohnen. Tatsächlich aber stellte sie richtig, dass sie nur nicht erwartet hatte, dass sich in diesem Moment jemand dort drinnen aufhielt. Sie unterstellte ihm also lediglich, dass er dort war, als sie hier ankam; nicht aber dass er grundsätzlich dort wohnte. Die Blondine führte sogar ein Argument auf, weshalb sie ihm sein Schauspiel nicht glaubte. Gleichzeitig vermied sie es aber, ihn deswegen anzuklagen. Mathéo fragte sich, ob es sie gar nicht störte, dass er sie offenkundig angelogen hatte. Dass er die Wahrheit gesagt hatte, glaubte sie immerhin nicht.

Mathéo wollte schon zur Kapitulation die Hände heben, als das Mädchen plötzlich auf ihn zu schritt. Sofort hielt er inne und musterte ihre Züge, die sich kaum veränderten. Dafür aber bewegte sie ihre Lippen und stellte sich ihm vor. Der Tristam hatte gar nicht mehr an so eine Floskel gedacht, da sie sich bereits in einer Unterhaltung befanden. Doch er stimmte ihr zu, dass es dennoch von Nöten war. Eine gute Konversation konnte man besonders dann erst führen, wenn man auch wusste, mit wem man es eigentlich zu tun hatte.
Nachträglich zu ihren Worten streckte sie ihm sogar noch ihre Hand entgegen, woraufhin Mathéo instinktiv aufsprang. Gleich einer freigelassenen Sprungfeder schnellte er locker nach oben, federte kurz nach und kam dann sanft zum Stehen, während er ihr auch seine Hand reichte. Ein kurzer Händedruck folgte, bei dem Mathéo darauf verzichtete, fest zuzudrücken. Von seiner Gegenüber erhielt er dagegen – wie erwartet – einen steifen Druck. Da sie Handschuhe trug, konnte er ihre Körperwärme nicht direkt ausmachen. Der lederne Stoff machte auch ein Erspüren der feinen, femininen Finger schwer. Aber gut, wer mit einem alten Gewehr schoss, der sollte auch seine Finger schützen. Und außerdem war er nicht hier, um zärtlich die Finger eines Mädchens zu umgarnen und sie mit seinem Charme in seinen Bann zu ziehen. Tatsächlich war er nur hier, um sein Melonenbrot zu essen und Zeit zu vergeuden.

»Mathéo Tristam mein Name, die Freude ist ganz auf meiner Seite.« Lächelnd nickte er ihr gleichzeitig zu. »Und ja, Ihr liegt richtig, ich wohne nicht hier. Ich wollte Euch nur etwas an der Nase herumführen.«
Kleine Kinder würden jetzt frech die Zunge rausstrecken; Mathéo beließ es bei seinem unschuldigen Lächeln, als hätte er gerade etwas ganz normales von sich gegeben.
»Seid Ihr früher häufiger hier gewesen, um zu üben?«
Mathéo holte sich ihre Worte zurück, mit denen sie ihre ausbaubare Leistung gerechtfertigt hatte. Sie klangen nicht nach danach, dass das Mädel ihr Ziel erst noch erreichen wollte, sondern dass sie dieses Ziel einst bereits erfüllt, es dann jedoch wieder verloren hatte. Immerhin wirkte sie sicher dabei, zu sagen, dass sie momentan die gewünschte Leistung nicht erbringen konnte. Wer über solches Einschätzungsvermögen verfügte, brauchte auch die nötige Erfahrung. Und bei aller Liebe, wer so stocksteif sprach wie sie, machte sicher keine Witze oder unberechenbare Voraussagen.
Vielleicht war sie verletzt gewesen, hatte lange pausieren müssen oder die Schule hatte sie an den Schreibtisch gefesselt, weshalb sie nicht zum Üben kam. Auf der anderen Seite fragte er sich, warum sie überhaupt mit einem alten Gewehr übte. Heutzutage gab es weitaus effizientere Waffen.

»Und warum – wenn ich fragen dürfte – übt Ihr überhaupt mit einer alten Springfield? Ein Hobby? Sammelt Ihr alte Gewehre?«
Letzteres war eher einer persönlich inspirierten Neugier entsprungen. Mathéo glaubte nicht, Gleichgesinnte für sein Hobby hier zu finden, doch sein Unterbewusstsein hatte es trotzdem wissen wollen.




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Vivian

Vivian Edwards

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BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySo 9 Jun 2019 - 22:36

Das der Rothaarige sich nun doch von seiner Position erhob, war eigentlich nicht von ihr beabsichtigt gewesen. Aber so war die Begrüßung natürlich um einiges mehr in ihrer eigenen Komfortzone als andersherum. Wobei sie es schon sehr erstaunlich fand, dass sich der junge Mann auch in dieser Hinsicht ein paar Konventionen gegenüber beugte, selbst wenn seine Haltung vorhin ganz und gar nicht darauf schließen ließ. Dennoch empfand sie es als schwierig für sich selbst, den richtigen Druck zu bestimmten. Weswegen sie umso stärker auf sein Gesicht achtete, um daran eventuell etwas ablesen zu können. Doch es blieb bei einem leichten Lächeln auf seinen Gesichtsmuskeln, keine Veränderung. Sie schien wohl alles richtig gemacht zu haben.

„Ich schätze Ihre Ehrlichkeit.“
, gab sie zu erkennen und beließ es vorerst bei dieser Aussage. Sie hatte es nicht so mit Spaß, aber das war sicherlich kein Geheimnis. Dennoch zeichnete sich ein leicht schräger Blick als Zeichen kurzer Verwirrung bei der Blondine ab. So ein kleiner Spaß war ja auch nichts Schlimmes. Nur bei drastischen Lügen konnte man negativen Ruf bei ihr erlangen. Das hier allerdings ging für sie als Witz durch. Arata machte es oft nicht anders. Nur weil sie steif wirkte, war dies kein Indiz für Dummheit.
„So ist es.“, schloss sie gleich bestätigend an sein zweites Argument an und hielt sich nicht lange mit seinem Geständnis auf, „Ich übe seit mehreren Jahren an diesem Ort, da er fernab der Stadt ist und somit weniger Konflikte mit den Leuten hervorbringt. Im Waisenhaus und Wohnheim sind diese Aktivitäten ebenfalls nicht gerne gesehen. Es sind Umstände nach denen ich mich richten muss.“. Was ebenfalls verständlich war. Es gab auch jüngere Kinder dort und diese könnten dadurch ebenfalls verstört werden. Nur brauchte man sich dann eben nicht wundern, wenn die Leute an andere Plätze ausweichen. Ganz besonders, weil die Insel keinen Schießstand hatte.
„Lediglich in den letzten Wochen war ich gezwungen mein Training zu pausieren, weswegen Sie mich hier wohl deswegen nicht vorgefunden haben.“. Das hatte der junge Mann zwar nicht gefragt, aber sie ging in einer indirekten Schlussfolgerung davon aus, dass es auf so eine Frage hinauslaufen könnte. Höflich wie sie also war, versuchte sie das im Vornerein zu erledigen, um ihm die Schmach einer weiteren Frage zu ersparen.

Allerdings hatte Mathéo ganz andere Fragen, welche ihn interessierten und je mehr er fragte, umso mehr verwunderte er Vivian. Immerhin fragte sie der Rothaarige ziemlich viel, was im Anbetracht ihres Lebens eher eine seltene Angelegenheit war. Normalerweise war es umgekehrt. Was jetzt keine Kritik an den anderen Bewohnern der Insel war. Sie erklärte es sich einfach unter mangelndem Interesse und lag damit vermutlich gar nicht mal so falsch. Angenehm war es trotzdem, das würde sie nicht bestreiten.
„Nein, ich sammele keine Waffen.“, erwiderte sie höflich mit einem leichten Kopfschütteln ihrerseits. Obwohl sie es vermutlich tun würde, wenn sie die Möglichkeit dazu hätte. Ganz besonders, weil ein großes Arsenal die Vielseitigkeit der Schlagkraft erhöhte. Eine Sache die gegen die Lykantropen eindeutig ins Gewicht fallen würde. Ganz besonders nach dem letzten Angriff, würde sie das unterstreichen. „Dieses Gewehr ist ein Fundstück vom alten Flugzeugwrack tiefer im Wald, welches ich dort vor Jahren gefunden habe.“. Damit schaute sie kurz in die Richtung, wo das Wrack liegen sollte. In der Tat beherrschte Vivian die Orientierung auf der Insel wie ihre Westentasche. Außer die Areale natürlich, welche strikt untersagt waren. Hier jedoch, hatte sie ein klares Heimspiel. Aber sie brauchte nicht unbedingt einen Kompass, geschweige denn eine Karte. Alles was sie brauchte, war in ihrem Kopf präsent. Würde man sie hier jagen, so hätte man eindeutig das Nachsehen. „Es entzieht sich meiner Kenntnis auf der Insel sonst noch Waffen sammeln zu können. Die Fundorte auf der Insel sind begrenzt.“, setzte sie nach und kehrte mit ihrem Blick zurück zum Tristam, „Aber sollte man mir die Möglichkeit geben, so würde ich sie selbstverständlich nutzen. Es ist sicherlich Vorteil gegen die Lykantropen eine breite Auswahl zu führen.“, sie hielt kurz inne. Irgendwie beunruhigte sie das rote Haar ein bisschen. Vermutlich eine Reaktion ihrer Abneigung gegenüber allen Sachen die Orange waren.
„Wieso fragt ihr? Ist euch dieses Thema aufgrund eurer vorherigen Ratschläge eventuell sehr gut bekannt?“, setzte Vivian nach und wartete nun höflich ohne etwas weiteres zu sagen. Immerhin konnte ihr Gesprächspartner sich nicht über mangelndes zuhören beschweren. Die Engelin hörte durchaus sehr gut zu, vielleicht sogar manchmal zu gut.


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptyMo 10 Jun 2019 - 17:51

Mathéo lauschte aufmerksam ihren Worten und zeichnete parallel ein Bild in seinem Kopf, welches Vivian darstellen sollte. Dabei fiel ihm auf, dass er zwar schon einiges zur Gegenwart sagen konnte, ihm jedoch der Ausgangspunkt fehlte. Nach wie vor legte sie ein besonderes Verhalten an den Tag, welches aus ganz bestimmten Quellen heraus geboren sein musste. Gleichzeitig fand er es interessant, dass sie vor Jahren ihr Gewehr gefunden und es behalten hatte, obwohl der Besitz wie auch der Umgang nicht zu ihrem Wohnort passte. Laut ihren Ausführungen lebte sie bereits seit langem auf Isola und besuchte sicherlich auch dieselbe Schule wie der Tristam. Dass sich der Rotschopf jedoch nicht an sie erinnern konnte, verwunderte ihn nicht sonderlich. Hier hatte man ohnehin das Gefühl, ständig irgendjemanden zu übersehen, bis er plötzlich vor einem auftauchte, als wäre er gerade erst mit dem Schiff am Hafen gelandet. Zumindest hatte er sich schon oft gefragt, wie blind er eigentlich durch die Gänge der Schule stiefelte. Andererseits … Mathéo war auch nicht die Art Person, die sich jeden merkte, den er passierte. Vielleicht hatte er sie sogar mal gesehen, aber direkt wieder vergessen. Peinlicher wäre es, wenn sie sogar in seinem Klassenraum gesessen hätte. Sollte dem wirklich so sein, hoffte er, dass sie sich nur verpasst hatten bisher. Von einer regelmäßigen Anwesenheit der Schüler konnte man ja kaum sprechen.

Was nun aber erst mal unterm Strich für Mathéo blieb und wichtig war, war dieses Gewehr, welches sie vor Jahren gefunden hatte. Und obwohl man dies in der Schule nicht gutheißen würde, hielt sie daran fest. Schon interessant – immer noch. Vermutlich suchten stille Mauerblümchen nach genau solchen Besonderheiten, um sich endlich von ihrem Hintergrundleben loslösen zu können. Ein stiller Schrei nach Aufmerksamkeit? Hatte sie immer nur gehofft, jemanden zu finden, der ihre Leidenschaft teilte?
Mathéo interpretierte vermutlich gerade zu viel hinein und ließ sich etwas vom Wahn leiten. Er müsste über sich selbst grinsen – innerlich.
Auch fand er es amüsant, dass Vivian darüber sprach, wie schlecht man Waffen auf Isola finden konnte. Er persönlich fände es sogar bedenklich, wenn man irgendwo auf der Welt leicht Waffen finden konnte. Leider gab es solche Orte mit hoher Wahrscheinlichkeit, doch zum Glück war dieser hier keiner; ansonsten wären die Lykanthropen nicht das einzige Problem auf Isola.
Und apropos … Vivian sprach sogar aus, woran Mathéo nur für einen Bruchteil einer Sekunde gedacht hatte. Ein breites Waffenarsenal im Kampf gegen die Werwölfe. Für gewöhnlich konnte man nur eine große oder zwei kleine Waffen tragen. Daher nützte Mathéo kein Keller voller Schusswaffen, wenn er sie nicht gleichzeitig einsetzen konnte. Wichtig war nur, dass sie das dichte Fell der Bestie durchdringen und dass er gut zielen konnte. Eine Springfield wäre da sicher nicht zu empfehlen, da ihre Schussfrequenz enorm langsam war. Halbautomatische oder gar automatische Waffen waren da weitaus nutzbringender. Aber hey, hier liefen auch Leute mit Lanzen herum, deren Reichweite deutlich begrenzter war und die lebten immer noch. Jeder suchte sich also seine eigenen Mittel zur Selbstverteidigung. Diese Dame hier vor ihm hatte sich dabei auf einen alten Kriegsveteranen fokussiert.
Mathéo fragte sich, was er getan hätte, wie er vorgegangen wäre. Doch sofort unterband er seine Gedanken, diese Frage auch wirklich zu verfolgen, denn er wusste, dass es darauf hinauslaufen würde, was er hätte verhindern können, wenn er hier gewesen wäre, als die Biester angegriffen hatten.

»Ja, tatsächlich«, antwortete er lieber mit aufgerichtetem Blick an Vivian gewandt. »Sagen wir, Waffen sind mein Hobby.« Er grinste unschuldig, als wäre nichts Absonderliches dabei. »Ich sammle sie, sowohl Schusswaffen als auch andere. Außerdem bin ich auf Grund meiner Familie quasi vorbelastet. Da eignet man sich viel Wissen und Erfahrung an, was das angeht.«
Sein Blick rutschte von ihren blauen Augen hinab zu dem Gewehr in ihren Händen.
»Dürfte ich sie mir mal ansehen, die Springfield?«
Vivian schien etwas überrascht von seiner Anfrage und folgte seiner Deutung zu der Waffe. Sie zögerte, das merkte Mathéo sofort, doch sie ließ ihn im Nachfolgenden nicht abblitzen. Vermutlich war sie wirklich nur überrascht gewesen, schätzte der Tristam. Am Ende willigte sie jedenfalls ein und reichte ihm ihren alten Schatz.

Mathéo schwenkte die Waffe in seinem Arm hin und her, wollte die Gewichtsverteilung prüfen und ob es offensichtlich modifiziert wurde. Danach prüfte er die Seriennummer von oben. Ein, zwei weitere Blicke folgten von den Seiten und zum Abschluss öffnete er das Patronenfach, indem er den Kammerstängel zurückzog.
»Hm, ein A3er Modell.« Gleichzeitig dachte er daran zurück, wie sie die Waffe gefunden hatte. Vermutlich wirklich ein Weltkriegsveteran, der auf dem Weg zu seiner Schlacht abhandenkam – oder auf dem Rückweg.
»Oh«, Mathéo schaute sich nochmal genauer den Verschluss an. »Sieht neuer aus als der Rest.« Mit Hilfe seiner dämonischen Fähigkeiten konnte er das Material erspüren. »Ja, definitiv. Nachträglich ausgebessert? Eigentlich waren die A3er gar nicht mit diesen Verschlüssen ausgestattet worden sein. Die wurden erst später verbessert und vor allem widerstandsfähiger. Denke mal, der Verschluss war beschädigt, als Ihr die Waffe gefunden habt, was sehr oft vorkam. Waren nicht sonderlich langlebig. Aber …« Mathéo nahm sich wieder die Zeit, um das Innenleben der Waffe genauer zu inspizieren. »… sieht sehr gut aus. Habt Ihr wirklich gut gemacht. Aber hat man ja auch gesehen, dass sie hervorragend schießt.«
Nun erst schaute er zurück zu Vivian.
»Ich würde jetzt annehmen, Ihr habt auch Erfahrung mit solchen Waffen; oder hattet Ihr euch das Wissen für die Reparaturarbeiten kurzfristig angeeignet?«




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Vivian

Vivian Edwards

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Vivian Edwards

Vivian
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptyMi 12 Jun 2019 - 21:17

Waffen waren also sein Hobby? Der Blick von Vivian schärfte sich einen kurzen Moment, als ob sie versuchte seine genauen Spezifikationen aus den Gesichtsmuskeln lesen zu können. Vielleicht aber auch nur, um seine Reaktion selbst zu überprüfen. Wie gesagt, sie beobachtete vieles sehr genau. „Ich verstehe.“, deutete sie in einem kurzen Einwurf an und verblieb dann wieder in höflicher Stille. Seine Gestik ließ deuten, dass er noch etwas auf dem Gemüt hatte. Nur was es war, das vermochte die Engelin logischerweise noch nicht zu sagen.
Kaum waren die Worte des Tristams jedoch gesprochen, so weiteten sich einen Moment lang die Pupillen der Blondine. Sie gab ihre Waffe sehr schwerlich aus der Hand und sollte jemand sie sich unerlaubt aneignen, so würde die junge Frau kein Pardon kennen, sich diese zurückzuholen. Da half auch keine Hausordnung oder irgendwelche Gesetze. Sie vertraute nur wenigen Individuen diesen Besitz an. War er auch immerhin der einzige, welcher ihren Präferenzen entsprach. Es sollte also nicht verwundern, dass ihr Blick ein paar Male hin und her wanderte, während sie darüber nachdachte. Nun, ihre Waffe war immerhin nicht geladen. Die Chance, dass der Rothaarige eine passende Patrone dabei hatte wäre ebenfalls ziemlich gering. Also sprach im eigentlichen Sinne nichts dagegen. Aber sie zögerte leicht, das merkte man an der langsamen Bewegung, mit welcher sie dem jungen Mann ihren Besitz entgegenstreckte. „Hier, bitte sehr.“, untermalte sie die Geste mit einer verbalen Bestätigung und öffnete ihre Handflächen. Es fiel ihr schwer, das merkte selbst sie.
Wobei es auch ein verwunderliches Phänomen war. Vor dem letzten Angriff hatte sie noch nicht so an diesem Gegenstand gehangen. Aber die Situationen in jener Nacht hatten sie mehr geprägt, als sie vielleicht selbst am Anfang vermutete.

Aber nun galt es erst einmal den Rothaarigen bei seinen Beobachtungen im Blick zu behalten. Langsam bewegte er die Waffe vor – dann wieder zurück. Anschließend folgten ein paar prüfende Blicke auf die Seiten des Gewehrs, sowie ein Blick von oben. Ein leichtes Nicken brachte die Nennung des Modells innerhalb der Engelin hervor. Auch, wenn sie selbst lange gebraucht hatte, um dies herauszufinden. Sie hatte es bis zu dem Punkt der Erkenntnis immer nur gespürt, aber nicht wissentlich parat gehabt. Auch ein komischer Effekt ihrer Fähigkeit, wie sie die Leute nannten, welche sie untersucht hatten.
Wie sehr sie an den Bewegungen des Tristams haftete, bewies seine kleine „Oh“-Bemerkung, welche eine Instant Reaktion in Vivian hervorrief. „Ist etwas?“, fragte sie kurz und knapp, während ihre blauen Augen das Gewehr absuchten. Aber Mathéo ließ sie dort nicht lange zappeln. Sogar eine Vermutung folgte, welche Vivian zwar nicht vollends bestätigen, aber auch nicht verneinen konnte. Der Verschluss war nämlich nicht beschädigt, als sie das Gewehr fand. Aber noch konnte sie dazu keinen Einwand liefern, der Waffenexperte war immerhin noch am Werk. Das er dabei noch nette Worte für Vivian fand, empfand sie als sehr angenehm. Wie schon erwähnt hatte Lob bei ihr eine nicht zu präsente Erscheinung. Speziell nicht in diesem Bereich.

„Ich danke für Ihre netten Worte, jedoch müsste ich Sie korrigieren.“, begann sie höflich ihren Einwand und wechselte mit ihrem Blickfeld zum Rothaarigen, damit sie ihm in sein Auge schauen konnte. „Der Verschluss hatte beim ersten Kampf gegen die Lykantropen einen Schaden abbekommen, welcher ihn dadurch unbrauchbar gemacht hatte.“, erklärte sie und deutete damit eine wohl etwas exzessive Nutzung des Gewehrs an. In der Tat hatten es ihre magischen Kugeln in sich, das sollte man nicht unterschätzen.
„Ihn auszutauschen gestaltete sich zum Glück nicht als kompliziert, da es ein unbrauchbares Exemplar an gleicher Stelle gab. Ich habe mich also für einen Austausch entschlossen.“. Und für dieses Teil hatte sie auch lange gesucht. Das Dickicht des Waldes war ein wahrlich schwerer Gegner für Schatzsucher und ohne Metalldetektor war da eine sehr lange Suchzeit vorprogrammiert. Wobei…selbst mit dem Ding wäre es schwer. Immerhin wusste man nie ob da Metallteile vom Wrack, oder eine Waffe lagen. Ein weiteres Ersatzteil würde sie wohl auch nicht mehr finden.
„Was eure Annahme betrifft, Herr Tristam…“, setzte sie an und überlegte wirklich kurz, wie sie das Kommende in gut gewählte Worte verpacken konnte, „…so liegt ihr bei diesem Exemplar richtig.“. Ihr Blick wanderte kurz auf ihr Gewehr, dann zurück in sein Gesicht. Natürlich deutete das schon an, dass sie mehrere Waffen beherrschte. „Jedoch sind viele Dinge rein Intuitiv von statten gegangen. Ich habe ein Gefühl dafür.“. Besser konnte sie es selbst nicht beschreiben. Auch wenn so manch einer wohl das Lob für sich entgegengenommen hätte. Ehrlichkeit war in diesem Falle wohl ihre Stärke. „Dies ist allerdings bei vielen Waffen so.“, setzte sie noch nach. Eigentlich war es jede Waffe. Sie wusste immer aus reinem Gefühl heraus was zu tun bzw. was zu lassen war. Reparaturen, Nutzung, Nachladen, einfach alles war wie eine Eingebung. Nur ihre Messer, das Gewehr und ihr kleines Schwert waren eine Ausnahme. Diese hatte sie ja auch wissentlich trainiert. Aber da war noch etwas Anderes, welches ihre Wenigkeit interessierte und nun einfach angesprochen werden musste.
„Sagen Sie, wenn sie ein Hobby im Bereich von Waffen haben, würden Sie mir die Ehre erweisen, etwas von Ihnen zu lernen? Mir vielleicht die Ehre erweisen, sie bei einem Schuss zu beobachten?“, ein interessierter Unterton schwang dort zum ersten Mal in ihrer Stimme mit. Ihre Augen waren ebenfalls mit einem sehr interessanten Antlitz erfüllt. Man konnte sagen, hier waren wirklich ihre Interessen abgedeckt. Wohl das erste Mal in ihrem gesamten Leben. Zumindest im Thema Schusswaffen. Sie bildete eine Patrone in ihrer Hand, welche sich genauso aus Magie materialisierte, wie sie es auch beim Zersetzen tun. Aus kleinen magischen Partikeln zusammengesetzt. Ehe sie ihre Voreilige Art bemerkte.
„Verzeiht meinen Vorstoß. Ich wollte nicht aufdringlich wirken.“, ruderte sie sanften Tones zurück und verneigte sich leicht. Aber, er hatte sie überzeugt. instinktiv wusste sie, dass seine Überprüfung der Waffe nicht irgendwoher kam, weswegen dieses Angebot hauptsächlich zustande kam. Jemand der das Gewher nur schnell betrachtet hätte, wäre also wohl am Anfang schon durchgefallen.


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptyDo 13 Jun 2019 - 19:18



Die Erklärung mit dem Verschleiß während des Werwolfsangriffs machte natürlich auch Sinn. Mathéo schelte sich innerlich dafür, dass er daran nicht gedacht hatte, obwohl das Thema in seinem Kopf präsent war. Gleichzeitig schätzte er Vivans Glück erstaunlich hoch ein, dass sie neben der Waffe auch einen Austauschverschluss gefunden hatte. Der frühere Besitzer musste gut vorbereitet gewesen, als er sich auf seinen Weg über den Ozean gemacht hatte. Leider hatte er sein Ziel nicht erreichen können, doch wenigstens war sein Hab und Gut nicht verloren bzw. zur Unbrauchbarkeit verdammt. Es hatte eine neue Besitzerin gefunden, die sich augenscheinlich mit viel Hingabe dem Objekt widmete.

Als Vivan dann erzählte, dass sie die Waffe intuitiv repariert hatte, zog Mathéo erstmal erstaunt die Augenbrauen zusammen. Immerhin klang es etwas obskur, dass man so etwas aus dem Stegreif und nach Bauchgefühl hinbekam. Mathéo konnte auch nicht vermuten, dass sie verheimlichte, Erfahrung mit anderen Waffen zu haben, um dann für eine Springfield abzuleiten. Doch ferner erklärte Vivian, dass es immer so war im Umgang mit Waffen. Das klang … ja, das klang so, als ob sie die Fähigkeit hatte, mit allen Waffen umgehen zu können, auch wenn sie diese noch gar nicht kannte. Allerdings würde sich so eine Fähigkeit der Vorstellungsmöglichkeiten des Dämons entziehen. Besondere Kräfte und Fähigkeiten mussten einer natürlichen Sache entspringen und keiner unnatürlichen Kreation. Jemand konnte also ein Gefühl für Feuer, für Metall, für Gedanken oder für das Wetter haben, doch aber nicht für etwas, was die Menschen erst so viel später nach der Erschaffung der Welt erfunden hatten. So etwas konnte einfach nicht in den Genen eines Wesens verstrickt sein … dachte sich Mathéo zumindest. Vivan musste also von einem einfachen Talent sprechen, gut im Umgang mit Waffen zu sein. Manchen lagen solche Dinge einfach mehr als anderen. Also nichts allzu besonderes. Nur etwas sehr menschliches.

Dieses gegenseitige Nutzen der Höflichkeitsformen war für Mathéo im Übrigen immer noch etwas gewöhnungsbedürftig. Aus seiner Heimat war ihm der Umgang zwar nicht fremd, lange gebraucht hatte er nicht, diese aus dem Kopf zu bekommen. Im Kontrast zu diesem Umgang standen die Themen und Aussagen. Auch wenn Vivian kein berauschendes Theaterspiel an den Tag legte, waren ihre Worte keinesfalls langweilig. Beispielsweise fragte sie den Dämon zuletzt, ob er ihr die Ehre erweisen würde, ihr etwas beizubringen. Davon mal abgesehen, dass sie ihn darum bat, in gewisser Weise ihr Lehrer zu werden, hob sie das Ganze auch noch so sehr an, indem sie von einer Ehre sprach, als wäre Mathéo eine Celebrity der Waffenszene, die man nur selten in die Finger bekam. So in der Art musste sich Yoda gefühlt haben, als Luke bei ihm ankam und ihn um Hilfe gebeten hatte … nachdem er ihn anfangs für einen nutzlosen grünen Troll gehalten hatte … na ja, jedenfalls …

Mathéo fühlte sich leicht überrumpelt von dem Lob, weshalb die Frage etwas unterging. Vivans nachholende Worte, mit denen sie sich für ihre – angeblich aufdringliche – Bitte entschuldigte, entspannte den Moment für den Tristam jedoch wieder. Seine Mimik kam zur Ruhe und ein einfaches Lächeln kehrte ebenso zurück.
»Nein, nein, schon gut«, winkte er erst mal ihre Sorge ab. »Ich würde zwar jetzt nicht von einer ›Ehre‹ sprechen, aber wenn Ihr es so sehen wollt, dann fühle ich mich mal geschmeichelt genug, um jedmögliche Bitte zu akzeptieren. Das mit dem Honig ums Maul schmieren, habt Ihr also schon mal gut raus, Vivian«, zwinkerte er ihr schelmisch zu. Danach nahm er sich die Patrone, welche sie für ihn geschaffen hatte.
Neugierig musterte er das Objekt in seiner Hand, lies es zwischen den Fingern rotieren, um dabei seine eigene Magie wie fühlende Ströme hindurchfließen zu lassen. Die Patrone war definitiv magischer Natur und entzog sich einfachen naturwissenschaftlich definierbaren Elementen. Ein Vergleich zu seiner eigenen Magie war es jedoch nicht. Mathéo schätze es als magisches Material ein, dem ein bestimmter Job und somit eine bestimmte Form und Aufgabe aufgezwungen wurde. Genauere Aussagen würden genauere Untersuchungen benötigen. Für den Moment reichte dem Tristam jedoch der grobe Einblick.
»Schick«, kommentierte er noch die Patrone, dann steckte er sie ins Gewehr. Der Kammerstängel wurde zurückgezogen, die Waffe gespannt.

Mathéo schickte seinen Blick über die Lichtung, wo Vivan bereits versucht hatte, die Vögel aufzuschrecken. Das Schulterstück befand sich bereits zur Hälfte unter seiner Achsel, während das Rohr noch nach unten zeigte. Die linke Hand befand sich am Material unter dem Rohr, möglichst weit entfernt vom Körper. Langsam hob er den Lauf nach oben, bis er waagerecht in der Luft lag. Das Schulterstück steckte nun fest in seiner Schulter und wurde mit der linken Hand hineingedrückt. Die Finger der rechten Hand umschlossen derweil das Griffstück. Der Zeigefinger lag lang über dem Abzug und somit seitlich an der Waffe. Abdrücken wollte er ja noch nicht. Stattdessen sollte ein breiter, leicht versetzter Stand ausgerichtet werden und danach mussten Kimme und Korn geprüft werden. Kurz schaute Mathéo mit einem Auge über die Visiereinrichtung, dann folgte seine rechte Hand, die alles auf Stabilität prüfte. Danach kehrte sie wieder zum Griff zurück.
»Gut, dann wollen wir mal probieren.« Damit gab er Kund, dass er gleich schießen würde und Vivian ihm besser nicht vor das Visier laufen sollte.
Langsam glitt der Zeigefinger auf den Abzug und drückte den Hebel vorsichtig hinab auf der Suche nach dem Druckpunkt. Kurz bevor der Schuss initiiert werden würde, stoppte er. Sein rechtes Auge spähte über Kimme und Korn und erfasste ein Nest auf einem der Äste. Einatmen. Zur Hälfte ausatmen. Schuss.
Es knallte und das Nest zersprang in die hundert kleinen Zweige, die zuvor mit größter Mühe zusammengetragen worden waren.

Mathéo prüfte wieder den Lauf und spähte in das Patronenfach, nachdem er den Stängel zurückgezogen hatte. Heller, magischer Staub entwich und von der Patronenhülse war nichts mehr zu sehen.
»Oh, wie umweltfreundlich«, kommentierte der Dämon kurz mit einem überraschten Grinsen auf den Lippen. »Also ausgerichtet ist sie sehr gut. Keine Frage. Sie schießt auch sehr angenehm trotz ihres Alters. Sehr guter Zustand.« Wieder mal musste er Vivian für den Zustand der Waffe loben.
»Und?«, richtete er sich der Blondine wieder zu, während der Lauf gen Boden sank. »Wie sah’s aus?«




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BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptyMo 17 Jun 2019 - 0:26

Über die Reaktion ihres vielleicht zukünftigen Lehrers konnte die Blondine wohl im ersten Moment nur Rätseln. Allerdings war es vermutlich auch eine ungewohnte Art und Weise so gefragt zu werden. Wobei sie es ja schon manchmal versuchte die Sprechweise der anderen Jugendlichen irgendwie zu imitieren, sich ein bisschen anzupassen. So richtig gelingen tat es ihr, wie man sicherlich erkannt hat, nicht. Immer und immer wieder verfiel sie in die höfliche Art und Weise, welche anderen so viel Respekt wie möglich zukommen lassen sollte ohne jemandem zu nahe zu treten. Ihr Leben war voll von der Rücksicht auf andere. Ihre eigene Person suchte man in dieser Rechnung vergebens.
Der Kommentar, sie würde ihm Honig ums Maul schmieren, war deswegen ein wenig kritisch zu bewerten. Sie würde wohl demnächst noch mehr auf ihre Ausdrucksweise achten müssen. Dennoch konnte man in der Aussage auch ein kleines Kompliment sehen. „Ich danke Euch.“, erwiderte sie kurz und knapp, bevor sie ihm dann die Patrone überreichte.
Dabei machte Vivian keinen Hehl daraus, jede einzelne Bewegung zu beobachten. Der ständige, aber priorisierte, Fokuswechsel ihrer blauen Augen verdeutlichte das. Ihre Haltung allerdings blieb dabei unverändert. Höflich wartend und mit den Händen übereinander verblieb sie dort, um Mathéo sein Ding machen zu lassen. Sie erhoffte sich immerhin auch aus einer Demonstration neue Erkenntnisse. Den Willen zur Weiterbildung konnte man der Engelin also nicht absprechen.

Mathéo ging mittlerweile in eine Haltung übe, nachdem er die Patrone geladen und sich mit der Verfassung des Gewehres auseinandergesetzt hatte. Die Engelin entdeckte Parallelen zu ihrem eigenen Zielvorgang. Ihre Art und Weise sollte also nicht vollends falsch sein. Ihr interessiertes Augenmerk fiel auf die Waagrechte Haltung des Gewehrs. Im Kampf an sich war das eher optional, da manche Situationen es einfach nicht zuließen so viel Zeit zu verschwenden, aber darum ging es hier gar nicht. Es erforderte viel Ausdauer und Disziplin eine solche Haltung aufrecht zu erhalten ohne großartig ins Wanken zu kommen. Er schien sich also wirklich sehr gut mit dieser Thematik auseinandergesetzt zu haben.
Dann veränderte sich die Haltung ein wenig. Die Blondine beobachtete eine Veränderung in seiner Muskelanspannung, dann kündigte der Rothaarige seinen ersten Versuch an. Dies war der Punkt, an dem die Haltung an sich erst einmal weiter zurückgestellt wurde. Was die Engelin viel mehr interessierte, war die Atmung des jungen Mannes. Dementsprechend fokussiert blieben ihre blauen Augen auf seinem Brustkorb hängen. Gespannt wartete sie den Moment des Schusses ab. Versuchte den Moment zu erahnen, ihn vorherzusagen. Beinahe gelang dieses Unterfangen auch, hätte der Rothaarige keine andere Atemtechnik benutzt als sie. Vivians Schätzung war zu verzögert. Interessiert wechselten ihre Blicke zum Gesicht des jungen Mannes. Es war…interessant. Von ihrer Seite aus war dabei kaum eine Reaktion zu erkennen, sie zuckte nicht bei dem Schuss, noch waren ihre Augenlieder kurz geschlossen gewesen.

„Eine sehr aufschlussreiche Vorführung, wenn ich das so sagen darf.“, erwiderte sie sanft sprechend, „Ihre Technik und die Ausführung wirkten sehr sicher. Von ihrem Stand, sowie Ihrer Atmung kann ich mir sicherlich etwas nützliches Ableiten. Doch ich befürchte dafür wird mehr von Nöten sein, als nur eine simple Vorführung.“. Die leichte Krümmung ihrer Mundwinkel kam dabei wieder zum Vorschein. Ein bisschen Sympathie in einem sonst so aus Porzellan gefertigten Gesicht. Wobei das in Gegenwart von Leuten, welche sie besser kannte, durchaus anders war. Nur viel ihr das selbst nicht immer so unbedingt gut auf.
„In jedem Falle…“, eine kleine Verbeugung folgte, „…danke ich Ihnen auch für diese kleine Vorführung. Es ließ mich ein paar Baustellen identifizieren.“. Dabei waren nicht nur die genannten Punkte gemeint. Vivian hatte immer noch das Problem mit ihren Händen, welches sich nicht so einfach lösen ließ. Das einzige Thema, mit dem sie auch nicht gerade Hausieren ging. Es würde sicherlich Unbehagen auslösen, wenn andere sehen, wie zugerichtet sie im Grunde genommen eigentlich war. Doch der Rothaarige hatte selbst eine Augenklappe. Vielleicht hatte er selbst etwas verloren? Ihre Nachdenklichkeit spiegelte sich in einem leicht Schrägen Kopf wider. Eine kleine Eigenheit die ihr selbst nicht unbedingt auffiel. Nein, sie könnte das nicht erfragen. Es wäre zu persönlich und unangebracht für eine so kurze Zeitspanne. Vielmehr konnte sie das ganze über sich kanalisieren. So war zumindest ihre übliche Vorgehensweise. Wenn man selbst mit Informationen ankam, fiel es Anderen leichter selbst mit Infos anzukommen.
„Ihr könntet mir nicht zufällig ein paar Übungen für das Trainieren der Armarbeit zeigen? Oder vielleicht bei der Haltung aktiv helfen? Das scheinen sie besser hinzubekommen als ich.“, sie legte leicht den Kopf schief. Das wäre wirklich erst einmal hilfreich.


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Matheo

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BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySo 15 Sep 2019 - 23:16

Irgendwie fühlte er sich ja selbst ein wenig stolz, nachdem sich Vivian so ausdrücklich für seine beispielhafte Vorführung bedankt hatte. Zwar klang es nicht sonderlich emotional und begeistert, doch in ihren blanken Worten lag offenkundig Anerkennung begraben.
Mathéo ließ die Mündung des Gewehrs weiter sinken und löste auch das Schulterstück aus dessen festen Sitz an seinem Körper.
Er lauschte aufmerksam ihren Worten, die nur um Teil ihren Dank ausdrücken sollten. So wie man es von ihrer Ausstrahlung ableiten würde, sah Vivian die Thematik durchweg mit analytischen Augen. Zwar hatte sie neue Eindrücke von der Vorführung des Tristam ableiten können, doch musste sie zeitgleich auch klarstellen, dass allein das Zusehen keinen Fortschritt besiegelte. Wer ein Buch über das Balancieren las, der konnte danach nicht das Buch weglegen und problemfrei über einen Hochseildraht schreiten. Dazu benötigte es die Erfahrung, welche der Körper brauchte, um sich anzupassen, um zu lernen, um Fortschritte zu machen. Selbses Spiel war es beim Umgang mit Schusswaffen. Vivian konnte Mathéo noch so lange zusehen. Sie würde es selbst erst anwenden und üben müssen, damit sie es genauso gut hinbekommen würde wie er. Mancher einer, der leichtsinniger durchs Leben schritt, der dachte an so etwas nicht. Doch Vivan war da eindeutig anders.

Mathéo war daher auch nicht verwundert, dass sich VIvian mit einer erneuten Bitte an ihn wandte. Sie wollte gerne wissen, mit welchen Übungen sie ihre Haltung verbessern konnte. Aber Mathéo fiel an der Stelle nichts besseres ein, als genau das immer wieder zu üben, worum es ging: Das Halten der Waffe. Dabei konnte er ihr jedenfalls helfen; auch aktiv, wie sie es selbst beschrieb.

»Gerne«, antwortete er als erstes und lächelte sie fast schon scheinheilig an, dabei lag bei ihm gar kein hinterhältiger Gedanke vor. »Ich würde sagen, Ihr begebt Euch einfach in Stellung und ich schaue mir das nochmal an, beziehungsweise verbessere Euch bei Bedarf. Wichtig ist dabei allerdings auch, dass Ihr selbst ein sicheres Gefühl bekommt. Es gibt zwar einen goldenen Faden, an dem man sich entlanghangeln kann, doch am Ende ist jeder Schüte anders. Gegebenenfalls müsst Ihr von dem abweisen, was ich mache, um eure eigene, perfekte Schusstechnik zu finden.«
Weise Worte für einen jungen Dämon, der im nächsten Moment bereits die Waffe wieder aus den Händen gab. Er reichte sie Vivian, damit sie mit dieser ihre Haltung einnehmen konnte. Danach würde er schauen, welche Mängel er vorfand und am Besten mit ihr die Atmung und das Suchen des Druckpunktes durchgehen.




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BeitragThema: Re: Alte Waldhütte Alte Waldhütte - Seite 6 EmptySo 15 Sep 2019 - 23:48

Es erschien im ersten Hinblick logisch, was er sagte. Einen goldenen Faden gab es immer, einen vorgeschriebenen Weg der in allen Szenarien ein einigermaßen akzeptables Ergebnis hervorbrachte. Sofern man denn nach so etwas strebte. Vivian hingegen war aber nicht an akzeptablen Ergebnissen interessiert. Sie wollte Perfektion, Zuverlässigkeit und Routine. Alles das was durch bloßes zusehen so nicht erreichbar war. Weswegen ihr ein leichtes Nicken entlockt wurde, als der Tristam ihr die Möglichkeit eröffnete an ihrer eigenen Haltung mit seiner Hilfe zu arbeiten. Sehr konstruktiv, wie sie fand. Besonders die Anmerkung jeder Schütze wäre anders rief in ihr eine schere Zustimmung hervor.
„Eine sehr nachvollziehbare Herangehensweise.“, bestätigte sie noch einmal verbal ihren Gedanken und nahm mit ihren Händen das Gewehr entgegen. Kaum hatte sie es in den Händen, spürte sie dennoch eine kleine Welle der Erleichterung über ihren Körper hereinbrechen. Es wäre gelogen, wenn sie das weggeben ihres Gewehrs völlig unberührt lassen würde. Allerdings nicht in einem extrem possessiven Anflug, sondern eher emotional durch die Erlebnisse bedingt, die mit dem Gewehr zusammenhingen. Fast so wie das Messer in ihrem Stiefel. "Dann hoffe ich, dass Sie mir ihre Sichtweise so etwas näher bringen können..".

Kaum hatte sich das beruhigende Gefühl ausgebreitet, verschwendete die Engelin auch keine Zeit mehr damit, ihre Haltung einzunehmen. In wenigen Augenblicken hatte sich die Schulterstütze an der ihr vorgesehenen Position eingefunden. Ihre Hände umschlossen das Griffstück beim Abzug, sowie die Holzummantelung vorne am Lauf, allerdings weiter hinten als normalerweise. Eine kleine Abwandelung für nahe Gefilde. Sinn dahinter war, dass man schneller nachladen konnte, weil der Weg der Hand nicht so weit war. Auf lange Distanz hingegen eher ein Problem, da es eine mangelnde Stabilität mit sich brachte und so zu Präzisionseinbußen führte. Gleichzeitig neigte sich ihr Oberköper leicht nach vorne, damit der Rückstoß nicht zu sehr die Balance störte, ebenso wie ihre Füße sich breiter Positionierten um einen besseren Halt zu haben.
Als das alles erledigt war, hielt die Blondine kurz inne, ehe sich ihre blauen Augen von dem Visier entfernten um zu ihrer Begegnung hinüberzuschauen. „Das ist eine der Haltungen, welche ich Nutze. Auf kurze Distanzen oder engen Räumen nutze ich sie meistens.“, gab sie letzten Endes bekannt und verblieb regungslos den Blick starr wieder nach vorne gerichtet. Es brachte nichts nur eine halbe Pose zu machen. Eine ernste Inspektion erforderte auch eine derartige Herangehensweise. Vivian dachte also nicht einmal daran die Waffe sinken zu lassen. Mit erstaunlicher Ausdauer verblieb sie dort. So lange, bis ihr was anderes gesagt wurde. Disziplin musste eben erlernt sein.  


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