Das Schwimmbecken der Schule wird nicht sonderlich oft benützt, da die meisten es einfach bevorzugen ins Meer schwimmen zu gehen. Der Schwimmverein jedoch trifft sich desöfteren hier um gemeinsam zu trainieren. Für Wasserballspiele oder ähnliches ist das Becken jedoch nicht wirklich geeignet.
Der erste Eindruck den der Lehrer hinterlassen hatte war wohl eher ernüchternd. Misstrauen, Angst und Panik, die typischen Reaktionen die Gin schon lange gewöhnt war, um nicht zu sagen sogar belustigten. Als das Mädchen mit dem gebrochenen Bein dann auch noch zu heulen anfing konnte er ein Kichern nicht mehr unterdrücken. Ähnlich übertrieben fand er die Einstellung gegenüber seinen Tabletten, von denen er sich selber eine handvoll in den Mund stopfte nachdem die ersten Kommentare gefallen waren. Er hatte zwar keine Schmerzen, zumindest nicht mehr als sonst, doch die Tabletten schmeckten einfach herrlich minzig. Als die zwei Jungen dann auch noch behaupteten sie hätten etwas besseres zu tun als ihm zu seiner Wohnug zu helfen warf Gin ihnen nur einen schiefen Blick zu und kratzte sich am Kopf. Insgesamt gab die Bande einen ziemlich laschen Eindruck, eine kleine Heulsuse mit einem Freund der lediglich böse Blicke werfen konnte, der blonde Junge der fast verreckt wäre und es für nötig hielt ihn als Vogel zu schimpfen und ein weiteres nutzloser Junge, der ebenfalls nur am Boden hockte und seine unnötigen Kommentare abgab. Umso überraschender war es dass ein Mädchen, welches über seine Methoden nur gelacht hatte plötzlich anfing die Verletzten magisch zu behandeln und deren Wunden komplett verheilten. Wenigstens ein interessantes Objekt konnte er auf anhieb finden, allein der Gedanke daran das Mädchen aufzuschneiden zauberte ein breites Grinsen auf die Lippen des Lehrers. Ohne Vorwarnung fummelte er plötzlich mit Taschenlampe vor ihren Augen und Stäbchen in ihrem Mund herum. Verschiedenfarbige Augen und ein merkwürdiges Mal an der Wange, Gin konnte sich schon denken um was für eine Rasse es sich handeln könnte. Seine giftgelben Augen weiteten sich ein wenig, seine Pupilen waren verengt, zu zwei kleinen Schlitzen geformt, wie die eines Raubtiers. Für eine Sekunde übernahm seine dämonische Seite die Oberhand, doch der Lehrer beruhigte sich wieder und konnte seine boshaften Gelüste nochmal unterdrücken. Früher oder später würde er schon die Gelegenheit haben das Mädchen etwas genauer unter die Lupe zunehmen, genau wie den ganzen Rest der Schülerschaft. Letztendlich schloss der Wissenschaftler seine Augen wieder, setzte seinen schwarzen Hut auf das Haupt des weißhaarigen Mädchen und wendete sich ab. "Eine Dämonin mit Heilkräften... wie interessant. Ich will gar nicht behaupten ungewöhnlich, jedoch bekommt man doch eher die zerstörerische Seite eines Dämons zu sehen... nicht wahr?", sprach der Grünhaarige bevor er seinen Blick auf die anderen Schüler warf "Ihr solltet euch ein Beispiel an dem vorbildlichen Verhalten eurer Mitschülerin nehmen. Schlechte Behandlung ist genauso 'gut' wie keine Behandlung, ich hoffe ihr habt eure Lektion gelernt!" Wahrlich hatte er viel vor mit seinen Schülern, zwar mag er einen eher stümperhaften Eindruck hinterlassen haben, doch wieso hätte er sich groß um die Verletzungen kümmern sollen? In erster Linie steht das Überleben, die paar kleinen Kratzer und Brüche hätte der Körper dann schon selbst verheilt. Natürlich war es schön für sie dass das Mädchen ihre Verletzungen ordentlich versorgte, jedoch war es im Endeffekt nur ein unnötiger Kraftaufwand. Als der Junge mit der Heulsuse dann plötzlich davon flog kratzte sich Gin wieder etwas hilflos am Kopf, ein Engel also? Nach einem kurzen Blick auf die Uhr richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die überbliebenen Schüler und sprach: "In der Tat ist es schon ein wenig spät, vielleicht könntet ihr mir jetzt zu meiner Wohnung helfen?" Doch konnte sich der Lehrer schnell denken das sein Vorschlag nicht viel anklang finden würde und setzte dann fort: "Oder... ich folge euch einfach zum Waisenhaus und frage dort nach Hilfe..." Der Lehrer nahm dem weißhaarigen Mädchen wieder seinen Hut ab und warf den gigantischen Sack über die Schulter. Er blickte nochmal kurz in die Runde und sprach dann: "Hopp hopp! Oder wollt ihr etwa von den Werwölfen gefressen werden?" Der Lehrer konnte zwar anhand derer schrecklichen Duftnote erkennen das kein Werwolf mehr in der Stadt war, jedoch konnte es ja nicht schaden den Kindern ein wenig Angst einzujagen. Er wollte fast schon losgehen als er sich erinnerte, dass er keine Ahnung hatte wo das Waisenhaus lag. Er kratzte sich ungeduldig am Kopf und musterte die Gruppe aus Schülern, in der Hoffnung sie würden ihn auch wirklich zum Waisenhaus bringen, so freundlich wie sie ihm gegenüber waren war die Chance genau so groß, dass sie ihn irgendwo im Wald aussetzen würden. Ob das so schlecht gewesen wäre? Nunja, die Werwölfe hätte Gin schon gern gesehen, doch sicherlich würde das Rudel irgendwann wieder auftauchen, auch wenn Gin selbst das Ganze erst in die Wege leiten müsste.
Mitsukis Körper zitterte immernoch. Zwar schmerzte ihr kaum mehr etwas, doch.. sie fühlte sich sehr sehr schwach und müde. Der kalte Boden und ihre nassen Kleider machten es ihr auch nicht leichter.. Am liebsten wär sie einfach wieder in den Pool gesprungen.. und.. keine Ahnung! @_@ Das Mädchen senkte den Kopf und starrte ihr gesundes Bein wieder an. Bewegen konnte sie es gut und sogar die ältere Verletzung war von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden. Ingeheim war sie dann doch sauer, dass die sadistische Schulärztin, sie nicht so wie Jinai heilen konnte. Nein, sie war sogar auf alle sauer. Auf die scheiss Werwölfe, die sich trauten anzugreifen, auf die Rektoren des Waisenhauses und der Schule, die einfach unfähige Kinder den Tod brachten und vorallem auf das Personal, das überhaupt keine Ahnung hatte von Leitung und Verantwortung. Zähneknirschend ballte die junge Dämonin ihre Fäuste und schwieg vorerst; selbst als Takeru sie fragte, wie es ihr ging. Als ihr Freund sie anhob, zuckte sie zusammen, aber entspannte sich. Sie wollten gehen.. aber sie konnte nicht so undankbar von dannen ziehen. Also hob sie zum ersten Mal wieder ihren Kopf und lächelte schwach den anderen zu. "Danke.." - vorallem an Jinai gerichtet - ".. und bis später.." Den Psychoarzt ignorierte sie völlig und ..hatte ihn eigentlich schon längst gelöscht. Für ihn war der Mann gestorben. Müde schloss sie wieder die Augen und drückte ihren Kopf an die starke Brust ihres Freundes. Hauptsache er war da..
Wie schon die ganze Zeit zuvor oder besser gesagt so gut wie das gesamte Leben zuvor, hatte Tomoya keinen Bezug zur Situation und musste als Taugenichts einfach zuschauen wie diese Jinai, wenn er richtig hingehört hatte, den Mist des komischen Lehrers da, den er selbst als medizinische Hilfe bezeichnete, aufwischen musste und der Freundin von Takeru und dem anderen blonden Jungen helfen wollte, musste, sollte, irgendeins davon. Er, als Halbdämon und Halbmagier war dagegen in solchen Szenarien so was von unnützlich, nicht mal Offensivpower hat er, ohne die Kontrolle zu verlieren, nicht zu vergessen dass Defensivpower auch nicht vorhanden ist. Dann müsste man den Okazaki doch rein theoretisch in die 3. Gruppe, die Unterstützer stecken können, oder? Müsste, ja, aber dort ist es ja am Schlimmsten, das einzige Unterstützende was der Blauschopf hinbekommt ist vermutlich die Tatsache, dass er vielleicht in einer seinen netten Phasen jemand anfeuern könnte. Ansonsten ist mit dem Halbwesen nix zu holen. Aber zurück zum Szenario, dass sich vor ihm anbot. Zum Lehrer konnte er nur mal wieder einen dummen Kommentag abgeben; "Voll in die Scheiße gegriffen, nicht wahr?" Wie konnte man es sonst bezeichnen, wenn jemand auftaucht, versucht zu helfen, es mies macht und jemand anderes die Arbeit besser macht? Oh stimmt, so ist es ja meistens bei Tomoya auch.. Bevor Takeru und seine Freundin wortwörtlich die Fliege machten, erklärte ihm der Engel, wie er zum Waisenhaus kommen konnte. Mehr als ein "Danke." brachte der Okazaki aber auch nicht zu Stande. Nun standen alle da, der Dokuro-Typ da wollte ins Waisenhaus, Tomoya auch, nur wusste er den Weg nicht so Recht, der kleine blonde Junge war etwas angeschlagen, blieb noch die Weißhaarige. Zunächst ging Tomoya auf den kleinen Blondschopf zu. "Brauchst du jemanden der dich stützt oder so?" Um einiges unhöflicher war hingegen der Kommentar zu dieser Jinai, als er sich zu ihr richtete. "Hey, du da, Weißhaar. Bring uns mal zum Waisenhaus, ich kenn den Weg noch nicht." Wie würde sie reagieren?
"Was?" Nachdem sie den blonden Jungen fertig behandelt hatte, welcher mehr oder weniger auf dem Boden sitzlag, hob sie ihren Kopf dann doch wieder an und schaute in sein Gesicht. Um ehrlich zu sein spiegelte sich sogar leichte Verwirrung in ihrem Gesicht wieder, denn noch nie hatte irgendjemand etwas zu ihren verschiedenfarbigen Augen gesagt, wobei sie selbst sich ja nun an das neue Rot gewöhnen musste. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich wieder der Ernst in ihrem Gesicht wiederspiegelte, als der Junge auch schon beschloss, alleine aufstehen zu können. Jinai sollte dies nur recht sein, also erhob auch sie sich wieder und stemmte ihre Hände in die Hüften. Natürlich war ihre Heilung ausreichend gewesen, dass der Junge nun stehen konnte, doch Energie wiedergeben konnte sie ihm schlecht. Kaum stand die Dämonin wieder, kam auch schon dieser freakige Lehrer auf sie zu und fuchtelte mit einer Taschenlampe vor ihren Augen herum. Jinai allerdings bewegte sich keinen Millimeter und zuckte nichteinmal mit der Wimper, nein, nichtmal ihre Pupillen reagierten auf das Licht, was wohl ein Zeichen für ihre nicht-menschliche Existenz war. Auch die Stäbchen in ihrem Mund ließ sie für einige wenige Sekunden zu, biss diese dann aber schließlich durch und spuckte sie einfach auf den Boden. Was glaubte er denn was sie war, irgendein Experiment? Der Kerl sollte definitiv kein Lehrer sein, im Zoo war er besser aufgehoben. Auch seinen Hut setzte er auf ihren Kopf und wandte sich ab, ein ganz dummer Anfängerfehler. Die Dämonin griff sich die Kopfbedeckung und warf sie mit einer lockeren Bewegung mitten in den Pool hinein, und dank ihrer Fähigkeit die Gravitation zu manipulieren, blubberte das Kleidungsstück auch recht schnell immer tiefer in das Wasser hinein, bis auf den Grund des Beckens. Na hoffentlich hing er an dem Teil und hatte nicht noch 10 weitere davon Zuhause rumfliegen... oder in seinem komischen Sack. "Schonmal daran gedacht, dass sich hier keiner mit Medizin und so 'nem Kram auskennt? Da können die auch schlecht helfen", sagte die Weißhaarige in einer mehr als desinteressierten Stimmlage und wunderte sich selbst ein wenig darüber, dass sie diese Blagen hier verteidigte, nur um dem sogenannten Lehrer zu zeigen, dass er ungewollt und unerwünscht war. Ein paar Momente lang wurde es still und das Mädchen mit den unterschiedlichen Augenfarben sah in die Ferne, betrachtete den Mond, welcher immernoch in einem gefährlichen rot leuchtete. Dennoch wusste sie, dass die Werwölfe verschwunden waren. Es waren keine lauten Rufe, doch wenn man in die Nacht hineinhorchte, hörte man Jubelschreie von den anderen. Mit diesem Wissen wirkte der Mond auch nichtmehr bedrohlich, fast sogar schon irgendwie.. beruhigend. Zumindest wenn man kein Trauma von dieser Nacht hatte. Im nächsten Moment allerdings machten Takeru und Mitsuki sich schon daran, aufzubrechen, und Jinai nickte ihnen nur zu, als Antwort für die Bedankungen und Abschiedsgruß. Ja, wahrscheinlich war es wirklich besser, sich zum Waisenhaus aufzumachen. Jinai gähnte nun auch ausgiebig, hielt sich jedoch vorbildhaft die linke Hand vor den Mund und schaute dann wieder verschlafen in die Ferne. Es wurde wohl höchste Zeit, diesen Tag ein für allemal zu beenden und abzuschließen. An einige Dinge wollte sie garnichtmehr denken. War heute überhaupt irgendetwas gutes passiert? Der Dämonin zumindest fiel nichts ein. Auch die anderen drei wollten nun wohl zum Waisenhaus gehen, selbst Gin, da er nichtmehr damit rechnete, zu seiner Wohnung geführt zu werden. Wie kam er überhaupt auf die Idee, dass irgendjemand hier wusste, wo er wohnte? Naja. Gerade wollte Jinai sich abwenden, da meldete sich dieser blauhaarige, unwichtige Nebencharakter zu Wort, aber noch schlimmer, er sprach sogar die Dämonin an, weswegen sie sich langsam zu ihm wandte. Was sie zu hören bekam, war eine liebevolle Bitte, die drei zum Waisenhaus zu geleiten, in einer absolut lieblichen Tonlage. Kurz sah Jinai zu dem blonden Jungen, er wäre wohl der einzige, den sie nun "nach Hause" führen würde. Also sah die Schülerin wieder zum Blauhaarigen und lächelte ihn entspannt an. "Nö." Das nächste was er spüren sollte, war ein gewaltiger Ruck zur Seite, eine unsichtbare, starke Macht welche ihn zur Seite fegte, genau in den Pool hinein. Ja, Psychokinese war schon etwas tolles. Sollte er sich zweimal überlegen, wie er mit der Dämonin redete. Einen letzten abschätzenden Blick warf sie dem Jungen zu, welcher sich nun im kalten Wasser wiederfand, ehe sie sich abwandte und einfach in die Luft sprang, jedoch nicht wieder auf dem Boden aufkam, sondern davon flog. So wie die Leute bei Dragonball, yeeha.
Als ich den Kommentar über ihre Erstaunliche Augen ausgesprochen hatte, konnte man schon ein wenig verwirrung in ihrem Gesicht sehen. War das neu das, das jemand sagte oder warum war es so? Naja ich fands cool. Kurze Zeit später hatte sie aber auch die Verwirrung weder abgelegt und ich stand auch erstmal auf. Zwischendurch verschwanden Takeru und Mitsuki auch schon und der Psycholehrer stürzte auf Jinai zu um sie anzusehen wie ein versuchskaninchen oder ähnliches. Der war wirklich komplett irre...
Mittlerweile hatte ich auch shcon wieder einen Teil meiner Energie zurück, obwohl ich im Haus wohl erstmal was futtern würde. Mein Magen brauchte ganz dringend Nahrung. Der Junge der eher wenieger am geschehen beteiligt war am dann auch shcon auf mich zu. Ich sah ihn leicht verwundert an. Dann fiel mir aber auch shcon ein, das er garnicht wissen konnte das ich es schon schaffen würde. Ich hätte sogar schon eine weitere Verwandlung schaffen können, aber das sollte ich wohl erstmal lassen. "Ach, geht schon." meinte ich nur und ging dann auch shcon los, nachdem er Jinai nach dem Weg "fragte". Ich kannte den Weg ja schon. Auch wenn ich noch nciht lange hier gewesen war. Also ging ich einfach vorraus. Sie konnten mir ja folgen, oder Jinai. Ich wollte einfach nur noch zu etwas zu essen kommen, da interessierte es mich im moment herzlich wenig ob die mir folgten oder nicht. So lief ich über das Gelände bis hin zum Waisenhaus und durch den Gang zum Speisesaal, den ich vorhin schoneinmal kurz gesehen hatte.
[Eigentlich sollte ich auf Gin warten, aber er hat schon wo anders gepostet, von daher~]
tbc: Zimmer 210 - Takeru, Tomoya
(Da keiner hier auf meinen Post warten muss, fass ich ihn dort zusammen, solang es keinen stört.)
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich genoss den feinen Spaziergang bei diesem Wetter, auch wenn es etwas windig war - das störte überhaupt nicht. Ich lief über den Hof und suchte mir den Weg zum Schul-Pool. Als ich die langen Bahnen entdeckte, grinste ich erfreut, ging jedoch zuerst in die Umkleide und zog mir den Bikini über, ehe ich meine Tasche mit Handtuch an den Beckenrand hinstellte und ich mich erstmal am Rand hinsetzte. Es war schon etwas frisch. Vorsichtig tappste ich mit meinen Zehenspitzen ins Wasser. Uuuuuff. Doch ich zwang mich dazu, hier und jetzt ins Wasser zu springen. So stand ich auf, stand direkt am Beckenrand mit nassen Zehen und starrte ins Wasser. Für einen Moment war mich mit den Gedanken ganz hin und weg, ich war für diesen Augenblick gar nicht mehr hier am Pool sondern ganz wo anders. Ich fühlte mich allein und besonders nach dem Traum von dieser Nacht war das Gefühl total.. unangenehm. Ich hatte für einen Moment echt Angst dass er hier auftauchen würde. Was würde ich dann tun? Doch ich versuchte diesen Gedanken wieder zu verwerfen, indem ich mir einredete, dass am hellsten Tage dieser Venom nicht wieder auftauchen würde. Das wäre absurd. Das .. geht einfach nicht. Und dann wagte ich den Sprung ins kalte Wasser, tauchte mit einem schönem Kopfsprung ins Nass ein, tauchte nach wenigen Metern wieder auf und schnappte nach Luft, ehe ich die Bahn mit der Kraultechnik durchschwamm. Mit wechselndem Armzug hatte ich in kürze das andere Ende erreicht, was ich daran merkte, dass meine Hände den Rand berührten, ich mich dann umdrehte und mit meinen Beinen am Beckenrand abstützte und schwung holte, für die Rückkehr. Ich war völlig in meinem Element und nutzte dies als Ablenkung um nicht mehr meine Gedanken für Sinnloses zu vergeuden. Ich war alleine hier, ich konzentrierte mich auf meine Bewegungen und versuchte so viele Bahnen wie möglich zu schwimmen, bevor es die erste Pause geben würde. Als ich mir die erste Pause gönnte, merkte ich erst, wie wirr ich Momentan in meinem kleinen Köpfchen war. Da war die Sache mit Hayato, er ist so ein liebenswürdiger netter Kerl. Ich hab echt viel Spaß mit ihm. Und ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann - und genau das möchte ich nicht verändert bekommen. Das war für mich jetzt schon glasklar. Und darauf folgend kam mir Mathéo in den Kopf, dieser Mistkerl. Wieso musste er nur so sein, so... unmenschlich? So gefühlskalt? "Er ist doch nicht so, er ist doch auch ein Lieber..." ...doch ich wusste nicht, was letztes mal los gewesen war, als er mich überhaupt nicht verstanden hatte, warum meine Laune auf so einem niedrigen Level war. Und das wiederum lies mich an das Erinnern, was geschehen war - doch alles was mir als Erinnerung blieb war Venom und diese zwei tote Körper in die ich mich als Wolf verbissen hatte. Mir würde für einen Moment übel und schwummrig. Ich legte mich hin an den Beckenrand und streckte die Beine in die Höhe, legte sie an der Leiter-Halterung, die einem Half in's Wasserbecken zu kommen, ab, sodass es mir in wenigen Augenblicken wieder gut ging. Ich musste mich ablenken, darum entschloss ich mich aufzustehen, an den Rand zu stehen und abzutauchen mit einem geschmeidigen Köpfler, tauchte mehrere Meter später wieder auf, schnappte nach Luft und kraulte mehrere Bahnen. Das machte ich so lange, bis mir wirklich die Puste wegblieb und ich kurz vor dem völligen Aus stand. Mit letzter Kraft kletterte ich aus dem Schwimmbecken um mir mein Handtuch zu holen, mich abzutrocknen um mich dann anschließend umzuziehen. Für mich gab es nur noch einen Ort an den ich hin ging für heute: Das Waisenhaus. Dort würde ich mich ausruhen und den Abend ausklingen lassen. Im Bett. Von Arisa. Auf dem Nachhauseweg schrieb ich Mathéo noch eine SMS, ehe ich es weg steckte um mich in mein Zimmer zu verkriechen.
Wo genau sie hin gelaufen war, wusste sie nicht. Der einzige Gedanke der sie trieb, war jener weiter zu laufen und sich nicht umzudrehen. Erst als sie den metallischen Geschmack von Blut im Mund hatte verlangsamte sie ihren Schritt. Ihr Gesicht glühte vor Anstrengung. Im Grunde war die Brünette weit gekommen. Das verdankte sie dem Training ihres Vaters. Illia beugte sich schließlich vor und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab, während sie versuchte zu Atem zu kommen und sich zu beruhigen. Warum begann sie jetzt zu weinen? Die Tränen fühlten sich heiß und brennend an. Wo war sie hier eigentlich? Die Kopfschmerzen waren wieder da, doch dieses Mal wurden sie durch die Überanstrengung hervor gerufen. Ihr Blick glitt über ein Schwimmbecken, dass mit klaren Wasser aufgefüllt war. Die Oberfläche glitzerte im Sonnenlicht. Hatte sie diesen Ort nicht vom Dach aus gesehen? Es musste sich um den Schulpool handeln. Wenn sie hier mitten auf dem Weg stehen blieb, dann würde er sie sofort entdecken, sollte er wirklich geplant haben ihr zu folgen. Illias Blick glitt über das Becken mit den unterteilten Bahnen hinweg zu den überdachten Tribünen. Das war eine gute Idee. Immer noch ein außer Atem setzte sie einen Fuß vor den Anderen, bis sie schließlich die Brüstung erreichte und das kleine Treppchen hinauf stieg, um sich von hinten gegen die Tribüneninnenseite zu lehnen, ehe sie mit dem Rücken an dieser hinab rutschte und komplett hinter der Brüstung verschwand. Hier würde sie niemand sehen. Wenn sie sich recht erinnerte, dann war der Sportplatz in der Nähe, auf dem sie vorhin Schüler entdeckt hatte, die vermutlich dort unterrichtet wurden. Dann durfte das Dojo doch auch nicht weit sein, oder? Gut – je schneller sie wieder in der Übungshalle war, desto besser. Dort konnte man sie schlecht hinaus zerren und das Mischwesen konnte sich Gedanken darüber machen, wie sie dem Blondschopf am besten aus dem Weg gehen würde. Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist. Warum fühlt es sich dann so falsch an? Beklommenheit erfüllte ihr Gesicht, als sie den Blick auf ihre Beine wandern ließ und die Augen zur Hälfte schloss.
Wie aus dem nichts bildete er sich plötzlich sitzend auf der obersten Tribüne. Grinsend sah er zu Illia, welche nun aus der entfernung hier her gerannt kam. Als sie sich schließlich hinter der Tribüne versteckte musste er wieder grinsen. Also hatte sie ihn nicht gesehn. Langsam erhob er sich von seinem Sitzplatz und sah auf. Viele Plätze unter ihm kauerte nun das Mädchen, anscheinend liefen ihr wieder die Tränen. Er zückte sein Handy und beantwortete wieder die SMS. "Ach, du? Ich hab wieder Lust dich Nackt zu sehn. Kennst mich doch ;) :* " Mit einem Grinsen tippte er dies ein, bevor er es wegsteckte. Jetzt musste er sich seine Waffe endgültig holen. Kurya setzte zum Sprung an. Der Dämon sprang mit leichtigkeit über die Brüstung der obersten Plätze vor ihm und landete mehrere Meter weiter unten. Ohne großes aufsehen zu erhaschen landete er sachte auf beiden Beinen direkt neben Illia. "Hast du geglaubt einen Dämonenfürst so leicht abzuschütteln?", sprach er ganz ruhig zu ihr. Jetzt wusste sie also über seine Stellung, seinen Titel bescheid. Ob das etwas ändern würde? Naja, mal sehen. Lächelnd sah er zu ihr, als er ihr mit einem Taschentuch die Augen sanft abwisch. "Ich sagte doch, ich bin wie dein Schatten.", flüsterte er ihr ins Ohr.
War er schon von Anfang an dort gewesen? Illia erinnerte sich nicht daran, den Dämon bemerkt zu haben, als sie hier her kam. Naja, im Grunde war ihr so einiges entfallen. Die Bewegung, welche sie aus dem Augenwinkel wahr nahm hatte sie schließlich aufblicken lassen. Für einen kurzen Moment jagte ihr dieses Bild einer Schauer über den Rücken. Der weiße Mantel und der schwarze Pelz riefen Erinnerungen wach, die er ihr gezeigt hatte und für einen kurzen Moment plagten sie wieder diese dumpfen Kopfschmerzen. Doch im Vergleich zu vorhin war sie nun in der Lage diese Schmerzen zu unterdrücken. Blinzelnd sah sie zu dem Dämon an ihrer Seite empor, der zu sprechen begonnen hatte. Wie war er eigentlich so schnell da hin gekommen? Hätte sie nicht lange vor ihm hier sein müssen? Fragen, die ihr in diese Moment durch den Kopf gingen und die doch direkt im nächsten Moment eine Antwort finden sollten. Dämonenfürst?... Natürlich...im Grunde machte es Sinn. Wenn sie seinen Erinnerungen glauben schenkte, dann musste er an jenem Tag einen ganzen Clan ausgerottet haben. Da er selbst seinen Vater umgebracht hatte blieb er folglich als einziger der Familie übrig und wurde automatisch zum Familienoberhaupt. Widerstandslos ließ sie sich die Tränen von ihm abwischen. Wie hatte er sie eigentlich gefunden? War sie irgendwie markiert worden? Fragend zogen sich ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie auch schon seine Worte an ihrem Ohr vernahm. Aus irgendwelchen Gründen machten sie diese allmählich wütend. Sie hatte keinen eigenen Willen. Sie hatte ihn nie besessen, selbst jetzt nicht. Immer gab es jemanden, der ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Langsam wandte sie ihren Kopf in Richtung des Dämons. Ihre Gesichter waren so dicht voreinander, dass sie ihr eigenes Spiegelbild im Grün seiner Iris erkennen konnte, während sie seinen warmen Atem spürte. „Ist es dir egal, wie sehr ich unter dir leide?“, ihre Worte klangen härter, als sie es beabsichtigt hatte und das sah man ihrem erschrockenen und zugleich um Entschuldigung flehenden Blick auch an. Illia richtete sich schließlich vorsichtig wieder auf. Ihn los zu werden war nicht einfach, doch sie war sich sicher, es mit der Kraft der Schutzgöttin schaffen zu können. Warum war sie dann erleichtert, dass er hier war – bei ihr? Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als sie diese schließlich versuchte hinter ihrem Rücken zu verbergen und sich mit einem leichtfüßigen Satz über die Brüstung schwang und den Treppenabsatz somit umging. Nun stand sie geradewegs am Fuße der Tribüne und sah zu Kurya empor. „Selbst ein Schatten ist nicht immer bei einem. Er existiert nur so lange die Sonne scheint. Darum bitte ich dich noch einmal: Halte dich von mir fern.“, es tat weh dies zu sagen und ihm dabei in die Augen zu sehen; das sah man ihr an. Ihr Hals war trocken, und sie drehte dem Blondschopf schließlich den Rücken zu, als sie die wenigen Meter zum Beckenrand überbrückte und auf ihr Spiegelbild im Wasser hinab blickte.Vielleicht hätte sie sich einen anderen Ort aussuchen sollen und nicht gerade diese Insel. Die Chance, dass sie hier mehr als eine Person kannte war nicht gerade gering...