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Shima no Koji :: Szenenplay :: Nebenplay :: Beendete Nebenplays

Aqua - Traum & Trauma
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Gabriel

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BeitragThema: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMo 14 Jun 2021 - 21:50
das Eingangsposting lautete :

Aqua - Traum & Trauma


Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 Tenor-1

Teilnehmer: @Nojra und @Gabriel

Startort: Strandpromenade

Zeitpunkt: Freitag, 27. März 2015

Beschreibung: Ein abendlicher Spaziergang am Strand gehört für die junge Nixe zum Ritual für einen Start in das Wochenende einfach dazu. Während Gabriel seinen Feierabend nutzt um sich am Strand den Tiefen seiner Ängste, dem Wasser, auseinanderzusetzen und sich selber konfrontiert, scheint dies für Nojra ein interessantes Schauspiel zu sein. Ob es einfacher ist sich seiner Angst zu stellen, wenn man nicht alleine ist?



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Nojra

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Nojra

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptySo 4 Jul 2021 - 13:24
27. März 2015, Später Abend
mit @Gabriel


So langsam verfestigte sich in Nojra die Vermutung, dass das verwegene Grünauge ihre als Scherz gemeinten und mehrdeutigen Aussagen einfach nicht so richtig verstand. Lange schaute sie direkt neben sich in die anziehenden Untiefen und überlegte, wie sie mit der ihr entgegengebrachten scheinbar unumstößlichen Ernsthaftigkeit umgehen sollte. Das Ganze war für sie selbst auch eine ungewohnte und vor allem anderen eine sehr neue Situation. Fragen über Fragen jagten sich gegenseitig von einer Ecke zur nächsten durch ihre Gehirnwindungen und pflanzten mit jeder ungewissen Antwort ein bisschen mehr Unsicherheit in ihr sonst so souveränes Auftreten, in ihre sonst so souveräne Ausstrahlung. Die körperliche Nähe zu dem gepiercten Wuschelkopf brachte ihr Inneres ganz schön in Aufruhr. Warum auch immer…
Während die schlaksige Gestalt ihres Begleiters sich ohne Vorwarnung langsam in die Senkrechte erhob und gemächlich, mit seiner bereits stark geknickten Zigarettenschachtel in der Rechten, ein gutes Stück von ihr entfernt in Richtung der zugewiesenen Ecke aufmachte, überlegte die junge Nixe unschlüssig, ob sie noch ein weiteres Bier ohne großartige Nachwirkungen vertragen würde. Ihre bisherigen Trinkerfahrungen konnte man durchaus an einer Hand mit fünf Fingern abzählen. Zumindest jene, denen größere Mengen verschiedener Arten von berauschenden Flüssigkeiten zugrunde lagen. Das ein oder andere Glas Sekt auf einem Familiengeburtstag also nicht eingeschlossen. Unbewusst verengte sie ihre braunen Rehaugen zu nachdenklichen Schlitzen und gerade, als sie ihren Oberkörper sportlich elegant weit nach Rechts über die Decke hinaus nach den übrigen Flaschen Gerstensaft ausstrecken wollte, flog ihr in einer geübten Parabel eine kleinere Version der angestrebten Glasbehältnisse entgegen. Mit einer schnellen Reaktionszeit gesegnet nahm sie die Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und schnappte zielsicher mit der Linken in die Luft. Got ya!
Neugierig öffnete die Braunhaarige ihre Handfläche und betrachtete das Etikett des hin und her schwappenden Gebräus. “Vodka?”, stieß sie ruhig aber mit einer nicht zu überhörenden Überraschung im Unterton hervor. Das war ja mal eine ordentliche Steigerung an sinnesbetäubenden Umdrehungen. Blinzelnd drehte sie den festen Verschluss so lange gegen den Uhrzeigersinn, bis das charakteristische Knacken einer zum ersten mal geöffneten Buddel zu vernehmen war. Vorsichtig schob sie ihre blasse Nase darüber und schnüffelte nach dem heraus strömenden Aroma. Ein überwältigendes Stechen biss in ihre empfindliche Schleimhaut und zauberte eine merkwürdig verzogene Grimasse in ihr zuvor noch entspanntes Gesicht. “Uff, das ist ja mal ziemlich harter Stoff. Aber nichts, was ich nicht schonmal probiert hätte.” Mit unauffällig angehaltenem Atem setzte sie ihre Lippen an den kleinen Flaschenhals und nahm einen extra großen Zug, um sich nach Möglichkeit nicht durch ein allzu zögerliches Verhalten zu blamieren. Ein feuriges Brennen breitete sich in ihrem Mundraum aus und wanderte anschließend ihre Kehle hinab in Richtung Magen. Der Geschmack war wirklich alles andere als lecker, aber solches Zeug kaufte man ja auch nicht um es wie ein ausgezeichneter Connaisseur zu genießen.
Es vergingen nur wenige Minuten und das unruhige Wirrwarr im Kopf der redebedürftigen Halbnixe wurde mit dem dicken, fetten Hammer der alkoholischen Benommenheit zum endgültigen Schweigen gebracht. Vernunft hatte für die nächsten Stunden keinerlei Platz mehr in ihrer eigenen Welt. Stattdessen machte sich nun ein kribbeliger Handlungsdrang in ihrem sorglosen Innern breit. Mit einem energiegeladenen Schwung rappelte sie sich unfallfrei auf ihre langen Beine und durch sprühendes Selbstbewusstsein zu voller Größe aufgerichtet, überwand sie mit lockeren Schritten die überschaubare Distanz zu ihrem Begleiter. Dicht vor ihm stehend legte sie ihren Kopf in den Nacken und fixierte ihn mit einem Blick, der mehr als eindeutig klarmachte, dass sie alles andere als klassisch verstrickt war. “Du fällst halt auf mit deinem zahlreichen Körperschmuck, deiner Größe und vor allem, weil du neu bist. Aber ich mag bunte Hunde.” Mit einem verschmitzten Grinsen stupste sie ihren rechten Zeigefinger gegen die Brust des Unbekannten und verweilte unaufgefordert in dieser aufdringlichen Haltung, ohne das geringste Anzeichen seinem Anspruch auf persönlichen Freiraum in nächster Zeit irgendeine Form von Beachtung entgegenzubringen.
Hilfe, was war hier los?


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Gabriel

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMo 5 Jul 2021 - 6:50
Gabriel war überrascht, dass die Braunhaarige trotz Ablenkung das gläserne Behältnis geschickt fangen konnte ohne große Probleme. Das ließ den jungen Mann ein wenig schmunzeln, wenn auch kaum erkennbar. Genau beobachtend achtete er auf ihre Reaktion, als sie sich das Fläschchen genauer anschaute. Bedacht begutachtete sie die Flüssigkeit und schnüffelte erst daran, ehe sie eine lustige Miene verzog. Etwas verlegen legte der Norweger seine linke Hand an den Hinterkopf. In den Himmel blickend meinte er: “Nah, du musst natürlich nicht wenn du…“ Doch ehe er sich versah, schnappte sie sich schon die Öffnung und legte sie an die Lippen. Verunsichert erhob er die Hand, doch da war es schon zu spät. Ohne zu zögern leerte sie den Inhalt hinunter, noch bevor er mit dem jungen Mädchen anstoßen konnte. “Oh, wow.“, entkam es ihm überrascht und beobachtete, wie sie sich wieder sammelte und dem Alkohol Platz gab um sich auszubreiten. Um ehrlich zu sein war der Pizzabäcker besorgt aufgrund ihres andauernden Leichtsinns. In kürzester Zeit zwei Bier und ein Vodkashot? Für Gabriel nicht der Rede wert, doch für dieses junge Mädchen?
Seine grünen Augen folgten jeder ihrer Bewegungen genau um eventuelle Unsicherheiten gleich zu erkennen und handeln zu können. Jedoch zweifellos geschickt sprang sie hoch und mit sicheren Schritten bewegte sie sich zu ihm. Angespannt blieb er stehen, bereit einzuschreiten und ihr zu helfen, sollte irgendetwas vorhersehbares Unvorhersehbares passieren. Er fühlte sich verantwortlich für sie, immerhin war er derjenige, der sie ermutigt hatte zu trinken. Auch wenn er es nicht so rasch erwartete und dachte, er könnte die Situation besser kontrollieren. Dicht vor ihm blieb sie dann stehen und stierte ihn von unten her ins Gesicht. Es war, als würde sie in ihn hinein schauen wollen. Doch er konnte sich ihr nicht wie ein offenes Buch präsentieren. Er wusste nicht, ob er ihr vertrauen konnte, schließlich kannte er nicht einmal ihren Namen. Doch das machte dieses Aufeinandertreffen auch sehr spannend für den jungen Mann. Sie war für ihn ein fremdes Mädchen, welches gar nicht mehr so fremd war. Er wusste, sie war abenteuerlustig, naiv, munter, kontaktfreudig und schüchtern zugleich, zudem mutig. Eigentlich wusste er doch schon recht viel über sie.
Es war keine Abneigung, die er fühlte, als sie sich so nahe standen. Dennoch war es verwirrend, dass sich jemand so näherte und sich für ihn interessierte. Eine solche Beziehung hatte er noch zu keiner Person zuvor halten können, da er wohl nicht gut genug für andere war. Doch in dieser Begegnung war das anders. So hielt er die unmittelbare Nähe zu dem Mädchen und traute sich kaum zu blinzeln. Die Furcht, dass der Vodka dem kleinen Körper plötzlich zusetzen und unerwünschte Auswirkungen haben könnte, ließ den jungen Mann aufmerksam bleiben. Eine plötzliche Berührung an der Brust ließ ihn an sich selbst herab blicken, sodass er erkannte, wie sie ihren Zeigefinger auf ihn legte. “Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt.“, kommentierte er so ruhig wie eh und je, nachdem er sein Haupt wieder etwas anhob um mit seinen grünen Glubscher wieder die braunen Augen des Mädchens zu beobachten. “Normalerweise stoßt man miteinander an, bevor man einen Shot trinkt.“, erklärte er mit monotoner Stimme, ehe er sein Fläschchen, welches er immer noch in der Hand hielt über ihrem Kopf öffnete um mehr Raum dafür zu bekommen. Geschickt biss er in den Flaschenhals, ehe er das Glas losließ, sein Haupt in den Nacken warf und ebenfalls die durchsichtige Flüssigkeit seine in seinen Mund gelang. Der Geschmack von Nikotin und scharfem Alkohol traf für einen Augenblick zusammen. Auch bei ihm brannte die Flüssigkeit kurz in der Kehle, ehe sich ein molliges durchaus bekanntes Gefühl in der Magengegend ausbreitete. Ein Genuss. Mit einem Schluck hatte auch er den Shot intus, ehe er seinen Kopf wieder gerade positionierte um seinem Gegenüber wieder in die braunen Augen blicken zu können. Das bereits geschlossene, leere Fläschchen glitt ohne weitere Aufmerksamkeit in die Hosentasche.
Langsam ging die Sonne unter. Doch anstelle den Sonnenuntergang zu beobachten, blickten sich die Beiden lieber tief in die Augen. Wahrlich konnte er ihren Duft vernehmen, schließlich standen sie immer noch unmittelbar voreinander. Bedacht legte er seine rechte Handfläche an ihren Hals. “Du bist wohl selber auch ein bunter Hund.“, sprach er und wanderte mit seinen Augen zu einer schimmernden Stelle an ihrer Wange. Dass er nicht nur den vielfältigen Charakter des Mädchens meinte, gab er zu verstehen, indem er mit dem Daumen über diese glänzende Fläche strich. Natürlich sehr behutsam und vorsichtig – wer weiß, was es damit so genau auf sich hatte. "Was hat es damit auf sich?", fragte er direkt um das Gespräch aufrecht zu erhalten.
Was er mit dem unbekannten Mädchen vor hatte? Er wollte nur ihre Sicherheit gewähren, Vertrauen zueinander aufbauen und sie näher kennenlernen. Doch warum? “Sie ist interessant und könnte nützlich sein.“, dachte er sich.


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Nojra

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMo 5 Jul 2021 - 16:59
27. März 2015, Später Abend
mit @Gabriel


Als der fremde Junge gekonnt seinen eigenen Shot mit seinen Lippen festhielt und den Kopf zum Trinken kurz in den Nacken warf, beobachtete Nojra still wie sich seine Augen dabei genüsslich schlossen und er mit nur wenigen Schlucken den Inhalt der kleinen Flasche seine Kehle hinab laufen ließ. Wie er so nah vor ihr stand, sie dabei einen ganzen Kopf überragte und mit der geballten Kraft seiner Verwegenheit in ihren Bann zog. Das unruhige Kribbeln in ihrem Bauch schwoll mit jeder vergangenen Sekunde unermüdlich an und selbst, als sie felsenfest davon überzeugt war, dass der Knoten unmöglich noch größer werden konnte, wuchs die Unruhe immer weiter. Es war eine berauschende Mischung aus alkoholbedingter Benommenheit und belebender Aufregung. Eine Erfahrung der enormes Suchtpotenzial innewohnte - durch das Unbekannte mit einem ungleich verlockenderen Reiz verziert.
Während der geübte Schluckspecht sich die scharfe Flüssigkeit zu Gemüte führte, verweilte der Zeigefinger der jungen Schülerin unverändert auf der festen Brust ihres Begleiters. Die mittlerweile eindeutig spürbare Trunkenheit dämpfte ihr sonst erstaunlich genaues Zeitgefühl und umschloss sie wie eine mit weicher Watte ausstaffierte wabernde Seifenblase. In einem flüchtigen Moment der Klarheit bemerkte sie die ungerührte Position ihrer Hand und die vom Bier und Vodka bereits gut durchbluteten Wangen gewannen zusätzlich noch an einem verlegen rosigen Leuchten. Vermutlich hätte sie eine halbe Ewigkeit weiterhin so verharren können, aber das wäre wohl selbst für ihre, zugegebenermaßen schon sehr verschrobenen, Verhältnisse ein wenig zu seltsam. Also trat die schweigsame Quasselstrippe von einem Bein auf das andere und gab den Oberkörper ihres Gegenübers mit einer zu Beginn eher zögerlich wirkenden Bewegung wieder frei.
Stattdessen suchte sie in den grünen Untiefen nach einem Anhaltspunkt für die unergründlichen Gedanken ihres Gesprächspartners und gerade, als sich erneut Zweifel wie eiskalte Finger um ihr Herz schließen wollten, hob dieser ebenfalls seine rechte Hand und legte dessen Fläche behutsam auf ihren Hals. Ein plötzlicher elektrischer Schlag zuckte durch den angespannten Körper der Braunhaarigen und ein ungewollter Seufzer schlich sich über ihre halb geöffneten Lippen. Fuck, was ist los mit mir!? Sie spürte ihren eigenen Herzschlag wild an jener Stelle pochen, welche von der warmen Berührung des Wuschelkopfs scheinbar zu brennen begann. Als dieser dann noch mit dem Daumen sanft über den schillernden Lichtfänger auf ihrer Wange strich, malte er damit unsichtbare flammende Kreise auf ihre Haut.
Für ein paar endlose Augenblicke verlor sich die Nixe völlig erstarrt in den alles einnehmenden Flutwellen von überwältigenden Gefühlen. Unbewusst lehnte sie ihren Oberkörper ein Stück weiter nach vorn, der Nähe entgegen, bevor sie schließlich abrupt und unsicher für zwei Schritte den Rückwärtsgang einlegte und sich dem wogenden Meer zuwandte. “Äääääh, ja, das sind meine Schuppen die nie ganz weg gehen. Mein Aushängeschild, dass ich ein Halbwesen bin.”, stieß sie heftiger als beabsichtigt in einer beinahe keuchenden Tonlage hervor. Was zur Hölle sollte das denn, Fräulein Hayes!? Wäre sie nicht so betrunken, hätte sie wahrscheinlich leicht gezittert. Reiß dich mal zusammen, du Weichei! Du kennst den Typen nichmal und benimmst dich wie ein verdammtes Kindergartenkind weil er vor dir steht!? Gerade wünschte sie sich insgeheim, sie hätte vorhin prophylaktisch noch ein weiteres Bier in sich hinein gekippt. Vielleicht wäre sie dann nicht so feige weggerannt, vielleicht hätte sie das letzte bisschen Abstand zwischen den beiden geschlossen und vielleicht… So ein Blödsinn, der hat doch sowieso kein Interesse.
Innerlich schallte sie sich für ihren gedanklichen Monolog und marschierte nach ein paar tiefen Atemzügen in Richtung Decke. “Wollen wir noch die letzten zwei Bier vernichten?”, fragte sie betont locker über ihre Schulter hinweg. “Ach und übrigens, ich heiße Nojra.” Das gewohnt freche Grinsen aufgesetzt, drehte sie sich einmal im Halbkreis und schaute zu der schlaksigen Gestalt im Halbdunkel der geheimen Bucht.


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Gabriel

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyDi 6 Jul 2021 - 14:31
Überraschenderweise erglühten die Wangen des Mädchens erneut in einem rötlichen Ton, wie man zuvor schon erkennen konnte. Es war bestimmt die anhaltende Nähe, von der Gabriel nicht abließ, die ihr missfiel und unangenehm war. Fraglich nur, warum sie die körperliche Distanz so eindeutig verringerte, ehe es ihr doch unerwünscht war. Während ihre Augen nicht voneinander abließen, erkannte der Norweger, dass sie nun plötzlich wieder in ihrer Unsicherheit tapste und mit geknicktem Selbstbewusstsein dem jungen Mann etwas mehr Freiraum gab.
Mit seiner Berührung schien er alles nur viel schlimmer zu machen. Erst bewegte sie sich keinen Millimeter. Ohne den Puls, den er in seiner Handfläche deutlich spüren konnte, hätte er fast gedacht, sie sei nicht mehr da. Doch ein klarer Seufzer gab Bescheid, dass sie sehr wohl noch unter den Lebenden verweilte. Kurzzeitig verengte sich der Spalt zwischen ihnen, ehe... Abrupt brach sie den Körperkontakt ab indem sie sich von ihm abwandte, sodass seine Hand in der leeren Luft hängen blieb. Erst als sie das Wort erhob, griff er sich selber ins Gesicht und rieb sich mit dem Handballen über die Stirn, als hätte er Kopfschmerzen die man wegmassieren konnte. Nur wenn er sie hätte, würde er sie ohnehin nicht spüren können. Leider horchte er nur bedingt zu, ehe er seine Hand senkte und sie wieder in die Hosentasche gleiten ließ. Ein tiefes “Mhm.“, entkam ihm bestätigend dafür, dass er zugehört hatte. Ja doch, er hat mitbekommen, dass sie ein Halbwesen sein musste. Was auch immer das für eine Bedeutung hatte. Das würde er schon noch herausfinden. Ihre Stimmlage hatte sich intensiv verändert, was hinter der blonden Mähne drastische Verwirrung stiftete. Er konnte sie einfach nicht durchblicken und wusste nicht, was ihre Absicht und ihr Wunsch war. So bestätigte sich dann doch, dass sie nur eine Fremde für ihn war.
So hielten die Beiden für einen Moment inne, in der sie ihre gewonnene Freiheit wieder aufnahmen und der nicht vorhandene Blickkontakt zusätzlich für Distanz sorgte. Langsam wurde es dunkler. Er folgte ihren Blick zum Wasser, ehe auch er hörbar durchatmete, als sie sich wieder bewegte. Als hätte man einen Schalter umgestellt, spazierte sie zu ihrem Sitzplatz und bat dem verwirrten Blonden ihre weitere trinkende Gesellschaft an, ehe sie ihr klassisches Grinsen aufsetzte und ihm noch ihren Namen verriet. Nun war sie keine Fremde mehr. “Nojra.“, wiederholte er ihren Rufnamen, ehe auch er sich in Bewegung setzte, nachdem er sich durch die Haare fuhr. “Schön dich kennenzulernen.“, teilte er seine Freude monoton mit, ehe er auf Abstand zu ihr stehen blieb. Er beugte sich nach unten um die letzten beiden Biere zu erreichen, ehe er eines aufmachte und seiner neuen Bekanntschaft übergab. Doch bevor sie es nehmen konnte, schwang er seinen Arm in die Höhe, sodass sie es nicht erreichen konnte. “Bist du dir sicher, dass du noch was trinken möchtest?“ Er war keine väterliche Person zu ihr, jedoch machte er sich doch irgendwie Sorgen um sie. Auch wenn sie munter und fit wirkte, nachdem sie den Freiraum geschaffen hatte, vielleicht hat es doch etwas mit ihrer mentalen Gesundheit auf sich.
Doch noch ehe sie verärgert über sein Spielchen war, senkte er den Arm und gab das Bier frei. Die Bekanntgabe des Namens hatte etwas sehr persönliches an sich. Er öffnete die zweite Flasche und hielt auch diese dem Mädchen hin. Jedoch nicht zur freien Entnahme, sondern um auf die neue Bekanntschaft anzustoßen. “Gabriel.“, erwähnte er nebenbei seinen Namen und stieß mit seinem Flaschenhals an ihren. Nach einem kurzen “Skål“ legte er sie Öffnung an seine Lippen und entnahm einen ordentlichen Zug. Die Wirkung setzte wohl erst verspätet ein, dennoch genoss er den Alkohol, aber auch die Gesellschaft.
“Wenn du meinst Halbwesen…“ Er dachte scharf nach, was das für eine Bedeutung haben konnte. Zwar wusste er, dass sich hier einige schräge Wesen herumtrieben und er bestimmt nicht der bunteste Hund hier sein wird, dennoch war er sich unsicher über dessen Rolle. Schließlich fuhr er fort: “…hast du dann eine gewisse Schizophrenie?“ Das würde zumindest einiges über ihr Verhalten erklären und Aufschluss darüber geben, dass die mentale Gesundheit doch gefährdet sein könnte. Doch im Vergleich zu anderen schizophrenen Menschen, die er auf der Straße unter anderem kennengelernt hatte, war sie viel geschickter mit dessen Umgang, als andere.


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Nojra

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMi 7 Jul 2021 - 10:06
27. März 2015, Später Abend
mit @Gabriel


Wie der gepiercte Hüne sich so durch die Strähnen fuhr, kam Nojra nicht umhin abermals zu bemerken wie süß er mit seinen Wuschelhaaren aussah, auf die verwegen draufgängerische Art. Er wirkte fast ein wenig verloren. Sie wollte ihn gerade so sehr umarmen, für ihn da sein, halten und gehalten werden. Dieser fremde Typ drückte einfach wirklich jeden einzelnen nur erdenklichen Knopf ihres üppig ausgeprägten Helfersyndroms. Mutter Natur hatte es hinsichtlich dieser Facette ihr Persönlichkeit eindeutig ein bisschen zu gut gemeint. Ein unangenehmes Gefühl der Schuld schlich sich angesichts dieses Anblicks auf leisen Sohlen, aber zielstrebig in Richtung ihres noch immer wild pochenden Herzens. Hatte sie etwas falsch gemacht? Bin ich ihm zu nah getreten?
Entmutigt schaute sie auf die sandigen Spitzen ihrer Turnschuhe und überlegte kurz, ob sie zur Ernüchterung barfuß durch den nassen Sand an der Wassergrenze waten sollte, da setzte sich die im Halbdunkel nur noch durch Umrisse genau zu erkennende Gestalt in Bewegung. Vornüber gebeugt griffen die großen, verzierten Hände nach den beiden letzten Bierflaschen und öffneten die erste gekonnt, bevor sie knapp außer Reichweite über dem Kopf der Braunhaarigen baumelte. Ähnlich der verheißungsvollen, knackigen Möhre, welche den Esel im Takt hin und her schwingend zur Arbeit verführen sollte. Herausgefordert wollte die junge Schülerin, bereits zu voller Größe ausgestreckt, in die Höhe springen. Bevor sie ihr Vorhaben jedoch in die Tat umsetzen konnte, senkte sich die angepeilte Beute in greifbare Nähe. “Sicherer als sicher”, entgegnete sie auf die vermeintlich sorgenvolle Frage ihres Gegenübers. “Danke.”
Nach dem unverkennbaren Klirren von Glas auf Glas offenbarte auch der Blondschopf seine Identität und warf sogar der Vollständigkeit halber noch den Nachnamen hinterher. “Gefällt mir.”, nickte sie anerkennend und stürzte im Anschluss eine ordentliche Portion ihres Getränks hinunter. Wenn sie schon einmal dabei war betrunken zu sein, dann konnte sie das auch gleich in vollen Zügen ausnutzen. Ärger gab es so oder so. Die Betäubung ihrer logisch vernünftigen Rationalität und ihres gewissenhaften Handelns war ohnehin längst zu weit fortgeschritten und nicht mehr umzukehren. Den Boden unter sich inspizierend drehte sie ihren Oberkörper zunächst leicht zu beiden Seiten und ließ sich schließlich in einem lockeren Schneidersitz erneut auf der bunten Stranddecke nieder. Mit einer winkenden Einladung forderte sie den unnahbaren Redemuffel dazu auf es ihr nach Möglichkeit gleichzutun. “Freut mich auch, dich kennenzulernen.”
Abwartend richtete sie ihre Augen wieder auf das Gesicht ihres Begleiters und nippte gemächlich den Rest des gegorenen Gerstensafts aus der angesetzten Öffnung. Die darauffolgende, unerwartete Erkundigung, ob sie mit dem Ausdruck des Halbwesens eine eventuelle Schizophrenie meinen könnte, veranlasste beinahe eine riesige Sauerei. Nur mit übermenschlicher Willensstärke verhinderte die Quasselstrippe das klebrige Fiasko einer prustenden Bierfontäne. Erleichtert, dass sie das Schlimmste erfolgreich abwenden konnte, wischte sie sich grob mit dem rechten Ärmel über den Mund und lachte anschließend ungläubig auf, “Oh Gott, nein! Wie kommst du denn darauf!? Ich bin eine Mischung aus Nixe und Magierin.” Mittlerweile vollkommen verwirrt von der willkürlich anmutenden Andeutung, hakte sie vorsichtshalber noch etwas genauer nach, “Du weißt doch was das hier für eine Insel ist, oder? Hier leben jede menge verschiedene paranormale Geschöpfe. Von Tiermenschen bis Vampire ist wirklich alles dabei.”
Wirke ich so instabil? Nachdenklich hielt sie einen Moment inne und wickelte unbewusst ihren linken Zeigefinger in ihre auf die Schultern fallende Mähne. Natürlich war sie etwas speziell und geizte auch nicht mit einer Vielzahl an verschrobenen Eigenheiten. Aber schizophren war sie nach ihrem Wissensstand ganz sicher nicht. Allerdings hatten es psychische Krankheiten leider so an sich, dass man sie als Betroffener oft nicht mit einem selbst in Verbindung brachte. Dennoch schien sie ihrer Meinung nach nicht die typischen Verhaltensmuster zu erfüllen. “Mit der Schüssel da oben gab es bisher keinerlei Probleme.”, ergänzte sie in einem beruhigenden Tonfall, während sie sich sanft auf beide Schläfen tippte.



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Gabriel

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMi 7 Jul 2021 - 14:03
Während Nojra sich Sorgen machte, ob sie ihm zu nahe getreten war, entmutigte Gabriel den Fakt, dass sie wieder zurücktrat. Eine simple Ablehnung, das hätte sich der Norweger ja denken können. Normalerweise wäre er ihr nie näher getreten. Doch da sie gewisse Anzeichen machte, dachte er sich, es wäre kein Problem. Jedoch stellte sich heraus, dass es eines war. Woran es lag? “Fuck, keine Ahnung.“ Dass sie daraufhin zurückwich, war für den jungen Mann eine deutliche Enttäuschung, die er auf keinen Fall öffentlich bekannt geben wollte.
Trotz der Frustration entglitt ihm ein leichtes Schmunzeln von seinen Lippen, als die Braunhaarige erklärte, dass sie sich bei der Getränkeauswahl durchaus sicher war. Nach dem Anstoßen tranken beide recht zügig aus der neuen Flasche und waren wohl wieder an dem Punkt angelangt, an dem sie zuvor schon waren. Gerade als er sich zu ihr setzen wollte, tickte sie dann gänzlich aus. Die Anspielung auf Schizophrenie schien sie völlig aus der Bahn zu werfen, sodass sie sich merkbar zusammenreißen musste um den noch nicht vollends geschluckten Teil des Bieres nicht auszuspucken. Kurz trat Gabriel einen vorsichtigen Schritt zurück, jedoch fing sie sich wieder und lachte laut los. “Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“, dachte er sich bloß und beobachtete die junge Dame, wie sie sich erneut sammelte und ihm erklärte, dass es sich dabei um ein Mischwesen zwischen Nixe und Magier handelte. Schließlich war es für ihn keine willkürliche Feststellung, sondern gut durchdacht und ehrlich ausgesprochen. Auch Serienmörder waren des Öfteren psychisch krank und mussten sich bestimmt unter anderem mit Schizophrenie auseinandersetzen. Ihr sonderliches Wesen mit unterschiedlichen Charakterzügen war für Gabriel zudem eine Bestätigung, dass diese Annahme ihre Berechtigung hatte.
Sie erklärte nochmals, was es mit dieser Insel auf sich hatte. Ja doch, er hatte davon mitbekommen. Doch wie intensiv das hier ausgelebt wurde, war ihm erst bewusst, als er die ersten Tierwesen sah und… “Und Werwölfe.“, erweiterte er ihre Aufzählung mit tiefer, brummender Stimme.
Natürlich erinnerte er sich auch an den Werwolfangriff, welcher für den Unerfahrenen eine besondere Überraschung war. Er hatte keine Zeit gehabt, die Geschichte von Isola zu hinterfragen, doch da er den Angriff wohl genauso wie Nojra überlebt hatte, konnte er dem auf den Grund gehen.
Als sie meinte, mit ihrer Birne sei noch alles in Ordnung, schmunzelte er erneut. “Dann bist du wohl als Kind glücklicherweise nicht auf den Kopf gefallen, eh?“ Was für ein wunderbarer Scherz von ihm! Nur ein ganz kurzes, tiefes Lachen entkam seiner Kehle, ehe er seine Bierflasche an die Lippen legte, in den dunklen Himmel schaute und den Kopf in den Nacken legte. Nach einem kräftigten Schluck fühlte auch er sich lockerer und ziemlich entspannt. Dass er das Wasser nicht mehr gänzlich wahr nahm, war wohl eine große Stütze diesbezüglich. Er legte sich nach hinten auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf als Kissen und blickte in den dunkel werdenden Himmel hinauf. Dass es kühler wurde, war ihm zwar bewusst, jedoch spürte er es aufgrund seiner Erkrankung nicht. “Und was macht man als Nixe und Magierin so?“, fragte er mechanisch. Er war doch sehr neugierig, da er bisher nur Geschichten kannte. “Wenn du Wasser berührst, wirst du dann zur Meerjungfrau?“ Eine sexy Meerjungfrau – eigentlich sollte ihn das doch betören. Doch es gab für den wasserscheuen Norweger einige Fakten, die dagegen sprachen. Das größte No-Go: Das Wasser, was hierbei eine große Rolle spielte.


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Nojra

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMi 7 Jul 2021 - 16:19
27. März 2015, Später Abend
mit @Gabriel


Als der Blondschopf sich nach all der Zeit und dem zusätzlich eingeführten Alkohol endlich erkennbar entspannte, lockerten auch Nojras Muskeln sich wieder ein bisschen durch. Sie hatte schon befürchtet sich als einzige vom Rausch betroffene Person an diesem Abend nach allen Regeln der Kunst zu blamieren. Die anfängliche Benommenheit hatte sich innerhalb von nur wenigen Minuten in einen Zustand leichtfüßigen Schwebens verwandelt. Ob dieses Gefühl wirklich gänzlich den bitteren Getränken zuzuschreiben war, ließ sich nicht mehr eindeutig differenzieren. Was oder wem auch immer sie diesen Umstand letztendlich zu verdanken hatte spielte genau genommen auch gar keine Rolle. Wichtig war nur das hier und jetzt und zugegebenermaßen der gepiercte Pizzabäcker auf ihrer Stranddecke.
Dieser hatte es sich nach einer amüsierten Bemerkung, auf die das Rehauge mit einem übertriebenen Kichern reagiert hatte, rücklings direkt neben ihr bequem gemacht. Dabei war sein Oberteil für einen Moment gefährlich weit hochgerutscht und entblößte einen sehr flachen, aber durch angedeutete Muskeln sichtbar definierten Bauch, welcher zu allem Überfluss auch noch von einem frechen happy trail gekrönt wurde. Ohne es zu bemerken blieb ihr Blick, länger als es die Etikette allgemeinhin für zumutbar durchgehen ließ, an dieser unfreiwilligen Offenbarung hängen. In der Quasselstrippe stauten sich gerade so viele schwer zu kontrollierende Emotionen auf, dass es einfach keinen anderen Ausweg mehr geben konnte als zu platzen. Unmöglich bot ihr Körper genügend Raum für dieses Chaos aus Hormonen!
Glücklicherweise riss Gabriel sie mit zwei neugierigen Fragen bezüglich ihrer paranormalen Natur aus dem tranceartigen Sog der sinnlichen Anziehung und eröffnete ihr somit die Gelegenheit sich von der Gestalt ihres Gegenübers loszureißen. Mit einem letzten großen Schluck leerte sie hastig ihre dritte und somit letzte Bierflasche vollständig bis auf den letzten Tropfen und stellte diese, so behutsam es in ihrem betrunkenen Zustand eben ging, auf den Steinboden. “Naja, man schwimmt halt so vor sich lang hin. Ich erkunde gerne das Korallenriff um die Insel. Echt schön.” Wobei ich eigentlich viel lieber dich erkunden würde. “Leider verwandel ich mich nicht so komplett wie reine Nixen. Bekomme nur Schwimmhäute und eindeutig mehr Schuppen, aber keinen Fischschwanz.” Woher zum Teufel kommen diese Gedanken!!? “Was das Zaubern angeht kann ich Wunden heilen. Ziemlich praktisch, muss ich sagen.” Shit...geht es noch etwas einfältiger…?
Trotz der mittlerweile spürbar beeinträchtigten Rationalität tobte in ihr ein oberflächlicher Kampf um die abhanden gekommene Klarheit. Zwar ein bereits von Beginn an verlorener Kampf, aber nichtsdestoweniger ein Beispiel für ihren ansonsten auf Hochtouren laufenden moralischen Kompass. Sie wäre also unter normalen Verhältnissen niemals auch nur im entferntesten auf die Idee gekommen einer Person, die scheinbar keinerlei Interesse an ihr hatte, ein weiteres Mal unbequem auf die Pelle zu rücken. Aber dies waren offensichtlich keine normalen Verhältnisse und ehe sie so richtig verstand was da gerade passierte, lag sie auch schon auf ihrer Vorderseite und schob sich anstandslos nah an den verwegenen Fremden heran, die rechte Hand nach vorn ausgestreckt. “Das will ich die ganze Zeit schon machen. Hast du was dagegen?” Ohne ihrem Opfer eine Chance zum Protest einzuräumen biss sie sich auf die Unterlippe, griff sanft in das weiche Haar des Wuschelkopfs und kraulte es verspielt.



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Gabriel

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyMi 7 Jul 2021 - 19:37
Das Kichern des Mädchens war Gabriel nicht entgangen. Die Übertriebenheit sei mal dahin gestellt. Sie fand ihn also auch witzig. Nach der vorherigen Absage war diese Geste doch sehr stärkend. Oder lag das am Alkohol, welcher ihn ermutigte?
Ebenso entging ihm nicht, wie zögerlich und abwesend Nojra sich verhielt. Dass er sich vor ihr entblößte, war ihm entgangen aufgrund einer gewissen Gleichgültigkeit. Kurz schielte er zu ihr, sodass er erkannte, wie sie mit einem letzten Schluck die dritte Flasche leerte. “Heilige Scheiße.“ Sie hatte es wirklich eilig. Ob sie noch auf eine Party wollte?
Und da war sie wieder – die Quasselstrippe, die in ausführlichen Zügen offenbarte, was es mit ihren magischen Fähigkeiten auf sich hatte. Hätte er Nojra zuvor nicht schon als Plaudertasche kennengelernt, würde er dies nun auf den Alkohol schieben. Schwimmen… Korallenriff… Schwimmhäute… Schuppen… Fischschwanz… Wunden heilen… Der Blondschopf musste sich zusammenreißen. Wenn er es sich aussuchen könnte, hätte er eindeutig nicht diese Wahl auf magische Fähigkeiten gesetzt. “Okay.“, war sein einziges kurzes Kommentar dazu, was ziemlich unhöflich war, da sie sich ihm gerade öffnete und alles ausplauderte. Ob man auch Schwächen daraus ziehen konnte? Bisher waren ihm keine aufgefallen. Keine Meerjungfrau also, was für ein Glück. Die Dinger waren ihm ohnehin nicht ganz geheuer. In vielen Geschichten waren diese Wesen der weibliche Teufel in halber Menschengestalt. Sofern er sich wie geplant dem Wasser ohnehin nicht näherte, war es doch eher unwahrscheinlich, dass er auf eine derartige Gestalt treffen würde.
Erst als Gabriel’s Ohren weitere Bewegungen vernahmen, schielten seine grünen Augen zu der Gestalt hinüber. Plötzlich saß sie nicht mehr wie gewöhnlich im Schneidersitz, sondern legte sich bäuchlings auf die Decke. Er beobachtete Nojra, wie sie ihm immer näher kam und erneut die Distanz zueinander verringerte. Verwirrt stierte er in ihre braunen Augen, welche keinerlei Informationen boten, warum sie ihm wiederholend so nahe kam. Die Frage war undeutlich – was wollte sie? War’s das jetzt? Wollte sie ihn jetzt endlich umbringen? War er bald nur einer der vielen Leichen hier in der geheimen Bucht? Und warum war ihm das gerade so einerlei, sollte es wirklich soweit kommen?
Doch es kam alles anders. Mit keiner mathematischen Formel hätte der Norweger berechnen können, dass es ihr nur darum ging mit ihren Fingern durch seine blonden Haare zu fahren. Erst blickte er in ihr zufriedenes Gesicht und ihre blitzenden Zähne, die auf ihre Unterlippe bissen, als er dann doch die Augenlider schloss um ihre entspannende Einheit zu genießen. Der körperliche Kontakt an seinem Kopf ließ ihn alles rundherum vergessen. Anstelle sich von ihr zu entfernen, drückte er sein Haupt leicht gegen ihre Finger um die Berührung zu intensivieren. Er verspürte eine gewisse Wärme – wie kann das sein? Es entkam ihm ein tiefes, ungehemmtes Grollen aus der Kehle als Zeichen des Genusses. Bis vor kurzem war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er sich nach körperlicher Nähe sehnte.
“Fuck.“, fluchte er flüsternd, was generell bei ihm bedeutete, dass er es genoss. Kaum traute er sich seine Augen zu öffnen. Was, wenn sie dann wieder weg war? Wollte sie das nun wirklich oder würde sie erneut die Distanz zu ihm suchen?
Wie erbärmlich er sich fühlte, weil er den Körperkontakt einer Person genoss, die ihn lediglich am Kopf berührte. Doch dieser beruhigende Nebel unter der Haarpracht breitete sich erlösend aus. “Nojra…“, murmelte er, ehe er ganz vorsichtig seine Augen wieder öffnete. Kurz zuckte sein Arm und legte sich unter das Mädchen. Am liebsten hätte er sie zu sich gezogen und an sich gelegt, sodass sie die ganze Nacht seinen Kopf kraulen konnte, auch wenn er sich vorkam wie ein braves Hündchen. Sicher war das jedoch nicht die Art von Reaktion, die von Nojra gewünscht wäre.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Magengegend aus, sodass er sich gezwungen fühlte, diese Situation zu unterbinden. Er schnappte sich ihren Unterarm mit seiner Hand und hielt für einen Moment inne. Die Kraulerei stoppte abrupt, da er sie von seinem Kopf weggezogen hatte. “Scheiße, was hast du vor?“, fragte er ernst mit seinem Blick in das Gesicht des Mädchens gerichtet. Langsam erhob sich sein Oberkörper, sodass er sich sein Bier schnappen konnte und es in einem Zug leerte. Bedacht unterband er einen hervorkriechenden Rülpser. Leise ließ der Trinkfeste ihn durch die Nase gleiten um nicht noch unhöflicher zu sein, als er ohnehin schon war. Erneut rieb er seine Stirn mit dem rechten Handballen, bevor er seine leere Bierflasche einfach wegwarf. Es klirrte laut. So war die Reue groß über diese überstürzte Aktion.


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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyDo 8 Jul 2021 - 10:59
27. März 2015, Später Abend
mit @Gabriel


Anfangs befürchtete sie, Gabriel würde unmittelbar nachdem sie ihre Finger in seinen weichen Haaren verankert hatte seinen Kopf ausweichend wegziehen. Doch zu ihrer merklichen Erleichterung trat das genaue Gegenteil ein. Genussvoll strebte er mit geschlossenen Augen der streichelnden Bewegung entgegen und untermalte sein Gefallen mit einem tiefen, sonoren Brummen. Nojras Herz setzte bei dem Geräusch für einen langen Schlag aus, eine Sturmflut aus bekannten wie unbekannten Gefühlen erobert jeden Winkel ihres Seins und riss auch den letzten verbliebenen, hartnäckigen Zweifel mit sich. An dessen Stelle pochte nun ein intensives Verlangen nach mehr. Nach mehr Nähe, nach mehr Berührung, nach mehr von diesem instinktiven Grollen, welches sich scheinbar unbewusst aus seiner Kehle gelöst hatte, einfach nach mehr von ihm. Dass sie all das so unerwartet und vollkommen überrannte, war ein laut schreiender Beweis für ihre selbstgewählte Ignoranz gegenüber ihren emotionalen Bedürfnissen. Sie wusste immer und überall was sie vom Leben und ihrer eigenen Zukunft wollte, aber im umgekehrten Fall entschloss sie sich meist einen großen Bogen um die Details zu machen.
Das beinahe animalische “Fuck” gefolgt von ihrem geraunten Namen breitete sich wie flüssige Lava in ihrem Innern aus, erwärmte ihre Gliedmaßen und ließ sie weich wie Butter werden. Am Rande ihrer Wahrnehmung bemerkte sie wie ein kribbelnder Schauer ihre rechte Hand zum zittern brachte. Ein elektrisches Britzeln entfaltete sich auf ihrem Rücken, als der verwegene Junge seinen Arm unter sie legte. Ist es soweit...? Nojra wappnete sich ängstlich für die aufregende Erfahrung das erste mal geküsst zu werden. Blinzelnd öffnete sie leicht ihre Lippen und streckte den Hals vorsichtig vor, seinem Gesicht entgegen. Plötzlich schnappte der Pizzabäcker nach ihrem Arm, drückte diesen und damit auch ihren Körper von sich und schnauzte sie verständnislos an was sie da gerade vorhabe.
Das Rehauge fiel. Fiel mehrere Stockwerke ins bodenlose Nichts und hatte große Mühe das Geschehene zu verarbeiten, es überhaupt zu realisieren. “Ich...ich...es….” Wie ein gescholtenes Kind setzte sie sich auf und zog ihre langen Beine eng an ihren zusammengesunkenen Oberkörper heran. “Tut mir leid, wenn ich dir zu nah getreten bin….” Wie konnte ich nur so dumm sein!? Scheiss Alkohol, scheiss Naivität, einfach scheisse! Hilflos suchte sie in der Ferne nach einem Punkt, auf den sie sich zur Ablenkung konzentrieren konnte. Irgendetwas, hauptsache nicht sein enttäuschter Ausdruck. Von einer Sekunde zur nächsten hatte sich dieser wunderschöne, verheißungsvolle Moment in einen unangenehmen Albtraum verwandelt. Scham und das beißende Brennen von aufsteigenden Tränen holten sie in die kalte Gegenwart zurück und so sehr sie auch versuchte abgeklärt und cool zu wirken, hoffte sie es war dunkel genug, dass ihr Gegenüber nichts davon mitbekam. Ein unvermitteltes, lautes Klirren durchschnitt die darauffolgende Stille scharf und strafte ihren, durch ein unverkennbares Zucken durchbrochenen, Täuschungsversuch Lügen.


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Gabriel

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BeitragThema: Re: Aqua - Traum & Trauma Aqua - Traum & Trauma - Seite 3 EmptyDo 8 Jul 2021 - 16:38
Plötzlich ging alles ganz schnell. Noch lag Gabriel entspannt neben dem Mädchen, doch als sie ihm mit dem Gesicht noch näher kommen wollte, reagierte sein Körper schneller als ihm lieb war. Während sein Körper schrie, er wolle mehr davon, hatte seine Birne wohl etwas anderes im Schilde. Der Befehl die Distanz zu dem Mädchen wieder aufzubauen um einen möglichen Kuss zu vermeiden wurde rasch umgesetzt, sofern es für ihn unscheinbar war, ob sie sich dahingehend sicher war, was sie gerade tat.
Nach dieser Aktion zuckten seine Ohren, als sie ihre Stimme erhob und scheinbar nicht wusste, was sie sagen sollte. “Scheiße, wie dumm bin ich eigentlich.“ Er verfluchte sich selber für diese Aktion, hätte er es nicht einfach auch laufen lassen und locker beobachten können, was dabei rausgekommen wäre? “Nein.“, antwortete er sich selber, während er sich die Schläfe rieb und unruhig ein- und wieder ausatmete, nachdem er wütend auf sich selber die Flasche weggeschmissen hatte. Es war ein reines Durcheinander.
Verloren und unsicher drehte er seinen Kopf in ihre Richtung. Doch dieser Anblick dieses hübschen Wesens, welches kurz vor dem Zusammenbruch war, schmerzte mehr als die vorherige Absage des Mädchens. Ein Stich im Herzen zeigte dem Blondschopf, dass er doch nicht so unempfindlich war, wie er dachte. Auch wenn er äußerliche Schmerzen nicht empfinden konnte, so konnte er die innerlichen Empfindungen umso intensiver spüren, wenn er es zuließ. Es war nicht nur mehr ruhig geworden, sondern auch dunkel. Das Bier war alle und die Stimmung am Ende. Was für eine Party.
Ohne jegliche Vorwarnung erhob er sich und stellte sich in aller Pracht mit dem Rücken zu Nojra gewandt hin. “Das muss dir nicht leid tun.“, erwähnte er monoton und griff wieder in seine Hosentasche. Erneut zog er eine Zigarette aus seiner halbvollen Packung, ehe er sie anzündete. Kurz glühte der Glimmstängel, als der junge Mann den Rauch über den Filter einsaugte und sein Herzschlag sich wieder beruhigte.
Prompt drehte sich der schlanke Körper zu dem Mädchen um, nahm die Zigarette mit der rechten Hand aus dem Mund und anvisierte den unsicheren, zerbrochenen Körper vor ihm sitzend. “Komm mit.“, forderte er sie mit zurückhaltender Wut auf, ehe er wieder seine Zigarette in den Mund schob und sie dort behielt, während er die Bierflaschen einsammelte und den nicht ganz vollen Sixpack in die eine Hand nahm. Kurz nutzte er seine freie, rechte Hand um einen ordentlichen Zug zu entnehmen, ehe er seine Sucht im Mund behielt und an der Liegedecke zog. Gelegentlich entkam ihm ein Schwall des Rauches aus dem Mund.
Nachdem er den Stoff kurz ausgeschüttelt hatte, legte er sie sich über die linke Schulter, mit dessen Seite er auch die leeren Flaschen hielt. Kurz schielte er zur Braunhaarigen, ob sie ihm folgen würde? Langsam und vorsichtig setzte er sich in Bewegung. Es war recht dunkel geworden, weshalb er nicht wollte, dass seine Begleitung stolperte. Seine Aufmerksamkeit war jedoch nicht auf den Weg vor ihm gerichtet, sondern vielmehr auf das Halbwesen hinter ihm fixiert. Jede noch so kleine Bewegung von ihr wollte er wahrnehmen.
Der Weg führte wieder zurück woher sie gekommen waren. Sie offenbarte ihm ihre Lieblingslokalität und bewies damit sehr viel Mut jemandem seinem eigenen Ich so nahe zu kommen. Nun war er an der Reihe die Party weiterlaufen zu lassen und ihr seine Welt zu zeigen.


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