Hier im Waschraum ist für jede Kleidung die richtige Reinigung verfügbar. Weswegen die weiße Waschmaschine im vorderen Teil des Raumes, gleich in der Nähe des Eingangs eine ideale Lösung für die ganzen Berge an schmutziger Wäsche darstellt. Für aufwendige Reinigungen, welche etwas mehr Handarbeit erfordern, gibt es direkt daneben ein Waschbecken mit einem Regal direkt darüber. Dort werden die Waschmittel fein säuberlich sortiert aufbewahrt und bei Bedarf auch Regelmäßig nachgefüllt. Nur selten ist hier mal etwas leer. Die Tür weiter rechts führt zu einem Raum, welcher für das Aufhängen der Wäsche gedacht ist. Da das Wohnheim nur über einen Waschraum verfügt, bedarf es einer gewissen Organisation seitens der Schüler, da des durchaus vorkommen kann, dass die Waschmaschine genau in dem Moment belegt ist, in welchen man sie benötigt.
Die Frage des Wäschewaschens schien den Grünhaarigen wohl keine Ruhe zu lassen. Luana hatte vorher einfach etwas in den Raum geworfen ohne genau darüber nachzudenken. Wer konnte ahnen, dass sich der Grünhaarige so sehr daran aufhing? Anscheinend besaß Luana die Gabe immer an Problemkandidaten zu geraten, dabei war Lavi eigentlich ganz nett rübergekommen. Man konnte sich eben auch in einem Menschen täuschen. Es konnte aber auch etwas ganz anderes dahinterstecken, schließlich war sie ein nicht "so wichtiges" Gespräch geplatzt. Die Nixe entschied sich lieber für die zweite Variante, selbst wenn es die falsche war, war sie doch angenehmer als zu glauben, dass Lavi doch ein gefühlsgestörter Troll war. Aber genug dieser bösen Gedanken, wofür es noch keine Beweise gab. "Möglicherweise ein Zimmergenosse?", antwortete Luana eher mit einer Gegenfrage als mit einer richtigen Antwort. Die Nixe sollte sich wirklich angewöhnen vorher darüber nachzudenken, was sie in den Raum stellte. Lavi schien sich nämlich sehr an dem Wäschethema festgebissen zu haben und anscheinend schlug das auf sein Gemüt. Er verschränkte sichtlich feindselig seine Hände vor dem Oberkörper und die Temperatur schien um ein paar Grad gesunken zu sein. Die Neuseeländerin fixierte den Jungen und versuchte wirklich schlau aus seinem plötzlichen Umschwung zu werden. Vielleicht war er doch ein Mädchen, mit Regel, welches sich als Junge verkleidete um .. nun, keine Ahnung was zu tun. Unruhe zu stiften vielleicht? Luanas Gedanken gingen wirklich mit ihr durch und in eine ganz falsche Richtung. Die Rosahaarige zog nur eine ihrer gezupften Augenbrauen nach oben und ließ sich nicht auf seine Feinseligkeit ein. Es bedarf wohl keines weiteren Kommentars dazu, dass man sicher anderweitig beschäftigt war, wenn man nicht selbst die Wäsche waschen musste.
Das leise Seufzen von Lavi war ihr nicht entgangen. Heute schienen alle Lebewesen auf die Luana traf einen schlechten Tag zu haben. Dafür war sie umso dankbarer für die Zeit mit Helena. Natürlich war auch Sky ein sehr erheiterndes Mädchen, welches sicher überall Stimmung verbreiten konnte. Mit ihr konnte man sicher jede Menge Unsinn anstellen. Inori war wohl eher das schüchterne Ding, wobei sie die Schwarzhaarige nach dem heutigen Morgen doch nicht richtig einordnen konnte. "Danke für die Info."wäre ich auch nie selbst draufgekommen, waren die weiteren Gedanken, die Luana Gott sei Dank nicht laut ausgesprochen hatte. Sie war nicht hier um einen Streit vom Zaun zu brechen. Damit stieß sich die junge Frau vom Trockner ab, um diesen nun auszuräumen. Schließlich wurde sie gerade sehr subtil darauf hingewiesen, dass ihre Wäsche fertig war. Da nun ebenjene den Weg aus dem Trockner gefunden hatte, wurden ihre Kleidungsstücke zurechtgelegt und auf die Seite gelegt. Daher konnte sie sich wieder dem Anlehnen an den Trockner widmen.
Von seiner nächsten Aussage war die junge Frau dann doch überrascht. Eigentlich hatte sie nicht mit einer Einladung gerechnet, da diese Konstellation zwischen den Beiden anscheinend nicht sonderlich gut funktionierte. Nun war es wohl an Luana sich ebenfalls einen Ruck zu geben. Lavi konnte schließlich auch nichts für ihren super Start in den Morgen. Kurz fischte die Langhaarige ihr Handy aus der Hosentasche und ließ es auch gleich wieder darin verschwinden. Es war auf alle Fälle schon Essenszeit. Eigentlich war sie schon sehr neugierig gewesen, was es denn zum Frühstück gab, aber nicht einmal die wichtigste Mahlzeit des Tages war ihr vergönnt. Die blauen Seelenspiegel wanderten zu dem Grünhaarigen, bevor sie zu sprechen begann "Tut mir Leid, wenn ich dir vorhin zu nahe getreten bin oder falsche Hoffnungen hervorgerufen habe." Es konnte doch schließlich nur das Thema mit dem Waschservice gewesen sein, welches die Stimmung des Grünhaarigen geändert hatte. "Wenn es dich wirklich nicht stört, würde ich gerne mitkommen.", gab die Langhaarige mit einem versöhnlichen Lächeln bekannt. Hoffentlich war Lavi keine beleidigte Leberwurst. Sie würde sich ihm auch nicht aufdrängen, wenn er nicht wollte. Daher blieb die Entscheidung bei dem grünhaarigen Jungen.
Ich stieß ein ersticktes Lachen aus, als Luana meinte, dass vielleicht ein Zimmergenosse die Wäsche von den Anderen waschen würde. Wenn ich nur an meine Mitbewohner dachte, überzog ein Schauer meinen ganzen Körper, und zwar kein angenehmer Schauer, der mich überkam, wenn ich den Geruch vom Meeressalz in der Nase hatte, sondern ein wirklich unangenehmer Schauer, bei dem man sich übergeben mag. Niemals würde ich jemanden von ihnen an meine Klamotten lassen. Wer weiß, ob sie überhaupt jemals in ihrem Leben ihre Hände gewaschen hatten. Ich bezweifelte es auf jeden Fall stark. “Naja, dann wasche ich mal besser alles selber.“ Sicher war sicher und so konnte mir auch keiner etwas klauen. Immerhin besaß ich vielen teuren Stoff und einige Schüler sahen nun nicht gerade aus, als könnten sie sich Stil kaufen. Es stand eine komische Stille, die höchstwahrscheinlich meine Schuld war. Ich hatte eindeutig einen zu angepissten Ton an den Tag gelegt. Vielleicht sollte ich mich entschuldigen, aber in so etwas war ich nicht gut. Ein Efe macht keine Fehler und deswegen mussten wir uns auch nie für etwas entschuldigen. Außerdem sah ich nun auch nicht gerade ein, dass das Grundproblem ich war, dies war nämlich eindeutig Luana. Aber es brachte uns nicht weiter, wenn ich so nachtragend war, obwohl sie es verdient hätte. Ich blickte ein paar mal zu dem Wäschetrockner, welchen ich gerade benutzte, aber es schien noch eine ganze Weile zu dauern, bis sie fertig war, also hatte ich noch eine menge Zeit zum Totschlagen. Ich sah erst wieder zu dem langhaarigen Mädchen, als plötzlich eine Entschuldigung aus ihrem Mund kam und das war der zweite Grund, warum wir Efe´s uns nie entschuldigen müssen. Wir konnten sehr lange Stur sein und auf unsere Meinung beharren, bis die Anderen einsahen, dass sie wirklich einen Fehler gemacht hatten. Ich unterdrückte ein selbstgefälliges Lächeln und versuchte sie einfach nur freundlich anzuschauen. “Vergeben und vergessen.“ Vergessen war gelogen, da ich mir bei ihr nun nicht mehr so schnelle Hoffnungen machen würde aber es passte schon. Ich würde nun nicht länger auf ihr gesagte herumreiten. Auf meine Frage, ob sie auch mit in die Küche kommen wollte, antwortete sie mit einem Ja und unweigerlich dachte ich darüber nach, ob sie wohl kochen könnte. Immerhin ist sie eine Frau und jede gute Frau sollte kochen können. Zu mindestens wäre es für mich (und meine Mutter) eins der wichtigsten Voraussetzungen für meine zukünftige Ehefrau. “Naja dann mal auf, auf. Das Essen macht sich schließlich nicht von alleine.“ Gab ich mit etwas mehr Elan von mir und ging voraus, hielt ihr die Tür auf, weil das ein Gentleman nun mal tat und hoffte, dass sie nun weiter vorangehen würde, da ich den Weg nicht kannte.
Der Gedanke einer seiner Mitbewohner könnte die Wäsche waschen, schien nicht wirklich Anklang zu finden. Dabei sollte man meinen, dass das männliche Geschlecht in dieser Hinsicht ziemlich schmerzfrei war. Lavi musste selbst wissen, was er wollte und was nicht. Und anscheinend wollte er keine fremden Hände an seiner Wäsche. "Ist wahrscheinlich auch die beste Entscheidung.", gab die Langhaarige einen Kommentar zu seiner Aussage ab. Wäsche waschen war nun wirklich nichts, was man nicht bewerkstelligen konnte. Hotel Mama war zwar noch immer die bequemste Lösung, aber man wollte schließlich irgendwann auf eigenen Füßen stehen. Zumindest wollte der Großteil das sicherlich. Ausnahmen bestätigten ja bekanntlich die Regel.
Der Grünhaarige nahm die Entschuldigung der Nixe an, aber so ganz schien er trotzdem nicht darüber hinweg zu sein. Luana würde auch nicht den Fehler machen und weiter nachfragen, schließlich hatte er einen Mund und wusste wie man ihn benutzte. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, konnte er ihr das gerne ins Gesicht sagen. Aber da er anscheinend nichts weiter dazu zu sagen hatte, war auch für die Langhaarige dieses Thema ad acta gelegt. "Das freut mich.", gab sie ihm mit einem versöhnlichem Lächeln zu verstehen. Sie war gespannt wohin das Ganze mit dem Grünhaarigen führen würde. Hier hab es wirklich wahnsinnig viele verschiedene Persönlichkeiten, manche umgänglicher manche eben ein wenig nun ja, speziell.
Es schien wohl nicht so, als würden sie nun weiter dem Waschkeller frönen. Lavi ging mit Elan voran und hielt der Langhaarigen die Türe zum Waschkeller auf. Jetzt würde sie zum zweiten Mal in die Küche spazieren um zu kochen. Dabei konnte sie das gar nicht, zumindest nicht ohne passende Anleitung. Aber da der Grünhaarige den Vorschlag mit der Küche und dem Essen machte, ging die Nixe davon aus, dass er Skills in dieser Hinsicht hatte. "Dann auf zur Küche. Hast du eigentlich was bestimmtes im Sinn, was du kochen willst?", stellte sie ihm die Frage und ging voran aus der Tür. Den Weg zur Küche kannte die Langhaarige mittlerweile, zumal Helena ja so freundlich gewesen war sie auf die Schilder hinzuweisen. Also ging sie frohen Mutes, sich nicht zu verlaufen, voran auf direktem Wege zur Küche.
<- ?? wird nachgetragen Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, habe ich mich erst einmal schlafen gelegt. Ich hatte einfach keine Lust auf dieses ganze neue oder auf irgendwelche Leute die herum irrten und mich wohlmöglich noch ansprechen wollten. Wie auch immer. Ich hatte geschlafen, ziemlich lange sogar, was mich selbst ein wenig überraschte. Sollte erstmal wieder für zwei Tage ausreichen. Ich saß da also eine Weile auf meinem Bett herum und überlegte was ich machen könnte, bis mein Blick auf meinen Koffer viel. Wäsche waschen wäre vielleicht nicht schlecht. Nicht unbedingt meine Lieblingsarbeit, mal abgesehen davon, dass ich das auch nie wirklich alleine machen musste. Aber was Besseres viel mir jetzt auch einfach nicht ein, ich hatte nämlich auch keine große Lust Gedankenverloren durch die Gegend zu laufen. Seufzend stand ich auf, zog mir mein schwarzes Lieblingskleid an und bürstete meine Haare. Dann sammelte ich ein paar Kleidungsstücke und machte mich auf den Weg zum Waschkeller.
Der Waschraum war nicht wirklich groß, wenn man daran dachte wie viele Schüler hier waren. Ich verzog eine Augenbraue und sah mich kurz um. Hier gab es wirklich nur eine einzige Waschmaschine. Welcher Held hat denn diese Planung durchgeführt? Ich war froh, dass es gerade jetzt leer war und ich meine Wäsche ungestört in die Waschmaschine stopfen konnte. Was machten die anderen eigentlich wenn man mal Unterwäsche waschen muss? Hängen die dann auch alle hier rum? Weiß dann jeder was der andere unten drunter hat? Zu viel Informationen. Ich möchte gar nicht das es alle wissen. Ich schüttelte den Kopf und war erneut froh alleine zu sein, stopfte die Wäsche in die Maschine und schloss die Tür. Jetzt wäre es gut zu wissen, auf was ich dieses Ding überhaupt stellen musste. Warum gibt es hier keine Angestellten für so einen Kram? Warum musste ich das selbst machen?
Es dauerte keine drei Minuten, da hatte ich den Weg zurück in den Waschkeller gefunden und freute mich schon wieder sehr auf den Geruch vom sauberen Waschmittel. Und auf die Ruhe. Denn wenn ich mir wohl einer Sache gewissen sein konnte, dann dass ich kein zweites Mal dort jemanden antreffen werde, zu mindestens nicht an einem Tag. Was für ein großer Zufall wäre das auch. Monatelang laufe ich beim Wäsche waschen niemanden über dem Weg und dann gleich zweimal an einem Tag? Nie im Leben. Dementsprechend war meine Laune auf einem Hoch, als ich die Tür zum Waschkeller öffnete, sogar ein Lächeln lag auf meinen Lippen, aber noch bevor ich ganz über die Türschwelle getreten war, fror ich in meiner Bewegung ein. Es befand sich tatsächlich jemand in meinem Lieblingsraum. Diesmal kannte ich die Person sogar. Es war Emily und wir hatten uns gestern erst zufällig getroffen. Das Mädchen stand zwar nicht gerade auf meiner Hass-Liste aber deswegen hatte sie nicht gleich die Berechtigung, sich im Waschkeller zu befinden, wenn ich mich dort auf meine Ruhe gefreut hatte. Ich musste jedes Stück meiner Beherrschung und meiner guten Manieren zusammenkratzen, um nun nicht laut loszubrüllen, stattdessen atmete ich tief durch und bewegte mich aus meiner Starre. “Emily. Du hier?“ Ich lächelte sie an und jeder Blinde konnte wahrscheinlich sehen, wie unecht es war. “Schön dass du auch deine Wäsche wäschst.“ Ich versuchte mich auf den angenehmen Geruch vom Waschmittel zu konzentrieren aber dieser gab mir dieses Mal keinen großen Halt und brachte mich nicht wieder zu meinem inneren Gleichgewicht. Mit wenigen Schritten ging ich rüber zu dem Wäschetrockner und sah auf die Anzeige, die mir sagte, dass meine Wäsche trocken sei. Wenigstens etwas. Schnell schnappte ich mir meinen Korb, welcher an der Seite stand, kniete mich vor die Maschine und machte sie auf, nahm meine Wäsche raus und legte sie einfach in den Korb. Normalerweise legte ich meine Klamotten immer direkt zusammen, aber ich war nun nicht darauf aus, das die Blondhaarige meine ganze Kleidung zu sehen bekam. Besonders nicht meine Boxershorts mit den Meerjungfrauen darauf. “Es war wie immer nett mit dir geplaudert zuhaben.“ Sagte ich in einem übertrieben freundlichen Ton, während ich mich wieder aufrichtete. “Viel Spaß noch hier unten.“In meinem Lieblingsraum auf der gesamten Insel, der mir heute so grausam geraubt wurde! Wieder lächelte ich sie an und wollte dann mit meinem Korb voller Wäsche den Keller verlassen, doch dann geschah alles ziemlich schnell. Ich setzte meinen einen Fuß nicht gerade sehr begabt vor den anderen und stolperte dann darüber. Dabei ließ ich natürlich den Wäschekorb aus meinen Händen gleiten und versuchte mich noch irgendwo fest zuhalten aber da lag ich schon auf dem Boden. Vor mir lag meine saubere Kleidung verteilt auf dem kalten und dreckigen Boden. Tapfer wie ich war, blinzelte ich mir meine Tränen weg.
Ich stand also vor der Waschmaschine, ahnungslos wie sonst was, als sich die Tür zum Waschkeller öffnete. Glück gehabt. Hier gab es also doch Personal dafür. Ich wollte gerade die Anweisung erteilen meine Wäsche zu waschen, als ich eine mir vertraute Stimme vernahm. Kein Feind, aber ich mochte es absolut nicht, wenn mich jemand so ratlos entdeckte. Also verdrehte ich genervt die Augen, was Lavinia wahrscheinlich nicht sehen konnte und drehte mich anschließend mit einem falschen Lächeln zu ihm um und dann sah ich etwas, was mich unter anderen Umständen wahrscheinlich wirklich zum Lachen gebracht hätte. Sein aufgesetztes Lächeln war genauso falsch wie meines. Entweder mochte er es ebenfalls nicht die Wäsche selbst zu waschen oder…er mochte es einfach nicht, was anderes konnte ich mir nicht vorstellen. „Wie ich? Soll das bedeuten, dass es immer noch kein Personal für diese undankbare Arbeit gibt?“, seine Wortwahl fiel mir auf, sollte wohl abwertend klingen, aber ich tat ihm den Gefallen nicht und ging nicht weiter darauf ein. Mich irritierte nur die Tatsache, dass sich die Leitung nicht mal um gescheites Personal kümmerte und das obwohl wir doch jetzt ein neues Haus haben und das ganze drum herum. Aber anscheinend war Lavinia nicht wirklich darauf aus lange Gespräche mit mir zu führen, er schnappte sich lediglich seinen Wäschekorb und wollte wieder verschwinden. Immerhin wünschte er mir noch viel Spaß. Wie nett von ihm. Gute, dass es noch so etwas wie Karma gab. Wobei ich mich wahrscheinlich nicht ganz so darüber freuen sollte, was ich jetzt aber mal gekonnt ignorierte. Noch bevor er die Tür erreichte legte sich Lavi der Länge nach auf den Boden und verteilte seine frisch gewaschene Wäsche auf dem Boden. Hätte ich jetzt nicht unbedingt gemacht, aber war ja seine Sache. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, sah mir dieses Chaos an und beugte mich dann mit einem süffisantem Grinsen zu ihm herunter. „Also ich verstehe ja das du meine Aufmerksamkeit willst, aber dafür brauchst du nicht unbedingt so ein Chaos zu veranstalten, hier das gehört glaube ich dir.“, damit ließ ich eine seiner merkwürdigen Boxershorts (waren da Meerjungfrauen drauf?!) auf seinen Kopf fallen. Wenn er jetzt wutentbrannt los stürmen würde, könnte ich es vielleicht verstehen, wäre aber nachteilig für mich, er sollte mir schließlich beim Waschen helfen, aber diese Situation ließ mich einfach nicht anders handeln. Es war zu verlockend und eigentlich ging ich davon aus, dass Lavinia es gut verarbeiten konnte. Er würde darüber hinweg kommen und wenn nicht, war das hier doch die beste Übung. Ich lächelte ihn also weiterhin an und war gespannt auf seine Reaktion.
Erstaunlicherweise schien Emily genau so wenig davon begeistert zu sein, mich hier zu sehen, wie ich sie und somit glichen sich unsere Gesichtsausdrücke wie ein Ei dem anderen. Für eine Millisekunde fand ich die Situation belustigend aber dann erinnerte mich wieder daran, dass dies mein persönlicher Rückzugsort war und er einfach schon wieder von einer Person kaputt gemacht wurde. Also verschwand der Ansatz eines richtigen Lächelns genau in dem Moment, wo er aufgetaucht war. Ich war total in meinen negativen Gedanken versunken, als sie fragte, ob es für diese Aufgabe immer noch kein Personal gab und bei ihren Worten setzte mein Herz für ein paar Schläge aus. Konnte es sein, dass sie mir gleich gesinnt war? Dass wir beide, die Welt mit den gleichen Augen sahen und dieselbe Erwartungshaltung hatten? Ich war sprachlos und das geschah bei mir nicht all zu oft. Gestern noch, schien sie mir die Blondhaarige nicht so sympathisch, aber jetzt sah ich aus einem ganz anderem Blickwinkel. “Thah, wo von träumst du Nachts? Bis die hier für irgendetwas Personal einstellen, werden wir alt und grau sein.“ Ich hoffte, dass dies die richtigen Worte waren, um ihr klar zu machen, das ich dieselbe Denkweise hatte wie sie. Was Emily und ich alles zusammen erreichen könnten? Die ganze Welt könnte mir zu Füßen liegen, mit dieser Frau an meiner Seite! Noch während ich so voller Euphorie war, lag ich dann auch schon ausgestreckt auf dem Boden des Waschkellers. In nur wenigen Sekunden erinnerte ich mich an alle Bakterien und Keime die hier auf diesen kalten Fliesen lebten und vor meinem Innerenaugen, sah ich, wie sie alle meinen Körper überfielen, sich auf meiner Haut einpflanzten und mich zerstörten. Blanke Panik stieg in mir auf und wie von einer Tarantel gestochen sprang ich vom Boden auf. Das Emily sich noch über mich lustig machte und mir einer meiner Unterhosen auf den Kopf legte, bemerkte ich gar nicht wirklich. Schwer atmend stand ich wieder auf meinen Beinen und merkte, dass ich kurz vor dem Hyperventilieren war. 1.. 2... 3... Ausatmen. 1... 2... 3 Einatmen... Wie ein Mantra sagte ich mir dies immer und immer wieder im Kopf auf und schnell beruhigten sich meine Lungen wieder und gaben sich mit der langsamen Atmung zufrieden. Abschätzend sah ich das Mädchen an, welches nur wenige Schritte von mir entfernt stand. “Welches männliche Wesen, will schon deine Aufmerksamkeit erregen?“ Fragte ich sie im spöttischen Ton und mit hoch gezogener Augenbraue. Vor wenigen Minuten wollte ich sie eigentlich umgarnen und bezirzen, sie für mich gewinnen aber nach diesem Vorfall, konnte ich an meinem Plan nicht fest halten. Immerhin stand meine Männlichkeit auf dem Spiel und es war mir das wichtigste, dass niemand daran Zweifel hatte, wie überaus Maskulin ich war. Schnell sammelte ich meine Wäsche, welche eigentlich frisch gewaschen war, vom Boden auf, ging zu der Waschmaschine rüber, vor der Emily vorhin noch unschlüssig stand und stopfte meine Sachen dort rein und stellte sie, in wenigen routinierten Handgriffen, an. Die Klamotten hätte ich auf keinen Fall anziehen können, nachdem sie in diesem Dreck gelegen hatten.
Seine Äußerung zu dem nicht vorhanden Personal ließ meine Mundwinkel kurz nach oben zucken. Anscheinend war auch er nicht sonderlich begeistert davon. Ich dachte auch immer wir wären alle doch so besonders, müsste man uns dann nicht auch so behandeln? Was ist das hier? Saftladen 2.0? Allerdings konnten wir darüber ja nicht weiter ablästern, weil er dann ja einfach umfiel. So schnell wir er aber lag, stand er auch schon wieder, mit seiner Unterhose auf dem Kopf, die ich ihm netterweise vorher noch drauf gelegt habe. Es waren übrigens wirklich Meerjungfrauen drauf. Irgendwie wirkte er ein bisschen hysterisch, was ich in dem Fall nicht so ganz nachvollziehen konnte. Oooder ihm war es einfach peinlich vor mir. Das konnte ich wiederum sehr gut nachvollziehen. Seine aufgebrachte Äußerung diesbezüglich sagte aber alles andere. Andererseits hörte er sich auch einfach an wie ein trotziges Kind, das einfach erwischt wurde. Ich grinste ihn frech an. „Ist schon gut, du brauchst dich nicht zu schämen, du wärst sicherlich nicht der erste der was von mir will.“, ich lehnte mich absichtlich ziemlich weit aus dem Fenster. So gut kannten wir uns schließlich noch nicht. Es war aber einfach lustig und irgendwie waren wir uns in gewisser Weise ähnlich. Das machte die ganze Sache noch viel unterhaltsamer. Auch wenn ich nicht unbedingt mit Meerjungfrauen auf meiner Unterwäsche rum laufen würde. Mehr konnte ich dazu nicht sagen, denn Lavinia sammelte schnell seine Wäsche ein und stopfte sie in die Waschmaschine, vor der ich stand. ICH. Zu allem Überfluss stellte er sie auch einfach an. Gut, sie lief jetzt. Immerhin. Mit seiner Wäsche. Und mit meiner. „Ähm.“, ich sah immer noch ein wenig ratlos zur Waschmaschine und überlegte ob ich das Ding einfach aufbrechen sollte und seine Klamotten raus schmeißen sollte. Auf den Boden. Das gefiel ihm ja nicht wirklich. „Warum bitte wäschst du jetzt deine Wäsche mit meiner zusammen? Willst du das du nach mir riechst? Ich meine, ich wusste ja das du mich magst, aber so?“, vielleicht reagierte er schnell genug und nahm seine Wäsche raus, damit meine zuerst gewaschen wurde. Alleine. Alles andere war gelogen. Ich hatte noch nicht einmal Waschpulver in die Waschmaschine getan. Wusste gar nicht welches Zeug ich dafür nehmen musste, aber das hatte Lavinia wahrscheinlich gar nicht mitbekommen. Trotzdem wollte ich nicht, dass seine Meerjungfrauen auf meine Wäsche abfärbten. Ich hatte auch nicht wirklich Lust, den ganzen Abend hier rum zu stehen, es war spät und ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass heute eine Party statt finden sollte. Wie sollte die bitte gut werden, wenn ich nicht mit dabei war? Ich hatte zwar nicht vor pünktlich zu kommen, aber wenn sich das hier noch lange hinzog, wer weiß wie lange dieses alte Teil zum waschen braucht, müsste ich hier eine Privatparty mit Lavinia feiern. Ich grinste wieder in seine Richtung. Fragt sich wer von uns beiden dann mehr Spaß hätte.
Ich war viel zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, als dass ich bemerken könnte, dass ich noch meine Unterhose auf dem Kopf hatte. Emily lies sich von meiner Aussage nicht beeindrucken, sondern grinste nur frech und meinte nur, dass ich mich dafür nicht schämen bräuchte. Aus meiner Kehle drang ein spöttisches, kurzes Lachen und ich schüttelte den Kopf. “Rede du dir das ruhig ein, Süße.“ Immerhin hatte ich gerade auch ganz andere Sorgen, als dass ich an ihr Interesse haben könnte. Frauen konnten manchmal echt sehr ignorant und Ich-Bezogen sein. Ich schüttelte wieder meinen Kopf und konzentrierte mich dann darauf meine Wäsche in die Waschmaschine zu stopfen. Wahrscheinlich konzentrierte ich mich auch etwas zu sehr darauf, dass ich meine Klamotten, die nun wieder neu verkeimt vom Boden waren, schnell sauber bekommen würde. Immerhin war es schon spät und ich wollte hier nicht die ganze Nacht verbringe, auch ich brauchte meinen Schönheitsschlaf. Während mein Kopf also die ganzen Bakterien aufzählte, die sich auf diesen Boden befinden konnten und somit nun auch auf meiner Wäsche, bemerkte ich meinen Fehler gar nicht, dass in der Waschmaschine auch noch Emilys Zeug, ungewaschen, drin lag. Erst als sie mich darauf hinwies, erkannte ich mein fatales Verhalten. Wie erfroren hielt ich direkt in meiner Bewegung inne und starrte zur Maschine, die sich genau in diesem Moment, in Bewegung setzte. Schnell ging ich meine möglichen Optionen durch: Schnell den Stecker rausziehen, die Waschmaschine aus dem Fenster werfen oder einen Herzinfarkt vortäuschen. Keins davon erschien mir nun als die richtige, erwachsene und männliche Reaktion auf diese Situation. Ich war selber daran Schuld und sollte nun auch damit umgehen können. Immerhin wurden sie ja gewaschen, heißt ihre Sachen waren danach dann, genauso sauber wie meine. War Waschmittel schon drin gewesen... Hatte ich es mit rein gefüllt?“Ich weiß ja nicht, ob die klar ist, wie viel Wasser so ein Waschgang verbraucht, aber man sollte schon darauf achten, es nicht einfach so zu verschwenden.“ Es war die Wahrheit aber nicht unbedingt etwas, worauf ich jemals achten würde. “Und als würde ich nach dir riechen wollen. Welches Waschmittel benutzt denn? Es riecht eindeutig sehr billig.“ Ich rümpfte mit meiner Nase und sah sie abschätzend an. Vor ein paar Minuten, war ich noch restlos begeistert von ihr Gewesen und nun... Irgendwie war es bei jedem Mädchen, dass selbe
Anscheinend störte es ihn nicht wirklich, dass unsere Wäsche zusammen gewaschen wurde. Mich im Prinzip auch nicht, auch wenn ich mich fragte wie dreckig seine Wäsche gewesen sein musste, dass er sie zweimal waschen musste. „Hmm na dann.“, kommentierte ich das lediglich und zuckte mit den Schultern. Über seine andere Äußerung, dass mein Waschmittel ziemlich billig sei, konnte ich nur müde lächeln. Dieser Versuch von einem Seitenhieb war schlichtweg schlecht. Mein Selbstvertrauen war, erstens, zu groß als würde ich ihm das abkaufen und zweitens hatte ich gar kein Waschmittel rein getan. Ich hatte gar keines von zu Hause mitgebracht, daran hatte ich einfach nicht gedacht und hier hatte ich noch keins gefunden, jedenfalls nicht bevor ich von Lavinia gestört wurde. Hätte er also weniger auf mich geachtet, wäre ihm das sicherlich aufgefallen als er die Waschmaschine anstellte. Aber gut, wenn er so wollte. „Naja für dich reicht es bestimmt.“, sagte ich in einem Zuckersüßen Tonfall und schaute mir ihn von oben bis unten an. Extra. Er sollte sich ruhig provoziert fühlen. Es gab sicherlich Leute die ich einfach nicht riechen konnte, Lavinia viel zwar nicht unter diese Kategorie, dennoch sollte er nicht denken, dass er so einfach davon kommen konnte. Wenn er mit Quatsch um sich werfen konnte, konnte ich das schon lange. Die Waschmaschine gab endlich die Geräusche von sich, die einem sagten dass sie ihre Arbeit tat und ich wünschte mir mehr als sonst, dass sie endlich fertig werden würde. Ich hatte wirklich keine Lust weiter über blöde Wäsche zu sprechen, auch wenn das anscheinend ein Knackpunkt bei Lavinia war. Ich wollte bei dieser merkwürdigen Party vorbei schauen, sehen welche armen Seelen sich über diesen Neuanfang freuten und wer überhaupt noch alles am Leben und hier gelandet war. Das würde Lavinia vielleicht auch ganz gut tun oder auch nicht. Wäre eigentlich gar keine schlechte Idee. Würde mich wirklich interessieren, wie er sich unter anderen Leuten gibt. Gespielt nett, was er anscheinend nicht ist oder wird er so sein wie er jetzt gerade ist? „Sag mal, was hat es mit dieser komischen Einweihungsparty auf sich? Kann man da hingehen oder ist das so eine Kindergartenparty?“, vielleicht hatte er da mehr gehört als ich. Ich wusste nämlich so gut wie nichts darüber. Gut, ich wusste wirklich nichts. So ignorant wie ich war, hatte ich mir ,auf meinen Weg hier runter, auch nicht das schwarze Brett angesehen. Vielleicht war er also wenigstens für ein paar Informationen gut.