Die Steinruine, ein mystischer Ort. In der kompletten Ruine kann man eine seltsame und dennoch erholsame Atmosphäre spüren. Durchaus ein Ort der Entspannung, auch wenn er gut versteckt ist. Folgt man einer kleinen und kaum erkennbaren Abzweigung des magischen Flusses, welche irgendwann im Boden verschwindet, so erreicht man, wenn man Glück hat, diesen fast schon heiligen Ort. Durch einen kleinen Erdriss kann man zu dieser Ruine absteigen, welche sich irgendwo am Ende der Insel befindet und über einen engen Riss im Boden mit dem Meer verbunden ist. Es ist ein sehr ruhiger Ort und wohl der einzige im Bambuswald, an dem es überhaupt kein Bambus gibt. Hier gibt es nur Moos, sehr viel Gras, Steine und ein paar Kräuter und Pilze, die verteilt über die ganze Ruine wachsen. Dieser Ort wird oft von Pilgern gesucht, aber nur wenige können ihn finden.
Shiki brauchte nicht lange bis er den Stein richtig identifizierte, ich hörte also gespannt den Worten zu welche fachmännisch aus Shiki's Mund ertönten und nachdem er fertig war konnte ich ihm nur mit staunenden Augen zustimmen, "oooooohhh ok. Klar kannst du den Stein haben !". Der Stein war also interessant und Shiki konnte mehr damit anfangen, ich wollte ihn aber nach seinen Forschungen wiederhaben, weil er immer noch schön auf mein Nachttisch passt deswegen fügte ich nach einer kurzen Pause noch hinzu "Aber wenn du fertig mit dem Stein bist dann will ich ihn wiederhaben ! Ich finde den wunderschön." Nachdem Shiki unsere gefundenen Steine eingesammelt hatte erinnerte er uns wie spät es sei und das wir zügig nach zurücklaufen sollten, außerdem ernannte er mich zum neuen Reiseführer da ich noch wusste wo wir waren und wie wir wieder nach Hause finden würden. Einen Moment lang war ich leicht geschockt aber ich schluckte alles runter und setzte ein zielstrebiges Gesicht auf, "Alles klar, da geht's raus!". Ich zeigte mit meinem Finger in die Richtung aus der wir gekommen sind und weil ich ein guten Orientierungssinn habe dauerte es auch nicht lange bis wir wieder unter freiem Himmel waren. "Immer schön zusammenbleiben und geht einander acht, wir wollen doch nicht das jetzt noch etwas passiert!" Ich war glücklich, dass Shiki mir vertraute und mich zum Anführer für den Heimweg kürte weswegen ich den ganzen Weg lang praktisch mit ausgestreckter Brust lief. Ich muss mich später noch irgendwie dafür bei ihm bedanken. Nachdem wir die Ruine also hinter uns ließen war der Weg einfach und vermutlich auch jedem bekannt also brauchten wir nicht lange um zum Waisenhaus zu gelangen. Heile angekommen entschieden wir uns für eigene Wege und so wollte ich mich nach dem abenteuerreichen Tag erstmal frisch machen, so zog ich also gemütlich in Richtung Duschen auf und dachte ein weitere Mal über alles nach was heute schon passiert ist.
Es war kalt. Eiskalt. Und weiß. Wohin man auch blickte, alles war weiß. Alles hier war eingefroren. Die Felswände. Das Moos auf den Pfeilern der Ruine. Die Ruine selbst. Der magische Fluss. Der Wasserfall, welcher normalerweise aus einer Spalte der in der Felswand entsprang. Die Lykantropen, die mit ihren gierigen Klauen nach meiner greifen wollten. Ich selbst, die ich das Zentrum dieser eisigen Skulpturlandschaft darstellte. Ja sogar die Zeit schien hier eingefroren zu sein. Und doch war alles hier am Leben. Sowohl die Lykantropen als auch ich. Wir, die wir hier zu Eisstatuen erstarrt waren, waren immer noch bei vollem Bewusstsein. Wir bekamen alles mit was um uns herum geschah. Nur geschah einfach nichts. Sieben endlos lange Tage dauerte diese Stille hier nun schon. Doch wie kam es dazu, würden sich unwissende bei diesem Anblick sicher fragen. Die Antwort war denkbar einfach. Ich hatte alles um mich herum mit meiner Magie eingefroren um diese widerwärtigen Kreaturen aufzuhalten. Ich opferte mich vor sieben Tagen selbst um meine große Liebe zu beschützen. Ayumi. Wann würde sie mich wohl hier finden? Würde sie mich überhaupt finden? Und wenn sie mich findet, könnte sie dann den Zauber brechen und mich befreien? Ich hatte Angst. Erst jetzt, wo ich nichts mehr tun könnte realisierte ich das unsere gemeinsame Zukunft womöglich zerstört hatte. Ich konnte zwar alles miterleben was um mich geschah, doch was würde das Ayumi bringen? Sie sehnte sich sicher nicht nach einer Beziehung mit einem Klotz Eis. Dennoch wünschte ich mir sie würde mich finden. Bitte Ayumi. Befreie mich. flehte ich in Gedanken, denn sprechen konnte ich ja nun einmal nicht. Rette mich!!!
Rette mich. Es war wie ein Traum als ich schlagartig die Augen öffnete. Ein Herz hämmerte wie wild und Schweiß ran mir über den Rücken. Sofort schwang ich die Beine über die Bettkante und fuhr durch mein verwirrtes Haar. Es war wie ein schlechter Dramafilm. Vor zwei Wochen hatte sie zum ersten Mal das Grab ihrer Eltern besucht. Dann wurde die Schule angegriffen. Seitdem war Eva verschwunden. Eine traurige Mine machte sich auf meinem Gesicht breit. Seit Tagen hätte ich Alpträume und fand keinerlei Schlaf. Es war, als wenn jemand nach mir rief. Es war wie eine innere Stimme. Unheimlich und unwirklich. Mein Blick fiel auf die Uhr. Es waren drei Minuten zwischen einschlafen und aufwachen vergangen. Murrend stand ich auf. Doch dieses Gefühl verging einfach nicht. Es war nicht lange her als Eva meine Aufmerksamkeit bekam. Unvorstellbar das die 200 Jahre alte Vampirin ihre erste Beziehung sein würde. Es war immer noch das Gefühl von Glück das ihre Adern durchlief. Wunderschön. Als ich in den Spiegel sah, traf es mich wie ein Schlag. Was wenn Eva Kontakt suchte? Wie ein Wirbelwind nahm ich meine Jacke und verließ das Zimmer. Schon oft hatte ich einen Traum der eine Ruine zeigte und meist ließ es mich erschaudern und Eva hatte von einer Ruine erzählt. "Wieso war ich nicht früher auf die Idee gekommen?" Meine Stimme erzitterte. Es war mitten am Tag und die Schüler liefen über das Schulgelände. Manche sahen mich schräg an doch es interessierte mich nicht. Nicht mehr. Eva wo steckst du bloß? Eilig lief ich über das Gelände in die Bibliothek und zog eine Karte aus dem Regal. So lange hatte sie auf der Insel verbracht und doch waren ihr einige Stellen die sie noch nicht kannte. Eilige schlug ich die Karte auf und sah mich um. Gebäude, die Stadt, der Strand...all diese Dinge waren ihr bekannt. Doch eine leeren Fleck ließ mich zusammenzucken. Die Bibliothekarin kam auf mich zu und erzählte von diesem Ort. Einer alten Ruine wo schon länger niemand mehr war. Alle waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Niemand hatte an verlassene Orte gedacht! Ich sprang auf und die Frau erschrak sich. Ich rannte los und versuchte den Pfad zubinden, was mir auch gelang.
Mit langsamen Schritten ging ich den Pfad entlang. Es war eine ewige Zeit bis ich die ersten Steine der Ruine vorfand. Doch auch die Magie war unwillkürlich zu spüren. Sofort machte ich mir Vorwürfe. Was wäre wenn Eva in Gefahr war? Oder schon gestorben? Mein Herz hämmerte willkürlich. Die Kälte zog sich an meinem Füssen rauf und die ersten Eisstaturen erblickten meine Augen. "Was zum?" Mein Blick huschte hin und her. Überall waren Lykantropen eingefroren. Die Mitte der Quelle der Magie ließ sich nur unschwer ermitteln. Ihr blondes Haar war unverkennbar. Meine Schritte wurden schneller. "Eva!" Meine Hände blieben auf dem Eis kleben. Sofort sackte ich auf die Knie. Meine Augen waren geweitet. Was hatte bloß getan? "Warum?" Wir hätten sie auch so besiegt. Sie waren noch nicht lange zusammen gewesen. Sie waren so glücklich und nun wusste ich nicht ein mal wie ich das lösen sollte. Tränen rannten mir über die Wangen, meinen Lippen und tropften auf das Eis. Zuerst war ich in meiner Trauer versunken bis ich bemerkte das das Eis sich langsam zurück bildete. "Was zum?" Erschrocken wich ich zurück. Das Eis verformte sich und verschwand langsam. Zu erst waren ihre Fingerchen, dann ihre Arme frei und Ehe ich mich versah fiel Eva in meine Arme. Das Eis stoppte und Eva lag auf meinen Schoß. Tränen tropften auf ihr Gesicht. "He. Wach auf. Bitte."
Irgendwann hörte ich plötzlich Schritte. Jemand schien sich diesem Ort zu nähern. Hierher! Hier bin ich! Hilfe!!! wollte ich rufen, doch es kam nichts heraus. Wie auch, immerhin war ich von Kopf bis Fuß eingefroren. Ich konnte ja nicht mal sehen wer oder was sich da näherte. Alles was ich sah waren unscharfe und verschwommene Umrisse. Als ich dann aber eine sehr vertraute Stimmer vernahm, die nach mir rief wusste ich sofort wer da war. Ayumi!!!! Oh, stimmt ja, sie kann mich nicht hören. Aber das war auch nicht nötig, denn schon stand sie direkt vor mir und berührte das Eis das mich umschloss. Sie hatte mich gefunden. Ich konnte hören wie sie "Warum" fragte. Ernsthaft? Sie fragte warum? Sie war damals bereits schwer verletzt und wir waren umzingelt. Wir wären an dem Tag beide gestorben wenn ich nicht die Aufmerksamkeit auf mich gezogen hätte und diese räudigen Köter von Ayumi weggelockt hätte. Ich hatte keine Wahl. Oder? Hätten wir es geschafft zu fliehen? Ich war mir wirklich nicht mehr sicher ob meine Entscheidung die richtige war. Am liebsten hätte ich jetzt geweint, so wie Ayumi es jetzt wahrscheinlich tat. Wer könnte beim Anblick der eingefrorenen Freundin schon seine Tränen zurückhalten. Auf einmal schien sich Ayumi zu erschrecken. Was war passiert? Und warum konnte ich sie auf einmal so klar erkennen als wäre ich gar nicht mehr im Eis eingeschlossen. Moment mal! Wo war das Eis hin? Hatte Ayumi es wirklich geschafft den Zauber aufzulösen? Aber wie? Kaum war das Eis verschwunden wurde mir etwas schwarz vor Augen und ich kippte um. Zum Glück fing meine Freundin mich auf und ich lag nun auf ihrem Schoss während ihre Tränen in mein Gesicht tropften. Langsam schaffte ich es die Augen wieder zu öffnen und schaute in ihr verheultes Gesicht. Sie war wirklich hier und ich war befreit. Es war kein Traum. Ich lächelte schwach während mir Tränen der Freude über die Wangen liefen. "Ayumi." Es tat so gut endlich wieder ihren Namen aussprechen zu können und ihre Wärme zu spüren. Ich wollte meinen Arm heben um meine Hand auf ihre Wange zu legen, doch plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz und ich drückte meine Hand auf meine linke Seite. Es fühlte sich an als würde etwas warmes über meine Hand laufen und ich schaute an mir herab. Meine linke Seite war aufgerissen und ich blutete wie verrückt. Stimmt ja, ich war schwer verletzt als ich den Zauber wirkte. Und da ich nun keine Kraft mehr hatte verheilte die Wunde auch nicht so schnell. Mir wurde schon schwindelig und ich spürte wie mich meine Kräfte immer mehr verließen. Mir blieb nicht mehr viel Zeit. Ich konnte Ayumi nicht einmal erklären was los war als meine Augen auch schon rot aufleuchteten und ich ihr an den Hals fiel. Ich brauchte jetzt einfach Blut, sonst würde ich sterben. Ihr Blut schmeckte so gut das ich Schwierigkeiten hatte mich zurückzuhalten. Dennoch schaffte ich es mich wieder von ihr zu lösen und schaute sie mit einem besorgten Blick an. "Tut mir leid, ich hatte einfach keine Zeit dir zu erklären was los ist." entschuldigte ich mich bei ihr. Mittlerweile war auch die Wunde fast schon wieder restlos verheilt. Nun fiel ich ihr glücklich lächelnd in die Arme. "Ayumi!!! Danke. Du hast mich befreit." Wieder begann ich vor Freude an zu weinen ehe ich meiner Geliebten einen zärtlichen Kuss auf ihre Lippen drückte.
Es war wie ein kleines Wunder als Eva ihr in die Arme fiel. Niemals hätte ich erwartet das die Vampirin hier eingeschlossen in einer Eiswunderlandschaft begraben lag und umsomehr freute sich mein Herz. Langsam fuhr meine Hand über ihr blondes Haar und ihre Atem verrückte mich. Ich hatte nicht erwartet das ich meine erste Liebe wieder finden würde. Es war ein kleines Wunder. Doch auch der Blutgeruch flog in meine Atemwege und sofort riss ich die Augen auf als Eva ihre Zähne in meine Ader sschlug. Es war ein Ritual war nur Liebende vollzogen. Sofort sank ich etwas zusammen und ein Stöhnen kam mir über die Lippen. Das Gefühl war atemberaubend und wundervoll. Aber ich wusste auch das Eva bald ihre Grenze erreichen würde. Doch für sie hätte ich alles gegeben. Das Mädchen sah mich danach entschuldigend an, doch es war keinerlei Entschuldigung nötig sofort fiel ich ihr um den Hals und unsere Lippen trafen sich. Zuerst war der Kuss langsam und zärtlich. Dabei hatten wir uns nur 7 lange Tage nicht gesehen. Sieben Tage die unvorstellbar schrecklich für sie gewesen sein müssen. Ich zog ihren Körper der hier und da noch kleine Eiskristalle hatte und ließ den Kuss endlos wirken. Irgendwann jedoch war unser Atem so schwer, das wir uns zusammenreißen mussten es nicht hier vor Ort und Stelle zu tun. Langsam schob ich die Vampirin von mir und sah sie eindringlich an. "Du hättest sterben können! Ist dir das eigentlich bewusst?" Verärgert stand ich auf und ließ die blonde dort auf dem Boden sitzen. Meine Füsse trugen mich einige Schritte und verdattert ließ ich meinen Blick über die eingefroren Lykantopen gleiten. "Ich hätte es mir niemals verziehen." Eine kleine Träne rollte über meine Wange. Im ersten Moment war ich erleichtert das sie lebte und doch ärgerte es mich, das sie unsere Beziehung so leichtfertig beenden würde. Auch wenn ihre Gedanken heldenhaft und mutig waren, wollte es nicht in meinem Kopf. Es ärgerte mich.
Also ergriff ich die Initiative und ging von dem Ort des Bösen fort. Ich ertrug den Anblick nicht. Den Anblick von den Monstern die unser Ende bedeutet hätte. Eva folgte mir, darüber war ich mir im Klaren. Verhielt ich mich falsch? War ich eine schlechte Freundin? Nachdenklich hielt ich ihr meine Jacke hin, immerhin hatte sie nur ein kurzen T-Shirt an. "Hier zieh sie an, bevor du noch krank wirst." Meine Stimme klang belegt. Dabei waren beide noch gar nicht so lange zusammen gewesen. Ich hatte mich einfach in das Mädchen verliebt saß zufälligerweise in dem selben Wahlfach gewesen war. Am Pfad angekommen sah ich zu dem Vampir. "Es tut mir Leid. Aber.. Es tat weh zu wissen das Du irgendwo warst und du vielleicht Tod bist." Wieder fielen meine Tränen von meinem Kinn. Und wieder sank ich auf den Boden. Hielt mich an ihrer Kleidung festbinden grub mein Gesicht an sie. Mein Weinen klang kläglich. Zulange hatte ich sie zurück gehalten. Freunde hatten gesagt das Trauer in Ordnung war, doch ich hatte niemals die Hoffnung aufgegeben. "Tu das nie nie nie wieder kapiert?" Ich sag nach oben, in die Augen meiner Freundin. Ich hatte es nie gesagt und doch war es eine Selbstverständlichkeit geworden. "Ich liebe dich doch."
Ayumi's leises Stöhnen als ich meine Zähne in ihren Hals bohrte war schon etwas erregend. Allerdings brachte erst dieser endlos lang wirkende Kuss den sie mir schenkte mein Blut so richtig in Wallung und mir wurde ganz heiß. Zu gerne hätte ich sie hier und jetzt vernascht, doch sie löste sich von mir ehe es dazu kommen konnte. Wenn man bedenkt das wir zwischen lauter vereisten Lykantropen saßen, die noch bei vollem Bewusstsein waren, war dieser Ort wohl auch denkbar ungeeignet um übereinander herzufallen. Und das Ayu-chan wohl auch gerade nicht in der Stimmung war musste ich auch recht schnell merken, da sie auch gleich anfing mit mir zu schimpfen. Sie fragte mich ob mir bewusst war das ich hatte sterben können und drehte sich weg um sich ein paar Schritte von mir zu entfernen. Sie meinte das sie sich das nie hätte verzeihen können. Ich konnte es zwar nicht sehen, doch ich wusste genau das sie gerade weinte. Ich wollte zu ihr laufen, doch genau in dem Moment lief auch sie los. Ich versuchte ihr zu folgen doch leider war ich noch etwas wacklig auf den Beinen, weshalb ich nicht so schnell konnte und mehrfach fast hingefallen wäre. Als ich sie dann doch fast erreicht hatte blieb sie plötzlich stehen und reichte mir ihre Jacke. Sie forderte mich auf sie anzuziehen um nicht krank zu werden. Ähm...ihr war schon klar das ich sieben Tage lang eingefroren war oder? Außerdem beherrschte ich Eis-Magie. Das allein war schon ein Grund weshalb ich wegen Kälte nicht krank werden konnte. Dennoch zog ich mir die Jacke an und mir stieg sofort Ayumi's Duft in die Nase. Ich musste mich echt zusammenreißen um jetzt nicht richtig an der Jacke zu riechen. Das wäre in Anbetracht der Lage ziemlich dumm. Nun erklärte mir Ayumi wie schlimm es für sie war nicht zu wissen wo ich war und ob ich überhaupt noch am Leben war. Wieder weinte sie und auch mir stiegen nun Tränen in die Augen, während sie vor mir auf den Boden sank und sich an meine Kleidung krallte. Ich hatte sie so sehr verletzt obwohl sie doch das wichtigste in meinem Leben war. Sie bat mich so etwas nie wieder zu tun und ich nickte ehe ich mich zu ihr herab sinken ließ. "Ich verspreche es dir." entgegnete ich schluchzend ehe ich ihr um den Hals fiel. "Es tut mir so leid. Ich hab einfach nicht nachgedacht und..und...es tut mir leid." Ich wusste gar nicht mehr was ich sagen sollte. Ich wollte nur noch das Ayumi mir verzeit und wir in unser Leben vor dem Angriff zurückkehren können. "Ich liebe dich Ayumi. Ich werde dich nie wieder loslassen, versprochen." Mit diesen Worten stand ich wieder auf und reichte ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen. Jetzt wo ich meine Geliebte wieder hatte wollte ich nur noch eines. Weg hier. So weit weg wie möglich. Am betsen ins Bett. Mit Ayumi. Das wäre jetzt das Beste. "Lass uns von hier verschwinden. Ich bin müde und will ins Bett. Führst du mich zum Waisenhaus?"" Zu dumm nur das ich nicht wusste das das Waisenhaus gerade evakuiert worden war und komplett abgeriegelt wurde. Aber das würde ich sicher noch früh genug erfahren. Jetzt musste ich mich jedenfalls erst mal auf die einzige Person mit einem ordentlichen Orientierungssinn verlassen.
Langsam verschränkten sich unsere Finger einander und Eva-chan zog mich wieder auf die Beine. Sie versprach mir zwar, das alles wieder Gut werden würde, doch so ganz glaubte ich das doch nicht. Wenn Sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde sie nicht so schnell die Meinung ändern. Nun, es störte mich zwar, aber erstmal ließen ihre Worte mein Herz langsamer Schlagen, ein Nachspiel würde es eh noch geben. Lächelnd zog ich sie zu mir und gab ihr noch einen weiteren kurzen Kuss, bis sich ihr Wunsch äußerte. Irgendwie hatte ich es im Gefühl das sie genau diese Worte sagen würde. "Ähm, das mit dem Wohnheim. Naja, also...." Meine Stimme fing an zu stottern und flüchtent sah ich zur Seite. "Das Waisenhaus ist zu sehr beschädigt. Naja, eigenlich gibt es Es fast gar nicht mehr." Beruhigend legte ich meine Hände auf ihre Schulter. "Ich denke wir gehen erstmal etwas Essen in Ordnung?" Immerhin brauchte meine Freundin nicht so viel Nahrung wie ich es tat und Blut hatte sie flüchtigerweise gerade bekommen. Ich nahm ihre Hand und leitete sie etwas durch den Pfad, den ich gefunden hatte. Es war seltsam das ich vor geraumer Zeit erst selber hier lang gekommen war und nun die Liebe meines Lebens wieder für mich hatte. Es bereicherte schon mein Herz, das mittlerweile zu Hüpfen aufgehört hatte und doch machte mir der Zauber sorgen. Eva war der Mittelpunkt der Magie gewesen, nun fehlte Dieser. Vielleicht war ich in Magie selber nicht so gut wie andere meiner Mitschüler, doch was würde passieren wenn der Kern fehlte? Würde das Eis inplodieren? Oder schmelzen? Lippen kauend kamen wir am Ende des Pfades an und Isola erstreckte sich vor unseren Füßen. Weiter unten führte ein Weg hinab in die Stadt.
Eine frische Brise fuhr uns durchs Haar und ließ meine Hand stärker um Evangeline´s drücken. Ich hatte keinerlei Lust sie noch einmal zu verlieren. Als wir in der Stadt ankamen, knurrte unser Magen. Vorallem vom Vampir hinter mir. Es war förmlich der Sabber der ihr aus den Mundwinkel lief als wir an dem ein oder anderem Resturant vorbei gingen. Nichts wofür mein Geld reichen würde. Grübelt zog ich meine Geldbörse hervor und sah hinein. Scheiß drauf. Ich zog Eva weiter, die schon mehr fragend als hungernd aussah. Ich zog sie in Mc Donalds und setzte sie auf einen der freien Plätze. "Du bleibst hier in Ordnung?" Langsam drängte ich mich zu einer freien Kasse und bestellte eine kleine Portion Pommes und gab der Verkäuferin mein Geld. Irgendwie würde ich selber schon über die Runden kommen, das wusste ich. Für Eva würde ich sogar mein letztes Hemd geben. Eilig ging ich zurück zum Tisch und schob der Vampirin die Pommes unter die Nase. "Los iss."
tbc: Mc Donalds
(OUT: Erwähnte Pommes kommen in den nächsten Post :D)
Ayumi schien meine Entschuldigung anzunehmen. Zumindest küsste sich mich noch einmal kurz ehe sie auf meine Bitte zum Wohnheim zurück zu gehen einging. Da schien es ein kleines Problemchen zu geben. Mit leicht stottriger Stimme erklärte mir Ayu das unser Wohnheim stark beschädigt wurde, ja sogar schon fast nicht mehr existierte. Fuck. Meine Kleider! Mein armes Plüschhäschen. Beim Gedanken daran das alles was ich besaß unter Trümmern begraben sein könnte kamen mir fast schon die Tränen, wenn Ayumi nicht ihre Hände auf meine Schultern gelegt hätte um mich zu beruhigen. Sie meinte wir sollten erst mal etwas essen gehen. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden, auch wenn ich gerade kein Geld bei mir hatte. Ich nickte nur zustimmend und ließ mich von meiner Freundin nach draußen leiten.
Draußen angekommen wehte uns eine frische Brise entgegen, die meine langen Haare wie eine Fahne im Wind wehen ließ. Es fühlte sich toll an endlich wieder den Wind und die frische Luft auf der Haut zu spüren. Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht ehe ich mit Ayumi in die Stadt lief. Dort angekommen liefen wir an einigen Restaurant vorbei und jedes Mal stieg mir ein wunderbarer Duft in die Nase. Steaks, Schnitzel, Pizza, Spagetti Bolognese, Döner, ja sogar Sushi. Doch wir liefen an allem nur vorbei. Fast schon traurig schaute ich jedem einzelnen Restaurant und Imbiss hinterher. So langsam lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich brauchte endlich was zu essen, sonst würde ich womöglich noch jemanden anfallen der etwas zu essen hatte. Kaum ging mir dieser Gedanke durch den Kopf betraten wir auch endlich einen Laden. Endlich. Essen! Auch wenn wir jetzt bei McDonald's waren, Hauptsache essen. Ayu-chan sorgte dafür das ich Platz nahm und ordnete an das ich auf sie warten solle. Es dauerte auch nicht lange bis sie mit einer Portion Pommes zurück kam. Es war zwar nicht viel aber trotzdem war ich überglücklich darüber das Ayu mich einlud. Mit einem fröhlichen "Danke" drückte ich ihr einen Kuss auf die Lippen ehe ich mich über die Pommes her machte.