Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Ich merkte, dass er einen Anfall oder so hatte, aber wenn er sagt, dass alles okay ist, glaube ich ihm. "Jo. Gute Nacht!" meinte ich und schlüpfte zurück unter die Decke. Immer noch von der Decke verdeckt unter der rechten Seite meines Kissens tastete ich nach Mr. Cuddles. Ja, er war noch bei mir. Es gehörte zu Leon's Folter, dass ich ihn noch nicht herausrückte, außerdem roch der Bär so gut~ Ein warmes Lächeln streifte meine Lippen bei diesem Gedanken. Dabei war Leon noch nicht weg. Sehen konnte er den Bären nicht, höchstens, dass ich lächelte, aber er kann das wahrscheinlich eh nicht deuten. Ein weiteres gähnen entfuhr mir und ich kuschelte mich an den Teddybären unter meinem Kissen.
Eigentlich lohnte es sich nicht mehr sich noch einmal hinzulegen, aber sie wollte immerhin noch einmal ins Zimmer bevor der Unterricht beginnen würde. Die Nacht über war sie herumgelaufen und hatte etwas gesucht, was ihren Hunger stillen würde, aber nichts, einfach gar nichts konnte sie so satt machen wie Blut. Lediglich am Handgelenk waren noch einige Blutflecken zu sehen, mit dem sie sich den Mund abgeputzt hatte. Sollte ja nicht jeder sehen was sie nachts so trieb. Deshalb zog sie an ihrem Ärmel bis ihre Hand fast komplett verschwand. Zufrieden darüber, das sie niemand gesehen hatte, öffnete sie die Tür und Licht durchflutete den Raum. Nanu? Lag da etwa jemand auf dem rechten Bett? Hatte sie jetzt eine Mitbewohnerin? Begeisterung sah sicherlich anders aus, aber sie wollte das Mädchen nicht jetzt schon vergraulen, schließlich musste sie mit ihr in einem Raum leben. Sie schloss die Tür und legte sich doch noch einmal hin. Ein paar Minuten Entspannung konnte niemandem schaden.
ich riss die Augen auf, als ich die Tür zugehen hörte. Hat mich Leon wieder beobachtet? Hab ich verschlafen? Ich schnaufte, rieb meine Augen und rappelte mich auf ehe ich mich umblickte. Ein Mädchen lag im Bett meinem gegenüber. Ich musterte sie schnell und gähnte dann. Na toll. Ich dachte schon sie taucht garnicht mehr auf. Wäre nicht schlimm gewesen. "Yo!" grüßte ich kühl und schenkte ihr kein Lächeln. Ich griff mein Handy und blickte auf die Uhr. 07:40 Uhr. Wann fängt die Schule nochmal an? Um acht, ne? Hmpf. Ich legte das Handy beiseite und schlüpfte aus dem Bett. Ich zuppelte mein Nachthemd zurecht und schlurfte zum Schrank um mir meine Uniform rauszusuchen. Etwas worauf ich verzichten könnte, aber es muss wohl sein. ""Asuka Ikemi" nehme ich an?" ich sprach ihren Namen bewusst langgezogen aus um sie etwas zu necken.
Fast hätte Asuka die Augen geschlossen, als sie bemerkte wie sich das Mädchen in dem anderen Bett bewegte und langsam wach wurde. Vielleicht hatte sie sie ja geweckt. Aber wenn wäre es ihr auch egal gewesen, schließlich würde die Schule in zwanzig Minuten beginnen und da konnte man so langsam mal aufstehen. Etwas verwundert über sich selbst schwang sie die Beine vom Bett, setzte sich aufrecht hin und sah zu dem Mädchen. Konnte ihr doch egal sein, ob das Mädchen zu spät kommen würde. Oder zeigte sich da etwa ein Anflug von Nettigkeit und Fürsorge? Etwas angeekelt schüttelte sie leicht den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Die Ausdrucksweise des Mädchens ließ nicht unbedingt darauf schließen, dass sie aus gutem Hause kam, aber anscheinend stichelte sie gerne und das konnte lustig werden. "Ich weiß das mein Name schön ist, du brauchst dafür aber keine Ewigkeiten in Anspruch nehmen um ihn auszusprechen.", sagte sie kühl und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Dann bist du bestimmt Beliol oder so.", mit Absicht sprach sie ihren Namen falsch aus und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Belial. Woher dieser Name wohl kommt? Hört sich ein wenig wie Bingo an. Vielleicht ist sie ja Spielsüchtig und lebte arm wie eine Kirchenmaus auf der Straße ehe sie hier hin kam. Armes Ding.
"Ha!" entfuhr es mir. Ich drehte mich um, mir meinen Klamotten in den Händen. Das soll ja wohl ein Scherz sein! Mit so einer in einem Zimmer? Vielen Dank auch! "So, wie du mich schon begrüßt, bist du wahrscheinlich am Arsch der Welt aufgewachsen. So ein bäuerliches Verhalten aber auch, tsetsetse..." Ich gestikulierte wild und ging letztendlich mitmeinen Klamotten zu Bett. Dort schlüpfte ich in meine Flausch-Pantoffel und ging gähnend zur Tür. "Vielleicht solltest du deine Zeit nutzen,um etwas anstand zu lernen." murmelte ich noch zu ihr, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Jetzt heißt es erstmal baden, schick machen, essen und dann irgendwo hin.