Dieses Cafe ist eines der ältesten auf der Insel. Es lädt nicht nur zum Frühstücken, sondern auch zum Chillen unter Tags ein und verspricht gute Mahlzeiten sowie Getränke. Besonders bekannt ist hier aber das Frühstücksangebot, denn der Inhaber des Cafes sorgt dafür, dass es jeden Morgen bereits um 6 Uhr seine ersten Kunden begrüsst. Wenn es zu dieser Uhrzeit draussen noch zu kalt oder zu dunkel ist kann man es sich auch drinnen gemütlich machen. Unter Tags spenden die Schirme hier genug Schatten - Sitzmöglichkeiten gibt es hier genügend, sei's drinnen oder draussen. Ausserdem befindet sich dieses Cafe im Herzen der Stadt und ist für alle sehr leicht zu finden.
Gabriel war also kein Morgenmensch? "Nur, weil ich letztens nicht gleich aufgestanden bin, sondern erst noch einen Moment gebraucht habe?", fragte der Hüne nach ihrer Vermutung nach, war sich jedoch unsicher, ob sie verstand, auf welche Situation er anspielte. Er war sich aber sicher, dass die Blondine ihn noch nicht gut genug kannte um so etwas festzustellen. Der Blondschopf zuckte lediglich mit den Schultern. "Ich bin weder Morgen- noch Nachmittagsmensch", versuchte er festzustellen, da er nie eine Zeit hatte, an dem er sich besser oder schlechter fühlte als zu anderen Uhrzeiten. Wengistens war sie so ehrlich und akzeptierte, dass sie sich auch irren konnte. Das war nur menschlich und durchaus akzeptabel. Ihr Zwinkern irritierte den Norweger keineswegs, da sie gerne mit ihrem Körper Spielchen spielte. Er ging nicht weiter darauf ein. "Wenigkeit würde ich das nicht nennen", konterte er noch und musterte sie im gleichen Moment. Na wenig hatte sie nicht - vielleicht etwas wenig Kleidung. Doch das war nichts Verwerfliches. Gabriel würde sich ganz bestimmt nicht darüber beschweren. Die Überleitung zum Frühstück schien ihr nicht so gut zu gefallen, dennoch entschied sie sich für einen Platz im Außenbereich. "Wieso ein Korb?", fragte er interessiert nach und bewegte sich hinter ihr her, als sie schlichtweg seine Hand nahm um ihn hinter sich herzuziehen. Er ließ das Ganze passieren. Und da er fischige Händedrucke nicht mochte, war auch er derjenige, der die Finger zusammendrückte um ihre Hand zu halten und sie nicht zu verlieren. So setzte er sich ihr Gegenüber um sie gut im Blick zu behalten. Im Anschluss erläuterte sie ihren Gemütszustand und ihre Müdigkeit aufgrund von Anspannung. Er zog die rechte Augenbraue nach oben, sodass sein Piercing sich etwas bewegte, ehe er seine Irritation erklärte: "Nein, das verstehe ich nicht. Wieso bist du angespannt?" Für ihn war es nicht verständlich, warum gerade in letzter Zeit ihre Anspannung intensiver geworden war, da sich in der Zeit nichts geändert hatte. Er hatte zwar verstanden, dass sie gesagt hatte, dass sie es nicht wusste. Doch womöglich kamen die Beiden im Gespräch darauf und er könnte ihr bei Bedarf ja Abhilfe verschaffen. Auf ihre Frage hin schüttelte er den Kopf, da er mit den Gedanken dabei war, wie sie im Bikini ins Meer gesprungen war. Der Anblick hätte ihm bestimmt gefallen, nur auf das Wasser konnte er gut verzichten. "Nein, du siehst gut aus, wie immer", gab er ein höchst sensibles Kompliment ab, jedoch in einer monotonen Stimmlage, die ihn nicht verrieten, inwiefern er es deuten wollte. Aber er war ehrlich - bisher hatte sie nie schlecht ausgsehen, wieso also sollte er so etwas von ihr auch denken? Er beobachtete, wie sie die Karte an sich nahm um sie zu studieren. "Was nimmst du? Ich lade dich ein", meinte er und lehnte sich an der Stuhllehne zurück. Er spielte gerne mit offenen Karten, weswegen er sie sogleich vorwarnte, was er am Ende mit der Rechnung vor hatte. Es lag nicht in seinem Interesse, dass es ein hin und herschieben des Beleges gab und sie sich dazu verpflichtet fühlte, ihren Teil zu bezahlen. Es sollte als kleines Dankeschön für ihre zeitlich angepasste Ablenkung dienen und ein kollegiales Verhältnis aufbauen. "Scheu dich bitte nicht, genügend zu bestellen, wenn du wirklich Hunger hast", stellte er klar und schaute sich nach einer Bedienung um, welche mit einem Block und Stift gewappnet zu den Beiden nach hinten kam um die Bestellung aufzunehmen, nachdem sie Kaffee an andere Gäste ausgehändigt hatte.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina lächelte geradezu unschuldig auf seine Nachfrage hin. Fast so, als ob sie sich bei ihren Gedanken ertappt fühlte und Gabriel sie – wenn auch nur für einen Moment lang – wie ein offenes Buch gelesen hatte. Dabei war dieser Eindruck eine genauso große Illusion, wie die, im Raum stehende, Vermutung über den Ursprung dieser Behauptung. Die Blondine fand es allerdings in diesem Moment so lustig, dass sie einfach mit dieser Version der Geschichte mitging und ihren Kopf leicht von einer Seite zur anderen schwenkte, als würde sie innerlich mit sich ringen diese Vorstellung zu revidieren. Letzten Endes ließ sie ihn mit einem „Na gut, dann glaube ich dir das mal.~“ vom Haken. Bereit dieses Thema erst dann wieder aufkeimen zu lassen, wenn sich auch der Rest des Gespräches in eine bestimmte Richtung wenden würde - Gabriel schien das ähnlich zu sehen. Stattdessen schafften sie den eleganten Sprung weg von irgendwelchen Aufsteh-Geschichten hin zu den größeren Dingen des Lebens … oder ihren größeren Dingen des Lebens? Die Sukkubus lachte sanft, als der Riese ihr dieses Aussage als trockene objektive Beobachtung entgegenwarf. Sie liebte es, wie er gewisse Dinge einfach in den Raum stellte, als wären sie das selbstverständlichste der Welt. Allein jetzt würden ihr mehrere Leute einfallen, die nicht mal im Traum daran gedacht hätten so etwas zu sagen. Anstatt es also zu kommentieren und damit ihre Oberweite zum unweigerlichen Thema des Tages zu machen, ließ sie es lieber im Ansatz ersticken. Das mit dem Korb im Übrigen auch. Manche Dinge musste man einfach mal selbst herausfinden. Wenn sie ihm ständig die richtige Antwort gab, würde er ja nie lernen sie richtig zu deuten – oder ihren dezent flachen Humor zu verstehen.
Es gab ohnehin wichtigeres zu tun. Zum Beispiel das betrachten der Karte und der generelle Statusbericht ihres inneren Gemütszustandes. Karina hoffte zwar, dass auch dieser kleine Exkurs ein kurzer sein würde … doch sie hatte sich anscheinend getäuscht. Einen kurzen Moment lang ruhten ihre smaragdgrünen Augen auf Gabriels Gesicht, als würde sie genau in dem Moment versuchen seine Gedanken zu lesen oder ihn mit ihren Fähigkeiten zu verzaubern. Dabei suchte sie nur nach einem Ausweg jetzt noch keine Antwort auf diese Frage geben zu müssen. Ein Drahtseilakt, wie man sich sicherlich denken kann. Wenn man zu lang brauchte, dann wurde es verdächtig. Andersherum hingegen wäre es ähnlich. Da kam es ihr ganz gelegen, dass er so schlecht darin war Komplimente zu geben. „Oh, sei dir da mal nicht so sicher! An manchen Tagen … puh. Wild, sage ich nur … einfach nur wild.~“, scherzte sie und stützte ihren Kopf auf ihrer linken Hand ab, während sie weiter in die Karte schaute. Dabei wusste Karina schon seit den ersten zehn Sekunden, was genau sie bestellen wollte. Sie war eben immer noch zum Teil eine Schauspielerin. „Das ist lieb von dir, wirklich.“, und sie klappte die Karte zu und stellte sie behutsam wieder auf den Kartenständer zurück, ehe sie sich – wie er – in ihrem Stuhl zurücklehnte. „Aber ich werde mich hier definitiv nicht auf deine Kosten vollstopfen. Also wie wäre es mit einem großen Frühstück; und wir teilen uns das ein bisschen auf?“, und ehe er noch irgendetwas dazu sagen konnte, hatte schmiss Karina der Bedienung ein bevormundendes „Wir haben uns für ein italienisches Frühstück entschieden.“ entgegen, rundete es aber noch mit einem charmanten „Mediterraner Flair am morgen.~“ ab. Gabriel erst jetzt die Chance einräumend auch eine Bestellung zu äußern. Nächstes Mal – so stand es jetzt schon fest – würde sie dann die Geldbörse zücken.
Kaum war die Bestellung aufgegeben, kehrte dann auch wieder die traute Zweisamkeit an den Tisch der beiden Erwachsenen zurück. Karina spielte ein wenig Gedankenverloren mit ihren Fingern auf der Tischplatte herum, bis sie ihre Brille nahm und kurz neben sich auf den Tisch legte. „Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich an manchen Abenden schlichtweg nicht abschalten kann.“, griff sie das Thema von vorhin wieder auf und seufzte einmal leicht frustriert, „Dann rennen einem tausend Dinge durch den Kopf. Am Ende schläft man irgendwie gestresst ein und wacht auch genauso gestresst wieder auf.“. Sie lächelte und ließ ihren Finger anklagend in die Höhe, als hätte Gabriel sich in diesem Moment eines schweren Verbrechens schuldig gemacht. „Und nein, ich philosophiere nicht über verschiedene Stellungen oder Frühaufsteher! Nur, damit hier keine falschen Eindrücke entstehen“. Allerdings war es auch jene Hand, die im Anschluss gleich wieder abwehrend ausgestreckt zurückschnellte. „Na gut, ich gebe es zu, manchmal. Aber erzähle es keinem weiter.“, und natürlich war es ihr im Kern eigentlich egal, ob er das irgendwo anders ausplaudern würde. Sie wollte das ganze Thema schlichtweg nicht so unglaublich ernst gestalten. Er wollte sich mal locker mit jemandem Treffen, nicht den Seelsorger für eine Dämonin spielen. „Wieso? Kannst du immer so ohne Probleme durchschlafen? Wenn ja, betrachte mich als unglaublich neidisch!“.
Sie spielte mit ihm, das konnte er deutlich wahrnehmen. Ihre Blicke, ihr Lachen und Bewegungen wirkten zumindest ziemlich verspielt und neckisch. Worauf sie bei diesem Treffen hinaus wollte? Und viel gab sie auch nicht Preis, sondern nutzte Gabriel's Worte um es einfach im Raum stehen zu lassen. Schlussendlich konnte es dem Hünen jedoch auch egal sein. Er hingegen lächelte nicht, als sie es tat und spielte keinen Spiegel nur, damit sie sich besser fühlte. Seine Kommentare waren ernst und ehrlich, weswegen er nicht wusste, warum gerade Karina ihre verlegene und schüchterne Art aufsetzte. "Die Frau mit den tausend Gesichtern", erinnerte er sich an ihre Worte. Erneut zog er die Augenbraue nach oben. "Wild also?", wiederholte er ihre Worte in aller Ruhe und war sich nicht sicher, ob er das selbe darunter verstand wie sie. "Mir hast du dich bisher nur von deiner schönen Seite gezeigt. Da bin ich ja gespannt, wann du dich mir mal anders präsentierst", erwiderte er auf ihre Worte und war wirklich neugierig, wenn sie sich mal zeigte, wenn sie wild war. Ihm war im Laufe der nächsten Sekunden bewusst geworden, dass sie damit wohl ihr Aussehen gemeint hatte. Der Norweger konnte sich in der aktuellen Situation nicht vorstellen, dass sie auch ihre unschönen Seiten hatte. Doch würde ihm das nur zeigen, wie menschlich sie dann doch war und verhalf ihm dazu, sie noch mehr zu mögen. Besser, diese Maske blieb oben um in keine unerwartete Situation zu gelangen. Auf ihre Anfrage nach dem gemeinsamen Frühstück nickte der Blondschopf zufrieden. So viel Hunger hatte er in diesem Augenblick noch gar nicht. Dennoch blickte er erwartungsvoll zur Bedienung hoch, als diese der jungen Frau zuhörte, ehe er ihre Bestellung editierte: "Mit Kaffee, bitte." Es klang bestimmend, doch hatte er sich angewöhnt ein Bitte bei Kellnern hinzuzufügen, seit er selber diese Tätigkeit ausgeübt hatte. Seine grünen Iriden fingen erneut das Antlitz seines Gegenübers auf, als sie wieder nur zu Zweit am Tisch waren. Er musste sich nicht lange überlegen, worüber sie reden konnten, denn sogleich die dritte Person verschwunden war, öffneten sich die weichen Lippen um das Gespräch fortzuführen. Aufmerksam hörte er ihr zu, als die Blondine sich ihm gegenüber öffnete und offenbarte, dass sich wohl zu viele Gedanken in ihrem Kopf kreisten und sie dadurch nicht zur Ruhe kam. Er kam gar nicht dazu etwas dazwischen einzuwenden, weswegen er es sein und sie erst noch zu Ende reden ließ, gab ihr jedoch mit einem sanften Nicken zu verstehen, dass er ihr zuhörte. "Indemfall darfst du neidisch sein", meinte er monoton mit immer noch verschränkten Armen vor der Brust. "Im Normalfall schlafe ich in spätestens zehn Minuten ein", erklärte er und wusste, wie angenehm es war ein Bett zu haben und darin schlafen zu können. Der Norweger hatte schon an unterschiedlichsten Orten geschlafen mit und ohne Lärm, mit und ohne Wärme, etc. Dahingehend hatte er seinen Körper wohl antrainiert, dass er in Sicherheit war, wenn er in einem Bett schlief und konnte seine Gedanken gut abschalten. Eine angenehme Angewohnheit, wenn man von den schlaflosen Nächten einer anderen Person hörte. Er löste seine Arme und lehnte sich mit den Ellbogen nach vor auf den Tisch um ihr etwas näher zu sein. "Karina, das klingt aber bedenklich. Was würde dir helfen den Stress abzubauen? Ablenkung?" Er machte sich tatsächlich Sorgen, dass es ihr laufend schlechter ging. Es gab viele Möglichkeiten, wie man seinen Körper am Abend etwas auspowern konnte. "Sport am Abend sollte helfen" Und das war nur einer seiner Ideen, doch war er sich nicht sicher, wie sie zu diesem Thema stand. Sie hatte eine tolle Figur, bestimmt hatte sie ihre regelmäßigen Einheiten. Ein weiterer Einfall ließ er noch im Hinterkopf, da er genau wusste, dass sie sich darauf einlassen könnte. Doch war nicht er derjenige, der ein intimes Gespräch starten wollte, sofern noch kein Kaffee am Tisch stand.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
„Oh! Und wie! Auf das Geheimnis solltest du gut aufpassen.~“, drehte Karina ihre eigne Schwäche um und zuckte scherzhaft mit ihren Mundwinkeln. Sie sah keinen Grund darin, ihn nach einer geheimen Technik auszufragen. Bestenfalls würde er ihr ganz trocken mitteilen, dass er ein bisschen "Qualitätszeit" mit sich selbst verbrachte und danach einfach die Augen zu vielen. Eine warme Milch, Lavendeltropfen auf dem Kopfkissen und eine Wärmflasche sollte sie bei ihm definitiv nicht erwarten. Jetzt, wo sie so darüber nachdachte … nun, einen Versuch wäre es wert. Gabriel schien auf alle Fälle nicht viele seiner Gedanken an seine Einschlafrituale zu verschwenden. Stattdessen schien er jedes Wort der Blondine in sich aufzusaugen, als wären sie irgendeine wichtige Prophezeiung. Vielleicht war er auch einfach nur von ihrer neuen Optik überrascht, die sie nun an den Tag legte. Manche Leute wirkten mitunter wie ein ganz neuer Mensch, wenn sie ihr Drahtgestell mit Glasbausteinen nicht mehr auf der Nase liegen hatten. Abgeneigt schien er diesem Look zumindest nicht zu sein, oder?
Karina neigte ihren Kopf leicht prüfend zur Seite, während der Blondschopf sich leicht über den Tisch beugte, um seine aufkeimende Sorge ihr gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Eine Geste, die sie ihm, ohne zu zögern, direkt nachmachte. Langsam – und bedacht – neigte sie sich ebenfalls zu ihm hinüber und die beiden begegneten sich nun fast schon in der Mitte des Tisches. Anstatt eines geheimen Informationsaustauschs waren hier allerdings nur ihre zwei Augenpaare, die sich intensiv anstarrten. Sich voll und ganz dem Versuch verpflichtend bei einem genauen Blick, direkt durch die Seelenspiegel des Anderen, seine nächsten Gedanken zu erraten. Eine intensive Atmosphäre, die Karina nur zu gerne weiter aufrechterhalten wollte. „Nur ein bisschen Sport am Abend?“, hauchte die Dämonen leicht angetan und verzog ihre Lippen zu einem verruchten Grinsen, dass jedem Beobachter mehr als deutlich zeigte in welche Richtung ihre Gedanken gerade wanderten; und je länger sie darüber nachdachte, um so unartiger und eindeutiger wurden die Szenarien in ihrem Kopf. Gabriel wäre sicherlich überwältigt davon, wie detailliert die Fantasie der Sukkubus in solchen Momenten werden konnte. Aber wo blieb denn bitteschön der Spaß, wenn sie diese Zweideutigkeit nicht wenigstens zu einem kleinen Teil an ihren Gesprächspartner weitergeben konnte? „Ich denke es ist etwas mehr als nur leichter Sport nötig, um meine Anspannung vollends verschwinden zu lassen, Gabriel~“, fuhr Karina ebenso durchtrieben lächelnd fort und lag gleichzeitig mit ihren Blicken auf ihm, als würde sie gerade ihr nächstes Frühstück im Auge haben. Trotz ihrer fröhlich schimmernden Augen lag in ihnen eine gewisse Ruhe. Ein Selbstvertrauen, dass neben einer gesunden Selbstsicherheit auch eine gewisse Routine an den Tag legte. Mit Gabriels wissen war es sicher sehr leicht vorstellbar, wie viele Menschen sie schon mit ihren Worten umgarnt haben musste. Wie die Dämonin mit ihnen gespielt hatte, als wären sie eine Puppe, dessen Fäden in ihrer Hand endeten - verbunden mit der perfekten Illusion, dass sie all dies freiwillig taten und eigentlich nie etwas anderes wollten. Sie tanzte mit ihm – und er musste nun einen Weg finden ihr die richtigen Fragen zu stellen, damit er auch eine zufriedenstellende Antwort bekam, ohne von ihr abgelenkt zu werden. „Aber vielleicht hast du Recht und … ich sollte meine sportliche Routine wirklich mal anpassen.“, was im Endeffekt vernünftig klang, die anstößige Atmosphäre aber noch lange nicht aus dem Weg räumte. „Vielleicht bin ich auch einfach genau wegen meinem Sport so unglaublich angespannt. Die Möglichkeit gibt es ja auch, oder?“. Und Karina wollte darauf nicht wirklich eine Antwort von ihm haben. Es war eine rein rhetorische Frage für sie gewesen. Nicht mehr als ein Sprungbrett, damit sie direkt zur Gegenfrage übergehen konnte. „Was würdest du denn Vorschlagen, Gabriel? Ich habe gehört Massagen sind eine gute Wahl, wenn man seinen Stress effektiv abbauen will … oder hast du eventuell einen besonderen Trainingsplan für mich, mh?“. Letzteres wurde dabei bewusst provokant betont, damit er sich seiner eigenen Überleitung vorhin noch einmal bewusstwurde. Genau, es war gar nicht ihre Schuld, dass es nun etwas zweideutiger wurde. Nein, überhaupt nicht …
Er nickte auf ihre Aufforderung behutsam mit ihrem Geheimnis umzugehen. Wenn sie das von ihm verlangte, würde er es auch tun. Es war ja nicht in seinem Interesse Geheimnisse auszuplaudern. Ohnehin war Gabriel keine gesprächige Person, weshalb Karina sich diesbezüglich nicht zu fürchten brauchte. Hierbei war es einerlei ob sie es ernst meinte oder nicht. Warum sollte sie es erwähnen, wenn es ihr nicht wichtig war? Der Hüne blickte seinem Gegenüber tief in die Augen, besonders da sie ihre Brille abgenommen hatte. Natürlich wirkte sie anders, aber weder weniger noch attraktiver als zuvor. Womöglich gefiel ihm die Brillenträgerin besser, da er sie vom ersten Moment so kennengelernt hatte und sich sogleich daran gewöhnt hatte. Dass sie in bestimmten Situationen jedoch die Brille abnahm, irritierte den Norweger relativ wenig. Wie ein Spiegel tat sie es ihm gleich und beugte sich etwas nach vorne, sodass die Beiden sich nun noch intensiver in die Augen blicken konnten. Auf ihre Rückmeldung zuckte der Blondschopf mit den Schultern. "Oder ein bisschen viel - natürlich ist es ratsam sich richtig auszupowern, damit der Körper müde ist und gleich einzuschlafen versucht. Dann kommen die Gedanken nicht gegen die Müdigkeit an.", erläuterte er seine Idee und hatte dadurch nur wissen wollen, wie viel Sport sie ohne seinen Vorschlag denn trieb. Doch da ließ sie sich nicht in ihre Karten blicken, denn ihr Grinsen verriet nur, dass sie gerade an etwas anderes als schlichte Sportarten dachte. Was gab es denn da so unanständig zu grinsen, wenn es ums Joggen oder Kraftsport ging? Er lief bei dem Gedanken nicht den gleichen Weg wie Karina - denn seine Mimik hatte sich weder verändert noch gezuckt. Nicht einmal das Erwähnen seines Namens hatte den Hünen mit der Augenbraue zucken lassen. Überlegend blickte er kurz zur Seite - relativ in die Leere als einen fokussierten Blick haltend - als sie erneut das Thema aufnahm und eine Frage stellte. Erst als er wieder ihre grünen Iriden in Augenschein genommen hatte, antwortete er darauf: "Meinst du? Wie schaut denn deine aktuelle sportliche Routine aus?" Nun fragte er direkt nach, was er wissen wollte. Er hatte ja nie Probleme mit der Direktheit gehabt. Sie wollte zwar keine Antwort haben, dennoch reagierte er darauf und hielt sich jedoch am Tisch gebeugt mit den Unterarmen auf dem Tisch, die er übereinander gelegt hatte. Der Blondschopf blinzelte mehrmals und zog im Anschluss die gepiercte Augenbraue nach oben, als sie eine Massage erwähnte. "Wenn du Massagen noch nicht ausprobiert hast, solltest du es mal versuchen. Natürlich kann das auch helfen", meinte er relativ trocken zu ihr, ehe er erneut einen Vorschlag machte. "Es kommt darauf an, worauf du Lust hast. Es gibt noch mehr als Sport oder Massagen, die beim Einschlafen helfen könnten." Natürlich hatte er auch an einen Orgasmus gedacht, wenn möglich einen ziemlich aktiven und energiegeladenen. Doch auch der Alkohol kam ihm in den Sinn beziehungsweise andere Rauschmittel. Er würde es ihr jedoch nicht empfehlen. Es gab auch - das hatte er jedoch noch nicht ausprobiert - Meditationen oder Akupunktur, das helfen sollte. Ein langes Telefonat oder ein Gespräch, um die Gedanken irgendwo abzulagern. Was auch immer ihr helfen würde - sie musste es nur finden. Als seine Ohren vernahmen, wie sich ihnen jemand näherte, hing er immer noch in den grünen Augen seiner Gesprächspartnerin fest. Alsbald die Bedienung jedoch neben den Beiden am Tisch stand, wandte er seine Aufmerksamkeit zu ihr und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. "Hier schonmal zwei Kaffee", erklärte sie höflich und stellte die Tassen samt Untertasse ab. Gabriel reagierte nicht sondern hatte es sich gemütlich gemacht an der Rückenlehne anlehnend. "Und Ihre Teller" Auch die stellte sie jeweils vor den Beiden ab und auch eine gefaltete Serviette, in dessen Tasche sich das Messer und die Gabel befanden. "Brauchen Sie noch Milch und Zucker?" Sie hatte eine sehr sanfte aber etwas gestresste Stimme. Dennoch erhob der Norweger sogleich die Hand und schüttelte den Kopf. "Nein" Eine Antwort für Beide, denn er hatte sich sehr wohl gemerkt, wie Karina einmal erwähnt hatte, dass sie ihren Kaffee immer schwarz trank. Und auch er brauchte nichts Weiteres als puren Koffein. "Das Frühstück kommt sofort" Die Kelnerin wartete nicht lange und verschwand sogleich, sodass der Hüne ihr noch kurz nachblickte, ehe er sich wieder an Karina wandte. Er nahm die Tasse in die Hand um sie etwas näher an sich zu rücken - beinahe so, als müsste er sie sich sicherstellen. Doch sogleich trank er nicht daraus, was daran lag, dass er sehrwohl wusste, dass das Gebräu noch zu heiß war, auch wenn er bereits eine linken Finger um die Tasse schlang ohne auf die Temperatur zu reagieren.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Dieses Gespräch wurde einfach immer besser. Selbst nachdem Karina dazu übergegangen war die ganze Konversation in eine zweideutige Stimmung zu ziehen, weigerte sich der Erzieher vehement diese Grenze mit ihr zu überschreiten. Das Ergebnis war ein zweigeteilter Raum, den beide mit absoluter Vorliebe aufrechterhielten. Die Worte des jeweils anderen so interpretierend, wie es ihnen gerade in den Kram passte. Im Grunde genommen konnte man sagen, dass die beiden gerade sehr leidenschaftlich aneinander vorbeiredeten. Wenn da nicht noch dieser Augenkontakt wäre, der sich irgendwie gegen diese strickten Grenzen behauptete. Eine Art imaginäre Brücke der Gedanken. Wobei keiner der beiden wirklich wusste, was im jeweils anderen Geist vor sich ging. Die Sukkubus war sich allerdings nicht sicher, ob sie diesen kleinen Konflikt weiter fortführen sollte. So direkt und stur, wie Gabriel nämlich nach verschiedenen Dingen fragte, zweifelte sie ein bisschen daran diese Thematik möglichst schnell vom Tisch fegen zu können. Deswegen blieb die Dämonin auch einen kleinen Moment lang still, während sie dem Erzieher ein weiteres Mal intensiv ins Gesicht schaute. „Meine Routine ist eigentlich sehr simpel.“, versuchte sie das Gespräch neu zu ordnen und hielt im gleichen Moment wieder inne, weil die Bedienung sich nun an ihrem Tisch zu schaffen machte. Beide am Tisch sitzenden dazu zwingend sich wieder aufrecht an den Tisch zu setzen. Lächeln musste sie trotzdem, als Gabriel sich ohne zu zögern an ihre Kaffee-Präferenzen erinnerte. Anerkennend, ja fast schon wohlwollend, schloss die Sukkubus kurz ihre Augen und setzte sich im Anschluss wieder ihre Brille auf die Nase. Das Gestell leicht mit ihren beiden Händen justierend, bevor sie diese übereinandergelegt auf dem Tisch parkte. Als hätte das Eintreffen des Kaffees die geschäftliche Phase ihrer Unterhaltung eingeläutet und den Smalltalk gänzlich verdrängt. Natürlich eine vollkommen falsche Einschätzung. „Wie gesagt, meine Routine ist sehr simpel.“, wiederholte Karina ihren vorherigen Anfang und senkte dabei leicht nachdenklich ihren Blick hinab auf ihre Hände, wo ihre Finger leicht auf die Tischplatte tippten. „Ich bemühe mich alle zwei Tage zu joggen, um meine Ausdauer oben zu halten. Die Zeit dazwischen ist mit anderen Cardio-Übungen gefüllt.“. Die Blondine neigte ihren Kopf leicht von links nach rechts, als ob sie ihre weiteren Aussagen gegeneinander Abwiegen wöllte. „Wobei ich auch ein wenig Krafttraining mit untermische. Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ein paar Liegestützen kriege ich hin.~“, was sowohl etwas stolz, als auch leicht verspielt über ihre Lippen kam. Zumindest aber – und das war die Hauptsache – würde es Gabriel seine so lang ersehnte Frage beantworten. Respektabel, wenn man so will. Es war immerhin nicht einfach die Sukkubus in manchen Belangen weichzuklopfen und ihr dann auch noch eine Antwort zu entlocken.
Wenn sie allerdings schon einmal dabei war, konnte sie damit auch gleich weitermachen. „Und das mit den Massagen und der Lust …“, sie zögerte leicht und lächelte kurz darauf unschuldig, „… ich müsste erstmal jemanden finden, der das für mich macht.“. Sie hatte nämlich keine Lust dafür jedes Mal Zen hinzublechen. Nur, weil sie dadurch am Abend besser einschlafen konnte. Mal ganz davon ab, dass sie ihre Gedanken dann trotzdem quälen würden. Hach … es war zum Heulen. „Am Ende gibt es einfach kein Allheilmittel …“, Karina seufzte, „… aber das muss ja nichts schlechtes sein.“. Allem voran, wenn man das Thema eigentlich beenden wollte. Ansonsten würden sie noch die nächste halbe Stunde über ihre Schlafprobleme reden – und das war einfach nicht in Karinas Interesse. „Deswegen, mach dir nicht allzu viele Gedanken. Sag mir lieber, was dich heute noch so rumtreibt … oder ob du noch was vorhast.“, und ihre Stimme wurde gleich ein wenig verspielter, „Vielleicht ein weiteres Treffen mit einem Kollegen, mh?~“. Man konnte bei Gabriel ja nie wissen, alles war möglich. Die Dämonin konnte sich außerdem nicht vorstellen, dass er den ganzen Tag einfach nur auf der faulen Haut liegen wollte. Nein, das war ihr Job … manchmal.
Gabriel brauchte klare Worte um zu verstehen, dass es bei Karinas Aussagen nicht nur um Massagen oder Sport handelte. Erst wenn er dies erkannte, könnte er mit einer zunehmenden Zweideutigkeit einsteigen - wobei man bei ihm das nicht wirklich als Zweideutigkeit definieren würde, sondern als konkrete, klare Ansagen. Er würde nicht verheimlichen, dass er von Bettsport redete, doch auf dieses Thema kam er noch nicht. Schließlich ging die Blondine darauf ein und erläuterte ihre aktuelle Routine dazu. Zumindest wollte sie das, bis die Beiden von der Bedienung unterbrochen wurden und dahingehend den Tisch freiräumten. Während Gabriel sogleich die Tasse in die Hand nahm um eine Beschäftigung zu haben, tippte die Lehrerin mit den Fingern mehrmals auf den Tisch. "Alle zwei Tage ist sehr konsequent", kommentierte er und hätte erwartet, dass sie sich auch nach seinem nicht vorhandenen Sportplan informierte. Doch dem war nicht so, da sie sehr gerne von sich zu sprechen schien und das Krafttraining erwähnte. "Verlege das Training auf den Abend, das könnte helfen", editierte er zum Schluss, ehe er seinen Kaffee nahm und den ersten Schluck daraus trank. Erneut kam sie auf die Massagen zurück und dem Blondschopf entging ihr unschuldiges Lächeln keineswegs, da er mit seinen Augen in ihrem Gesicht hing, als könnte er etwas daraus lesen oder würde etwas verpassen, wenn er auch nur blinzelte. Dennoch wagte er einen kurzen Blickwechsel auf die Untertasse und stellte die Kaffeetasse darauf ab, ehe er wieder hoch in ihre Augen schaute. "Tut mir leid, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich hatte noch nie eine Massage geschweige denn mich darüber informiert. Besonders nicht hier auf Isola", erläuterte er sein Unwissen und schämte sich auch kein bisschen dafür. Das konnte man an seiner monotonen Tonlage sehr wohl erkennen, wie einerlei ihm war, wenn jemand ihn dabei erwischte, wie der Hüne etwas nicht wusste. "Ein Heilmittel wohl nicht, wenn es nicht die Ursache bekämpft. Aber Überbrückungsmöglichkeiten, da hätte ich noch mehr Ideen", tat er Kund, spürte jedoch, dass sie nicht bei dem Thema Einschlafhilfen hängenbleiben mochte. Das war in Ordnung, so ging er auch darauf ein, als sie nach seinem heutigen Plan fragte. "Ja, bestimmt werde ich noch auf Jack treffen.", beantwortete er ihre letzte Frage zuerst, ehe er erweiterte: "Ich vermute, dass ich am Nachmittag noch nach dem Rechten im Wohnheim achten werde. Der Abend mit Rundgängen versorgt ist und hoffentlich eine ruhige Nacht vor mir steht", erläuterte er und war sich sicher, dass es zur späten Stunde noch etwas zu erledigen gab. Irgendein Streit gab es immer bei den Hormonbomben. Doch er wollte lieber nicht darüber spekulieren, was noch sein könnte oder wie viel Stress die Kids verursachen würden. Lieber fragte er nach... "Und du? Ne Joggingrunde zum Wohnheim?", fragte er nach und nahm erneut die Tasse in die Hand.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Sie nahm das Lob zu ihrem strengen Trainingsplan mit einem durchaus stolzen Blick entgegen. So ein Zuspruch wollte sich Karina selbstverständlich nicht entgehen lassen. War es doch so selten, dass sie mal für ihre Tätigkeiten anstatt für irgendwelche oberflächlichen Dinge gelobt wurde. Was allerdings nicht bedeutete, dass die Sukkubus eine Abneigung dagegen hatte. Oh nein, ganz und gar nicht. Sie liebte diese kleinen Aufmerksamkeiten – ob nun ausgesprochen oder nur körperlich. Es lag einfach in ihrer Natur. Trotzdem waren solche Aussagen eben eine … wie sagte man so schön? Ah, ja! Sie waren eine ganz nette Abwechslung, die einmal andere Wahrnehmungen zu ihr offenlegten. Dementsprechend verwunderte es wohl nicht, dass ihre Gesichtszüge nach diesem Kommentar ein klein wenig sanfter wurden. Als wäre Karina ein Eisblock, der nun langsam, aber sicher, in seiner Gegenwart dahinschmolz. Da störte es sich auch keineswegs, dass Gabriel kein Experte darin war irgendwelche Massagen zu verteilen. „Manchmal hilft auch einfach nur der Versuch, weißt du?“, deutete sie einen potenziellen Grund an einen simplen Körperkontakt herzustellen. Ein entschärftes Vorspiel, wenn man es denn als solches bezeichnen wollte. „Aber keine Sorge, ich kann dir bei Zeiten gerne aushelfen.“, und Karina zwinkerte frech über den Tisch hinüber, „Ich bin sehr gut darin, versprochen.~“. Eine Erfahrung, die er sicherlich nicht bereuen würde, sollte sich der Erzieher darauf einlassen. Was die Dämonin von abendlichen Trainingsplänen hielt, machte sie mit einem sichtlich amüsierten „Vielleicht.“ wohl mehr als deutlich. Überzeugt, so konnte der Blondschopf ihr gegenüber klar erkennen, war sie nicht wirklich. Gott, es musste echt kompliziert sein ihr irgendwelche Hilfe zu geben! Das Gabriel nicht schon längst mit den Augen rollte, musste sie ihm in diesem Fall mal wohlwollend anrechnen.
Vor dem Hintergrund war es wenig überraschend, dass die Dämonin ein anderes Thema in den Raum warf, um ihnen beiden etwas Pause von dieser ermüdenden Thematik zu geben. Sie konnten ja später einen gemeinsamen Bogen schlagen und wieder zu diesem Punkt zurückkehren. Außerdem: Sie wollte nicht die ganze Zeit über sich selbst reden. Es war Zeit den Schwerpunkt ihrer Konversation – ihres leichten Tanzes – zu verlagern. Ganz automatisch – Karina konnte es gar nicht abstellen, es war ein Reflex – schärfte sich ihre Wahrnehmung. Ihre grünen Augen wanderten von seinem Gesicht hinunter bis zu seinen Händen, die lauernd in der Nähe seines Kaffees ruhten. Indirekt erpicht darauf jegliche Zeichen von Unsicherheit zu erkennen und mit nachfolgenden Argumenten eine Bresche zu schlagen, die einen Ansatzpunkt für weitere Informationsentnahme schaffen sollte. Aber Gabriel hielt sich wacker im Angesicht der Erfahrenen Spionin. Es war sehr schwer für sie irgendeine unterschwellige Intention in seinen Handlungen zu erkennen. Weil sie, da war sich die Blondine sicher, einfach nicht existierten. Aber … konnte er wirklich so simpel sein? Nein, völlig ausgeschlossen. „Jack treffen und Runden durchs Wohnheim machen.“, wiederholte sie seine Worte und stützte ihren Kopf verspielt auf einer ihrer Handflächen ab, während ihre andere Hand mesmerisierend den Rand den Rand ihrer Tasse entlangwanderte. Als würde sie schüchtern auf ein nun folgendes Liebesgeständnis warten. Die Chancen dafür waren allerdings sehr gering. Deswegen begnügte sie sich mit der vorzeitigen Rückkehr zu ihren sportlichen Tätigkeiten. „Oh, Gabriel.~“, murrte sie und schloss leicht enttäuscht ihre Augen, „Hast du gerade wirklich gefragt, ob ich in High-Heels zum Wohnheim jogge?“. Zugegeben: Die Vorstellung war sehr amüsant, aber genauso schmerzhaft. Gutes Aussehen ließ sich eben nicht mit jedem Look kombinieren, eine schon in ihren jungen Jahren schmerzhaft erlernte Erkenntnis. „Ich würde allerhöchstens dorthin rennen, wenn ein Schüler so viele Probleme macht, dass ihr es nicht mehr händeln könnt.“. Ein Fall der hoffentlich nie eintreten würde, aber letzten Endes war sie ja genau für diesen Zweck hier. Niemand konnte einen in Rage geratenen Drachen besser beschwichtigen als sie. Liebe kann eine mächtige Waffe sein, dessen muss man sich einfach bewusst sein. „Andererseits …“, und Karinas Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen, „ … wenn du mich auf einen Kaffee im Wohnheim einlädst, könnte ich mir das auch vorstellen. Ich sterbe für guten Kaffee, wie du weißt.“. Kaffee war immerhin sehr vielseitig. Er war warm, schenkte Energie und … lieferte eine super Grundlage für andere Dinge. Ungefähr so wie Alkohol. Logisch – noch nie haben gute Erinnerungen mit einem Glas Wasser begonnen …
Gabriel nickte auf ihre Aussage. "Ist das also ein Angebot, dass du mir zeigst, wie ich bei dir am besten massieren soll?", fragte er direkt und nickte daraufhin. "Das können wir gerne zeitnah machen, ich bin lernfähig", editierte er noch und war sich sicher, dass er keine Probleme damit hatte, gewisse Griffe zu erlernen. Wenn er ihr dabei helfen konnte, sich etwas mehr zu entspannen und es ihn nicht störte, konnte er das durchaus machen. Vielleicht - warum denn nicht ein direktes Ja oder Nein? Konnte sie sich wirklich jetzt noch nicht dafür entscheiden, ob sie ein verlegtes Training ausprobieren konnte oder nicht? "Merkwürdig", schloss der Erzieher aus dieser Reaktion und beobachtete sein Gegenüber etwas genauer. Er hatte keine guten sozialen Fähigkeiten, weswegen er sie beim Wort nahm und dachte, sie würde sich die Situation einfach noch überlegen. Für ihn waren ihre Worte kein eindeutiges Nein, so wie ein Blinder es verstehen würde. Die Suche nach Unsicherheit ergab sich bei Gabriel wohl als erfolglos. Doch nach ein paar Gesprächen mehr würde sie erkennen, dass er just ehrlich war und keine bösen Absichten hatte. Er mochte Karina lediglich und unternahm gerne ab und zu mal was mit ihr. Er genoss ihre Anwesenheit, ihre Gespräche miteinander und auch die Ablenkung, die sie ihm gab. So auch, als sie auf ein ganz anderes Gesprächsthema kamen. Er nickte, als sie ihn wiederholte, als wäre es notwendig ihr zu verstehen zu geben, dass sie es schon richtig zusammengefasst hatte. Aufmerksam wanderte sein Blick auf ihren Finger, der die Tasse streichelte. Überrascht über ihre Reaktion blickte er dann zu ihr hoch in ihre Augen. "Hm?" Seine Verwirrung war ihm wohl ins Gesicht geschrieben. Sie erläuterte sogleich, dass sie bestimmt nicht in High Heels zum Wohnheim joggen würde, außer ein Schüler würde Probleme verursachen oder Gabriel würde guten Kaffee machen. "Für den Kaffee kannst du auch Laufschuhe verwenden", meinte er nur schwach und nahm sich die Tasse um sie an seine Lippen zu legen und daraus zu trinken, ehe er sie behutsam wieder hinstellte. Seine grünen Augen klebten dabei an ihrem Gesicht. "Ich meinte, ob du am Abend noch eine Runde joggen gehst. Du kriegst zu jederzeit einen Kaffee von mir, wenn du das möchtest." Naja, so gut wie jederzeit. Sofern er nicht gerade in irgendetwas verwickelt war, indem er sich nicht so schnell herausziehen konnte, galt sein Wort zumindest. "Du läufst doch nicht wirklich in High Heels, oder?", fragte er schlussendlich noch einmal nach um sicher zu gehen, er hatte sie nicht missverstanden. Im Anschluss wurden die Beiden erneut unterbrochen, als die Bedienung mit dem Frühstück zu ihrem Tisch lief und das bestellte Essen abstellte. "Hier, bitteschön. Genießen Sie das Frühstück!", meinte sie noch überaus höflich und blickte aufrichtig in die Augen ihrer Gäste. Auch Gabriel erwiderte ihren Blick, ehe er seinen Fokus auf den Parmaschinken legte, welcher gut duftend vor ihm auf dem Tisch lag. "Danke", erwiderte er, noch bevor sie sich vertschüssen konnte. Alsbald sie verschwunden war, zögerte er auch nicht und machte sich an das Essen heran. Er nahm eine Scheibe vom Brot und legte den zuvor beäugten Schinken darauf, ehe er es sich ohne zu zögern in den Mund schob.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Hach … es war einfach unglaublich! So ein bisschen fragte sich Karina schon, was aus dem leicht aggressiv vorgehenden Erzieher geworden war, den sie während der einen Nacht in der Stadt kennengelernt hatte. Vielleicht … war das aber auch gar nicht das Problem? Analytisch ging ihr Kopf das Gespräch wischen ihnen noch einmal ab dem ersten Blickkontakt durch. Ihre Fragen, seine Fragen – und natürlich auch die Antworten. Dabei machte sie die Gleiche Entdeckung wie schon während des Gespräches. Klar, Gabriel war kein Meister der Mimik, wie man es von anderen Menschen erwarten konnte, aber seine Körpersprache war da schon etwas anderes. Auch jetzt war er – wenn sie das so richtig interpretierte – sichtlich entspannt in ihrer Gegenwart. Nicht eine einzige Unregelmäßigkeit zeigte sich ihren smaragdgrünen Augen, als diese ein weiteres Mal prüfend über seinen Oberkörper wanderten. Anscheinend waren sie einfach nur noch nicht soweit, als dass sich die wirklich pikanten Themen schon in ihrer Unterhaltung breitgemacht hatten. „Ach, Gabriel. Wenn die Welt nur so einfach wäre.“, erwiderte sie ein bisschen erschöpft wirkend und vermittelte dabei ungewollt den Eindruck, als würde er sie nicht verstehen. Dabei ging es ihr lediglich darum klarzumachen, dass er nicht auf jeden ihrer Kommentare eine solide Antwort haben musste. Wenn einer der beiden Gesprächspartner auch immer nur das nötigste von sich gab, dann würde die Unterhaltung – zwangsweise – irgendwann zum erliegen kommen. Natürlich war das nichts Schlechtes, wenn man einzig und allein ein paar Informationen haben wollte. Bei einem Treffen wie diesem konnte das allerdings nicht die Hauptsache sein. Dafür – so ihre Gedanken – hätte er sie auch einfach anrufen können. Ganz zu schweigen von der sportlichen Thematik, für die der Blondschopf geradezu engagiert versuchte eine Lösung zu finden. Sie brauchte also einen cleveren Weg heraus aus dieser unsichtbaren Sackgasse … „Für den Kaffee … mhhh … vielleicht, Gabriel.“, erwiderte die Sukkubus mit einer leicht schwankenden Bewegung ihres Kopfes, bevor sie ihm einen leicht schelmischen Blick schenkte. Bewusst auf ihre letzte schwankende Antwort anspielend, auf die er ihr keine wirkliche Antwort gegeben hatte. Klare Ja und Nein Antworten waren sowieso total langweilig. Sie wollte den Hünen mal ein bisschen fordern. Ihn zwingen zwischen den Zeilen zu lesen. Ob das klappen würde konnte Karina allerdings jetzt noch nicht sagen. Womöglich konnte sie das auch gar nicht mehr herausfinden, denn just in dem Moment platzte die Bedienung wieder zwischen die beiden und ruinierte das gerade im Aufbau befindliche Szenario. Super …
Innerlich seufzte Karina über einen weiteren vereitelten Plan und überspielte ihren leichten Frust mit einem sehr höflichen „Vielen Dank.“ Gegenüber der netten Dame, die wohl keinerlei Ahnung hatte, wie sehr die Blondine hier gerade subtile Mordgedanken hegte. Doch weder ein Mord noch ein zurückspulen der Zeit würden irgendetwas an der momentanen Situation ändern. „Um die Frage von eben noch schnell zu beantworten: Manchmal tue ich das tatsächlich.“, und sie kicherte im Anschluss leicht verspielt, „Sieht aber auch gut aus, versprochen. Ich bin geübt darin.~“. Womit auch sie sich endlich den gerade eingetroffenen Speisen widmen wollte. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen schnappt sie sich allerdings die Mortadella, welche sie fast schon behutsam auf ihrem Brot ablegte. Als würden ihre Finger gerade versuchen ein Meisterwerk aus Wurst anzufertigen. „Sieht fast so aus wie in der Werbung.“, kommentierte sie scherzhaft den leichten Bogen in der Wurstscheibe und biss dann selbst ein Stück ab, keine Reue für die gerade zerstörte Ästhetik empfindend. Sie nutzte die Zeit, um sich derweil ein neues Thema zurechtzulegen. Dabei schreckte sie auch nicht davor zurück ihn eventuell etwas in Verlegenheit zu bringen. Zu Schade, dass sie sich nicht einfach das berühmte Knie zunutze machen konnte. Was allerdings möglich war … Karinas Lächeln wurde etwas breiter bei ihrem spontanen Plan. Eine Tatsache, die sie prompt versuchte hinter der Kaffeetasse zu verstecken. Dabei natürlich auch aus dieser Aktion ein kleines Schauspiel machen, während ihre Blicke sehr intensiv über den Rand hinweg in sein Gesicht schauten. Sie spielte mit ihm – ein bisschen, zumindest. „Sag mal ...“, begann sie ihre Frage und kreiste nachdenklich wieder mit ihrem Finger über den Tassenrand, als ob es keinen besseren Platz dafür gäbe, „Jetzt, wo wir uns schon einen Monat kennen … was glaubst du, wie gut du mich kennst? Und wenn es was gibt: Was würdest du unbedingt wissen wollen?“. Was interessanterweise durch ein leicht verhaltenes Schmunzeln und einen kurz abbrechenden Blickkontakt untermalt wurde. Ein kleiner, aber ehrlicher, Ausdruck ihres Unbehagens. „Ich werde ehrlich sein. Also denk ruhig ein bisschen darüber nach, ehe du sie stellst.“.