Der kleine und bislang verlassene Spielplatz besitzt eine Schaukel, einen Sandkasten der grässlich nach verfaulten Eiern stinkt, eine Rutsche und zwei Bänken. Der Rasen sieht etwas fahl aus und man sieht dass ihm Wasser fehlt... Wenn allerdings die Sonne scheint, erscheint der alte Spielplatz relativ freundlich.
…jedem das seine. Er sah hier weder aus seinem Blickwinkel, noch aus den Worten des anderen irgendetwas positives hier. Dies hier war höchstens ein Ort, um kriminelle Machenschaften abzuhalten. Oder eben, um seinen Müll irgendwie loszuwerden. Mehr aber auch nicht. So konnte er auch seine Ruhe in seinem Zimmer haben. Dies wäre garantiert angenehmer gewesen, als das hier. Die Arme wieder vor der Brust verschränkt, schloss er auch wieder für einen Moment die Augen. Sogar in der Hoffnung, wieder aufzuwachen. Konnte es sich vielleicht um einen Traum handeln und er würde gleich wieder aufwachen. Im Kloster. Vor dem Angriff. Doch die Geräusche, welche sich um ihn tummelten und auch die Stimme des Jungen… - selbst der Wind wirkte einfach zu… real. Es war kein Traum, leider. Die Lider einen spalt weit geöffnet, blickte er zwischen seinen Strähnen hinab auf den Boden, um dort etwas das verwitterte Gras zu beobachten. Sah es doch wirklich so aus, als hätte es seit längeren nicht nur kein Wasser bekommen, sondern auch keine Luft. Hier gab es keinen Grund, in irgendeiner Art und Weise wachsen zu wollen. Auch wenn man die Einsamkeit sicher hatte. Aber so trostlos?
Anstatt die Stille auch Stille sein zu lassen, bombardierte man ihn wieder aufs Neue mit weiteren Fragen. Zwar hörte er auch zu, war es aber kein Grund, dass er auch den Kopf anheben musste. Denn, man hörte mit den Ohren, nicht mit den Augen. Ob alle so waren wie er? Das sie so viel… redeten. Störte sie das selber nicht? Oder mochte man es einfach, einem anderen so dermaßen auf den Keks zu gehen? Der Weißhaarige war hier gerade hingekommen. Natürlich hatte er schon seine Sachen - Ironie. Woher denn bitte? Ihm war lediglich bewusst, in welcher Klasse er war und was er in den nächsten Stunden - für den ersten Tag - haben würde. Und jetzt - er warf einen kurzen Blick auf seine Uhr - würde er sowieso eine Freistunde haben. Daher konnte sich der junge Mann auch noch um die Sachen kümmern, die er eventuell nicht hatte. Stifte besaß er selber schon. Aus der vergangenen Zeit im Kloster. Ebenso seine Werke, die er geschrieben hatte. Man war sogar der Meinung, im hinaufgehen etwas auf einer Pinnwand gesehen zu haben. Einige AGs. Es wäre garantiert nicht falsch gewesen, darauf einen Blick zu werfen. Allerdings war ihm auch bewusst, dass er dort garantiert nicht allein sein würde. Lag sein Interesse aber größtenteils sowieso im Klavier spielen und nichts der anderen Instrumente. Ebenso waren zwei weitere Punkte auffällig gewesen - zwecks des Stundenplanes. Sie hatten Magie und Heilkunde. Magie beherrschte er nicht und glaubte auch, damit gut bedient zu sein. Es reichte ihm schon, dass er das war, was er war.
Nur nebensächlich beobachtete er den anderen dabei, wie man auf dem Sandkasten balancierte. Wenn man den Satz schon mit einem “na ja”, anfing, beziehungsweise das Gesprächsthema auch beendete, musste er dann trotzdem noch antworten? Ach ja. Und zu dem Mädchen äußerte er sich mal gar nicht. Jedenfalls nicht jetzt. Es war schon beschämend genug, dass sie vor ihm her kroch - auch wenn es nicht so danach aussehen sollte. Es war trotz allem erbärmlich gewesen. ”Mir fehlt nur eine neue Feder und die Bücher.“ Einige Hefte hatte er schon auf dem Weg nach Shima No Koji gekauft gehabt. Nur war ihm der Gedanke an eine Feder abhanden gekommen. Der Weißhaarige schrieb grundsätzlich mit einem Füllfederhalter und machte sich so was wie Kugelschreiber nicht zunutze. Außerdem nutzte er den Halter auch für seine Musik. War somit auch gewährleistet, dass sich das andere alles schon in seinem Besitz befand. Der Stundenplan hatte sich für den heutigen Tag schon fotographisch in sein Hirn integriert. Abgesehen von den Räumen natürlich. Aber wenn er diese erstmal gefunden hatte, würde es ein Klacks sein, die Dinge immer wieder selber zu finden.
Na dann stand man wenigstens nicht ganz ohne da. Auch wenn die Bücher wohl ein wichtiger Teil waren. Naja, irgendwer würde sich wohl dazu überreden lassen den ´Neuen´ mit das seine hinein sehen zu lassen. Vorausgesetzt er fragte. Und das freundlich nach Möglichkeit. Das kam zumeist besser an. Aber das brauchte Raven ihm wohl kaum erzählen. Wollte er auch gar nicht. Es würde komisch klingen aus seinem Mund. Es erinnerte ihn eher an einen von diesen Klischeehaften Strebertypen, mit diesen allseits beliebten Nase-in-den-Himmel und Ich-hab-eh-immer-recht Syndromen. Zumindest schwebte ihm bei solch einer Ermahnung genau so ein Charaktertyp im Kopf herum. ´Frag am besten Jemanden deiner neuen Klassenkameraden und sei immer gut und höflich zu ihnen! Wer freundlich ist, der bekommt auch Freundlichkeit von seinen Mitmenschen entgegen gebracht. Und beachte bitte immer die Regeln! Wir nehmen es hier sehr genau damit und Verstöße werden nicht ignoriert.´ So in etwa hätte das wohl ausgesehen – doch Raven verzichtete auf diesen Vortrag nur allzu gerne. Stattdessen nickte er nur stumm und vergaß erst einmal die nächste Flut von Worten, die bereit gestanden hätte. Es war ja nicht verboten viel zu reden. Auch wenn es manche nervte und sie sich dadurch gestört fühlten. Ein Verbrechen war es trotzdem nicht. Es wäre auch zu amüsant gewesen Jemanden vor Gericht zu sehen, der wegen der Verschwendung zu vieler Worte angeklagt worden war. Das gäbe wohl die Höchststrafe... Den Tod, oder gar schlimmeres. „Ist gut.“ Das waren also all die unbekümmerten Worte, die erstmals aus Ravens Mund kamen und zu verstehen gaben, dass seine Frage damit geklärt worden war. Es folgte kein Angebot oder Tipp. Nein, nein, viel lieber balancierte er noch etwas herum und setzte einen Fuß vor den Anderen. Er sah auf genau diese hinab, schenkte dem Anderen also recht wenig Beachtung gerade. So sah es jedenfalls aus, auch wenn seine Ohren lauschten, ob er noch etwas zu sagen hatte. Natürlich... da wäre bestimmt noch etwas. Ihm brannte doch so viel auf der Seele. Mal abwarten. Der erste Tag unter Fremden und mit wer weiß was für Erwartungen. Wie es alles verlaufen würde, würde man ja allzu bald sehen. Bis dahin konnte und wollte er dem Schüler noch ein wenig Gesellschaft leisten. Und das wahrscheinlich hier, denn bevor die für sie erste Unterrichtsstunde begann, würden auch keine Jahre mehr vergehen müssen. Da blieb gar nicht mehr so viel Zeit um die ganze Gegend zu erkunden oder sich an einen anderen Ort zu flüchten. SO unerträglich empfand er es nun auch nicht hier zu sitzen. Oder stehen... Er sah dabei ganz kurz zu demjenigen, auf den er diesen Gedanken bezogen hatte. Dabei konnte er sich auch gut vorstellen – um auf die Sache mit den Büchern zurück zu kommen – dass ihn einige Mädchen gerne mit in ihr Biobuch schauen lassen würden. Oder in eines der anderen Fächer. Denn hey, es gab Frischfleisch. Manche Vertreter des weiblichen Geschlechtes waren in dieser Beziehung wahrlich schlimm und konnten richtig nervig werden. Aber wie gesagt... man würde es sehen. Da konnte Raven nun noch so viele Vermutungen aufstellen. Sehen konnte er es erst später.
So war die gesamte Unterhaltung dann auch beendet. Kein großes Wort wurde mehr ausgetauscht. Höchstens die wenigen Geräusche waren noch da, welche man hörte - sofern man die Ohren auch spitzte. Bewegte sich der Stumme auch hinüber zu einem Baum, an welchen er sich wenigstens etwas lehnen konnte. Während sich der andere um seine Themen Gedanken machte, versuche der Weißhaarige eher, einen KLAREN Gedanken zu bekommen. Natürlich schweiften sie schon etwas darum, wie alles verlaufen würde und was auf ihn zukäme. Vor allem grauste es ihn vor der Vorstellrunde. Wenn es diese überhaupt gab. Vielleicht kam er ja auch drum herum. Bevor nun die nächste Stunde dann auch anfangen würde, wäre es ein Abstecher ins Sekretariat oder Bibliothek gewesen, wo er sich seine Bücher geholt hätte. Wenn auch erstmal für diesen Tag. Nach dem Unterricht konnte er auch noch die anderen Bücher holen. Abermals wanderte der Blick kurz auf die Uhr, als sich auch ein kurzer Windzug bemerkbar machte, sodass der Weißhaarige in die Richtung sah, von wo er kam. Nun gut. Man hatte hier wirklich seine Ruhe. Vermutlich war es auch die Trostlosigkeit, die sich hier so sehr wieder spiegelte, dass sie schon drohte, überzugehen. Zwar verlor sich sein Blick einige Zeit zwischen den vielen Ästen und Stämmen, brachte ihn aber nicht dazu, irgendetwas zu sagen. Ein Gespräch mit ihm war wohl so sinnfrei, wie es nur ging. Vermutlich war es auch wesentlich interessanter, einer Fleischfressenden Pflanze zuzusehen - oder irgendetwas anderes. Um überhaupt auch nur irgendwie mit ihm ins Gespräch zu kommen, verlangte es schon nach - scheinbar - wirklich interessante Themen. War dabei jedoch die Frage, ob er sich dazu überhaupt äußern würde. Schwer einzuschätzen. Das war er wohl grundsätzlich. Außer der Tatsache, dass man schnell erkannte, dass der Weißhaarige nicht sonderlich gesprächig ist. Vermutlich war dies eine der Punkte, welche schnell herauszufinden wären. Aber das wäre es dann auch wieder gewesen. Ein Buch mit sieben Siegeln. So war er vermutlich am besten zu betiteln - zu dieser Zeit.
Raven sprang von dem hölzernen Rand des Sandkastens ab und landete wieder sicher auf dem Boden. Es musste wohl den Eindruck hinterlassen, dass er - wenn er alleine auf dem Spielplatz war - nihcts anderes tat als irgendwelche Runden zu drehen und dabei alle Gerätschaften auf seinem Weg mit einzubeziehen. Man konnte schlecht erahnen, dass er schon ein um andere Stunde, meistens am Abend oder des Nachts, einfach nur still auf der Schaukel gesessen hatte, sich an die Kette lehnte, an der man sich normalerweise festhielt und in die Baumkronen starrte. Dann erregte er glatt den Eindruck einer Statur - was zu dem Ort passte. Raven wusste auch schon, wohin es als nächstes ging und war er überrascht, das er all dies in ihn umgebener Stille tat? Das war wohl zu erwarten gewesen. Wenig später jedenfalls schlich der Engelsjunge auch schon wieder herum. Ging im Kreise - um einen Baum herum, um genau zu sein. Und wer stand an eben jenen gelehnt? So viele standen ja nun nicht zur Auswahl, unter denen man hätte entscheiden können. Also eine einfache Frage. "Mit dir zu schweigen macht auch Spaß, Fremder <3" Und als wären die Worte nur so daher gesagt, fing er leise an zu summen. Das war nicht unbedingt unter Schweigen zu verstehen. Zumindest nicht unter Ruhe. Und er dachte zuerst auch gar nicht daran - zur Schonung mancher Leute Nerven - damit aufzuhören. Wobei ihm gleich darauf doch etwas bei seiner Beschäftigung unterbrach. Einfach nur ein kleiner Gedanke, der in seinem Kopf entstanden war, während er die ruhige Melodie vor sich her geträllert hatte."Kenne ich das Lied, welches deine Spieluhr spielt? Oder ist sie gar schon verstummt?" Er fragte extra nicht klar nach dem Namen des Liedes. So lies sich vielleicht eine interessantere Antwort gewinnen. Oder er erntete nur einen abweisenden Blick. Man musste ja nicht unbedingt darüber reden wollen. Der ihm Wichtigste Gegenstand.... So etwas wurde eine Sache nur, wenn viele Emotionen darin steckten, wichtige Erinnerungen. Daran orientierte man sich, wenn es um das einem wichtigste Gut ging. So schaffte jeder sich selbst etwas unbezahlbares. Er dachte dabei kurz an die Pfeife, schüttelte jedoch ebenso leicht den Kopf, als er abermals hinter dem Baumstamm verstand, um eine erneute, gemächliche Runde zu drehen. Also erwartete er auch keine Antwort. Was er nicht hinzu fügte, sonst nahm man das noch freudig an und sagte erst recht nichts.
Familie Runses. Wenn Raiko diese beiden Worte zusammen hörte, hätte er jedesmal brechen oder die Person die es sagten gar umbringen können. Er hasste die beiden Wörter so zu hören. Für ihn war die Familie nie etwas Wertvolles oder etwas, was ihm im Leben weiterbrachte . Einfach nur Personen die er nicht kennen wollte, aber gezwungen war sie zu kennen und zu lieben. War es nicht bei allen Familien so, dachte er sich immer. Wenn nicht, dann bereute er ein Runses zu sein. Es gab Menschen, die ganz einfach Gleichgültig waren und normal wirkten...wie Raiko. Es gab Menschen, die besonders waren und sich von anderen Unterschieden..wie Maurice. Maurice Runses. Geliebt von seinen Eltern und Freunden. Gehasst von seinen Feinden und Raiko.Ein schlimmer, oder wie Raiko immer sagte ein "Scheißkerl". Ihm tat es nichts Raiko zu verletzen. Er wollte nur besser sein als Raiko und er merkte nicht, dass er es bereits war. Am schlimmsten waren die Eltern. Das ständige nicht zuhören und Abweisend sein gegenüber des Zweitgeborenen, nur um den Ersten zu loben und mit Geschenken zu überhäufen. Grausam und Kaltherzig. Niemad weiß so genau, was so interessant an ihm war, außer das sein Intelligenzquotient sehr hoch war und er aus unerklärbaren Gründen nicht zaubern konnte. Man munkelte er solle seine Eltern verzaubert haben um Raiko niederzumachen. Aber niemand könnte es ihm nachweisen.Die Jugendzeit brach für Raiko an und seine erste Liebe hatte er bereits gefunden. Er hätte nicht gedacht, dass Maurice ihm die wegnehmen würde, der er gesagt hatte, dass er sie liebt. Mit der Raiko seinen ersten Kuss hatte. Mit der Raiko ausgegangen war. Mit der Raiko fest zusammen war.Ja, Maurice wagte es seinem Bruder das Herz zu brechen. Erschreckend und Schrecklich war der Tag, als Raiko in das Zimmer seines Bruders ging und er ihn liegend, mit seiner Feundin, im Bett sah. Bis heute, kann er sich das grinsen was Maurice hatte nicht aus dem Kopf schlagen. Ab diesem Tag schwörte Raiko sich die Mädchen zu erobern und Maurice zu vernichten.Seit dem, weiß Raiko nicht mehr, was wahre Liebe ist.
Raiko lief eine ganze Weile herum. Nach seinem Plan hatte er frei, was ihm sehr Gefiel. Er musste grinsen als er den Spielplatz sah. So sah es ais, wenn er an seine Familie dachte. Von weiten sah er dann zwei Jungen die sich zu unterhalten schienen. Raiko hatte keine Angst sie anzusprechen. Er war sogar etwas gereizt, nachdem er über seine Vergangenheit nachdachte. Er trug seine schwarz-roten Sachen und sein Stirnband. Ein Zeichen für Aufregung und etwas schweigendes. Mal sehen ob Maurice hier bekannt ist , dachte sich der Juhnge mit dem langen Haar und ging auf die beiden zu. ,,Hey ihr.." sagte er, als er ankam und die beiden musterte ,,..sagt mal ist hier ein Gewisser Maurice Runses bekannt?" Komisch er hatte sich noch nicht mal vorgestellt, was überhaupt nicht seine Art war. Aber er wollte unbedingt die Frage beantwortet haben. Er würde sich danach bestimmt vorstellen.
Noch immer an den Baum gelehnt, lauschte er höchsten teils dem Wind und einigen Geräuschen, die drüben vom Schwarzhaarigen kamen. Aber auch den Geräuschen, aus seiner Umgebung. Das quietschen der Schaukel, das rauschen des Windes, aber auch den Lauten der Krähen, welche sich noch immer in den Baumkronen aufhielten. Allerdings war er so vertieft darin gewesen, auf das verdorrte Gras zu schauen, dass er nicht mitbekam, dass Raven sich zu ihm schlich - oder eher zum Baum. Nur damit er um diesen herum gehen konnte. Leicht den Kopf angehoben, vernahm er dessen Worte, wodurch der Weißhaarige allerdings etwas schnaufte. Nicht, weil ihm diese Bemerkung an widerte oder dergleichen, nein. Auch nicht, dass der Junge ihn als einen “Fremden” betitelte. Hatte der Unbekannte seinen Namen schließlich noch nicht genannt. War es so auch nicht wirklich von Nöten, sich deswegen nun aufzuregen. Das brauchte er auch gar nicht. Die momentane Lage war dafür einfach zu… ruhig. Wieder etwas hinabblickend, schloss er für einen gewissen Moment die Augen, um die wieder aufgekommene Stille zu genießen. Jedoch wurde es ihm sogleich wieder verwehrt, als die Spieluhr nun als Angelpunkt herausposaunt wurde. Riss er die Lider allerdings nicht in die Höhe, sondern nur einen kleinen Spalt schoben sie sich langsam auf. Doch anstatt zu antworten… - er dachte darüber nach. Verstummt? War sie das mittlerweile? Seit dem Tod des Paters, hatte sich der Weißhaarige nicht einmal mehr daran gemacht, sie zu öffnen. Trotz allem kannte der Weißhaarige genau die Noten der Melodie. Leicht waren sie. Nicht sehr tief… so… ein Mittelding? Liebliche klänge, wie er empfand. Selbst auf dem Klavier konnte er sie mittlerweile spielen. Nun, es war eher eine Vermutung. Hatte sich der Weißhaarige jedoch daran gemacht, die Noten auf ein Blatt Papier zu bringen. Obwohl er sie nur einmal gehört hatte. Es konnte allerdings nicht gewährleistet werden, dass er nun wirklich jede Note traf. Vermutlich müsse er einige korrigieren, dann, wenn er wieder an ein Klavier kommen würde.
”…vielleicht…”, murmelte er daher leise. Schon fast so leise, dass man glaubte, der Wind würde ihn übertönen. Es war… ja. Etwas emotionales eben. Doch in seinem Gesicht konnte man nun nicht sehen, ob er eher wütend oder doch traurig darüber sein sollte. Es war das einfache Wort, was sich im Grunde auf beide Fragen beziehen konnte. Vielleicht kannte Raven das Lied. Vielleicht war die Spieluhr wirklich verstummt. Wer wusste schon beides, wenn man es nicht austestete? Aber der Stumme hatte nicht vor, jedem dahergelaufenem seine Spieluhr vorzuspielen, nur weil man solche Fragen stellte. Für ihn war niemand es Wert, sie zu hören. Sie war sehr wertvoll. Wertvoller, als sein eigenes Leben. Denn sie gehörte Pater Vergilius…
Das der Schwarzhaarige schon wieder dabei war, sich wieder um den Baum zu bewegen, war dem an diesen lehnenden auch nicht bewusst. Nicht mal wirklich aufgefallen. Zu sehr war er dafür in Gedanken versunken. Man konnte fast meinen, er wäre sein gesamtes Leben durchgegangen. Nun… wenn man in seinen Kopf schauen konnte, wohlgemerkt. Dem war aber bis zu diesem Zeitpunkt - zu Glück - nie so gewesen. Und wenn er womöglich herausfinden würde, dass man es konnte… - es würde nicht gut gehen. Wenn er seine Geduld verlor… - cut.
Kaum war die Stille eingekehrt, verflog sie auch nach einer gewissen Zeit wieder. Eine weitere Stimme hatte sich bemerkbar gemacht. Waren es aber schon die Schritte, die darauf schließen, dass hier jemand wohl oder übel recht gezielt auf sie zukam. Der Weißhaarige musste nicht aufschauen, um zu erahnen, was es hätte sein können. Schien ganz so, als müsse es sich um einen Jungen handeln. Warum? Mädchen waren in ihren Schritten nicht sehr laut und hielten sich meist eher leise. Außer, sie waren vermutlich - wegen was auch immer - nicht gerade in der besten Stimmung. Männer hingegen waren da schon anders. Sie waren so oder so laut. Stop. Nun gut. Vermutlich abgesehen von welchen, wie Raven. Aber seis drum. Kam es doch immer auf die Situation an, welche einen dazu verleitete, leise zu gehen oder wutentbrannt. Okay. Das wäre demnach auch geklärt. Es war in der Tat ein Junge. War die Stimme dazu einfach ausgelegt gewesen. Für ein Mädchen vermutlich die Hölle. Eine tiefe Stille bei einem weiblichen Wesen? Passte nicht so ganz zusammen.
”…”, er zuckte lediglich mit den Schulter. Woher sollte er das auch wissen? Schließlich kam der Schweiger heute erst auf dieser Insel an. Ob es hier also die nachgefragte Person gab, konnte er nicht einschätzen. War es demnach wohl Raven übergeben worden, um Antwort zu stehen. Vielleicht konnte er eine geben oder wusste selber nichts damit anzufangen. Man würde es wohl sehen. So waren die Gedanken, die er vorhin noch versuchte zu spinnen, wieder weit hinten in den verschlossenen Akten verbunkert. Dort, wo niemand anderes heran kommen würde. Und auch nicht sollte!
Raven blieb nach einer weiteren Runde stehen und gab sich einfach damit zufrieden nicht schlauer geworden zu sein. Das lag nicht nur an der Antwort, die ihm wenig weitergeholfen hätte, selbst wenn er sie klar verstanden hätte. Sondern auch daran, dass..... genau. Man hätte es erst einmal verstehen müssen. Nun war Raven aber auch nicht die Art nerviger Bengel, der zehnmal nachfragte oder um Wiederholungen bat. Zumindest entschied er sich nun dazu,sich in seiner momentanen Laune nicht auch noch solche Charakterzüge zu verpassen. So blieb das gesprochene Wort gleichermaßen ein Rätsel, wie es in den Bereich der uninteressanten Aussagen fiel. Eben weil er nicht raten oder nochmals fragen wollte. Auch wenn ein einfaches ´Wie bitte?´ mit genug sagender Art der Betonung auch eine Möglichkeit gewesen wäre. Aber wollte er einfach nur ein ´Ah..´ hinterher setzen. Wenn es denn so einfach gewesen wäre... Denn kaum, dass seine Lippen das stumme A geformt hatten, zu welchem es am Ende geworden war, drang eine erneute Stimme an sein Ohr. Uh... an seinem Ort. So schloss Raven auch langsam wieder seinen Mund und blickte den Neuankömmling etwas ausdruckslos an, wenn auch ein gewisser Hauch von Überraschung sich darin spiegelte. Dabei hatte er sich eigentlich gerade so viele, schöne Gedanken um die Spieluhr und seinen stillen Besitzer gemacht. Da riss man den Engel also einfach raus... Kein fatales Vergehen, nein. Er sah es eher so, dass er ein neues Spielzeug bekommen hatte. Punkt. Den Satz ließ er nun erst einmal ganz ohne jegliche Erklärung stehen, wenn ihn auch keiner mitbekommen hatte. Und um bei diesem neuen Jemand zu bleiben... er konnte sich nichts auf dessen Aussage zusammen reimen. Hatte er sich nun gezielt die beiden hier heraus gesucht, um sie aus irgendeinem bestimmten Grund nach dieser genannten Person zu befragen? Oder folgte er damit dem Auswahlverfahren des Zufalls, welches seine Schritte nur zu irgendwelchen, unbestimmten, lebenden Individuen gelenkt hatte? Wäre es das erste, dann würde der Junge wohl hartneckig um Antwort verlangen.
Raven war stehen geblieben, als der Fremde gesprochen hatte. So wie es sich gehörte, hatte er nun alle Aufmerksamkeit auf sich. Zumindest die des Dunkelhaarigen und sogar die einiger Krähen, welche nach wie vor in den Bäumen hockten. Diese besaßen im Moment so viel mehr Ruhe als der junge Mann. Dabei war dieser auch nicht der aufgeweckteste überhaupt. Er sprang ja nicht pausenlos herum oder hangelte sich an irgendwelche Gegenstände wie ein Klammeräffchen. Er blieb bloß nicht gerne auf einem Fleck, für den Moment. „Runses?“ Raven hob eine Braue und obwohl seine nächsten Sätze die Frage verneinten, sprachen seine Augen etwas anderes aus. „Kenne ich den Namen...?“ Er brauchte eigentlich gar nicht lange nachzudenken um den Namen einordnen zu können. Kennen oder eben nicht kennen. Nächster Punkt war: Wahrheit sagen, oder eben nicht sagen. An diesem war er gerade angekommen und hatte ihn bewältigt. Dabei musterte er den Jungen eingehend. „Oh, oder halt!“ Er tippte sich kurz gegen die Stirn, als wäre ihm etwas wichtiges wieder eingefallen. „Vielleicht kenne ich so Jemanden...“ Es klang nachdenklich und doch schien dem nichts mehr zu folgen. Er war nicht dazu verpflichtet zu antworten, dass war auch schon alles. Und noch weniger war er dazu gezwungen die Wahrheit zu sagen. Was nun also stimmte und was nicht, das durfte sich der Junge selbst aussuchen. „Freust du dich denn wenigstens ein wenig über den Unterricht oder das Waisenhaus...?“ Er wandte sich an den Weißhaarigen und sprach gleichsam wieder etwas ruhiger. Blendete den Anderen anscheinend einfach... aus. So setzte er auch wieder einen Fuß nach vorne und zog den anderen nach, um noch eine weitere Runde um den Baum zu drehen und dabei etwas vor sich her zu summen. Eine andere Melodie noch als zuvor. Etwas schneller und fröhlicher als die Andere. Noch konnte er ja so unbeschwert herum tuckern ohne sich abzuhetzen. Noch hatten sie immerhin Zeit... Nicht allzu viel, aber auch nicht wirklich wenig. Nicht zu wenig – und das war der springende Punkt an der Sache. Der Unterricht fand erst später statt. Die Sonnenklasse war ja so eingeteilt worden, dass es Mittwochs in der dritten Stunde keinen Unterricht für sie gab. Ein guter Vorteil gegenüber den anderen Schülern, wie er fand. So hatten sie nicht nur erste und zweite Stunde nach dem vergangenem Ausflug gespart, sondern gleich eine dazu. Ein Hoch auf den Stundenplan und jener Person, die diese Entscheidung gefällt hatte.
Raiko sah die beiden ernst an. Der weißhaarige schien ihn nicht zu kennen denn er zuckte mit den Schultern. Aber der andere.. Diese Art von Mensch hatte Raiko in seinen letzten 2 Jahren oft getroffen. Er konnte nicht genau beschreiben wie sie waren aber er hasste sie. ,,Wenn du es weist dann spucks aus und wenn du hier rumalberst werde ich dir persönlich das Maul stopfen das schwöre ich dir. Ich hab da nämlich was zu klären und wenn du ihn kennst solltest du dich beeilen. Du kennst meine Lage nicht und würdest am liebsten nicht in meiner Haut stecken. So wie du aussiehst würdest du das was ich vor habe gar nicht packen. Aber dass soll nicht euer Problem werden sonst kommt ihr noch in die Gummizelle.", sagte er wütend. Wie eben erwähnt war er gereizt und wollte es schnell hinter sich bringen. Raiko konnte nur ein gutes Leben anfangen, wenn seine Familie komplett ausgelöscht war... Aber dann beruhigte er sich etwas.Er kannte ihn nicht, das wurde ihm direkt klar. Raiko musste grinsen. Der Junge fing ihn an zu nerven, was er auf der anderen Seite nicht verstehen konnte. Denn der Junge erinnerte ihn an jemanden..an sich selbst. ,,Naja ihr seit mit ganz schön komische Typen. Trotzdem Danke. Ich heiße Raiko..Runses, bin 18, in der Sonnenklasse und est tut mir Leid, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Die Frage ist nunmal die wichtigste meines Lebens und das soll sich ändern." er grinste schon wieder. Langsam ging er von den beiden Weg. Er erwartete, dass sie ihm deren Namen hinterherrafen. Aber sie hatten wenig bedeutung für ihn, da sie nichts von Maurice wussten. Er war noch nicht weit Weg also konnte er sie noch hören und sie ihn. Einen Moment lang blieb er kurz stehen. ,,Achja und Ratespieler..", sprach er den schwarzhaarigen an ,,Könnte es sein, dass du von jemandem abgewiesen wurdest und dich etwas Scheiße fühlst?". So eine direkte Frage hatte er noch nie gestellt. Er hatte nicht um den heißen Brei geredet..einfach...bäääm. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: ,, Ach vergiss es einfach..schönen Tag euch beiden".Raiko fühlte sich Abgewiesen und ungewollt. Er war schlimm aufgewachsen und kannte die Art von dem Typen ganz gut. So war er auch eine Weile bis ein Freund ihn darauf ansprach. Seit dem versucht er freundlicher zu wirken. Aber die Ausdrücke wird er wohl nie loswerden. Armer Junge. Raiko stand schon ziemlich weit weg, aber er konnte sie immernoch hören. Naja er hatte vor sich erstmal bei dem Schulleiter zu melden und nachzufragen ob Maurice hier lauerte.
Im Gegensatz zum Schwarzhaarigen, hielt sich der Weißhaarige sichtlich aus dem Gespräch heraus und schenkte dem ganzen nur mit seinem Gehör Aufmerksamkeit. Auf die Worte Ravens schien man aber nicht sonderlich begeistert zu reagieren. Kam es auch gleich so weit, dass man eine Drohung von sich gab, sogar darauf pochte, besser zu sein. Der Stumme hob nur merklich kurz die Braue, ehe diese wieder zur Ruhe kam. Doch die Tatsache der Erwähnung der Gummizelle gegenüber… - seine Lider schoben sich etwas nach oben, wodurch er hinüber zum Fremden sah. Dafür, dass er sie beide nicht kannte, hatte er doch eine recht spitze Zunge. Sollte er bloß darauf aufpassen, nicht irgendwann mal über die Strenge zu schlagen. War es recht dreist von jenem, auch ihn damit hineinzuziehen, obwohl sich der Weißhaarige nicht mit einem einzigen Wort dazu geäußert hatte. Aber nun kam man sogar dazu, sich vorzustellen. Aber selbst mit seinem aufgesteckten grinsen kam er dadurch garantiert nicht zurück auf den grünen Zweig. Allerdings erfuhr man sogleich auch noch, dass er bei ihnen in der Klasse war, sodass der Weißhaarige sichtlich seufzen musste. Schon der Punkt, dass der Typ sie als komisch abstempelte - ein Blick in den Spiegel verriet manchmal auch die Wahrheit. Demnach hätte er das “komisch” auch auf sich beziehen können. Denn er redete unglaublich viel und das auch noch mit so banalen Worten, die letztendlich auch ein Griff ins Klo waren. Sie trafen nicht das, was sie vielleicht hätten treffen sollen. Die Augen wieder geschlossen, hielt er sich aber zurück. Von so jemanden wollte er sich nicht unnötig provozieren lassen. Wäre es doch einfach Zeit- und Kraftverschwendung gewesen. Im Nachhinein war es dem Stillen auch recht egal, wer er war, wie alt und aus welcher Klasse er kam. Schon mit den ersten Sätzen hatte Raiko sich ein Eigentor geschossen - jedenfalls beim Weißhaarigen. Und damit hatte er es auch nicht unbedingt verdient, seinen Namen zu erfahren, welcher sowieso nicht preis gegeben werden würde.
Die Frage des Ravens hatte er registriert, aber noch nicht beantwortet. Erst einmal wollte er sich von den Worten des Anderen ironisch umhauen lassen. Aber diesem war Raven wohl als Zielscheibe wichtiger. War es nun wohl auch so, dass der Stumme wieder außen vor gelassen wurde. Entscheiden sollte man sich vielleicht mal, wäre durchaus günstiger gewesen. Seis drum. Erst, als er sich sicher sein konnte, dass dieser merkwürdige Typ verschwunden war, schlich sich wieder die Ruhe ein. ”…er hat dir gedroht…”, murmelte er schon recht beiläufig sagend und hob leicht die Lider an, um vor sich in die leere Runde zu blicken. Warum wurden sie überhaupt damit gestraft? Schon der Grund, dass dieser Kerl in der gleichen Klasse war, machte ihm die Schule auch nicht groß schmackhafter. Ganz im Gegenteil. Das Bein gewechselt, blieb so auch die Antwort auf die Frage von Raven aus. ”…lästiges Gesindel…”, aber damit sollte sie dann doch irgendwie indirekt beantwortet worden sein. Jedenfalls auf den Bezug des Unterrichts. So würde er auch lieber seine Zeit immer damit verbringen, in seinem Zimmer zu sein oder wo anders. Hauptsache nicht in einem Raum mit jemandem, der ihn als komisch bezeichnete, gar von sich gab, dass sie - Raven und er - in einer Gummizelle landen würden. War nur ein Wunder… wenn es den Typen so auf die Leber zu schlagen schien, dass dieser noch nicht in der Gummizelle gelandet war. Der Weißhaarige konnte sich nicht vorstellen, was schlimmer sein würde, als jemanden… - angebunden blickte er auf seine Hand, die er unter der anderen hervorgezogen hatte, um sie etwas zu mustern. Was würde schon schlimmer sein, als das Blut anderer an den Händen kleben zu haben?
Raven schwieg, wie er es die ganze Zeit über während dem Vortrag des Schülers getan hatte und blickte diesem noch eine Weile nach. Auch noch, als selbst der Herr vor ihm von alleine anfing zu sprechen. Auch auf diese Worte folgte erst Stille. Während sich aber in Ravens Gesicht schon etwas von dem zeigte, was kurz darauf losbrach. Man hielt es nicht für möglich, aber die einzige Antwort auf all das schien erst einmal ein auf alle Fälle zu Tode amüsiertes Lachen zu sein. Dabei stützte er sich mit einer Hand an den Baumstamm neben dem Anderen und hielt sich mit der übrig bleibenden den Bauch. Er liebte es einfach. Liebte SIE. Diese Menschen. Vor allem solche wie den Vogel von gerade. Das war goldwert gewesen. Und dieses Individuum befand sich auch noch in seiner Klasse. Wieder ein neues Gesicht.. wie schnell das alles ging. Und dieses hier war verdammt komisch. Zumindest besaß er die Art von Humor, die Raven mochte oder eher schon vergötterte. Denn das gerade war eine bühnenreife Vorstellung gewesen. Zwar hatte eine der anwesenden Krähen etwas ungehalten in die Rede des zuletzt dazu gestoßenen hinein gekräht, doch sah Raven selbst nichts negatives an dem Typen. Gut eigentlich schon, aber solange er sich daran erheitern konnten, war doch alles beim Besten. Und hier war es eben zutreffend. Es dauerte auch eine kleine Weile, bis der Junge endlich wieder von seinem Lachanfall los kam. „Gibt´s doch nicht“, brachte er noch etwas glucksend hervor, bevor er sich nicht existente Tränchen aus den Augenwinkeln wischte. Ja, auch der Engel war zu solch einem, als albern zu bezeichnendem, Verhalten fähig. Auch wenn es nicht oft geschah. Was von dem Lachen übrig blieb, war ein Grinsen. „Ja, das hat er tatsächlich~“ Es klang etwas zu begeistert. „Dieser Junge... Dieses ´lästige Gesindel´... einfach herrlich.“ Er würde am liebsten nicht in seiner Haut stecken? Der Junge wusste nicht, wovon er redete und sprach allem Anschein nach ohne vorher zu denken. An diese Art von Menschen hatte er am heutigen Tage schon einen Gedanken verschwendet gehabt. Nun ließen sie sich auch noch bei ihm blicken. Und selbst wenn es Gründe gegeben hätte, lieber nicht in der Haut des neuen Klassenkameraden mit dem großen Mund zu stecken, hatte das nichts mit seinem Leben oder irgendeiner eventuell grässlichen Vergangenheit zu tun. Eher mit anderen Dingen, von denen man nun schon einen Vorgeschmack bekommen hatte. Also war für genügend Spaß in der Klasse schonmals gesorgt. Es würde bestimmt lustig werden, wenn er Raven schon beim ersten Treffen zu solch einer Reaktion brachte, die am Ende nichts weiter als reiner Spott war. Auch wenn der gemeinte es gar nicht mehr mitbekommen konnte.
„Allerdings mag ich den Namen Ratespieler...“, fügte der Engel hinzu und richtete sich wieder ganz auf, wenn er auch noch nicht das Grinsen aus seinem Gesicht verscheucht hatte. Der andere neben ihm mochte nun sonst was von ihm denken... Es zerstörte den bisherigen Eindruck doch irgendwie. Doch war dies ja auch nur ein weiterer Teil seines Ich´s welches am Ende sein wahres Ganzes formte. Also musste man entweder damit leben und auch so etwas akzeptieren oder ihm einfach den Rücken zudrehen. Was ihm am meisten an all dem fasziniert hatte, war folgendes:“Seine Behauptung zum Schluss war ganz schön zielsicher, findest du nicht? Als hätte ich ihm meinen Lebenslauf ausgehändigt.“ Kurz kicherte er wieder, hatte seine Stimme auch endlich wieder einigermaßen ernst geklungen. Schlimm war es heute mit ihm. „Ohja, mein armes, armes Herz. Wurde ganz schlimm gebrochen. Weil Unrechtes Tun schnell zu Strafe führt und der liebe Herr im Himmel störrischen Sündern nicht gerne vergibt. Abweisung... ich weiß nicht, ob das das richtige Wort dafür ist... “ Er sah dabei nach oben, schienen seine Worte halb an den Weißhaarigen gerichtet zu sein. Wem sie noch galten, war in diesem Moment nicht sicher.
