Vorsichtig und nervös nickte die Weißhaarige. "Ja, das wäre mir lieber." Auch wenn es verdammt schwer werden würde, vor anderen die Finger von ihm zu lassen. Aber bis jetzt hatten sie das doch super geschafft - und das ohne Aufsehen zu erregen. Zwar würde es jetzt anders sein, weil die Beiden endlich zusammen waren, aber es würde machbar sein.. oder? Naja, es würde sich noch früh genug zeigen. Aber wie würde sie die Mädchen von ihm weg halten? Sie konnte sie ja nicht einfach nacheinander abschlachten. Es ertragen und lächeln oder durchdrehen und erneut Sachen nach ihm werfen? Najaaaa - lieber keine negativen Gedanken fassen - lieber kuscheln.
Also legte sie einen Arm um ihn und er machte es ihr auch gleich nach. Zufrieden seufzte die Weißhaarige und vergrub ihr Gesicht in seine Brust. "Das war mir irgendwie von Anfang klar.. das hast du extra gemacht. Böses Bubu..", murmelte sie gegen seine Brust und lächelte dabei. Doch dann wurde ihr Gesicht an seins heran gezogen und schon presste er seine Lippen auf ihre. Ohne zu zögern erwiderte Faiza den Kuss und drückte sich noch enger an ihn, falls das überhaupt noch möglich war.
Freundlich lächelte er zu der Weißhaarigen. "Dann werden wir es ihnen erstmal nicht sagen, kein Problem." Für einen Moment bekam er das Gefühl, etwas würde Faiza stören, aber da sie das kuscheln nicht unterbrach sondern sich nur noch mehr an ihn kuschelte, ignorierte er es. War wohl doch nur eine einbildung seinerseits gewesen.
Der Kuss, welcher er ihr auf die Lippen gedrückt hatte, wurde in vollen zügen erwiedert. Sanft fuhr der Blonde mit einer seiner Hände den Rücken an ihrer Wirbelsäule hinab während er den Kuss immer weiter fortsetzte. Während die Hand an ihrem Rücken sanft ihre Fahrt fortsetzte, legte er die andere Hand an ihr Gesicht. Zwar forderte der Kuss seine vollste Aufmerksamkeit, aber dennoch taumelte er kurz mit seinen Gedanken zu den anderen. Was würden wohl gerade Cynthia und Kuraiko machen? Das die noch auf der Insel waren, wusste er ja. Aber noch jemand? Er würde später einfach Faiza fragen. Gerade als er sich wieder auf de Kuss konentrieren wollte, bekam er einen anderen Gedankengang. Wie viel Uhr war es eigentlich? Die Vorhänge waren vor das Fenster gezogen, aber dennoch war es draußen sowieso dunkel, also machte das keinen Unterschied. Einzig und allein ein paar Kerzen erhellten das Zimmer - oder besser gesagt die überreste seines Zimmers. Aber es war ihm egal. Er hatte recht viel Menschengeld für dieses Zimmer ausgegeben gehabt. Aber es war ihm egal. Dafür lag er jetzt mit Faiza im Arm. Ein guter Deal. Und mit diesem abschließendem Gedankengang gab er sich wieder vollkommen dem Kuss hin.
Faiza hatte keine Ahnung, wie lang der Kuss andauerte, aber schließlich musste sich die Dämonin doch von ihrem Freund lösen um Luft zu schnappen. Sein Duft zog ihr in die Nase und sie war wie hypnotisiert. Es war jedes Mal das Gleiche. In ihrem Kopf war nur noch Rauch und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wie schaffte er es nur jedes Mal sie so fertig zu machen? Sie nahm den Anblick seiner bloßen Brust und die kräftigen Muskeln in sich auf und musste sich auf die Unterlippe beißen. Was für ein Mann! Und er gehörte allein ihr..
Die Fantasie ging mit Faiza durch und sie musste ihren Kopf schütteln um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Themawechsel! Und das ganz schnell! Sie legte ihr Gesicht an seinen Hals und schluckte schwer. "Ehm.. das mit dem Zimmer.. das .. tut mir leid. Ich kann es nicht oft genug sagen. Ich hab so ein schlechtes Gewissen." Entschuldigend hauchte sie ihm einen Kuss hinters Ohr und schmiegte sich an ihn.
Als sie dann nach einer halben Ewigkeit den Kuss wieder löste und nach Luft holte, sah der Dämon sie nur lächelnd an. Er erinnerte sich noch genau daran, wie ihm diese Schönheit das erste mal begegnete. Diese eine, muffige Bar. Dort fiel sie ihm ja sofort in sein Auge. Ihre schöne Haut, die langen seidigen Haare, die wunderschönen Augen, so blutrot wie die seinen. Irgendwie gab es zwischen den beiden schon immer eine Spannung die sie immer zueinander gezogen hatte. Wie es zwei Magnete auch taten, hatten sie sich immer wieder gegenseitig zueinander gefunden. Und nun, nach den ganzen Jahren hatten sie endlich endgültig zueinander gefunden gehabt. Nun gehörte ihm diese wunderschöne Frau. Ihm ganz allein.
Sie schmiegte sich an ihn und küsste ihn hinter das Ohr. Erneut entschuldigte sie sich für sein Zimmer bei ihm. Zärtich streichelte er ihren Kopf. "Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Das ist nicht schlimm.", flüsterte er ihr in das Ohr während er seine Arme um sie legte und sie sanft streichelte. "Hörst du meine Fy? Es ist nicht schlimm."
Nur langsam öffneten sich die Augen der Weißhaarigen. Nanu? Wann war sie denn eingeschlafen? Müde gähnte die Dämonin und blieb noch ein bisschen liegen. Man.. das war vielleicht ein verrückte Traum gewesen! Fliegende Gegenstände, Blut, Schmerzen - all das hatte sich so real angefühlt. Dann vernahm Faiza ein Vibrieren. Das ist jetzt hoffentlich mein Handy.. Woah?! WIE VIEL UHR HABEN WIR?? Panisch wollte die Weißhaarige sich aufsetzen, wurde aber an einem Arm gehindert. "Was zum..?" Faizas Blick wanderte zur Seite und ihre Augen weiteten sich überrascht. Das alles war also doch kein Traum gewesen. Kurya lag neben ihr, schlief und atmete ruhig und gleichmäßig.
Glücklich lächelte die Dämonin ihren schlafenden Freund an und rüttelte dann vorsichtig an seiner Schulter. "Kurya .. Kurya.." Hoffnungslos. Wenn er nicht sofort aufstehen würde, würden die Beiden zu spät kommen! Nun rüttelte sie etwas heftiger und schlängelte sich aus seinem Arm. Dann hopste sie zu ihrer Tasche um ihr Handywecker abzuschalten. Wo hatte sie denn jetzt ihre Uniform? Sie hatte es vollkommen vergessen. Verzweifelt sprang sie von einem Zimmer ins Nächste und brummte dabei mürrisch. Sie wäre am liebsten länger mit ihm im Bett geblieben.. aber Schule bleibt Schule.
Etwas schüttelte an ihm. Vorsichtig öffnete der Blonde seine Augen, da sah er auch schon die roten, glücklich schauenden, Augen von Faiza. "Guten Morgen Faiza~" Verschlafen schlug er ein paar mal die Augen auf und zu bevor er es dann seiner Freundin gleich tat und auch aus dem Bett stieg. Die Weißhaarige war in das Badezimmer seines großen Nobelzimmers gegangen während er einfach am Schrank nach neuer Kleidung für sich suchte. Der Blonde erinnerte sich noch genau daran, wie er letzte Nacht die Kleidung der Dämonin über die Heizung im Bad gelegt hatte. Aber nunja, jetzt kümmerte sich der Dämon selber auch erstmal um das anziehen seiner Kleidung.
"Was hat dir Cynthia denn so geschrieben?", fragte er. Das vibrieren ihres Handy's hatte er gerade noch so mitbekommen und so früh morgens versand Cynthia als einzige SMS. So war es immer, so war es ihre Tradition. Manchmal wurde der Blonde und die Weißhaarige ja schon von Cynthia geweckt, noch bevor sie selber angezogen war. Man konnte es mit der Pünktlichkeit auch etwas übertreiben, aber so war sie halt. Bei der Vorstellung, sie hätte die beiden persönlich im Zimmer geweckt, musste er schmunzeln. Wie wohl ihre reaktion gewesen wäre, wenn sie die beiden nackt in einem Bett hätte liegen gesehen? Aber naja. "Was hast du die ersten Stunden?", fragte er nun. Er wollte gerne wissen, welches Fach ihm jetzt noch ein paar schöne Stunden raubte. Viel lieber wäre er erst später aufgestanden. Und das Zimmer musste er ja auch noch aufräumen. Grinsend schüttelte er den Kopf als er die Trümmer seines Zimmers begutachtete. Wenigstens das Bett und der Schrank waren ganz geblieben. Ob der TV auch noch gehen würde? Wer weiß.
Erst jetzt fiel der Dämonin ihre Kleidung auf der Heizung auf. Sofort ging sie auf diese zu. Seit wann war sie denn so vergesslich? Musste an ihm liegen. Sie konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Kurya war ihr Freund. 'Mein Freund' echote immer wieder in ihrem Kopf. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Zufrieden lächelnd nahm sie ihre Klamotten von der Heizung. Sie waren schön warm. Dann fackelte sie nicht lange und streifte sich diese schnell über, solange sie noch warm waren. Das hinterließ ein wundervolles Gefühl auf ihrer Haut. Dann vernahm sie erneut seine Stimme und lächelte ihn strahlend an. Als er dann Cyn erwähnte, musste sie unwillkürlich kichern, hielt sich dann aber die Hand vor den Mund und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. "Ich weiß nicht ob ich dir das erzählen darf!" Danach zeigte sie ihm ihre Zunge und tänzelte zurück ins Bad wo sie sich frisch machte. Als er ihr die nächste Frage stellte, grinste sie sich selbst im Spiegel an und rief aus dem Bad heraus. "Ich glaub Geschichte!" Genauso mit leichten Schritten tänzelte sie wieder raus, machte eine Drehung um ihn, gab ihm dabei einen Kuss auf die Wange und tänzelte auch schon wieder aufs Bett. Wie nannte sie sich manchmal? Prima Ballerina! "Hoffentlich sind alle nett.. ich will in der Klasse nicht durchdrehen." Ein wenig Sorgen machte sie sich schon, immerhin war ihre Fähigkeit nicht gerade eine harmlose. Er schien das Zimmer zu begutachten und Faiza musste sich ein Kichern verkneifen.
Als ihm seine Weißhaarige Freundin eine antwort auf seine Frage gab, lachte er nur leicht. "Wen hat Cyn denn diesesmal umgebracht?" Neugierig sah der Dämon ihr zu wie sie graziös durch die Trümmer des Zimmers tänzelte während er sich gerade anzog. "Ich hab Mathe.", meinte der Blonde noch einmal kurz seufztend. Bevor er es sich versehen konnte, bekam er auch schon von ihr einen Kuss auf die Wange. Das einzige was er aber noch von ihr sehen konnte, war ihr - schöner - Hintern wie er wackelnd wieder in das Badezimmer seines Nobelzimmers verschwand. Grinsend sah er sich nochmal in seinem Zimmer um. Selbst wenn es nun, nach dieser Nacht, eine totale Bauruine war, so war sein Zimmer dennoch einige Deut's besser als die normalen Zimmer. Ein eigener Tv? Für alle anderen fehlanzeige. Ein eigenes Badezimmer? Gemeinschaftsbad ist für die anderen angesagt. Ja, er war zufrieden mit seinem Zimmer. Selbst wenn es in Trümmern lag, es war dennoch besser wie die Standartzimmer. Ob man bei der Heimleitung einfach für wenig Geld das Zimmer renovieren lassen konnte? Er sollte mal nachfragen.
Kurya war schon lange fertig als seine Freundin dann auch aus dem Badezimmer kam und bereit war. Lächelnd zog er sie zu sich und legte den Arm um ihre Hüfte als sie das Zimmer verließen. "Du musst keine Angst haben. Du hälst ja auch Shin seine Baumdiagramme und seine Wurzelrechnungen aus, also wird der Unterricht ne leichtigkeit." Lächelnd schritten die beiden nun auf das Schulgelände los. Unterricht wir kommen. Leider.
Als er einen Arm um ihre Hüfte legte, lächelte sie ihren Freund zufrieden an und packte sich ihre Tasche. Bei seinem Witz musste sie auflachen und schmiegte sich kurz an seine Schulter. Ob Shin auch hier war? Sie hatte seit Ewigkeiten nichts mehr von ihm gehört. Und wenn, wie würde er auf Cyn reagieren? Ob es diesmal mit den Beiden klappen würde? Wär doch schön.. immer zu viert weg gehen, Doppeldates und so. Aber wie sollte sie Cynthia sagen, dass sie jetzt tatsächlich mit Kurya zusammen war? Und sollte sie ihr auch gleich sagen, dass das mit den Beiden schon seit mehreren Jahren so ging? Oh.. wo hatte sie sich da nur rein geritten. Trotzdem würde man es nicht vermeiden können. Sie war sich sicher, dass es Kurya nicht gefallen würde, das alles auf Dauer geheim zu lassen. Sie würde ihn auch am liebsten in aller Öffentlichkeit umarmen können.. aber.. naja das ging eben noch nicht. Faiza stieß einen langen Seufzer aus und schritt mit ihm aufs Schulgelände zu. Es wäre so schön ihn in ihrer Klasse zu haben.. aber neeein. Ach Schicksal, was tust du nur? Ob sie sich mit jedem verstehen würde? Hoffentlich. Aber Sport wäre sowieso kein Problem fürs Erste. Sie konnte eine richtige Sportkanone sein. Erst kurz vor der Schule ließ sie von Kurya ab, was ihr einen Stich ins Herz gab. Sie wollte länger seine Hand halten können.. naja. Bald.
Wieso hatte der Blonde noch einmal gesagt, dass Calleigh bei ihm im Zimmer schlafen konnte? Genau diese Frage stellte sich der Dämon nämlich während er sie beim laufen stützte und sie sich langsam zu seinem Zimmer hin kämpften. Laufen konnte man das ja nicht nennen, war jeder Schritt von der Blondine mit mindestens einem Schmerzerfülltem Gesicht begleitet. Nach einigen Minuten hatten sie es dann auch endlich bis hin zu seinem Zimmer geschafft, schloss er die Tür auch sofort auf. Ihre Tasche legte er einfach auf die Couch während er das Mädchen vorsichtig auf sein Bett absetzte. Nachdem dies getan war, sah sich Kurya erst einmal wieder in seinem Zimmer um. Es war..als ob nichts passiert gewesen wäre. Das ganze Zimmer war komplett renoviert! Alle Möbel waren wieder vollkommen ganz, der Teppich war sauber, die Wände nicht beschädigt. Alles war wie vor einigen Tagen, gänzlich ohne jede Spur der Verwüstung. Alles war ohne ein Zeichen von Faiza's Wutanfall.. Langsam ließ sich der Blonde einfach auf das Bett nieder, legte sich auf den Rücken und schloss einfach die Augen. Das da noch jemand recht nah von ihm auf seinem Bett saß, dass ignorierte er einfach mal..