Der Dämon war so schnell wie er konnte die Treppen wieder hinabgestiegen. Er merkte, wie schlimm der Ort für Calleigh war. Es dauerte ein paar Minuten, bis er mit Ihr auf dem Arm endlich dort ankam, wo er hin wollte. Kurya konnte immernoch hören, dass sie weinte. Das ganze hier war einfach zu viel für sie. Jetzt jedoch hatte er den Ort erreicht, wo er hin wollte. Geschickt schloss der Dämon mit der Linken Hand die Tür zum großen Zimmer auf und schritt herein. Calleigh setzte er auf das Bett, darauf bedacht, nicht an Ihr Handgelenk zu kommen. "Machs dir bequem. Willst du was trinken?", fragte der Dämon leicht besorgt das Mädchen auf seinem Bett. "Hey, wein doch nicht..alles in Ordnung.." Aus einem Reflex raus, nahm der Dämon das Mädchen in dem Arm. Er hoffte, dass sie sich wenigstens so beruhigen könnte.
Einen kurzen Moment lang, brannte die Schulter Kuryas wieder wie Feuer Es war, als ob die Wunde weiter geöffnet war, als vorher. Also ließ die Betäubung von dieser Lil nach und der Körper startete seinen, für Dämonen jedenfalls, normalen Heilprozess. Spätestens Morgen würde er wieder bei all seinen Kräften sein. Aber wie sah es da mit Ihr aus? Sie konnte sich verwandeln..aber beschleunigte das auch Ihre Wundheilung? Wenigstens hatte er Ihr Handgelenk fixiert. Kurya löste die Umarmung leicht, aber hatte die Arme immernoch um sie gelegt. "Wein nicht..ja?"
Sie hatte nur noch weg gewollt und zu ihrem Glück erfüllte Kurya ihr diesen Wunsch auch. Er war die Treppen wieder runter gegangen, war gelaufen, bis sie an einer Tür angekommen waren, bei der Calleigh nicht wirklich erkennen oder zuordnen konnte, wo sie sich überhaupt befanden - erneut an diesem Tag. Sie sah nur verschwommen, als er sie auf das Bett setzte. Auf seine Frage hin nickte sie nur, da sie wusste, dass er sie nicht verstanden hätte, wenn sie versucht hätte, zu sprechen. "Iich-" fing sie an, wollte eigentlich sagen, dass sie gar nicht weinen würde, aber das hatte sowieso keinen Sinn. Jeder der Augen im Kopf hatte würde sehen, dass sie eben nicht nicht weinte. "Nichts ist in Ordnung!" rief sie schluchzend und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Ein recht komisches Bild, aber das war ihr egal. Sie versuchte, sich einigermassen wieder zu fangen und als Kurya sich wieder leicht von ihr entfernte, wischte sie sich mit der rechten - nicht gebrochenen - Hand übers Gesicht; die Tränen weg. Sie wollte überhaupt nicht weinen. Selbst als ihre Mutter sie geschlagen hatte, hatte sie kaum geweint. Und jetzt fiel es ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten? Das gefiel ihr nicht. Und Kurya würde ihr das sicher noch lange vor die Nase reiben. Auch nicht gerade die besten Aussichten. Sie schluckte und blinzelte, ehe sie sich umsah. Wo war sie hier überhaupt? Alles sah so gross aus. Nicht wie Kuryas Zimmer. "Wo sind wir?" fragte sie, auch wenn man sie kaum verstehen konnte. Wirklich beruhigt hatte sie sich noch immer nicht, aber zumindest war sie soweit, einigermassen ihre Umgebung zu registrieren.
Auch wenn sie nach wie vor schluchzte, so hatte sie sich immerhin etwas gefangen, und so konnte er auch wieder seine Hände von Ihr nehmen. Gelassen stand er auf, und stellte sich vor sie, als sie verwirrt fragte, wo die beiden jetzt währen. Mit ernster Mine sah er zu Ihr. "Das ist mein Zimmer.", sprach er voller ernst zu Ihr. Natürlich würde sie Ihm nicht glauben. Immerhin waren die beiden am Nachmitag auch in "seinem" Zimmer gewesen. Nun, beide Zimmer waren seine gewesen, aber ob sie Ihm auch glaubte? Naja, und selbst wenn sie es nicht tat, war das ja egal.
Kurya schritt kurz in das Bad und wusch sich nochmal schnell das Gesicht. Mit schnellem Schritt ging er zu einem kleinen Kühlschrank und nahm eine Flasche Wasser heraus. Mit der Flasche setzte sich der Blonde wieder zu der Blonden und reichte Ihr die Flasche. "Hier, trink was.", meinte er etwas besorgt zu Ihr.
Wollte sie ihn jetzt auf den Arm nehmen? Und das in so einer Situation? "Das kann nicht dein Zimmer sein. Ich..wir waren heute schon in deinem Zimmer. Und...es war kleiner..sie wie meins." sagte sie, auch wenn sie schon fast zu müde war, um darüber zu diskutieren. Aber dass sie es überhaupt schaffte, darüber zu diskutieren, war doch schonmal ein positives Zeichen, nicht? Sie folgte ihm mit ihren Augen und war immer mehr verwirrt. Sie war zwar erst vor kurzem hier angekommen, allerdings hatte man ihr gesagt, dass alle Zimmer so wie ihres waren. Also konnte das hier doch unmöglich seines sein. Oder? "Es gibt hier...ein Bad?" fragte sie, als er wieder da war. Eine Dusche wäre nicht schlecht, auch wenn sie gerade erst aus eine Quelle kamen. Aber wirklich sauende wurde man darin ja nicht. Sie nahm die Wasserflasche, die Kurya ihr reichte und drehte sie auf. Dann setzte sie sie an ihre Lippen und trank einen großen Schluck daraus. Weitere folgten, bis die Flasche nur noch zur Hälfte gefüllt war. Ja, sie hatte Durst gehabt. Und das konnte man daran jetzt auch sehen. "Warum ist das alles passiert?" fragte sie flüsternd, eigentlich eher zu sich selbst als zu Kurya, der nun auch wieder neben ihr saß. Sie wollte schon eine Antwort..nur wollte sie gleichzeitig auch nicht groß darüber sprechen. Nur konnte sich beides gleichzeitig nicht erfüllen.
Sie glaubte Ihm nicht. Wie er es erwartet hatte. Der Dämon grinste leicht. "Wenn es nicht mein Zimmer wäre, wieso hab ich einen Schlüssel?", meinte er leiße und ruhig als Antwort. War ja klar, dass sie so reagieren würde. Immerhin war sie doch heute Nachmitag auch schon in einem seiner Zimmer gewesen. Aufjedenfall war das jetzt hier sein Zimmer. Er sah in Ihrem Gesicht, dass sie sehr Verwirrt von der Tatsache war, das es hier ein Bad gab. Kurya musste fast schon lachen, so unglaubwürdig guckte Call zu Ihm. "Ja, es gibt hier ein Bad. Und auch einen eigenen TV und Kühlschrank." Dabei deutete er zuerst zu der Tür zum Badezimmer und dann zu der Couch und dem TV. Wenn man es mal so betrachtete, waren diese Edelzimmer, so wie das hier ganz schön unfair den anderen gegenüber ausgestattet. Zufrieden sah der Dämon zu, wie Calleigh die halbe Flasche austrank. Als sie fertig abgesetzt hatte, nahm er die Flasche und trank die andere Hälfte in einem Schluck. Er brauchte Flüssigkeit um den Blutverlust auszugeichen. Call fragte leiße etwas. Kurya berührte nur sanft Ihre Schulter und versuchte sie wieder aufzumuntern. "Das ist doch egal. Hauptsache, es ist vorbei." Meinte er nur zu der Frage von Ihr. Selbst wenn sie keine Antwort haben wollte, so hatte sie doch eine bekommen.
Das waren berechtigte Argumente. Nur verstand Calleigh immer noch nicht ganz, wieso Kurya jetzt dieses Zimmer haben sollte und nicht sein altes. Allerdings wollte sie nicht wirklich weiter nachfragen. Morgen sicher, aber nicht mehr jetzt. Jetzt war es egal, ob das hier wirklich sein Zimmer war oder nicht. Hauptsache, sie konnte irgendwo schlafen - und das nicht in einem Zimmer, vor dem Leichen lagen oder sogar ganz unter freiem Nachthimmel. Sie folgte der Richtung, in die er deutete und war noch immer verwundert darüber. Aber ihr gefiel es hier, warum das also alles in Frage stellen? "Und darf ich..das Bad benutzen?" fragte sie fast schon vorsichtig, woran man einmal mehr erkennen konnte, dass es ihr nicht wirklich gut ging. Eine Frage vorsichtig zu stellen, war einfach nicht ihre Art. Und das musste selbst Kurya schon wissen. Er hatte ihr die Flasche aus der Hand genommen und selbst den Rest getrunken, doch Calleigh sagte nichts dazu. Weder protestierte sie noch bestand sie darauf, eine ganze Flasche für sich haben zu dürfen - wie sie es sonst gemacht hätte. "Vielleicht ist es vorbei..aber nicht vergessen.." flüsterte sie und musste daran denken, wie der Gang ausgesehen hatte. Es war grausam gewesen und sie verstand einfach nicht, wie man so sein konnte. Selbst als Werwolf...hatte man doch eine gewisse Disziplin. Jedenfalls hatte sie das geglaubt. Aber sie war eines Besseren belehrt worden. "Ich hab noch nie solche Angst gehabt...selbst nicht, als-" Sie brach ganz bewusst mitten im Satz ab, da sie ihm nichts von ihrer Mutter erzählen wollte. Sie war Vergangenheit...so wie auch der Angriff der Werwölfe Vergangenheit war. Nur konnte man sie einfach nicht vergessen.
Der Dämon konnte in dem Gesicht von Calleigh sehen, wie verwirrt sie war. Einerseits war es sehr belustigend, Sie so zu sehn, jedoch war es zugleich auch etwas, was dem Dämon sagen sollte, dass Sie wirklich durcheinander war. Aus der Fassung bringen? Sie? Bis vor wenigen Stunden hatte der Blonde darüber gelacht und es für unmöglich gehalten. Aber jetzt sahs auf seinem Bett der Beweiß darauf, dass es eben doch möglich war. Etwas freundlich sah er zu Ihr runter. "Klar darfst du..", sprach der Dämon noch. Aber was wollte Sie nach dem Duschen denn bitte anziehen? Immerhin hatte sie Ihre kaputten Klamotten an der Quelle gelassen. Und er selber hatte hier auch noch nicht seinen ganzen Kram. Die Invasion der Werwölfe kam Ihm irgendwie dazwischen, als er das Zimmer einräumen wollte. Naja, Ihm machte es ja kein Problem, Halbnackt durch das Waisenhaus, zu seinem "anderen Zimmer" zu laufen. Aber Sie wahrscheinlich schon. "Wenn man schon die Schlacht überlebt hat, werden die erinnerungen daran dich erst recht nicht umbringen können.", meinte er freundlich, und streichelte Ihr vorsichtig über die Schulter. Calleigh wollte noch etwas sagen, jedoch verstummte sie Im Satz. Gelassen sah der Dämon zu Ihr. "..als...wer?", wiederholte der Dämon. "Ach, versteh schon. Thema über das man net reden will undso.", er lachte leise. "Kenn ich, kein Problem." Meinte er noch leicht wieder freundlich. Also, was war jetzt mit Duschen?
Sie war wirklich froh darüber, dass sie die Dusche benutzen durfte, nur stellte sich die Frage, was sie danach überhaupt anziehen konnte. Ihre eigenen Sachen hatte sie definitiv nicht hier. Und etwas von ihm abzuziehen, war auch nicht gerade die beste Lösung. Aber besser als nichts. Als er ihr über den rücken strich, zuckte sie kurz zusammen, lächelte dann aber leicht. "Umbringen..nein...aber...egal. Wahrscheinlich verstehst du das gar nicht.." murmelte sie vor sich hin und sah dabei auf den Boden. Hauptsache, das blieb alles unter ihnen. Was würde das nur ein Licht auf sie werfen? Wow, schlimmster Abend deines Lebens und du denkst an dein Image..." sagte sie in Gedanken zu sich selbst und schüttelte kaum merklich den Kopf. Froh darüber war sie, dass er verstand, dass sie nicht weiter darüber reden wollte. Sie wusste ja selbst nicht, wieso ihr Dad rausgerutscht war. "Ja..vielleicht irgendwann mal." sagte sie, war sich aber nicht sicher, ob sie überhaupt irgendwann mit jemandem darüber sprechen würde. Sie dachte selbst nicht gern daran und war zumindest in diesem Punkt froh, von zu Hause weggekommen zu sein. Nur wegen ihrer Schwester nicht. "Wo ist mein Handy?" fragte sie fast panisch; es durfte auf keinen Fall verschwunden sein! Sie brauchte es, musste wissen, wie es ihrer Schwester ging.
Einige Zeit später sah sie Kurya wieder an, ihr Gesichtsausdruck fragend. "Und was kann ich anziehen, wenn ich fertig bin mit duschen?" stellte sie nun ihre Frage, die ihr schon eine Weile durch den Kopf schwirrte, die sie gleichzeitig aber auch immer wieder verdrängt hatte, da es hier und da Wichtigeres gab, über das man sprechen konnte.
"Kann sein.", meinte der Dämon nur lachend. Er war ganz andere Sachen gewöhnt, als Sie es war. Sie dachte anscheinend gerade über irgendwas nach und Kurya wollte Sie nicht so ganz stören dabei. "Wenn du willst gerne. Erwarte aber nicht, dass ich dann genauso plaudere." antwortete er lachend. Wieso sollte er denn auch schon irgendwas erzählen? Er würde nichtmal seinem unbekannten und jetzt getroffenen Halbbruder Väterlicherseits etwas davon erzählen. Vorallem hatte er soetwas ja auch gar nicht. Wenige Augenblicke später aber passierte etwas lustiges. Calleigh kramte aufeinmal an sich herum, ob sie Ihre Taschen durchsuchen wollte. War Ihr klar, dass sie nur Unterwäsche und ein nasses Handtuch "trug"? Da gab es keine Taschen..Sie suchte nach Ihrer Aussage nach Ihr Handy, welches wohl extrem wichtig war. Leicht zufrieden lächelte der Dämon. Zum Glück hatte er mitgedacht, als sie eben noch Bewusstlos war. "Und du schuldest mir wieder was Süße.", meinte er scherzend, als der Blonde Ihr Handy hervorholte. "Ich dachte mir mal, es wäre wichtig, und so hab ich es noch schnell mitgenommen, als du deine Klamotten weg geworfen hattest." Er kratzte sich jetzt jedoch mal verlegen am Kopf. "Aber der Akku ist glaub ich leer..musst es wohl morgen aufladen.." Jetzt grinste er wieder und lachte kurz, als er sah, das sie nun auch lächelte.
Wenig später aber, sah sie Ihn fragend an, und stellte auch gleich die ersehnte Frage. Was sollte sie nach dem Duschen anziehen. "Im Bad dürfte noch nen Kimono hängen..wenn dir das nichts ausmacht.", sprach er leicht müde. Wollte sie jetzt Duschen gehn? In...seiner Dusche? Warte mal, einen Moment. Ja, er hatte Ihr angeboten da zu duschen, keine Frage, aber immerhin war das hier Sein Zimmer. Hatte er dadurch sowas wie Begleitrecht? Ein grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er verschränkte die Arme vor seinem noch teilweiße verdreckten Oberkörper. "Ich könnt auch ne Dusche gebrauchen..was dagegen wenn ich dich begleite?" Er grinste leicht unverschämt.