Das Dōjō wird sowohl für den Kampfunterricht als auch für die Kampf AG gebraucht. Man kann sie aber durchaus auch als Meditationshalle verwenden. Das Dōjō ist ein grosser Raum, das ziemlich dank der unzähligen Fenster gut beleuchtet wird. Das ganze Haus ist aus Holz gebaut und deshalb sind jegliche Feuerspielchen oder gar Rauchen strengstens verboten. In der ersten Hälfte ist der Boden ebenfalls aus weichem Holz, in der zweiten Hälfte befinden sich Matten für Anfänger der Kampfkunst. Neben dem Dojo befindet sich ein kleiner Umkleideraum für Mädchen und Jungen. Gutes Training hat keine Zeit für visuelle Ablenkungen!
Man konnte immer lauter die Stimmen von Schüler vernehmen, welche sich sammelten. Also war wohl gleich die Pause vorbei und der Unterricht sollte beginnen. Der junge Lehrer sah wieder zu der Schwarzhaarigen, welche kurz was auf ihrem Handy tippte und es dann wegsteckte. Er lächelte zu ihr, als sie ihn wiederholte. "Annordnung des Direktors.", meinte der Silberhaarige, bevor er sich aufrichtete. Zu dem Lächeln und ihrer Aussage sagte er im ersten Moment nichts, bis er aber dann doch etwas sagte. "Hätte ich nur früher sowas durchgenommen. Viele gute Schüler sind bei dem Kampf gestorben." Es klingelte und Slevin sah kurz auf seine Uhr, aber Velia hatte sich schon zur Tür begeben. "Stimmt, jetzt kanns losgehn.", meinte er nur und drehte sich um. Im ersten Moment fragte er sich ja, wieso sie nicht einfach die Tür öffnete, aber die Antwort gab es schnell. Der Kurzhaarige hatte doch die Tür abgeschlossen gehabt. Ohne sich groß die Mühe zu machen, den Schlüssel zu suchen, schnippte er kurz mit der Hand und entriegelte die Tür einfach mit ein bisschien Magie. "Ladies first.", meinte er noch, nun etwas leißer damit ihn die anderen Schüler nicht mehr verstehen konnten. Als sie schließlich aus dem Raum ging, schritt er ihr hinterher. Aus dem Augenwinkel sah er schon als er die Tür schloss wie viele Schüler es waren. Er kramte sein Notizbuch wieder hervor und tat so, als würde er etwas notieren. Es sollte ja immerhin so aussehn, als hätten die beiden wirklich Noten besprochen.
Mit einer erhobenen Hand trat er vor die Schüler, da er jetzt den Unterricht beginnen würde. "Wir haben mal wieder zusammen Unterricht.", sprach er mit einem Lächeln im Gesicht als er die Gesichter der Schüler ansah. Wie? Nur zwei von der letzten Stunde waren noch da? Na hoffentlich waren die anderen alle nicht gestorben. Aber das nur Matheo und Caiwen gerade hier waren und der Rest der Klasse aus neuen Gesichtern bestand überraschte ihn schon etwas. "Na, viele Gesichter seh ich heute zum ersten mal hier." Als die Schüler sich in einem Halbkreis um ihn herrum stellten, lächelte er weder freundlich. "Für all die neuen, mein Name ist Slevin Baylon. Ihr könnt mich auch gerne Slevin nennen, ein Mr. Baylon verlang ich nicht.", sagte er laut genug, dass ihn auch alle verstehen konnten. Jetzt würde wohl der Unterricht beginnen. Nun, er wusste ja genau was er machen wollte. Mit einem Lächeln fing er wieder an zu reden. "Ein paar von euch werden sich wohl fragen, was genau macht man eigentlich im Kampf-Unterricht. Nun das ist eine viel gehörte Frage. Manche denken bei dem Begriff gleich direkt ans Kämpfen, aber ich sag euch dazu nur eins. Wenn ihr in meinem Unterricht hier einen Kampf bis aufs Blut beginnt, zieh ich die verantwortlichen dafür an ihren Haaren zum Direktor. Verstanden? Wir haben dieses Fach hier, damit ihr lernt euch zu verteidigen wenn es in zu einem kampf kommt, nicht damit ihr auf der Krankenstation landet." Okay, der Teil mit dem an den Harren zum Direktor ziehen war vielleicht etwas übertrieben gewesen und passte wohl ganz und gar nicht zu seinem freundlichen und lockeren Verhalten am Anfpang, aber das musste er einfach erwähnen. Wenn er es nicht getan hätte, wär bestimmt bei der ersten Übung direkt ein richtiger Kampf entstanden. Er kannte doch die ganzen Schüler hier. Auch wenn in jedem Unterrichtsfach größtenteils andere Schüler wahren, so unterschieden sie sich dafür weniger in ihrem Verhalten. Es gab die ruhigen, welche auf den Lehrer hörten, die schüchternen welche kau ein wort rausbrachten und am liebsten im Boden versinken würden und es gab die wilderen Schüler, von denen nur genug an der Schule rumliefen. "Wärmt euch am besten erstmal auf. Paar Dehnübungen machen und so weiter. Während ihr die macht, werde ich euch noch ein paar Dinge erzählen." Freundlich sah er immer noch in die Runde. Mit der Hand machte er eine Geste während er leicht zur Seite trat. Während sich die Schüler im Dojo verteilten und anfingen sich aufzuwärmen, ging er von einem Schüler immer zum nächsten während er wieder anfing zu erzählen. "Zu guter erst, möchte ich darauf Hinweißen, dass jegliche Art von Feuer hier komplett verboten ist. Also auch bitte nicht nach dem Unterricht draußen ne Zigarette anstecken. Macht das meinetwegen auf dem Pausenhof oder sonst wo, nur eben nicht hier.", sprach er zu den Schülern während er von einem zum nächsten weiterging. Sein Freundlicher Tonfall blieb konstant erhalten. "Wie viele von euch wissen, gab es letzte Woche einen schlimmen Kampf hier auf der Insel. Ich denke mal auch den neuen wird das nicht entgangen sein, immerhin ist man noch überall am wiederaufbauen. Manche Schüler sind leider auch bei der Verteidigung der Insel gestorben." Der junge Lehrer hatte seinen Rundgang zwischen den Schülern beendet und stellte sich nun so, dass ihn wieder alle ansehen konnten. "Auf Wunsch des Direktors soll ich euch in nächster Zeit in zwei Punkten lernen. Erstens in Anti-Werwolf Techniken und zweitens soll ich euch beibringen wie man Mitschüler in einem Kampf effektiv und sicher beschützen kann." Wieder lächelnd sah er in die Gesichter seiner Zuhörer. "Nun, habt ihr noch welche Fragen am Anfang?"
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo murrte erst nur, als Raphael zu ihm meinte, Slevin nicht gesehen zu haben. Während er so tat, als würde er darüber nachdenken, denn sich zu fragen, warum der Lehrer nicht da war und wo er war, waren hoffnungslose Überlegungen, bat Raphael plötzlich um einen Moment zur Eigenbeschäftigung. Mathéo, der von dieser Höflichkeit fast schon schockiert war, nickte nur halb baff. Noch ehe er sich erholen konnte, kam schon die nächste unerwartete Aktion: Der Möller streckte ihm sein Handy entgegen, auf dem Mathéo eine Nachricht lesen konnte. Zuerst dachte er daran, dass die Allgemeinheit es als unhöflich ansah, fremder Leute Nachrichten zu lesen, dann aber dachte er an die derzeitige Situation. Immerhin konnte er die Nachricht nicht heimlich lesen. Nein. Sie wurde ihm wortwörtlich vor die Nase gehalten und er sollte (!) sie lesen. „Hä?“, war des Tristams erste Reaktion. Erst als ihm klar wurde, was Raphael meinte, kam er ins Stutzen. Der Schock saß ihm noch im Hemd, als er das Ende der Nachricht betrachtete. Andernfalls hätte er nicht erst eine Sekunde später aufgelacht. „Achso, ne, ja, scheinbar schon. Sollte sicher so ‘nen Smiley sein.“ Mathéo konnte sich einfach nicht beherrschen und las die gesamte Nachricht, während er nachdenklich auf den Tippfehler geschaut hatte. Von einer Lilian hatte er noch nicht gehört gehabt, musste irgendeine andere Klasse sein. Dafür, dass Raphael so frisch an der Schule war – zumindest glaubte das Mathéo -, hatte er aber schon interessante Begegnungen gehabt. Bei einem Mädchen war er sich nicht sicher, ob er sie mochte und ein zweites hatte Spaß daran, ihn damit zu piesacken. Sah nach einer typischen Teenagersituation aus: Zwei unwissend verliebte und eine dritte, die sich dazu berufen fühlt, die beiden zusammen zu bringen. Der Tristam wollte ihm nichts unterstellen, konnte auch total anders sein, aber wenn doch, wäre es Klischee. Mathéo musste lachen. Ja, er lachte einfach drauf los. Die paar Verhaltensweisen, welche er von Raphael erlebt hatte inklusive der offenkundigen SMS und dazu der Gedanke von Liebe … Nicht dass der Rotschopf selbst so viel Erfahrung mit derartigen Gefühlen hatte, aber was ihm durch Bücher und Filme nahgelegt wurde, biss sich giftig mit dem Bild des Möllers. Noch halb im Auslachen richtete Mathéo einen gut gemeinten Rat an ihn, denn so sicher konnte man sich nicht sein, dass er es andernfalls für sich behalten hätte. „Besser, du sagst Lilian nicht, dass du mir die Nachricht gezeigt hast.“ Zusätzlich zwinkerte er ihm mit einem Ticken Schalk im Hintergrund zu. Lilian müsste schon eine besonders individuelle Art haben, wenn sie es begrüßen würde, dass Raphael so vertraut scheinende Nachrichten Unbekannten zeigte. Das Aufgehen einer Tür war zu vernehmen und wohl nicht nur Mathéo drehte sich dem Ursprung des Klanges zu. Slevin erschien - der Lehrer war endlich da. Doch statt einem fröhlich jauchzendem Gesicht, schaute ein dämonisches, fragendes und vor allem misstrauisch Gesicht zum Lehrkörper. Vor ihm kam nämlich Velia aus demselben Raum. Was hat denn das zu bedeuten? Schoss es ihm sofort durch den Kopf. Zum Glück für seine faule Haut kam Velia direkt zu ihm und stellte sich neben ihn. Slevin begann zwar schon die Stunde, jedoch wandte sich der Dämon dennoch direkt an das schwarzhaarige Mädchen. Mit leiser Stimme, sodass er niemanden störte, fragte er sie: „Was habt ihr denn da drinnen getrieben?“ Vielleicht klang er wirklich etwas sarkastisch, als würde er ihnen scherzhaft etwas unterstellen. Sollte man nicht erkennen, dass er die Frage ernst und auch ein kleines wenig besorgt meinte, war es ganz allein die Schuld seines mangelnden Ausdrucks. Slevin, der seinen Einstieg gefunden hatte weckte Mathéos Interesse ruckartig, als er von Anti-Techniken sprach. Gegen Werwölfe, mh? Das klang schon mal ganz interessant. So viel hatte Mathéo bisher wirklich nicht mit den haarigen Viechern zu tun gehabt und so eine Know-how-Stunde war alle Male hilfreich. Auf seine Frage hatte Mathéo auch gleich eine Antwort bzw. eine eigene Frage. „Werden wir auch mit echten Gegnern üben? Wenn ich richtig liege, gibt es auch unter den Schülern Werwölfe, nicht?“ Während Slevins Vortrag war dem Tristam Jukka in den Sinn geschossen. Bei seiner Vorstellung ging er offen damit um, ein Werwolf zu sein. Dass er der einzige war, wollte Mathéo bezweifeln. Und wenn es wirklich weitere gab, wie fühlten diese sich, wenn sie lernen sollten, sich gegen seine eigenen Leute zu verteidigen? Entweder konnten sie gerade gut beraten oder aber sie waren geradezu prädestiniert, als Sparringspartner herzuhalten.
Natsu lächelte noch immer etwas verschüchtert sie hätte nie gedacht, dass sie ohne Ciel so still sein konnte, und zu dem hätte sie nie gedacht, dass jemand gleich so offen auf sie zu ging, Reiko war nett aber vielleicht, sollte sie dem Mädchen noch nicht so schnell vertrauen schenken. Lieber erst einmal abwarten und sehen was passierte. Es war wirklich ein kleines Gewusel und auch recht laut weil sich viele einfach lange und angeregt unterhielten, weswegen die kleine Natsu nicht gleich ein Mädchen bemerkte welches sich den beiden stellte, sie war lieblich anzusehen und die Augen hatten es Natsu total angetan, ein lächeln zauberte sich auf ihre Lippen und sie grinste leicht. „ja ich denke schon, es ist noch alles recht neu für mich“ meinte sie leise und schaute zu Reiko. „äh… öh ich bin Natsu Aisaka“ stellte sich das kleine Halbwesen erst einmal vor und machte eine kleine Verbeugung.
Der Lehrer erschien und Natsu versuchte sich ein Bild von diesem zu machen, was gar nicht so einfach war. Da sie sich eher darauf konzentrierte nicht über den Haufen gerannt zu werden als das Mädchen in Begleitung von der schwarzhaarigen und Reiko welche sie am Ärmel leicht mitgezogen hatte in dem Dojo ankamen, schaute sie sich erst einmal um. Alle Schüler standen in einem Halbkreis und er stellte sich für die neuen Schüler noch einmal vor, uii der war Natsu gleich recht sympathisch, wieso, er hielt nicht so viel von höfflichen ansprechen, dass wäre nichts für Ciel gewesen aber Natsu fand das nicht schlecht. Genau Krankenstation, da war ja was, Natsu hatte so was mitbekommen oder hatte es aufgeschnappt in anderen Gesprächen sie selber aber hatte noch nicht nachgefragt, sie wollte eigentlich Reiko nach dem Unterricht fragen aber vielleicht würde sie es nun doch raus finden. Kämpfen gut und schön aber das war nicht wirklich was für Natsu, langsam machte sie ein paar schritte weg um der schwarzhaarigen und Reiko platz zu machen und da sie recht weit hinten war konnte sich Natsu recht gut unsichtbar machen, dennoch war sie noch in der nähe der beiden Mädchen, vielleicht könnte sie sich ja mit beiden anfreunden aber genug davon sie war ein Halbwesen nun sollte sie endlich einmal mut beweisen also los. Aufmerksam hörte Natsu zu und überlegt ob sie hier eigentlich einer der schwächeren war, man konnte ja schlecht vom aussehen wissen, was die andere Person konnte. Ihre Augen leuchteten kurz rot auf was sie immer machten wenn der Dämon etwas zum Vorschein kam. Wie es Natsu erwartet hatte bekam sie doch noch einige Information, es war ein Kampf gewesen und auch Schüler warn ums leben gekommen, schnell huschte ihr Blick zu den anwesenden und versuchte raus zu finden wie sie darauf reagierten. So was konnte man gut in den Augen und in der Mimik erkennen. Ja das war wirklich keine schlechte Idee, von dem Schulleiter, dass zu machen, leicht zupfte sich Natsu am Pony und dachte nach, wollte sie was fragen, nein dann würden alle sie ansehen, lieber wollte sie in einer ruhigen Minute sich von jemanden etwas erzählen lassen, aber zunächst sollte sie sich nun Ausnahmelos auf den Unterricht konzentrieren. „kein Feuer, hm, dass ist schlecht…“ sagte sie leise, da sich ihre Fähigkeit auch um sie Feuerkontrolle handelte, also hatte sie hier schon mal ein Minus. Ein junger, der mit den rötlichbraunen Haar, bemerkte etwas was, eigentlich logisch war, hier gab es auch Werwolfe als Schülerinnen und Schüler, ob das so gut war, diese Techniken zu lernen, sie könnten es als angriff auf ihre Rasse beziehen, ohje, dass konnte ja was werden.
Dass es die Anordnung des Rektors war, hatte Velia inzwischen verstanden. Aber das hieß nicht, dass sie sich dadurch besser fühlte. Ob sie bei diesem Angriff wohl auch jemanden verletzt oder gar getötet hatte? Sie musste an das Mädchen denken, welches sie angegriffen hatte; sie würde so gerne wissen, wie es dem Mädchen ging, hatte sie bisher aber noch nicht wieder gesehen. Lieber dachte sie einfach nicht mehr daran; sowieso schien es Slevin nicht aufgefallen zu sein, wie unwohl sie sich dabei fühlte zu wissen, dass sie Maßnahmen gegen Werwölfe durchnehmen würden. Was wahrscheinlich auch besser so war. Und der Anfang der Stunde kam ihr da gerade recht. Wie genau Slevin die Tür nun öffnete wusste Velia zwar nicht, aber im Endeffekt war es auch egal. Zuerst mit dem Kopf nach unten gerichtet schritt sie durch die Tür, hob aber schnell den Kopf an und sah sich mit einem Schlucken um - viele waren schon da und auch Mathéo konnte sie entdecken. Und darüber war sie mehr als froh. Wie sie es schaffen sollte, über das zu lügen was vorgefallen war wusste sie nicht, aber sie hoffte einfach, dass man ihr nichts anmerken konnte, als sie lächelnd zu Mathéo ging und sich neben ihn stellte. Sie wollte den Worten des Lehrers lauschen, doch Mathéo sprach sie stattdessen an. Seine Frage jagte ihr ein wenig Angst ein; hatte er irgendeinen Verdacht? Abe das war schlicht unmöglich. Vermutlich viel zu lange dauerte es, bis sie ihn ansah und letztlich ihm eine Antwort gab. "Ehm..wir haben über meine Noten gesprochen." log sie, denn das war das, was auch Slevin sagen würde. Nur klang Velia mehr verunsichert, als alles andere - ausserdem wusste Mathéo, dass sie bisher nicht eine Stunde Kampfunterricht gehabt haben konnte, was ihr allerdings erst hinterher auffiel. Trotzdem versuchte sie ein lächeln zu Stande zu bringen, was ihr allerdings misslang, weshalb sie schnell wieder zum Lehrer sah, der ihnen gerade von den Massnahmen gegen die Werwölfe berichtete. Mathéos Frage darauf ließ sie ruckartig wieder zu ihm sehen. War das ein Witz? Mit echten Gegner üben wollte er! Nervös fing sie an mit ihren Fingern zu spielen, diese immer wieder miteinander zu verschränken, um sie gleich darauf wieder zu lockern, während sie inzwischen wieder nach vorne zum Lehrer sah. Mathéo konnte nicht wissen, dass sie ein Werwolf war. Und er konnte erst recht nicht wissen, was wirklich passiert war. Seine Fragen waren alle also nur berechtigt; dass er sie damit schier verrückt und nervös machte, konnte er immerhin ebenfalls nicht ahnen. Zu gerne wäre sie jetzt jemand anders. Aber das ging ja leider nicht. Um ihre Nervosität und ihre aufkommende leichte Panik zu kaschieren, tat sie wie Slevin ihnen aufgetragen hatte und fing mit irgendwelchen Dehnübungen an. Gleichzeitig nannte Slevin ihnen die Grundregeln seines Unterrichts und Dinge, die er ihnen beibringen sollte. Velia war drauf und dran, einfach zu verschwinden, selbst wenn sie dafür eine schlechtere Note kassieren würde und für ihr Verhalten zusätzlich irgendeine Erklärung angeben musste. Anti-Werwolf-Techniken - das klang ja immer besser! Sie hörte auf mit den Dehnübungen und sah auf den Boden. Ob Slevin die Klasse wirklich mit echten Gegnern kämpfen lassen würde? Velia hoffte es nicht. Kurz huschte ihr Blick rüber zu Caiwen, die ihres Wissens nach ja auch ein Werwolf war, um ihre Reaktion auf das Ganze zu sehen. Vielleicht reagierte sie ja auch einfach nur über? Ihr würde hier schon nichts passieren.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich nickte dem Mädchen, welches sich als Natsu vorstellte zu und meinte noch kurz: "..Caiwen" und schon trat der Lehrer aus seinem Nebenraum - gemeinsam mit Velia, so wie ich es mir gedacht hatte. Er begann zu sprechen, meinte dass viele Neue hier waren. Naja viele war relativ - es waren ja noch kaum welche hier. Er stellte sich erneut vor und begann dann mit der Einleitung zum Kampf Unterricht. Begriffserklärung und so weiter. Das, was sich wohl alle am Anfang fragten beantwortete er mit nur wenigen Sätzen. Dann kam er zu den Regeln mit irgendwas von Blut vergießen, Direktor und Krankenstation. Jaja, das Übliche also. War ja klar dass man im Unterricht nicht kämpfen darf. So scheint es nicht mal im Kampf Unterricht. Darüber war ich froh. Obwohl ich mir sicher bin, dass sich einige im Kampfunterricht aufspielen werden und zeigen wollen, was sie drauf haben. Aber jedem das seine, solange man mich nicht darin verwickelt und ich nicht zur Krankenstation musste, war ja alles gut. Wie es wohl Cassy so geht? kam es mir in den Kopf, sie hatte sich mal nicht gemeldet und ich mich bei ihr auch nicht. Ob sie viel zu tun hatte? Doch meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf das hier und jetzt gezogen, als Slevin von uns verlangte, uns aufzuwärmen. So begann auch ich mich etwas in die eine und andere Richtung zu dehnen, meine Muskeln anzuspannen um daraufhin sie wieder zu entspannen uswusf. Der Lehrer lief durch die Schüler und erklärte noch, dass Feuer hier verboten war - das hatte er doch in der letzten Einheit auch erwähnt, neh? Ob hier überhaupt jemand rauchte? Ob das irgendjemand stören würde? Mich zumindest nicht und für mich war das auch selbstverständlich im Unterricht nicht rauchen zu dürfen bzw in den Räumen und Schulgebäuden. Dann sprach er den Kampf letzte Woche an, worauf ich erschrak und vor lauter mit dem linken Knie einknickte und fast umfiel - doch ich konnte mich noch fangen und stand nun wieder gerade an meinem Platz. Manche... Schüler sind auch gestorben. Ach du heilige Scheiße, worauf will er hinaus? Wusste er etwa was ich gemacht hatte? Wusste er etwas, was ich nicht wusste? Wusste irgendwer irgendwas? Ich wusste nichts. Auf Wunsch des Direktors? WAS ZUR HÖLLE! Was soll das? Wollen die nun die Schüler auf die eigenen Mitschülern hetzen? Anti-Werwolf Techniken? WAS soll das MIR bitteschön nutzen? Dass ich weiß, wie man die Schüler mich angreifen, falls ich mich mal verwandeln sollte? Ja, sehr praktisch, dann wusste ich worauf ich zu achten hatte. Ach du meine Fresse. Mein Blick fiel auf Velia, welche sehr auffällig wirkte und sich anscheinend ebenfalls so unwohl fühlte wie ich. Und genau in dem Moment erwiderte sie meinen Blick und sah auch zu mir. Doch was sollte ich daraus lesen? Dass sie ebenso Panik hatte wie ich? Was nutzte mir das? Ich versuchte ihr per Gedankenübertragung und Augenausdruckskraft zu sagen, dass das schon gut werden wird. Naja. Ob sie es erkannte oder sich eher von meinem Blick erschreckte wusste ich nicht. Aber was anderes konnte ich momentan auch nicht tun. Ich musste mir einen Notfallplan ausdenken. Doch Matheo verhinderte dies, mit seiner idiotischen Aussage - kann der mal nich seine Klappe halten? Einfach mal still sein? Einfach mal nix tun? Doch ich wandte meinen Blick von ihm ab und lies meinen Blick auf dem Boden vor Velia's Füßen ruhen, blickte immer wieder zu ihr hoch. Einfach so. Ob sie wie ich auch am liebsten im Boden versinken würde?
Als Mathéo das Handy des Deutschen vors Gesicht gehalten bekam, schien er im ersten Moment ein klein wenig verwirrt gewesen zu sein. Nun ja, zumindest bis zu dem Augenblick, als er die Nachricht ganz gelesen zu haben schien. Ein fast schon geschockter Ausdruck zeigte sich kurzerhand auf seinem Gesicht, woraufhin Raphael den Rothaarigen mit schief gelegtem Kopf skeptisch anstarrte. Sollte diese Zeichenkombination denn etwas Gefährliches darstellen? Vielleicht eine Art Warnung, oder einen auf dieser Insel verbotenen Gruß? Verwirrt zog er das Handy wieder zurück und blickte es selbst noch einmal an, bis er schließlich die Antwort Mathéos in Verbindung mit einem lauten Auflachen vernahm, welches ungezwungen und belustigt zugleich zu klingen schien, woraufhin der Sprössling der Familie Möller wieder ein wenig beruhigt. *Doch keine Geheimsprache... Gott sei Dank...* Es sollte also eine Art Smiley darstellen... Doch was war die Aussage eines Zyklopen mit einem Katzenmund? Mysteriös - aber eine Frage für einen anderen Zeitpunkt! Immerhin sprach der junge Mann wenig später an Raphael gewandt weiter, um diesem nahe zu legen, dass er es besser für sich behalten sollte, dass er die SMS jemand Anderem gezeigt hatte. "Wenn dem so ist..." Mit einem Schulterzucken nahm der Deutsche den Rat entgegen, würde ihn aber wohl einhalten. Ohne Grund würde Mathéo sicher nicht solche Worte in den Mund nehmen. "Dann würde ich dich gerne darum bitten, auch niemandem davon zu erzählen, bis ich den tieferen Sinn des Zyklopen verstanden habe. Ich bin noch nicht lange unter anderen Menschen und kenne Zyklopen nur aus Mythen und Büchern, weshalb ich den Zusammenhang mit dem Rest der Nachricht erst herstellen muss. Aber das schaffe ich bestimmt mit der Zeit!" Siegessicher streckte Raphael seinem Gegenüber den rechten Daumen entgegen, um daraufhin damit zu beginnen, eine Antwort an das weißhaarige Mädchen einzutippen, was einige Sekunden in Anspruch nahm. Mathéo hatte unterdessen damit begonnen, mit einer anderen Schülerin zu sprechen, als sich urplötzlich endlich die Lehrkraft zu Wort meldete, welche sich als Slevin Baylon vorstellte. Merkwürdiger Name, weder deutsch, noch englisch, noch japanisch - aber mittlerweile hatte Raphael sich ja schon daran gewöhnt, dass sich viele Wesen an diesem Ort mit seltsamen Bezeichnungen und Worten rufen ließen. Es war immerhin nicht seine Sache, sondern ihre. Und so dachte er auch nicht weiter darüber nach, sondern lehnte sich erneut an die Wand, um dem verhältnismäßig jung aussehenden Mann schweigend zuzuhören, wobei er erneut seinen für ohn typischen, gelangweilten Gesichtsausdruck auflegte, welcher sich von Wort zu Wort zu intensivieren schien. Den Worten des Baylon folgend, begann der Möller auch gleich damit, sich ein wenig zu dehnen, seine Arme und auch Beine, damit er nicht schon wieder aus dem Unterricht geschmissen werden würde. *Wir wohl langweilig werden...* Ja, das würde es. Eigentlich hatte Raphael ja mit ordentlichen, wenn auch sportlich fairen Zweikämpfen als Training gerechnet, doch Verteidigung gegen Werwölfe? Auch, wenn hier in den letzten Tagen viel passiert war - Werwölfe konnte man wie jedes andere Wesen zerlegen, wenn seinen Kampfstil nur an den gegnerischen anpasste. Ergo war dieser Unterricht vergeudete Zeit. Als Slevin endlich mit seinem kleinen Vortrag abgeschlossen hatte und anmahnte, nun Fragen zu stellen, legte der Deutsche auch gleich los, nachdem Mathéo seine Frage beantwortet bekommen hatte. "Slevin Baylon war ihr Name, richtig? Ich möchte ihre Arbeit als Lehrkraft nicht kritisieren oder dergleichen, aber ich habe eine ziemlich harte Ausbildung als Soldat hinter mir, weshalb ich mich doch dazu anmaße, ihnen einen Tipp zu geben: Jemandem etwas über den Kampf gegen nur eine Art von Gegnern beizubringen ist schlichtweg vergeudete Mühe, da man IMMER auch auf Gegner treffen kann, welche plötzlich anders agieren und ihre Fähigkeiten nicht wie die Allgemeinheit ihrer Art einsetzen. Stattdessen sollten sie die Kampffertigkeiten ihrer Schüler individuell fördern, und ihnen Theorie- und Praxisunterricht im Erkennen von Angriffsabläufen und analysieren von Verteidigungsmustern geben. Dadurch lernt man, sich auf jeden Gegner individuell einzustellen, und nicht, stumpfsinnig immer dasselbe zu tun, auf was man von seinem Instrukteur eingestimmt wurde. Auf dem Schlachtfeld sterben solche Individuen nämlich als erstes." Die Augen schließend, verschränkte Raphael einen Moment später auch schon die Arme vor seiner Brust, nun wieder lässig an die Wand des Gebäudes angelehnt. Er hatte seine Meinung ausnahmsweise kundgetan - und auch, wenn er dies nicht gerne tat: Es gab bereits genug Tote, weshalb er es nur ungern sehen wollte, wie die nächsten Schüler und Schülerinnen in einem Kampf auf Leben und Tod den Feinden ins Messer liefen.
Ich flog im Sturzflug auf das Dojo runter und krachte gegen eine Mauer. Am Kopf blutend stand ich auf und betrat es so lautlos wie möglich - doch ich schätzte, mein Anschleichen war nicht sonderlich leise. Außer, es trat die Unmöglichkeit in Kraft, dass man meinen Aufprall nicht mitbekommen hatte. Ich kam rechtzeitig, um mitzubekommen, dass der Alleskönner aus der letzten Stunde Unterricht wieder mit dabei war! Ja gottseidank, sonst hätten wir doch glatt nichts mehr zu lachen. "Hallo...Slevin..", mir fiel der Name des Lehrers nicht mehr ein, aber doch tatsächlich der Vorname. Also hängte ich ein nicht ganz so respektvolles "-Sensei, oder so." hintendran. Irrte ich mich, oder war hier überhaupt nichts los? Wo war Levi? Wieso war Caiwen noch da? Aber wenn ich hier wen fragte, konnte ich kaum Antworten erwarten, oder? Also klatschte ich in die Hände und meinte begeistert "Ja dann lass uns doch mal Spaß haben!".
Es war ein eigenartiges Gefühl seine Familie zurück zu lassen. Guten Gewissens ging sie nicht. Es war die einzige Möglichkeit gewesen ihre Eltern zu schützen, doch änderte es nichts an dem Gefühl sie im Stich zu lassen. Wenn sie jetzt zurück kehren würde...dann würde sie Schwäche zeigen. So weit durfte es nicht kommen. Sie musste an das Wohl ihrer Eltern denken, auch wenn es bedeutete, dass sie lernen musste mit diesen Gefühlen zu leben und sie zu akzeptieren. Ihre Züge nahmen einen entschlossenen Ausdruck an, als sie die flache Hand ausstreckte und mit der geschlossenen Faust in die Handfläche schlug. „Yosh!“ Mit diesem Entschluss hatte sich das Mischwesen schließlich auf den Weg gemacht. Gepäck besaß sie nicht viel und der Mann, welcher sie hier her begleitet hatte kümmerte sich darum, dass es in ihrem Zimmer landen würde. Er hat viel auf sich genommen, um mich hier her zu bringen... Sie würde ihm wohl später noch danken. Lediglich mit einer Tasche über der Schulter, in welcher sich ihre Sportkleidung befand hatte sie den Weg zum Dojo eingeschlagen. Es war unvermeidlich, dass sie sich immer wieder nach dem Weg erkunden musste. Dieser Ort war fremd, ebenso die Wesen und das Leben, welches sie hier führen würde. Noch trug sie ihre Reisekleidung. Ihr Begleiter hatte versprochen ihr die Schuluniform ins Dojo zu bringen, wenn der Unterricht dort vorbei war, ehe er sich auf den Heimweg machen würde.
Aus dem Übungsraum waren bereits Stimmen zu vernehmen. Kein Wunder, denn der Unterricht war bereits im Gange. In einem der Nebenräume zog sich die Brünette schließlich um und band sich die Haare hoch, damit sie diese beim Kämpfen nicht behindern würden. Die Kleidung sorgsam zusammen gelegt richtete sich Illia schließlich auf und betrat den eigentlichen Raum. Er war größer als sie es von Zuhause her kannte. Das Holz war dunkler und das Licht deutlich besser. Zufrieden atmete sie einmal tief ein und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Die Schüler schienen dabei zu sein sich aufzuwärmen, während sich der Lehrer, von dem sie glaubte, dass er es war, sich vor diese gestellt hatte, um alle beobachten zu können. Das wird also mein neues Umfeld sein... Das Mischwesen ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. Es schienen alle möglichen äußerlichen Erscheinungsformen vorhanden zu sein. Entschlossen und mit gerader Haltung schritt sie zwischen ihren Mitschülerin hindurch geradewegs auf den Lehrer zu, um sich respektvoll vor ihm zu verbeugen. Für einen kurzen Moment verweilte sie in dieser Position, ehe sie sich wieder aufrichtete und ihm geradewegs in die Augen zu sehen. „Entschuldigen Sie mein spätes Erscheinen. Ich habe mich nach meiner Ankunft sofort auf den Weg gemacht. Schneller ging es nicht.“ Ihre Worte waren sachlich und angemessen. Wenn sie schon einmal hier stand, dann konnte sie diesen Ort auch direkt nutzen und sich ihren Mitschülern vorstellen. Aufmerksam ließ sie den Blick über die verschiedenen Gesichter der Anwesenden wandern und legte die Hände hinter dem Rücken ineinander. Während sie sich leicht vor beugte ertönte schließlich ihre helle und klare Stimme, die sie an ihre Klassenkameraden richtete. „Mein Name ist Illia. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.“ Mit einem leichten Lachen richtete sich die Brünette schließlich wieder auf und begab sich zwischen die Wesen, um sich der Einheit anzupassen und mit den Dehnübungen zu beginnen.
Der junge Lehrer wartete nun auf Fragen von den Schülern. Es kam auch sogeich eine, aber bei dieser Frage schüttelte er nur mit dem Kopf und seufzte. "Hast du dir den Kopf gestoßen oder nur Watte in den Ohren? Wieso schlägst du sowas dämliches vor?", meinte er nur zu dem Schüler. "Hatte ich nicht eben noch etwas über Sicherheit gesagt?", bohrte er nach. Ja, dass hatte er. Wenn der Junge so eine Lust hatte, sollte er doch in den Höhlen nach Werwolfen suchen gehen und nicht vorschlagen, sie in seiner Klasse zu suchen. Hier war doch niemand ein Werwolf..oder? Auf jedenfall war nachdem er die Frage von Matheo beantwortet hatte erstmal stille im Raum, bis jedoch ein anderer die Stimme erhob. Leicht genervt legte er die Hand an seine Stirn. "Ah, dass neuste Sorgenkind. Man hatte mich schon über dich Informiert.", fing er an zu sprechen während er seinen Blick auf die besagte Person richtete. "Du hast wohl ähnlich wie Matheo Watte in den Ohren..", sprach er nur und musste wieder Lächeln. "Ich entscheide nicht über die Lehrpläne, aber wenn du magst, kannst du ja zum Direktor gehen und ihm deine Idee vorschlagen.", sagte er nun zu der Person. Hatte ihm überhaupt jemand zugehört? Die beiden ja anscheinend nicht. Immerhin hielt er als erstes einen Vortrag über die Sicherheit der Schüler. Wieso sollte er sie dann gegen echte Werwölfe kämpfen lassen? Gerade, als der junge Lehrer weiter reden wollte, krachte etwas mit einem lauten knall gegen die wand und wenig später erschien ein blutender Cruel im Raum. "Und da ist ja das andere Sorgenkind. Wo hast du das dritte Sorgenkind gelassen?", fragte der Silberhaarige leicht lachend. Ob er verstand, dass er nur einen Witz machte? Klar doch. Langsam ging er auf den Schüler zu. "Zeig ma her..", meinte er nur kurz als sich Slevin die Wunde am Kopf von Cruel ansah. Er wischte mit der Hand kurz drüber und aufeinmal zerfiel das Blut in kleine Körner welche beim nächsten Windstoß verschwanden. "Du machst Sachen. Am besten schaust du nachher mal im Krankenzimmer vorbei. Zwar blutet es nicht mehr aber dennoch.", sprach er noch zu dem Schüler, ehe er sich wieder den anderen zuwand. Gerade in dem Moment, wo er bemerkte, wie komisch sich doch Velia und Caiwen beide aufführten platzte wieder ein Mädchen in den Unterricht. Besser gesagt, vernahm er dann erst ihre Stimme. Sie war wohl schon vor dem Aufprall von Cruel da gewesen. Als sie sich vor ihm verbeute, hielt er kurz seine rechte Hand respekterweißend vor seine Brust und tat es ihr gleich. "Wir haben noch nicht angefangen, dein zu spät kommen ist nicht weiter schlimm." Er lächelte freundlich als er ihr in die Augen sah. "Stell dich einfach zu deinen Mitschülern, ich erklär dir dann alles weitere." Der Silberhaarige drehte sich wieder zu der Klasse. Mit einem nachdenklichen Blick sah er erst zu Matheo dann zu Raphael. "Ihr wollt richtig kämpfen? Wieso demonstriert ihr uns nicht einfach euer können?" In seinem Gesicht war wieder ein leichtes Grinsen zu sehen. "Wäre doch bestimmt auch interesannt sowas zu sehen, oder?" Er lächelte wieder freundlich als er weitersprach. "Weil, gegen welche Werwölfe soll ich euch schon kämpfen lassen?" Als er dies sprach, richtete er seinen Blick erst auf Caiwen und dann auf Velia. Aber würden die beiden, welche sich so konstruktiv zu dem Unterricht geäußert hatten jetzt mal etwas vorführen? Oder sollte er das Werwolf-Thema doch ganz schließen? Er könnte ja auch die ganzen Stunden dazu benutzen, ihnen effektives Schützen von Mitschülern zu lehren. Wieder sah er freundlich lächelnd zu Raphael, danach zu Matheo. "Nun, wie wärs mit einer kleinen Vorstellung? Zeigt mal, was ihr draufhabt. Kämpft gegeneinander."
Der Lehrer und das zutiefst verängstigte Mädchen verschwanden in einem Nebenraum. Ich konnte mir jetzt meinen Teil denken, aber ich zog mich in die hinterste Ecke zurück und wartete einfach ab. Mein Blick schweifte zur Decke hoch und gedankenversunken wartete ich, bis endlich der Unterricht begann. Ein paar weitere Schüler trotteten schon ein und ich beobachtete sie, still und heimlich. Niemand beachtete mich und das war gut, ich wollte meine Ruhe und mir war auch keineswegs langweilig. Lange Geduld haben musste ich auch nicht mehr, denn nachdem so gut wie alle da waren bis auf ein paar Ausnahmen, trat der Sensei hervor. Er sagte seinen Namen und ich musste mir ein Lachen unterdrücken. Der Name ist genauso lächerlich wie sein Aussehen, dachte ich und steckte lässig die Hände in die Hosentaschen. Die lange Rede ignorierte ich. Predigten gingen mir generell auf den Keks, also summte ich vor mir hin und richtete meine Augen auf das Mädchen Ilia, welches eben noch dazugekam. Sie roch nicht nach einer Rasse die ich kannte - und ich durfte eine Menge Wesen kennenlernen, in meiner Zeit als Diener Satans. Mich packte die Neugier, deshalb ging ich auf sie zu: "Du bist also auch neu hier?" Ich war kein Meister im Anreden, schon gar nicht wenn ich auf ehrliche Gespräche aus war. "Das ist heute ebenfalls mein erster Schultag hier. Ich heiße Devin, freut mich, dich kennenzulernen!" Ich zeigte ihr mein schönstes Lächeln und entblößte dabei zwei spitze Zähnchen. "Du machst tatsächlich diese Dehnübungen? Ich bezweifle, dass wir das nötig haben.",kicherte ich und schaute in die Runde. Eigentlich machte keiner sonst das Aufwärmtraining, was mich nicht verwunderte. Slevin bekam einen Rat eines Mitschülers und ich fragte mich, ob es wohl an seinem Ego kratzt wenn ihm jemand so korrigiert. Aber wow, keine Regung im Gesicht das es ihm stören würde. Entweder ist er ein guter Schauspieler oder es juckte ihn tatsächlich nicht. Mich jedenfalls würde es nerven. Genauso wie mich die ganze Werwolfsache nervte. Hatte er wen auf den Kieker? Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er uns etwas durchaus interessantes verschwieg. Gut für die Betroffenen, schlecht für meinen Blog, dachte ich grummelnd. Meine Erwartungen wurden untertroffen auf dieser Insel. Bisher war noch nicht allzuviel Lustiges passiert und langsam bezweifelte ich, dass es eine gute Idee war hierherzukommen. Doch darüber machte ich mir keine Gedanken mehr, denn ich wollte jetzt Spaß haben und deshalb huschte meine Hand nach oben. "Ich will kämpfen!",brüllte ich und grinste den Lehrer herausfordernd an. "Und zwar gegen sie, Sensei, denn wie lernt man es besser, als gegen den eigenen Meister." Das Schleimen hatte ich noch immer nicht verlernt.