Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Noch nicht einmal hatte er über seine Vergangenheit gesprochen seid dem dies Passiert ist und nun wollte Ria sie wissen. War er schon bereit darüber zu reden? All die Qual und das Leid was ihn dadurch verschafft wurde drohte wieder aus zu brechen und genau das wollte er nicht. Wie konnte er stark sein wenn er so ein großes Leiden offen legen sollte vor der Frau die er beschützen möchte. "Mein Leben wurde so schnell aus den Angeln gerissen das für mich die Frage aufkam, welch Sinn meines noch hat." Lucas schloss die Augen und ließ die Bilder von dem Tag Revue passieren. "Ich kam gerade von der Jagt als mir mein Bruder entgegenkam und wollte das ich ihm folgte. Ich hatte mir erst nichts weiter dabei gedacht bis wir im Lager ankamen. So viel Blut, so viel hatte ich noch nie gesehen und ich bin ein Raubtier. Mein Bruder war kaum angekommen da wurde er auch schon erschossen. Jäger hatten unser Lager gefunden und töteten alle, meine Freunde, Verwandten und meine Familie. Meine Schwester lag schon tot vor der Höhle und mein Vater konnte ich auch nicht mehr helfen. Doch meine Mutter lebte, aber alles was ich machen wollte ging nicht. Meine Beine wollten sich nicht bewegen und so musste ich mit ansehen wie auch sie starb." Wieder rann eine Träne seiner Wange hinab, als er endlich die Augen öffnete und Ria anblickte waren diese in gold getaucht. "Ich bin wie ein Feigling geflüchtet anstatt zu kämpfen und vielleicht mit allen zu sterben. Doch nun bin ich alleine und habe niemanden mehr." Lucas wischte sich die Träne weg und setzte sich zugleich auf. Es brachte nichts hier zu sitzen und zu Heulen, so brachte er auch niemanden zurück, vor allem wollte er Ria nicht verschrecken. Es war eine Ablenkung für ihn als sie anfing von sich zu sprechen. Lucas wusste nicht das es auch so etwas wie Mischwesen gab oder das dies überhaupt möglich war. "Wo sind denn deine Flügel mein Engel?" Mit einem zwinkern begutachtete er ihren Rücken und fuhr sanft mit der Hand wieder darüber. Doch weder etwas spüren noch sehen konnte er etwas. "Hm so alt siehst du gar nicht aus, hätte nie gedacht das man mit über 200 noch so jung und hübsch aussehen kann." Diesmal wanderte seine Hand an ihre Wange so das er ihr Gesicht zu seinem drehen konnte. Ein tiefer Blick in ihre Augen, die seiner Farbe sehr nah kamen, ließ auch seinen Panther wieder zu ruhe kommen und das gold aus seinen Augen verschwand. Sein Daumen strich sanft über ihre Wange und sein blick viel auf ihren Sinnlichen Mund. Was würde er dafür geben diesen jetzt mit seinen zu bedecken und bevor er lange darüber nachdenken konnte setzte er es auch in die tat um. Er tat es, mit den ganzen Feuer und Begehren und Wollen, das sein Wesen vollkommen beherrschte. Sie schmeckte nach mehr und bevor er sich darin verlor löste er sich mit einem verschmitzen Lächeln. Sein Daumen strich nun über ihre Lippen und ließ ihn dazu verleiten einen weiteren Kuss ein zu fordern
Lucas schien überlegt und abgewägt zu haben, ob er über seine Vergangenheit sprechen möchte. Sie würde ihn nicht drängen. Manche hatten eben eine schwerere Vergangenheit wie andere. Die Lilahaarige war froh, noch eine halbwegs normale Familiengschichte zu haben. Der Tiermensch fing zu reden an. Man konnte seinen Schmerz und Kummer von seinem Gesicht ablesen. Warum Ria immer solche Fragen stellen musste? Innerlich notierte sie sich einen Merkzettel mit Stichpunkten. Das Mädchen nahm jedes Wort von Lucas auf, bemerkte seine Tränen und wollte schon die Hand nach ihm ausstrecken, hielt sich aber fürs erste noch zurück. Er hatte mit ansehen müssen, wie seine Mutter ihr Leben aushauchte. Es war ein schweres Schicksal so viel stand schon einmal fest. Der junge Mann öffnete ganz unverwandt seine Augen, statt seiner üblichen Farbe waren sie wie in seiner Tierform golden. Ria hatte keine Ahnung wie es sein musste einen Tod mit anzusehen. Wahrscheinlich würde sie sofort in Tränen ausbrechen oder gar zusammenbrechen. Er fühlte sich alleine, verständlich. Armer Junge. Ria hatte noch eine Familie. Auch wenn sie noch immer nicht wusste, warum ihre Mutter hier hin gebracht hatte. Vielleicht sollte sie es einfach hinnehmen, denn die Wahrheit machte vor niemandem halt. Lucas wischte sich die Tränen weg und setzte sich auf. So viel Leid. "I-Ich hätte nicht fragen sollen. Es tut mir leid.", gab sie ihm zu verstehen. Immer wieder landete sie ihn solchen Fettnäpfchen und es wurde nicht weniger. "Aber mach dir keine Vorwürfe. Oder wärst du lieber mit deinen Artgenossen untergegangen? Du hast die Chance für sie weiter zu leben. Nutze sie und mach deine Familie stolz.", sprach die Lilahaarige weiter. Sie fand einfach nicht die passenden Worte und hielt jetzt besser den Mund. Der Themawechsel kam auch für Ria gelegen. Er konnte jetzt noch flirten? Das zauberte ein Lächeln in Rias Gesicht. Wie schon zuvor strich er mit seinen Fingern über ihren Rücken. "Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt nicht verwandelt bin?", fragte sie den Jungen amüsiert. Er schien wohl ziemlich neugierig und anscheinend wurde er mit solchen Wesen noch nicht konfrontiert. Eine komische aber dennoch belustigte Situation. Sie ließ den jungen Mann mal machen. "Danke für das Kompliment, liegt an den Genen.", grinste sie. Sie spürte eine warme Hand an ihrer Wange und wurde zu dem Übeltäter gedreht. Ihre Gesichter trennten nur ein paar Zentimeter. Und hätte Lucas nicht seine Hand an ihrem Gesicht wäre sie wohl zurückgewichen. Seine Augen nahmen wieder die gewohnte Farbe an und Lucas strich sanft mit dem Daumen über Rias Wange. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre weiche Haut. Er kam ihr immer näher und näher und drückte der jungen Frau einen Kuss auf. Er war das pure Feuer. Es würde ihn seine Vergangenheit für einige Momente vergessen lassen. Ria ließ es geschehen. Und nur ein paar Augenblicke später war der Kuss beendet. Die Wangen waren noch immer rosa uns sie senkte abermals den Blick. Es lag Verlangen in seinem Blick, als sie wieder aufschaute während er über ihre Lippen fuhr. Sollte sie dem nachgeben? Mit leicht zittrigen Händen griff sie nach seinem Kimono und zog den Jungen zu sich. Verschloss seinen Mund mit ihren Lippen.
Noch immer war sein Blick gefangen von den leicht geschwollen Lippen die der Kuss davor verursacht hatte. Solch Intimitäten sind für ihn schon zu lange her. Er brauchte die Berührungen, die Nähe zu andern, in seinem Rudel war es nur normal und anderen Wandler ging es genauso. Doch Ria war keiner, sie war ein Dämon und Engel, für Lucas eher ein Engel und er wusste nicht wie sie darüber dachte. Sie war eine bezaubernde Frau keine Frage und er Flirtete genauso gerne mit ihr, aber diese Situation kam ihn falsch vor. Ria sollte kein Tröster werden für ihn eher ein Freund und deshalb war es genau das Falsche als sie Lucas Kimono am Kragen packte und ihre weichen Lippen wieder auf seine drückte. Für einen Moment war er versucht sich dem hin zu geben, griff nach ihren Schulter und schloss die Augen. Doch im nächsten drückte er sie sanft von sich und senkte seinen Blick. "Es tut mir leid Ria, ich hätte dies nicht tun dürfen. Für uns Wandler sind Berührungen normal und wir brauchen sie sogar aber du bist anders. Versteh mich nicht falsch ich mag dich sehr und du bist wirklich bezaubernd. Aber es kommt mir gerade Falsch vor diese Situation." Gott, was tat er hier. Es schien wirklich alles aus den Rundern zu laufen und er wollte Ria auf keinen fall verlieren. Er könnte sich selber Ohrfeigen für das alles, super Klassensprecher war er. Vorsichtig ließ er seine Hände von Ihren Schulter ab, stand auf und stellte sich vor ihr. "Du bist für mich nicht nur eine kurze Romanze, ich will dich kennen lernen und vielleicht erstmal Freundschaft schließen wenn es für dich okay ist?" Lucas streckte ihr seine Hand hin und für einen kurzen Augenblick dachte er sie würde diese nicht ergreifen. Als sie seine Hand nun zaghaft ergriff ging pure Erleichterung von ihm aus. Mit einem Ruck zog er sie hoch und zugleich in seine Arme, er konnte nicht anders und musste sie Umarmen. Mit einem Kuss auf ihren Kopf drückte er sie leicht von sich um Ria n zu schauen. "Was hältst du davon wenn wir noch einmal von Vorne Beginnen? Der start war wohl für keinen von uns Optimal." Mit einen Lächeln trat er einen Schritt zurück und hielt ihr abermals die Hand hin. "Hallo, meine Name ist Lucas, wir scheinen in die selbe Klasse zu gehen. Nett dich kennen zu lernen, vielleicht können wir ja mal was gemeinsam unternehmen." Lucas hoffte das dieser Start schon einmal eine gute Freundschaft mit sich brachte.
Ria wurde an den Schultern gepackt und sanft von Lucas geschoben. Ihr Blick sprach wahrscheinlich Bände. Verwirrung und Beschämtheit machen sich in der Lilahaarigen breit. Doch der junge Mann fing gleich an zu erklären. Trotzdem wäre Ria gerne vom Bett gesprungen und aus dem Zimmer gerannt. Wie peinlich war denn ihr Auftritt? Ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Wann wäre mal ein Ende in Sicht? Sie hörte seinen Worten zu, hatte ebenfalls den Blick gesenkt. Was hatte sie sich dabei eigentlich gedacht ihre Prinzipien zu verraten? Sie wollte nicht schon wieder als Nutte abgestempelt werden. Nicht zweimal an einem Tag. Die Lilahaarige war nicht fähig etwas auf seine Erklärung zu erwidern, zu groß war die Angst etwas Falsches zu sagen oder zu machen. Als sie nichts erwiderte stand der Klassensprecher auf und stellte sich vor das Mädchen. Nur widerwillig blickte sie ihm entgegen. Die Röte zeichnete sich immer noch auf ihren Wangen ab. Sie hörte seinen Worten zu. Folgte seiner Geste und nahm seine Hand nach kurzem zögern in ihre. Mit einem schnellen Ruck wurde sie in seine Arme gezogen. Er versah ihren Kopf mit einem Kuss, auch von ihm ging Erleichterung aus. Ria hatte bis jetzt noch immer nicht gesprochen. Was sollte sie denn auch großartiges sagen? Außer, dass es ihr leid tat. Wieder brachte der Tiermensch ein wenig Abstand zwischen sich und das Mädchen, blickte in ihre Augen. Wie schon zuvor hörte sie ihm nur zu und beobachtete den jungen Mann. Er reichte ihr abermals die Hand und stellte sich vor. Was für ein Kindertheater. Doch es zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Ria ergriff die Hand und drückte zum Gruß zu. "Freut mich Lucas. Ich bin Ria und es scheint so als wärst du auch mein Klassensprecher. Ich würd mich freuen etwas mit dir zu unternehmen.", stieg sie auf sein Spiel ein und ließ seine Hand wieder los. Anscheinend wollte er die Peinlichkeit von vorhin auch vergessen. "Es stellt sich mir dann nur die Frage, was ich hier in deinem Zimmer mache?", grinste die Lilahaarige. War ja nicht üblich in jemandes Zimmer zu sein, denn man gerade erst kennengelernt hatte.
Trotz Skepsis in Rias Blick, ergriff sie doch seine Hand. Ein breites Lächeln legte sich in sein Gesicht und die freude in seinen Augen waren nicht zu übersehen. Auch wenn das ganze sicherlich albern rüber kam war es ihm doch wichtig Ria in keinster weise zu verletzen oder gar zu verlieren. Also machte er sich lieber zum Hempel als zum Arsch. "Einen Interessanten Namen hast du, bedeutet er etwas oder ist es eine Kurzform? Achja, ich bin Klassensprecher, wenn dir irgendetwas sorgen bereitet oder etwas ist kannst du dich immer an mich wenden!" Ja, Ria hatte es geschafft das er sein Amt nun annahm und das beste daraus machen wollte und so war dies seine erste Amtshandlung. Als er den Worten von Ria lauschte konnte er nicht mehr an sich halten und fing gerade raus an zu Lachen. Nach dem er wieder Luft geholt hatte brachte er auch wieder ein paar Sätze herraus. "Ich denke du hast dich sicher verlaufen, das Waisenhaus ist aber auch riesig. Du hattest erwähnt das du Schwimmen willst!" Mit einem Zwinkern unterstrich er seinen Satz. "Lass uns doch zum Strand gehen, bei dem Wetter ist das nur angenehm!" Als Panther hasste er Wasser, doch als Mensch könnte er den ganzen tag darin verbringen! Lucas wandte sich ab von Ria und ging zum Schrank, ließ seinen Kimono zu Boden gleiten und suchte sich Badebekleidung und Alltagskleidung heraus. Letzteres Zog er auch gleich über und wandte sich wieder an Ria. Als er ihr Unbehagen roch konnte er sich zugleich denken warum. "Es tut mir leid, ich denke immer nicht daran das für euch die Nacktheit nicht so Normal ist wie für mich." So viel Kleidung wie hier hatte er noch nie besessen, denn im Lager sind alle Nackt als Menschen gelaufen, ansonsten waren sie nur in ihrer Tierform unterwegs. Kleidung war für sie eher wie für Menschen der Fasching. Nur eine Verkleidung. Er schnappte sich seine Tasche, packte Handtuch und Badehose hinein und machte sich auf den Weg zur Tür. "Kommst du?" Charmant hielt er ihr die Tür auf und mit lässigen Gang schritt sie hindurch. Ja, was für eine Frau !
Nach ein paar Anläufen hatte der Türkishaarige den richtigen Weg gefunden. Im Mädchentrakt würde er nur schwer sein Zimmer finden. Vollgepackt mit der Tasche des Mädchens und mit seiner machte er sich auf in den zweiten Stock. Gut, so schwer war ihre Tasche auch wieder nicht. Aber trotzdem müsste er jetzt etwas bei ihr gut haben. Immerhin war es nicht selbstverständlich einfach eine fremde Tasche mitzunehmen. Ein Seufzen verließ seine Kehle. Endlich war er im Jungentrakt angekommen und nun begann die Suche nach seinem Zimmer. Er schritt an den einzelnen Türen vorbei und las die Namensschilder. Es war schon relativ merkwürdige Namen dabei. Er war wirklich gespannt, wie diese Personen oder Wesen aussahen. Es gab sicher den ein oder anderen verrückten hier. Vermutlich würde es hier niemals langweilig werden. Toyo war gerade erst am Anfang der ganzen Zimmertüren und nirgends stand sein Name. Hatte man auf ihn vergessen? Vermutlich nicht, es war eine ziemlich gut organisierte Einrichtung. Er ging einfach einmal weiter und entdeckte seinen Namen auf einem Schild. Ein Lucas wohnte mit ihm im Zimmer. Hoffentlich war dieser Lucas kein Spießer oder Langweiler. Er wollte schon ein wenig Spaß mit seinem Zimmergenossen. Wer weiß, vielleicht war er auch in seinem Zimmer. Der Türkishaarige zog seinen Schlüssel hervor und steckte ihn in das Schloss. Mit einem Klick war die Tür entriegelt und der junge Mann konnte eintreten. Toyo ließ seinen Blick über die Einrichtung schweifen. Geschmackvoll war das definitiv nicht. Das eine Bett schaute schon ein wenig benutzt aus also ließ er die Tasche auf das andere Bett fallen. Skys Tasche schmieß er daneben hin. Nun konnte er sich auf den Weg in die Schule machen. Der Türkishaarige verließ sein Zimmer und die Suche nach der Schule konnte beginnen. Wobei soweit konnte sie gar nicht weg sein.
Vorsichtig öffnete Lucas seine Augen und starrte an die Decke. Noch immer völlig fertig lag er ruhig auf seinem Bett und ließ die Nacht vor seinem inneren Augen ablaufen. Zu viel auf einmal war geschehen und so richtig konnte er auch nicht beschreiben was. Müde rieb er sich kurz über die Augen als er sich vorsichtig aufsetzte und die Beine über die Bettkante schwang. Alles was er noch wusste war das die Werwölfe besiegt waren und es zu viele Verletzte gab. Doch irgendwie war alles andere wie weg, es schien wie ein Blackout. So sehr er sich erinnern wollte es ging nicht. Lucas Blick wanderte hinüber zum anderen Bett, es sah unbenutzt aus, es schien als hätte er die Nacht alleine im Zimmer verbracht. Doch, die nächste Frage war, wie ist er hierher gelangt? Wut flackerte in ihm auf und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Es war hart sich nicht erinnern zu können und nicht zu wissen was geschehen war. Die Sonnen fiel durchs Fenster und es schien als würde sie noch immer aufgehen. Es konnte also noch nicht so spät sein, was auch seine Müdigkeit erklärt. Er brauchte frische Luft, unzwar dringend. Doch da sein Kopf schmerzte würde es wohl erst einmal reichen wenn er das Fenster etwas öffnete. Alles drehte sich als Lucas sich vom Bett erhob, doch sobald das Fenster geöffnet war und die Frische Luft ins Zimmer kam, verflog auch dies. Der Panter in ihm strich unruhig umher, auch er mochte es nicht, nicht zu wissen was los war. Doch so konnte er im Moment nicht raus. Die beste Lösung war es, sich wieder hin zu legen und zu warten bis diese Kopfschmerzen endeten. Als sein Kopf das Kissen berührt entrang sich ein erleichtertes stöhnen seiner Kehle. Mit verschränkten Armen hinter dem Kopf starrte er abermals an die Decke und atmete tief durch. Noch bevor der Gedanke in seinem Kopf war, begannen seine Knochen zu knacken, die Kleider zerrissen und seine Form änderte sich. Innerhalb von Sekunden lag ein schwarzer Panther auf dem Bett und streckte alle viere von sich. Nur so fühlte er sich im Moment wirklich wohl und so schloss er die Augen um noch etwas schlaf zu bekommen.
Toyo drehte der verbliebenden Truppe den Rücken zu und bewegte sich zum Waisenhaus. Der Kampf hatte seinen Tribut gefordert und der Halbengel fühlte sich müde und träge. Das Bett rief schon nach ihm und seine Füße trugen ihn auch hinauf in den Jungentrakt in sein Zimmer. Der Gang erstreckte sich dunkel und düster, dennoch hatte er den Weg in sein Zimmer gefunden. Er öffnete vorsichtig die Tür, da er nicht wusste ob sein Zimmergenosse schon hier war. Er ging nämlich nicht davon aus, dass er den Werwölfen zum Opfer gefallen war. Eigentlich hatten sich die beiden Männer noch gar nicht getroffen. Naja es war auch erst sein erster Schultag. Man konnte es ja nachholen, wenn dazu Bedarf bestand. Toyo schloss die Zimmertür wieder und musste feststellen, dass im Bett von seinem Kumpanen ein Panther schlummerte. Erschrocken taumelte der Türkishaarige einen Schritt nach hinten und stolperte prompt über etwas am Boden. Es machte Gott sei Dank keinen Lärm. Blödes etwas. Grummelnd erhob er sich wieder und schlenderte zu dem Bett seines Nachbarn. Schade, er schien wohl ein Tiermensch zu sein. Dabei hätte er gerne seinen Zimmergenossen ausgecheckt. Trotzdem ließ es sich der Junge nicht nehmen einmal über den Kopf des Tieres zu streiche, ehe er sich wieder abwandte und seine Sachen auszog. Immerhin wollte er nicht in den dreckigen und blutbeschmierten Klamotten schlafen. Kurz kramte er in seiner eigenen Tasche die auf dem Bett lag herum und zog sich seine Schlafsachen über. Sein Blick blieb jedoch an der anderen Tasche hängen. Sie war von Sky. Stimmt er hatte die Tasche einfach mitgenommen und sie auf das Bett geschmießen. Er stellte seine und ihre Tasche auf den Boden und kroch ins Bett. Müde schloss er seine Lider und sein letzter Gedanke galt dem Blondschopf mit dem Spitznamen Cherrie.
Zaghaft klopfte ich einmal an die Tür, dann noch einmal und gleich drauf auch ein drittes mal, diesmal lauter. Wahrscheinlich schlief er noch, falls dies hier überhaupt sein Zimmer war. Ich hatte einfach irgendwem auf den Flur nach seinem Zimmer gefragt aber der Typ kam mir nicht gerade vertrauenswürdig rüber. Noch eins zwei Sekunden wartete ich, zuckte dann mit meinen Schultern und drückte die Türklinke einfach runter. Das Zimmer war nicht abgeschlossen. Leise betrat ich das Zimmer. “Toyo?” Es war ein flüstern welches er wohl kaum gehört haben wird. Beide Betten im Raum waren belegt und erst wollte ich wieder gehen, immerhin war es doch recht früh und nach dieser Nacht wollten wohl alle ein bisschen länger schlafen, vor allem da ja keine Schule war. Doch ich blieb im Zimmer, hinter her würde ich ihn nicht mehr finden und müsste für immer in diese Klamotten herumlaufen. Unschlüssig blieb ich erst mal in der Mitte des Raumes stehen und entdeckte Toyo auf dem einen Bett. Und wie wecke ich ihn nun auf? Ich ging näher auf sein Bett zu und hockte mich erst mal davor. Hmm… Ohne groß nach zudenken, bohrte ich meinen Zeigefinger in seine Wange “Auf waaaachen.” Ich sprach immer noch relativ leise, um seinen Zimmergenossen nicht auf zu wecken. Als ich auf den Gedanken kam, einfach auf ihn drauf zubringen, musste ich grinsen und die Versuchung war wirklich verdammt groß, aber ich riss mich zusammen. Vielleicht ist er ja verletzt und es ist nun auch nicht die Zeit um herum zu spaßen, nach den gestrigen Tag. Also versuchte ich mein Grinsen zu unterdrücken, was wahrscheinlich nicht so gut klappte. “Toyoooo” Ich hörte auf in seine Wange zudrücken und hielt ihm stattdessen die Nase zu “Aufstehen! Es ist schon spät am Tag! Raus au den Federn!” Leicht biss ich mir auf meine Lippe um nicht los zu lachen, weil ich mich gerade selber ziemlich lustig fand. “Nur der frühe Vogel fängt den Wurm!”
Das Klopfen vernahm der Türkishaarige nur am Rande und auch das nur, weil in seinem Traum auch gerade jemand an seine Tür klopfte. Der Unterschied war nur, dass er demjenigen öffnete. Toyo rollte sich auf die Seite und kuschelte sich weiter in die Decke. Doch das störenden Geräusch wollte nicht verschwinden. Grummelnd zog er sich die Decke weiter hinauf, als er etwas an seiner Wange spürte. Konnte man denn nicht in Ruhe schlafen. War es denn zu viel verlangt nach dieser Nacht noch ein wenig länger in den Federn zu liegen? Vermutlich, denn die Tortur ging weiter und wurde immer ruppiger. Jetzt hatte er aber bald genug. Wer störte hier eigentlich. Missmutig öffnete er die seine blauen Irden. Die Tatsache dass ihm noch immer jemand die Nase zuhielt machte sein Aufwachen nicht sonderlich angenehm. Toyo blickte zu dem Übeltäter und musste mit Entsetzten feststellen, dass Sky neben seinem Bett stand und ihre Hand noch an seiner Nase hatte. Sie war also der Störenfried gewesen. Er hatte gar nicht gewusst, dass Mädchen solche Nervensägen sein konnten. Ein müdes Lächeln zierte seine Lippen, ehe er sich zu einem guten Morgen durchringen konnte. Der Blondschopf hatte endlich die Güte besessen und ihre Hand von seiner Nase genommen, da viel das Atmen schon wesentlich leicht als noch vor ein paar Sekunden. Verschlafen rieb er sich die Augen und schwang seine Beine aus dem Bett. "An deinen Weckkünsten solltest du aber noch arbeiten.", grinste der Türkishaarige und band sich seine Haare zusammen, wie er es jeden Morgen von neuem tat. Warum war sie eigentlich in seinem Zimmer? Er überlegte. "Genau, du willst sicher deine Tasche?", formulierte er die Feststellung als Frage. Konnte ja sein, dass sie ihn wiedersehen wollte. Hach was für ein Gedanke am Morgen. Gespannt wartete er am Bett hockend auf eine Antwort von Sky.