StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Einkaufsstrasse Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten
Shima no Koji :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Einkaufsstrasse

Auf der Einkaufsstraße
Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 9 ... 14, 15, 16, 17, 18, 19  Weiter
Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyFr 4 Feb 2011 - 16:39
das Eingangsposting lautete :

Die Einkaufsstraße





Die Straße, die die gesamten Läden und sonstigen Gebäude miteinander verbindet. Hier sind stets viele Leute unterwegs, doch Autos dürfen hier nicht fahren, es ist eine reine Fußgängerzone.


Nach oben Nach unten
Alexandra

Alexandra Chevalier

Zen 58

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Alexandra Chevalier

Alexandra
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyDi 5 Feb 2019 - 16:45

Kontraste setzen ... Ausbruch aus einem normalen Kleidungsbild … Alexandra verstand nur Bahnhof. Doch so wie Helena klang, musste es was Gutes sein. Bei der Ausbruch-Bezeichnung dachte sie kurz daran, dass sich ihre Schwester die Kleider vom Leib riss und quasi aus diesen herausbrach. Seltsame Vorstellung - wenn auch Alix auf ausdrucksstarke Aktionen stand. Bei Helena konnte sie sich das nur kaum vorstellen. Das begann schon dabei, dass ihre Schwester niemals ihre guten Kleider zerreißen würde. Dann auch noch splitterfasernackt vor anderen aufzutauchen. Nein. Zu der Sorte gehörte sie ganz sicher nicht. Selbst Alix würde drei Mal drüber nachdenken, bevor sie vor andern blank zog und sie war vermutlich die offenere von den Schwester, was solche Aktionen anbelangte. Innerlich mit den Schultern zuckend wollte sie jedoch nicht ausschließen, dass ich Helena plötzlich umorientieren konnte. Unglaubhaft blieb es dennoch.
»Äh, ja, genau«, tat Alexandra zwischendurch, als würde sie verstehen, wovon Helena sprach und nickte dieser zustimmend zu. In der Vergangenheit hatte sie viel Übung darin gehabt, so zu tun, als würde sie etwas verstehen. Die Kunst bestand dabei, an der Mimik und dem Ton des anderen zu erkennen, was für eine Antwort erwartet wurde. Hörte man beipielsweise einen ironischen Ton, konnte man fast alles antworten, man musste nur stimmlich verdeutlichen, dass man es ebenso nicht ernst meinte. Helena wusste sicherlich auch, dass sie mit ihrem Shopping-Wahn Alix manchmal überforderte. Gegen Shoppen an sich hatte die große Schwester ja nichts, nur konnte man es mit der Tiefe auch übertreiben. Dafür war es stets amüsant, Helena bei der Ausübung ihrer Wissenschaft zu beobachten. So grinste Alix auch jetzt wieder.

Der plötzliche Themenumschwung zurück zu Vampirin traf sie etwas überraschend. Verdutzt stutzend schaute sie Helena an, während diese über Schuhe mit Absätzen sprach. Vor Alexandras innerem Auge tauchten diese Fußvergewaltiger auf und auch eine Erinnerung an frühere Tage war dabei. Helena hatte es nämlich schon mal versucht, ihre Schwester in Schuhe mit Absätzen schlüpfen zu lassen. Nur ging das etwas … schief - wortwörtlich. Alix hatte sich wie auf Zirkus-Stelze gefühlt; und genauso sicher war ihr Gleichgewichtssinn gewesen.
Süß, wie Helena nun so tat, als wäre es das erste Mal, dass sie darüber nachdachte. Und Alix war sich sicher, dass sie keine Wahl hatte, ja oder nein zu sagen. Im Kopf ihrer Schwester arbeiteten bereits die Zahnräder und entwickelten einen Plan. Eine Flucht war unmöglich.
»Äh«, stutzte Alix wieder und suchte nach einer Ausrede. »Meine Röcke in Szene setzen, hm?« Zum Glück fand sie schnell wieder ihre alte Sicherheit wieder. »Damit mit die Kerle besser drunter schauen können oder was?« Manchmal fragte sie sich ja, ob Helena sich bewusst war, wie sie sich zur Schau stellte. Alix konnte dies stören, es konnte sie aber auch freuen, weil sie dann mehr Hackfressen zur Verfügung hatte, die sich zu Brei schlagen konnte. Bei so was reagierte sie aber auch sehr empfindlich. Sie hasste diese Spannerblicke. Vermutlich hatte der eine oder andere Passant bereits einen Blick riskiert und Alix hatte es nicht mitbekommen. Glück für den Lüstling. Nächstes Mal würde es ihm an den Kragen gehen.

»Ach, lass uns einfach mal ein paar anprobieren. Vermutlich leg’ ich mich mit den Stelzen eh sofort wieder auf die Nase, aber wenn es dich zufriedenstellt.« Schelmisch grinste sie ihre Schwester an, danach übernahm sie die Führung und lenkte ihre Schritte zum Eingang des Schuhgeschäfts.




tbc: Schuhladen »Deja Vu«


Nach oben Nach unten
Gast

Gast

Anonymous

BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyFr 22 Feb 2019 - 0:45



cf: Die Stadt | Einkaufsstraße | Schuhladen "DejaVu"

Socken mit Sohlen, den Spruch konnte sich Helena mal merken. Klang gar nicht so dumm. Sie hätte es sogar wirklich belustigt kommentiert, wäre da nicht ein Problem mit ihrer Aufmerksamkeit gewesen, die mal wieder im richtigen Moment zur Stelle war. Außerdem war es schwer zu übersehen, wenn man seiner Schwester die ganze Zeit ins Gesicht schaute, so wie man es bei einem Gespräch normalerweise auch tut. „Ja…ja das hat er.“, ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Der Kopf hingegen ratterte in eine ganz andere Richtung, weit weg von Schuhen und dem Shopping. Gelbe Augen, spitze Zähne…nein das passte noch nicht ganz zusammen. Sie würde weiter beobachten müssen. Vielleicht sogar selbst aktiv werden und einmal ein bisschen nachhelfen. Sie war immerhin magisch nicht gerade unbegabt. Aber jetzt gerade wollte sie nichts überstürzen. Dabei lag es nicht in ihrem Interesse Alix irgendetwas zu unterstellen oder sie anzuzweifeln. Sie stellte sich lediglich die Frage von heute Morgen innerlich erneut: Wie konnte sie sie eigentlich finden?
Ein Glück fand die Französin wieder Rechtzeitig den Weg in aus ihren Gedanken heraus um die letzten Sätze ihrer Schwester mitzubekommen. „Ja, also wenn du sie überall tragen kannst…“, setzte sie etwas langgezogen hinten an und gab sich dabei etwas grübelnd um die Kontinuität von vorhin aufrecht zu erhalten. „…naja, ein paar Orte würden mir trotzdem einfallen.“. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. Dann war alles wieder so wie vorher. Eine nachdenkliche Helena war wieder so aufgeweckt wie eh und je. Bereit nach dem Schuhwechsel den Laden zu verlassen.

„Was soll das denn heißen?“, fragte sie mit den Armen an die Hüfte gestemmt und gespielt empört in Alix Richtung. Hatte sie ein Glück das sie gerade noch etwas weiter weg war! Irgendwann! Ja! Dann würde sie es schaffen zuzuschnappen und die Zunge wäre in ihrer Hand. „Es sind nicht NUR Schlüpfer, es ist vielmehr als das.“, betonte sie das „nur“ noch einmal gesondert mit erhobenem Finger. Immerhin brauchte man gute Unterwäsche um den Tag zu überleben. Vor allem bei so einer Schuluniform war es sinnvoll wenigstens auf der Haut etwas Angenehmes zu haben. Ein Gedanke mit dem sie bestimmt nicht alleine war. „Außerdem wolltest du dir auch was holen, vergessen?“. Nun war sie es die frech grinste und mit einer kleinen Geste erstmal zurück zu ihren alten Schuhen ging, die anprobierten zurücklegte und kurzerhand mit ihrer Handtasche zusammen wieder bei Alix aufkreuzte. „Na dann mal los!“, gab sie den Ton an und verließ zusammen mit ihrer Schwester, sichtlich gut gelaunt, das Geschäft. Frischluft! Gerade wenn in einem Laden vieles nach Schuhen riecht, erfreut man sich doch umso mehr an der Welt unter freiem Himmel. Herrlich!

Auf dem Weg die Einkaufsstraße hinunter in Richtung der Boutique, welche nun das Ziel der beiden Blondinen sein sollte, wunderte es die Pariserin schon, dass hier nicht mehr Schüler unterwegs waren. „Mh, sonst ist hier eigentlich mehr los.“, merkte sie nur kurz an und ließ ihre blauen Augen durch die Umgebung wandern. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Sitzen vermutlich an den Hausaufgaben.“, setzte sie mit einem Schulterzucken nach. Oder sie machten Blödsinn, wohl eher letzteres. Sie selber hatte ja auch nicht so viel zu tun. Falls es überhaupt etwas zu tun gab. Jetzt, wo sie so darüber nachdachte waren die restlich drei Monate im Gesamten sehr Ereignislos gewesen. Apropro! Alix war ja in einer ganz anderen Klasse! „Und? Habt ihr irgendetwas aufbekommen? Du weißt schon, was richtig Schweres wofür du den ganzen Abend ackern musst?“. Sie rechnete nicht mit einer positiven Antwort auf die Frage. Das war immerhin nicht Frankreich, ihr zuhause. Auch wenn manche Fächer es in sich hatten, weil sie neu waren, so zweifelte die Chevalier an einer Eignung dieses Abschlusses für ein Studium. Etwas was sie zuhause gerne noch gemacht hätte. Aber der Fahrplan war da wohl etwas anders…



Nach oben Nach unten
Alexandra

Alexandra Chevalier

Zen 58

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Alexandra Chevalier

Alexandra
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptySa 23 Feb 2019 - 0:43

cf: Schuhladen »Deja Vu«




Dass auf der Einkaufsstraße nicht sonderlich viel los war, da musste Alexandra ihrer Schwester zustimmen. Natürlich würde es nicht daran liegen, dass der Rest an seinen Hausaufgaben saß, aber irgendwas schien ja die Bevölkerung von Isola zu tun zu haben, damit sie nicht hier herumlaufen konnten. Gleichzeitig fragte sich Alexandra, wie viele Menschen auf der Insel überhaupt lebten. Sie wirkte nicht groß, hatte dies auch nicht vom Schiff aus. Irgendwo mussten sich ja die ganzen Leute verstecken. Konnte ja nicht nur von Schülern bevölkert werden. Immerhin gab es auch noch den Bäcker, den Typen mit seinem Schuhladen, den Busfahrer … und die gab es doch nicht alle nur wegen der Schule, oder?! Irgendwie alles ziemlich strange, befand die Chevalier. Im selben Moment verwarf sie den Zweifel jedoch schon wieder. Einerseits war es nicht ihr Hobby, sich über so was Gedanken zu machen und andererseits war es vollkommen unwichtig.

Als Helena davon sprach, dass es nicht nur einfach um Schlüpfer ging sondern um viel mehr, musste Alix innerlich - vielleicht auch etwas äußerlich, aber zum Großteil innerlich – mit den Augen rollen. Die Sache mit dem Minirock war ja schon bedenklich. Aber dass sich Helena auch noch Gedanken darum machte, wie ihre Schlüpfer aussah, war besonders für Alix ein heikles Thema. Für wen sollte sich Helena denn diese Mühen machen? Für sich selbst? Für ihre Schwester? Alix war es egal, ob die Dinger pink waren oder schwarz. Wenn es Helena also um einen Kerl ging, schlugen die Sirenen in Alexandras Kopf sofort Alarm. Den meisten ging es nämlich um nichts anderes als dieses Höschen. Und wer es wagte, mit diesen niederen Absichten sich ihrer Schwester zu nähern, der flog mit gebrochener Nase durch das nächste Fenster wieder hinaus. Jetzt, wo sie sogar über ganz besondere Fähigkeiten verfügte, würde sie die Typen sogar durchs Fenster hinaus und in das Nachbarhaus hinein werfen können. Was ein Spaß.
»Ja, ja«, meinte Alexandra bloß auf das Drängeln ihrer Schwester. »Ich brauch nur ein paar Sachen für den Sport. Mehr nicht. Keine Spitzenrüschen oder so!« Alix wedelte extra theatralisch mit den Händen herum, um zu verdeutlichen, wie überflüssig und lächerlich sie das Ganze fand. Aber seltsamerweise interessierte sich Helena nunmal für so was. Damit konnte sich Alexandra locker abfinden. Jeder hatte seine eigenen Interessen. Nur brauchte kein Kerl von ihr erwarten, dass sie sich extra für ihn schick machte und Dessous kaufen ging. Irgendwo war auch Schluss. Außerdem brauchte sie so was nicht. Sie sah auch ohne sexy aus.

Aber um nochmal auf die Sache mit den Hausaufgaben zurückzukommen: Helena fragte ihre Schwester tatsächlich, ob sie welche aufbekommen hatte. Dabei konnte sich Alix kaum an irgendetwas von heute Vormittag erinnern. Der ganze Unterricht war wie ein Schatten an ihr vorbeigezogen und sie hatte keine Ahnung, was überhaupt Thema war. Da war es auch vorstellbar, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass sie eigentlich Hausaufgaben aufhatte. War ihr im Grunde aber auch egal. Was wollten die Lehrer schon machen? Sie war frisch auf die Schule gekommen, da hat man noch andere Sorgen als Hausaufgaben. Sollten sich also nicht so haben, die Besserwisser.
»Hä?«, schaute Alix ihre Schwester erst nur verwirrt an. »Keine Ahnung. Hab den ganzen Unterricht durchgepennt. Also gut möglich aber, nja, ich persönlich hab definitiv nichts auf.«
Ohne auch nur den Hauch von einem schlechten Gewissen legte Alix die Hände hinter ihrem Hinterkopf ineinander und schritt weiter. Es kümmerte sie halt wirklich kein bisschen.
»Und du?«, nickte sie nun Helena zu. »Hast du was aufbekommen, weshalb du dich nachher noch an den Schreibtisch hocken musst? So wie ich dich kenne, wird dir das sicher schnell von der Hand gehen, Frau Streberin, hm?« Frech spitzte sie die Lippen, verzichtete dieses Mal darauf, die Zunge hinauszustrecken. Ihr Blick sprach genug für sie.


Nach oben Nach unten
Gast

Gast

Anonymous

BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptySa 23 Feb 2019 - 23:05


„Wenn du meinst.“, erwiderte die Pariserin ebenfalls mit der Hand abwinkend und ging nicht weiter auf das Thema ein. Mode in Verbindung mit Alix war immer eine ganz andere Geschichte. Es war ein Widerspruch zwischen den beiden. Zweck gegen Aussehen. Ästhetik gegen Effizienz. Aber damit kam sie klar. Außerdem blieb ihr ja auch nichts anderes übrig. Innerlich wusste Helena nur eines: Egal wer es versuchte mit ihrer Schwester anzubändeln, der bekam genau das was er von Anfang an sah. Wer glauben würde das hinter dieser Art eine sanfte und überfürsorgliche Dame steckte…suchte in Teilen echt vergebens. Wer in ihrer Gegenwart nicht selbstständig genug war; oder versuchte ihrer Schwester die Selbständigkeit zu nehmen, der fand sich ganz schnell wieder alleine auf der Straße…oder in der Notaufnahme.

Etwas überrascht wandte sich die Französin ihrer Schwester zu, als sie das Wort „schlafen“ und „Unterricht“ in einer Kombination hörte. Ein leises „Ehm…“ verließ die Lippen der Chevalier und eigentlich wollte sie noch mehr dazu sagen, vielleicht sogar ihre bedenken ausdrücken, doch ihr Gegenpart kam ihr da ein bisschen zuvor. Denn ehe sich Helena versehen konnte, schippte sich das ganze Thema weg von Alix und ruderte direkt auf ihre Wenigkeit zu. „Nein, ich muss mich nicht an einen Schreibtisch setzen und bis in die Abendstunden pauken. Die einzige Hausaufgabe war, die Insel anzusehen.“, auf ihre Lippen legte sich ein schelmischer Gesichtsausdruck. „Und das tue ich ja gerade, zusammen mit dir.“. Und es war ja nicht einmal gelogen. Klar, aus der Verbindung von Freizeit und Schule konnte man ihr jetzt sicherlich einen Strick drehen. Aber manch einer würde trotzdem etwas schräg gucken, wenn man ihm erzählen würde das Shopping ein Teil der Inselkunde-Kategorie war. „Aber ein Streber bin ich, nur weil ich das so elegant verknüpfe, noch lange nicht.“, gab sie mit einem Kopfschütteln einer gespielten Enttäuschung preis. Großartig treffen tat die Engelin das überhaupt nicht. Es war eher wie ein Zuspruch, ein Kompliment. „Du weißt selber wie wichtig die Schule ist, Mademoiselle. Also ist das eine ernste Angelegenheit.“, ein Grinsen huschte über ihre Gesichtsmuskeln während sich der Finger ihrer rechten Hand ermahnend in die Höhe hob. Was auf Entfernung wie eine Belehrung wirken musste, war sehr weit davon entfernt. Eigentlich zitierte sie hier nur ihre Mutter; und das auch eher nur aus Spaß. Eine etwas andere Einstellung von ihrer Schwester wünschte sie sich trotzdem. Aber mehr, als sie in günstigen Situationen ein bisschen anzustacheln, konnte sie gerade auch nicht tun. Da musste sie selbst drauf kommen; und wenn die andere Blondine es auch so schaffte, dann war es auch gut.

Da der Weg zum anderen Laden nicht gerade weit war und die beiden Schwestern sich auch beim Unterhalten fortbewegen konnten, waren sie auch schon fast bei ihrem Ziel angekommen. Mit subtiler Eleganz lenkte die Französin ihre Schwester mit in die richtige Richtung. Noch waren es allerdings ein paar Meter und rennen wollte Helena jetzt auch nicht. Mal davon abgesehen, dass sie gerade ein ganz anderes Problem hatte. Eines das sie auch nicht mehr so schnell loslassen würde. Aber sie war nie so großartig direkt mit heiklen Themen. Nur selten tat sie das und wenn sie es tat, dann war es ihr wirklich wichtig. Und nichts war ihr wichtiger als ihre Schwester! Außerdem kannte sie sich selbst gut genug, wenn sie es bis heute Abend aufschob, würde sie es dann erst recht nicht fragen. Also gut! 1…2…3…4….und Helena blieb stehen. Ihr Blick fokussierte sich wie ein Zielfernrohr auf das Gesicht ihrer Schwester. „Sag mal Alix…wir haben da heute morgen nicht mehr weiter drüber gesprochen.“, sie machte eine kurze Pause, „Aber...was ist passiert? Du hast doch nicht geglaubt, dass mir das nicht auffällt?“. Sie unterstützte diese, aus dem nichts kommende, Frage mit dem zeigen auf ihre Augen. Das mit den Zähnen hielt sie vorerst unter Verschluss. Sie erwartete eine ehrliche Antwort darauf und ihre wichen Gesichtszüge machten das mehr als deutlich. Sie war nicht hier um Alix anzuklagen, sondern um die Umstände ihres Auftauchens zu verstehen. Das und vielleicht sogar noch mehr. Trotzdem war die spaßige Stimmung erstmal kurz verflogen. Dabei fiel ihr erst jetzt ein das auch sie selber sich verändert hatte. Auch sie hatte etwas zu beichten, wenn man so will. Merde! Im gleichen Moment wie sie die Antwort wissen wollte, hasste sie sich auch schon dafür gefragt zu haben...



Nach oben Nach unten
Alexandra

Alexandra Chevalier

Zen 58

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Alexandra Chevalier

Alexandra
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptySo 24 Feb 2019 - 18:34

Dass Helena die angebliche Wichtigkeit der Schule nicht unkommentiert lassen konnte, das hatte Alexandra schon kommen sehen. Doch sie wusste, dass Helena wusste, dass akribisches Bohren keinen Sinn bei ihr machte. Für Alexandra hatte die Schule einen deutlich geringeren Standwert, da sie obendrein anzweifelte, wie viel Sinn diese Einrichtung tatsächlich machte. Auf dem Papier mochte sie wichtig sein. Darüber hinaus stand jedoch im Raum, dass die Schüler Stoff lernten, den sie insgesamt niemals bis zum Ende behalten würden; dass sie für Noten lernten, der nur eine Bestandsaufnahme waren; dass die Anwendung des Satz des Pythagoras im Alltag wenig Hilfe war. So wie Alix bisher das Leben kennen gelernt hatte, hatte sie auch den Großteil darüber auf eigene Faust gelernt. Kein Lehrer hatte ihr da etwas Sinnvolles an die Hand geben können. Und nochmal: Wie man ein Dreieck berechnen kann, hilft wohl nur dem, der Architekt werden will – doch das wollte Alix nicht. Es war sowieso fragwürdig, was sie nun noch werden konnte und wollte.
Aber wie gesagt: Helena kramte nicht weiter in dem Thema, sondern legte es schnell zu den Akten. Die beiden Schwestern hatten immerhin Erfahrung darin, gemeinsam über solche Belange zu reden. Jede kannte die andere gut genug, um sich die möglichen Antworten selbst zusammenreimen zu können.

Ganz anders und vor allem unerwartet kam dann der Themenumschwung von Helena. Eben noch hatten sich die beiden Chevaliers im gemütlichen Spaziergang befunden, da blieb Alix‘ blondes Gegenstück plötzlich stehen und schaute sie mit fokussierten Augen an. Was denn jetzt?, fragte sie sich.
»Hä?«, war ihre erste Reaktion, nachdem Helena seltsamerweise fragte, was passiert sei. Das klang, als wenn Alix nun eine Spange trug oder Hörner auf dem Kopf oder … sie stutzte. Was meinte Helena denn, während sie auf sie zeigte – mitten ins Gesicht. Hab‘ ich was auf der Nase? Oder … oh … ooooh. Allmählich dämmerte es ihr. Helena zeigte nicht auf ihre Nase, sie zeigte nicht auf ihre Person. Sie deutete auf ihre Augen, die ja – wie Alix sich erinnerte – nicht mehr so waren wie früher.
»Oh!«, machte sie auch verbal deutlich, dass sie kapiert hatte, worauf es Helena abgesehen hatte. »Ja, das …« Wie soll ich ihr das erklären?
Alexandra kam nicht direkt mit einer Antwort heraus, sondern überlegte erst noch, wie sie das am Besten formulierte, damit es nicht zu schräg klang und Helena sich nicht zu große Sorgen machte. Einfach herauszuplatzen, dass sie nun eine Vampirin war, hielt Alix für den Anfang für zu viel. Zwar hatte ihre Familie eine magische Vergangenheit, doch plötzlich mit Vampirin konfrontiert zu werden … das war was ganz anderes.
»Ich hatte ein wenig in Papas alter Kammer herumgekramt …«, begann sie, zu erklären und sah dabei etwas verlegen aus, als würde sie eine Beichte ablegen müssen. »Dabei bin ich auf was gestoßen, womit ich dich finden konnte, nur … na ja … danach waren meine Augen halt anders.«
Sofort im nächsten Moment winkte sie jedoch schon ab. »Mach dir aber keine Sorgen! Ich bin nicht blind geworden oder so. Sehe noch genauso gut wie vorher!« Eigentlich sah sie sogar noch besser. Vor allem bei Nacht sah sie neuerdings wie am helllichten Tag.
»Sieht’s denn so schlimm aus?«, wollte Alix den Fokus etwas von der Ursache ablenken und Helenas Sinn für Ästhetik in den Vordergrund zerren.


Nach oben Nach unten
Gast

Gast

Anonymous

BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptySo 24 Feb 2019 - 21:57

Die Reaktion ihrer Schwester verriet nur zu deutlich, wie unerwartet das ganze plötzlich kam. Helena konnte es ja selbst nicht einmal so wirklich fassen. Wie gesagt, eigentlich hätte sie das Thema am liebsten Begraben, aber das konnte sie nicht. Nicht wenn es so deutlich Zeichen gab die man mit der Zeit einfach nicht mehr ignorieren konnte; und das konnte man ihr ruhig glauben, sie war gut darin. Da sich die Pariserin aber auch nicht wiederholen wollte, zeigte sie weiterhin mit dem Finger auf ihre Augen. So lange, bis es auch bei Alix einmal *klick* gemacht zu haben schien. „Genau das.“, setzte sie gleich nach nachdem ihre Schwester etwas ins grübeln zu kommen schien. Sie wusste selber das dies nicht die goldene Art war, aber sie wusste genauso gut wie Menschen sich um die Wahrheit winden konnten, wenn es wichtig wurde. Fast so wie Aale die man mit bloßen Händen zu fangen versuchte. Deswegen dachte sie gerade nicht einmal daran locker zu lassen. Dementsprechend war sie auch gerade nicht sehr gesprächig. Aber sie wollte die andere Blondine nicht in ihrem Denkprozess unterbrechen.

Moment! Sie hat was? Helena legte den Kopf schief als sie die erste Antwort erhalten hatte. Das Arbeitszimmer ihrer Eltern war bis jetzt immer tabu gewesen wie…Moment! Das war jetzt gar nicht das Thema. Sie selber hatte sich immer an die Regeln in der Familie gehalten, aber es war auch nicht so, dass sie Alix in dem Punkt nicht verstehen konnte. Sie hätte das gleiche getan. Nur die Art wie sie das sagte ähnelte eher einem Politiker in den abendlichen Nachrichten. Sie redete drumherum, sie wurde zum Aal; und natürlich pochte sie darauf, dass es ihr gut ging.  
„Es ist doch in erster Linie egal, wie es aussieht. Und dass du nicht Blind bist, das weiß ich auch.“, schmetterte sie am Ende von Alix Ausführung erstmal die Frage mit vollem Karacho gegen die Wand. Die verwaschene Umschreibung von den Sachen in „Papas Arbeitszimmer“ und „auf etwas gestoßen sein“ interessierte sie viel mehr in diesem Moment. Wenn es nämlich so harmlos wäre, dann würde sie es ihr doch einfach sagen können. „Sei konkret zu mir, Alix.“, mahnte sie in besorgter Stimmlage an und hielt dabei ihr Gesicht etwas schräg. „Was hast du in Papas Arbeitszimmer gefunden, was hast du gemacht? Du wirst doch wissen was das war?!“, ihr Blick versuchte sich regelrecht in die Mimik der anderen Chevalier zu bohren, während ihre Stimme sich gleichzeitig in einem neutralen Raum bewegte. Das hatte sie sich schon in frühen Jahren von ihrer Mutter abgeschaut. Ein Schritt folgte und Helena verringerte den Abstand zwischen den beiden. So viel war klar, es war eine Macht die Leute selbst nach ihrem offiziellen Tod nachverfolgen konnte. Sie würde also nicht nur eine dumme Kröte beschworen haben, offensichtlich nicht. Es würde sie gerade nicht einmal wundern wenn es der Teufel persönlich gewesen wäre. Sie wusste das da mehr war; und die Blondine war sich zu hundert Prozent sicher, das auch Alix wusste, dass sie es wusste. Sie betrachtete die gelben Augen ihrer Schwester in einer fast schon erschreckenden Ruhe. „Also, was hast du genau getan um mich zu finden? Es ist offensichtlich das es nicht nur eine kleine Bootsfahrt war.“, hakte sie noch einmal nach und war gerade auf jeden Ausgang dieser Konfrontation gefasst. Sie rechnete mit allem. Sie rechnete damit das Alix in Tränen ausbrechen würde, sie auf einmal anbrüllen würde, wegrennen würde, ja sie vielleicht sogar etwas wegstieß. Aber so richtig erwarten tat sie es dennoch nicht. Denn ihre Schwester rannte nicht weg, weinte nicht und würde sie vermutlich auch nicht in aller Öffentlichkeit anbrüllen. Sie betete nur innerlich, dass sie nicht gezwungen war die Aussage herauszuholen, welche ihre Schwester in eine echte Zwickmühle packen würde. Das wollte sie selber nicht, weil es unnötige Risse in eine so enge schwesterliche Beziehung riss. Sie selbst kämpfte ja gerade mit einem innerlichen Gefühlsvulkan. Gott! Es kochte gerade so viel in ihr hoch. Sie hatte da gerade nicht nur ein Fass aufgemacht, nein. Es war auch noch eines ohne Boden.  



Nach oben Nach unten
Alexandra

Alexandra Chevalier

Zen 58

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Alexandra Chevalier

Alexandra
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyDi 26 Feb 2019 - 10:59

Alexandra seufzte. Es machte einfach keinen Sinn, die Sache bedeckt durchzukriegen. Natürlich würde es Helena auffallen, wenn Alix beispielsweise mit einer anderen Augenfarbe auftauchte. Und selbst wenn es diese nicht gäbe, da waren andere Punkte, die man anzweifeln konnte. Allein die Tatsache dass sie hier war, konnte man hinterfragen. Was Alix nicht wusste, wusste Helena dafür: Was für ein spezieller Ort Isola war. Sich dessen noch absolut nicht bewusst, war es für Alix selbst eine noch nicht vorhandene Erkenntnis, warum Helena – die Totgeglaubte – nun ausgerechnet hier war. Doch Alix hinterfragte die Konflikte immer erst etwas später, wenn sie Zeit und Lust dazu hatte. Bis dahin lebte sie einfach in den Tag hinein und schlug sich mit den Problemen auf der Straße vor ihr die Köpfe ein.

»Okay, okay«, wollte sie ihre Schwester mit beschwichtigenden Handbewegungen beruhigen. Alix hatte sofort erkannt, dass das Gemüt ihres blonden Gegenstücks nach oben gesaust war. Zwar hatte sie etwas mehr Spielraum erhofft, doch die nun erfolgte Wandlung war wenig überraschend. Alexandra hätte sicherlich ähnlich reagiert, wenn Helena ihr irgendwelchen Unsinn erzählt hätte, wie dass sie als Engel auf den irdischen Boden zurückgekehrt wäre.

Nochmal tief durchatmen.

»Also.«

Wie erkläre ich das am Besten?

»Ich hab‘ ein Buch gefunden … in Papas Arbeitszimmer. Da war ein Ritual beschrieben, wo man ein mächtiges Wesen der Niederhöllen rufen kann, welches sich über den Tod hinwegsetzen kann. Da dachte ich mir, der wird Ahnung haben, wie ich meine tote Schwester wieder zurückhole. Also habe ich alles nach Anleitung gemacht und puff, schon war er da.«
Alix kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
»Leider stellte sich heraus, dass es ein alter Vampir war.«
Nun aber zeugte ihre Mimik von großem Staunen und ihre Handbewegungen wurden ausladend.
»Vermutlich DER Vampir schlechthin. Sehr cooler Typ. Sein Humor ist zwar fragwürdig, aber wirkte super mächtig.«
Ein Zwinkern sollte etwas die Sorge aus Helena heraustreiben, wenn auch Alix nicht wirklich daran glaubte, dass dies klappen würde.
»Der konnte mir auch sofort helfen, wusste wo du bist, wusste was getan werden musste. Joa, also hat er mich hergeschickt.«
Alix brauchte gar nicht darauf warten, was Helena nun für eine Frage auf der Zunge lag. Sie wusste genau, was ihre Schwester nun denken musste, also gab sie dieser gar nicht erst die Zeit, eigene Worte zu formulieren, sondern setzte ihren Vortrag direkt fort.
»Natürlich macht so ein mächtiger Vampir nichts umsonst. Ich weiß auch, dass das Rufen von Dämonen und derartigem Gelump – laut Papa – immer seine Folgen hat. Die wollen irgendwas haben. Joa. Der Vlad, so heißt er übrigens, wollte auch etwas: Also … na ja … mein Leben halt.«
Alexandra wartete kurz die Reaktion in den Augen ihrer Schwester ab, dann ging es prompt weiter. Wieder nutzte sie eine beschwichtigende Bewegung mit ihren Händen.
»Aber keine Sorge, ich bin jetzt nicht tot und nur ein Geist, der vor dir steht. Also … tot bin ich in gewisser Weise schon. Bin aber auch lebendig, weil … weil er aus mir einen Vampir gemacht hat.«

Sofort nahm sie eine Hand zum Mund und hob die Oberlippe auf einer Seite an, um ihren spitzen Eckzahn zu entblößen. »Schiescht du?«
Kaum hatte sie wieder losgelassen und ihre Mimik grade gerückt, fuhr sie mit weiteren Erklärungen fort. »Die Augen hängen auch damit zusammen. Habe dieselben wie er nun.«
Sie nickte nochmal unterstützend und versuchte, dabei eher einen positiv nachdenklichen Eindruck zu vermitteln als dass sie Helena nochmal zusätzliche Sorgen bereiten wollte. Vermutlich würde sie nun eh austicken und sie vollmotzen, was sie sich dabei gedacht hatte. Dabei würde sie vollkommen vergessen, dass Alix all dies nur für sie gemacht hatte, nur um sie zu wiederzusehen.


Nach oben Nach unten
Gast

Gast

Anonymous

BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyMi 27 Feb 2019 - 16:02


Ein kurzer Anflug von Zufriedenheit machte sich auf Helenas Gesicht breit, als ihre Schwester endlich einknickte und sich bereit erklärte zu reden. „Gut.“, kommentierte sie nur die anfangs abwehrende Haltung und wartete nun einfach darauf, dass ihre Frage beantwortet werden würde. Das Gefühlschaos in ihrem inneren wurde dabei erst einmal ignoriert. Vielleicht war es ja gar kein Fass ohne Boden; und vielleicht war alles halb so schlimm. Es gab sicher eine gute, positive Erklärung dafür, da war sich die Pariserin sicher. Immerhin war die Pariserin sowieso niemand der außerordentlich pessimistisch veranlagt war.  Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben hieß es in so manchem Spruch und sie mahnte sich gerade selber zur Vorsicht…und sie wurde nicht enttäuscht.

Wie schon am Anfang erwähnt, hatte sich Alix in das Arbeitszimmer ihrer beiden Eltern geschlichen. Vermutlich war es aber auch einfach nur zu einem Zeitpunkt gewesen an dem beide nicht zuhause waren. Die Engelin kannte ihre Eltern und das war eine der Situationen an denen so etwas möglich war. Mit ihrem Tod jedoch…dürfte es noch einfacher gewesen sein. Die Blondine schluckte kurz einen Kloß im Hals herunter. Das kleine Lächeln verschwand und ihr Blick wurde automatisch traurig. Das änderte sich auch nicht mit der fortschreitenden Geschichte ihres Gegenparts. Je mehr Alix erzählte und preisgab, umso mehr vertiefte sich die Französin in ihre Gedanken um alles zu kombinieren, die Umstände zu rekonstruieren.
Ganz besonders nach den Erwähnungen von einem Ritual und einem starken Wesen wollte sie sich zu Wort melden, sie fragen was sie sich zur Hölle dabei gedacht hatte. Doch der Weg zu ihren Lippen war zu lang und so setzte Alix ihre Rede fort, während Helena einfach nur still dort stand und ihrer Gesprächspartnerin die ganze Zeit in die Augen sah. Die Kraft zum Unterbrechen des Vortrages war gerade einfach nicht gegeben. Sie war irgendwie gelähmt…wusste aber selbst noch nicht warum. Es war…merkwürdig, dieses Gefühl. Es war nichts Halbes und nichts Ganzes. Klar, der Noble Hintergrund war gegeben, sie wollte ihre Schwester wiederhaben. Doch das wirkte immer mehr und mehr wie die einzige süße Spitze auf einem durch und durch übersäuerten Gebäck. Sie war einfach nur verwirrt. So verwirrt das sie ihre Arme einfach nur noch herabhängen ließ, während sie wie gebannt an den Lippen ihrer Schwester hing.

Doch bei einem bloßen Ritual blieb es nicht. Nein, es hatte einen Preis und einen Moment lang dachte die Pariserin darüber nach, was dieser denn sein könnte, wie hoch er sein könnte. Nur, um von ihrem Gegenpart maßlos überboten zu werden. Kurz blieb ihr der Mund offen stehen, wenn auch nur ein bisschen. Das Wort „tot“ war dabei nur einer der Auslöser, welcher die Blondine an ihren Ohren Zweifeln ließ. War ihr Tod nicht schon genug gewesen? Musste es ein Zweiter sein? Sie erinnerte sich in diesem Moment an die Aussage vor der Schule. Auch sie hatte nur einen Brief hinterlassen…noch ein Verlust. Am heutigen morgen hatte das alles so harmlos geklungen…aber nun. Der Vulkan mit dem Namen Helena war nur noch einen Millimeter vor der absoluten Eruption angekommen in der er alles unter sich zu begraben drohte. Irgendwie fühlte sie sich gerade extrem leer und bekam sogar einen leichten Anflug von Kopfschmerzen. Konnte sie nicht einfach die Zeit zurückdrehen und nicht fragen? Anderseits, was hatte sie erwartet? Mit Anlauf und Kopfsprung war sie in das bodenlose Fass eingetaucht, es gab kein Zurück mehr.

Sie musste sich sammeln, das war erstmal die Hauptsache bevor sie hier gleich in tausend Teile zersprang. Leicht atmete die Französin ein, dann stieß sie den Atemzug wieder aus. „Der Preis war…dein Tod.“, war der allererste Satz welcher ihren Mund leise verließ und sie zuckte kurz mit den Armen. Ein kleines schnauben folgte. Sie wusste echt nicht wie sie damit angemessen umgehen sollte. Sie war überfordert, offensichtlich. Ihr Blick wandte sich von ihr ab auf eine der Bänke; nur um einige Sekunden später zurückzukommen. „Und du hast dich nicht einmal informiert und…hast das einfach so gemacht…? Bei so einem Ausgang?“, ihre Stimme bebte mit einem unheilvollen Ton als sie das sagte. Alix war nicht dumm, dass wusste sie gut genug. Aber genauso gut wusste sie um die Eigenheit ihrer Schwester, einfach so durch die Wand zu preschen. Alles andere zu ignorieren um das Ziel zu erreichen. Obwohl eine Variable in der ganzen Gleichung noch komplett fehlte, ihre Wenigkeit.  
Beide Hände erhoben sich und fuhren ihr übers Gesicht, während ein angespannter Seufzer zu vernehmen war. Sie hatte nie gewollt, dass Alix ihr Leben wegschmiss, nur um ihretwegen. „Warum Alix, warum?“, sie klang ein bisschen heiser. „Warum hast du dein Leben weggeworfen um…um…nein! Nein!“, sie weigerte sich innerlich das zu akzeptieren. „Stattdessen lässt du dich mit Mächten ein vor denen wir gewarnt worden waren, schließt einen Pakt den du wahrscheinlich nicht mal zur Hälfte im Blick hast, lässt dich in einen Vampir verwandeln…“. Weitere Worte waren an dieser Situation einfach fehl am Platz. Was brachte es ihr nun darüber zu reden? Sei vernünftig, ermahnte sie sich selber ein paar Mal. Das waren die Gedanken in ihrem Kopf, als sie einen Schritt auf ihren blonden Gegenpart zu machte.

Ihre Arme, die vorhin nur noch hängende Deko waren, bewegten sich nun wieder und versuchten nach ihrer Schwester zu greifen, zumindest sah es danach aus. In Wirklichkeit aber umschlungen sie Alix nur leicht, während sich Helenas Stirn auf ihrer rechten Schulter parkte. Kein Wort fiel und die Pariserin schloss kurz die Augen. Ein weiterer Seufzer. „Das war dumm, Alix. Es war tücksichtlos und einfach nur bescheuert.“, flüsterte sie leise und ihre Arme hielten sie an Ort und Stelle während der Griff sie fixierte. „Ich wäre genauso ein dummes Huhn gewesen, das kann ich dir versichern.“, ein leises schniefen war zu hören. Obwohl dieses Anfängliche weinen schwer dem Stress - oder ihren Gefühlen zuzuordnen war. Vermutlich war es beides. „Ich hätte auch genommen was ich kriege…“.



Nach oben Nach unten
Alexandra

Alexandra Chevalier

Zen 58

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Alexandra Chevalier

Alexandra
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyMo 4 März 2019 - 1:29

Mich informiert? Alexandra hatte kommen sehen, dass ihre Schwester ihr Vorwürfe machen würde, doch wer bitte schön informierte sich denn vor der Beschwörung eines Vampirs? Was hätte sie tun sollen? Im Internet suchen nach einer Anleitung oder Auflistung der sichersten Vampire, die man beschwören konnte? Manchmal dachte Helena aber auch nicht darüber nach, was sie plapperte. Alix musste sogar mit den Augen rollen. Aber im Grunde war es auch nur ein Ausdruck von Helenas Emotionen. Es ging ihr vermutlich nur darum, zu sagen, dass Alix es hätte nicht tun sollen.
Aber was war ihr anderes geblieben? Natürlich hatte sie sich nicht auf die Sache gestürzt mit dem Gedanken, Leib und Leben opfern zu wollen. Das mit dem Leben kam ja etwas überraschend. Vlad hatte damit erst rausgerückt, als er sich die Französin bereits gekrallt hatte …

Was Alexandra dann doch traf, war Helenas Aussage, ihre Schwester hätte ihr Leben weggeworfen. Dabei hatte Alix doch nur alles Mögliche getan, um ihre Schwester zurückzuholen oder eben sie wiedersehen zu können. Wenn sie gedacht hätte, Helena wäre wirklich unrettbar tot, dann hätte sie sich auch vom Eiffelturm stürzen können. Das wäre dann wirklich Wegwerfen gewesen. Sich die Mühe machen und alle Vorbereitungen für ein schweres Beschwörungsritual zu treffen, das sprach für Alix für was anderes. Aber das musste sich Helena wohl erst noch verklickern, damit der schluchzende Schlosshund nicht mit falschen Schlüssen ins Bett ging.

Aber wer konnte Helena ihre Reaktion auch verdenken? Als sie plötzlich nach Alix griff und ihr Gesicht in der Schulter ihrer Schwester vergrub, überkamen auch Alix die traurigen Gefühle. Sie stellte sich vor, wie es für Helena gewesen wäre. Was hätte sie getan, wenn sie plötzlich dagestanden hätte – ohne Schwester. Ein plötzliches Einzelkind. Sie hätte es sicher ebenso wenig wahrhaben wollen und vielleicht hätte auch sie aus Verzweiflung nach Möglichkeiten gesucht, von denen sie besser die Finger hätte lassen sollen.
Ihre Eltern waren schlauer gewesen. Vermutlich war ihnen bewusst gewesen, dass es nicht ganz unwiederbringlich war, doch sie hatten das Schicksal respektiert und auch die Konsequenzen, wenn sie versucht hätten, in den Lauf des Lebens einzugreifen. Nur ein unerfahrenes, dreistes, aufmüpfiges Mädchen, welches von Respekt keine Ahnung hat, hätte sich darüber hinweggesetzt und einen Handel mit dem Tod vorgeschlagen.

Helena bestätigte die Gedanken ihrer Schwester. Natürlich hätte auch sie irgendeine Dummheit gemacht. Die beiden konnten einfach nur glücklich sein, dass der Ausgang kein schlimmerer war. Sie waren wieder beisammen; zwar nicht die ganze Familie, aber zumindest ein Teil. Niemand war alleine. Mama und Papa hatten einander und ihre Töchter sich ebenso. Wenn auch eine große Trauer zwischen ihnen lag, so … ach, es machte keinen Sinn, sich das Ganze schönzureden. So oder so war es scheiße. Aber wenigstens … wenigstens hatte es auch etwas Gutes.
Alexandra legte die Arme vorsichtig um Helena und schob ihren Körper näher zu sich. Der blonde Kopf ihrer Schwester rutschte die Schulter hinauf und neben Alix‘. Am Hinterkopf tätschelten Alexandras Finger sachte das lange, blonde Haar Helenas.
»Wir sind halt doch Schwestern, hm?« Wenn die eine etwas Dummes getan hätte, hätte die andere es auch.
»Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Also ich wollte nicht losstürmen und mein Leben wegwerfen. Dann hätte ich mich auch vom Dach von Notre Dame stürzen können. Aber ich wollte dir nicht in den Tod folgen. Ich wollte dich wieder unter den Lebenden haben. Was dann am Ende passiert ist … das war nicht gewollt. Und jaaaa, vielleicht hätte ich mich vorher schlaumachen können.« Alix seufzte.
»Aber wo? Unsere Eltern hätten mir nichts gesagt und danach googlen ist auch schlecht. Mir war bewusst, dass ich mich in Gefahr begebe, aber … für dich war es mir das wert, Schwesterherz. Für dich schließe ich auch einen Pakt mit einem Vampir.«
Zum Abschluss drückte sie Helena kurz fest an sich und gab ihr einen Kuss auf den Schopf.


Nach oben Nach unten
Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Auf der Einkaufsstraße Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 EmptyMo 4 März 2019 - 15:36

cf: Die Schule | Außerhalb | Sportplatz | Am Sportplatz (Laufbahn, Fussballplatz, Sandgruben) [mit Isalija]





Mathéo hatte es für das Beste empfunden, den Bus vor dem Schulgeländer zu nehmen und mit diesem in die Innenstadt zu fahren. Dort gab es ein Viertel, indem die Ansammlung von Geschäften und Boutiquen besonders hoch war – woanders gab es aber auch kaum vergleichbare Läden. Man konnte die Straße, in welcher die beiden ausstiegen, also gerne als Einkaufsstraße bezeichnen. Die bunten Reklameschilder und einladenden Schaufenster fielen einem schnell ins Auge.

Noch auf dem Weg hatte er Isalijas Fragen gelauscht und sich für diese auch eine Antwort ausgedacht.
»Klar kann ich auf deine Gitarre aufpassen.« Die Sache war zwar selbstverständlich für ihn, jedoch wunderte er sich, dass sie extra danach fragte. Ebenso gut hätte sie ihr Instrument noch abholen können. Es war ja nicht so, dass sich Mathéo mit seinen Angehörigen des Ku-Klux-Klans traf und niemand das geheime Meeting mitbekommen durfte. Wobei es sicher empfehlenswerter war, dass Isa nicht mitbekam, mit wem sich Mathéo traf. Andererseits … sie hatte ihn ja bereits in Jul’s Wohnung gesehen. Der Teleportstein hatte sie dorthin befördert. Als Katze hatte sie sogar Milch aus dem Kühlschrank der Direktorin serviert bekommen. Seit dem waren keine verdächtigen Fragen gekommen. Isalija schien also keine wagen Vermutungen anzustellen.
Was Mathéo auch etwas überraschte, war, dass sie mal nicht bei ihm nächtigen wollte. Fast hatte er sich schon daran gewöhnt, morgens in einen verschlafenen Strubbelkopf zu blicken oder sich von ein paar Schnurrbarthaaren kitzeln zu lassen. Ob es daran lag, dass er am Abend noch eine Verabredung hatte? Nicht dass sie sich ausgestoßen fühlte.
Mathéo hatte das Mädchen heimlich gemustert unterwegs. Aus ihrer Mimik zu lesen, war nicht sonderlich einfach, da diese das Gesicht des Mädchens stets förmlich überflutete. Einzelne Nuancen konnten in dieser Flut schwer ausgemacht werden.
»Ich kann sie dir auch mit zur Schule bringen, wenn du magst?«, bot Mathéo ihr an. Sie musste nicht extra zu ihm in den Park latschen und dann zurück zum Wohnheim. Oder wollte sie einen Grund haben, wieder vorbeischauen zu können? So ganz schlau wurde er einfach nicht aus Isalija.

»Denke mal nicht«, meinte Mathéo dann noch auf ihre Frage hin, ob sie Anschiss bekommen würde für ihr Auswärtsschlafen. »Aber ich kenne die Hausordnung auch nicht mehr so gut. Kann mit gut vorstellen, dass die Wert drauf legen, dass alle ihre Schäfchen nachts im Gatter sind und keines draußen herumstreunt – nur zu eurer Sicherheit. Könnte also sein, dass du dafür einen auf den Deckel bekommst.« Mathéo legte ein nachdenkliches Gesicht auf. »Am Besten«, entschloss er sich schließlich, »du hängst es einfach nicht an die große Glocke. Würde mich aber auch interessieren, ob du überhaupt ein Zimmer hast. Bei der Anmeldung letztens warst du ja immerhin nicht gewesen, eh?«

***

Als die beiden auf der Einkaufsstraße ankamen, herrschte nur ein seichtes Treiben. Große, einkaufswütige Massen waren nicht zu entdecken. Meist waren es nur Paare oder kleinere Grüppchen, die hier und da vor einer Scheibe standen oder gerade ein Geschäft verließen und sich über den Inhalt ihrer Einkaufstüten freuten.
»Also, wo soll’s als erstes hingehen?«, fragte Mathéo an Isalija gewandt. Seinen Kommentar vorhin bezüglich neuer Höschen hatte sie nicht verneint. Scheinbar brauchte sie die wirklich. Seitdem Mathéo ihre gesamte Wäsche waschen durfte, konnte sie aber auch kaum vor ihm verheimlichen, wie mager ihr Kleiderschrank ausgerüstet war. Eigentlich brauchte sie wohl von allem etwas, doch Mädels waren vermutlich besonders empfindlich, wenn es um neue und frische Unterwäsche ging.
»Lieber was einfaches oder ausgefallen?«, dabei deutete er sowohl auf einen schlichten Klamottenladen als auch auf eine edlere Boutique. Spitzen oder nicht?, ergänzte er sich in Gedanken und musste dabei schmunzeln. Die meisten Kerle sahen es vermutlich als Lebenshighlight an, ein Mädel beim Unterwäschekauf zu begleiten. Zwar hassten sie es alle, ewig vor der Garderobe warten zu müssen, doch bei manchen Artikeln sollte sich die Geduld lohnen. Mathéo war gespannt, was das Schicksal für ihn parat hielt.




Auf der Einkaufsstraße - Seite 15 PY8debn
Nach oben Nach unten

Gesponserte Inhalte




Nach oben Nach unten
Seite 15 von 19Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 9 ... 14, 15, 16, 17, 18, 19  Weiter

Gehe zu :
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Shima no Koji :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Einkaufsstrasse-