Das Herzstück des Außenbereiches der Mädchen ist eine heiße Quelle. Das heiße Wasser vermittelt ein einzigartiges Badegefühl, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Eine Bambuswand trennt den Außenbereich der Jungen und Mädchen.
"Dein Bruder also." murmelte ich leise. Ob ich sie fragen kann ob sie einen Freund hat? Hmmm.... überlegte ich kurz und verwarf den Gedanken sofort wieder. "Wenn du willst können wir ja zusammen trainieren." schlug ich ihr vor doch schon bekam ich eine Ladung Wasser ins Gesicht. "Hey! Das war fies!" rief ich lachen und tauchte unter. Ich zog ihr die Beine weg zog sie zu einer etwas tieferen Stelle.
Als Evangeline ihre Beine weg zog, quietschte Jona vor Vergnügen auf. Im tieferen Wasser angekommen klammerte sie sich einen Moment an der kleineren fest, bevor sie sich eine wilde Wasserschlacht lieferten. Irgendwann streckte Jona ergeben die Hände in die Luft. "Du hast gewonnen.", rief sie lachend aus. Ihrem hochroten Kopf war jedoch anzusehen, dass ihr das heiße Wasser nicht ganz so gut bekommen war. "Ich sollte langsam mal etwas essen. Mir wird schwindelig.", murmelte sie, fasste sich mit der einen Hand an den Kopf und stützte sich mit der anderen bei Evangeline ab.
"Du gibst jetzt schon auf?" fragte ich verwundert. "Dabei wars doch grade so lustig." Als ich bemerkte wie erschöpft Jona war half ich ihr aus dem Wasser zu kommen. "Stimmt, wir wollten ja auch noch was essen gehen." Ich lächelte ihr kurz zu ehe ich mich auf Zehenspitzen stellte und sie kurz am Hals küsste. "Ich habe auch Hunger." hauchte ich ihr leise zu nachdem ich mich von ihrem Hals gelöst hatte.
Jona lächelte dankbar, als Evangeline ihr aus dem Wasser half. Dann nickte sie und wedelte einmal kurz mit dem Schweif. "Ja, Essen ist wichtig.", antwortete sie dabei. Dann jedoch richtete sich Evangeline neben ihr auf. Jona spürte das Kribbeln des Kusses an ihrem Hals und blinzelte irritiert und als Evangeline ihr zuhauchte, dass sie auch Hunger habe, durchfuhr sie ein leichter Schauer. Ein trockenes, verwirrtes Lachen löste sich kurz aus ihrem Mund und sie lächelte Evangeline unsicher entgegen. So nah war Jona schon lange niemand mehr gekommen und ihre Öhrchen legten sich einen Moment unsicher an. Als ihr aber bewusst wurde, dass ihr die Nähe der anderen nicht unangenehm war, verwandelte sich ihr Lächeln zu einem glücklichen Grinsen. Die Nähe von Fremden oder unsympathischen Menschen mochte sie nicht, aber dank Evangeline, die sie nun zu ihrer neuen besten Freundin auserkoren hatte, fühlte sie sich schon ein bisschen wohler in ihrem neuen zu Hause. "Weißt du, ich glaube ich mag dich.", sagte sie deshalb unschuldig an Evangeline gewandt. "Ich bin richtig froh, so schnell eine so gute Freundin gefunden zu haben."
Jona sah echt verdammt süß aus als sie mich so irritiert anschaute. Aber....war das eben ein Liebesgeständnis??? "W-was hast du grade gesagt?"fragte ich völlig verwirrt. Wir kennen uns doch kaum. Und trotzdem hat sie sich schon in mich verliebt? Oder Moment, vielleicht hat sie auch den Kuss eben falsch verstanden. Vielleicht denkt sie wegen dem Kuss das ich in sie verliebt bin und hat das nur gesagt weil sie nich will das ich dann traurig bin. All diese Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich wusste nicht was ich nun tun sollte und wollte ein paar Schritte zurückweichen, doch ich stolperte über den Beckenrand. Ich versuchte mich an Jona festzuhalten und zog sie dabei versehentlich mit, sodass wir aufeinander liegend im Wasser landeten.
Als Evangeline verwirrt vor ihr zurückwich, legte Jona für einen Moment die Stirn in Falten. Hatte die andere sie nur nicht richtig gehört oder wollte sie nicht mit Jona befreundet sein? Aber das ist unmöglich, wir haben uns doch gut verstanden., dachte sie unsicher und sah Evangeline an. "Wir... wir sind doch-", setzte sie an, wurde dann jedoch ins Wasser gezogen. Sie schrie kurz erschrocken auf, dann umgab sie das Wasser von allen Seiten und raubte ihr für einen Moment die Luft. Als die beiden Mädchen wieder auftauchten, hustete Jona kurz, wandte sich dann aber schnell an Evangeline und nahm diese bei den Schultern. "Wir sind doch jetzt Freundinnen, oder?", fragte sie und sah die Kleinere bestürzt an. Immerhin hatte sie Evangeline nun als ihre Freundin anerkannt, da würde diese ihr nun nicht mehr so einfach davonkommen. "Du bist meine erste Freundin hier, wir werden zusammen essen und lernen und heimlich Unfug anstellen!", ereiferte sie sich besorgt, wobei in ihren Augen ein leichtes, rotes Glühen entflammte.
Kaum war ich wieder aufgetaucht nachdem ich mit Jona ins Wasser gefallen war nahm sie mich an den Schultern. Erst jetzt bemerkte ich, das ich sie falsch verstanden hatte. "Ja sind wir." antwortete ich schnell. "Entschuldige. Ich hatte was falsch verstanden. Ich dachte du meinst das du mich auf eine andere Weise magst." erklärte ich dann noch und wurde dabei knallrot im Gesicht.
Jona atmete erleichtert auf und das Glühen in ihren Augen verschwand. Sie war froh, dass Evangeline sie als Freundin ansah und zuckte erfreut mit den Öhrchen. Dabei ließ sie die andere los und ihre Hände schweiften langsam durch das Wasser. "Falsch verstanden?", wiederholte sie dumpf. "Auf welche andere Weise denn?", fragte sie dann und besah sich das rote Gesicht von Evangeline. Sie auf eine andere Weise mögen., ließ Jona den Satz noch einmal durch ihre Gedanken gehen. Die roten Wangen. Anders mögen. In diesem Moment schien es in ihrem Gehirn zu klicken und sie verstand endlich, was gemeint war. "Ach, du meinst- oh!", rief sie aus und lief nun ebenfalls rot an. "Nein, ich- also...", stotterte sie und kratzte sich verlegen am Kopf. "Aber, ich, wir... sind doch beide..." Sie sah an ihnen beiden hinab und wandte sich dann unsicher lachend ab, um sich an den Rand des Beckens zu setzen. "Und so lange kennen wir uns jetzt auch noch nicht. Das hätte schon Liebe auf den ersten Blick sein müssen.", begann sie zu überlegen und verlor dadurch ihre Verlegenheit. Stattdessen sah sie Evangeline wieder interessiert an. "Wie kommst du auf so etwas?", entfuhr es ihr und sie rief sich ihre Worte noch einmal in Erinnerung. War sie etwa so missverständlich gewesen? Nachdenklich schweifte ihr Blick über Evangeline hinweg und blieb an den Bäumen dahinter hängen.
"Naja...ich äähm...keine Ahnung wieso ich das so verstanden hab." antwortete ich verlegen. "Ich mag dich jedenfalls schon so etwas mehr als nur freundschaftlich." Ich hatte gar nicht richtig bemerkt was ich da eben sagte und drehte mich deshalb peinlich berührt von Jona weg als ich es richtig merkte. Oh Gott! Wieso hab ich das eben gesagt? Ich wollte doch erstmal mehr Freunde finden. Was mach ich denn jetzt? fragte ich mich panisch. Also damit meine ich jetz nicht das ich in dich... Ich meine nur dasich mir gut vorstellen könnte das wir.... Ich...ich....ach vergiss es." stotterte ich vor mich hin ehe ich an ihr vorbei nach drinnen lief.
"E-Eva!", rief Jona Evangeline verdutzt hinterher, als diese weg lief. Dann schüttelte sie verwundert den Kopf und sah noch einmal zu den Bäumen, durch die nun der Wind fuhr. Schade, dass ich das nicht noch ein bisschen beobachten kann., schoss es ihr kurz durch den Kopf, dann fröstelte sie und sah wieder in die Richtung, in der Evangeline verschwunden war. Hatte das andere Mädchen das eben ernst gemeint? Hatte sie gerade so etwas wie eine Liebeserklärung bekommen? Sie schüttelte nochmals den Kopf und blinzelte. Dann hörte sie von drinnen ein Platschen, als wäre jemand hingefallen. "Evangeline?", rief Jona erschrocken und folgte dieser nach drinnen.