Endlich ist er da! Die Wünsche einiger Schüler sind wohl in Erfüllung gegangen, denn seit etwa einem halben Jahr befindet sich in der Innenstadt im Baradori Viertel auch ein Mc Donalds, samt allen 1*1 Produkten, Burgern, Salaten, Getränken und Nachspeisen. Außerdem haben Schüler hier die Möglichkeit, sich ein bisschen Taschengeld zuzuverdienen. Lasst es euch schmecken!
Ich musste mir es ziemlich verkneifen laut los zu lachen als die Dämonin, wofür ich sie jetzt schon ziemlich sicher hielt, sich einfach durch die Schlange rempelte. Ich kicherte als der Mann aus dem Weg stolperte, bzw gestolpert wurde, dann erst versuchte ich meine Schadenfreude zu zügeln. Das war eindeutig die Seite meines Vaters, die da in mir überhand nahm. Mutter hätte das nicht für gut geheißen. Aber mir war es sowiso ziemlich egal. Als die Frau mich dann zu sich winkte, grinste ich und lief an den anderen Leuten vorbei zu ihr. Sie schien keine besonders geduldige Persönlichkeit zu sein. Also warf ich einen kurzen Blick zu ihr um sicher zu gehen, dass ich etwas bestellen durfte und entschied mich kurzerhand für eine kleine Portion Pommes. Das würde mir bis zur nächsten Mahlzeit reichen, wie ich hoffte. "Dankeschön", sagte ich höflich zu ihr, nachdem ich die Pommes bezahlt hatte und machte ihr Platz, damit sie auch etwas bestellen konnte. Mir war aufgefallen, dass sie sich nicht vorgestellt hatte, aber da ich mir ziemlich sicher war, dass es sich bei ihr um eine Lehrerin handeln musste, würde ich das ja sowiso bald genug erfahren. Ich überlegte noch kurz, ob ich auf sie warten sollte, entschloss mich aber doch dazu mich an den nächstbesten Tisch zu setzen und langsam meine Pommes zu mümmeln. Das Salz erinnerte mich noch etwas an die Überfahrt, aber da ich mich soweit beruhigt hatte und die Seekrankheit gänzlich verschwunden war, war es mir auch egal und mir viel auf, dass das ganze auch seine schönen Seiten gehabt haben musste... auch wenn ich mich daran nicht erinnern konnte.
Auf sein Dankeschön hin nickte die halbe Dämonin nur kurz und entschied sich für eine Apfeltasche zum Mitnehmen. Und wieder schien es Ewigkeiten zu dauern. Hinter Midori fing schon wieder das unruhige Tappen an. Sie machte es gleich nach und rollte mit den Augen. Zwar sah die Lehrerin nach wie vor emotionslos aus, doch an dem Augenrollen konnte man erkennen, dass sie angefressen war. Doch jedes Warten hat auch mal ein Ende und ihre Apfeltasche wurde eingepackt und ihr gereicht. Wurde aber auch langsam Zeit! Ihr entwich ein Seufzten und sie steuerte den Tisch des blonden Jungen an. Kurz überlegte sie tatsächlich, ob sie sich zu ihm setzen sollte oder nicht. Beinahe schon geschockt, schüttelte sie kaum sichtbar ihren Kopf und blieb stattdessen vor dem Tisch stehen. Sich zu einem Schüler setzen? Wer war sie denn? Wenn sie jemand sehen würde, würde man sofort ein falsches Bild von ihr bekommen. Sie richtete sich mit ihrer freien Hand ihr schwarzes Kleid und stemmte dann diese in die Hüfte, während sie ihre Apfeltasche in der anderen Hand hielt.
"Ich möchte nicht unhöflich sein.. Ich bin Midori Kuromori. Für dich Frau Kuromori schätz ich mal.. du bist Schüler richtig?" Dann legte sie sich den Zeigefinger ans Kinn, als würde sie überlegen und verstummte. "Hmm.. wie könnte ich dich nennen?" Die Lehrerin tendierte dazu, ihren Schülern lächerliche Namen zu geben und ihnen so ein unangenehmes Gefühl zu geben. Wieder war es einen Moment lang still. Seine Haare waren ganz schön fluffig.. "Staubwedel." Sie nickte noch einmal kurz zur Verabschiedung und machte sich dann auch schon auf den Heimweg.
"Freut mich, Madam, und ja, ich bin ein Schüler der Himmelsklasse", konnte ich gerade noch sagen, bevor sie auch schon wieder verschwand. Ich sah ihr amüsiert hinterher, Staubwedel also, nicht sehr kreativ. Nicht das es mir irgendetwas ausgemacht hätte, denn ich wr mir meiner Haare vollkommen bewusst und fand sie gut so wie sie waren. Es gab schlimmere Spitznamen. Keine Ahnung wiso sie mir überhaupt einen hatte geben müssen. Ich stopfte mir die restlichen Pommes in den Mund und wischte mir die Krümel von meinem neuen Mantel. Dann streckte ich mich und warf die Papiertüte in den nächsten Mülleimer. Endlich wieder satt entschloss ich mich dazu ersteinmal zurück ins Waisenhaus auf mein Zimmer zu gehen. Oder noch besser: Meine Gitarre zu holen und irgendwo leise zu spielen, wo es niemanden stören der aufwecken konnte, ja dass würde ich tun. Also ging ich hinaus in die Nacht und schlug wieder den Weg richtung meiner neuen Wohnstätte ein.
Der Weg zum MacDonalds glich einer Sightseeing-Tour. Nayaka und Vilo verliefen sich mehrmals und gelangten an eine Menge Orte, aber nicht die gewünschten. Irgendwann hatten sie einen älteren Mann gefragt, der eine fast leere Einkaufstasche geschleppt hatte, der sie wieder in die fast gleiche Richtung zurückschickte, aus der sie gekommen waren. Als sie endlich vor dem MacDonald standen, wusste Vilo nicht, was sie erwartet hatte. Auf einer Insel, durchgehend mit magischen Wesen bevölkert und wohl einzigartig auf der Welt, wirkte der normale Fast-Food-Imbiss so, als hätte man ihn direkt aus Amerika in die kleine Hauslücke zwischen zwei etwas größeren Gebäuden teleportiert. Es war ein zweistöckiges, laut Konturen nach klassischer McDonalds-Plastikarchitektur gebautes Ding mit einem goldenen M, das man die ganze Straße entlang sah. Unglaublich, dass sie es so oft verfehlt hatten. Als die beiden Mädchen den Imbiss betreten hatten, viel Vilo auf (sie hatte wieder ihr Handy im Einsatz), dass selbst die Gerichte original-amerikanisch waren. Die Schlange war, da noch später Morgen, nicht besonders lang, das Innere fast leer. Hier und da saßen ein paar Leute auf den bequemen, breiten Lederbänken, lasen etwas, unterhielten sich. Ein Herr im Anzug brachte sogar das Kunststück fertig, gleichzeitig einen Burger zu essen und mit der linken Hand auf seinem Laptop zu tippen, ohne die Tasten zu beschmutzen. Irgendwie beruhigte Vilo sein Anblick, anscheinend gab es hier auch normal arbeitende, deren Leben sich nicht vom Dasein anderer Menschen unterschied. Sie unterdrückte ein Grinsen und überlegte, ob es hier auf Anfrage auch Spezialmenüs für Vampire und Gestaltwandler geben würde, ließ es aber bleiben, die Kassiererin danach zu fragen. Da ihre Geldressourcen sehr dürftig waren, entschied sie sich nur für eine Apfeltasche. Sie achtete darauf, dass Nayaka genau sehen konnte, was sie tat. "Ich warte da vorne." Vilo entschied sich für einen Platz am Fenster. Warum eigentlich? Wieder eine erlernte Gewohnheit, aber sie mochte die Wärme der frühen Sonne, die durch das Glas schien. Sie versank kurz in schläfrigen Tagträumereien, bis ihr Nayakas Rock verriet, dass sie an den Tisch gekommen war. "Und? Hats geklappt?" Sie sah auf, lächelte schelmisch und machte - wieder aus Gewohnheit - einen langen Hals wie eine Sehende. "Was hast du geholt? Hast du was geholt?" Etwas verspätet fiel ihr auf, dass sie ja keine Ahnung hatte, wie teuer ein Badeanzug war. Dann eben kein Schwimmen ...
Für Nayaka war der Verlaufsbummel recht amüsant, sie nahm einfach jede Finte mit Humor. Der Mann war ihre Rettung sie verbeugte und bedanke sich bei ihm endlich angekommen begutachtete sie das riesige, gelbe, M und legte ihren Kopf schief „Verstehe ..“, nuschelte sie in ihren Bart hinein und ging mit Vilo hinein. Auch das Rothaar ließ ihren Blick durch den Laden schweifen und bemerkte ebenfalls den Mann, der mit einer Hand den Burger aß und mit der anderen tippe, jedoch interessierte Nayaka mehr der Burger als das Kunstwerk an sich, welches der Mann fertig brachte. Das Rothaar schaute tatsächlich genau hin was ihre neue Freundin tat, denn Nay Nay ,lernte tatsächlich ausschließlich durch zu gucken und selber ausprobieren. Sie bestellte sich einen Hamburger und sah den kleinen Burger schon sehr misstrauisch an. Dann kam sie zu Vilo an den Tisch und setzte sich ihr gegenüber. „Jap ich habe mir einen Hamburger geholt der sieht seltsam aus“, meinte Nay und zeigte Vilo ihre Beute. Sie biss hinein und meinte „Wow der schmeckt ja erstaunlich …….in Ordnung“, so der Rotschopf, der sich nun die Hand vor dem Mund hielt und noch kaute. Tatsächlich schmeckte die Kombination Fleisch, Salat und Brot recht befremdlich für Nayaka aber nicht schlecht. „Ich freue mich hier zu sein und all die neuen Dinge zu tun und zu erleben und ich bin schon sehr gespannt was noch alles passieren wird …Und mit einer guten Freundin an der Seite macht es gleich doppelt so viel Spaß“, platze es aus Nay Nay heraus, die nun fertig gekaut hatte und Vilo zuzwinkerte.
Fasziniert beobachtete Vilo, wie Nayaka zum ersten mal in ihrem Leben Fastfood probierte. Es schien ihr zu schmecken. "Es ist wirklich nicht das beste Essen, aber billig und jeder kann es sich leisten. Das ist der einzige Grund, warum es McDonalds gibt." Sie biss eine Ecke der Apfeltasche ab. Der Mann am Laptop wischte sich die Finger an einer Papierserviette ab, verstaute das Laptop in seiner Tasche und klemmte sich ein kleines Mikrofon an die Wange, ehe er den Laden verließ. Dann fiel ihr ein kleines Detail ein, das sie zu fragen vergessen hatte. "Äh, bist du vielleicht religiös? Dann weiss ich nicht, ob du hier manche Sachen essen darfst ... alsoso, dein Burgerfleisch besteht aus Rind." Weil ihre beste Freundin - und nach ihrer Blindheit auch ihre einzige - Jüdin war, hatte Vilo sich diese Frage angewöhnt. Eine Gruppe kleiner Kinder tollte durch den Eingang und wurde von einer Frau, vermutlich Mutter oder Erzieherin, mühevoll gebändigt. Ihr fröhliches Geplapper mischte sich mit dem Duft von goldenem Fett und anderen Eckengesprächen. "Danke, gleichfalls. Wir kennen uns doch erst seit heute morgen." Vilo lachte. "Bin gespannt, wie der Unttericht wird. Also", sie winkte eilig ab, "nicht, dass du mich für eine Steberin hälst, aber Magie als Fach ist schon ... uh. Cool." Die Kindergruppe mit Frau besetzte eine Bank rechts neben ihnen. Durch die gepolsterte Wand hörten die beiden Mädchen die Besucher nur, sahen sie aber nicht, zumindest nicht Vilo. Nayaka dagegen war doch ein ganzes Stückchen größer. Sie biss noch ein Stück Apfeltasche ab. "Hast du Familie? Geschwister und so?"
Nayaka nickt verständnisvoll „Da hast du recht es schmeckt ungewohnt ich kann gar nicht sagen ob gut oder schlecht einfach sehr ungewohnt dieses Brot vor allem muss wirklich komisch für dich klingen“, meint Nay Nay und beißt erneut ab. „Nein nein ich darf Rind essen und ja ja ich bin Buddhistin“, antwortet der Rotschopf schnell während sie erneut abbeißt und den Mann zuschaut wie er das Lokal verlässt. Sie wischt sich den Mund mit den Handrücken ab und lächelt Vilo an. Dann hört auch Nay Nay die Kinder und dreht sich zu ihnen um ihr Gesicht spiegelt eine unglaubliche Wärme aus, sie scheint kleine, laute Kinder zu mögen. „Ja und ich bin froh dich kennen lernen zu dürfen Vilo“, meinte Nayaka leicht verlegen. Nun verschluckt sich Nayaka „Maa….agiie alls Faa…ach…“, wiederholt sie hustend dann schluckt sie herunter. „Oh wie cool!!!“, keift sie etwas auf und entschuldigt sich sogleich für ihren enthusiastischen Ausbruch. Nun waren due lauten Kinderstimmen näher und Nayaka sah nicht unglücklich darüber aus, ganz im Gegenteil sie schaut so aus als ob sie mit diesen zusammen spielen wollen würde. „Nein ich habe keine Geschwister naja meine Mama ist auch hier auf dieser Insel wie gesagt wir sind zusammen hier her gekommen und meinen Vater kennst du ja bereits“, Nayaka lächelt etwas schief und auch ihre Stimme klang nicht mehr so ausgewogen wie immer vorallem, als sie ihren Vater erwähnte, zu sehr hoffte sie Vilo würde sie nicht auf diesen ansprechen, hielt es aber für sehr unwahrscheinlich, dass die braunhaarige dies vergessen hat. „was ist mit dir und deiner Familie hast du Geschwister?“, fragte sie prompt.
"Buddhistin, hätte ich nicht gedacht." Vilo bemerkt, dass Nayaka sich in die Richtung der Kinderstimmen dreht. Als sie weiterredet, klingt ihre Stimme noch wärmer und lebendiger. Sie fragt sich, ob das mit den Kindern zu tun hat oder ob es eine Schwankung in der Laune des anderen Mädchens ist. Vilo spürte ein warmes Gefühl in der Bauchgegend: Freude. Es war gut, eine Freundin zu haben, und irgendwie neu. Seit knapp zehn Jahren hatte sie feste Kontakte nur innerhalb ihrer weitverzweigten Familie. "Ich mich auch, Nayaka. Ist es ok, wenn ich dich Nay nenne?" Sie lächelte. "Ob das so cool ist, wird man sehen. Vielleicht verbringen wir die Stunden auch nur damit, Tafelaufschriebe zu kopieren, das wäre ... ah, wie sagt man das? Plictisitor, Plictisitor ..." sie stützt den Kopf auf die Hände und denkt angestrengt nach. Da war ein Wort auf Japanisch, das sie vergessen hat. Da sie Japanisch bis jetzt nur mit ihrem Vater gesprochen hat, der oftmals in Bukarest war, fielen ihr manchmal bestimmte Wörter nicht ein. "stearpă... obositoare ... la naiba! Nu incitante... Jetzt! Ich meinte: Langweilig. Sorry." Als Naykaka ihren Vater erwähnt, fragt sich Vilo, ob jetzt ihre Augen auffunkeln, wie es in Büchern oft beschrieben wird: Und ihre Augen weiteten sich vor Interesse. "Dein Vater hat kaum etwas über seine Familie geschrieben", sagt sie eifrig. "Nur ein paar mal ganz am Rande, ich habe mich immer gefragt, ob er eine Frau hat. Sie lebt hier, deine Mutter?" Fragen drängten sich auf ihrer Zungenspitze, vor allem: Wie hat er sie kennengelernt? Wie war er als Vater? Und wieder schwankte Nayakas Stimme, ein paar flache, schiefe Schlenker, kaum hörbar. Das Thema war ihr entweder unangenehm oder ihr war vom Burger übel. Was nur? Thema? Burger? Eher Thema. Ihre dumme Zunge stellte dennoch Fragen: "Wie ... wie war er als Vater? Ich meine", sie ließ die fast aufgegessene Apfeltasche sinken, "wenn du lieber über etwas anderes reden willst, ist das ok. Nur, dein Vater ist berühmt und ... ich konnte mir nie vorstellen, dass er eine Tochter ...". Sie lief langsam auf ein unsichtbares Minenfeld, sagte ihr Gefühl. Schnell sprach sie weiter und versuchte, das Thema zu wechseln. "Meine Familie ist ein bisschen kompliziert mit den ganzen Verwandtschaften. Meine Mutter lebt in Timisoara, mein Vater auch dort und in Bukarest. Dazu kommt noch ein ganzer Haufen voll Geschwister, der älteste studiert seit fünf Semestern." Sie zwang ihre zappelnden Füße zur Ruhe und hoffte, dass sie Nayaka nicht anstarrte, weil ihr Vater berühmt gewesen war. Und tat es trotzdem. Beschämt wandte sie ihr Gesicht dem Fenster zu und tat, als würde sie die Passanten betrachten, sie fluchte innerlich so heftig, dass alle Anwesenden, hätte Vilo ihre Gedanken laut ausgesprochen, Kreuzzeichen machend aus dem Imbiss geflüchtet wären. "Uh, hast du eine Handynummer?" Dummkopf. Was, wenn sie kein Handy hat? "Uh, ah, sollen wir einen Badeanzug kaufen? Für heute Abend ..."
„Wirklich ist das nicht verbreitet in China“, Nayka stutz und zuckt dann mit den Schultern „Naja ist ja auch egal eigentlich jedenfalls bin ich eine“ „Ja aber natürlich du darfst mich nennen wie du willst also ja ich freue mich“, Nayaka wird erneut rötlich in ihren Gesicht und beißt nun das vorletzte Stück ihres Burgers ab. Um zu kauen damit man vielleicht ihre Verlegenheit nicht so bemerkt. „wie was ohh ja langweillig ich denke mit dir zusammen ist nichts langweillig“, meint Nayaka und beißt nun in das letzte Stück ihres Hamburgers hinein, Sie denkt, dass ihre Äußerungen sehr seltsam klingen müssen, dann sie beiden kennen sich nicht lange, dennoch entspricht jedes Wort der reinen Wahrheit. „Jap meine Mama lebt hier im Wohnviertel ich habe sie das letzte mal gestern gesehen ich muss sie mal wieder besuchen morgen oder übermorgen mein Vater ist nicht mitgekommen aber er wollte nachkommen“, erklärt das Rothaar. „Er war normal…..“, Nayaka zögerte „Um ehrlich zu sein habe ich ihn selten gesehen aber wenn ich ihn sah hat er immer lustige Geschichten vom Zirkus erzählt manche waren auch traurig aber die meisten waren lustig, dann hat er mich immer geneckt und mich ein bisschen aufgezogen naja ich schätze wie ein normaler Vater eben aber wie gesagt leider bekam ich ihn nicht oft zu Gesicht, das letzte was er meinte zu mir war, dass ich sehr gewachsen sei und wunderschön geworden wäre und dass er bald eine Flinte für die Jungs kaufen müsste und anschließend hat er mir die Nase gekniffen und daran gezogen und gemeint meine Nase wäre in seiner Hand“, erzählt Nay und erinnert sich zurück sie muss nostalgisch lächeln. „Nein nein du hast mich ja auf meinen Vater angesprochen und ich meinte, dass es in Ordnung wäre und das ist es auch nur die Vorstellung ,dass die Leute mehr Zeit mit ihm verbracht haben als ich macht mich etwas traurig …..“, meinte Nayaka ihre Stimme war wieder niedriger geworden „Aber so ist das nun mal ja Badeanzug kling toll ich hoffe mein Geld reicht noch …..“, entgegnet Der Rotschopf „Ahhh versteh nein nein meine Familie ist sehr sehr klein und duchschaubar aber ich glaube das ist bestimmt lustig mit so vielen Menschen zusammen zu leben da ist immer etwas los“ , meinte Nay Nay und schaut nun auch nach draußen.
"Über Religion weiss ich nicht viel", antwortete Vilo achselzuckend. "Judentum ist die einzige Ausnahme." Sie knüllt die leere Schachtel der Apfeltasche zusammen. "Okay, dann bist du ab jetzt Nay." Seltsam, eine praktisch noch halb Fremde mit Spitznamen zu benennen, aber Vilo fand Gefallen daran. Nay. NayNay. Das war doch etwas, das nur Freundinnen taten. Sie hört Nayaka aufmerksam zu. Als Nayaka fertig war, spürte Vilo etwas Erleichterung darüber, dass selbst diese berühmte Person auch ein guter, normaler Vater sein konnte. Dennoch, der Gedanke daran blieb surreal. Als Nay zu der Flinte kam, lachte Vilo. "Ein ... interessanter Vater scheint er zu sein. Ich bin froh, dass ich kein Junge bin. Hey, nicht traurig sein." Nayakas Stimme flachte wieder ab. "Die haben vielleicht mehr Zeit mit ihm verbracht, aber nur eine kennt ihn wirklich als Mensch - du, seine Tochter. Das kann ausser dir keiner behaupten. Äh ... weisst du, wann er kommt? Also, ich will ihn nicht unbedingt treffen, aber hmja, vielleicht schon. Wenn es dich nicht stört, wenn es dich stört, werde ich so tun, als würde ich ihn nicht kennen." Was sehr, sehr schwer wäre, aber natürlich machbar. Allein bei dem Gedanken, ihm wahrhaftig gegenüber zu treten, bekam sie ein Kribbeln im Bauch. Um Himmels Willen, war sie ihn ihm verliebt wie Girlyfans in Justin Bieber? Wie peinlich! "Ehrlich gesagt, mich hat meine große Familie oft gestört. Man hatte viel zu selten seine Ruhe. Besonders meine kleine Schwester kann einem richtig auf den Geist gehen." Konnte es sein, dass Nayaka aus irgendeinem Grund ein verüttetes Verhältnis zu ihrem Vater hatte? Oder war das nur eine dumme Fantasterei? Vilo schob die zerknüllte Apfeltaschenhülle um einen Serviettenspender aus Plastik, etwas, das man von Japan übernommen hatte. Sie schwieg kurz, dann leuchteten ihre Augen auf, als sie fragte: "Lust, heute Abend was öffentliches zu spielen? Ich Geige, du Gesang?" Es war eine halbe Ewigkeit her, dass sie vor anderen Leuten - sogar vor Familienmitgliedern - etwas gespielt hatte. Sie hatte Lust dazu. Ihr Mund blieb noch einen Augenblick offen, drauf und dran zu sagen, dass sie eigentlich blind war, etwas, das eine Freundin wissen sollte, aber sie entschied sich dagegen. Solange es keiner bemerkte, was es nicht der Rede wert. Es war unnötig und grob, andere Personen damit zu belasten.