Der Kiosk am Rande des Pausenhofs wird von einer etwas schüchtern wirkenden Menschendame geführt, die sich zwischen all den paranormalen Schüler wohl nicht ganz so wohl zu fühlen scheint. Dennoch ist sie immer freundlich zu den Schülern und kann ihnen von kleinen Snacks und Eis bis hin zu Zeitungen und Zeitschriften sehr vieles anbieten. Es spricht sich sogar herum, dass sie aus Angst auch gerne mal Alkohol oder Zigaretten an Minderjährige verkauft.
Preisliste:
Spoiler:
Sandwich mit Thunfisch
5 Zn
Sandwich mit Schinken, Salami (+ wenn gewollt mit Käse)
"Und du? Wann wirst du endlich deinen Babyspeck los?", entgegnete ich auf seine Frage, bevor sich seine... Heidi? an ihn warf. Was für ein Kindskopf, dachte ich mir kopfschüttelnd. Ebenfalls genervt verdreht ich dann die Augen und klatscht der Verkäuferin das nötige Geld auf den Tisch. 10 Zen insgesamt, SO viel hatte ich gar nicht mehr,aber dafür reichte es gerade noch so. "Bitte schön.", sagte ich mit einem leicht misstrauischen Unterton und drehte meinen Kopf zu den beiden, die sich anscheinend doch kannten. "Haha, verarschen kann ich mich selber Peter.", sagte ich und klopfte Levi gegen den Hinterkopf damit der wieder in die Realität zurück kehrte. "Denkst du ich kenne Sky nich?" Ha! Jetzt hatte ich's ihm gezeigt, tzaha! Ok, gut, Geld gegeben und gleich Flasche weggeworfen. Durfte ich ja, war schließlich meine. Zeitung eingepackt und Sandwich entgegen genommen. "Könnten wir... die Unterhaltung draußen fortsetzen?", fragte ich und zog ihn und sein Anhängsel ohne weiter zu fragen, so wie er's vorhin auch gemacht hatte, aus dem Geschäft raus und biss dann endlich und verdammt hungrig in das Sandwich. So, jetzt interessierte mich aber wirklich mal woher die beiden sich kannten und so, wie Levi mich kannte würde ich garantiert nicht so leicht locker lassen, also brachte ihm ewiges herum Gebrabbel auch nicht viel.
Peter schien sich nicht arg über mich zu freuen und das tat ziemlich weh. Nicht. Doch ich war schon enttäuscht, eigentlich hätte ich gedacht das er mit spielt aber nunja, konnte nicht jeder so cool sein wie ich. Ich lies mich von ihm drücken aber dachte gar nicht daran von ihm los zu lassen. Brauchte immerhin auch Liebe. Auch wenn Peter vielleicht nicht unbedingt die Person dafür war um mir die Liebe zu holen aber auch egal. "IRGENDSO EINE HALT?!" empört lies ich von Peter los und schlug ihm gegen die Schulter. "Das hat mich nun tief verletzt, Peter." Gespielt traurig blickte ich zu ihm hoch und dann zu dem blondhaarigen Mädchen rüber. Alter hatte die große Brüste. Abschätzend betrachtete ich sie und überlegte ob ich noch auf ihren Namen kam aber darauß wurde nichts. Namen waren sowieso unwichtig! Ich konnte jedoch nicht abschätzen ob zwischen den beiden was läuft, ausschauen danach tat es auf jeden fall nicht. "Aber ich verzeihe dir!" Ich sah wieder zu Peter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Bäh. Ohne das ich überhaupt was dagegen tun konnte schleifte uns die Blondhaarige aus dem Laden wieder raus. War ja nicht so als wenn ich mir auch etwas kaufen hätte wollen aber gut. Während sie uns hinter sich herzog warf ich Peter dem Blick rüber, der meine Mordlust auf ihn signalisierten sollte. "Noch ein so ne Frage...!" zischte ich und wechselte dann aber sofort wieder zu dem freundlichen Mädchen als wie aus dem Laden waren und davor standen. "Natürlich kennen Peter und ich uns. Als würde ich so zu jedem Mann sein." kam ich auf ihre frage zurück und lächelte lieb.
Im letzten Moment ließ Leviathan seinen Arm wieder sinken, mit dessen Hand er sich gerade die Bakterien an seiner Wange, die von Heidis Wangenkuss stammten, wegwischen wollte. Nur nicht das nette Spielchen hier verlieren. Nur nicht verlieren. "Du wirst mir und meinem Charme noch in hundert Jahren verzeihen, Liebste", gab er in hohem Tonfall zurück und machte dabei eine schwule Handbewegung. "Sky also." Welch außerordentlicher Triumph! Dank Fushigis Offenheit kam Levi also doch noch in den Geschmack, Heidis wahren Namen rauszufinden. Während das blonde Mädchen für sich und Levi an der Kasse zahlte, musterte Leviathan die andere - Sky. "Wie kann so eine Zimperliese wie du nur so einen schönen Namen haben?", sprach er seine Gedanken laut aus und legte seine Stirn nachdenklich in Falten. Wer hatte ihr bloß diesen unpassenden Namen gegeben? Unsanft wurde der Engel allerdings aus seinen Gedanken gerissen, als Fushigi die beiden aus den Laden schleifte - Moooment, warum wurde Heidi hier jetzt eigentlich mitgeschoben? "Ja, genug Liebe jetzt", sichtlich genervt schob er Sky in sichere - wahrscheinlich nicht mehr als einen Meter - Entfernung von sich weg und wischte sich mit seinem Shirt, das er in der Hand hielt, über die Stellen, die das Mädchen bis vor kurzem noch berührt hatte. "Ihr geht in eine Klasse oder was?", fragte der Junge an Fushigi gewandt und hatte durch die ganze Aufregung gar nicht mitbekommen, dass seine Wasserflasche verschwunden ist. "Fushi...", funkelte er sie böse an, doch den Verlust würde er nun verkraften müssen. Mehr als die Hälfte war sowieso ausgetrunken. "Alteeer, es ist halb sechs", beschwerte sich Leviathan, nachdem er einen kurzen Blick auf die Schuluhr geworfen hatte. "und immernoch so heiß, wärt ihr beiden nicht auch eher für eine Abkühlung?", erkundigte er sich - "Vor allem Heidi scheints mal nötig zu haben" - und ab dem Moment, als die schwarzen Schwingen des Engels auf seinem Rücken erschienen, ging eigentlich alles ganz schnell, ohne dass sich die beiden Damen wahrscheinlich irgendwie hätten wehren können: Binnen weniger Sekunden hatte Leviathan die beiden Zicken - eine rechts, eine links - hochgehoben und flog mit ihnen zum Swimmingpool, dass unweit vom Kiosk entfernt war. Fushigi, die seinen linken Arm beanspruchte, schien um einiges schwerer zu sein als Heidi. "Alter, wie viel wiegen eigentlich deine Brüste?", fragte er die Blondine noch im Flug, bevor er sowohl diese als auch Sky in einer Höhe von etwa 2 Metern in das chlorhaltige Wasser des Pools schmiss. "ARSCHBOMBEE VOM FEINSTEN!" Mit einem lauten Platscher landete der Nephilim neben den beiden im Wasser, um auch wirklich sicher zu gehen, dass ihre Frisuren nun zerstört waren. Seine beiden schwarzen Flügel verblassten noch im Flug, sodass er auch wirklich ins Wasser platschte, und nicht hineinflatterte.
14:10, Dienstag. Juliet Sheehan, die Mutter des kleinen Noah verbrachte ihren Tag damit, sich auf der Krankenstation um allfällige Verletzungen, tödliche Krankheiten, oder vielleicht auch einfach faule Schüler die keinen Bock auf Unterricht hatten, zu kümmern. Die scheinbar perfekte Zeit für einen Dreikäsehoch, seine neue Heimat zu erkunden! Oder, wie es in seinem Leben öfters der Fall war: Etwas auszufressen. Dennoch recht demotiviert schlenderte der Vampirjunge den fast leergefegten Schulhof entlang, die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben, und kickte apathisch ein paar Steinen mit seinen Füßen vor sich hin. Die Großen hatten Unterricht, so dachte Noah, er - als einer der wenigen Grundschüler Isolas - musste weitestgehend nur bis Mittag die Schulbank drücken. Die neue Schule gefiel ihm ganz und gar nicht. "Und sie hat mir nicht einmal ein Brötchen mitgegeben..", beschwerte sich Noah im Stillen über seine Mutter, dicht gefolgt von einem deutlich hörbaren Knurren aus seiner Magengegend. Unbedacht dessen, dass er nur 5 Zen Kleingeld mithatte und sich später noch damit einen neuen Comic kaufen wollte, betrat er den nächsten Kiosk, nach einem "Dingding", alsbald er durch die Tür getreten war, begrüßte ihm der alte Kioskbesitzer freundlich. "Hallo.", grüßte Noah zurück, stoppte kurz, kratzte sich verlegen seinen Hinterkopf. "Ich wollt' nur mal schauen", nuschelte er, wandte dem alten Herren den Rücken zu und verschwand in eine der Reihen, in welchen er aufgrund seiner minimalen Körpergröße von der Kasse aus nun eher nicht mehr gesehen werden konnte. Sein Grinsen fast schon diabolisch, die Augen dennoch in einem beängstigten Ton, patschte er geradewegs auf einen großen Schokoriegel in einer der oberen Reihen "3-2-1 - meins!", und ließ es schnurstracks in seiner Hosentasche verschwinden. Als wäre nichts gewesen, wandte sich der Junge und machte sich auf, den Kiosk schnellstmöglich zu verlassen. Dass ihm das so schnell nicht gelingen würde, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Inori irrte durch die Gegend, und wusste nicht so recht wohin. Ein Mädchen mit Hasenohren hatte ihr irgendwann die Richtung vorgegeben, aber ihr Orientierungssinn, war mit dem eines Staubkorns zu vergleichen. ‚Wo soll denn diese Schule sein?‘, fragte sie sich grimmig. Sie war motiviert gewesen, hatte sich gefreut von ihrem Vater eine Aufgabe erhalten zu haben, aber bereits jetzt war sie so schwierig. Ihr Blick schweifte durch die Menschenmenge ehe sie ein kleines Häuschen entdeckte. Augenblicklich fragte sie sich, ob dies die Schule sein könnte, von der das Mädchen gesprochen hatte, also betrat sie es und zog die Augenbrauen zusammen. So hatte sie Schulen nicht in Erinnerung.
Sie war erst nur wenige Male auf der Erde gewesen, meist jedoch in irgendwelchen Räumen – aber ein wenig Ahnung hatte sie durchaus. Chiaki, ihr ehemaliger Schützling war in einer – sie war riesengroß, und so oft hatten die zwei sich gemeinsam verlaufen und waren zu spät zum Unterricht gekommen. Die Lehrer waren stets böse mit ihm, und deswegen spielte Inori lieber. Aber jetzt wollte sie sich bessern, und bereits jetzt schien sie zu scheitern.
Das Innere sah nicht aus wie eine Schule, das zweifelte sie sich nicht an, also sah sie sich um und suchte nach einer Person die ihr weiterhelfen könnte, als ihr ein kleiner Junge auffiel der etwas zu stehlen schein. Langsam und leise schlich sie hinter ihn, ging in die Hocke und tippte ihn an der Schulter an. „Du weißt, dass stehlen eine Sünde ist, richtig?“, flüsterte sie. Natürlich wollte sie ihn nicht in Schwierigkeiten bringen, also dachte sie, dass dies der beste Weg sei, ihn zu bekehrten. Sie musterte ihn und fragte sich, warum ein so kleines Wesen so etwas tun würde. Für gewöhnlich waren Kinder reine Seelen, zumindest war es das, was man ihr im Himmel erzählt hatte. Ihr Kopf lag schief, während sie auf eine Antwort wartete und hoffte, dass sie ihm keine Angst eingejagt hatte.
Knapp überlebt. Wie schon am morgen erwartet war der Vormittag im Unterricht alles anderes als besonders spannend. Zwar gab es Tylor eine Möglichkeit seine Klassenkameraden etwas genauer zu beobachten - unter anderem auch die dritte Johnson im Bunde - aber sonst beinhaltete der Morgen kaum etwas Nennenswertes. Der Rosahaarige war mehr als nur froh, als die Glocke die Schüler in die verdiente Mittagspause entliess. Seine Schwester hatte am Nachmittag andere Pläne und verabschiedete sich nach einem kurzen gemeinsamen Sandwich an einen anderen Ort. Es störte die Nixe kaum, nur weil er einen Partner-in-Crime hatte, hiess es längst nicht, dass sie 24 Stunden pro Tag aufeinander hocken würden, das machten sie nicht einmal Zuhause auf Neuseeland. Und sowieso hatte Luana ihrem Bruder eine Aufgabe für morgen gegeben, welche er wahrscheinlich nun in Angriff nehmen sollte, auch wenn er bis dato noch absolut keine Ahnung hatte, wo das Ganze beginnen soll.
Auch wollte Tylor nicht den ganzen Nachmittag mit Suchen verbringen und nahm sich vor sich selbst für den geleisteten Aufwand im Unterricht mit einer Runde schwimmen zu belohnen. Er bewegte sich also durch den Aussenbereich und steuerte das Schwimmbecken an, welches er vergangenen Montag bereits erblickt hatte. Auf dem Weg dorthin kreuzte er einen kleinen, aber feinen Laden vorbei, der die Buchstaben "Kiosk" als Überschrift trug. Zwar zögerte der Junge kurz, entschied sich dann aber trotzdem dazu sein Vorhaben kurzzeitig zu unterbrechen und dem Kiosk einen klitzekleinen Besuch abzustatten. Er hatte Durst. Und wenn er ehrlich war auch ein ganz kleines bisschen Lust auf etwas Süsses, um sich den Nachmittag etwas schöner zu gestalten. Er kannte den Kiosk nicht, vielleicht gab es wirklich etwas passendes? Der Rosahaarige schob die Tür zum Laden auf und begann sich umzusehen. Von Snacks und Zeitschriften bis Getränke und Süssigkeiten schien es hier alles zu geben, so viel, dass sich Tylor ernsthaft überlegen musste, was er genau wollte. Er wurde bereits vom Verkäufer an der Kasse beobachtet, da ausser ihm keine einzige Seele im Kiosk anwesend war.
Nachdem das Ende des Unterrichts verkündet wurde, stürmte der Großteil der Schüler bereits aus dem Klassenzimmer. Damian selbst ließ sich noch ein wenig Zeit, um sich nicht mitten im Getümmel zu befinden. Aufgrund seiner Größe wäre es zwar kein Problem, aber blaue Flecken wollte der Italiener ebenfalls nicht riskieren. Seine Haut musste auch weiterhin makellos bleiben. Soweit das Mischwesen wusste, war Helena sowieso belegt. Da half auch kein jammern und außerdem wollte er auf keinen Fall als besitzergreifend beschrieben werden. Freundschaften mussten auch weiterhin gepflegt werden.
Nachdem seine Schreibutensilien den Weg in seine Umhängetasche gefunden hatten, begab sich der Blondschopf auf den Weg das Schulgebäude zu verlassen. Unterwegs meldete sich allerdings bereits sein Magen, was ihm ein paar irritierte Blicke einhandelte. Das Essen wurde entweder in der Kantine oder im Wohnheim ausgegeben, jedoch wollte Damian vorher noch einen kurzen Abstecher in den Kiosk machen. Nichts ging über ein wenig Süßkram, um sich nach dem Essen den Bauch damit vollzuschlagen. Trotz seiner geringen Orientierung war im der Weg zum Kiosk bereits bekannt und das Klingeln der Glocke ließ seinen Eintritt verlauten. Ziemlich nervig, wenn man ihn fragte, aber sicher nicht schlecht um den Überblick als Verkäufer und Betreiber des Kiosks zu behalten. Beinahe wäre er mit jemanden zusammengestoßen, der sich noch nicht sonderlich weit in den Kiosk vorgewagt hatte. Skeptisch zog er eine Augenbraue nach oben und griff ungefragt den Arm des Jungen. »Ich wette du willst was Süßes. Hier entlang.«, grinste der Blondschopf den merkwürdig vertraut wirkenden Jungen entgegen. Seine grauen Gehirnzellen anstrengend überlegte er während des Gehens woher ihm der Rosahaarige so bekannt vorkam. Und da fiel es ihm auch wieder ein. »Du bist Lus Zwilling oder? Und mein Zimmergenosse.«,, gab er abermals grinsend von sich, als sie sich endlich vor besagten Süßkram-Regal befanden. Allerdings mochte ihm der Name des Jungen nicht einfallen.
Der Junge mit den rosafarbigen Haaren stand ein wenig gedankenverloren vor den vielen Regalen. Er wollte nur kurz einen Stopp hier machen, hatte zwischenzeitlich aber keine Ahnung mehr, auf was er genau Lust hatte. Seine Gedanken schweiften gemeinsam mit seinen Augen durch das Angebot, als die Klingel am Eingang des Kiosk ihn etwas zusammenzucken liess. Bisher war er noch alleine anwesend, aber dass er nicht der einzige Schüler mit Lust auf einen Nachtisch hatte, war keineswegs erstaunlich. Er dachte sich nicht mehr gross etwas dabei und liess den anderen Besucher seine Arbeit verrichten, wurde jedoch bald wieder aus seinen Gedanken gerissen, als man ihn am Arm packte. "Woah, woah, woah", rief Tylor nur und drehte sich hastig um. Ein ihm unbekannter junger Mann mit blonden Haaren hatte ihn angefasst und mit dem Kommentar, dass er sicher etwas Süsses wollte, von seinem momentanen Regal weggezogen. Tylor war sichtlich erstaunt, dass sich jemand so offensiv an ihn herantastete und seine Absichten anscheinend besser deuten wollte als er, aber in dem Moment war er dermassen perplex, dass er sich nicht wehren konnte.
Kurz vor besagtem Regal voller Süssigkeiten angekommen, wurde er überraschenderweise erkannt. Nicht mit Namen - woher auch - aber als der Zwillingsbruder seiner liebsten Schwester. Auf der einen Seite keine Hexerei, sie waren Zwillinge und sahen sich nicht nur wegen der Haarfarbe ähnlich, aber auf der anderen Seite doch erstaunlich, denn der Blonde hatte nur ein paar Augenblicke Zeit gehabt, ihn zu erkennen. "Machen Gerüchte so schnell den Umlauf hier auf der Schule?", gab er zurück und zog eine Augenbraue nach oben. Selbst vorgestellt hatte sich der Typ nicht, hängte aber gleichzeitig die Information an, dass sie Zimmergenossen seien. Nun, jetzt hatte er definitiv Tylors volle Aufmerksamkeit. Eine unerwartete Bekanntschaft, aber mit seinem Vorhaben Zimmerpartner kennenzulernen - ein Schuss ins Schwarze. "Shit, dann waren wohl doch Leute wach, als ich meinte ihr pennt schon alle bei meiner Rückkehr. Sorry jedenfalls, war keine Absicht." Er kratzte sich ein wenig hilflos in der rosa Mähne, realisierte dann aber, dass er nicht beim Namen genannt wurde. Würde nur höflich sein, wenigstens das noch nachzuliefern, nachdem er es die vergangenen Nächte nicht geschafft hatte. "Tylor. Nachname muss ich wohl nicht geben." Er ging einfach davon aus, dass er keine Rückfrage stellen musste nach dem Namen seines Gegenübers.
Gerüchte machten doch in jeder Schule schnell die Runde, daher wanderte eine Augenbraue gleich nach oben und Damian richtete sein Augenmerk auf den Rosahaarigen. Jedenfalls war er kleiner als er selbst. Aber das war auch zu erwarten. Die Ähnlichkeit konnte man dem Zwillingspaar an der Nasenspitze ansehen. Schließlich hatten sie beide dieselbe Haar- und Augenfarbe. Ob der Charakter ebenfalls ident war, musste wohl erst noch herausgefunden werden. Aber dazu blieb Damian alle Zeit der Welt, schließlich waren sie Zimmergenossen. Somit konnte man das als Vorteil beim Herausfinden verbuchen. »Wie üblich eben. Aber die Ähnlichkeit kann man halt nicht abstreiten.«, grinste der Italiener und wippte kurz hin und her, ehe er wieder ruhigen Stand fand. »Kein Problem. Zumindest nicht von meiner Seite.«, beruhigte er seinen Zimmerkameraden und machte dabei eine wegwerfende Handbewegung. Für ihn war es wirklich kein Ding, wenn jemand erst später ins Zimmer gestolpert kam. Aber Lavi war da eine ganz andere Sache, die Damian vorerst noch für sich behalten wollte. Schließlich wollte er den Jungen nicht gleich verschrecken, das war Lavis Aufgabe. Und diese machte er ihm sicher nicht streitig. Mit einer kurzen Vorstellung des Jungen hatte er jetzt auch einen Namen zum Gesicht. Tylor Johnson. »Freut mich dich ganz offiziell kennenzulernen. Damian Bianchi.«, stellte nun auch er sich grinsen und mit entgegengestreckter Hand vor. »Solltest du Fragen zum Wohnheim haben oder was weiß ich, kannst du dich gerne melden.«, setzte er noch nach und schenkte Tylor ein schiefes Grinsen, ehe er sein Augenmerk wieder auf die Süßigkeiten richtete. Immerhin war seine Mission im Kiosk noch nicht beendet. Allerdings gestaltete sich die Entscheidungsfreudigkeit als äußerst schwierig. Unbemerkt wanderte sein Zeigefinger an sein Kinn und er nahm eine Denkerpose ein. Alles zu kaufen war ebenfalls keine Option, ansonsten stand er bald ohne Cent in der Tasche da und musste womöglich noch bei Helena schnorren. Gott bewahre, soweit würde es Damian nicht kommen lassen. »Sag mal Tylor...ist es cool ein Zwilling zu sein?«, wandte sich der Italiener abermals an den Rosahaarigen, damit er für ein paar Minuten seiner inneren Misere entgehen konnte.
Die Sache mit Gerüchten war nun halt einfach so. Gleichzeitig hatte der Typ natürlich auch Recht, wer seine Schwester kannte wurde bestimmt das eine oder andere Merkmal der Gemeinsamkeit finden, ob nun gewollt oder nicht. Es war sicherlich nicht jeden Tag auf Isola, dass ein länger getrenntes Zwillingspaar wieder zueinander findet, insofern machte sich Tylor wenig aus der Aufmerksamkeit und Bemerkungen anderer. "Wollte sowieso die Tage mal bei helllichtem Tag im Zimmer sein, ansonsten würde ich nie jemanden von euch so kennenlernen", meinte er dann unschuldig. Dass er ziemlich direkt durch Lu ausgelacht wurde nach einer Woche auf der Schule noch nicht einmal einen Namen seiner Zimmergenossen nennen zu können, brauchte er natürlich nicht an die grosse Glocke zu hängen. Dieses Spielchen hatte sich zwischenzeitlich ganz von alleine gelöst.
Damian hiess er. Damian Bianchi. Schien auf den ersten Klang hin ein italienischer Nachname zu sein, aber gross bekannt mit fremden Ländern war der Johnson auch wieder nicht. Der Rosahaarige nickte zuerst nur und erwiderte sein offenbares Händeschütteln mit der seinigen Hand. "Damian. Gut", wiederholte er mit bewusster Stimme, um sich den Namen einzuprägen. "Nah, direkte Fragen zum Wohnheim gibt es keine. Aber ich sollte mich ein wenig ins Zeug legen Leute kennenzulernen, ansonsten rennt mir Luana noch wegen Dauernerven davon", witzelte er und zuckte mit den Schultern. Dass sich der Blonde nicht wirklich entscheiden konnte, war eigentlich recht ersichtlich, da er lieber das Gespräch suchte als sich zu entscheiden. Dem Jungen konnte es eigentlich egal sein, Eile wieder aus dem Laden zu kommen hatte er eher nicht, sein einer Zimmergenosse schien jedenfalls ein anständiger und bisher umgänglicher Typ zu sein, der sich durchaus ein wenig interessierte, aber nicht auf eine seltsame Weise. Je nach dem würden sie sich vielleicht sogar gut verstehen? Kurzzeitig seufzte Tylor, als sein Blick ebenfalls dem Angebot aus dem Regel folgte. "Saure Ringe? Oder eher Marshmallows?", versuchte er den Anderen dann ein wenig in eine Richtung zu locken, wo er sich etwas aussuchen könnte.
"Ach. Segen und Fluch zugleich? Für mich definitiv mehr Segen, für sie sieht es wohl nicht ganz so danach aus. Weisst du, grosse Brüder sind peinlich und nerven", zuckte er mit den Schultern und lachte ein wenig auf, damit man die Ironie aus dem Satz deutlich raushörte. "Wie mit normalen Geschwistern eben. Nur dass wir doch eine bedeutende stärkere Bindung zueinander haben? Hast du auch Geschwister oder labere ich grad vollkommen nicht nachvollziehbaren Schrott?" Für Einzelkinder konnte es wahrscheinlich schwer sein nachzuvollziehen, wie sich ein grosser Bruder führen würde im Bezug auf Beschützerinstinkt und Verantwortung, aber vielleicht konnte Damian ihn ja etwas verstehen.
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Letztendlich hatten die beiden Jungs ihre Entscheidung getroffen und sich ein paar Marshmallows zugelegt, welche sie bezahlt und vor dem Kiosk gegessen haben. Ein paar Informationen über sein Leben hatte er preisgegeben und im Gegenzug ein paar Anekdoten aus seinem Leben. Für die erste Begegnung war der Rosahaarige zufrieden, seinen Task hatte er definitiv erfüllt und da sie sowieso Zimmergenossen waren, würde er Damian wohl bald wiedersehen. Als der Tag langsam vorüber zog und die Dämmerung am Himmel erschien, verabschiedete sich der Johnson höflich und liess den Blonden seine eigene Pläne nachgehen.