StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

Neues Thema eröffnenEine Antwort erstellen :: Hokkaido :: Unterkunft Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten
Shima no Koji :: Hokkaido :: Unterkunft

Feuerstelle
Gehe zu Seite : Zurück  1, 2
Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyMi 7 Dez 2022 - 22:30
das Eingangsposting lautete :

Die Feuerstelle






Gemäß der japanischen Tradition befindet sich in der Unterkunft auch eine Feuerstelle, die ihre Umgebung wunderbar mit Wärme versorgen kann. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund für seine Existenz. Das Feuer wird bei Zeiten nämlich auch zum Kochen benutzt, sofern man es darauf anlegt, eine der häuslichen und traditionellen Spezialitäten zu kosten. Ebenso kann man sich hier vom Personal in die uralte Tradition des Teekochens einführen lassen, weswegen man in der Ecke einen Schrank vorfindet, wo ein schön verziertes Teeservice seinen Platz gefunden hat. Wer sich also mal mit der japanischen Teekultur auseinandersetzen will, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen. Ach und ... nicht ins Feuer fassen, ja?


Nach oben Nach unten
Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyDi 2 Mai 2023 - 19:59
 26. Dezember, zu Mittag
mit @Caiwen


Dass Caiwen von Leviathans Schlussfolgerungen bezüglich ihres Tascheninhalts kaum etwas mitbekam, sollte nicht zu stark verwundern. Durch das beidseitige Lachen und sonstige Geräusche, die bei einer solchen Kitzel-Attacke nunmal unvermeidbar waren, war es ganz normal, dass die beiden Streithähne in ihrer Aufregung sowieso nur die Hälfte von dem mitbekamen, was der andere mitzuteilen versuchte. Der ominöse Gegenstand in Caiwens Hoodietasche sollte sich aber ohnehin bald als unbedeutend herausstellen. 
„Sonst…?“, hatte der Nephilim ein weiteres Mal wiederholt, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern, obwohl er gar nicht mehr bei der Sache war. Um Caiwens spärlichen Drohungen ging es schon nicht mehr. Das erklärte wohl auch die geistesabwesende Mimik, die sich wie ein Schleier über das Gesicht jenes Engels gelegt hatte, der längst von anderen Gedanken und einem vehementen Herzschlag, der nicht von dieser Welt war, heimgesucht wurde. Auch Caiwens verunsicherte Stimme, als sie sich erkundigte, was los sei, kam nicht gänzlich bei Leviathan an. Das Rauschen in seinen Ohren und alles andere übertönte sie, sodass er nicht viel mehr als dumpfe Töne vernehmen konnte, während er sein Vorhaben in die Tat umsetzte und mit seiner Hand zu ihrer Brust fuhr. Sein Blick fixierte die Stelle, an der seine Hand Platz gefunden hatte und nur aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie Caiwen die Augen zusammenkniff. Auch sie schien aufgeregt über etwas zu sein, das konnte sich der Engel zumindest zusammenreimen, als sein Blick nur für den Bruchteil einer Sekunde zu ihrem Gesicht, dann aber wieder zu ihrer Brust huschte. Ihre hauchende Stimme und die Unsicherheit, die sie mit sich brachte, stärkten seine Vermutungen, doch eine Antwort hatte der Nakamura so schnell nicht parat. Zu sehr war er gerade damit beschäftigt, mit seiner Hand etwas zu fühlen, von dem er nicht sicher war, ob es bei Caiwen überhaupt existierte. Also nicht das Herz. Das hatte sie sicher. Aber machte das auch gerade Purzelbäume? Und viel wichtiger … kann man das hören? 
Je mehr der Engel sich konzentrierte, umso mehr zogen sich seine Brauen zusammen, während er ihre Brust nach wie vor mit seinen Blicken fixierte. Da .. da ist nichts. „Oh mein Gott, sie hat doch kein Herz“, suchten ihm schockierende Gedanken heim, ehe er mit seiner Handfläche kurz in alle Richtungen ausstrahlte, den Druck, mit dem die Hand die Brust berührte dabei etwas intensivierte und … da! „Sie hat doch ein Herz!!“ Innerlich wischte sich der Nakamura vor Erleichterung bereits die Schweißperlen von der Stirn, als er endlich eine Stelle gefunden hatte, die ihm verriet, dass Caiwen auch ein Herz besaß. Und es schlug. Ach du grüne Neune, es schlug sogar außerordentlich schnell. Während sein Blick kurz zu seiner eigenen Brust huschte und er versuchte, sich zeitgleich auf seinen und ihren Herzschlag zu fokussieren, fiel ihm die Hand des Mädchens auf, die sich so sehr in seinen Pullover krallte, dass ihre Fingerknöchel unter der Anspannung weiß hervortraten. Kurz bevor der Schwarzhaarige sich etwas aufrichten wollte, um auch seine Brust im Vergleich zu fühlen fand Caiwens freie Hand den Weg zu seinen Wangen und sein Vorhaben war binnen einigen Millisekunden in Luft aufgelöst. „Ä-äh ja, ich wollte nur …“, begann er leise stotternd, während er sich inmitten dieser zaghaften Berührung ihres Daumens und seinen Wangenknochen in ihren Augen verlor. „Ich wollte nur schauen …“, versuchte er es wieder, doch bemerkte, wie das blaue Augenpaar des Mädchens leicht vom Weg abkam. Nicht weit, denn bei seinen Lippen war schon wieder Schluss. Zudem intensivierte sich das Klopfen unter seiner Hand, die immer noch auf Caiwens linker Brust ruhte. Genau dieses Zusammenbeispiel jedoch war es, das den Engel ein weiteres Mal um den Verstand brachte – wie viel „um den Verstand bringen“ konnte man eigentlich überleben? Würde er jetzt gleich tot umfallen? Caiwen unter sich begraben? Dieses beklemmende Gefühl, das nicht nur seine Magengegend, sondern langsam auch seinen Brustbereich umhüllte, konnte zumindest ein erster Hinweis darauf sein.  Die Gesichter der beiden waren noch gut einen halben Meter voneinander entfernt, dennoch vermochte der Nakamura den Atem des Mädchens durch ihre leicht geöffneten Lippen auf seiner Haut zu spüren und wie von selbst löste auch seine Oberlippe sich ein paar wenige Millimeter von der unteren. 
„Halt, halt, halt, was geschieht hier?“
„..schauen, ob deine Brust..“, hauchte er und schluckte abermals einen Kloß in seinem Hals hinunter. „also… dein Herz .. ob dein Herz-“, stammelte er kaum hörbar und merkte, wie ihm das Gefühlschaos auch immer mehr zu Kopf stieg, als er einen leichten Anflug von Schwindel vernehmen konnte, während er es nicht schaffte, einen geraden Satz rauszubringen. „… Schlägt.“ Einen geraden Satz mit Logik, wohlgemerkt. 
Bevor sein eigenes Herz aber drohte aus der Brust zu springen und nur noch eine Hülle zu hinterlassen, gab Leviathan sich dem hin, wonach Körper und Geist sich insgeheim die ganze Zeit über sehnten. Dem Drang, es wieder zu tun. 
Er ignorierte den Umstand totaler Verwirrung in seinem Kopf, ignorierte seine Zweifel, die ihn die letzten Tage über plagten, die nun aber von einer auf die andere Sekunde nicht mehr relevant zu sein schienen. Er schloss seine Augen, die Lippen hingegen öffneten sich ein weiteres Stück und ehe man sich versehen konnte, neigte er seinen Kopf weiter nach unten und legte seine Lippen auf die des Mädchens. 
Und küsste sie, wo Worte fehlten. 




Feuerstelle - Seite 2 Levi-t13
Nach oben Nach unten
Caiwen

Caiwen

Zen 298

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205
Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Caiwen

Caiwen
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyMi 3 Mai 2023 - 8:49
26.12.2015, gegen Mittag
mit @Leviathan

Sonst...
...Ja was sonst? Dieser Hauch an Stimmfestigkeit den der Schwarzhaarige in sich trug, ließ mich schlussfolgern, dass es gar keine Antwort benötige. Besonders aus dem Grund, dass ich es kaum wahrnahm, dass wir eigentlich ein Gespräch führten. Viel mehr fokussierte ich mich auf dieses merkwürdige Kribbeln, welches über mein Gesicht wanderte bei dem Anblick, wie der Nephilim sich über mich gebeugt hatte.
Natürlich verschob sich dieses Kribbeln eine Etage weiter unten, als sich eine Handfläche auf meine Brust legte - um genauer zu sein im Bereich des heftig pumpenden Herzens. Während ich jedoch stets seine Augen fixiert hatte, blickten seine Glubscher mehr auf meine Brust, als in mein Gesicht. Als er mir nicht sofort antwortete, sondern seine Hand einfach nur ein wenig positionierte, spürte ich, wie mir warm im Gesicht wurde. Und das war sicher etwas, das man auch eindeutig sehen konnte. Tatsächlich lief mein Kopf an wie eine Tomate und verfärbte meine Wangen in ein schüchternes erdbeerrot. Vielleicht war auch das der Grund, warum der Junge endlich versuchte seine Taten zu erklären, wenn auch nur sehr stammelnd und stotternd. Denn nun blickte er auch endlich wieder in mein Gesicht und wollte ... Ja... Was wollte er?! Das brachte er wieder nicht heraus. Doch so wichtig war das auch nicht. Denn viel wichtiger war -was passiert jetzt? Wie geht es weiter und .. was war die richtige Reaktion darauf? Würde ich wieder alles kaputt machen?
Mein Blick haftete an seinen Lippen, als er diese öffnete und erneut die Stimme erhob - oder es versuchte. Doch da kam entweder nichts brauchbares raus, oder aber ich war so aus dem Häuschen, dass ich es nicht richtig zusammenpuzzlen konnte.
Ich wäre aufgebracht gewesen, hätte ich das Rätsel lösen können. Doch wegen der Berührung an seiner Wange und seinem lustvollen Blick schaffte ich es nicht auch nur einen geraden Gedanken zu fassen. Ich bemerkte, wie er seinen Kopf nach unten beugte und seine Augen schloss. "Er macht doch nicht... Er wird doch nicht...", dachte ich nur verzweifelt und war mir nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen war. Dennoch fügte ich mich meinen Trieben und schloss ebenfalls die Augen, als sich unsere Nasenspitzen berührten und ich nun beide Hände seitlich am Kopf positionierte, sodass ich ihm mit nur wenig Druck vermitteln konnte, dass es kein Zurück hab. Meine Pumpe raste und ich bekam Angst, dass sie jeden Moment heraussprang und Levi erschrecken könnte. Doch dann fühlte ich bereits seine weichen Lippen an meinen und sämtlicher Kummer löste sich von meinen Schultern. Wie dicke Felsbrocken fiel die Last von mir und ich fühlte mich schwerelos, als würden wir gemeinsam abheben. Glücklicherweise taten wir das trotz des Faktes, dass sich ein Engel über mich beugte der sehr wohl fliegen konnte, nicht. Obwohl er mich schon öfter gewollt und ungewollt zu einer Flugstunde mitgenommen hatte.
Doch wir blieben heute am Boden, als wir uns küssten und ich mit meinen Fingerspitzen durch seine Haare fuhr um ihn festzuhalten, sodass die Angst, er könnte sich zurückziehen, unsinnig war. Wie lange das andauerte, bekam ich gar nicht mit. Es fühlte sich nach einer halben Ewigkeit an, als sich dann doch mein Kopf einschaltete und das Bauchgefühl und mein Herz nicht alleine entscheiden lassen wollte. "Es wird sich alles ändern", meinte der besorgt und fürchtete sich vor den kommenden Tagen. Wenigstens würde nun niemand reinplatzen...
Langsam aber spürbar drückte ich ihn ein wenig von mir weg, sodass sich diese intensive Berührung im Gesicht lösen konnte. Ich hatte Angst, die Augen wieder zu öffnen. Dennoch tat ich es nach kurzem zögern und sah direkt in das Gesicht des Nephilims. Mit einer sehr besorgniserregenden Mimik wich ich dem Augenkontakt aus und sah etwas zur Seite. Meine rechte Hand machte sich selbstständig und kraulte den Jungen mit den Fingerspitzen am Hinterkopf, was verdeutlichte, dass ich ihn keineswegs ablehnen wollte.
"I-ist das... O-kay für dich?", hauchte ich und beobachtete im Anschluss den Ring an meiner Hand, die über seinen Hals und die Schulter strich. Vielleicht war es mir anzumerken, dass ich einfach nur Angst hatte. Angst davor, was sich zwischen und verändern wird, wenn wir uns noch öfter küssten. Vorsichtig fuhr ich über die Kleidung bis zu jenem Punkt, an dem sein Herz pumpen musste. Ich drückte meine Handfläche gegen den Stoff und konnte es sogleich intensiv spüren, wie es pochte und im Gleichschritt mit meinem raste. "Werden wir draufgehen?", fragte ich mich und kannte das intensive Gefühl gar nicht. Klar hatte ich schon wenige Schwärmereien, die ein ähnliches Gefühl ausgelöst hatten. Doch der Nakamura spielte hier in einer anderen Liga und brachte mein Herz soweit, dass es herausspringen wollte. Gefährlich, wenn man bedachte, dass man dieses Organ zum Leben brauchte...




Nach oben Nach unten
Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyDo 4 Mai 2023 - 17:29
 26. Dezember, zu Mittag
mit @Caiwen


Er tat es langsam und mit Bedacht, obwohl ihm schon längst bewusst war, dass es so schnell kein Zurück mehr geben sollte. Erst waren es die Nasenspitzen der beiden, die sich berührten, als auch Caiwen ihre Augen schloss und sich dem, was folgten sollte, hinzugeben schien. Ein letztes Mal sog der Engel etwas Luft durch die geöffneten Lippen, bevor er seine sachte auf ihre legte und sie küsste, wie er es auch vor einigen Tagen im Schlafsaal getan hatte. Dieses Empfinden implodierender Schmetterlinge in seinem Bauch war ihm bis zum Weihnachtsabend fremd gewesen, doch auch an den Tagen danach war von ihnen nicht mehr viel zu spüren. Die wohlige Wärme, die sich während des vorsichtigen, aber keineswegs unsicheren Kusses im Körper des Nakamuras ausbreitete, schaffte es erst jetzt, diesen Klumpen in seiner Magengegend wieder zu lösen, um den Schmetterlingen erneut Platz zu bieten. Die Wärme kroch in jedes seiner Gelenke, strömte aber auch über sein Brustbein und seinen Hals nach oben zu genau der Stelle, die ihn mit Caiwen in diesen Moment verbunden hatte, und hinterließ eine rosige Färbung an Leviathans Wangen, die bis vor einigen Minuten noch kreidebleich waren. Dadurch, dass er Caiwen weiter in Richtung Boden gefolgt war, war es nun nicht mehr die Handfläche, sondern der Unterarm, der die stützende Arbeit übernahm, während Caiwens Hände seinen Kopf festhielten, sogar kurz durch sein zottiges Haar fuhren. Der Engel fasste so schnell keinen wirklichen Gedanken, sondern schwebte auf seiner eigenen Wolke, auf der Platz für Caiwen war und niemanden sonst. Wenn er seine Lippen von ihren trennte, dann nur so weit, dass sie sich nicht vollends voneinander lösten, um sich zwischen den einzelnen Küssen etwas Luft zu holen – dass es so etwas wie Nasenatmung gab, war dem Nakamura in diesem Moment wohl entfallen. Doch selbst dieser Bruchteil einer Millisekunde schien ihm nunmehr zu viel, und er küsste sie wieder und wünschte sich, er hätte nie etwas anderes getan. 
Und würde nie mehr etwas anderes tun. 
Solange sein Kopf den Schalter auf „Off“ hatte.
Er wusste nicht, wie lange er mit Caiwen küssend auf der Wolke schwebte, die alles Andere verdrängte und keine äußerlichen Einflüsse zuließ. Aber genauso wenig hätte er gewusst, welches Jahr sie gerade hatten, als Caiwen es war, die seinen Oberkörper sachte wegdrückte, den Kuss erstmalig löste und die beiden wieder in das Hier und Jetzt katapultierte. Eine Kontrolle über Caiwens einschleichende Gedanken schien die Wolke nicht zu haben. Stark verunsichert biss sich der Engel auf seine eigene Unterlippe und wartete ein paar Sekunden, bis er seine Augen öffnete und direkt auf Caiwens Blick traf, die ihn aber nicht lange standhalten konnte. „Hey!“, wollte er zu ihr sagen, doch zwischen seinen Lippen, die sich öffneten, kam kein Ton heraus. Eine Gänsehaut breitete sich von der Stelle seines Hinterkopfes aus, an der ihm das Mädchen mit den Fingerspitzen berührte, und kroch langsam weiter Richtung Nacken. Ihr gelang das Reden dann auch etwas besser und obgleich ihre Stimme nicht mehr als ein Hauchen war, trafen ihm die Worte mitten ins Gesicht. Ihre Berührungen seines Halses und der Schulter verrieten zwar, dass sie ihm weder mit dem Lösen des Kusses noch mit ihrer Frage Ablehnung entgegenbrachte, doch machten sie ein weiteres Mal deutlich, dass noch abertausend offene Fragen im Raum standen. Fragen, von denen der Engel nicht so wirklich wusste, wie er sie zu beantworten hatte. Dieses beklemmende Empfinden der letzten Tage, die Angst, dem Mädchen über den Weg zu laufen, von dem er bis zuletzt dachte, sie wäre seine beste Freundin. Diesen Drang, eben dieser besten Freundin immer näher sein zu wollen; näher, als es beste Freunde eigentlich waren. Das alles kam nicht von irgendwo her. 
Noch immer spürte er mit der rechten Hand Caiwens heftig klopfenden Herzschlag und auch sein eigenes schlug wild, aber gesund unter der zierlichen Hand, die sich soeben auf seine Brust gelegt hatte. Nun war es der Engel selbst, der ihr mit seinen Blicken auszuweichen versuchte, und stattdessen die die Dielen des Bodens begutachtete, aber dabei genau so gut in die Leere stierte. „Ich .. hab keine Ahnung.“, brachte er die Worte hervor, die er eigentlich nicht sagen wollte. Wohin sollte das alles führen? Sollte das immer so weiter gehen? Einen Schritt nach vor, drei zurück? Was genau war eigentlich sein Problem? Sollte es tatsächlich die Angst vor Veränderung sein? Oder doch die Angst, Caiwen zu verlieren; all die Pläne, die die beiden schürten, nicht in die Tat umzusetzen können? Gar nicht mal so weit her geholt, wenn man bedenkt, dass Freundschaften gut und gerne ein ganzes Leben halten konnten und definitiv bessere Erfolgsquoten als eine Liebesbeziehung hatten. Bei dem Wort „Liebesbeziehung“ und den Bildern mit ihm und Caiwen, die sein Gehirn gerade erzeugt hatten, stieg dem Nephilim sofort die Hitze auf, was eine noch stärkere Rotfärbung der Wangen zur Folge hatte. Im gleichen Atemzug zog er seine Hand von ihrer Brust zurück und er richtete sich schnell auf, um sich im nächsten Moment mit seinem Hinterteil auf den Boden zu setzen, wodurch er auch das letzte Stück Nähe, das die beiden verband, auflöste. Noch immer schaffte er es nicht, Caiwen ins Gesicht zu blicken. „Sorry, ich.. wollte das nicht.“, meinte er vollkommen unüberlegt, während er sichtlich überfordert zuerst auf seine, dann auf ihre Lippen deutete. Und sich sogleich gegen die Schläfe klatschte. „Also! Schon, irgendwie wollte ich es schon, aber ich weiß nicht, ob es das … Richtige ist.“, quasselte er ungestüm hinterher und verzog zeitgleich sein Gesicht, womit er symbolisierte, dass er auch mit diesen Worten alles andere als zufrieden war. „Warum … warum machen wir das?“, fragte er nun, um den Chaos noch einen Rahmen zu geben. Unsicher blinzelte er in ihr Gesicht, während er sich im Kopf versuchte, etwas Passendes zusammenzureimen. Was war es, das ihm schon zum zweiten Mal dazu verleitet hatte, sie zu küssen? Konnte es sein, dass er für Caiwen mehr fühlte, als man normal für eine beste Freundin fühlen sollte? Oder gab es dafür einfach eine ganz einfache Erklärung und es waren schlichtweg seine Hormone, die sich nach langer Zeit mal wieder meldeten? Und wie zur Hölle sollte man so etwas überhaupt herausfinden? 
Der kauernde Körper des Engels sackte immer mehr in sich zusammen und auch den Kopf ließ er hängen, wodurch der Blickkontakt abermals aufgelöst wurde. Nur einen Arm hob der Engel sehr zaghaft an, um ihn in Caiwens Richtung auszustrecken und ihr die flache Hand zu zeigen. Eine Geste, die zeigen sollte, dass sie nicht gezwungen war, ihm eine Antwort zu geben. "Sch-schon gut, du musst darauf echt nicht antworten", nuschelte er nur.




Feuerstelle - Seite 2 Levi-t13
Nach oben Nach unten
Caiwen

Caiwen

Zen 298

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205
Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Caiwen

Caiwen
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyFr 5 Mai 2023 - 7:01
26.12.2015, gegen Mittag
mit @Leviathan

Der Kuss war intensiver und hingebungsvoller als jener von der Weihnachtsnacht. Immer wieder drückten wir die Lippen aneinander. Es war auch irgendwie nicht ganz so überraschend, wie unser erster Kuss. Dennoch spürte ich die Wärme in meinen Körper durchsausen, das eindeutig von meiner Brust ausging. Es breitete sich so schnell aus wie eine Gänsehaut. Jedoch am ganzen Körper vom Gesicht bis zu den Zehenspitzen. In diesem Kopfaus-Modus konnte ich diesen Kuss vollends genießen und freute mich übelst darüber, was wir gerade taten. Doch leider dauerte das nicht so lange an, wie ich es mir wünschte. Plötzlich überlegte ich: "Spürt er dieses Kribbeln im Bauch auch?" Gefiel es ihm genauso gut wie mir? Genoss er es? Und da machte ich diesen einen kleinen Fehler. Ich blinzelte und realisierte erst richtig, was wir gerade taten und zwar genau das, weswegen er die letzten Tage so merkwürdig war. Das, was mir Kummer und Sorgen bereitet hatte, da ich nicht mehr wusste was richtig oder falsch war. Das, wonach ich mich gesehnt hatte, wir uns jedoch aus dem Weg gegangen sind.
Ein tiefes Gefühl des Unglücks breitete sich kurz nach dem Hochgefühl aus, als ich ihn äußerst sanft von mir weg drückte um mir einen Überblick zu verschaffen, da mein Kopf neu gestartet hatte und alle Dateien abrief. Mit den Augen hing ich noch an seinen Lippen, auf die er sich nun biss. Das würde ich so gerne machen. Doch ich hielt mich zurück. Der Kummer breitete sich wie ein stechender Schleier über mich aus, als ich erkannte, wie er meinem Blick auswich. Das schmerzte, als könnte er mich nicht mehr sehen. Doch ich tat es ihm ja gleich, weswegen ich ihm nicht böse sein konnte. Generell gab ich ohnehin mir die Schuld an dieser Situation, wie auch immer ich das erklären konnte. Schließlich gehörten zwei dazu...
Ich hatte jedoch das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, hielt ihn jedoch noch etwas fest, sodass er nicht das Gefühl der Ablehnung bekam. Und dennoch machte er das, was ich nur für den schlimmsten Fall gerechnet hatte. Seinen wilden Herzschlag konnte ich direkt mit meiner Handfläche an seiner Brust spüren. Es ging ihm also gleich wie mir? Sein Herz raste bei dem intensiven Körperkontakt und er war nervös? Zweiteres konnte man auch an seinen Wangen deuten.
Das wir uns beide so gut kannten, dass wir die gegenseitigen Ängste erkannten, da sie ein und dieselbe waren - soweit waren wir dann scheinbar doch nicht. Nur sehr langsam bildete sich das Puzzle zusammen in ein richtiges Bild. Den Rahmen hatte ich hierfür schon, da ich vermutete, dass auch Leviathan es genoss die Lippen aufeinander zu drücken. Wobei der Nephilim mit seiner keine-Ahnung-Antwort alles wieder zerstörte. "Wie jetzt", grübelte ich und beobachtete, wie er zusätzlichen Abstand aufbaute. "Nein, nein nein nein!!!", fluchte ich innerlich und verzweifelte dabei, als ich ihn losließ und er sich aufrichtete. Ich erhob ebenso meinen Oberkörper und stützte mich an meinen Ellbogen nach hinten weg ab, sodass ich besseren Blick auf den Jungen hatte. Mit der nun leeren rechten Hand bildete ich eine verzweifelte Faust. Denn es fühlte sich an, als würde mein bester Freund mir gerade ein Messer in die Brust stecken und zwar exakt an der Stelle, wo sich mein Herz befand.
"Er wollte das gar nicht?" Man konnte die Überraschung bestimmt an meinem Gesicht ablesen. Zum Glück checkte er relativ rasch, dass das nicht so gut ankam und versuchte erneut sich zu retten. Wenn man ein Messer aus der Wunde zog, verblutete man, oder? Denn obwohl er eindeutig zeigte, dass er unzufrieden war mit seiner Wortwahl, war ich mir nicht so sicher, ob er wirklich von mir eine Antwort verlangte. Die Schwierigkeit dahinter war, dass ich es selbst ja auch nicht wusste. Wir waren ja beste Freunde - wieso taten wir das? Eine äußerst berechtigte Frage.
Es war ein intensiver und von beiden Seiten her verzweifelter Augenkontakt. Man konnte uns beiden ansehen, dass wir rätselten, wie wir nun weiter vorgehen sollten. Was das richtige war. Wie man sich zu verhalten hatte.
Während ich wie versteinert da lag und mittlerweile an ihn vorbei sah, sackte der Körper des Jungen immer mehr in sich zusammen. Kein schöner Anblick wenn man bedenkt, dass er vorhin voller Mut und Entschlossenheit mich in einen Kuss verwickelt hatte und diese Berührung an den Lippen ihn so verzweifeln ließ. Ich wollte mehr davon, das wusste ich genau. Vernunft oder Herz? Was siegte?
"Levi, warte....", forderte ich ihn auf, als er ungeduldig wurde und alles wieder abblasen wollte. Ich raffte mich langsam auf und setzte mich auf meine Unterschenkel. "Ich...", versuchte ich es, musste aber noch erst tief durchatmen, bevor ich weiter sprach, "...i-ich mach... Das ja auch... Gerne..." Ich sah im dabei nicht in die Augen, doch jeder Vollidiot - sogar Leviathan & sollte erkennen, dass das stimmte, als meine Wangen sich ebenso intensiver in ein Rot verfärbten. Schlussendlich tat ich wohl das, was mein Bauchgefühl für richtig empfand. Ich krabbelte auf Knien zu ihm hinüber, ohne ihm ins Gesicht zu blicken. Denn dann lief ich Gefahr, einem Rückzieher zu machen. Ich schlang ohne zu fragen einfach meine Arme um seinen Körper und legte meinen Kopf seitlich an seiner Brust ab und drückte ihn fest an mich. Somit musste er seine kauernde Position aufgeben. Aufgrund seines Schneidersitzes saß ich so halb auf seinen Beinen. Ich atmete tief den mir sehr vertrauten Duft ein, der mich sogleich beruhigte."Ich hab dich wirklich gern" Das hatte ich auch schon oft gesagt. "Ich würde durchs Feuer gehen für dich. Ich tu alles für dich", flüsterte ich mittlerweile und drückte die Augen zu um verzweifelte Tränen zu unterdrücken. "A-aber... Wenn du das nicht möchtest... Können wir... Auch einfach... Wieder zurück..." Das wollte ich nicht. Dennoch war es mir wichtiger die Freundschaft zu dem Nakamura zu halten, als ihn zu küssen. Ich konnte das unterdrücken. Irgendwie. Das klappt doch bestimmt. Oder?!
Mir fiel das Atmen schwer, da ich nicht wusste, was er antworten würde. Ich kannte ihn zwar sehr gut, in die Zukunft schauen jedoch konnte ich nicht. Scheinbar suchte ich stets nach Körperkontakt, egal ob es mir gut oder schlecht ging. War das vor Weihnachten auch schon so gewesen?




Nach oben Nach unten
Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyMo 24 Jul 2023 - 21:09
26. Dezember, zu Mittag
mit @Caiwen

Sie antwortete aber. Natürlich tat sie es. Immerhin ging es um Caiwen, die einen durch und durch überforderten Engel mit Sicherheit nicht in seiner Verzweiflung versinken ließ. Die Ohren des Nephilims zuckten kurz wie die einer Katze, die auf ein unerwartetes Geräusch in der Umgebung reagierte, als Caiwen betonte, dass sie „das“ gerne tat. Nur sehr zaghaft lugte ein Auge hinter Levis Arm in seiner zusammengekauerten Position mit immernoch ausgestreckter Hand hervor, doch da, wo das Mädchen kurz zuvor noch saß, war sie plötzlich nicht mehr. Zielsicher krabbelte sie auf den Engel zu und noch bevor er es überhaupt realisierte, hatte sie ihre Arme bereits um ihn geschlossen und drückte ihr Gesicht gegen seinen Brustkorb. Die Lippen des Jungen öffneten sich zwar, brachten so schnell aber keinen Ton heraus und auch die ausgestreckte Hand fand nur äußerst langsam den Weg wieder nach unten. Die Handfläche verharrte auf Höhe von Caiwens Rücken, als würde er sich gerade das Hirn zermatern, ob er sie tatsächlich auf ihren Rücken legen sollte. Wann um alles in der Welt war er eigentlich so ein Würstchen geworden? 
„Ich hab dich ja auch sehr gern-„, antwortete er zügig, aber auf ihre darauffolgenden und weniger vertrauten Worte hatte er so schnell nichts parat. Wieder machte die Verzweiflung etwas Platz und Nervosität breitete sich erneut aus. Etwas unbeholfen und wohl mit einem Hauch zu viel Druck landete seine Handfläche nun endlich auf Caiwens Rücken und er drückte ihren Oberkörper entschlossen gegen seinen. Seine andere Hand vergrub er in ihrem Haar und hielt ihren Kopf, der gegen seine Brust lehnte. „Nein … nicht zurück.“, hauchte er leise in ihr Ohr und war im nächsten Moment über sich selbst verwundert, wie entschlossen er manche Dinge einfach aussprechen konnte – manchmal. Langsam fuhr Leviathan mit der flachen Hand etwas ihren Rücken entlang, zuerst zu ihren Schulterblättern, dann an der Seite etwas nach unten, bis er knapp auf Höhe ihrer Hüfte angekommen war. Das Blut in seinem Kopf begann zu rauschen und als er realisierte, dass sie fast gänzlich auf ihm saß, stieg die Hitze in seinem Körper auf. Waren sie sich schon einmal so nahe gekommen? Abertausend Male. Aber es war das erste Mal, seit beide auf die hinreißende Idee gekommen waren, sich gegenseitig Küsse zu stehlen. Er schluckte den Kloß in seinem Hals runter und starrte mit weit aufgerissenen Augen an Caiwen vorbei. Etwas, das sie aufgrund ihrer Position nicht sehen konnte. Auch nicht, wie seine Augen hektisch die Umgebung absuchten, als wäre da irgendetwas, das ihm verraten konnte, was er in seiner Anspannung nun tun sollte. Bevor er aber auf weitere „blöde“ Ideen kam, wanderten beide Hände zu ihren Schultern und nun war er es, der diese physische Innigkeit auflöste, indem er sie langsam von seinem Körper wegdrückte. „Caiwen, ich … sorry.“, begann Leviathan ungeschickt und sah ihr mit entschuldigendem Gesichtsausdruck in die spärlich beleuchteten Augen, in die er sich sofort wieder zu verlieren drohte. Es dauerte, bis er weiter mit der Sprache raus rückte, stattdessen fand seine Hand den Weg zu Caiwens Hals, der Daumen langsam zu ihrer Lippe, die er nur sehr zaghaft berührte. So verharrte er einige Sekunden, bis er seinen Arm langsam wieder absenken ließ. „Ich weiß einfach nicht, was es ist, das mich ständig dazu verleitet, dich so berühren zu wollen. Ich kenn mich gerade einfach echt überhaupt nicht aus.“, gab er seine Gedanken in leisem Tonfall frei. Wieder vergingen einige Sekunden, in denen er sich ernsthaft darüber Gedanken machte, was er nun sagen sollte und wie er es am besten ausdrückten konnte. Etwas, das im Leben des Nephilims bislang immer sehr rar gesät war, wenn man bedachte, dass er normalerweise drauf los brabbelte, wie ihm der Schnabel gewachsen war. „Ich kann es gerade noch nicht verstehen, aber ich hoffe, ich werde es bald. Es .. tut mit Leid, dass ich gestern immer das Weite gesucht habe, wenn ich dich irgendwo gesehen oder gehört habe. Ich verspreche dir aber, dass ich dir nicht mehr aus dem Weg gehen werde … das ist nämlich das Letzte, was ich will.“ Wow, so viel gut überlegte Worte und so wenig Botschaft. Grandios konnte er das – nachdenken, bevor man spricht. Wirklich einsame Spitze. „Wir sollten uns beiden ein bisschen Zeit geben.“ 
Aus dem Gang im Hintergrund waren Stimmen einiger Mitschüler zu vernehmen, die sich langsam aber sicher der Feuerstelle zu nähern drohten. Die traute Zweisamkeit der Beiden konnte also nicht mehr all zu lange aufrechterhalten werden – vielleicht aber war das nicht unbedingt das Schlechteste für diesen Moment und würde ihnen etwas unter die Arme greifen, wenn es darum ging, die Spannung langsam wieder abzubauen.




Feuerstelle - Seite 2 Levi-t13
Nach oben Nach unten
Caiwen

Caiwen

Zen 298

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205
Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Caiwen

Caiwen
BeitragThema: Re: Feuerstelle Feuerstelle - Seite 2 EmptyMi 26 Jul 2023 - 10:43
26.12.2015, gegen Mittag
mit @Leviathan

Ich saß zwischen Hochgefühl und purer Verzweiflung. Gefühlt wechselte es sich im Sekundentakt ab, wobei die Verzweiflung überhand nahm, da die Worte des Nephilims nicht sonderlich aufbauend waren. Seine Unsicherheit bekam ich jedoch gar nicht mehr mit, da ich mein Gesicht an ihn drückte und einfach nur zurück wollte. Ich wollte zurück zu dem Punkt, bei dem wir genau wussten, wir konnten aufeinander verlassen. An dem Punkt, wo wir wussten, dass wir beste Freunde waren und niemals irgendetwas zwischen uns stehen konnte. War es naiv, das geglaubt zu haben? Eine einfache Berührung der Lippen brachte nun nämlich das Weltbild ins Schwanken. Hatten wir nun alles versaut?
Auch wenn er mir versuchte zu versichern, dass er mich mochte, half es nur bedingt sich zu beruhigen. Vielmehr setzte die Ruhe aufgrund des Duftes und der Berührung ein, mit der ich eigentlich sehr vertraut war. Und dennoch fühlte es sich anders an, als zuvor. Der Druck, den er im Anschluss ausübte, ließ mich erleichtert ausatmen. Auch die Hand in meinen Haaren waren bestimmend und wohlwollend, woraufhin ich aufpassen musste, nicht keuchend loszuheulen. Es überforderte mich, dass er das eine sagte und das andere tat. Denn scheinbar wollte er nicht wieder zurück an den vertrauten Punkt, bei dem noch alles in Ordnung war. Und wie durch ein Wunder war sämtliche Unsicherheit in seiner Stimme verschwunden. Leviathan war sich also wirklich sicher, dass er über die Freundschaft hinaus weiter an unserer Beziehung arbeiten wollte, wusste jedoch scheinbar nicht wie. Während ich damit total überfordert war, meinen besten Freund geküsst zu haben und immer noch das Empfinden hatte, dass nun wirklich alles am Arsch war.
Die Berührung an meinem Rücken besänftigte mein Gemüt. Desto ruhiger ich jedoch wurde, desto wilder pochte mein Herz, als wollte es bald vor lauter Anstrengung herausspringen. Wie günstig, dass der Engel auch Heilkräfte verfügte...
Ich bekam die aufkeimenden Zweifel des Nakamuras gar nicht wirklich mit, da ich mich mehr darauf fokussierte, wie sein Herz pochte und seine Atmung schneller ging, als seine Hände wieder nach oben wanderten und meine Schultern ergriff. Dann ging alles plötzlich ziemlich schnell. Er drückte mich von sich weg, sodass ich mit überraschten Blick ihm in die grauen Augen blicken konnte. "Was ist los?", wollte ich fragen, jedoch öffnete mein Lieblingsengel bereits den Mund um meinen Namen auf eine Weise auszusprechen, die er sich gerne hätte ersparen können. Denn es verursachte erneut diesen stechenden Schmerz im Brustbereich und erschwerte mir das Atmen, sodass ich ihn anhielt. Seine Finger fuhren über meinen angespannten Nacken nach oben auf meine Lippen, die ich leicht geöffnet hielt und am liebsten in seinen Finger gebissen hätte. In seinem Blick jedoch konnte ich den Zwiespalt erkennen, indem er sich befand. Es dauerte Ewigkeiten, bis er etwas dazu sagte, das ich so gar nicht hören wollte. Viel einfacher wäre es für uns gewesen, wenn er bestimmend erklärte, dass es so und nicht anders war. Dass wir das und nichts anderes taten. Stattdessen jedoch senkte er seinen Arm und ließ von mir ab. Mein Herz setzte aus. Für einige Schläge...
So lange, bis er endlich weiter erklärte, was hier gerade vor sich ging. Wenigstens versprach er mir nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Ob das in Ordnung so war? "Vielleicht ist es besser für uns, wenn wir uns aus dem Weg gehen", überlegte ich bei seiner Wortwahl. Er brauchte also Zeit. Zeit wofür? Um mehr darüber nachzudenken und weniger darüber zu wissen?
Ich atmete schwer, die Brust hob und senkte sich angestrengt. Und obwohl ich nicht damit einverstanden war, schloss ich die Augen und versprach ihm: "Okay." Erneut atmete ich tief durch und versuchte es auch mit offenen Lidern indem ich ihm tief in seine Augen blickte auszusprechen: "Das ist okay."
Am liebsten wollte ich von hier verschwinden und alleine sein. Dass ich bekannte Gerüche wahrnahm verhalf mir zurück zur Realität zu kommen und etwas Distanz aufzubauen, indem ich von ihm herunter kletterte. "Das ist okay", wiederholte ich und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. Dass ich noch völlig durcheinander war, war offensichtlich.
Und dennoch stand ich auf, als ich die anderen Schüler schon hörte. Womöglich war ihnen ebenfalls kalt geworden, weswegen sie die Feuerstelle aufsuchten. Aufgeregt drehte ich mit meiner linken Hand den Ring an meiner Rechten und blickte auf ihn herab.
"Kein Abstand, aber Zeit", fasste ich zusammen und blickte wieder hoch in sein Gesicht. Diese geringe Distanz tat schon gut, um ein wenig einen freien Kopf zu bekommen. Ich blickte ihn also auffordernd an. "Ich... geh dann Mal kurz... für kleine Mädchen, okay?" Das war nicht gelogen, doch würde ich dannach mich im Zimmer zurückziehen um das Gesagte nochmals durch den Kopf gehen zu lassen um zu bemerken, wie verzweifelnd das hier alles lief. Es könnte so einfach sein, doch wir machten wieder mal alles komplizierter, als es sein müsste. Typisch.
Schlussendlich stand ich auf, strich ihm mit der Hand noch über die Wange - da war es wieder, mein hoffentlich beruhigendes Lächeln. "Bis später, ja?" "Kein Abstand. Nur Zeit..."
Im Anschluss ging ich. Das war komisch, aber es musste sein. Ich musste das erstmal verarbeiten, was hier vor sich ging...


tbc: Wald Ort




Nach oben Nach unten

Gesponserte Inhalte




Nach oben Nach unten
Seite 2 von 2Gehe zu Seite : Zurück  1, 2

Neues Thema eröffnenEine Antwort erstellen
Gehe zu :
Sie können in diesem Forum antworten
Shima no Koji :: Hokkaido :: Unterkunft-