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Shima no Koji :: Szenenplay :: Nebenplay

Catch me if you can - a fisherwoman's tale
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Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

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Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Catch me if you can - a fisherwoman's tale Catch me if you can - a fisherwoman's tale - Seite 2 EmptyDo 21 Jul 2022 - 21:16
das Eingangsposting lautete :

Catch me if you can
- a fisherwoman's tale -



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Startort: Fortsetzung [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Zeitpunkt: 25.07.2015, am Nachmittag
Beschreibung:Es war ein Mal eine holde Maid mit blond glänzendem Haar und ihr galanter Ritter mit feurig roter Mähne. Zusammen zogen sie hinaus in die Tiefen des Bambuswaldes, um den Drachen des heiligen Teiches zu erschlagen.
Das hätte sicherlich interessanter geklungen. Doch stattdessen hatte Mathéo nur vorgeschlagen, den Nachmittag mit der Angel in der Hand zu verbringen. Julia, die nicht schnell genug davonlaufen konnte, nahm seine Einladung kühn an. Nachdem die beiden auch schon an einem großen Teich im Wald angekommen sind, kann ihr feuchtfröhliches Angelabenteuer beginnen!




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Julia

Julia Bardera

Zen 63

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Julia Bardera

Julia
Julia schluckte ein wenig, als Mathéo das Wort Unsicherheit so unverblümt aussprach. Dabei ging es ihr aber nicht um das Wort an sich, sondern lediglich um einen kleinen Teil ihres dämonischen Egos, der sich ungern Begriffe unterschieben ließ, der sie in ein schlechtes Licht rücken könnten. Auch, wenn diese im Endeffekt gar nicht so gemeint waren. Als wäre sie beim Arzt und Mathéo – als Doktor – hätte ihr gerade mit seinem kleinen Hammer gegen das Knie geschlagen. So Reflexartig konnte man diesen unsinnigen Gedanken in ihrem inneren verstehen. Weswegen er auch nicht den Weg über ihre Lippen fand, sondern relativ schnell von ihrer eigenen Vernunft niedergestochen und im Teich neben dem Angelhaken versenkt wurde.
„Falls es überhaupt einen Weg nach draußen gibt.“, warf sie ergänzend ein und verdeutlichte damit noch einmal unterbewusst ihre eigne Skepsis bezüglich des Ganzen Themas. Immerhin wäre es töricht zu glauben, dass Julia voll und ganz hinter der gerade angeschlagenen Methode und ihrer eigenen Überzeugung stand. Was sich deutlich an ihrem letzten Statement zeigte, wo Mathéo scherzhaft umschrieben in den Wald rannte und nach Hilfe suchte. Sie rechnete nach wie vor damit, dass es zu viel sein würde, was sie ihm da auferlegte. Außerdem war es ja nicht sein Leben, was für die Dämonin auch nochmal ein ganz wichtiges Detail war. War er wirklich so selbstlos? Oder ganz einfach nur Neugierig? Sie wusste es nicht, scheute sich aber auch davor ihre gelernten Talente zu nutzen, um es ihm buchstäblich aus dem Gesicht zu saugen. Stattdessen lauschte sie der Umschreibung seines aktuellen Kenntnisstandes  … und wurde überfallen mit einem Klavier. Zusammen mit der Drohung ihr zweites Schlafzimmer zu entweihen, indem der Fernseher weg sollte.
 
Deswegen war ein „Wie bitte?!“ die einzig richtige Reaktion auf dieses Statement, bevor ein Lachen aus ihrer Kehle kam, dass Mathéo signalisierte hier hoffentlich nur einen Spaß gemacht zu haben. „Nein, nicht in diesem Leben und auch nicht im Nächsten. Der Fernseher bleibt genau dort, wo er ist.“. Ein Statement ohne jegliche Einladung zur Diskussion. Der feminine Imperativ der Wohnungseinrichtung; untermauert durch einen sehr amüsierten, mit unterschwelliger Todesdrohung behafteten, Blick ihrer blauen Augen.
„Abseits von deinem Klavierproblem glaube ich nicht, dass du zu dumm dafür bist.“, womit sie das Thema von selbst wieder änderte und auf ihren noch immer laufenden Angelversuch starrte. „Dir fehlen einfach nur alle Teile, das ist es eher. Allerdings ist das ja klar, du bist ja nicht ich.“. Was für Julia eigentlich der fluide Einstieg in eine kleine Geschichtsstunde werden sollte, doch sie zögerte. Die Zweifel, welche vorhin schon zu Sprache gekommen waren, keimten wieder auf und belegten sie mit einer Sprachbarriere, die sie einen kleinen Moment verstummen ließ. Ihren Blick in langsamen Abständen zwischen dem See und der Baumlinie festhaltend.
„Ich weiß nicht, ob ich es jemals gesagt habe. Aber ich bin hier geboren worden. Ein Haus in der Innenstadt war lange Zeit meine Heimat. Allerdings nur für mich und meinen Vater. Ich habe meine Mutter nie kennengelernt … und sie auch nie gefunden.“. Sie seufzte einmal leicht und schwenkte mit ihrem Blick hinüber zu Mathéo. „Also lag es an meinem Vater, mich großzuziehen – und das tat er. Mit einer eisernen Hand, die wenig wärme übrighatte. Kein Lob bei Erfolg. Strafe bei Misserfolg. Das war die Kindheit, in der ich großgeworden war. Spaß war etwas für kleine Geister, Perfektion ein Ergebnis des Erfolgs.“. Ein Moment in der Erzählung, wo sich der Blondine ein leicht freches Grinsen auf die Lippen legte. „Aber ich war ein Dickschädel. Fand überall meine Auswege. Selbst, wenn es im Gegenzug gehorsam verlangte, damit er unachtsam wurde. Ich habe kaum was von der Insel gesehen, um ehrlich zu sein. Ich war ja nicht mal beim Waisenhaus gewesen. Eine Heimat der Wilden und Schwachen, so hatte mein Vater diesen Ort genannt … Ich weiß bis heute nicht warum. Auf jeden Fall …“. Julia schmunzelte leicht nostalgisch. Als hätte sie inmitten der Erzählung einen Schatz wiedergefunden, den sie vor Jahren einmal hier vergraben hatte. „Auf jeden ging ich dorthin … und fand da einen kleinen Jungen mit weißer Strähne. Dem ich mich dann – mal mehr mal weniger liebevoll – annahm.“. Der Moment, in welchem sich Julias Mimik dann plötzlich komplett verabschiedete.
„Und das ging auch eine Weile … gut. Aber irgendwann kam es ans Licht. Mein Vater war außer sich, geradezu manisch und ehe ich mich versah befand ich mich mit meinen sieben Sachen auf dem Weg in die weite Welt. Und das … brach mich … irgendwie. Einfach jemanden im Stich zu lassen, das habe ich nicht verkraftet. Tja … anschließend stand den restlichen Erziehungsmethoden nichts mehr im Weg. Ich wurde wie er.“. Julias Stimme wurde daraufhin leiser und ihr Blick senkte sich. „Vielleicht sogar noch schlimmer, ich weiß es nicht. Ich habe mich selbst gehasst, für das, was ich war.“. Oder für das was sie immer noch ist. Denn großartig gelöst war ihr Problem ja nie wirklich; und sie hatte bestimmt auch ein paar Dinge vergessen – oder versimpelt – doch die waren nicht annähernd so wichtig gewesen. Verdammt, sie wusste ja nicht mal, ob das die Puzzleteile waren, die Mathéo brauchte, um aus ihrem Problem einen Sinn zu stiften. Die Dämonin hatte allerdings keinen Zweifel daran, dass der Rothaarige es ihr gleich mitteilen würde.





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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
25.07.2015, Nachmittag
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Mathéo war sich unsicher, ob er Julias Reaktion auf das Klavier ebenfalls belachen sollte oder es für stückweit traurig halten sollte, dass sie sich derart an eine Maschine klammerte. Als wäre der Fernseher ihr einzig treuer Freund, war ihr sogar der Platz, an dem er stand, heilig. Oder aber sie hatte Probleme mit Veränderungen in ihrem gewohnten Umfeld; doch dann … dann hätte sie den Tristam schon längst rausgeworfen. Immerhin buddelte er nebenbei noch an dem Keller, in den er den Fernseher verfrachten wollte. Das Klavier durfte genauso wenig in den Untergrund. Es wollte atmen und seine Töne in der Atmosphäre verstreuen. Da half nur ein weiter Raum, in dem es klingen und widerhallen konnte. Das Wohnzimmer wäre schon perfekt. Man müsste nur schauen, ob man die Möbel herumrücken müsste … oder vielleicht doch in den Flur? Wenn er dort spielte, würde man ihn in jedem Zimmer gleich gut hören können. Doch ob das passte … Je länger er darüber nachdachte, desto panischer wurde er beinahe. Mathéo verspürte eine Not, all die Fragen schnell beantworten zu müssen, als wolle besagtes Klavier jeden Moment vom Himmel fallen.

Zum Glück war da noch Julia, die das Gespräch vom Klavier zurück zum eigentlichen Thema der Stunde zurücklenkte. Er begrüßte Julias Bereitwilligkeit, ihm ihre Puzzleteile zu schenken und lauschte aufmerksam ihrer Autobiografie.
Sie erzählte die Gesichte eines traurigen Bilderbuches. Dort war ein Kind, eigentlich fröhlich und aufgeweckt; und gleichzeitig war da ihr Vater - dunkel und starr. Sie standen im Kontrast zueinander, bis die Dunkelheit immer mehr auf das Kind abfärbte. Seine Farben verloren ihre Sättigung und waren irgendwann nur noch Grautöne. So oder so ähnlich könnte es in einem Kinderbuch beschrieben sein. Doch Julia hatte sich gewehrt, hatte ihre Farben verteidigen wollen. Dieser Dickschädel, wie sie ihn selbst nannte, gehörte noch heute zu ihren Stärken, dachte sich Mathéo. Leider war er gleichzeitig auch ihre Schwäche, denn man konnte sich nicht nur Ziele in den Kopf setzen. Was die Bezeichnung ihres Vaters für das Waisenhaus anbelangte, so hatte Mathéo seine Vermutungen. Dabei betrachtete er es einzig aus dem Blickwinkel eines machtvollen und vermögenden Mannes, der auf jene hinabblickte, denen nicht nur Reichtum und Einfluss fehlten, sondern vor allem die Zukunft genommen war.

Am Ende ihrer Erzählung verspürte Mathéo den Drang, ihr zu widersprechen, sie aufzumuntern; nicht weil er ein gutes Wesen sein wollte, sondern weil es ihm innerlich einfach widersagte, was sie behauptete. Doch er mahnte sich, hielt sich zurück. Er wollte nicht den Besserwisser spielen oder den heiligen Apostel. Ganz still konnte er jedoch auch nicht bleiben. Zudem fiel ihm auf, dass sich eine gewisse Parallel zwischen ihren beiden Vergangenheiten abbildete. Mit dieser konnte er zumindest versuchen, etwas mehr Vertrauen zu gewinnen.
Ohne eine Einleitung oder eine Ankündigung seines Vorhabens, schien er ihre Worte zu ignorieren und stattdessen von sich zu erzählen. Erst im Verlauf würde auffallen, dass der erste Anschein trog.
»Ich habe beide meiner Eltern kennen lernen dürfen. Mein Vater war ein Freigeist, ein Kreativer, ein kleiner Philosoph; und er hatte viel für die Menschen übrig. Mutter war streng, traditionsbewusst, leistungsorientiert, … sie war ein Dämon durch und durch, so wie sich die Menschen Geschichten über uns erzählen. Sie hatte eine andere Auffassung von Kindererziehung als mein Vater; trotzdem habe ich nie einen Streit mitbekommen. Es war eher, als würden sie in zwei Welten leben, zwischen denen ich wandelte; und als gäbe es keine gemeinsame. Mit der Zeit versuchte meine Mutter immer mehr Einfluss zu nehmen - auf mich und auf meinen Vater. Ihr gefiel seine Art und Weise, die Firma, den Klan zu führen, nicht. Sie wollte alles anders. Immer mehr spannte sie einen Käfig auf, der es mir erschwerte, auszubrechen. Bis zu dem Tag, als Vater starb. Da war mein Knick. Als sie mir alles genommen hatte, was mich noch bei Laune hielt. Ich bin zwar nicht raus und habe mich um kleine Bengel kümmern wollen, doch mein Vater, mein Großvater, meine Freunde, sie waren Rückzugsorten für mich, Ausgleich zu dem Käfig meiner Familie und meiner Mutter.«
Mathéo atmete ein Mal tief durch, schaute hinaus auf den Teich.
»Ich bin danach weggerannt. Irgendwohin in Europa. War ziemlich chaotisch, hab verrückt gespielt. Wusste nicht so recht, was ich machen sollte, wohin mit mir … bis ich auf Isola aufmerksam geworden bin.«

Der Tristam verharrte noch etwas in dem letzten Gefühl, blickte weiter in die Ferne, ehe er sich langsam wieder rührte und hinüber zu Julia schaute.
»Ich weiß nicht, wie deine Mutter war, aber irgendwie habe ich das Gefühl, vermutlich auch nur den Wunsch, dass sie so war wie mein Vater … so viel besser als meine Mutter, als dein Vater. Und auch wenn du sie nie kennen lernen konntest, so hast du doch noch mehr in dir als deinen Vater, oder? Oder warum sonst hättest du dich um einen kleinen Jungen kümmern wollen? Selbst jetzt noch, nachdem du schon geknackst hast und hier als Direktorin angefangen hast. Zumindest hab ich nicht den Eindruck, als würdest du dich nicht um Levi sorgen. Und das kann man nicht, wenn man kein Herz hat, eh?«




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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
Julia wusste selbst nicht, was man auf eine solche Geschichte antworten sollte. Was erwartete man in einer solchen Situation? Mitleid, vielleicht - oder doch einen konstruktiven Ratschlag? Doch was war in dem Szenario schon konstruktiv möglich? Es war doch schon Vergangenheit und damit automatisch unwiederbringlich und nicht mehr veränderbar. Es machte also schlichtweg keinen Sinn … und Mathéo schien das ähnlich zu sehen.
Doch die Art und Weise wie er darauf reagierte, verwirrte selbst Julia in den ersten Augenblicken. Deutlich zu erkennen an ihrem leicht verwirrten Blick, der schon wenige Wimpernschläge danach eine stille Akzeptanz ausstrahlte und den Dämon zum Fortfahren anleitete. Sie wusste nicht, worauf er hinauswollte. Doch wollte sie sich auch nicht anmaßen ihn einfach zu unterbrechen. Stattdessen betrachtete sie den Tristam während seinen Ausführungen. Wie sich seine Augen bewegten, wie er nach der sehr detaillierten Beschreibung seines Vaters – und dem Moment seines Kniefalls – einmal mehr die Szenerie des kleinen Sees vor ihnen suchte. Julia versuchte in diesem Moment ebenfalls die richtigen Worte zu finden. Ihr Beileid zu bekunden und Trauer auszudrücken … aber sie konnte es nicht.
Stattdessen fühlte sie vielmehr die nächste Passage seiner Geschichte. Wie man sich ohne einen Anker im Leben umhertreiben ließ. Ziellos mit der Strömung schwamm, von Strudeln eingesogen oder Geysiren ausgespuckt wurde. Sie hatte ähnliches hinter sich, nachdem ihr Vater aus dem Leben geschieden war und sie zum ersten Mal wirklich frei war. Auch sie trieb eine ganze Weile lang einfach nur noch auf den Wellen ihres alten Lebens, ehe sie sich von dessen Einfluss lossagte und ihre eigenen Entscheidungen traf. „Manchmal braucht man ein bisschen, bis man wieder auf die Beine kommt.“, stimmte sie mit einer heiseren, deutlich nachdenklichen Stimme ein. Ihren Blick leicht andächtig auf den Boden unter ihnen richtend, als hätte das Gewicht von Mathéos Schicksal ihren Kopf so schwer gemacht, dass er ein leichtes Übergewicht bekam. Nur die plötzlichen Bewegungen neben ihr vermochten es sie aus diesem andächtigen Zustand zu erlösen.
 
Fast schon synchron trafen die beiden Blicke aufeinander, wobei Julia eher wie ein leicht aufgeschrecktes Reh reagierte, dass man gerade beim Einschlafen gestört hatte. So sehr war sie innerlich damit beschäftigt gewesen diese ganze Situation für sich zu erschließen. Nur noch einmal mehr unter Beweis stellend, wie konzentriert sie eigentlich gerade bei der Sache war … und wie nebensächlich das Angeln in diesem Moment erschien. „Vielleicht wollte ich mich selbst dadurch rehabilitieren …“, formulierte Julia eine für sie selbst unzureichende Antwort und verzog dabei leicht das Gesicht. „Also eine wirklich rein egoistische Entscheidung … aber ich kann es dir nicht sagen. Ich habe keine Antwort darauf.“. Ein Seufzer entfuhr ihr, als sie die ganzen Ereignisse noch einmal schnell in ihrem Kopf durchging. „Ich habe damals so viel von ihm in mir selbst erkannt, dass ich das einfach nicht wollte. Ich konnte nicht wegsehen, wenn vor mir gerade ein kleines Kind auf dasselbe Schicksal zusteuerte, wie es bei mir der Fall war.“, sie lachte leicht reumütig, lächelte aber im gleichen Atemzug sehr zufrieden. Als hätte sie gerade in den Teich gegriffen und einen fehlenden Teil ihrer Persönlichkeit wiedergefunden. „Eigentlich ging es dabei auch nie um mich … zumindest nicht damals … und wohl auch nicht heute. Nur jetzt sind es eindeutig mehr Kinder geworden und ich bin das große böse Monster, das alle zum Arbeiten verdonnert.“, was mit einer deutlich hörbaren Selbstironie gefüllt trotzdem einen bitteren Nachgeschmack in der Luft hinterließ. Sie wäre manchmal gerne mehr für die ganzen Leute hier, aber andererseits wäre das nicht förderlich für ihre Position und das Lernklima. Es war eine stetige Zwickmühle. Eine Grauzone, in der sich aber nicht nur sie, sondern auch der Rest des Personals bewegte. „Aber ironischerweise stört mich das nicht. Was … irgendwie seltsam ist. Allerdings keineswegs schlimm. Ich brauche darauf nicht wirklich eine Antwort.“. Und vor allem keine psychologische Erklärung. Denn so lange sie das Beste für alle hier Anwesenden herausschlug, war es das Wert. Sie brauchte keine Anerkennung für ihre Arbeit, so lange sie die Früchte dieser selbst beim heranwachsen betrachten konnte.
Eine Sache musste sie dann aber trotzdem noch loswerden. „Und was meine Mutter angeht: Ich will es nicht wissen.“, erklärte sie mit einem ernsten Umschwung ihrer Laune, bevor sie sich von ihrem Stuhl erhob und die Arme verschränkte. „Ich habe sie gesucht und nie gefunden … jetzt ist sie an der Reihe.“.





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Matheo

Mathéo Tristam

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Matheo
25.07.2015, Nachmittag
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Die Sache mit ihrer Mutter war dann wohl ein potentielles Fettnäpfchen. Dass sich Mathéo für sie starkmachen wollte, hätte er besser gelassen. Julia schien weder Hoffnung noch gute Gedanken zu besitzen. Zwar konnte er ihre Meinung nachvollziehen, wenn sie vergebens nach ihrer Mutter gesucht hatte, andererseits war es für ihn auch vorschnell. Er ging nicht davon aus, dass sie die Umstände ihrer Mutter kannte. Sie hatte keine Erinnerungen, hatte keine Informationen - augenscheinlich. Nun einen Groll zu hegen, wäre übertrieben; wobei auch Mathéos Bezeichnung als Groll übertrieben war. Er fragte sich, warum Julia ihre Mutter nicht gefunden hatte. Vielleicht reichte ihr Netzwerk nicht aus, ihre Bemühungen nicht … oder die Mutter wollte nicht gefunden werden, hatte eine andere Identität, untergetaucht, whatever. Entscheidend wär erst mal, warum ihre Mutter überhaupt nicht da war - in Julias Erinnerungen. Vielleicht hatte ihr Vater darüber gesprochen, vielleicht wusste sie es aber auch genauso wenig wie Mathéo. Allein die Information würde schon viel ausmachen; doch sollte er danach fragen? Mathéo schob die Unsicherheit erst mal beiseite.
Stattdessen wollte er sich über die Aussicht amüsieren, Levi wäre wie Julia geworden. Ein wenig mehr von Julias Disziplin hätte ihm sicher nicht geschadet. »Also mal vom Schicksal abgesehen, ein wenig mehr wie du hätte Levi sicher nicht geschadet, eh?« Er grinste schief, wollte natürlich nicht, dass Levi dasselbe durchmachen musste wie Julias. Aber was auch immer in seiner Vergangenheit lag, es kam dem vollkommenen Gegenteil zu Julias Vergangenheit sehr nahe. Andernfalls wären die beiden nicht so verschieden. »Stell dir nur mal vor: Levi mit Disziplin und Anstand. Aufmerksam in der Schule, räumt immer sein Zimmer auf.« Mathéo lachte kurz auf - mehr gespielt als ernst.
»Auf alle Fälle kann ich dich beruhigen«, wechselte er nun wieder Thema und Hauptrolle, »du wirkst nicht wie ein alter, schroffer Mann. Du hast sehr viel Weibliches an dir.« Die Aussage würde sicherlich kaum Beruhigung bringen, waren es doch die offensichtlichsten Tatsachen und auch nicht miteinander vergleichbar. Doch das Grinsen auf seinen Lippen zeugte auch von dem Schalk in seinen Worten. »Ein Mensch schrieb mal: ‚Wir sind eines Geschlechtes, mit der Einsicht über das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann - nämlich das Erkennen seiner selbst und dadurch das Erkennen des anderen. Die Existenz fremder Menschen sind die besten Spiegel, worin wir die unsrige erkennen können.’« Mathéo wartete einen kurzen Moment, damit sie seinem Wissen Lob zollen konnte. »Dieses Wechselspiel des Erlebens, des Erfahrens, des Reflektierens - es hilft uns, uns selbst zu finden und zu definieren. Dass du deinen Vater in dir gesehen hast, hat dir geholfen zu erkennen, wer du sein wolltest. Und das zeigt doch auch, dass er nicht einfach nur auf dich abgefärbt ist, sondern du immer noch bei bestem Verstand und klarer Einschätzung warst - trotz allem. Wer du heute bist, ist deine Entscheidung. Und wer du morgen sein wirst auch.« Mathéo machte nochmal eine Pause. »Das ist jetzt vielleicht sehr hochgestochen und klingt wie eine pseudoweise Schlichtung, aber so sind die Dinge nunmal.« Er zuckte mit den Schultern.

Und im selben Moment zuckte auch seine Angel mit den Schultern. Beinahe instinktiv sprang der Tristam aus seinem Klappstuhl auf; hätte sogar fast sein Getränk verschüttet. Die eine Hand griff nach der Rute, die andere packte die Kurbel.
»Erst mal locker bleiben«, murmelte er und achtete daruf, dem Fisch etwas Freilauf zu gönnen. Nach dem ersten Anschein nach war es kein kleiner Wurm, sondern ein etwas größerer Fall, der vermutlich den Fluss entlang gekommen war.
»Vermutlich wird es hier kaum etwas geben, was unserer Angelsehne gefährlich werden kann, aber wenn du das Gefühl hast, es wird kritisch, lässt du lieber die Leine laufen. Die Dinger sind am Anfang immer noch recht wild und du wartest darauf, dass sie durchschnaufen müssen.«
Als Mathéo merkte, dass das Ziehen und Zerren schwächer wurde, begann er, die Sehne wieder einzuholen. Zusätzlich lenkte er mit der Angel die Bewegungen des Fisches: gab ihm Parolie aber ließ ihm auch Raum zum Zappeln. Mit der Zeit kam er schließlich immer näher und näher.
»Julia, schnapp dir das Netz drüben«, sprach er schnell, weil es ihm jetzt erst einfiel. Besser wäre es gewesen, es direkt bei den Angel zu deponieren, doch das bisschen Wartezeit konnte Mathéo gut überbrücken. Als Julia dann am Ufer stand und das Netz hinhielt, wies er sie an, damit nach dem Fisch zu langen.




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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
„Ich weiß es nicht …“, erwiderte Julia mit einem leicht verhaltenen Schulterzucken, „Vielleicht ist es auch genau das, was ihm später weiterhelfen wird.“. Da konnte man sich bei Leviathan nie wirklich sicher sein. Denn in gewisser Weise hatte der Junge einen ziemlichen Dickschädel, wenn es um die Art und Weise ging wie er Dinge erledigte. Alles, was das noch toppen konnte, war ihr Dickschädel. Man konnte ohne Probleme behaupten sie bekämpfte bei seiner Erziehung Feuer mit Feuer. Das Talent immer als Siegerin vom Platz zu gehen war also keineswegs auf besondere Methoden zurückzuführen. Allerdings war Mathéo hier noch lange nicht am Ende seines Gedankenspiels angekommen.
Fast schon malerisch umschrieb der Dämon eine alternative Version des Nephilims, die einem im ersten Moment nicht ferner erscheinen könnte. Zugegeben: Das Gesamtpaket gefiel ihr ungemein. Nur wäre es einfach nicht mehr das gleiche Gefühl wie vorher. Wenn er alles perfekt machen würde, wozu brauchte er sie dann noch? Gar nicht, eigentlich. Aber vielleicht war das auch gut so? Immerhin war es ein sehr wichtiges Grundprinzip von Erziehung – sei es nun schulisch oder als Elternteil – sich selbst überflüssig zu machen. Seine Schützlinge so hinzubiegen, dass sie ihr Leben problemlos alleine bestreiten konnten und fest mit beiden Beinen auf dem Boden standen. Julia war sich nicht sicher, ob sie das bei Levi verkraften würde; und schon verfing sie sich in einem kleinen Gedankenspiel. Ohne Zweifel wäre Julia unglaublich stolz auf ihn. Doch der Gedanke ihn einfach gehen zu lassen … mh. Dabei war es durchaus egoistisch und nicht förderlich in so einem Moment zu klammern. Also vermutlich hatte der Tristam nicht wirklich unrecht mit seiner vorherigen Aussage. Ein kühler Klotz war sie nicht, eher das komplette Gegenteil davon – irgendwie.
 
Da erschien es fast schon leicht ironisch, dass Mathéo genau in diesem Moment an ihre Weiblichkeit appellierte. Ein sichtlich amüsiertes Schmunzeln auf ihre Lippen zaubrnd, während der Rest ihres Körpers immer noch diese leichte defensive an den Tag legte. Dabei interessierte es die Dämonin keineswegs auf welche Arten und Weisen man seine Aussagen nun deuten könnte. Sie nahm es mit Humor und – in Anbetracht des vorangegangenen Themas – als Kompliment. Einen Kommentar dazu verkniff sich die Direktorin allerdings im Angesicht seiner sich wieder öffnenden Lippen. Sie wollte ihm schließlich nicht einfach so über den Mund fahren.
Doch was er wirklich von ihr wollte ließ sich am Anfang seines ersten Satzes noch nicht erkennen. Erst nach und nach setzte sich das Puzzle zusammen und hinterließ die Blondine mit einem nachdenklichen, wenn auch äußerlich sehr unbeeindruckt wirkenden, Gesicht. „Ja, vielleicht sind sie das.“, stimmte sie mit ein und ließ ihre saphirblauen Augen kurz auf seiner Erscheinung ruhen. Wie viele Anstöße zur Veränderung sie wohl schon von ihm mit auf den Weg bekommen hatte? Und ob auch sie in gewisser Weise auf ihn abfärbte und Raum zur Verbesserung schuf? Sie konnte es nicht genau sagen. Zumindest Letzteres entzog sich vollends ihrer Kenntnis. Ersteres war jedoch mit einem deutlichen „Ja“ zu beantworten.
„Wahre Worte.“, war Julias erste Antwort dazu, während sie sich an den Rand des Ufers stellte, „Der Kern eines Verhaltens geht in der Tat immer von einem selbst aus.“. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob andere einen dazu überredet hatten oder nicht. Die letzte Entscheidung – sich diesem Wunsch zu beugen oder nicht – traf immer man selbst. Für Leute mit weniger Charakterstärke vermutlich ein großer Streitpunkt, aber die Dämonin war nicht so kleinlich solche Dinge einfach auf externen Faktoren zu begründen. „Die Frage ist nur, ob wir unseren Emotionen standhalten oder unsere eigenen Bedürfnisse zurückstecken.“, und weiter kam Julia bei ihrer kleinen Zusammenfassung dann auch nicht mehr. Denn von jetzt auf gleich tauschte sich die Luft einer philosophischen Debatte mit der eines Abenteuers.
 
Von Jetzt auf Gleich sprang der Tristam von seinem Stuhl und griff zur Angel, während sie selbst nur regungslos dastand und sichtlich überfordert war. Das trainierte Auge beobachtete zwar die Ereignisse, mehr passierte dann aber doch nicht. Es fühlte sich auch ein klein wenig surreal für sie an so mitten im Geschehen zu stehen – aber im selben Moment gänzlich regungslos zu sein. Als würde sie sich gerade eine TV-Sendung über das Angeln ansehen, die Mathéo für sie aufgezeichnet hatte.
Was sich zum Glück nicht wirklich lange hielt. Kaum waren die ersten Instruktionen gegeben, verlangte man nach ihrer flinken Reaktionsgeschwindigkeit. Ohne darüber nachzudenken verschwand Julia – vermutlich aus dem Affekt heraus – in einer schwarzen Wolke, um kurz darauf beim Netz wieder aufzutauchen. Schnell griff sie das Objekt und eilte dann – skurriler Weise – zu Fuß weiter ans Ufer, um dort den letzten Schritt in der vorhin in den Hintergrund geratenen Fischjagd zu vollziehen. Dabei stellte sich die Blondine jedoch sehr ungeschickt an. Mathéo musste sie mehr als einmal richtig einweisen, damit diese sehr ungewohnte Tätigkeit am Ende auch erfolgreiche Früchte tragen würde. Nicht zu vergessen der eine Moment, wo Julia kurz davor war ihr Gleichgewicht zu verlieren und selbst im Wasser gelandet wäre.
„Ich hab ihn!“, rief die leicht aufgeregte Dämonin durch den Wald und sah dem zappelnden Wesen bei seinem letzten Leidensweg zu. Sichtlich erleichtert nichts massive wichtiges verpatzt zu haben und mit den Früchten ihrer gemeinsamen Arbeit nah bei sich. Strahlen tat sie im Übrigen auch wie ein kleines Mädchen im Puppenladen. „Tot gefallen sie mir allerdings deutlich besser …“, fügte sie allerdings an und trug die Beute wieder weiter ins Landesinnere. Dabei fiel ihr jetzt erst auf, dass man das auch irgendwie falsch verstehen konnte. Weswegen ein unsicheres „Das klang makaber, oder?“ über ihre Lippen kam. Dabei dachte sie nur daran, wie sie den Fisch normalerweise im Supermarkt kaufen würde. Halt … tot. Frisch, aber tot.





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Mathéo Tristam

Matheo
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Es war plötzlich mehr Abenteuer zugegen, als Mathéo es erwartet hatte. Man mochte meinen, Julia musste nur einen Kecher nehmen und mit diesem einen Fisch einfangen. Also Fisch ins Runde, ins Netz. Ließ sich schnell aussprechen und in Gedanken noch schneller abspielen. Stattdessen aber konnte man sich auch von den zappelnden Überlebensversuchen der Beute und dem eigenen Gleichgewichtsvermögen überfordert fühlen. An einer Stelle hatte Mathéo sie schon ins Wasser fallen sehen. Beide seiner Hände waren an der Angel geblieben und nur sein Blick wollten ihr Oberteil greifen. Man hätte ihm auch Anteilnahmslosigkeit vorwerfen können. Doch da Julia nicht aus Zuckerwatte war, hätte sie den Sturz sicherlich überlegt. Und Kruzifixe lagen auch nicht verteilt, die dem kleinen Vampir das Leben aushauchen konnten … Spaß beiseite.
Mathéo grinste vergnügt, musste beinahe lachen; doch dann hätte er die Angel nicht mehr fest umschließen können. Also mahnte er sich zur Contenance. Julia würde das schon schaffen, sagte er sich; und wurde in seinem Glauben bestätigt. Nach etwas Arbeit landete der Fisch schließlich im Netz.

Julia sah man die Erleichterung und auch die Freude über den Fang sichtlich an. Da stand ein kleines Kind vor ihm und schaute ihn an, als wäre er der Weihnachtsmann. Selbstsicher, weil sie das ganze Jahr über artig war, erwartete sie nun das größte Geschenk in seinem Sack.
Wäre da nicht ihr plötzlicher Spruch, hätte die Atmosphäre noch länger bestanden. Doch Julia wollte ihm unbedingt mitteilen, dass sie Fische lieber tot mochte. Da wollte sich Mathéo nicht mehr länger zurückhalten und begann herzhaft zu lachen. Ihre Selbsterkenntnis machte es dann nicht weniger amüsant.
»Ein bisschen?«, meinte er, während er sich eine Träne aus den Augen wischte. »Aber noch darf er leben«, musste Mathéo sie dann doch enttäuschen. Er holte ein kastenförmiges Gitter und stellte es ins Wasser nah am Ufer, sodass es bis knapp unter dem Rand eintauchte. Als nächstes nahm er Julia den Kecher ab und ließ den Fisch sicher in sein neues Zuhause hüpfen. Danach noch ein Deckel drauf und die Beute war gesichert. Julia war ihm sicherlich dankbar dafür, dass sie das nicht auch noch machen musste und dabei Gefahr lief, den Fisch wieder freizulassen. Ansprechen wollte er es allerdings - aus Rücksicht vor ihrem Stolz - nicht.
»Aber sehr gut gemacht, Julia«, gab er ihr schließlich das Lob, welches sie als Frischling auch verdiente. »Jetzt fehlt nur noch dein Fang«, ergänzte er. Dann würde er nämlich zum Kecher greifen und ihr das Leben schwerer als nötig machen. Ob sie am Ende die Fische mitnahmen, so erklärte er, würde sich noch herausstellen. Tatsächlich wären sie ein willkommenes Abendessen. Oder man fror sie ein und hob sie sich für einen anderen Tag auf. Oder … man ließ sie eben wieder frei.
»Bin gespannt, wie gut du im Fische töten bist, thehe«, feixte er. »Geht nämlich nicht einfach mit einer Ladung Dämonenenergie. Da gibt es klare Vorschriften, wie mit gefangenen Tieren umgegangen werden muss.« Mathéo hob mahnend den Finger und stellte sie schon mal auf neue Lektionen ein. Am Ende würde sie sich womöglich wünschen, dass sie die Fische direkt wieder freiließen. Auf der anderen Seite war da aber auch die Köchin in Julia, die sicherlich auch mal ganz besonders frische Ware verarbeiten wollte.
»Ach und schade, dass du nicht reingefallen bist vorhin. Wozu hab ich dir denn sonst die Sachen ausgeliehen?« Ein freches Grinsen zierte seine Lippen.




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Julia
Die Dämonin blickte leicht beschämt beiseite, als Mathéo ihr diese makabere Art ungeniert und mit nahezu teuflischem Lachen attestierte. Dabei war der Gedanke doch vollkommen nachvollziehbar – oder etwa nicht? Anscheinen nicht, wenn sie Mathéo so dabei beobachtete, wie er irgendwelche Dinge zusammenpackte und den Fisch am Ende in ein neues – eindeutig kleineres – Gefängnis warf. Julia leicht verdutzt zurücklassend, da sie eigentlich mit einem schnellen Ableben ihres Essens gerechnet hatte. Auf der anderen Seite machte es ja Sinn ihn erstmal gefangen zu halten. Der Fisch blieb immerhin frischer, wenn er am Leben war. Die Logik dahinter konnte niemand anfechten.
„Mein Fang?!“. Stimmt! Ihre Angel hing ja auch noch in der Warteschlange und wollte bedient werden! „Ja … mal sehen, ob das was wird.“, minderte sie automatisch die Erwartungshaltung des Tristams, ehe sie sie langsam, aber sicher, zu ihrem Stuhl zurückkehrte. Zum Hinsetzten war es ihr nach dieser ganzen Hektik aber eindeutig zu früh. Die Dämonin stand da wie eine gespannte Feder, die unbedingt einen großen Teil ihrer angestauten Energie loswerden wollte. In der Tat war auch ihr Puls gerade sehr lebhaft, was man in ihrem Alltag sonst nur schaffte, wenn man ihr gehörig auf den Zeiger ging.
„Ich denke, dass kriege ich hin.“, wollte Julia selbstsicher auf die Herausforderung eingehen, einen Fisch um sein Leben zu bringen. Die weiterführenden Worte des Tristams ließen sie allerdings inmitten ihres Ansatzes verstummen. Da er nicht sagte was für Vorschriften – oder wie viele – schätzte sie die Anzahl auf mehr als drei Stück ein … und das war vermutlich nur die Spitze des Eisberges. Allerdings hatte Julia auch mal eine Gans ausgenommen, das mit dem Fisch wäre doch sicherlich um Längen einfacher! Ein Gedanke, bei dem sie sich hoffentlich nicht vergaloppierte. Deswegen beschränkte sich ihre eigentliche Reaktion lediglich auf ein kurzes „Mhm.“, was sogleich mit einem seichten Nicken untermauert wurde. Zum ersten Mal wusste sie nämlich nicht, was sie sonst darauf antworten würde. Schlagfertige Kommentare waren im Moment nicht ihre Stärke. Vorausgesetzt, man blieb beim Thema des Angelns.
Erdreistete sich aber jemand – zufällig ein rothaariger Dämon – ihr einen Fall ins kühle Nass zu wünschen, sah das anders aus. „Ich werde heute definitiv nicht ins Wasser fallen!“, und sie untermalte das mit selbstsicher verschränkten Armen, während sie an der Kante des Stegs stand. „Und da ist es egal, ob ich die perfekte Kleidung dafür habe! So unge …“.
 
Weiter kam Julia in ihrer Rechtfertigung nicht, denn kurz darauf bewegte sich auch ihre Angel in einem sehr ungewöhnlichen Muster. „Oh mein Gott, es ist wirklich passiert!“, schrie sie auf und sprintete los, um die Rute auf0zunehmen und fest mit beiden Händen zu umschließen. Bevor noch irgendjemand anderes auf die Idee kam ihr den ersten Fischfang ihres Lebens abzunehmen! Nein! Dieser hier, war der Ihre! Niemand stellte sich zwischen sie und ihr Erfolgserlebnis! Nun konnte sie beweisen, dass sie das Zeug zur Anglerin hatte. Sie musste es schlichtweg einfach so machen, wie Mathéo es gemacht hatte. Genau, ganz einfach … nicht.
In der Tat konnte man sehen, dass Gedanken und Handlungen zwei verschiedene Dinge waren. Denn Julia dachte nicht mal im Geringsten daran dem Fisch Einhalt zu gebieten. Stattdessen ließ sie dem Wasserbewohner versehentlich sogar ein bisschen mehr Leine als nötig. Nur, um diesen Fehler danach schnell wieder Rückgängig zu machen. Alles zum Preis eines sehr unbeholfenen Auftretens. So hart, wie Julia an der Angel zerrte, könnte man denken sie hätte einen Urzeitlichen Dino am Haken. Loch Isola – oder irgendetwas in der Art.
„Ich ... ich habe ihn gleich!“, gab sich die Blondine kämpferisch, während sie sich ein Stück weiter an den Rand ihres kleinen Angelplatzes stellte. Als würden ihr diese paar Zentimeter nun den entscheidenden Vorteil bringen. Die Wahrheit jedoch sah eindeutig schlechter aus. Im Prinzip brachte sie sich nämlich nur selbst in eine schwierige Situation, in der sie kein großartiges Zuggewicht aufbauen konnte. Sollte es jemals einen Preis dafür geben, das Angeln sehr episch aussehen zu lassen, Julia hätte ihn vermutlich gewonnen. Dabei achtete die Blondine gerade kein bisschen auf ihre Umgebung. Dieser Fisch war alles, was zählte … und es wurde ihr zum Verhängnis.
Mit einem schnellen Ruck zog sie der Fisch nach vorne und zwang sie ihre Füße zu bewegen. Doch dort war kein rettendes Holz mehr, dass sie stabilisieren konnte. Ihr Fuß trat in die Luft und die Schwerkraft setzte ein. Den Körper der Direktorin langsam in eine Schräglage versetzend, die ihre finale Ankunft im Wasser haben würde, sollte man sie nicht daran hindern …





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Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

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Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
25.07.2015, Nachmittag
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Weiße Shirts trug man nicht zum Spaß oder weil sie gut aussahen. Wobei es schon Letzteres war - nur nicht in trockener Form. Nass wollten sie sein, damit sie ihre ganze Pracht zeigen konnten - oder zumindest die Pracht, welche hinter ihnen lag. Noch schien Julia ahnungslos, hatte die Hose sowie das Oberteil und die Stiefel von Mathéo angenommen. In diesem Outfit stand sie am Rand des Steges und kämpfte mit dem Monsterfisch von Isola um ihr Leben. Tief im Dickicht des Bambuswaldes hatte das Biest seit Jahrmillionen gehaust. Niemand mehr wusste, dass es existierten, da keine Lippe je eine Geschichte überlebte. Doch nun war es an Julia, ein neues Kapitel dieses Märchens aufzuschlagen und sich als Protagonistin einzutragen.
Wild schlug die blonde Mähne um sich, als Julia sich mit ihrem gesamten Leib in den Kampf stürzte.

Apropos Stürzen …

Natürlich hinderte Mathéo sie nicht daran, ins Wasser zu fallen. Instinktiv zuckte zwar sein Körper nach vorne; seine Hand war plötzlich ausgestreckt und die Magie sprang ihm von den Fingern. Doch am Ende konnte er die Tat seines Unterbewusstseins übernehmen und in die freie Natur ablenken. So konnte Julia ungehindert fallen ins kühle Nass.
Platsch machte es - so stark sogar, dass selbst Mathéo etwas abbekam.
»Hups«, murmelte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, welches er sich sofort wieder wegputzen musste. Besorgt sollte und wollte er schauen, während er zum Steg sprang und sich zu seiner Mitbewohnerin hinabbeugte.
»Hast du ihn?«, schien seine größte Sorge in diesem Moment zu sein. Er lachte. Das war natürlich nur ein Spaß.
»Hier, ich helfe dir«, meinte er es dieses Mal ernst und reichte ihr eine Hand.

Für den Anfang fiel es ihm noch schwer, nicht sofort nachzuschauen. Nur beiläufig, zufällig, versteckt schaute er nach dem triefend nassen Hemd. Ob er es in magischer Windeseile trocknen könnte? Selbstverständlich. Doch er hoffte drauf, dass Julia nicht daran dachte. Die Welt des Campings und Angelns verlor immerhin ihren Charme, wenn man sie mit der magischen Welt kreuzte. Fische bekam er mit einem Fingerschnipp ans Land. Aber nur der Kampf mit der Angel und dem Netz stellten eine Herausforderung und einen riesigen Spaß dar. Mit Magie wäre Julia beispielsweise nicht ins Wasser gefallen und Mathéo … er traute sich … keinen so angenehmen Ausblick.
»So schnell fallen die eigenen Vorsätze ins Wasser, eh?«, meinte er frech und konnte sich ein Schmunzeln dabei nicht verkneifen. »Aber mach dir keine Sorgen, das gehört dazu. Wer nicht bei seinem ersten Angelausflug ins Wasser fällt, der hat es nicht wirklich versucht. Das war quasi deine Taufe.« Wieder schmunzelte er breit. Die Wortwitze fielen ihm gerade sichtbar leicht.




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Julia

Julia Bardera

Zen 63

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Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Julia Bardera

Julia
Der Moment des Gleichgewichtsverlustes in Verbindung mit der immer näher rückenden Wasseroberfläche kamen Julia wie eine Ewigkeit vor. Es war vergleichbar mit dem Sprung vom 5 Meter Turm im Schwimmbad, wo man im freien Fall – und vermutlich geschlossenen Augen – seine Fallzeit stets fehlkalkulierte und man die Augen immer im letzten Moment öffnete. Dieses Mal jedoch, hatte die Dämonin ihre Augen nicht geschlossen. Nein, mit weit aufgerissenen Augenlidern kam ihr die wässrige Brühe näher und dann … nun, machte sie Bekanntschaft mit dem Lebensraum ihrer eigentlichen Beute. Die Angel hatte sie dabei – wie auch immer – noch rettend auf den Steg werfen können.
„Hiiiiihhhhh!“, tauchte ihre nasse blonde Mähne unterstützt von ihrem panischen Zucken aus dem Tümpel auf, während sie zappelnd versuchte mit ihren Beinen Halt zu finden. Glücklicherweise war das sogar im Bereich des Möglichen. Sie steckte zwar bis zum Hals im Wasser, aber naja. In dem Fall konnte sich die Blondine glücklich schätzen nicht 6 Zentimeter kleiner zu sein. Ansonsten würde sie wohl jetzt hochqualitatives Tümpelwasser trinken. Keine wirklich angenehme Vorstellung. Genauso wenig wie die Realisation, dass sie gerade beim Fischen auf dem allerhöchsten Level versagt hatte. Demotiviert wischte sich die Dämonin ihre nassen Haare aus dem Gesicht und kämpfte sich in Richtung des Ufers vor. Mit jedem weiteren Schritt ein Stück weit mehr aus dem Wasser hervortretend, als wäre sie eine Seeungeheuer. Alles, was für diesen Look noch gefehlt hätte, waren ein paar Blätter Seetang auf dem Kopf.
Mathéo schien es auf jeden Fall sehr zu genießen, ihr Scheitern zu begutachten. „Sehe ich so aus, als ob ich den Fisch gefangen hätte?“, erwiderte sie sichtlich gereizt, ohne ihn direkt anzuschauen. Ihre Sorge galt vielmehr den Klamotten, die nun an ihr klebten wie eine zweite Haut. Das beinhaltete bei ihrem Oberteil leider auch einen guten Blick auf ihre Unterwäsche. Schwarz und Stolz präsentierten sich die Umrisse ihres BH der Öffentlichkeit und das wiederum konnte der Blondine nicht unangenehmer sein. Seine Hilfe wurde deswegen mit einer grazilen Ignoranz gestraft, während sie mit eigener Kraft aus dem Wasser heraustrat und leicht seitlich von Mathéo zum Stehen kam. Ein leicht funkelnder Blick schaute unter ihren nassen Haaren hervor, die nur wenige Sekunden später im Fokus ihrer Hände lagen. Ein schöne Scheiße war das! Sie hatte sich blamiert, keinen Erfolg gehabt und sah nun auch noch aus wie ein begossener Pudel. So sehr sie vielleicht auch darüber lachen wollte, sie konnte es nicht. Stattdessen zupfte die Frau aus der Stadt nur an dem leicht engen Oberteil herum und gab ein verächtliches „Mhmpf …“ von sich und schüttelte ihre Gliedmaßen, als würde das ausreichen um die Feuchtigkeit am Leib loszuwerden. Die Wortwitze des Tristams waren da keineswegs eine Wohltat. Stattdessen stichelten sie Julia genau dort, wo sie am liebsten nie getroffen wurde: Nämlich ihrem Stolz.
Es reichte natürlich nicht sich durch seine eigenen Gedanken und Erfahrungen angreifbar zu machen. Nein, es musste auch noch sowas vorkommen. Eigentlich, so ihre momentanen Gedanken, hätte sie es wissen müssen. Aber konnte Mathéo was dafür? Wohl eher nicht. Die Dämonin nahm also all diese Emotionen und … schluckte sie herunter. Irgendwohin, wo sie bis zum Abend bleiben konnten und niemandem auf die Nerven gingen.
 
Infolge dessen beruhigte sich ihre angespannte Atmung von vorhin wieder und sie schaffte es dieses leichte Lächeln wieder auf ihre Lippen zu legen. „Vermutlich, ja.“, erwiderte sie erstaunlich normal und kopierte Mathéo nahezu perfekt mit ihrer nun einsetzenden Fröhlichkeit. Gönnte ihm seinen Spaß und sagte nichts dagegen. Irgendwie … war es ja auch verdient gewesen. Ganz im Gegensatz zu dem Ausblick, den sie ihm gerade unterbewusst geboten hatte. Schnell verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Auf das peinlich berührte Wegdrehen verzichtete sie in Aussicht auf ihre nachfolgenden Worte. „Ich hoffe nur, dass mir das nicht noch einmal passiert … du hast nicht zufällig noch irgendwo ein Paar Ersatzklamotten?“, sie blickte kurz leicht ratlos umher, als ob sie selbst danach suchen wollte. „Oder vielleicht ein Handtuch? Irgendwas?“. Denn in diesem Zustand wollte sie garantiert nicht in ihr Kleid schlüpfen. Julia seufzte leicht frustriert, als sie – nun ruhiger – erneut ihre Haare begutachtete. Sie wollte sich jetzt wirklich nicht im Spiegel sehen …





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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
25.07.2015, Nachmittag
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I love it when a plan comes together, schwirrte es dem Tristam langsam und genüsslich durch den Kopf. Mit einer schrecklichen Ruhe beobachtete er Nessi dabei, wie es aus seinem Tümpel stieg und den Tristam hinter den blonden Vorhängen versuchte totzustarren. Wonderful!
Und natürlich rechnete er es ihr hoch an, dass sie ihren Fall so hervorragend verkraftete. Sicherlich brodelte es nur so in ihr, dass sie alle Fische im See sofort gekocht hätte, doch nur ein grimmiger Blick wurde zum Dampfablassen genutzt. Mehr kam nicht. Kein Fauchen, kein Strampeln, kein Schlagen, kein Morden. Julia beherrschte sich, wie man es auch von einer englischen Lady erwarten würde. Perfekte Voraussetzungen.

»Ich habe sogar etwas besseres«, beruhigte er ihre beinahe verzweifelt klingenden Fragen. An dem Anblick ihres hautengen Shirts und den darunter liegenden Geheimnissen hatte er sich bereits sattgesehen. Es reichte ein Blick, um die Schönheit des weiblichen Körpers auf seiner internen Festplatte zu speichern. Danach durfte er wieder Gentleman sein und der Lady in Not zur Rettung eilen. Wobei Eilen kaum das richtige Wort sein konnte. Immer noch mit viel Gelassenheit intus ließ sich Mathéo einen Moment Zeit, Julias aufgesetzte Fröhlichkeit mit einem warmen Lächeln zu kontern. Danach schritt er nah an sie heran und prüfte kurz die blasse Haut, die man sogar durch das noch blassere Shirt hindurchscheinen sehen konnte.
»Einfach stillhalten«, warnte er sie vor. Mit zwei Fingern seiner rechten Hand griff er den Stoff an ihrer Taille und zupfte ein Mal kräftig dran, als könne er damit alle Feuchtigkeit abschütteln. Normalerweise würde das zwar so nicht funktionieren, doch da es sich beim Tristam um einen magisch begabten Dämonen handelte, passierte dennoch etwas. Überraschend war es vermutlich nicht, denn Julia sollte ihn gut genug kennen, um zu wissen, dass er eine sehr schnelle und zielführende Lösung parat hatte. Mit dem Zupfen des Shirts sprangen tatsächlich hunderte, wenn nicht sogar tausende von Wassertröpfchen aus den Fasern heraus und rieselten um Julia herum gen Boden. Gleichzeitig schien ein riesiger unsichtbarer Föhn aufgetaucht zu sein, denn eine warme, trockene Brise ließ das Oberteil für einen kurzen Augenblick aufplustern. Zur Sicherheit hielt Mathéo ihr Shirt weiter fest, damit es nicht davonflog und er neben einer entblößten Direktorin stand. Wäre zum einen wenig Gentleman-like und zum anderen konnte er sich nur schlecht mit einem Versehen herausreden.
Die Hose war zum Glück kaum nass - der Stoff zumindest. Immerhin hatte Mathéo ihr extra eine anständige Anglerhose gegeben, damit sie keine nassen Füße oder Beine bekam, wenn sie man ins kühle Nass stieg. Da sie jedoch bis zum Kinn in der Plürre gestanden hatte, war die Hose von oben vollgelaufen.
»Für den Rest solltest du mal die Stiefel ausziehen, Julia«, schlug er ihr vor. »Dann kann ich dir einen Klaps auf den Popo geben und dir den Föhn ein Mal durch die Hose schicken.« Er grinste hinterhältig, als müsse sie sich Sorgen machen, dass die Hose ihr wegfliegen würde. Auf der anderen Seite machte er aber auch einen unschuldigen Eindruck, als würde er sich nichts bei denken, der werten Dame auf den Allerwertesten zu klatschen. Wenn sie ihn dafür zurück klatschte, nahm er das gerne in Kauf. Jeder Preis wäre billig.

Was die Haare anging, so würde er sich auch noch drum kümmern. Den Föhn-Trick konnte er so lange bringen, bis sie ausgetrocknet war. Aber ein wenig Spaß wollte er dennoch bei haben. Wichtig war nur, es nicht zu übertreiben.




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