It's gettin' hot in here - So take off (all) your clothes
Teilnehmer: Mikhail Wolkov und Damian Bianchi
Startort: Aquapark "Tropical Island"
Zeitpunkt: 24. Juni 2015 - früher Nachmittag
Beschreibung: Mike und Dami haben sich kurzerhand dazu entschlossen - wie so viele an diesem heißen Tag - den Aquapark unsicher zu machen. Schließlich sollte das Angebot des günstigen Eintritt ausgenutzt werden. Die Zeichen stehen auf Badespaß und Brotime. Natürlich dürfen bei einem solchen Besuch die Schwimmbadpommes ebenfalls nicht fehlen. Der Besuch ist nur dann erfolgreich, wenn man als Rosine den Aquapark wieder verlässt.
Natürlich hatte er das mit Absicht gemacht. Das stand ja wohl nicht zur Debatte, oder? Außerdem war das nur ein kleiner Prozentteil seiner Rache. „Wo das herkommt… g-gibt’s noch mehr“, gab er zurück, während er weiterhin versuchte sich an dem Reifen festzuhalten und hochzuziehen, um nicht literweise Chlorwasser zu schlucken. Dass er Damian dabei ziemlich aus dem Gleichgewicht brachte, war erstmal zweitrangig. Der Blonde saß da schließlich wie ein französischer Monarch auf seinem aufgeblasenen Thron, während Mike Schwierigkeiten hatte den Kopf über Wasser zu halten. Nach der traurigen Abfuhr des kleinen Jungen gönnte er seinem Kumpel den Reifen noch viel weniger als sowieso schon! Als Damian ihm den kleinen Finger symbolisch hinhielt, kniff Mike zweifelnd die Augen zusammen. Erst stibitzte er sich ganz allein den einzigen freien Reifen und jetzt tat er so nett! „Jaja… lass mich lieber auf den scheiß Reifen!“ Mike nutzte seine ganze Kraft, um sich irgendwie hochzuziehen. Was genau er vorhatte oder wie er sich das Unterfangen vorstellte, wusste er aber selbst nicht genau. Ein Reifen war schließlich viel zu klein für zwei Personen, vor allem, wenn einer davon ein Riese war. Da nutzte Mikes kompakte Körpergröße auch nichts. Jedenfalls ging sein glorreicher Plan sich ebenfalls auf den Reifen zu ziehen vollkommen überraschend nicht auf. Stattdessen brachte er es zustande den Reifen mit seinem Körpergewicht einmal komplett umzukippen. Es geschah so schnell, dass er weder Zeit hatte auf Damians Frage einzugehen noch zu schauen, dass er nicht mit dem Blonden zusammenknallte. Er gab nur einen gequälten Laut von sich, als ihn irgendwas schmerzhaft an der Hüfte erwischte (fühlte sich an wie ein Fuß). Das beißende Wasser stieg ihm in die Nase und brachte ihn heftig zum Husten, als sich sein Kopf wieder über Wasser befand. Die Strömung hatte währenddessen kein Mitleid mit ihnen und beförderte sie weiter im Kreis herum. Mit geschlossenen Augen tastete Mike nach etwas Greifbarem und merkte, dass er etwas gummiartiges packte. Um sich nicht blind von der Strömung mitreißen zu lassen wie Treibholz öffnete er die Augen und stellte fest, dass er es irgendwie geschafft hatte in der Mitte des Reifens gelandet zu sein. Als er ihn versehentlich umgeklappt hatte, war das Loch in der Mitte wohl über ihm gelandet. „Dami??“ Er legte die Arme um den Reifen und schaute über dessen Rand hinweg, um nach seinem Kumpel zu suchen. „Ich schwör das war keine Absicht…!“, beteuerte er als er den Blonden erblickte und zog eine entschuldigende Fratze. Er hatte wirklich nicht vorgehabt Damian mit Gewalt vom Reifen zu schleudern. Aber allzu übel fand Mike seine neue Position auch nicht. Vergnügt stieß er sich in einer Kurve vom Beckenrand ab und drehte sich um die eigene Achse wie in einem dieser schwindelerregenden Kirmeskarussells. „Ich bin für die grüne Rutsche, die sich ganz oft um sich selbst dreht“, antwortete er mit reichlicher Verzögerung unbekümmert und deutete mit einem Zeigefinger eine Drehbewegung an. So konnte ihr Ausflug gern weitergehen.
Die Antwort von Mike kam wenig überraschend für den Blonden. Immerhin wäre er auch auf Rache gesinnt, wenn der Schwarzhaarige so eine Aktion mit dem Reifen geliefert hätte. Daher breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus, während Mike weiterhin Chlorwasser schluckte. Ein bisschen Schadenfreude durfte nicht fehlen bei einem solchen Ausflug. Und der Drei-Käse-Hoch würde unter Garantie noch genügend Möglichkeiten finden es Damian so richtig heimzuzahlen. Aber er brauchte nicht darauf wetten, dass der Italiener nicht zurückschlug. Der Krieg konnte beginnen. Und als wäre das das Stichwort gewesen, versuchte Mike seiner Aussage mit seinen Taten zu untermauern. »Alter, da haben wir nicht beide Platz.«, kommentierte er und machte dabei keine Anstalten seinen Kumpel auf den Reifen zu helfen. Warum auch? Er war zuerst da gewesen. Aber damit fand sich der Werwolf gerade nicht ab und schaffte es tatsächlich mit seiner geringen Masse den Reifen umzukippen. So schnell konnte Damian gar nicht reagieren, befand er sich bereits Unterwasser und schluckte ebenfalls eine Menge an Chlorwasser. Gedanklich verfluchte er den Zwerg bereits und versuchte sich wieder, mit strampelnden, Beinen die Oberfläche zu erreichen. Es war dem Italiener einerlei, wen oder was er gerade mit seinen Beinen traf, derjenige welche hatte es sicher verdient. Schließlich kämpfte das Mischwesen gerade um sein Leben. Er war wahrlich noch zu jung um zu sterben und außerdem hatte er gerade erst eine Freundin ergattert. Oder eher den Jackpot geknackt. Wasser spuckend tauchte der Blondschopf wieder auf und hustete sich die Lunge aus dem Leib. Die Beteuerung seines Freundes, konnte er nicht ganz ernst nehmen, da sich Mike den Reifen geschnappt hatte. So ein Zufall aber auch. Wer's glaubt. Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte er den Schwarzhaarigen. Ehe er versuchte den Abstand zwischen Mike und sich zu verringern. Immerhin war es zu zweit trotzdem spaßiger, selbst wenn er ihm gerade Rache schwor. »Du bist echt ein schlechter Verlierer. Penner, ey.«, fuhr er den Jüngeren erbost an. »Wäre fast abgenippelt, wegen dir.«, und im selben Atemzug konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. Die Situation sah von außen sicher spektakulär. Hatten die anderen Badegäste eben etwas zu lachen bekommen. Damian war nur mehr eine Armlänge von Mike und dem Reifen entfernt, als dieser sich im Kreis drehte. Anscheinend wollte er noch ins Becken kotzen. Alleine die Vorstellung verursachte bei Damian eine Gänsehaut, allerdings ging alles gut aus und Mikes Pizza fand den Weg nach draußen nicht. Der Junge war für die grüne Rutsche mit den Spiralen. War definitiv ein guter Anfang. Sie mussten ja nicht gleich mit den harten Rutschen beginnen. Mikhails Ringelspiel bereitete der Italiener ein jähes Ende, als er sich an den Reifen klammerte. »Alles klar.«, pflichtete er Mike bei, während er mit den Füßen im Wasser ein wenig paddelte, damit sie noch schneller wurden. Gerade als er noch einen Gedanken nachging, konnte er bereits ein Fluchen hören. Anscheinend war der Reifen auf ein Hindernis gestoßen. Bevor allerdings eine Schimpftirade losgehen konnte, manövrierte der Italiener den Reifen samt Mike, um das Hindernis. »Sorry, war keine Absicht.« Wobei volle Absicht dahinter steckte. Sein Grinsen verkneifend, ließ er sich jetzt am Reifen hängend durch die Strömung treiben. Ein, zwei Runden waren sicher noch drin.
Mike gab auf Damians Aussage nur ein Zischen von sich. „Was für Verlierer?“, beschwerte er sich über die Formulierung. Wenn, dann war er Opfer eines schweren Verrats geworden und nichts anderes. Dann rollte er mit den Augen. „Tu mal nicht so als würdest du in diesem Becken absaufen. Ich wäre eher verreckt, also hab ich auch Recht auf den Reifen!“, beschloss er selbstsicher und klopfte grinsend ein paar Mal auf seinen Wasserreifen als Bestätigung. Es war nur logisch: Damian hatte durch seine Größe einen Vorteil, der ausgeglichen werden musste. Bei der wasserdichten Logik konnte man Mike praktisch gar nicht mehr widersprechen. Bei der Auswahl der Rutsche gab es keinen Widerspruch. Somit war ihr nächstes Ziel schon einmal gesetzt. Gerade als Mike fragen wollte, ob sie es nach einer Runde dabei belassen und zu den Rutschen aufbrechen wollten, schob Damian ihn plötzlich von hinten an und gab ihnen zusätzlich zur Geschwindigkeit der Strömung Turboantrieb. „Wuuuh!“ Lachend ließ er sich einfach von Damian entlang des Beckens manövrieren und achtete dabei nicht im Geringsten darauf, ob Damian andere Poolbesucher und die Wände des Beckens im Blick hatte. Offenbar nicht. Der Reifen stieß frontal mit einem anderen zusammen. Der Besitzer des anderen Reifens, ein Junge etwas älter als Mike, fluchte genervt. Auch Mike, der durch den Zusammenprall mit den Ellenbogen vom Reifenrand gerutscht war, verkündete seinen Unmut darüber. „Ist nich‘ meine Schuld, ey“, wandte er sich an den Jungen, der daraufhin nur die Augen verdrehte und Mike klarmachte, dass er sich ab jetzt lieber von ihm fernhalten sollte. Anschließend drehte Mike sich zu Damian um, der bereits dabei war einen Bogen um den Typen zu machen. „Ist mir klar!“, brummte er. Damian konnte noch so gezwungen versuchen, sich das Grinsen zu verkneifen. Mike konnte genau sehen, wie seine Mundwinkel nach oben zuckten! Dann beschloss er aber sich stattdessen gegen den anderen Kerl zu verschwören. „Was muss der gleich so aggro reagieren? Ich dachte erst der klebt mir gleich eine im Wasser“, sagte er und gluckste anschließend. Irgendwie würde es ihn gar nicht so sehr wundern, wenn dieser Ausflug irgendein katastrophales Ende nehmen würde. Eine Prügelei, ein gebrochenes Bein… es würde einfach zu ihnen passen.
Nach einer weiteren Runde, die zum Glück nicht von weiteren Karambolagen geprägt war, tauchte Mike schließlich ab und kam außerhalb des Reifens und neben Damian wieder an die Oberfläche. Die Strömungen waren zwar noch in vollem Gange, doch Mike zog es mittlerweile zu den Rutschen. „Wollen wir weiter?“, fragte er den Blonden ungeduldig und schaute sehnsüchtig zu den sich windenden Wasserrutschen. Sie konnten ja jeder Zeit zu diesem Becken zurückkehren, wenn sie wollten.