Vincent 189
Es war auf alle Fälle interessant, wie mein Hinterteil öfter den Weg in eine Konversation fand als alles andere. Konnte ich Karina nicht verdenken, denn mein Hintern war nicht von schlechten Eltern. Die Blondine hatte damit allerdings auch schon ihre Erfahrungen machen dürfen, daher konnte sie sich gerne über meinen Arsch ablassen, auch wenn sie nicht immer nette Worte für mein Luxushinterteil fand. Da sprach nur der Neid aus ihr. Aber das ließ ich getrost unter den Tisch fallen. Immerhin wollte ich mir Karina nicht als betrunkene Furie vorstellen, wobei der Gedanke doch wieder lustig war und mir einen Lachflash bescherte, der mich wiederum auf den Boden der Tatsachen brachte. Ein Gläschen für mich also.
Es folgte ein ewiges Hin und Her. Mal trank ich, mal trank Karina. Letzten Endes gewann ich knapp, aber das war mir schon von vorneherein klar gewesen, dass das Spiel letztendlich so ausging. Karina war schon deutlich beschwipster als ich. War zu erwarten gewesen. Ich hatte mich jahrelang abgehärtet. Da konnte mir so schnell niemand was vormachen. Twister war echt der genialste Einfall des ganzen Abends gewesen. So gelacht hatte ich schon lange nicht mehr und so viel getrunken ebenfalls nicht. »Ich weiß doch, dass du auf meinen Arsch stehst.«, grinste ich ihr entgegen und wackelte ein wenig unbeholfen damit vor ihren Augen rum. Twerken nannte es die Jugend, wenn ich mich nicht total auf dem Holzweg befand. »Tja, der Preis muss wohl überlegt werden, daher lass mich mal 'ne Nacht darüber schlafen.« Im Moment mochte mir einfach nichts passendes einfallen. Ich schob es einfach auf meinen heutigen Alkoholkonsum, dass mein Hirn nicht in der Lage war sinnvoll zu denken. Es war schon niedlich, wie sich die Blondine als Sieger der Herzen bezeichnete und dabei das letzte Glas als Preis an sich riss. Da ich kein Spielverderber sein wollte, ließ ich ihr das letzte Glas. Unter anderen Umständen hätte ich mich jedoch darum geprügelt.
Erst als Karina die Zeit erwähnte, wanderte mein Blick ebenfalls zur Zeitanzeige. Tja bei so einem Gerangel und Saufgelage verging die Zeit eben wie im Flug. Und es war wirklich schon ziemlich spät. Mühsam rappelte ich mich auf und fing mal an die leeren Flaschen wegzuräumen. Denn ich wusste, dass ich darauf morgen keine Lust haben würde. Eigentlich war die Devise ja: was du heute kannst besorgen, verschiebe stets auf morgen. Erst als ich Karinas "Vince" hörte, ließ ich meinen Putzfimmel beiseite. »Ja?«, gab ich ihr die Antwort und war mir bereits sicher zu wissen, was sie von mir wollte. Und da war auch schon die Bestätigung meiner Ahnung. Das blonde Luder und Kriegserklärerin wollte doch tatsächlich das Bett des Feindes teilen. Aber gut, darüber konnte ich hinwegsehen. Der Weg in ihre eigenen vier Wände war zwar nicht weit, bezog das Bett aber leider auch nicht. »Wir haben ja auch nicht Stripptwister gespielt.«, gab ich gurgelnd vor Lachen von mir. So viele Runden hätte man bei Stripptwister nicht spielen können, schließlich waren wir beide nicht sonderlich viel bekleidet. »Dann wälzen wir uns gemeinsam mal wieder durchs Bett, was?« zwinkerte ich ihr zu. Mit ein wenig anzüglichen Zeug konnte ich ebenfalls dienen wie die Dämonin. »Lass uns das Spiel noch kurz wegräumen und dann unser Date im Bett genießen.« Gerne bezeichnete ich meine Übereinkunft mit meinem heißgeliebten Bett als Date. Schließlich verbrachte ich gerne Zeit mit ihm. Alleine. Aber auch mit Begleitung. |