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Sand, Alkohol und eine alte Freundschaft [Beendet]
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Karina

Karina Aurelia Jansson

Zen 141

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina Aurelia Jansson

Karina
das Eingangsposting lautete :



Sand, Alkohol und eine alte Freundschaft.




Teilnehmer:
Karina Aurelia Jansson, Vincent Tunstell
Startort:
Strandbar "Happy Coconut"
Zeitpunkt:  
16.03.2015 | Entgegen der Abendstunden (ca. 21:00)
Beschreibung:
Das Sprichwort: "Die Vergangenheit wird dich irgendwann einholen"; sollte jedem irgendwann einmal unter die Ohren gekommen sein. In diesem Fall ist es ein bisschen anders, aber das grundsätzliche Prinzip ist gleich. Karina Aurelia Jansson und Vincent Tunstell verbindet mehr als nur die Wohnung gegenüber. Circa 30 Jahre hatten sie sich nicht mehr gesehen und nun hatte sie ihn auf der Insel wiedergefunden. Alles worauf die Blondine nun spekulierte, war der Geruchssinn ihres alten Freundes.
Während sie also an der Strandbar saß und es sich bei einem Drink gemütlich gemacht hatte, hing eine Postkarte aus Schweden von 1987, sowie ein kleiner Clown, glücklich und friedfertig an der Tür von Vincent, dem Heimleiter. Wie sollte sie ihn auch sonst auf sich aufmerksam machen? Sie wusste schon sehr früh, welche Knöpfe man bei dem alten Wolf drücken musste. Nun musste sie nur noch abwarten. Eine so alte Freundschaft kann man immerhin nicht so leicht vergessen...oder doch?


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Vincent

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Vincent

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Mir zu widersprechen war das Dümmste, was man machen konnte. Nur leider gab es immer ein paar Ausnahmen, die gerne meine Grenzen auf den Prüfstand stellten. Immerhin wusste die Blondine was sich gehörte. Mit einem Nicken bekräftigte ich ihre Aussage. »Hast du wohl noch nicht vergessen.«, grinste ich vor mich hin. Ob ernst gemeint oder nicht, spielte gerade keine Rolle. Wobei wir hier eher beim nicht ernst gemeint angelangt waren. Aber das war schon in Ordnung, vor allem wenn bei der Belegschaft in der Bar bei dem Wort "Darling" alle Alarmglocken angingen. Karina musste ihre Fähigkeiten gar nicht einsetzen. Es lag teilweise wohl einfach an ihrer Rasse selbst die Herzen höher schlagen ließ.
Auch meine Frage zu Björn wurde beantwortet. Björn war zwar nicht das beste Gesprächsthema gewesen, aber ich konnte einfach nicht mehr an mich halten. Schließlich war ich wegen diesem Idioten überhaupt erst in die Fänge von Karina geraten. Da wollte ich schon wissen, ob er ebenfalls auf ihrer Abschussliste gestanden hatte. Die Blondine schien ihn wohl als nicht gefährlich genug eingestuft zu haben. Genau konnte es mir die Schweden nicht sagen, ob Björn wirklich noch am Leben war, durch ihre Hand war er zumindest nicht gestorben. »Es wäre ja auch wirklich schade um Björn. Meinst du nicht?«, feixte ich. Der Name war noch immer grottig wie eh und je. Diesem Namen würde ich mein ganzes Leben lang nichts abgewinnen können. Aber in Schweden war dieser Name weit verbreitet, daher tat er mir ja fast ein wenig leid. Das Thema sollten wir wirklich ad acta legen, zumindest für die Zeitspanne, die wir in der Bar verbrachten. Mit unseren alten Geschichten wollte ich die Meute hier nicht unterhalten.

Ich wusste, dass Karina auf den Teufel anspringen würde, daher wackelte ich auch nur mit den Augenbrauen. Manchmal konnte man in ihr lesen wie in einem Buch, aber eben auch nur manchmal und sicher auch nicht jeder. Und außerdem .. wer sprang nicht auf so ein gefundenes Fressen an? Sowas konnte man einfach nicht unkommentiert lassen. Das Getränk war in der Tat nicht zu verachten, auch wenn ich nicht der große Cocktail-Trinker war. Abwechslung konnte nicht schaden. Und mit Rum konnte man kaum etwas falsch machen. Rum. Super Getränk. »Kann man auf alle Fälle mal trinken.«, erwiderte ich darauf. Die Karte hatte ich mir noch gar nicht zu Gemüte geführt. Sollte ich zu gegebener Zeit nachholen. Aber bis es soweit war, würde ich mich mit dem Bier zufrieden geben, was auch prompt nach meiner Ansage vor mir auf den Tresen stand. Hatte der Barkeeper den Wink mit den Zaunpfahl sogar verstanden. Kurz war ich versucht zu applaudieren, wollte ihn aber nicht verärgern. Er war eben auch nur ein armer Tropf der sich mit den Launen der angetrunken Barbesucher rumschlagen musste. Kein einfaches Pflaster, aber welcher Job war schon einfach?
Ein wenig erstaunt war ich über die Tatsache, dass Karina noch kein Angebot eines Drinks entgegen genommen hatte. Selbst war die Frau. »Bezahlen. Mit Geld oder mit einer kleinen Gefälligkeit?«, grinste ich vor mich hin und sollte mich für diese Aussage lieber selbst schlagen. Nicht jeder konnte mit dieser Art Humor umgehen, aber Karina war schon abgehärtet. Nicht nur in dieser Beziehung. Im nächsten Augenblick bezichtigte sie mich sogar des Neides. Nichts und niemand konnte mir den Posten streitig machen. Man könnte es gerne versuchen, würde aber sicher kläglich scheitern. Karina hatte ja selbst von sich behauptet, dass es schon mehr bedurfte als einen Drink um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Da mussten die Herren der Schöpfung wohl tiefer in die Tasche greifen. Aber alles gleich auf dem Silbertablett zu präsentieren, war leider nur mäßig reizvoll. »Derjenige welche mir den Posten streitig machen kann, muss erst noch geboren werden.«, entgegnete ich ernst. Meine Ernsthaftigkeit hatte ebenfalls schon bessere Zeiten gesehen, denn es dauerte nicht lange, da brach ich bereits in Gelächter aus. Ich war mir sicher, dass Karina mir an diesem Abend noch Gewalt antun würde, bei den Aussagen die meinen Mund verließen, würde es mich keinesfalls wundern. Leben am Limit. Nach meiner Lachattacke musste ich erstmal einen kräftigen Schluck von meinem Bier nehmen und meine Kehle benetzen. Im Gegensatz zur Dämonin fing ich nicht gleich mit dem Hochprozentigen an. In meinem Alter musste ich es eben ruhig angehen lassen.

Wieso war es so klar gewesen, dass Karina auf die schmutzigen Details in meinem Leben stand? Frauen. Oder einfach nur ein Sukkubus. »In den 27 Jahren habe ich mir doch des Öfteren den Hintern platt gesessen. Also sitzen kann ich.«, antwortete ich und richtete mich demonstrativ auf meinem Hocker zurecht. Die wohl größte Umstellung in meinem Leben konnte ich der Blondine ruhig anvertrauen. Schließlich musste ich sie auf den neuesten Stand bringen. »Ich bin Vater geworden.«, lächelte ich ihr breit entgegen. Weiter darauf eingehen wollte ich, in diesem Moment, nicht. Ich war zu gespannt auf ihre Reaktion und ob gleich ein Schwall an Fragen auf mich einprasseln würde oder tat sie es einfach ab. Ich war mir nicht sicher, welche Reaktion sie an den Tag legen würde, daher richtete ich mein Augenmerk auf meine Gesprächspartnerin.




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Karina Aurelia Jansson

Karina

„Mhhh…wer weiß?~“, murrte sie etwas kokett und ließ ihren Blick etwas über den Strand schweifen, bevor sie mit ihren Seelenspiegeln zum alten Wolf zurückehrte. Seine Fitness Übungen mit den Augenbrauen einfach so hinnehmend. Ihr Blick sagte so vieles und dennoch nichts. Eine Art und Weise, welche die Blondine nur zu gut beherrschte. Sie würde die Art ihrer Bezahlung nicht preisgeben, zumindest nicht sofort. Viel lieber ließ sie es hinter einem geheimnisvollen Schleier verschwinden und im Ungewissen verweilen. Eine Frau brauchte schließlich auch ihre Geheimnisse. „Vielleicht geht mir ja ein zahlungskräftiger Kunde ins Netz? Und diesen werde ich dann mit Gefälligkeiten entlohnen?~“, und die Dämonin zwinkerte keck in die Richtung des Weißhaarigen. Die Anspielung war dann doch etwas offensichtlich. Aber, um ehrlich zu sein, machte sich die Blondine da keine Hoffnungen.
Mit seiner nächsten Aussage hingegen, zauberte der Heimleiter auch Karina ein Lächeln auf die Lippen, während sie nur ein paar Sekunden später mit einem leisen, nicht ganz so auffälligen Lachen mit einstimmte und sich dabei leicht den Mund mit ihrer Hand verdeckte. Manchmal war er ein richtiger Trottel. Das hatte sie wirklich vermisst. „Kein Zweifel, du bist ungeschlagen in so vielen Aspekten.“, erwiderte sie noch leicht atmend von ihrem kleinen Lachanfall, bevor sie sich einen kleinen Schluck ihres Getränkes die Kehle hinunterlaufen ließ.

Jetzt wurde es nämlich auch so langsam für sie interessant. Vincent über seine Vergangenheit auszufragen war in ihren Augen sehr vielversprechend. Auch wenn er wohl kaum seine ganzen Erlebnisse vor ihr auf dem Bartresen abladen würde. So weit waren sie bei weitem noch nicht. Aber sein Erstes Statement war ja schon einmal vielversprechend. Leicht nickend und mit einem: „Mhm, sieht dir ähnlich...ab und zu dürfen aber auch andere sicherlich...“, bestätigte sie ihm seine Sesshaftigkeit, unterbrach sich aber bei ihrem nachfolgenden Kommentar selber und lauschte stattdessen einfach weiter, ob da noch etwas kommen würde. Mit dem was folgte, hatte Karina allerdings nicht gerechnet.
In Erstaunen rissen sich ihre sonst so gefassten Augen auf und sie schaute beinahe schon überrumpelt in die Augen des Wolfes. War das ein Scherz? Instinktiv glitten ihre Augen an seinen Armen hinunter, um vielleicht einen Ring, oder sowas in der Art, zu erspähen. Doch da war nichts. In zweiter Phase versuchte sie aus seiner Mimik heraus zu lesen, doch das Lächeln wirkte ehrlich. Nicht schelmisch oder erpicht darauf sie jeden Moment zu verspotten. „Du bist Vater?“, kam nun auch endlich – in ähnlich verwirrter Stimmlage – ihre Frage zwischen ihren Lippen hervor, „Das...überrascht mich jetzt wirklich.“. Hatte er vielleicht wirklich jemanden auf der Insel gefunden, mit dem er dann wirklich ein Kind in die Welt gesetzt hatte? Naja, wenn er besagte Person auch vielleicht schon seit 25 Jahren kannte, war das nicht gerade sehr unwahrscheinlich. So zumindest die Überlegungen der Sukkubus. Aber irgendwo tief in ihrem inneren fühlte sie sich dabei auch ein wenig getreten. Sollte das nämlich wirklich der Fall sein, so sollte sie in Zukunft eine gewisse Art der Distanz wahren. Einfach aus reinem Respekt heraus.
„Und? Ist es ein Junge - oder ein Mädchen?“. Bei dieser Frage kehrte auch wieder ihre Gelassenheit zurück. Natürlich hätte sie auch gleich nach der glücklichen Mutter erkundigen können, aber sie spekulierte auf eine Antwort in Verbindung mit ihrer jetzigen Frage zu bekommen. „Vor allem aber, spielen die Hormone bereits verrückt, oder ist es noch nicht dazu gekommen?“, schickte sie schelmischen Tones noch hinterher. An ihr Getränk dachte sie dabei schon gar nicht mehr. Diese Information hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes sehr interessiert werden lassen. Vielleicht auch was eine gute Sache. Immerhin bewies das ihr immer noch vorhandenes Interesse in ihren alten Freund.


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Vincent

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Vincent

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Immer wollten mich die Frauen nur ausnehmen. Karina war leider keine Ausnahme. Als Geldgeber war man für die weibliche Belegschaft gut genug, aber für mehr, war meist kein Platz. Ich hatte mich bereits mit meinem Schicksal abgefunden und vielleicht würde einer der Herrschaften hier im Laden sogar mit mir tauschen. »Das bringt mir mein Geld aber nicht wieder zurück.«, schlussfolgerte ich und meine Mundwinkel zogen sich abermals nach oben. Ein wenig Geld konnte ich schon abdrücken, ich machte den Job schließlich schon eine ganze Weile und konnte auch auf Ersparnisse zurückgreifen. Das war eben der Vorteil, wenn man der einzige Erbe der Tunstells war.
Natürlich war ich unschlagbar in vielen Aspekten. Nur leider sagte mir meine innere Stimme, dass das nicht unbedingt nur positiv zu werten war. Aber hey, ein bisschen Spaß musste sein, sonst könnte ich mir gleich ein Loch graben. »Immer für 'nen Lacher gut. Hat sich nicht geändert.«, hob ich meine Fähigkeit noch ein wenig hervor. Sowas hatte sie in den letzten Jahren sicher nicht getroffen. Ich konnte mir auch kaum vorstellen, dass ihr in den 25 Jahren der Jagd zum Lachen zumute war.

»Niemand außer mir darf sich den Hintern platt sitzen.«, stellte ich klar. Ich hatte zwar keine Ahnung was die Blondine sagen wollte, aber ich wollte meinen Standpunkt bereits kundtun. Möglicherweise würde ich zu gegebener Zeit wieder auf ihren abgebrochenen Satz zurückkommen. Mich beschlich dieses Gefühl, als wollte sie mir mit dem Satz eins auswischen. Vielleicht war ich aber einfach nur zu paranoid. Aber der Clown an meiner Tür sagte da doch was ganz anderes. Ich durfte mich nicht weiter reinsteigern, sonst verpasste ich noch die Reaktion der Dämonin, daher richtete ich mein Augenmerk wieder auf die Blondine. Ihre Augen wanderten prompt zu meinen Händen, war irgendwie zu erwarten. Beim Vaterwerden dachte ja jeder zuerst an ein leibliches Kind. Wäre bei mir wohl nicht anders. Innerlich lachte ich meine teuflisches Lachen. Ich war eben ein Halunke. »Kann man sich gar nicht vorstellen was? Ich meine, ich und Vater hätte ich mir ebenfalls nie vorstellen können.«, bei diesen Worten legte sich automatisch ein Lächeln auf meine Lippen, da ich an meinen kleinen Rabauken denken musste. Natürlich schlich sich auch ein gewisser Rotschopf mit in die Gedanken. Cyril gab es eben nicht ohne Lyall, das lernte ich bereits sehr früh. Man wollte der jungen Liebe ja nicht im Wege stehen.
Die Frage nach dem Geschlecht meines Kindes war berechtigt, nachdem sich die Blondine wieder gefasst hatte. Die Reaktion war schon wie erwartet ausgefallen. Überraschend. »Ein Junge. Keine Ahnung was bei dem Geschlecht besser wäre.«, beantwortete ich ihre Frage nach dem Geschlecht. »Die Hormone spielen bereits verrückt, würde ich sagen.« Zumindest beschränkten sich die Hormone auf eine Person, das war schon irgendwie eine Erleichterung und über eine ungewollte Schwangerschaft musste ich mir ebenfalls keine Gedanken machen. Damit wurde mir eine Last von den Schultern genommen. »Bei Gelegenheit werde ich ihn dir sicher mal vorstellen. Aber sag mal, warum bist du eigentlich auf Isola? Als Zivilistin wohl nicht.« Diese Frage war mir gerade erst eingefallen, da ich gar nicht wusste, weswegen es die Dämonin hier hin verschlagen hatte. Vielleicht Ärztin? Oder doch eine Lehrkraft? Ich war mir nicht sicher, wie ich sie einstufen sollte. Ein Schluck meines Getränks konnte ich mir während ich wartete noch genehmigen. Möglicherweise kamen auch noch ein paar Fragen bezüglich meiner Vaterschaft auf mich zu.




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Die Dämonin konnte sich das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht schütteln, als der alte Wolf seinen Standpunkt noch einmal zu untermauern versuchte. Beinahe hätte sie sich wieder zu einem „Ach, Vincent.“ Hinreißen lassen. Dieses Mal aber beherrschte sie sich. Immerhin konnte man nur sehr schwer erahnen was die Sukkubus mit ihrem Satz eigentlich aussagen wollte. So viel sei gesagt: Es war in jedem Falle nicht Jugendfrei. Dementsprechend vielleicht auch gut, dass es nicht weiter zum Gespräch kam. Vermutlich wäre der Heimleiter um eine kritisch gehobene Augenbraue nicht herumgekommen, wenn das denn überhaupt gereicht hätte.

Die Kindergeschichte versprach nun aber spannend zu werden. Unterstützend schüttelte Karina leicht ihren Kopf und lächelte leicht. „Das Leben verläuft doch immer in Bahnen, welche wir uns nie erahnen würden.“, deutete sie nur leicht nachdenklich an. Sie war da ein gutes Beispiel. Damals in Schweden hatte sie niemals damit gerechnet, dass dies ihr letzter Auftrag sein würde. Nein, bis zu diesem Tag war sie sogar fest davon überzeugt diesen Job weiter zu machen. Eine Einstellung, die sich innerhalb weniger Sekunden, mit der Verweigerung ihres Befehls, änderte.
Auf die Geschlechterfrage antwortete der Weißhaarige dann mit einer eindeutigen Antwort: männlich. Nun, vielleicht auch eine gute Wahl. Wer weiß ob Vincent dem Temperament seiner Tochter gewachsen gewesen wäre. Insbesondere, wenn die Hormone schon wie Pollen im Frühling umherschwirrten, was ihr Gesprächspartner gerade ebenfalls noch klarstellte.
„Ein Junge also, mh? Da musst du dir in jedem Falle um ein paar Sachen keine Gedanken machen.“, deutete sie an und dachte nur an ihre Zeit als Lehrerin zurück. Ja, auch in dieser Schulstufe hatten es schon manche mit der Familiengründung in Angriff genommen. Wenn auch aus purer Dummheit. „Ich würde deinen Jungen gerne einmal kennenlernen. Wenn du dich schon so positiv über deinen Schützling äußerst, kann ich ja sicherlich hohe Erwartungen an ihn stellen.“, erwiderte sie und hatte dabei diesen neugierigen Unterton in ihrer Stimme vergraben. Eine Info auf eine Lebensgefährtin blieb hingegen aus. Mh, da musste die Spionin wohl noch einmal nachhaken.

„Ist das denn so verwunderlich?“
, fragte die Dämonin etwas betroffen klingend und ließ kurz eine enttäuschte Mimik durchscheinen. Welche natürlich nicht ernst zu nehmen war. Das allein sollte der schnelle Übergang zu einem Lächeln mehr als nur deutlich signalisieren.
„Nun…“, begann sie die Spannung etwas hochzuziehen, „…ich bin hier um meine…vielseitigen Talente…als Lehrkraft anzubieten.“. Soweit die simple Begründung. Immerhin hatte die Insel noch weitere, durchaus interessante Sachen zu bieten. „Außerdem gibt es wohl keinen besseren Ort um sich mit anderen Gattungen auseinanderzusetzen, damit man seinen Horizont erweitert.“. Aber das war bei weitem noch nicht alles. Sie hatte sogar noch einen besseren, plausibleren Grund auf Lager. „Und der Sicherheitsstandard ist auf dieser Insel um einiges höher als auf dem Rest des Planeten, würde ich mal behaupten.“. Was im Endeffekt ja keine falsche Annahme war. Bei so vielen Leuten und besonderen Wesen musste einfach eine gewisse Art an Vorsicht geboten sein. Selbst, wenn sie die meisten Leute nicht wahrnehmen konnten.
„Ansonsten wurde mir aber noch ein alter Wolf einfallen, der hier auf der Insel sein Unwesen treibt. ~“, sie fixierte ihn mit ihren smaragdgrünen Augen nun umso eindringlicher, während ihre Stimmbänder nun eine eher kokette Stimmlage zum Vorschein brachten. „Wobei das Unwesen sicherlich nicht das einzige war, was hier getrieben wurde. ~“. Ein Grinsen zeigte sich dem Weißhaarigen in einer nur zu deutlichen Ausprägung. Wobei die Sukkubus sich nicht einmal sicher war, ob Vincent diese Anspielung überhaupt verstand. Nun, sie würde es sehen. „Wie heißt denn die auserwählte Dame, der ich meine Glückwünsche überbringen kann den schwedischen Gentleman verführt zu haben?“. Sie musste es einfach wissen. Es war eines dieser pikanten Infos, über welche Karina unbedingt verfügen wollte. Die Erwähnung des Gentleman-Daseins war dabei eher ein etwas verpacktes Lob an den Weißhaarigen. Sie vergaß sowas nicht, das würde ihr nicht mal im Traum einfallen.  


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Vincent

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Ich war mir sicher, dass Karina bereits das berühmte "Ach Vincent." auf der Zunge hatte. Sie wollte sich nur nicht die Blöße geben sich abermals zu wiederholen. Das wäre ja Langweilig, daher bestritt sie einen anderen Weg. Nur konnte sie mir so schnell nichts vormachen und ich grinste in mich hinein. Es war wirklich schon gruselig, wie oft ich in ihrer Gegenwart grinste, ob innerlich oder äußerlich, war in diesem Falle egal. Das lag wohl auch an unseren guten alten Zeiten und das wir beinahe dort weitermachten, wo wir aufgehört hatten. »Welch weise Worte.«, lobte ich die Blondine. Ein wenig Lob konnte nicht schaden um ihr Ego zu streicheln und sie vielleicht für kommende Gemeinheiten ein wenig milde zu stimmen. Ich war mich absolut sicher, dass ich heute nicht zum letzten Mal mit meiner Wortgewandtheit um mich geschlagen hatte. Dafür war mein Mundwerk bei bestimmten Personen einfach zu lose. Manche Dinge änderten sich eben nie. Und ich würde auch jetzt nicht damit anfangen.
Immerhin verstand mich die Dämonin, warum ein Junge manchmal besser war als ein Mädchen. Nichts gegen das weibliche Geschlecht, aber ich wollte mir nicht ausmalen, wie ein Mädchen, ohne Mutter, bei einem Wolf wie mir aufwuchs. Daraus konnte nichts werden. Für so gut hielt ich mich in Sachen Kindererziehung einfach nicht. Mal ganz zu schweigen von den Mädchenproblemen. Da wurde mir bereits ganz anders.  Zu große Erwartungen sollte Karina allerdings nicht in meinen Jungen setzen, schließlich war er nicht mein Fleisch und Blut. Außerdem hatte er nur Lyall im Kopf, es war echt furchtbar, dass die Beiden in einer Klasse waren. Die Direktorin hatte bei der Klasseneinteilung offenbar geschlafen. Wobei ich ebenfalls nicht unschuldig war. Schließlich war ich es, der die Junges zusammen in ein Zimmer gesteckt hatte, zumindest nach dem ganzen Gebettel. Zu weich war ich gewesen, das würde mich allerdings kein zweites Mal passieren. »Gott sei Dank.«, tat ich meiner Erleichterung nun auch kund. »Ein Treffen lässt sich sicher einrichten. Was verstehst du denn unter hohen Erwartungen?«, fragte ich die Blondine. Das würde mich nämlich ebenfalls interessieren. Vielleicht konnte ich ihr bereits berichten, ob diese Erwartungen erfüllt werden würden.

Mit Worten musste ich nicht auf ihre Aussage antworten, meine gehobene Augenbraue sprach für sich. Es wäre verwunderlich gewesen, wenn sie wirklich nur zum Urlauben hier wäre. Das war einfach nicht ihr Ding. Schließlich hatte sie 25 Jahre damit verbracht, ihre Organisation auszulöschen. Da machte die Dame keine halben Sachen, was sie dann ebenfalls bestätigte. Als Lehrkraft war sie hier. Da konnten sich die Pappenheimer bereits freuen. »Zuckerbrot und Peitsche?«, diesen Kommentar konnte ich leider nicht für mich behalten, es passte einfach wie die Faust aufs Auge. Und ich konnte mir Karina sehr gut in einem Lack und Lederoutfit mit Peitsche vorstellen. Diese Gedanken schob ich allerdings ganz schnell beiseite. Dafür hatte ich noch nicht genug getrunken. »Mit welchen Fächern wirst du die Bälger quälen?«, grinste ich ihr entgegen und nahm einen Schluck meines Getränks. Schließlich musste ich mal fertig werden damit. Der Abend war noch jung und ich noch nicht blau genug. Was die Sicherheitsfrage anging, so war ich mir seit den jüngsten Ereignissen nicht mehr ganz so sicher. Aber dieses Thema war ebenfalls nicht für eine Bar bestimmt, die auf Spaß und Alkohol ausgelegt war.
Heute legte es die Blondine aber ganz schön darauf an, mich aus der Reserve zu locken. Ich konnte mir bereits vorstellen, warum sie sich so gab. Die Frage nach einer Frau hatte ich bislang gekonnt umgangen, einfach weil ich sie ein bisschen zappeln lassen wollte. Und so schnell wollte ich mit der Wahrheit auch nicht herausrücken. »Jeder treibt hier so einiges.«, bestätigte ich der Dämonin und wackelte abermals mit meinen Augenbrauen. Das war ihr wohl noch nicht genug, denn sie formulierte die Frage ein wenig anders. Wenn ich jetzt gewettet hätte, dann hätte ich gewonnen. »Du würdest ihr echt deine Glückwünsche überbringen? Stört es dich kein bisschen, dass ich mich anderweitig umgesehen habe?«, flüsterte ich dem Sukkubus zu. Mein Blick suchte den ihren und meine Aufmerksamkeit galt in diesem Moment ganz ihr. Nach dieser Frage und nach ihrer Antwort würde ich Karina reinen Wein einschenken, ich wollte schließlich niemanden in Depressionen stürzen. Was war ich nur für ein Gentleman, damit hatte sie wohl recht.



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„Ach, du kennst mich doch ein bisschen…Vincent.“, wandte sie sich elegant um eine direkte Antwort herum, „Ich bin da in vielen Punkten sehr anspruchsvoll…aber das ist immer so schwer zu definieren. ~“. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, dann zog es sich wieder etwas zurück, während sich die Dämonin einen Schluck aus ihrem Getränk genehmigte. Natürlich war das auf Sachen wie Manieren, generelles Auftreten etc. bezogen. Sie rechnete in ihrem Kopf fest damit, dass Vincent seinem Schützling wohl eine Menge von sich eingetrichtert haben würde. So eine Art Mini-Gentleman, könnte man sagen. Allerdings kam es ja auch nicht selten vor, dass Kinder genau das Gegenteil ihrer Eltern wurden. Sie selbst hatte auch nicht alle Marotten ihrer Mutter übernommen, zum Glück. Obwohl man sicherlich die wildesten Fantasien mit einer Familie bestehend aus Sukkubus verbinden würde. Jedoch musste die Blondine da wohl jeden sabbernden Lüstling enttäuschen. Ihre Familie war ganz normal…bis auf ein paar Ausnahmen.

Als es auf den Zweck ihres Aufenthaltes ging, musste Karina ihren alten Freund doch etwas musternd beobachten. Das mit der Peitsche rief bei Gelegenheit durchaus andere Gedanken bei der Sukkubus hervor. Allerdings waren diese weder für die Bar, noch für andere Momente großartig geeignet. Allerdings könnte da was dran sein. „Da ich die Kinder in fast so gut wie jedem Fach unterrichten könnte, wenn ich denn so eingesetzt werde, ist es wohl wahrscheinlich, dass dies meine Taktik für den äußersten Notfall wird.“, und die Blondine seufzte leicht bei dem Gedanken. Immerhin war so eine Methode immer mit ein bisschen Aufwand verbunden, je länger sie sich zog. Sie hoffte also, so etwas zu vermeiden. „Immerhin…“, sie ließ ihre Stimmbänder beim zweiten Teil etwas vibrieren, „…bin ich doch eher ein sanftes Wesen. ~“. Dabei grinste sie unscheinbar in Vincents Gesicht, wobei man den Blick von ihr werten konnte, wie man(n) wollte.

Das wackeln der Augenbrauen ließ die Dämonin nun aber kein zweites Mal auf sich sitzen. Sie konterte es mit einem eher verführerischen Blick ihrer smaragdgrünen Augen. Schön zu wissen, dass der alte Wolf nicht auf den Kopf gefallen war. Wenigstens Unsinn konnte man noch mit ihm reden. Allerdings brachte sie das ihrer gewünschten Antwort kein bisschen näher. Doch der Weißhaarige machte es Karina echt schwer, ihre Fassung zu wahren. Er saß da, direkt vor ihrem Gesicht und führte sie doch ein klein wenig vor. Und sie überlegte wirklich, ob sie das nun stören sollte, oder nicht. So sicher war sich die Dämonin dabei nämlich gar nicht. Aber so ein bisschen schwang dieses Gefühl schon mit, da hatte er recht. Wobei sich die Dämonin dabei seltsam ertappt fühlte, warum auch immer.
„Aber Vincent, natürlich würde ich das...“, kam ein sinnlicher Unterton zurück zu ihrem Gesprächspartner. Ihre Augen dachten in diesem Falle nicht einmal daran sich abzuwenden. „Immerhin weiß ich doch aus erster Hand, das es lange dauert dich zu bändigen. ~“. Was im Prinzip ja nicht einmal gelogen war. Immerhin hatte sie nach fast 10 Jahren nur eine Freundschaft erreicht. Das sollte was heißen. Na gut, vielleicht hatten es die beiden auch nicht auf sowas angelegt, das spielte sicherlich auch noch mit hinein. Bestimmt…irgendwie.
„Außerdem: Sollte es mich denn stören?“, kramte sie den letzten Rest an Widerstand in dem Thema zusammen, welcher sich in einer simplen Gegenfrage äußerte. „Ich erinnere mich nicht daran ein Monopol auf dich ersteigert zu haben. Auch wenn es mich nicht stören würde. ~“, dabei versuchte sie das ganze ebenfalls in flüsternder Stimme zu erwidern. Außerdem konnte sie es ja mehr als nur Verstehen. Eine glückliche Geschichte war ihre Freundschaft nun am Ende nicht gewesen. Von außen sah die Szenerie von zwei Erwachsenen, die sich gerade sehr lange und intensiv anschauten, sogar schon wie der Anfang eines Intimen Moments aus. Allerdings nur, solange man sich nicht mit den Gesprächsthemen befasste.
„Außerdem sind 27 Jahre eine lange Zeit. Es würde mich wundern, wenn du dich nicht umgesehen hättest.“, hängte sie noch hinten dran. Die Sukkubus betrachtete den Weißhaarigen nun kurz aus einem etwas anderen Blickwinkel. Seine Aura deutete zumindest nicht auf einen „näheren Kontakt“ in den letzten 48 Stunden hin. Warum war sie eigentlich erst jetzt auf die Idee gekommen? So wild konnte die Beziehung also nicht mehr sein. Ob er seit Schweden einen rapiden Lustverlust zu beklagen hatte? Sie behielt die Gedanken erstmal für sich.


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Vincent

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Ein bisschen kannte ich sie schon, das stimmte. Aber acht Jahre waren jetzt auch nicht wahnsinnig viel. Zumindest bedeuteten acht Jahre keine Ewigkeit für mich. Es war beinahe mit einem Wimpernschlag gleichzusetzen. Zwar war ein Wimpernschlag doch recht kurz, was man von einer Zeitspanne, die sich über Jahre zog, nicht gerade behaupten konnte. Anspruchsvoll war sie auf alle Fälle gewesen. Daher konnte ich dieses Statement getrost unterschreiben. Es war leider nicht gelogen. Aber welche Frau war nicht anspruchsvoll? Man konnte ja nicht jeden dahergelaufenen Penner als Partner erwählen. Da durfte man schon ein wenig wählerisch sein. »Du willst nur nicht deine grauen Gehirnzellen anstrengen.«, stichelte in ihre Richtung und piekte ihr in die Seite. Eigentlich wollte ich ihr gegen die Stirn tippen, aber das wäre einfach zu weird gewesen. Aber dieser Umstand hätte die Dämonin sicher auch nicht überrascht.

Es wurde immer besser. Die Blondine könnte die Kinder in fast allen Fächern quälen. Also war sie eine Allzweckwaffe. Ob mich das beruhigte? Darüber musste ich erst noch einmal nachdenken. Aber an und für sich war es sicher nicht schlecht eine Allroundkraft zu haben. Bei Lehrermangel konnte Karina also einspringen und die Kinder hatten nicht unterrichtsfrei. Bei diesem Gedanken zierte ein teuflisches Lächeln meine Lippen. Zu viel Freizeit tat den Bälgern nicht gut, da wurde zu viel Unsinn angestellt. »Also hast du ein Pädagogik-Studium absolviert? War wohl noch vor der Zeit in Schweden, mh?«, warf ich einfach mal in den Raum. Nach Schweden war sie schließlich mit Ärsche versohlen beschäftigt gewesen. Aber irgendwie wäre mir Lehrerin als Beruf für Karina niemals eingefallen. Sie war ein verschlagenes Biest, da passte so ein Job irgendwie nicht so recht. Und obendrein war die Blondine noch ein Sexdämon. Auch wenn das in diesem Ausmaß nicht unbedingt zutraf. Als jedoch ihre Aussage betreffend eines sanften Wesens fiel, war ich froh, nicht gerade zu meinem Bier gegriffen zu haben. Die Bierfontäne wollte niemand abbekommen. »Du und sanft in einem Satz? Na ich weiß ja nicht.«, gab ich zu bedenken und wischte mir eine Lachträne weg. Irgendwie schaffte mich die Frau, so herzhaft gelacht, hatte ich schon lange nicht mehr. Damit zog ich natürlich auch ein paar Blicke auf mich, die ich bereits in meinem Rücken spürte. Störte mich jedoch kein Stück. Darauf musste ich trinken. Und mein Bier schwand dahin, wie ich wehmütig feststellte.

Aber jetzt widmeten wir uns wichtigeren Themen, da konnte eine neue Ladung Bier ruhig warten. Zumal es mich doch mehr nach etwas Härterem dürstete. Die Getränkekarte musste ich mir wirklich einmal anschauen, bevor ich mit entschied. Würde ich demnächst auch in Angriff nehmen. Aber zuerst lauschte ich ihren Worten. Alles Lügen. Als könnte man mich bändigen. Ich hob, wie so oft, meine Augenbraue. Dieser Umstand war mir definitiv neu. Aber so ein Gentleman wie ich eben war, wollte ich keinen Streit vom Zaun brechen, ich ließ sie einfach in dem Glauben. Auch ein blindes Huhn fand irgendwann mal ein Korn.
Die Gegenfrage war zu erwarten. Und von einem Monopol war gar nicht die Rede gewesen. Karina war bis eben auch nicht auf die Idee gekommen. Aber es freute mich zu hören, dass es sie nicht stören würde ein Monopol auf mich zu haben. Anscheinend war ich doch noch begehrt. »Auf die guten Ideen kommt man eben immer erst, wenn es zu spät ist.«, grinste ich ihr entgegen. Die Auszeit war uns vielleicht ganz gelegen gekommen. Wer weiß, wo wir heute wären, wenn die 27 Jahre nicht dazwischen gelegen hätten.
Über die Zeitspanne konnte ich nur müde lächeln und das sollte die Dämonin eigentlich wissen. »27 Jahre sind für mich nicht unbedingt eine lange Zeit.«, widersprach ich Karina. Trotz allem hatte sich in diesen 27 Jahren so einiges in meinem Leben verändert. Nun war es aber an mir, ihr endlich die Wahrheit zu beichten. Ich machte mich bereits darauf gefasst Schmerzen zu erleiden. »Aber um mal deine Frage nach einer Frau Tunstell zu beantworten. Die gibt es nicht. Zumindest nicht mehr.« Bianca war schließlich die einzige Ehefrau gewesen. Natürlich musste man nicht verheiratet sein um ein Kind in die Welt zu setzen. Aber da war ich wohl ein wenig oldschool. Zumindest seit Bianca. Vor ihrer Zeit konnte ich das nicht von mir behaupten. »Bei meinem Sohn handelt es sich nicht um meinen leiblichen Sohn. Der Junge wurde von mir adoptiert.«, klärte ich nun die ganze Story auf. Jetzt musste ich mir etwas Neues ausdenken, womit ich die Blondine auf die Folter spannen konnte. Aber die Familiengeschichte war schon ein guter Anfang gewesen.



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Karina

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Karina Aurelia Jansson

Karina

Das ihr der Weißhaarige nach seinem ersten Satz ganz elegant in die Seite kniff, ließ die Blondine kurz einen kleinen Moment lang aufquieken. Wer behauptete, eine Sukkubus konnte keine niedlichen Seiten haben, der hatte sich gehörig getäuscht. Karina hatte eine Menge solcher Facetten. Man musste sie nur finden. Eine Sache die nicht immer einfach war. Immerhin musste man sich dafür länger kennen als nur ein paar Tage. So leicht, das sollte bereits klar sein, ließ sich die Dämonin nicht in die Finger schauen. „Ey!“, kam sie kurz empört zur Sprache und musste danach kurz Lachen. „Du bist ganz schön frech! Und als ob ich bei dir auf einen geistigen Ruhemodus zurückschalte. Würde mir gar nicht einfallen!“, gab sie ihre Wertung, sowie die Rechtfertigung ihres Verhaltens preis. Er war einfach unverbesserlich! Und ein Schelm! Ja, genau das war der Heimleiter!

Aber Karina hätte schon ahnen können, dass Vincent damit noch lange nicht am Ende war. Aber vorerst schaffte es der alte Wolf, ihre Qualifikation als Lehrerin infrage zu stellen. Nun, das war nicht gerade verwunderlich. Immerhin hatte sie ihn in Italien nur über ihre Spionagetätigkeit aufgeklärt. Von ihren früheren Leben, oder ihren ganzen Sprachen, welche sie zweifelsohne beherrschte, wusste der Weißhaarige ja beinahe nichts. Andersherum aber genauso. Bis auf den Fakt, wie alt der Mann auf dem Barhocker neben ihr war, kam da nicht großartig etwas bei rum.
„Ja, das habe ich. Ob man es nun glauben will oder nicht.“, bestätigte sie sanften Tones seine Frage und begann wieder einmal damit, ihren Glasrücken mit dem Finger zu massieren. Was sich in der neuen Position als ebenfalls einfach erwies, auch wenn sie mit ihrem gesamten Körper nun in Richtung Vincent zeigte, während der Becher links von ihr auf dem Tresen stand. Sie konnte ja auch nicht einfach ihre Pose fallen lassen. Das Schauspiel musste aufrechterhalten werden. Auch, wenn ihr quieken am Anfang ein kleiner Bruch in der Fassade war. „Ich habe sogar eine Klasse geführt.“, ergänzte sie noch etwas beiläufig, dann kamen andere Punkte auf die Tagesordnung. Die Geschichte konnte sie noch später genauer erklären.

Das Vincents schelmische Ader noch lange nicht an ihrem Ende angelangt war, wusste sie spätestens nachdem ihre selbst Deklarierung als sanftes Wesen auf amüsiertes Gelächter stieß. Ein Lachen, das ansteckte und die Dämonin unweigerlich dazu verleitete, ihm mit flacher Hand an die Schulter zu stupsen. „Manchmal bist du echt unglaublich…“, beschwerte sie sich halb lachend und wandte sich ebenfalls amüsiert ihrem Glas zu. Natürlich nur, damit der alte Wolf nicht so einsam beim Konsumieren von Alkohol wirkte. Bevor sie mit einem zufriedenen Lächeln das Glas wieder absetzte und ihre Smaragdgrünen Augen auf ihren alten Freund fokussierte.
Ein Glück das Karina sich noch mit der Familiengeschichte des Weißhaarigen befassen musste. Immerhin war das gerade der wohl wichtigste Punkt auf ihrer Gesprächsagenda. Sie wollte unbedingt wissen wer diese Frau Tunstell war und woher das Kind kam. Zu ihrem Glück war das ein Geheimnis, welches der alte Wolf ihr auch sogleich eröffnete. Wobei Zeitgleich mit der Enthüllung ganz andere Fragen auftauchten, welche allerdings vorerst von der Blondine nach hinten geschoben wurden. Sie wollte kein einigermaßen gemütliches Gespräch in ein Verhör verwandeln. Außerdem war es ja nicht so, als ob ihr der Heimleiter so schnell weglaufen würde. Vorausgesetzt sie hatte keine Clownsmaske aufgesetzt. Ein kurzes Grinsen huschte über ihre Lippen, der Gedanke gefiel ihr.

Wie stark das Interesse an den Antworten ihres Freundes war, erkannte man an der Neigung ihres Körpers, welcher sich unweigerlich näher zum Wolf zog, je mehr Worte er preisgab. Es gab also gar keine Frau Tunstell! Etwas erleichtert war die Dämonin darüber schon. Immerhin bedeutete dies, dass sie ihren Kontakt nicht schon am ersten Tag massiv einschränken müsste. Sie waren zwar gute Freunde, aber jeder konnte sich bestimmt denken, wie die Vorurteile ihrer Rasse gegenüber bei jeder Ehefrau ankommen würden. Bestimmt keine sehr prickelnde Vorstellung. Genauso wie der Fakt, dass der alte Wolf schon einmal eine Ehe gepflegt hatte. Eine Sache, wo er Karina in vielerlei Hinsicht voraus war. Sich wirklich zu binden, das war eine Sache, welche sie selbst bei ihrer eigenen Mutter nicht verstanden hatte. Wobei das auch wieder falsch war. Sie konnte dieses Bedürfnis nichts so ganz nachvollziehen, so rum war es wohl etwas konkreter. Man merkte es ja schon and er Anzahl ihrer Freunde.

„Also hast du einen Elternlosen Jungen adoptiert und bei dir aufgenommen…“, sprach sie nun einmal mehr gelassen und ohne zweideutige Stimmlage. Es wäre in ihren Augen einfach nur respektlos gewesen, sich so dazu zu äußern, völlig ohne ein Gefühl für die Situation zu entwickeln. Sie respektierte den Tunstell für diese Entscheidung. Mehr als sie es sogar schon vorher getan hatte. Was die Blondine in ihrem Inneren noch mehr in der Annahme bestätigte, dass unter der Brust dieses Mannes eine sehr großzügige Seele hauste. Eine die man am Besten nicht wagte an zu kratzen. Ansonsten würde sie demjenigen den Arsch aufreißen. Was, so gesehen, noch nett war. Ihre Hemmung vor Gewalt hatte sie in den 27 Jahren sowieso großteilig verloren.
„…ich bin beeindruckt, Vincent. Aber ich wusste ja schon immer, dass irgendwo hier eine herzensgute Seele vorhanden ist.“, symbolisch fasste sich die Sukkubus dabei an die rechte Seite ihres eigenen Brustkorbes, „Ich kann mir, denke ich, vorstellen das du dort einen Jungen wohl sehr glücklich gemacht hast.“. Ihre Stimme wirkte dabei sehr beruhigt, ja beinahe schon erleichtert, während sich ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Es hatte sich also in vielerlei Hinsicht gelohnt, den Ärger von ihm fernzuhalten, wunderbar!
„Dann hat sich das alles ja doch ausgezahlt…“, sprach sie leise aus und schaute etwas gedankenverloren in die Dunkelheit des Strandes hinaus, bevor Karina sich mit einem entschuldigenden Blick und leicht lächelnd wieder ihm zu wandte. In seiner Vaterrolle zu ermahnen, das musste die Blondine wohl eindeutig nicht. Er würde das ohne Probleme hinkriegen. Wenn nicht er, wer dann?


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Vincent

Vincent

Zen 189
Vincent

Vincent

Das Quieken der Dame kam nicht sehr überraschend. Zumindest nicht für mich, daher wandten sich auch wieder ein paar Köpfe uns zu. Immer waren die Leute so neugierig, schaulustig könnte man es ebenfalls nennen. Sowas war einfach nervig, vor allem wenn man immer wieder Berichte darüber hörte, dass ein Rettungswagen aufgrund der schaulustigen Meute nicht zum Unfallort gelangte. Gaffer waren wirklich das Letzte und davon konnte ich auch so einige Geschichten erzählen. Lief in einem Krankenhaus oftmals auch nicht anders ab. Aber das waren keine glücklichen Gedanken, daher schob ich sie schnellstens wieder beiseite und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Blondine. Eigentlich hatte ich eher mit einer spitzfindigen Antwort gerechnet, aber diese war auch nicht zu verachten. Hieß wohl, dass sich Karina nicht erlaubte ihre Gehirnzellen in den Ruhemodus zu versetzen, solange sie mit mir verkehrte. Oder wie auch immer man es werten wollte. Vielleicht meinte sie es aber auch gar nicht so wie sie es sagte. »Ach? Sag bloß, das überrascht dich.«, grinste ich ihr entgegen und rückte mich etwas auf dem Barhocker zurecht. Das Ding war noch immer ungemütlich. Mein Hintern musste sich noch eine Weile einsitzen.

Viel interessanter als meine Unarten zu diskutieren, war Karinas Lebenslauf. Sie hatte also wirklich ein Pädagogik-Studium abgeschlossen und sogar eine Klasse geführt. Wieso kamen mir immer so schweinische Gedanken, wenn ich mir Karina als Lehrerin vorstellte? Vielleicht musste ich mal eine ihrer zukünftigen Unterrichtsstunden besuchen um mich vom Gegenteil zu überzeugen. »Geführt mit strenger Hand?«, stellte ich ihr die Frage, die mir auf der Zunge brannte. Irgendwie lief die Konversation in eine ganz falsche Richtung. Daran war wohl zum Großteil ich selbst schuldig, konnte ich nicht abstreiten. Aber Karina schenkte mir einfach zu gute Vorlagen. Ich war schon immer schlecht darin, solche Vorlagen zu ignorieren. Zumindest was die Blondine betraf. Es war eben zu herrlich wie sie sich aufregte oder versuchte die Fassung zu wahren. Aber genug dieser Dinge. Ich wollte sie keinesfalls in Verlegenheit bringen oder gar ihren Zorn auf mich ziehen. »Du bist sicher eine gute Lehrerin, sonst hätte man dich wohl kaum eingestellt. Lass dir von den Bälgern bloß nicht auf der Nase rumtanzen.« So ein Verhalten würde die Blondine sicher ganz schnell unterbinden. Für die Kinder war es sicher besser, wenn sie niemals erfuhren, dass Karina als Spionin tätig war und jahrelange Erfahrung darin besaß Leute von der Erdfläche verschwinden zu lassen.

Die Bestätigung zu bekommen, was ich bereits wusste, streichelte mein Ego. Immerhin erkannte Karina noch immer was mich ausmachte. Ich war einfach unglaublich. Jeder der was anderes behauptete, log. Das war wie das Amen im Gebet. Ein ungeschriebenes Gesetz. »Immerhin hast du mein wahres Wesen noch nicht vergessen.«, gab ich mit Stolz hervorgestreckter Brust von mir. Ich konnte manchmal sehr überzeugend sein. Nur begann die Fassade erneut zu bröckeln, als ich vehement versuchte mein Grinsen zu unterdrücken. Daher zog ich wohl ein paar Grimassen, aber ein Lachen konnte ich verhindern. Ein wahres Genie bei der Arbeit. Darauf musste sogar die Blondine trinken. Bei ihrem Getränk ging ja nicht wirklich viel weiter. Wenn sie so weitermachte, dann wäre das wohl das einzige Gesöff, welches sie hier in der Bar konsumierte. Vielleicht war das auch ihre Intention. Immerhin konnten wir keinen Geldscheißer aufwarten. Und so ein Rausch finanzierte sich nicht von selbst. Wobei die Chancen bei Karina doch recht gut standen.

Aber es gab noch einen ernsteren Punkt auf der Tagesordnung. Meine Familiengeschichte. Wobei eigentlich war das nur ein kleiner Bruchteil meiner Familiengeschichte. Karina wusste zwar um mein Alter Bescheid, aber nicht was sich im Detail dahinter verbarg. Solche Gespräche führte man auch nicht jeden Tag. »So könnte man es sagen, ja.«, bestätigte ich die Familienverhältnisse meines Jungen. Ob ich wirklich mit einer herzensguten Seele aufwarten konnte, sei mal dahingestellt. Nicht jede Entscheidung, die ich bis dato getroffen hatte, hatte etwas Gutes nach sich gezogen. Irgendwie konnte ich die Hitze bereits in meinen Wangen spüren. Um diesen peinlichen Moment ein wenig runterzuspielen, stieß ich Karina gegen die Schulter. »Hör auf damit, du machst mich ja noch ganz verlegen.«, dabei griff ich mir mit meinen Händen an die Wangen und schaute von unten zu ihr hoch. Also ich war schon der Überzeugung, dass sich Cyril bei mir wohlfühlte. Glücklich war er vermutlich erst wieder als er Lyall wohlbehalten hier auf der Insel empfing. Ob er jedoch zu 100% glücklich war, konnte ich mir nicht vorstellen. Immerhin fehlten seine Eltern in seinem Leben. Vielleicht war ich ein guter Ersatz aber eben nur ein Ersatz. »Ich hoffe, dass er so einigermaßen glücklich ist.«, sinniert ich vor mich hin. Er war ganz bestimmt einigermaßen glücklich. Cyril war nur bei Lyall gefühlsduselig. Wobei mir das manchmal sogar auf den Wecker ging. So schlimm war ich sicher niemals gewesen. Kurz war ich mir nicht sicher, ob ich die Worte von Karina richtig verstanden hatte. Aber ein Fettnäpfchen mehr auf meinem Konto war auch schon egal. »Hast du gut gemacht.« und dabei tätschelte ich ihren Kopf und ehe sie sich versah hatte ich sie bereits an meine Brust gezogen, was zwar aufgrund unserer sitzenden Position ein wenig umständlich war. Aber ich schaffte es ohne ein Glas vom Tresen oder Karina von ihrem Hocker zu fegen. Ich ließ mich zu einem kurzen Schnüffeln hinreißen um ihren Duft einzuatmen. Bevor jedoch noch wilde Spekulationen aufkamen, ließ ich wieder von der Dame ab und drapierte mich wieder anständig auf meinem Barhocker. Diese Geste sollte wohl genügen, damit sie wusste, wie dankbar ich ihr war.


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Karina

Karina Aurelia Jansson

Zen 141

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina Aurelia Jansson

Karina

Karina musste unwiderruflich breit Lächeln, als ihr Vincent gegen die Schulter klopfte, um sie für ihre Aussage etwas zu rügen. Dabei hatte sie doch nur das gesagt, was in ihren Gedanken auch so präsent war. Nicht jeder brachte es über sein Herz einen Jungen bei sich aufzunehmen, der keine Eltern hatte. Auf ihrer Reise in den letzten Jahren, hatte die Dämonin viele Schicksale erlebt, gesehen und wohl auch verursacht. Sie wusste es nicht zu einhundert Prozent. Aber wenn sie tief in ihrem inneren ehrlich war, wollte sie es auch nicht wissen. Sie wollte dieses Kapitel eigentlich so gut es geht abschließen. Auch wenn die Vergangenheit genau das war, was sie so geprägt hatte,
„Du weißt, dass ich es noch öfter versuchen werde.“, drohte sie dem alten Wolf damit eine Fortsetzung ihrer Komplimente an. Wenn er ehrlich war, gefiel ihm das doch so ein bisschen den Bauch gepinselt zu bekommen. Vor allem, wenn es auch noch ernst gemeint war. „Da musst du mir also anderweitig den Mund zu halten, ansonsten funktioniert das nicht.“, und ein freches Grinsen huschte über ihre Mundwinkel, bevor es wieder in das normal fröhliche Überging. Ein amüsiertes Seufzen verließ ihre Kehle und die Smaragdgrünen Augen fokussierten sich wieder auf den Drink in ihren Händen. Viel war nicht mehr übrig, aber sie trank ja gerade ohnehin etwas sparsam. Kein Grund über die stränge zu schlagen, bevor man nicht das erste Gehalt bekommen hatte.

Aber da war noch etwas in den Worten des Weißhaarigen Alphas, welche die Aufmerksamkeit der Sukkubus auf sich schürten. Es war der leichte Anflug von Sorge, welcher dort in seiner Stimme mitschwang. Karina bezweifelte das es bewusst war, aber auch in seinen Augen konnte sie einen gewissen Grad der Nachdenklichkeit erkennen. In ihrem Kopf waren ihre nächsten Worte bereits vorherbestimmt. Sie wollte ihm da entgegenreden, aber in diesem Moment hielt sie irgendetwas zurück. Wahrscheinlich der Fakt, dass sei sich nicht zu sehr in ein leben einmischen wollte, dass sie nach 27 Jahren nun wieder erkunden musste. Dabei hatte Karina die Rechnung allerdings ohne den alten Wolf neben sich gemacht, der sich ihren Kommentar wohl sehr zu herzen genommen hatte.
Mit einem warmen Blick erwiderte sie die nette Geste von Vincent und schaute ihm dankbar entgegen. Still blieb sie trotzdem, sie wusste auch nicht ob sie sich wirklich dafür bedanken wollte, oder ob ein simples „Danke“ überhaupt ausreichte um den Wert dieser Aussage entgegen zu kommen.
Wie in einem dieser schlechten Filme, zog es die junge Frau dann auf einmal nach links und direkt in die Arme ihres, doch so altbekannten, Freundes. Wobei von einem Klischeehaften Fall nicht gesprochen werden kann. Sie zuckte sogar ein bisschen dagegen, als sie gegen alle Regeln der Schwerkraft ihr Gewicht verlagerte und eine Umarmung bekam. Eine Umarmung, welche die Dämonin erstmal erstarren ließ. Nicht, weil sie das nicht toll fand, sondern weil es so richtig ungewohnt war. Jeder, der 27 Jahre keine richtige Umarmung gehabt hatte, würde das wohl sehr gut verstehen. Für einen Moment lang, schloss Karina kurz ihre Augen und flüsterte ein leises „Danke, Vincent“ in seine Brust hinein. Es tat verdammt gut.

Als sich die beiden Körper wieder voneinander trennten und zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten, war es Karina, der ein bisschen wirr um Kopf war und das auch erstmal mit einem schnellen Schluck, welcher den Rest ihres Getränks terminierte, hinunterspülte. Sie wirkte im Vergleich zu vorher etwas ausgeglichener, ruhiger. „Du kannst einfach nicht die Finger von mir lassen, habe ich das Gefühl.“, versuchte sie diese Rührung etwas scherzhaft zu überspielen und lachte kurz, während sie innerlich mit dem Gefühlschaos der Freude kämpfte. Ihre smaragdgrünen Irden sprühten dabei ein hohes Maß an Dankbarkeit aus.
„Aber spätestens nach dieser Umarmung bin ich mir sicher, dass der Junge es bei dir sehr gut haben wird.“, brachte sie nun einfach ihre Gedanken zum Ausdruck. Dann kehrte kurz stille ein. „Ganz ehrlich…“, fing sie an und schaute dem Werwolf nun wirklich eindringlich ins Gesicht. Das machte sie immer, wenn sie unbedingt eine Nachricht überbringen wollte, „…es tut gut hier zu sein.“.

Aber damit sollte die Sentimentalität auch mal wieder etwas in den Hintergrund gerückt werden. Die Fronten warne aufgelöst, die Sünden vergeben, die Freundschaft so gut wie wiederhergestellt und der Abend hatte noch so einige Facetten. Ein Blick auf die Armbanduhr zeigte der Dämonin zumindest, dass es gerade einmal 22:15 Uhr war. Also noch genug Zeit um allerhand Sachen anzustellen. „Sag mal…“, sprach sie ihn an, während die grazilen Finger sich erneut die Brille als Ziel suchten, „…wie wäre es, wenn wir unsere Gespräche verlegen?“. Ihre Stimmbänder hatten wieder diesen leicht koketten Unterton.
Ihre Augen Tasteten den Körper des Wolfes ab. „In den eigenen vier Wänden lässt es sich doch viel angenehmer reden.“, während sie sich nun etwas nach vorne beugte um wohl noch etwas nachzusetzen. Wenn der Rest jetzt dachte, sie würde ihm süße Nichtigkeiten ins Ohr flüstern, so hatten sie sich geschnitten. Das war nur der Eindruck, den sie nach außen hin vermittelte. „Dann tut dir der Hocker auch nicht mehr so am Hintern weh…“, sprach sie ganz leise und kicherte dabei, „…auch mein Gesäß ist nicht für so einen Stuhl geeignet.“. Sie grinste ihn an, als sich ihr Gesicht wieder von ihm entfernte. „Also? Was sagst du?“.


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