Auch die Bewohner des Heimes konnten es sich nicht nehmen, auch die Bar an die eisigen Zeiten anzupassen - so konnten die Schüler die Kellner der Toku-Ni-Bar zum vorrübergehenden Wechsel an die Schneebar überreden. Eine aus Schnee bzw. Eis geformte Bar, die man als kälteempfindlicher Typ wohl eher meiden, oder sich besonders warm anziehen sollte. Die Schüler wissen sich scheinbar selbst zu helfen, wurden hier schon einige kleine Iglos (oder ähnliche Bauten) errichtet. Die Getränkekarte der Toku-Ni-Bar gilt hier auch, allerdings sehen das die Kellner wohl nicht so gern - ist auch klar, wer marschiert schon gern einige hundert Meter durch den Schnee zur Bar, nur um einem Rotzlöffel einen Extrawunsch zu bringen? [
Eine spezielle Getränkekarte für die Schneebar steht auch schon bereit.
(Damit man sich darunter was vorstellen kann hier klicken)
Scheiß Drecks Wetter. Scheiße, scheiße, scheiße!! Das war doch alles totaler Mist! Wenn ich den in die Finger krieg, der dieses Wetter versucht hat…! Ich hasste es wenn es kalt ist, wirklich. Es war unmöglich sich bei -7 warm und stylisch anziehen? Das war fast unmöglich. Aber für mich war wiederum nichts unmöglich, deswegen hatte ich das natürlich auch geschafft. Gut eingepackt und schick hatte ich dann das Waisenhaus verlassen und bin raus in die Kälte. Ich lebte und tatsächlich 4 Monate auf dieser Insel. Und die letzten Monate hatte ich damit verbracht, täglich meine Mama anzurufen, damit sie mich wieder hier runter holt aber ich hatte kein Glück. Immer wieder bekam ich nur zuhören, das ich ja freiwillig abgehauen sei und das ich mich schon an alles gewöhnen würde. Doch auch nach 4 Monaten hatte ich mich nicht an all das gewöhnt. An das ekelhafte Essen, mir mein Zimmer zuteilen, das unhygienische Gemeinschaftsbad und und und... Laut seufzte ich und beobachtete wie meinen Atem in der Luft gefriert. "Nunja, dann packe ich es mal." murmelte ich in meinen Schal und setzte dann meinen Weg schnell fort. Ich war mit Rosie an der Schneebar verabredet. Ich mochte Rosie genauso wenig wie alle anderen auf dieser Insel aber sie hing irgendwie an mir und da sie von meinem Geheimnis wusste, blieb mir gar nichts anderes übrig als mich mit ihr zu treffen.
Rosie sah ihre Mitschüler über das Gelände des Waisenhauses laufen. Allesamt dick eingepackt in Jacken, Mützen und Schals. Sie konnte dabei nicht anders als peinlich berührt an ihrem Rock zu zupfen. Erst hatte sie in Erwägung gezogen auch einen Mantel anzuziehen, um nicht aus der Masse heraus zu stecken, aber schließlich hat sie sich doch für die Rock und T-Shirt Kombi entschieden. Sollten die anderen doch glotzen. Wenn sie eben überhaupt nicht fror, gab es auch keinen Grund in voller Kontur raus zu gehen. Während sie sich fragte ob Lavinia schon bei der Bar auf sie wartete, kramte sie ihr Portemonnaie aus der Umhängetasche heraus und zählte nochmal die Scheine und das Kleingeld durch. Sie war sonst kein akribischer Mensch, aber es wäre zu unangenehm nicht genug Kohle für die Getränke dabei zu haben. 14.. 15.. 16. Ich hätte echt sparen sollen. Es war nicht besonders clever gewesen vor der Weihnachtszeit Geld zum Fenster raus zu werfen, das musste Rosie zugeben.
Mit nicht dem bestem Gefühl stampfte sie durch den Schnee und erreichte dann auch die Bar. Augenblicklich stellte sich ihr die Frage wer auf die Idee gekommen war, diese Bar umzusetzen. Schmunzelnd stellte sie fest, dass Lavi noch nicht da war, und stellte sich vor ein Iglu. Einige Bauten hatten wirklich Dächer, andere waren eher halb fertig gestellt. Während sie nur so dar stand und dem Schnee beim Schnee sein zu guckte, musste die Nixe immer wieder darüber nachdenken, warum sich Lavi überhaupt mit ihr traf. Er spielte irgendwie in einer anderen Liga, auch wenn sie ihn durch das Geheimnis ziemlich unter Kontrolle hatte.
Immer wieder sah ich auf meine Armbanduhr und wurde immer ungeduldiger. War ja klar das sie nicht pünktlich kommt, schon eine halbe Minuten nach unserer verabredeten Zeit. Ich hatte jetzt schon wirklich keine Lust mehr auf dieses Mädchen aber ich atmete einmal tief durch, es konnte immerhin nicht jeder so perfekt sein wie ich. So ruhig wie ich nur konnte lehnte ich an der viel zu kalten Eisbar und sah nach hinten und da endlich, Rosie kam. "Da kommt ja die Trantüte endlich." Ich versuchte sie irgendwie freundlich anzulächeln aber in sowas war ich nicht gut, man konnte mir immer ansehen was ich wirklich dachte und eigentlich war mir das auch ganz Recht aber ich war auch gut erzogen und dementsprechend war ich in dieser Sache im Zwiespalt. "Das nächste mal dann pünktlich." Ich zog leicht meine Augenbraue hoch als ich Rosie dann richtig betrachtete. Rock und Tshirt, also? Sie schien nicht zufrieren aber es schien mir nicht sehr passend. "Auch wenn du vielleicht nicht frierst, man sollte sich immer der Situation, Tageszeit und Jahreszeit angemessen kleiden." Es waren noch keine drei Minuten vergangen und ich konnte mal wieder nur über sie meckern.
Herrgott, er tat ja so als hätte Rosie eine Audienz beim Kaiser höchstpersönlich verpennt. Dabei war sie höchstens fünf Minuten zu spät, und das lag auch nur an dem blöden Schnee und daran, dass sie unterwegs mehrmals fast auf die Schnauze geflogen wäre. Winter war nicht ihr Ding, ganz und gar nicht. Sie bemühte sich trotz seines Kommentars um ein Lächeln, das jedoch bei der nächsten Bemerkung wieder bröckelte. Rosie warf einen flüchtigen Blick über ihre Kleidung, obwohl sie genau wusste was sie trug, und zuckte unbeteiligt mit den Schultern. „Und auch wenn du von guten Manieren nichts verstehst, sollte man höflich sein und wenigstens hallo sagen“, meckerte sie mit vor der Brust verschränkten Armen zurück. Blöd, eigentlich wollte sie nur einen gemütlichen Nachmittag mit Lavi verbringen, nicht streiten. „Vielleicht hab ich auch gehofft, dass du mir deine Jacke leihst, wie in diesen kitschigen Filmen.“ Sie zupfte ihr T-Shirt zurecht und klatschte darauf in die Hände. „Egaaal, komm! Wir wärmen uns auf.“ Voller Vorfreude auf die warmen Getränke deutete Rosie zur selbst gebauten Theke, hinter der sich eine mehr oder weniger arbeitslose Kellnerin langweilte. Die Versuchung einen Glühwein zu bestellen, war groß. Immerhin hat Rosemary noch nie einen getrunken. Sie war auch noch nie auf einem Weihnachtsmarkt gewesen. So viele Dinge, die sie verpasst hat! Dennoch.. mittags Glühwein trinken?
Und natürlich nahm Rosie meine Kritik überhaupt nicht an. Alles was aus ihrem Mund kam war 'Blablabla' , anstatt sich einfach mal zu Entschuldigung und mir Recht zugeben. Ich sah sie einfach nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an und war wirklich sprachlos über ihre Frechheit, dabei wirkte sie ganz süß solange sie ihren Mund nicht aufmachte. "Ja total egal." murmelte ich und verdrehte meine Augen als wir zu der Theke aus Eis gingen. "Aber damit es klar ist, ich zahle dir nicht deine Getränke, das hier ist kein Date oder sowas." Ich musste eindeutig klare Grenzen setzen, damit das junge Mädchen ja nicht zu übermütig wird. Ich schnappte mir die Getränkekarte und überflog diese kurze. Natürlich war dort nichts gescheites dabei, alles nur billiges Zeugs was man auf jedem langweilige, Standartweihnachtsmarkt bekam und ich war einfach besseres gewohnt. Ich war von allem besseres gewohnt als ich es hier bekam. Ich reichte die Karte an Rosie weiter. "Ist der Glühwein hier selbst gemacht?", fragte ich die überaus unmotivierte Kellnerin. Doch diese sah mich nur vollkommen unwissend und perplex an, also wiederholte ich meine Frage genervt. "Ob der Glühwein hier aus einem billige Laden von der Insel hier ist oder Hausgemacht?" Die Kellnerin zuckte nur mit ihren Schultern und gab ein "Was weiß ich" von sich. Nun war ich wirklich genervt und atmete einmal tief durch, um meine Ruhe zu bewahren. "Dann nehme eine Tasse von diesem Glühwein..."
Menno, ich hatte fest damit gerechnet, dass er meine Getränke bezahlt. Aber wahrscheinlich habe ich mir da nur was vorgemacht. Er mochte mich nicht mal, das war bloß ein Treffen, weil ich ihn mehr oder weniger dazu gedrängt hatte. Kein Wunder, dass er nicht allzu begeistert über das alles wirkte und deshalb auch nicht bereit war zu tief in die eigene Tasche zu greifen. Ohne meine Enttäuschung zu zeigen, trampelte ich ihm ungeschickt durch die Schneeschicht hinterher. Wenn ich nicht aufpasste, rutschte ich noch vor Lavi aus und diese Peinlichkeit konnte ich mir auf keinen Fall erlauben. Diese Schadenfreude gönnte ich ihm nicht. „Das ist schon klar. Ich wollte gerade sagen, dass du dir nichts erhoffen sollst“, teilte ich ihm selbstsicher mit und warf nach Lavi einen Blick auf die Karte. Die riesige Auswahl überwältigte mich etwas. Diesen Luxus war ich nicht gewohnt, wodurch meine Laune trotz meckerndem Anhängsel stieg. „Einen Marzipan..“ Bevor ich meinen Satz beenden konnte, ließ sich Lavi nicht nehmen die Getränkekarte zu kritisieren. Er verstellte sich wirklich nicht, um einen freundlichen Eindruck bei anderen zu hinterlassen. Erstmal sagte ich nichts dazu, sondern bestellte. „Auch einen Glühwein für mich, bitte“, änderte ich meine Meinung und legte die Karte wieder weg. Die Kellnerin schenkte das Heißgetränk in zwei Becher und stellte sie mit einem gezwungenen Lächeln auf die Theke. „Ich will ja deine Männlichkeit nicht verletzen, aber..“, grinsend schob ich den Becher mit einem niedlichen Pinguin-Motiv zu Lavi rüber. Ich selbst nahm einen Schluck aus der Tasse mit dem Schneemann.
Ich hielt den Becher vorsichtig am Griff, um meine Finger nicht zu verbrennen und legte der Kellnerin passend das Geld auf die Theke. Dann machte ich mich daran nach einer Sitzgelegenheit Ausschau zu halten. Sollten wir uns wirklich in so komisches Iglu setzen, das so aussah, als würde es gleich in sich zusammen fallen? Kritisch fasste ich ein Iglu ins Auge, dessen Dach schon gar nicht mehr existierte. Oder die Architekten hatten es gar nicht eingeplant. Ich deutete mit dem Finger auf dieses Gebäude, wenn man das so nennen konnte. „Da drinne kriegen wir wenigstens noch Sonne ab.“ Ich sah zu Lavi und legte den Kopf leicht schräg. So wie ich ihn bisher erlebt hatte, fand er bestimmt wieder was zu bemängeln. „Aber falls du keinen Sonnenbrand riskieren willst, können wir auch was überdachtes nehmen.“ Beinahe wäre mir ein Lachen über die Lippen gekommen, doch ich konnte mich noch zurück halten. Für was auch immer er sich schließlich entschied, es sollte pronto geschehen. Ich hatte keine Lust mehr rumzustehen.
Gut, das sie auch nicht daran gedacht hatte ich würde ihr was ausgeben oder das dies ein Date wäre. Ich fing gerade an mit der Kellnerin zureden, als auch Rosie das Wort erhob und ich sah sie nur mit einem scharfen Blick an. Was dachte sie sich, mir ins Wort zufallen?! Zum Glück hörte sie auch schon mitten in ihrem Satz auf, was nach einer Bestellung klang aber es war mir auch reichlich egal. Auf jeden fall bestellte sie sich dann nach mir auch einen Glühwein und sogleich wurden unsere heißen Becher über die Theke zu uns geschoben. "Danke." murmelte ich zu der unfreundlichen Kellnerin und blickte dann auf die Tasse die Rosie mir zuschob, dort war ein Pinguin drauf und der war schon verdammt süß, weswegen ich vielleicht ein paar Sekunden zulange drauf schaute. Ich hob meinen Kopf wieder an und zuckte mit meinen Schultern. "Das ist schon oke, ist ja nur eine Tasse die ich mir selber ja gar nicht aussuchen konnte, ne?" Das sagte ich zwar, doch ich verdeckte mit meinen Händen, die in Handschuhen eingepackt waren, das Motiv. Ich folgte Rosies Hand welche auf einen Iglu deutet und ich beobachtete diesen kritisch. "Mal abgesehen davon das ich bei diesen wenigen Sonnenstrahlen keinen Sonnenbrand bekommen würde schaut keiner von diesen komischen Schneegebilden einladend aus." Wirklich, ich bezweifelte stark es bequem dort drin sein würde aber nunja, ich würde jetzt nicht groß drum herum meckern, sondern ging mit ihr los zu dem Iglu, welches kein Dach hatte. Um durch den Eingang zupassen, musste man sich Bücken und all zu dick durfte man wohl auch nicht sein aber zum Glück hatte ich ja eine perfekte Figur. Der Iglu war nicht wirklich groß, vielleicht würden 7-8 Leute hier rein passen und deswegen war ich ziemlich froh, das außer uns keiner da war. Ich setzte mich an einen der Tische aus Eis, wo ran drei Baumstämme standen, die mit Fell überzogen waren, natürlich nur Kunstfell das sah ich sofort. Ich stellte meine Tasse auf den Tisch ab und deutete Rosie sie solle sich auch setzten. "Willst du Wurzeln schlagen?"
Irgendwie glaubte ich nicht, dass ihm das Motiv so egal war. Er log die anderen Schüler an und tat alles, damit ich sein Geheimnis bei mir behielt. Das war doch total seltsam. Außerdem würde sowieso irgendwann die Wahrheit raus kommen. So war das eben mit Lügen, die kamen leider immer ans Licht. Aber ich behielt all diese Gedanken für mich und stimmte Lavi innerlich zu als er meinte die Iglus würden nicht einladend aussehen. Die Kälte machte mir zwar nichts aus, aber ich konnte mir dennoch schöneres vorstellen als in einer selbstgebauten Kühltruhe zu sitzen. „Da hast du ausnahmsweise mal recht“, pflichtete ich ihm bei, folgte ihm aber schließlich zu einem Häuschen ohne Überdachung. Während ich so vor dem Eingang stand und darauf wartete bis Lavi seinen fetten Hintern durch die Tür gequetscht hatte, schielte ich ins Innere. Es sah doch gemütlicher aus als ich anfangs angenommen hatte. Die Baumstümpfe waren sogar mit Fell überzogen, was irgendwie doch eine süße Idee war. Es fehlte wirklich nur noch ein knisterndes Lagerfeuer und die Weihnachtsstimmung wäre perfekt.
Beinahe hätte ich vor Verwunderung über die Inneneinrichtung vergessen überhaupt erst rein zu kommen. Auf Lavis Aufforderung hin (charmant wie immer) bewegte ich mich mit Leichtigkeit durch den Eingang. Es hatte doch so seine Vorteile einen Kopf kleiner als der Rest der Welt zu sein. „Hetz mich doch nicht so. Bist du auf der Flucht, oder was?“ Nachdem ich den Glühwein abgestellt hatte, ließ ich mich auf den Baumstumpf neben Lavi plumpsen und atmete tief durch. Schließlich legte ich meine Hände um die Tasse und beobachtete den aufsteigenden Dampf. „Du kannst mich anscheinend nicht leiden. Ich weiß zwar nicht was ich dir getan habe, aber kannst du wenigstens heute so tun als wären wir Freunde?“ Es nervte mich, dass er sich mir gegenüber so unfreundlich und zickig verhielt. „Einfach weil Weihnachten ist. Danach kannst du mich wieder hassen.“ Unsicher wie er reagierte, nahm ich einen großen Schluck Glühwein. Ich hätte ich mir erst Mut antrinken sollen, bevor ich etwas gesagt habe. Dann sah ich mit einem bemüht teilnahmslosen Blick zu Lavi hoch.
Ich sah zufrieden zu wie Rosie sich zu mir her bequemte und sich endlich mit an den Tisch setzte. Kurz war es ziemlich angenehm ruhig und ich führte meine Tasse in meiner Hand zu meinem Mund und nippte an dem heißen Getränk, genoss dabei die Stille wirklich sehr doch dann fing Rosie an wieder zusprechen. Und dann war es noch nicht mal etwas sinnvolles und ich musste mich wirklich bemühen ihr nicht einfach ins Wort zufallen aber ich hörte ihr ruhig zu, während ich ihr dabei in die Augen sah. Rosie schien es wirklich ernst mit dem zu sein was sie da sagte. Ich nahm erst noch einen Schluck von meinem Glühwein, stellte die Tasse wieder ab und begann dann was drauf zu erwidern. "Zuerst soll ich dich nicht leiden können und zum Schluss soll ich dich dann gleich auch noch hassen?" Ich hob meine Augenbraue. "Also Rosie, du kennst mich leider viel zu schlecht und das kommt da her, weil wir noch nicht oft was zusammen unternommen haben, ergibt jawohl auch Sinn." Ich wollte jetzt keine große Ansprache bringen aber ich lass mir doch nicht unterstellen, dass ich wenn hassen würde! "Ich hasse dich nicht aber Freunde sind wird auch nicht, wegen dem eben genannten Grund. Außerdem hasse ich wirklich selten Menschen, sie sind mir meistens nur schlichtweg egal." Ich zuckte mit meinen Schultern und hob meine Tasse dann wieder hoch. "Und wehe du kommst noch mal mit so einem sentimentalen Quatsch an, dann hasse ich dich wirklich."