Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Wie ich es befürchtet hatte konnte Saiyana damit nicht viel anfangen. "Wenn du willst kann ich es dir ja mal zeigen." Aus dem zeigen wurde allerdings erstmal nix, denn Saiyana wollte raus an die frische Luft. "Okey, dann bis später." Auch wenn ich sie nicht wirklich kannte konnte ich mir gut vorstellen wieso sie an die frische Luft wollte. Für einen Wolf muss es ziemlich merkwürdig sein plötzlich in einem Haus zu leben. Noch dazu mit anderen Wesen die man nicht kennt. Für mich war es ja auch ziemlich ungewohnt hier zu sein. Ich meine, Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler und das alles kannte ich ja nur aus Spielen. Ich dachte soeitwas würde nur in irgendwelchen Parallelwelten oder in anderen Dimensionen existieren. Jedenfalls saß ich jetz allein im Zimmer. Ich nahm mir also meinen Laptop und fing an Minecraft zu spielen. Irgendwann kam dann der Moment in dem ich merkte das es ziemlich warm wurde. Doch anstatt aufzustehen und ein Fenster zu öffnen zog ich einfach nur mein Oberteil aus und spielte weiter.
Saiyana lief mit herabhängendem Schweif und Ohren in ihr Zimmer und holte ihre Sachen fürs Bad und ihre Schuluniform. Das sie sehr müde war konnte man ihr deutlich ansehen. Sie wusste nicht genau ob es schon zu früh war, sie anzuziehen, aber sie wollte nicht nochmal nach dem Essen schnell sich umziehen müssen oder so, also nahm sie sie mit und ging in Richtung Bad. Sie lächelte Lisanna nur freundlich an und wusste nicht einmal, ob sie sie überhaupt bemerkt hatte. Außerdem war Sai jetzt sowieso noch viel zu müde um zu reden.
Als Saiyana rein kam schreckte ich hoch und schaute sie erschrocken an. Als sie mir nur zulächelte und wieder verschwand schaute ich wieder auf meinen Laptop. 'Du bist gestorben' stand auf dem Bilschirm. Ich war wohl beim zocken eingeschlafen. Gähnend beendete ich das Spiel, schaltete meinen Laptop aus und stand auf. Erst jetzt fiel mir wieder auf das ich mein Oberteil ausgezogen hatte. "Mist, schon wieder oben ohne eingeschlafen. Hoffentlich erkälte ich mich nicht wieder." murmelte ich leise vor mich hin während ich zum Schrank lief und mir neue Unterwäsche und meine Schuluniform rauskramte. Nachdem ich mich umgezogen hatte machte ich mich auf den Weg zum Speisesaal.
Ich hatte sie durch die Stadt bis zum Waisenhaus getragen, doch die Treppen konnte sie schön alleine hochgehen. Als wir nun endlich an ihrem Zimmer angekommen Wagen stellte ich unsere Taschen beiseite und lächelte sie erschöpft an. Da hatten wir doch glatt einen ganzen Tag zusammen verbracht! Ich bin glücklich und ich denke das brachte ich auch gerade gut zum Ausdruck. Ich würde mich heute noch um die Geschenke kümmern müssen. "Da wären wir. Was ein anstrengender Tag!" meinte ich und streckte mich. Anschließend lächelte ich sie leicht an. "Das sollten wir öfters machen!"
Es dauerte eine ganze Stunde bis wir endlich am Waisenhaus ankamen. Im Trppenhaus musste Shiki mich dann wieder absetzen. Verständlich. Wer außer Hulk könnte bitte ein Mädchen das schwerer ist als man selbst eine Stund lang tragen und dann auch noch die Treppe hochtragen? Nur sehr wenige. Als wir dann endlich vor meinem Zimmer standen lächelte Shiki mich an. Er sah etwas erschöpft aus. Er meinte dann auch das das ein anstrengender Tag gewesen sei. "Tut mir leid. Wenn ich nicht so tollpatschig wäre, wäre es nicht so anstrengend gewesen." entschuldigte ich mich bei Shiki. Innerlich freute ich mich natürlich das er mich getragen hatte. Immerhin konnte ich ihm deshalb so nah sein wie noch nie. Als er dann allerdings meinte das wir das mal öfters machen sollten freute ich mich das es ihm gefallen hatte.
"Was machst du gleich noch so?" fragte ich der Höflichkeit halber. Dabei fiel mein Blick auf unsere Einkaufstaschen und mir fiel ein, dass ich ja noch etwas für sie hatte. Aber das kann noch warten. "Nun, ich sollte mich dann bald noch auf den Weg machen. Ich habe noch Dinge zu zaubern!" ich grinste schräg dabei. Ich wusste nicht wirklich wie, aber vielleicht helfen mir ja meine alten Magiebücher, die ich hierhin mit geschleppt hatte. "Wenn du noch etwas brauchst, sag Bescheid, ja?" Ich dachte dabei an ihren Fuß. Es schien ihr zwar schon besser zu gehen, aber man konnte ja nie wissen. "Achja! Soll ich dir meine Nummer geben? Für den Notfall?" ich hatte kaum zuende gefragt, da kramte ich auch schon in meiner Hosentasche nach meinem Handy.
Shiki fragte mich was ich jetzt noch so machen würde. Ob er jetzt nur aus Höflichkeit fragte oder ob es ihn wirklich interessierte wusste ich allerdings nicht. Er meinte das er jetzt noch ein paar Dinge zaubern würde. Natürlich konnte ich mir nicht so richtig vorstellen was er damit meinte. "Ich weiß nicht." antwortete ich auf seine Frage. "Wahrscheinlich werd ich jetzt noch etwas zocken bevor ich schlafen gehe." fügte ich noch hinzu. Schon bei seinem nächsten Satz merkte ich der er sich wirklich Sorgen um mich zu machen schien. Er meinte ich solle ihm bescheid sagen wenn ich etwas brauche. er bot mir sogar an mir seine Handynummer zu geben. Dumm nur das ihm das nichts bringt. "Tut mir leid aber deine Handynummer bringt mir nix. Ich hab leider kein Handy." Das ich kein Handy hatte weil ich zu viel Geld für Spiele, Mangas, Animes und Konsolen ausgebe wollte ich ihm natürlich nicht sagen. "Aber ich hätte Skype. Falls du auch Skype hast." schlug ich ihm vor. "Und falls irgendwas is wenn du, ich oder wir beide offline sind dann lasse ich dich mit einer kleinen Explosion wissen wenn ich dich brauche." Letzteres wäre mir natürlich lieber gewesen, da es mir zimlich peinlich währe ihm meinen Skype-Namen zu sagen.
Etwas ernüchtert ließ ich mein Handy wieder in meine Tasche gleiten. "Mit Skype kann ich leider nicht dienen..." meinte ich dazu und lächelte sie dann lieb an. "Kein Problem, das machen wir schon irgendwie." Als ich sie so vor mir sah fiel es mir wieder ein. "Achja! Ich hab ja noch was für dich." meinte ich und holte den grün-weißen Strickschal von vorhin wieder raus. Anstatt ihn ihr einfach zu geben legte ich ihn ihr selbst um und grinste dabei. "Wie ein Goldhamster im Nest!" Einfach goldig. Ich musste herzhaft lachen so sehr sprudelte mein Herz gerade über vor Freude. Ich hatte die Enden des Schals noch in meinen Händen und lächelte sie dann sanft an. Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, zog ich sacht an den Schalenden und zog sie somit näher zu mir. Jeden Zentimeter den sie mir näher kam, schien mein Herz lauter zu schlagen. Dann hielt ich die Luft irgendwie automatisch an und drückte sanft meine Lippen auf ihre. Nicht nur mein Atem stoppte, alles wurde auf einmal still. Nicht, dass es vorher lauter gewesen wäre. Erst als ich ihren Atem spürte taute meine Welt wieder auf und nach dieser gefühlten Ewigkeit ließ ich von ihr ab. Anstatt von ihr zu weichen wich ich aber nur ein paar Zentimeter zurück und lächelte sie sanft an. "Frohe Weihnachten, Zimtsternchen." sagte ich schon fast flüsternd zu ihr. Erst dann wich ich von ihr und ging Richtung Treppenhaus. Bevor ich aus ihrem Blickfeld verschwand drehte ich mich noch einmal um und lächelte ihr nach.
Das Shiki mir jetzt schon etwas schenken würde damit hatte ich nicht gerechnet. Und auch damit was er mir schenkte hatte ich nicht gerechnet. Obwohl ich es mir eigentlich hätte denken können als er diesen grünen Schal auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte. Wer außer mir würde schon einen grünen Schal tragen? Allerdings überreichte Shiki mir den Schal nich einfach. Nein. Er legte ihn mir um und meinte ich würde damit aussehen wie ein Goldhamster im Nest. Wie das nun zu verstehen war wusste ich nun nicht genau. Das was als nächstes kam überraschte mich noch mal als das Geschenk. Und ich hatte auch noch weniger damit gerechnet. Shiki zog mich am Schal zu sich und küsste mich. Zuerst war ich einfach nur erschrocken. Wer rechnet schon mit sowas. Dann aber erwiderte ich seinen Kuss und Schlange meine Arme leicht um ihn. Ich war gerade das mit Abstand glücklichste Mädchen der Insel. Nach einer Weile lösten sich unsere Lippen wieder voneinander und wir standen dich beisammen und schauten uns an. Leise, fast schon flüsternd, wünschte er mir frohe Weihnachten. "Frohe Weihnachten, Pandabärchen." entgegnete ich ihm ebenso leise und gab ihm noch ein Küsschen auf die Wange. Nachdem Shiki dann gegangen war ging ichnin mein Zimmer, zog mich einfach nur aus und legte mich in Unterwäsche schlafen.
Ich wachte am nächsten Morgen für meine Verhältnisse schon recht zeitig auf. Normalerweise schlafe ich an freien Tagen ja immer bis Mittag. Nur heute war es anders. Kein Wunder, schließlich war heute Weihnachten und ich würde Shiki heute sein Geschenk überreichen. Beim Gedanken an ihn erinnerte ich mich sofort an den Moment bevor ich ins Bett gegangen war. Hatte er mich wirklich geküsst? Oder hatte ich das nur getäumt? Naja, ich würde es heute ja meken. Oder doch nicht? Egal, hauptsache ich kann ihm mein Geschenk überreichen. Ich zog mir schnell etwas an und machte mich sofort auf den Weg zu seinem Zimmer.
