Erinnert ihr euch an diesen Tag? Der Tag, an dem Caiwen zum ersten Mal Mat's neue Bude zu Gesicht bekam?
Ihr habt euch seit dem sicher gefragt, wie dieser Tag weiterging ...
P.S.: Die Genehmigung für den Zeitpunkt wurde von der Administration erteilt.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Es wirkte, als ob es Matheo amüsierte, dass nicht mal ich mich mehr an meine eigenen Worte erinnerte. Naja, es waren ja mehrere Momente vergangen. Als ich mich zu ihm hinlegte, war es ein Gefühl der Geborgenheit. Ich fühlte mich wohl, aber dennoch etwas unsicher, ob ich richtig reagiert hatte. Das Alles war ziemlich verwirrend und Neuland für mich. Sollte ich lieber aufstehen und gehen? Damit wir nicht wieder übereinander herfallen? Doch seine Hand hinderte mich daran aufzustehen, als er sie auf meinen Bauch legte. Mit der anderen Hand strich er mich durch mein wildes Haar. Erst schien es so, als ob er das Flyer-Thema wieder ansprechen wollte. Doch im nächsten Augenblick begann er mit dem Thema. Er wollte wissen, wie es in Zukunft weiter gehen würde. Wieso fragt er mich das? Ich hatte ja eher erwartet, dass er mir eine Standpauke halten würde und seine Meinung kundtun würde. Ich hätte es akzeptiert und die Sache wäre so gut wie gegessen gewesen. Aber er wollte meine Meinung wissen. "Matheo.. ich.." So konnte ich nicht reden! Ich setzte mich auf, drehte mich zu ihm und legte meine Beine in einen Schneidersitz. "Ich weiß es nicht." sagte ich erst nur, um mir Zeit zu verschaffen um nachzudenken. Doch mein Kopf war immer noch zum Teil leer, als ob er mich ausgesaugt hätte. Wie das klingt... "Was war das Rumgeknutsche für dich? Hat es eine Bedeutung?" fragte ich und versuchte den Spieß umzudrehen um von ihm etwas rauszukitzeln. Eigentlich war ich eher die, die alleine rumrennt. Ein Werwolf eben. Kontaktfreudig und immer auf der Suche nach Freunden, jedoch hatte ich nie jemanden gehabt, der oder die mir etwas bedeutete. Das war früher so gewesen. Es war besser wenn ich mich von den anderen fern hielt. Aber hier war alles anders. Hier war alles neu auf Isola. Ich awr nicht allein, ich bin nichts besonderes mehr. "Das könnte alles recht kompliziert werden." Wahrscheinlich war es das schon längst. Ich war mir unsicher, was ich für Matheo empfand. Ob es wirklich Liebe ist oder einfach nur... Lust? Egal wie die Geschichte enden würde, ich wollte Matheo nicht verlieren. Zwar hab ich mich schon oft über ihn geärgert, aber er war mir mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen. Ob ich ihm das sagen sollte? Oder ob das dann Falsch rüber kommen würde? Oder ob es ihm zu wenig war? Ich war kurz vor dem durchdrehen, weil ich im Kampf mit mir selber war. Ich wusste nicht was sagen. Ich stand auf, stand einfach auf und ging wieder in die Küche um mir ein Schluck Wasser zu holen und überlegte kurz, ob ich nicht einfach gehen sollte. Keine weiteren komplizierten blöde Worte. Abrupt steuerte ich zur Haustür und öffnete diese. Ich drehte mich zu Matheo um und schaute ihn an. "Matheo.. vergessen wir das einfach. " sprach ich in leiser unsicherer Stimme, zögerte kurz und trat dann aus der Tür um sie hinter mir zu schließen. "Oh Gott, was hab ich getan?" Niemals könnte ich das vergessen, das hat man bestimmt an meinem unsicheren, verwirrten Blick gesehen. Doch ich konnte nur schwer über sowas reden. Warum konnten wir das nicht einfach genießen? Einfach so? Just for fun? Nein, man muss wieder darüber reden und es noch komplizierter machen. Ach Mat... Ich blieb noch einen Moment an der Türe stehen, atmete tief durch - Matheo's Duft... Anschließend verließ ich das Grundstück. Ich hastete die Treppen runter und lief schnell den Weg entlang. Nachdem ich die Träne weggewischt hatte, rannte ich nur noch um so schnell wie möglich zurück zum Waisenhaus zu gelangen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Und dann war der Raum plötzlich still. Erst das Stottern von Caiwen brachte wieder Regung in die starre Atmosphäre. Ihre erste Reaktion sagte mehr als tausend Worte dazu in der Lage waren. Seine Züge glichen sich ihren an. Dann wurden sie ernster, als er seinen Namen hörte. Sind wir also schon mal zu zweit, dachte er sich zu Caiwens Geständnis der Unwissenheit. Obwohl sie grundsätzlich nichts Negatives gesagt hatte, hielt eine unglaubliche Ernüchterung Einzug. Gleichzeitig mahnte sich der Dämon. Was hatte er denn erwartet? Genau konnte er das nicht sagen. Selbst im Nachhinein wusste er nicht, was er von ihr hatte hören wollen. Fast schon trostlos klang seine Stimme, als er auf Caiwens Fragen antwortete: „Ich weiß es auch nicht.“ Es war mehr seine Resignation, die ihn in diesem Moment antrieb. Die Zahnräder ratterten bereits fröhlich vor sich hin. Sie müsste gar nichts mehr sagen. Aber sie tat es trotzdem. Auch das nächste, was aus ihrem Mund kam, konnte er nur wiederholen, wenn er denn den Mund aufgemacht hätte. Stattdessen sah man ihn just nicken. Stimmt schon, klang es nur in seinem Kopf. Wieder mahnte er sich. Er sprach zu sich, das Thema zu oberflächlich und blauäugig betrachtet zu haben. Andererseits hatte er diese Frage nicht zum ersten Mal gefragt. Das einzig Neue an der Geschichte war, dass die Füße seiner Worte auf einem anderen Teppich gestanden hatten. Den hatte aber Caiwen schnurstracks entrissen und seine Aussage ins Wanken gebracht. Plötzlich fanden sich die Worte auf bekanntem, kaltem Untergrund. Am Ende waren sie dasselbe wie ihre Vorgänger. Sie hatten denselben Zweck. Sie umzukleiden, war eine dumme Idee des Dämons gewesen – eindeutig. Vermutlich hatte Caiwen Recht und das Beste war es, das eben Gesagte und Geschehene zu vergessen; so wie damals im Bambuswald sollte es sein. Danach musste sich auch keiner einen Kopf machen. Caiwen hatte derweil die Couch verlassen und suchte erneut nach Wasser für die Kehle. Ob die Sprachlosigkeit ihre Kehle ausgetrocknet hatte? Es floss alles zueinander und mündete in dieser unerträglichen Atmosphäre, die sowohl von dem Mädchen als auch von dem Jungen ausging. „Besser ist’s.“ Sein Blick folgte ihr bis zur Haustür, hinter welcher sie verschwand. Danach war es wieder ruhig im Haus. Ihre Schritte waren nur kurz zu hören, danach verstummte auch dieses Geräusch.
Der Rotschopf wandte sich von der Tür ab und sank tiefer in das Polster. Sein Blick hing an der gläsernen Wand vor sich. Der Park schien leblos. Der Abend läutete. Mathéo atmete tief ein, ehe sich seine Schlüsse überschlugen. Er konnte nicht behaupten, gezielt etwas anderes vorgehabt zu haben. Bevor er seine Frage gestellt hatte, die er schon so oft gestellt hatte, war da ein fremdes Gefühl gewesen, was seine Worte ungenutzt erscheinen ließ. Im Nachhinein fühlten sie sich aber gar nicht mehr fremd an. Caiwen hatte sie entzaubert. Es war wie früher, wenn er mit einem Mädchen herumgemacht hatte. Mit ein paar scheinheiligen Worten hatte er sie weiter angeregt. Es waren Selbstläufer. Caiwen war wohl die erste, die nicht drauf angesprungen war. Er lachte kurz auf. Halb klang es nach einem Seufzer. Warum hab‘ ich mir auch einen Kopf gemacht. Totaler Unsinn. Die Welt verändert sich nicht. Sie ist immer noch die alte. Alles ist gleich – besonders ich. Tatsache: Es gab einen Moment, wo der Dämon glaubte, auf eine Beziehung hinzusteuern. Dabei lag es doch auf der Hand, dass er für so was nicht gemacht war. Das war er einfach nicht. Zum Glück hatte die Situation ein glimpfliches Ende gefunden. Wobei, eigentlich hätte er mehr rausschlagen müssen, bevor sie abhauen konnte. Idiot, schellte er sich. Ein Grinsen konnte er nicht verkneifen. Es sah gequält aus, vollkommen unnatürlich. Die Füße gehörten erst mal auf den flachen Tisch vor der Couch. Der Fernseher wurde per Fernbedienung eingeschalten. Wird Zeit, dass ich mich wieder auf die alten Traditionen berufe, dachte er sich, schelmisch grinsend. Nun sah es wieder echt aus. Der alte Tristam war zurückgekehrt.