Vergeblich versuchte Faiza ihm das Kissen ans Gesicht zu drücken, doch dieser schien es geschickt zu packen und es neben sich zu legen. So locker, als wäre nichts. Wie schaffte er sowas nur? Wieder wurde Faiza von seinen Augen abgelenkt und konnte einfach nicht wegsehen. Dabei lief sie etwas rot an und musste sich auf die Unterlippe beißen. Und so hatte sie es auch gar nicht bemerkt, wie seine Hand langsam auf Wanderschaft ging. Erschrocken schnappte sie dann nach Luft, als sie bemerkte was er da eigentlich vorhatte. Sofort hielt sie sich mit ihrer Hand den Mund zu um keine Laute von sich zu geben. Die andere krallte sich in den Bettlaken. Und schon wieder ging einen Schritt weiter, indem er sich ihrem Ohr näherte und ganz zart hineinbeißte. Dieses Mal musste sie sich sogar schon auf den Finger beißen. Sie wollte nicht weich werden. Sie wollte nicht zeigen, wie sehr sie ihn begehrte. Sie musste dieses Mal hart und kalt bleiben. Also versuchte sie einfach ihn zu ignorieren - das, was die Männerwürde am meisten verletzte.

Also machte Faiza einfach ihre Augen zu und versucht an das Unattraktivste auf der ganzen Welt zu denken. Hmm.. abgehackte Köpfe. Eine menge Blut. Viele tote Wesen. Blut. Rot. Augen. Kur- VERDAMMT! Faiza's Biss wurde stärker, bis sie irgendwann Blut schmecken konnte. Na toll, jetzt hatte sie sich auch noch die Lippe oder den Finger auf gebissen. Irgendwie musste sie sich aus dieser Sackgasse zurückziehen. Aber wie?

Der Blonde hatte genau im Blick wie sie reagierte. Sie versuchte ja, ihn keines Blickes zu würdigen und versuchte keinen laut von sich zu geben, aber irgendwie scheiterte beides. Okay, sie biss sich schon auf ihren eigenen Finger. War ihr es so wichtig zuzugeben das es ihr gefiel? Jeder normale Mann hätte bei sowas die Lust verloren. Wenn die Dame keinerlei Reaktion zeigt, nicht agiert. Aber für Kurya fing das Spiel doch erst jetzt an. Sie forderte ihn herraus. Sie wollte beweißen das sie stärker war. Der Kenichi würde ihr das Gegenteil beweißen. Oder es zumindist versuchen. Er verlor nur sehr sehr ungern..

Seine Rechte Hand streichelte weiterhin sanft die Innenseite ihrer Oberschenkel, ganz zärtlich. Er wollte es ja nicht übertreiben. Jedenfalls nicht sofort. Langsam anfangen, sie umso länger damit "foltern". Das war sein Plan. Als sie die Augen schloß und immer weiter auf ihren Finger biss, versenkte der Dämon ganz sanft seine Zähne in ihren Hals. Nicht wie ein Vampire der das Blut will, sondern ganz schwach wie jemand der die Aufmerksamkeit haben möchte. Aber es dauerte nicht lange an, da entfernte er sich wieder von ihrem Hals. Jedenfalls um ein sehr kleines Stücken. Nagut, im Prinzip lag sein Kopf unverändert an der selben Stelle, er biss einfach nur nicht mehr. Jedoch musste sie sehr deutlich seinen Atem an ihrer Haut spüren können. Aber dennoch blieb jede Reaktion aus. Was sollte er denn noch machen? Musste er etwa noch weiter gehen? Selbst wenn, er würde es tun. Langsam näherte sich sein Gesicht wieder ihrem Hals. Es musste sich schon eine Gänsehaut auf ihrem hals bilden als sein warmer Atem daran hauchte. Und nun näherte er sich der Stelle wo er eben hinein gebissen hatte. Seine Zähne hatten ja eine schwache Spur hinterlassen gehabt. Diesesmal aber legte er sanft seine Lippen auf diese Stelle und verpasste ihrem Hals einen Kuss. Die freie Hand, mit der er eben noch ihre Wange gestreichelt hatte, legte er nun über ihre Augen. Er machte es nun vollkommen Dunkel für sie. Nachdem er ihr das Licht genommen hatte, begann der Dämon mehr und mehr Küsse auf ihrem Hals zu platzieren, während seine andere Hand nach wie vor ihre Tätigkeit durchführte.

Was sollte das werden? Innerlich beschimpfte die Dämonin ihr Gegenüber auf die übelste Weise. Schließlich musste sie doch von ihrem Finger ablassen, da dieser schon vor Schmerz pochte. Immer wieder versuchte sie den Dämon von sich zu drücken, doch dieser liebkoste ihren Hals so, dass es ihr ziemlich schwer fiel. Irgendwann entwich ihr sogar sein Name von den Lippen. Mit der Hand, die sich soeben noch im Bettlaken eingekrallt hatte, packte sie ihn an den Haaren und zog leicht daran. Zwar nicht fest, aber auch nicht sanft. Sie fühlte sich hilflos. Sie musste etwas tun. Und gerade als sie ihre Augen öffnen wollte, um diesen finster anzusehen, machte er es auch schon dunkel für sie. Oh nein! Das ist gefährlich!

Doch egal wie sehr sie sich dagegen sträubte, sie musste sich eingestehen, dass es ihr gefiel. Irgendwann gab sie sich geschlagen und löste ihre Hand aus seinen Haaren. Dann hauchte sie noch einmal seinen Namen und legte ihre Arme um seinen Hals. Oh man, hätte man sowas ahnen können? Sie hätte gedacht, das würde ein kurzer One-Night-Stand werden und tada - siehe da - die Beiden liegen schon zum dritten Mal zusammen im Bett. Ach was solls.. das hier und jetzt genießen Faiza. Scheiß drauf.

Plötzlich spürte der Dämon, wie sie an seinen Haaren zog. Zwar nicht unbedingt fest, aber auch nicht unbedingt sanft. Sie hauchte seinen Namen, aber der Blonde ließ sich von nichts beirren. Er machte weiter und weiter. Liebkoste weiterhin ihren Hals. Irgendwann dann spürte er, wie sie sich ihm doch hingab, ihre Arme um seinen Hals legte und nocheimal seinen Namen hauchte. Er löste sich von ihrem Hals und blickte ihr in die Augen. "Faizaa~", hauchte er, so wie sie eben seinen Namen gesagt hatte, hinaus. Und als er fertig damit war, ihren Namen zu hauchen, legte er seine Lippen auf die ihren.

Wie lange dieser Kuss dann doch wieder andauerte, war nicht geklärt, aber er war schön. Konnte man das so sagen? Schön? Er wusste es nicht. Aber es gefiel ihm. Dennoch strich seine Hand sanft über die Innenseite ihrer Unterschenkel, während die andere sich nun an ihrem Hinterkopf platziert hatte.

Wie er ihren Namen aussprach war ein Traum. Es ließ ihr Herz heftiger schlagen, auch wenn sie sich das selber nicht eingestehen wollte. Aber wieso? War das Liebe? Wohl kaum. Die Beiden kannten sich nicht besonders lange. Es war reines Interesse. Oder? Faiza war durcheinander. Sie war noch nie richtig verliebt gewesen. Also konnte es keine Liebe sein, wenn dann würde sie es noch früh genug erkennen. Es war ihr egal. Zumindest versuchte sie sich das einzureden. Also erwiderte sie seinen Kuss gierig und drückte ihn näher an sich heran. Trotzdem fragte sie sich dabei, wie es zwischen den Beiden weitergehen sollte. Sollten die Zwei einfach so weiter miteinander rummachen bis sich ihre Wege trennen würden oder sollte das jetzt von Dauer sein? Eine Art Freundschaft +? Was für eine absurde Vorstellung. Aber sie konnte sich dagegen nicht wehren. Diese Anspannung zwischen den Beiden hatte sie schon um den Finger gewickelt. Sobald sich ihre Blicke trafen, würde sie am liebsten über ihn herfallen. Sie würde einen Weg finden müssen um dies zu kontrollieren.

Ihr Kuss dauerte eine Ewigkeit und sie musste sich von ihm lösen um nach Luft zu schnappen. Ihre Gedanken waren total vernebelt und benommen sah sie zu ihm hoch, während sich seine Hand in ihrem Haar vergrub. Jetzt war es zu spät um ihn von sich weg zu stoßen. Sie würde sicherlich keinen geraden Gedanken mehr zusammenbringen. Das stand definitiv fest. Verzweifelt versuchte sie etwas zu sagen, doch aus ihrem Mund kam kein Ton heraus. Verdammt! Was machte er nur mit ihr?

Die Weißhaarige löste sich von seinen Lippen, da öffnete er auch seine Augen. Sofort trafen sich wieder die Blicke der beiden. Lächelnd sah er zu ihr, wieder schien ihr schimmernde Blutrot mit dem seinen zu veschmelzen. Bevor noch lange dieser Moment anhalten konnte, versiegelte er erneut ihre Lippen mit den seinen.

Sanft streichelte er ihre Wange während er nach wie vor diesen Kuss wieder in die länge zog. Aber irgendwann war es dann doch genug. Langsam löste er sich von ihren Lippen und wanderte weiter nach unten, über ihren Hals zu den Brüsten, hinab über ihren Bauch...


( Zeitsprung, nächster Morgen )


Die Sonnenstrahlen fielen durch die Fensterscheiben in das Zimmer hinein, direkt auf das Bett wo eine Weißhaarige Dämon lag. Aber nicht nur sie lag da, auch ein blonder Dämon lag neben ihr. Wie es aussah, schliefen beide, dabei stand die Sonne hoch oben am Firnament.

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Irgendwas kitzelte an ihrer Nase. Verdammt, was war das? Es sollte weg gehen! Sie wollte in Ruhe schlafen und sich ausruhen. Immer wieder rümpfte die Weißhaarige ihre Nase, doch dieses Ding vor ihrer Nase wollte einfach nicht verschwinden. Widerwillig und verschlafen öffnete Faiza ihre Augen. Doch so müde war sie auf einmal gar nicht mehr, denn dieses Ding vor ihrer Nase war eine von Kuryas Haarsträhnen. Er schien sich im Schlaf an sie gekuschelt zu haben.. oder träumte sie noch? Um sicher zu gehen wollte sie sich in den Arm zwicken, doch Kuryas Griff um sie war zu fest. Einerseits nervte das die Dämonin, doch andererseits musste sie irgendwie lächeln und hauchte ihm einen Kuss aufs Haar. Erschrocken, über das was sie soeben getan hatte, entfernte sie ihren Kopf einige Zentimeter von seinem, eben so weit wie es sein Griff zuließ.

Ich schlafe wohl immer noch. Verschlafen gähnte sie und versuchte erneut einzuschlafen. Doch nun war es wieder zu hell für Faiza. Sie konnte nur einschlafen wenn es dunkel war. Ärgerlich. Also nutzte sie die Zeit und dachte mit geschlossenen Augen an die gestrige Nacht. Ja.. so würde sie vielleicht einschlafen und diese Stunden nochmal in ihrem Kopf erleben können. Einen Versuch wars wert.

Wie in trance drehte der Blonde Kenichi sich nur immer wieder mit dem Kopf von einer Seite auf die andere. Egal was er tat, sein Kopf war immer auf etwas äußert weichem und bequemen. Und irgendwie auch vertrautem. Plötzlich schlug er die Augen auf und da erkannte er es. Natürlich lag sein Kopf bequem. Er hatte es sich im halbschlaf wohl auf ihren Brüsten gemütlich gemacht. War echt bequem..

Verschlafen hob er den Kopf hoch und lockerte den Griff um den Körper der Dämonin. Gerade als er ihr einen Guten Morgen wünschen wollte und er schon den Mund öffnete, krächzte er nur heißer. Okay, es fehlte Speichel! Was hatte er die Nacht denn nur gemacht...?

Als der Kenichi langsam aufzuwachen schien, kicherte die Weißhaarige leise. Ihr Brustkorb hob und senkte sich dabei und das schien den Dämon noch umso mehr aufzuwecken. Zwar schmerzten ihre Gelenke ein wenig, da sie die ganze Nacht lang so da gelegen war, aber das war es ihr wert. Faiza hielt sich schon eine Hand vor den Mund, um nicht jeden Moment los zu lachen. Aber als er dann den Mund öffnete und nur ein mickriges Krächzen raus kam, prustete die Dämonin und lachte los. "Vielleicht solltest du was trinken", witzelte sie dann, nachdem sie nach Luft geschnappt hatte und stand langsam auf. Noch immer lachte sie leise in sich hinein.

Faiza schlüpfte in ihre Anziehsachen und streckte sich dann. Ja, alles tat weh und war steif. Eine Massage wäre jetzt himmlisch. Ob sie Kurya nach einer fragen sollte? Ach papalap, sie würde schon irgendwie klar kommen. Dann sah die Dämonin aus dem Fenster. Neue Aufträge warteten auf sie und was tat sie? Vertrieb sich die Zeit mit irgendeinem daher gelaufenen Typen. Wie untypisch für sie. Trotzdem zuckte Faiza nur mit den Schultern und sah zu Kurya. Er war ja ganz nett .. irgendwie. Also von daher - was solls? Noch hatte sie Geld übrig und würde erst einen neuen Auftrag annehmen müssen, sobald es knapp werden würde. Erneut streckte die Weißhaarige sich, wobei ein paar Knochen unbarmherzig knacksten.