Wald hier, Ast da, Baum überall. Warum zum Teufel war er eigentlich hier gelandet? Der Blauhaarige konnte sich nicht erinnern welcher idiotische Esel ihn heute morgen geritten hatte, als er sich entschlossen hatte diesen "Ausflug" in den Wald zu machen. Nahrungshaltige Beute oder sonst irgendwelches potentielles Gemüse gab es hier wohl sowieso keins, so dicht und ungeheuer dunkel wie der Wald hier war. Es war nicht so, dass er sich fürchtete, im Gegenteil, um ehrlich zu sein fühlte sich der Dämon in einer dunklen Umgebung ziemlich wohl. Dennoch war das hier nicht wirklich ein Ort, an welchem er gern Urlaub machen würde - zu der Dunkelheit roch es leider noch ziemlich stark und da es wohl kürzlich geregnet haben musste, waren Bäume und Boden des Waldes ziemlich feucht und alles andere als bequem zu betreten. Alles in allem ein relativ schlechtes Gesamtpaket für einen fröhlichen Ausflug, wenn sich nicht bald etwas tun würde, dann würde er wohl oder übel wieder umkehren und sich die Beschäftigung anderswo suchen als hier in diesem unfreundlichen Plätzchen.

Langsam schritt der Lewis durch das Gestrüpp und hatte seine Lauscher weit geöffnet um jedes kleinste Geräusch wahrnehmen zu können. Schliesslich hoffte er nach wie vor auf irgendein Geschehen des Schicksals, dass der Besuch hier doch noch irgendwie spannend werden könnte. Und so kam es auch dazu, dass Zachary augenblicklich zusammen zuckte als in unmittelbarer Nähe irgendein Gegenstand - wahrscheinlich ein kleines Ästchen - auseinander brach und dies mit Sicherheit nicht weil es von einem Baum gefallen war, sondern weil jemand drauf gestanden war. Jemand ist da, dachte der Dämonenjunge für sich und blieb augenblicklich stehen. Mit einem prüfenden Blick schaute er in seiner Umgebung umher, konnte aber auf Anhieb niemanden entdecken. Ob er vielleicht gesehen wurde? Stillschweigend wartete der Lewis auf irgendeine weitere Reaktion oder eine weitere Bewegung aus der gleichen Richtung..

(Im Moment ist sie ja ihre dunkle Seite, welche wie unten gezeigt aussieht, und jammert über Mitsuki, also ihrer guten undämonischen Seite xD)

Spoiler:

Voller Wut durchstreifte ich den Bambuswald in 10 Metern Höhe von Stamm zu Stamm. Ich hatte Lust irgendein Tier zu jagen und es in tausend Stücke zu zerreissen. Oder am besten einen Menschen, der mir Nahe lag. Aber so jemanden fand ich bestimmt nicht in einem grünen Wald.
Sie war kurz davor mich zu versiegeln. Für immer in einen Körper, der auch mir gehörte! Leblos würde ich vor mich hingameln.. zusehen wie sie ihr glückliches Leben lebte. Ohne Dämonenseite. Sie war sich gegenüber mir verpflichtet! Sie musste mich rauslassen! Sonst war sie kein richtiger Dämon! Es lag in unserem Clan uns mit unserer menschlichen Seite zu verbünden. Doch was tat sie? Sie wollte mich nicht! Sie wollte nicht bösartig sein! Sie wollte nicht die Dämonengöttin sein. Ausserdem wollte sie nicht erfahren, wer wirklich ihre Eltern getötet hatte. Ich wusste es. Doch ich dachte bestimmt nicht daran; ich würde auf einen Moment warten, in dem sie am Boden rumkauerte und um Gnade flehte. Ich würde es ihr bestimmt nicht so leicht machen.
Mit diesen Gedanken schwang ich mich immer weiter mit meinem langen Dämonenschwert durch die Geäste, bis ich eine gutriechende Beute ausmachen konnte. Es war ein bekannter Geruch.. Sofort hielt ich inne und sprang mit einem Satz auf den feuchten Waldboden. Mit geduckter Haltung verengte ich meine Augen zu Schlitzen und begutachtete meine Umgebung. Woher kam der Geruch? Wer wollte sterben?
Meine Augen funkelten rot auf und ich wusste sofort, wohin ich schreiten musste. Mit gezielten Schritten lief ich einen schmalen Weg entlang und trat dann aus einem gleichgrossen Gebüsch hinaus. Direkt vor mir erschien ein schwarzhaariger junger Mann, der sich entweder verlaufen hatte oder wirklich sterben wollte. Ohne ein Wort zu verlieren, begann ich zu Grinsen und rannte mit Höchstgeschwindigkeit auf ihn zu, mit der knochigen Hand nach vorne bis ich seinen Hals spüren konnte und diesen gegen einen dicken Bambusstamm drückte. "Kann ich dich essen?", sagte ich in einem gefährlichen und doch recht verspielten Ton und hob mein Dämonenschwert, das geisterhaft von einer violetten Substanz umhüllt wurde.

Instinktiv war Zac stehen geblieben, als er das fremde Geräusch wahrgenommen hatte. Natürlich hätte es auch ein Tier sein können, doch nur nach einem kurzen Verweilen konnte seine «Spürnase» sagen, dass es sich um einen Menschen handeln musste. Was auch immer dieses fremde Geschöpf in seiner Nähe suchte, er musste auf alles gefasst sein. Doch bevor man hier gross Panik schob, drehte sich der Dämonenjunge um die halbe Achse und suchte mit seinem Blick die Umgebung hinter sich ab, jedoch anfangs ohne Erfolg. Als er das Geräusch dann nochmals wahrnahm, wurde sein Blick aufmerksamer, gieriger und suchte noch genauer als zuvor, hatte jedoch nach wie vor ziemliche Mühe. Doch irgendwann schien sich das ganze Problem von alleine zu lösen. Mit einem Mal huschte eine Gestalt auf den Dämonen zu, packte seinen Hals und drückte ihn ziemlich unsanft nach hinten. Im ersten Moment realisierte der Blaurhaarige nicht wirklich, was gerade passierte, erst als er einige Sekunden nach dem Moment des Schreckend die Augen öffnen konnte und ein Mädchen mit dunklen Haaren und dunkler Bekleidung vor sich stand, schien er die Situation zu realisieren. Sie drückte ihn jedoch mit voller Kraft gegen den Bambus-Stamm an seinem Rücken und schien nicht einmal im Traum dran zu denken den Lewis loszulassen. Als sie dann auch noch fragte, ob man ihn denn essen könnte, starrte Zac die Fremde mit einem ziemlich entgeisterten Blick an. Dann packte er sie reflexartig am Handgelenk und drückte zu, sodass sich ihr Griff um seinen Hals ziemlich lockerte und sich Zac wieder freier fühlen konnte. Wenn sie ihm gleich so aggressiv daher kam, war es kein wunder, dass er sich versuchte zu wehren. Jedoch hielt er vorerst einfach die Handgelenke seines Gegenübers und warf ihr einen eindringlichen Blick zu. «Von wegen essen. Such dir einen anderen Idioten, der sein Fleisch und Blut hergibt. Was willst du? Ausser mich essen?», fragte der Junge direkt und war nicht abgeneigt noch fester seinen Griff zu drücken, damit sie ihm die Frage beantworten würde, liess ihr doch vorerst noch ein wenig Zeit zur Reaktion, vielleicht war sie ja willig mit ihm zu reden und ihm den überraschenden Angriff logisch zu erklären, mal von der Lust ihn aufzunaschen abgesehen.

Natürlich konnte der junge Mann nicht vorhersehen, dass ich sogleich aus dem Gebüsch heraussprang und ihm an die Kehle wollte. Wie auch? Ich funkelte ihn immernoch herausfordernd an und genoss seinen entgeisterten Blick. Erst als er mich reflexartig am Handgelenk packte, verzog ich die Miene und umschloss mein Dämonenschwert fester. Er hat keine Chance gegen mich!, dachte ich mir und liess seinen ziemlich zarten Hals schliesslich los, um seinen Worten zu lauschen. "Ich will mich ablenken. Mich Vergnügen, du verstehst?", erwiderte ich langsam und machte ein paar Schritte nach hinten. "Wie ich sehe, bist du auch ein Dämon?" Musternd stemmte ich meine freie, knochige Hand in meine Hüfte und drückte mein Schwert in die feuchte Erde. Erst aus dieser Entfernung merkte ich wie charmant er aussah. Ein ziemlich hübscher Dämon. Mein Blick fuhr kurz zu meinen Händen. Merklich anders als ich. Vielleicht hatte er ja auch eine ähnliche Form wie ich es besass? Vielleicht war diese Gestalt die Menschliche. "Was tust du hier? Ich denke nicht picknicken." Wieder huschte ein Grinsen über mein fahles Gesicht und ich liess meine Zähne aufblitzen. Ich spürte den Adrenalin in mir und am liebsten hätte ich ihn geköpft. Einfach, weil mir so danach war. Trotz allem fand ich leider auch, dass er ziemlich hübsch war und es schade wäre, ihn zu töten.
Ich seufzte kurz. Was sollte nur aus mir werden, wenn ich einmal nicht mehr da wäre?