In der Tat wäre es ziemlich seltsam wenn der Clan irgendwelche Entscheidungen, die das Oberhaupt an sich doch sehr was angehen, einfach so fällen würde... doch Shoei interessierte es nicht wirklich was der Clan machte. Würde der Clan Shoei auf die Nerven gehen, würde er es ihnen schon früh genug signalisieren. Der Clan wusste das Shoei so wenig Interesse hat, genau deswegen wussten sie auch das sie einiges über seine Köpfe hinweg entscheiden konnten, auch wenn es ihn betrifft. Auf Aeris Bemerkung hin nickte das Clanoberhaupt nur. Der Winter war die schönste aller Jahreszeiten... diese kälte.. der Schnee und die finstere Dunkelheit des Nachts, wenn alle Lichter aus sind... wahrlich etwas wunderschönes. Shoei bemerkte das sich Aeris, wenn auch sehr langsam, immer mehr an Shoei gewöhnte. Das gefiel dem Direktor... endlich jemand aus dem Clan.. oder allgemein jemand, der Shoei gegenüber keinen Stock im Arsch hatte. Irgendwie war es auch gut, wenn man Respekt hatte... doch durchgehend und zu jeder Zeit und auch obwohl es Shoei nichts ausmacht... das muss nicht sein. Der Direktor will auch mal die Ruhe genießen und das geht nicht wenn man sich ihm gegenüber zurückhält weil er der Rektor ist oder das Oberhaupt eines berüchtigten Clans. Es war schwer zu verstehen... doch Aeris schien es langsam zu verstehen. Shoei drehte sich um und schaute kurz zu Aeris, welcher sich mittlerweile mit seinem Stuhl umgedreht hatte. So langsam wurde es langweilig... Was konnte man nun noch tun? Shoei hörte von Orten an denen es gefährlich sein soll... doch er bezweifelte das irgendein wildes Tier es wagen würde Shoei auch nur nahe zu kommen... Nichts desto trotz würde es nicht Schaden diesen Orten mal einen Besuch abzustatten... "Auf der Insel soll es angeblich paar gefährliche Orte geben... schauen wir uns das mal an...", sagte Shoei und schaute kurz aus dem Fenster Richtung Bambuswald... Er bezweifelte es.. doch es wäre sicher lustig wenn mal was passieren würde...

Aeris lehnte sich so weit wie möglich auf seinen stuhl zurück und entspannte. In so einer Entspannten ruhigen Atmosphäre lies es sich gut schlafen, auch wenn es für Aeris eher nur dafür dient den Tag oder die Nacht um zu bekommen. Nicht als würden es alle Menschen machen, doch die anderen träumen auch und genau das hatte Aeris noch nie. Er weiß nicht wieso oder warum, doch in der Zeit die er schon lebte hatte er nie geträumt. Wenn man so darüber nachdachte war es schon traurig.. Aeris schüttelte leicht den Kopf. Kein Selbstmitleid.. er ist grade erst auf die insel gekommen und muss seine Stimmung nicht gleich versauen. Aeris hatte in seinen Gedanken Shoei fast vergessen, doch seine Worte erinnerten ihn daran das er auch noch da ist. "Gefährliche Orte..sicher bin dabei.." sagte Aeris etwas unsicher mit dem Blick auf Shoei gerichtet. Gefährliche Orte.. als wäre irgend etwas auf dieser Welt gefährlich für das Oberhaupt. Naja zumindest solange Shoei nichts anstellt das Aeris zu seinem Feind machen könnte. Das wäre auch das einzigste was Aeris als gefährlich ansehen könnte. Bei dem Gedanken musste Aeris etwas lächeln und richtete sich schon mal auf. Das aufstehen vom Bürostuhl war schwerer als er dachte, denn er hatte sich wirklich schon in diesen Stuhl verliebt und wollte gar nicht mehr weg. Mit einem etwas traurigen Blick zurück auf seinen Stuhl drehte sich Aeris wieder zu Shoei. "Dann führ mich etwas rum.. Sho-chan" sagte Aeris mit einem etwas eintäuschten ausdruck. Wohin die reise wohl gehen wird? Etwas aufgeregt war Aeris ja schon, doch etwas Gefährliches auf der Insel? Schwer zu glauben...

Als Shoei zum Heimleiter schaute, auch wenn es nur für einige Sekunden war, bemerkte er, bei seinem flüchtigen Blick, das Aeris ziemlich in Gedanken versunken war.. Was er sich wohl dachte? Was solls, es interessierte den Direktor ja sowieso nicht... zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Als Aeris meinte, dass er bei dem Besuch der Gefährlichen Orte sicher dabei wäre, lächelte Shoei kurz... es war eine Sekunde.. nein.. nicht mals, grade mal eine Millisekunde, in der man das Lächeln sehen konnte, was dann aber genau so schnell verschwand wie es auftauchte. Wenigstens einer, den Shoei bis jetzt kennengelernt hatte, der freiwillig und ohne gezwungen zu werden, mit an einen gefährlichen Ort geht. Normalerweise war es immer so das Shoei gar nicht erwähnte, das ein Ort an den er gehen würde, gefährlich sei, doch irgendwie vergaß er es dies zu tun, was jedoch nicht viel ausmachte, wie es schien. Gut zu Wissen das schon mal eines der Mitglieder des Schul-Kollegiums bereit war aus freien Stücken ein gewisses Risiko einzugehen. In Gedanken musste das Clan-Oberhaupt kichern, als er bemerkte das Aeris es ein wenig schwer hatte, aus dem Bürostuhl aufzustehen. Wenn man sich zu lange zu viel entspannt passiert eben sowas... in Momenten wie diesen war man mitunter am verwundbarsten... Als Aeris sich dann schließlich umdrehte, in Gedanken am Stuhl klebend, und zu Shoei schaute, zeigte dieser sofort, ohne den ihm neu gegebenen Spitznamen zu beachten, zu einem kleinen Gebirge, welches man gerade so hinter dem Bambuswald erkennen konnte... wenn man gute Augen hatte. "Dort gehts hin, angeblich soll es sich um ein Verlassenes Ufer handeln...", fing Shoei an zu erklären, während er das Fenster weit öffnete und sich, präzise und im perfekten Gleichgewicht, auf die Fensterbank hockte. Kurz schaute er noch zu Aeris zurück. ""Dort soll es Monster geben oder so etwas in der Art.", beendete Shoei seine kurze Erklärung mit einem Blick zu Aeris. Sofort nachdem er seinen Satz beendet hatte, wurde er plötzlich zu einem Blitz welcher im Himmel verschwand und kurz darauf, von weitem zu sehen, in der Bucht einschlug, von der Shoei vorher erzählt hatte. Shoei hatte gehört, das Aeris sich Teleportieren oder so etwas in der Art drauf hatte, also sollte es eigentlich kein Problem geben, was die Strecken angeht...

Tbc. Verlassenes Ufer

Aeris nahm einfach mal an das Shoei mit seinem Spitznamen zufrieden war und schaute in die Richtung in die er zeigte. Da soll es also hin gehen.. wirklich Gefährlich sieht es ja nicht aus, doch ein verlassenes Ufer hört sich spannend an. Aeris nickte nur das er verstanden hatte und auch einverstanden sei. Dann öffnete Shoei das Fenster weit und Aeris schaute ihn mit einem großem Fragezeichen im Gesicht an. Man könnte zumindest so tun als wäre man Normal und benutzt die Türe, doch das ist Shoei wohl zu Altmodisch? Aeris schwieg trotzdem und schaute Shoei in die Augen als er sich umdrehte. Monster oder so etwas in der Art? Das Einzige Monster was auf dieser Insel ist, ist wahrscheinlich Shoei höchstpersönlich. Bevor Aeris es auch Shoei Mitteilen konnte verschwand dieser in einem blitz und Aeris sah noch wie er irgend wo beim Gebirge einschlug. Aeris stand nur da und schaute Richtung Gebirge. Nach einer gefühlten Ewigkeit die er da stand und überlegte ob er nicht einfch die Tür nehmen sollte.. entschied er sich dagegen. Mit einem etwas langgezogenem Seufzer.. steckte er seine Hände in die Hosentaschen und schloss die Augen. Beim schließen seiner Augen verschwand Aeris und tauche auch gleich neben Shoei auf. Es war wirklich eine Bucht.. genau wie Shoei gesagt hatte. Mit dem Blick zu Shoei gerichtet wartete Aeris auf eine Auffordern oder dergleichen, da er immer noch nicht wusste was sie hier wirklich machen wollten.

Tbc: Verlassenes Ufer

[cf.: Wohnzimmer]

Er würde Fion nicht so schnell gehen lassen, nicht nach acht Jahren in denen sie sich nicht mehr gesehen hatten. Auf dem Weg zum Büro sah er prüfend auf sein Smartphone. Abendessen konnte er auf jeden Fall knicken. Seufzend steckte er das Handy weg.
Was hatte Fion wohl in all der Zeit erlebt? Unwillkürlich musste er an seine eigene Vergangeheit denken. Wenn Fion ihn danach fragen würde, was würde er antworten? ~Allein bei dem Gedanken daran wird mir ganz schlecht...~
Er schüttelte sich wie ein Hund, der das Wasser aus seinem Fell loswerden will und grub die Fingernägel in seine Handfläche, als er seine Hand zur Faust ballte.
Als er im Büro stand, versuchte er die aufkommenden Gedanken so gut es ging beiseite zu schieben und stellte die Sporttasche ab.

cf.: Wohnzimmer

Fion folgte Lethiem mit ein wenig Abstand. Er versuchte den neuen Lethiem mit dem kleinen Em-em zu vergleichen. Er versuchte sich die Zeit vorzustellen in der Lethiem groß geworden war. Die in der sie nicht zusammen gewesen waren. Vielleicht hatte Lethiem Fion vergessen, vielleicht war dieser Lethiem ein ganz anderer.
"Danke.",flüsterte Fion, als Em-em die Tasche in das Büro abstellte. Er kaute auf seiner Unterlippe, während er Lethiem immer noch beobachtete. Die breiten Schultern, die violletten Haare. Er erwischte sich dabei wie die Wärme in ihm hoch kroch. Ohne nachzudenken trat er ganz nahe an Lethiem heran, bis er das Gefühl hatte sie würden sich fast berühren. Es war mehr ein Reflex, als er nach Lethiems Händen suchten, die er streifte. Er kniff die Augen wieder zusammen als er die Wärme spürte und trat einen Schritt zurück.
"Tschuldige. Deine Hände ... du bist nur so ... so warm."
Er hielt sich die Hände vor die Augen und linste vorsichtig hindurch. Ich bin so peinlich und dämlich. Wieso habe ich das getan. Es hat sich fast wie früher angefühlt. Die geborgene Wärme. Der Schutz. Ich sollte damit aufhören. Es ist zu viel Zeit. Zu viel, oder?

Lethiem hatte keine Ahnung ob er bei Fions Berührung wirklich zusammen gezuckt war. Es hatte sich so angefühlt, aber irgendwie war er sich gerade nicht mal mehr sicher ob das hier überhaupt alles wirklich passierte. Er wusste nur, dass ihn dies überraschte und verwirrte. Gerade eben noch hatte Fion ihn nicht einmal angesehen und jetzt kam er Lethiem ohne Vorwarnung so nah, dass er seine Präsenz schon spüren konnte, ohne dass sie sich tatsächlich berührten. Er wusste nicht was er davon halten sollte. Für einen Moment konnte er sein eigenes Herz schlagen hören und er spürte dieses Kribbeln, von dem er wusste, dass er es früher nicht gespürt hatte, wenn die beiden miteinander gespielt hatten, und er wusste, dass er jetzt rot wurde. Er konnte die Hitze in sich aufsteigen spüren.
"Schon okay, Cindy Lou", versuchte er es lässig zu überspielen und hoffte dabei inständig, dass Fion sich noch daran erinnern konnte, wie sie früher zusammen den Film über den Grinch, der Weihnachten stahl angesehen hatten. Er drehte den Kopf und lächelte ihn an. Was war hier bloß los?

Fion lächelte, das Lächeln bei dem seine kleinen Grübchen auf den Wangen erschienen. Fast schon stolz reckte er seine Nase in die Höhe. Der Grinch war schon immer sein Lieblingsweihnachtsfilm gewesen. Früher hatte er den Film mit Lethiem angeschaut, sich an ihn gekuschelt und sich gewünscht ein kleines bisschen Cindy Lou seien zu können. Er hatte irgendwann aufgehört den Film anzuschauen und die Lieder zu hören. Es machte ihn traurig. Es schien wie eine bittere Errinerung an das was er verloren hatte.
"Wo bist du Weihnacht bringt mich heute immer noch zum weinen.", hauchte er und seine Schnurrhaare schien ein wenig zu vibrieren. Leise summte er die Melodie des Liedes und spürte den Hauch von Melancholie der sich in sienen Nacken gesetzt hatte. Fion mochte diesen Film so, da nach all dem schlechten, all dem was dem Grinch passiert war, trotzdem Cindy Lou mehr als nur das grüne Etwas gesehen hatte. Er hatte auch immer gehofft das seine Eltern mehr als das Etwas sehen, das ihn verfolgte. Er wollte auch dieses Happy End, dass er aber bis jetzt nie erreicht hatte. Vielleicht machte nicht nur die Errinerung an Lethiem deshalb diesen Film so besonders sondern auch das Märchen, das Fion selbst irgendwann einmal haben wollte. Aber das Leben ist nicht wie in Büchern, es ist düster. Er hörte auf zu singen, schürtze die Lippen und spürte das Beben seines Körpers. Er schlang die Arme um sich, als habe er Angst sich selbst zu verlieren.

Auf Lethiems Züge trat diese Art von leichtem Lächeln, bei dem man sich nicht entschieden hatte ob man gerade einfach nur glücklich oder aber verdammt traurig war und man das Gefühl hatte, dass man jetzt am liebsten ein paar Tränchen hervordrücken will. Er erinnert sich. ~Etz reiß dich aber mal zusammen!~, scholt sich Lethiem selbst und stellte sich unwillkürlich etwas aufrechter hin. Er fasste sich ein Herz, setzte sein strahlendstes Lächeln auf, drehte sich zu Fion um und fragte die Frage, von der er immer noch nicht wusste, ob er sie überhaupt stellen wollte. Aber wenigstens würde ihn das ablenken... von andern... Dingen... Gefühlen die ihn gerade verwirrten.
"Also... und wie ist es dir so... ergangen?" Sein Lächeln wich einem besorgten, hal-traurigen, fast ängstlichen Gesichtsausdrück. "Ich meine.. es ist lang her... also.. huh... echt lange. Wie lange? Acht Jahre? Und... ich weiß nicht... ich mein du bist ja ganz... guta-groß bist du geworden!" Er kämpfte dagegen an rot zu werden und stammelte irgendetwas vor sich hin, nur um dieser seltsamen Situation zu entkommen. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass er es dadurch nicht unbedingt besser machte. ~Was genau laberst du da eigentlich? Was zur HÖLLE, Lethiem! WAS ZUM-~, aber irgendwie brachte es auch nichts, wenn er sich selbst geistig anschrie. Dies war der seltsamte Abend, den er seit langem durchlebt hatte und irgendwie hatte er nurnoch den Wunsch dieser würde frühestmöglich enden, damit er sich in sein Bett verziehen konnte um das alles zu verdauen.

"Acht Jahre, ja.", hauchte er und versuchte zu lächeln. Acht Jahre, sind eine lange Zeit. Ich weiß nicht, vielleicht sind acht Jahre zu lange? Fion versuchte die kleine Stimme in seinem Kopf zu überhören. Er hatte das Gefühl als wäre sein Kopf viel zu klein, für all die Gedanken die sich momentan darin befanden. Fast befürchtete er das sein Kopf platzen würde, wie ein kleines Kind das sich die Welt nicht richtig erklären konnte. Er fühlte sich neben Lethiem wie ein kleiner alberner Junge.
"Ich - ich war an vielen Orten.", schien das einzige seien zu können, was Fion über seine vergangenen Tage sagen konnte. Er sah sich immer noch im Keller, in der Dunkelheit, als Cuin, verkrochen in einer Ecke. Er hatte viel Zeit mit Träumereien verbracht, in seiner eigenen Welt zu leben. Jetzt, hier zu sein, in einer anderen Welt schien ihn zu überfordern.
"Was ist mit dir?"