Das Waisenhaus ist ein gigantisches Gebäude, das vorallem in der untergehenden Abendsonne sehr einladend wirkt. Links vom Hauptgebäude, in welchem die normalen Zimmer der Jungen und Mädchensind, befindet sich der Neutrakt und hinter dem Hauptgebäude haben die Badehäuser samt Aussenbad ihren Platz gefunden. Der Platz vor dem Waisenhaus ist sehr gross, sogar ein Basketballkorb hat hier noch hingepasst. Im obersten Geschoss des Neutraktes befinden sich die Zimmer der Erzieher! Die Treppe ausserhalb ist lediglich ein Fluchtweg und darf in der Regel auch nur als ein solcher genützt werden.
Misaki verdrehte nur einmal kurz die Augen als sie die Wörter "Wächterin von Sachsen" vernahm. Im ernst, wie zur Hölle kam er jetzt darauf das sie die Wächterin von diesem Sachsen war? Sie sagte doch lediglich, dass sie dort herkam. Also echt, manchmal sollte er besser aufpassen was er sagt, besonders anderen gegenüber. Das diese Geste selbstverständlich auf keinen Widerspruch traf, war der Blondine schon irgendwie klar gewesen. Wer lässt sich nicht gerne als etwas herrschendes Ansprechen und darstellen? Das war genauso der Fall bei ihr, wie auch beim Weißhaarigen. Wenigstens ritt ihre Zimmergenossin nicht noch darauf rum, sondern führte das Gespräch so normal fort. Eine Thematik der sich die Blondine weiterhin enthielt. Das Essensthema war nichts für sie. Ganz und gar nicht. Sie konnte weder kochen, noch hatte sie Ahnung von Gewürzen und je mehr Lisanna an Küchen aufzählte, umso mehr stellte sich das Mädchen im Rollstuhl die Frage, was sie eigentlich konnte. Ein innerlicher Konflikt Deluxe, der sie von ihrem Geistigen Zustand her etwas nach unten zog. Was war da eigentlich außer sich mit jemandem zu keifen und sich zu verstellen? Klar, ihre Fähigkeiten. Aber von denen erzählte sie nichts. Nie erzählte sie was davon. Je weniger die anderen wussten, umso besser. "...Euch beiden...?", fragte sie dann plötzlich aus den Gedanken gerissen, als ihre Zimmergenossin andeutete für sie beide kochen zu wollen. Überraschend klingend, das sie da eigentlich noch mit einbezogen wurde, so als Außenstehende in der Thematik. "Klingt nach einem verlockenden Angebot.", stimmte sie zu und schmunzelte dabei ein klein wenig. Mal schauen wie sich das weiterentwickeln würde.
Die folgende Ratestunde zu Seths Herkunft nahm ein eher unspektakuläres Ende. Misaki hatte sich eigentlich schon darauf gefreut ein paar misslungene Versuche zu hören, wie es beim Raten normalerweise immer lief. Doch in diesem Punkt hatte sie sich dieses mal ganz deutlich getäuscht. Ihre Zimmergenossin überraschte mit einer sehr scharfsinnigen Antwort diesbezüglich und während Seth sie als schlaues Kind bezeichnete. War von Seiten der Magierin nur ein kleiner, langsamer Beifall zu hören. So als wäre sie einer adeligen Abstammung zugehörig. "Bravo.", brachte sie ihre Anerkennung auch verbal zum Ausdruck. Allerdings weniger sarkastisch veranlagt als es der Weißhaarige zuvor getan hatte. "Das hat noch keiner so schnell geschafft.". Was zum Teil daran lag, dass der Dschinn bis jetzt wohl niemanden danach gefragt hatte. Aber das musste sie ja jetzt nicht erwähnen. Das sie den Wunsch jetzt noch nicht benutzte, war ihr dann aber wiederrum herzlich egal. Wie schon vorher, es war ja ihr Wunsch und nicht der von Misaki.
Nun kam der Moment, bei dem sich der Blondine die Mundwinkel triumphierend nach oben zogen. Der Moment, wo sie persönlich, zumindest teilweise, ein klein wenig über den Weißhaarigen triumphieren tat. Er sollte sie ja immerhin ohne Magie in ihr Gefährt heben und seiner Mimik und Gestik zufolge, hatte er auch nicht vor zu widersprechen. Wenn er doch nur den wahren Zweck dieser Aktion verstehen würde. Simpel und in einem kleinen Wort zu beschreiben: Nähe. Mehr war nicht im Hinterkopf von Misaki gewesen als sie das von ihm verlangte. Allerdings wurde das Ganze von einer gewissen Art von Skepsis überschattet, als Seht den Anflug von Gleichgewichtsverlust zeigte. Dazu musste erwähnt werden, dass die Sorge im ersten Moment eher ihrer eigenen Sicherheit galt als großartig der ihres "Freundes". Denn großartig Lust von ihm fallengelassen zu werden hatte sie nicht und jeder andere an ihrer Stelle wohl auch nicht. Im Zweiten Moment kam natürlich so ganz am Rande die Sorge auf, dass etwas mit ihm nicht stimmte, aber sie sprach es weder an, noch kommentierte sie es großartig. Sie kannte den Sturkopf ja ganz gut und solange er ihr nicht aus freien Stücken sagte was los ist, also über seinen Stolz hinweg stieg, würde sie auch nichts zu seiner Hilfe unternehmen. "Eine weise Entscheidung.", sagte sie in normaler Stimmlage für alle hörbar, als er sich letzten Endes auf sie zu bewegte. Ein geradezu göttliches Bild war das vor ihren gelben Augen. Der sonst so stolze Dschinn auf Knien vor niemand geringerem als ihrer Wenigkeit. Das sollte doch gesessen haben. Kurz darauf spürte sie schon seine Arme an Hüfte und Kniekehlen und dann ging es auch schon ein klein wenig in die Höhe. Da war sie nun und sah Seth mit ihren Augen tief in die seinen. Sein Blick dabei war anders als noch auf dem Weg zu ihr. er war...eine Mischung aus Aufregung und Freude gleichzeitig und sie erwiderte es mit einem sehr warmen, liebenswürdigen Lächeln. Bevor sich sein Blick von ihr weg zur Seite bewegte. "Natürlich sind wir das...und keine Angst, ich werde nicht zappeln.~", flüsterte sie ihm verspielt entgegen so das Lisanna es unmöglich hören konnte. Welche außerdem in diesem Moment etwas erschrocken aufschrie. Ein Blick über die Schulter ihres Trägers verriet ihr auch warum. Er hatte alle Dinge, welche von ihm herbeigezaubert wurden, verschwinden lassen und das schloss die Sthle, auf welchen sie saßen, logischerweise mit ein. "Du bist ganz schön gemein, weißt du das?", sagte sie zu ihm für alle hörbar und schaute ihm abermals auf den Kopf. Flüsterte aber kurz danach schon wieder: "Nicht das ich es wirklich schlimm finden würde...". Immerhin war auch sie innerlich immer noch ein großer Fan von Schadenfreude.
Die Innerlich Nähe zwischen Getragener und Träger wurde dann von dem Lispeln einer Schlange unterbrochen und begrüßt wurde diese Geste des Reptils von einem relativ überraschten Gesicht der Blondine. Denn das war, bis auf wenige Momente, eine der ersten Aktionen die das Tier ihr gegenüber ergriff. Woran das wohl lag? Sie wusste ja das die Schlange und er irgendwie verbunden waren, aber in welchem Ausmaß und auf welche Art, das wusste sie bis heute nicht. Genauso wenig wie sie auf den Gedanken gekommen war, das die Schlange ebenso zurechnungsfähig wie ein normaler Mensch war. Mit einem "Die Firma dankt." bedankte sie sich letzten Endes bei ihrem "Chauffeur" und ließ ihn auch sogleich hinter ihren Rollstuhl verschwinden. Wäre da nicht eine weitere Aktion des Reptils vom Weißhaarigen dazwischengekommen, welches sich im Moment des Absetzens auf ihre Wenigkeit "übersetzte". Was den Dschinn mehr als nur verärgerte. Misaki wusste gerade echt nicht, ob sie das nun als positives oder eher negatives Signal werten sollte. Denn, so an sich war sie nicht sehr scharf auf eine Schlange auf ihrem Schoss. Aber wenn sie das in ihrem Kopf wirklich umsetzen wollte, so blieb ihr wohl nichts anderes übrig als sich mit dem Gedanken anzufreunden. Denn die Blondine bezweifelte sehr stark, dass er seine Schlange einfach so weggeben würde. "Deine Schlange ist...sehr eigen. Kann das sein?", fragte sie den Jungen nach seinem ganzen Gefluche.
Lisanna war inzwischen auch wieder zu ihnen gekommen und hatte sich von ihrem anfänglichen Schock des plötzlichen "Sitzplatzverlustes" erholt. Das auch ihr das Gefluche nicht entgangen war. Allerdings schien das Reptil weitaus mehr das interesse von ihr zu wecken als irgendetwas anderes. Wie ein begeistertes Kleinkind begann sie das Reptil zu streicheln und es ein "süßes Tierchen" zu nennen. Etwas was sich so gar nicht mit der Blondine vereinbaren ließ. Das Tier war jetzt nicht gerade ekelig, das stand fest. Aber als niedlich und süß bezeichnen? Nein! Nie im Leben! Es gab kein besseres Beispiel wie die Geschmäcker an diesem Punkt wohl auseinander gehen konnten. Und dann auch noch die Fragen die sie dabei an den Weißhaarigen stellte. Es waren zwar alles Fragen, welche sich Misaki einmal selbst gestellt hatte. Aber das alles das so offensichtlich und geradezu offen an ihn gefragt wurde, ließ sie kritisch denken. Sie wollte sich doch nicht etwa im ernst an ihn ranmachen, oder? Genauso würde sie es nämlich wahrscheinlich auch machen. Schon oft genug hatte sie das vor ihrer Zeit im Krankenhaus mitbekommen und so rein aus dem Affekt heraus fragte sich die Magierin gerade innerlich wer hier eigentlich die wahre Schlange war. Die auf ihrem Schoss, oder die vor dem Rollstuhl. Umso abgeneigter reagierte sie auf das Angebot ihrer Zimmergenossin als es zum Thema Strand kam. "Das ist echt lieb gemeint.", äußerte sie sich fröhlich ablehnend und verkniff sich dabei jedes Anzeichen von Feindlichkeit, "Aber ich denke wir sollten ganz schlicht und einfach zur Uferpromenade gehen. Wie du schon richtig erraten hast bin ich nicht wirklich der Strandfreund. Da würde mir das doch wohl sehr entgegen kommen. Außerdem ist der Weg dorthin sehr eben und einfach.". Soweit zu der Begründung. Außerdem war es neben den ganzen anderen Auswahlmöglichkeiten ein besonderer Ort. Zumindest für zwei Personen hier in der Runde. Schließlich hatten sie sich da kennengelernt. Nachdenklich legte sie ihren Finger an die Unterlippe. "Man kann von dort aus auch ins Wasser UND es ist nicht gerade sehr weit weg.". Ihr Kopf neigte sich nach hinten um Seth von unten ins Gesicht zu schauen. "Geht das mit dir in Ordnung? Ansonsten würde ich sagen, dass wir losgehen.". Ein Lachen entglitt ihr. Da keiner der beiden so wirklich seine eigene Meinung äußerte, musste sie es ja wohl oder übel tun. Wenn sie so darüber nachdachte hatten die beiden sie wohl nicht ohne Grund zur Anführerin ernannt. "Na dann James..., kam auffordernd und noch immer mit dem kopf nach hinten geneigt aus ihrem Munde, "...zur Promenade und keine Rücksicht auf die Pferde!". Da war es kurz wieder, der warme Gesichtsausdruck von unten in sein Gesicht. Flüchtig und dennoch sehr eindringlich.
Ihre Zusage war gewiss und dennoch brachte sie mich unkontrolliert zum Lächeln. "So sei es!" bestätigte ich ihre Bestätigung und warf ihr bei der Gelegenheit ein verständnisvolles Nicken zu. Gab es eine bessere Möglichkeit Autorität auszuleben als als Ausbilder? Fabelhaft! Daran werde sogar ich meinen Spaß haben wenn si sich als Lernfähig erweist! Mein Antlitz erstrahlte solange von eindrucksvoller Selbstsicherheit bis Lisanna zu Scherzen begann und dann war da auch noch Misaki, die ihre Wichtigkeit unbedingt wieder mit dummen Anweisungen klar machen musste. Wirklich, als sie meine Entscheidung ihr zu gehorchen als weise einstufte fragte ich mich warum ich das überhaupt mache. Eigentlich hat sie meine Güte nämlich nicht verdient, wenn sie es gleich wieder als Machthaberei ausnutzt. Doch über meinen vielen inneren Stimmen gab es diese eine, die mir entgegen rief es wäre die richtige Entscheidung. Zugegeben, das ist das erste Mal, dass ich mich so Zwiegespalten fühle. Woran mag es wohl liegen? Hatte sie es geschafft mich zu verhexen, weil ich meine Kräfte verliere? So gern ich die Schuld auf sie schieben will, ich denke, diesmal bin ich es selbst, auch wenn ich es mir nicht erklären kann.
Meine Warnung nahm sie mit schweigender Gelassenheit hin und dann folgte ein Moment inniger Stille. Sie starrte mich einfach nur an, mit einem Lächeln, welches ich selten bei ihr beobachtet hatte. Ihre Art Psychoterror zu fabrizieren,natürlich musste ich dem ausweichen und just da versicherte sie mir, dass sie nicht anfangen würde zu zappeln. "Hmpf." Ein Lächeln begann sich auf meinen Lippen abzuzeichnen. "Oh, nicht doch. Es wäre mir eine Freude dich fallen zu lassen. Vielleicht lässt sich deinem hübschen Kopf so ein wenig Pietät einflößen." Mein Lächeln wurde zu dem Grinsen, was viele Menschen so zur Weißglut treibt. Dennoch würdigte ich sie keines Blickes. Das musste sie ausnahmsweise mal verkraften, genauso wie Lisanna, die erschrocken aufkreischte als sie plötzlich zu Boden ging. Nun, wer nicht schnell genug ist, wird eben bestraft. So ist das Leben! Misaki beschuldigte mich "gemein" zu sein, amüsierte sich nachträglich allerdings doch über diese Aktion. "Spar dir dein Lob, wirklich "gemein" hast du mich noch gar nicht erlebt." Schließlich war ich nicht von dem Motiv getrieben, Lisanna eines auszuwischen, wobei es mir nichts ausmacht sie ab und zu mal ein wenig leiden zu sehen. Ich hab lediglich aufgeräumt, was im Übrigem das edelste war, was ich heute getan habe. Naja, neben der Tatsache, dass ich mich dazu entschieden habe Misaki unter die Arme zu greifen. Kaum saß sie,bekam ich eine halbherzige Danksagung vor ihr. Kalt blickten meine Augen auf sie nieder, ehe ich sie und Apophis verließ. "Die Firma kann mich mal." Ich brauche ihren Dank nicht! Ich bin schließlich nicht ihr Schoßhund!
Es dauerte nicht lange bis sich herausstellte wer hier der nächste Superstar war. Apophis machte sich so bemerkbar wie er es selten tat. Wahrscheinlich wird er übermütig. Im Gegensatz zu Lisanna jedenfalls schien Misaki nicht sehr begeistert davon zu sein, dass er nicht mehr um meinen Hals hängt. Lisanna's Streicheleinheiten schienen ihm jedenfalls zu gefallen, so wie er seinen kleinen Schädel gegen ihre Hand drückte. Es war nicht schwer zu beobachten, dass er sich einschleimen will. Äußerst seltsam, hatte er dieses Verhalten sonst nur bei meiner Schwester an den Tag gelegt. Misaki hinterfragte sein Verhalten auch und für einen Moment landeten alle Augen auf ihn. "Hm. Ich fürchte ja." murmelte ich ihr verblüfft zu, fühlte ich mich doch ein wenig hintergangen von Apophis. Lisanna fing währenddessen an mich auszufragen, wie ich mit ihm kommunizieren könnte. Nun, wenigsten unterstelle sie mir nicht verrückt zu sein. Ich habe alles schon einmal erlebt. "Ihm! Apophis ist ein Männchen." korrigierte ich sie zunächst, ehe ich meine Augen wieder auf meinen geschuppten Gefährten lenkte. "Es ist wohl eine Art der Telepathie, schätze ich. Jedenfalls zum Teil." begann ich dann und erhob mich aus meiner lehnenden Position auf den Griffen Misaki's Rollstuhles. "Ich habe die Fähigkeit mit jedem Tier zu sprechen, solange es auch mit mir reden will." verriet ich den anwesenden und hielt einen Moment inne. "Allerdings ist Apophis der einzige, der auch Altarabisch sprechen kann. Fragt mich nicht wieso." Kaum hatte ich seinen Namen erwähnt warf er mir einen warmen Blick zu. "Er hat mir Arabisch und Hebräisch beigebracht." Es ist wahrlich wunderlich zu wissen, dass ein Tier wie er so komplex denken kann. Wäre er damals nicht da gewesen als ich von meinen Herren gekauft wurde hätte ich keine Möglichkeit gehabt mich zu artikulieren, mit meinen Geschwistern zu reden und mich mit der Familie anzufreunden. Wissen die Götter wo ich heute ohne ihn wäre! Es blieb mir ein verborgenes Rätsel warum er ausgerechnet die Sprache meiner Landsmänner sprach, doch ich hatte ihn nie danach gefragt. Ich bin ihm einfach nur dankbar.
Kaum hatte ich meinen Gedanken zu Ende gedacht wandte er sich wieder von mir ab. Misaki war nun von größter Interesse, wie es schien. Er senkte sein Haupt sehr langsam und näherte sich ihr, ehe sein Kopf fix unter der Unterkante ihres Oberteils verschwand. Zunächst schob ich es auf seine tierische Unzurechnungsfähigkeit, allerdings wies er mich kurz darauf auch schon auf das gegenteil hin. Als der Großteil seines Körpers unter ihrer weißen Bluse verschwunden war und sein kleiner Kopf zwischen ihrem Vorbau wieder herauskam wusste ich bescheid. Ich schätze, für einen Moment ließ er uns alle in verblüfftem schweigen zurück doch schon bald entglitt mir ein leises amüsiertes Murren. "Eines muss man ihm lassen: Geschmack hat er." kommentierte ich die Situation und lehnte mich abermals auf die Lehne um ein bisschen näher am geschehen zu sein. Selten fand ich etwas lustig genug um so ausgelassen zu Lächeln. Apophis weiß eben, wie man tierische reize ausnutzen kann. Er hatte es sich auch irgendwie verdient. Er züngelte Misaki fröhlich ins Gesicht und stubste sie sogar ein paar Mal mit seiner Schnauze an. "Alles klar, das reicht jetzt." unterbrach ich ihn schließlich, zu seinem Widerwillen. Ich beugte mich etwas vornüber um Apophis meine Hand entgegen zu stecken. "Yalla." Man konnte ihm ansehen, dass er sich gerade wirklich wohl fühlte, dennoch gehorchte er mir und wickelte sich kurzerhand um meinen Arm. Wir tauschten für einen Moment verständnisvolle Blick aus, ehe Lisanna mit der Frage wohin es denn jetzt gehen sollte aller Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die Mädchen machten das schön unter sich aus und ich hatte auch keine Absicht mich in die Diskussion einzumischen. Eigentlich waren mir alle Optionen zu weit weg. Zwei Runden um den Block hätten gereicht aber ich will ja kein Spielverderber sein. Schließlich drehte Misaki ihren Kopf zu mir und blickte mich von unten herauf an. "Ich hab nichts dagegen einzuwenden." Misaki's Entscheidung hatte ich durchaus mitbekommen. Mir kam sie übrigens auch zugute, denn vielleicht könnte ich mich am besagten Ort kurz entschuldigen um neue Energie zu tanken. So sehr ich es auch nicht will... es muss sein, denn Apophis informierte mich gerade, dass ich um die Nase herum ein wenig blass erschien. Meine natürliche Bräunung schien den Effekt aber zum Glück etwas zu überdecken. Misaki's Art und Weise mir meine nächste Aufgabe aufzutragen ließ mich allerdings schnell wieder meine Nase rümpfen. Ich blickte ihr für einen Moment recht finster ins Gesicht, ehe ich mich schnurstracks einfach in Bewegung setzte - ohne sie. "Du hast es gehört, James." ich blieb neben Misaki stehen um Lisanna's Gesicht zu fokussieren. "Mach schon, bevor sie noch auf die Idee kommt, sich 'ne Peitsche zu besorgen." Wieder erschien dieses altbekannte Grinsen auf meinen Lippen während ich redete. Lisanna hat sicher kein Problem damit ihre geliebte "Freundin" durch die Gegend zu schieben. Ich schon. Sogar zwei Probleme, um ehrlich zu sein: Mein Stolz, der unter keinen Umständen weiter verletzt werden soll, und meine schwindende Muskelkraft. Ohne auf die beiden zu warten, ging ich weiter. Bringen wir es hinter uns. Wenn ich etwas weniger ausstehen kann als mit Misaki zum Ort unserer Begegnung zurückzukehren, dann ist es, Sie mit Lisanna alleine an diesen besonderen Ort gehen zu lassen!
Seth schien sich über meine Zusage zu seinem Angebot mir die Küche seiner Heimat näher zu bringen zu freuen. Misaki hingegen schien sich mehr über mein Angebot für die beiden zu kochen zu freuen. Und das alles freute mich natürlich. Alles in Allem schienen also alle fröhlich zu sein. Naja, zumindest so lange bis der Dschinn mir meinen Sitzplatz unter dem Hintern wegzauberte. Misaki die dies aufgrund meines Aufschreis logischerweise mitbekommen hatte kommentierte dies mit den Worten "Du bist ganz schön gemein, weißt du das?" an den Fiesling gerichtet. Der meinte daraufhin nur das sie sich das Lob sparen könne, da sie ihn noch nie richtig gemein erlebt hatte. Als das Thema dann zu Seth's Schlange wechselte wurde ich erst einmal korrigiert und darauf aufmerksam gemacht das das Tier Namens Apophis männlich sei. Desweiteren erklärte er das die beiden sich wohl mit einer Art Telepathie verständigen. Und das Apophis ihm Arabisch und Hebräisch beigebracht hatte. Moment. Was?! Er hatte von einer Schlange seine Muttersprache gelernt? Was zum F? Also entweder war Apophis schlauer als Seth oder aber diese Schlange war nicht das was sie zu sein schien. Okey, was auf dieser Insel war schon wie es schien? Richtig, so gut wie nichts. Jedenfalls interessierte mich Seth's Fähigkeit mit Tieren zu sprechen, die er erwähnt hatte. Das war eine der Fähigkeiten die ich schon immer gern gehabt hätte. Irgendwie machte mich das schon etwas neidisch. Aber naja, man kann halt nicht alles haben. Es sei denn man ist eine Schlange. Dann kann man auch einfach mal einem Mädchen unters Oberteil kriechen und zum Ausschnitt wieder herauskommen. Ich traute meinen Augen kaum als ich beobachten musste wie Apophis unter Misaki's Bluse verschwand. Hätte ich jetzt etwas getrunken hätte ich es wohl wie in einer Zeichentrickserie wieder ausgespuckt. Aber irgendwie war dieser Anblick wie das Reptil das so aus Misaki's Ausschnitt schaute schon ein bisschen süß. Allerdings war Seth nicht lange darüber amüsiert in pfiff seinen Begleiter recht schnell wieder zurück. Nachdem er dann wieder seinen Platz auf den Schultern seines Herrchens eingenommen hatte fiel mir auf das mich Misaki gerade etwas komisch angeschaut hatte. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Bevor ich allerdings darüber nachdenken konnte lehnte Misaki, jetzt wieder lächelnd, das Angebot, das ich ihr unterbreitet hatte um an den Strand zu gehen leider ab. Sie bevorzugte es die Uferpromenade zu besuchen. Sie betonte auch das es ja nicht weit vom Wasser entfernt war. Was nun kam war etwas unerwartet. Misaki nannte Seth James und forderte ihn auf sie zu schieben. Allerdings schien ihr auserkorener Butler sich nicht angesprochen zu fühlen und leitete die Aufforderung an mich weiter. Nun war ich also James ja? Freundlich von ihm, aber das würde er zurück bekommen. "Zu Befehl, Mister Kartoffelsack." rief ich ihm hinterher ehe ich mich an Misaki wandte. "Nun denn Madame. Haltet euch gut fest." empfahl ich meiner "Herrin" ehe ich sie schwungvoll anschob und mich mit ihr schnellen Schrittes vom Waisenhaus entfernte.
Unschlüssig stand ich herum und starrte das große Gebäude vor meiner Nase an. Ich hatte ein großes Gebäude erwartet, doch das Waisenhaus übertraf das vollkommen. Es war so groß, dass ich einfach nicht wusste, wo ich hin sollte oder viel mehr musste. War vielleicht doch eine schlechte Idee gewesen, an diese Schule zu wechseln, warum war ich nicht einfach daheim geblieben. Dann hätte ich meine Freunde wieder treffen können, doch es war vielleicht wirklich das Beste so. Inzwischen konnte ich zwar willkürliche Verwandlungen verhindern, doch hier würde ich den perfekten Umgang mit meinen Fähigkeiten erlernen. Ich vermisste mein Zuhause natürlich, doch wenn ich von Anfang an pessimistisch an die Sache gehen würde, dann würde meine Zeit hier sicher auch schlecht werden. Man musste immer positiv denken! Und im Schein der Sonne, die bald ihren Platz mit dem Mond tauschen würde, sah das Waisenhaus wirklich einladend aus. Ich würde mich dort sicher wohl fühlen und auch ein paar Freunde finden. Auch die Umgebung war wirklich schön, schöner als daheim, das musste ich zugeben. Ich hatte noch nie in der Nähe von einem Strand gewohnt, doch das würde sicher super werden! Mit neuem Mut sah ich mich nach jemandem um, der mir eventuell aus dieser Situation helfen könnte.
Mittelweile ist es jetzt 18:00 Uhr und es hat zwar auf gehört zu Regnen aber dafür ist es jetzt in Himmel noch immer grau die aus sieht als ob es jeden Moment wieder regnen würde. Ein Trauriges Wetter eben und bis jetzt habe ich mein Beste Freund nicht gefunden, vielleicht ist er nicht auf diese Insel sondern ganz wo anders. Aber ich werde nicht auf geben und werde immer wieder ihn suchen bis ich ihn gefunden habe. Normale weise wollte ich in Waisenhaus drin bleiben da draußen kein gutes Wetter war aber in Waisenhaus drin war es mir etwas stickig das ich raus gehen muss um frische Luft zu schnappen.
Also bin ich jetzt nun draußen und das vor dem Waisenhaus. Ich schaue mich um und sah das so gut wie keiner hier ist, na wie den auch wenn die meisten so wiso wegen diese heutige Wetter drin waren, naja zu mindestens habe ich eben diese Gefühl was ich mich täuschen kann.
Bis ich dann ein Mädchen sah die am herum stehen ist, vermutlich ist sie so wie ich neu hier, also bin ich zu gegangen. Als ich vor ihr stand, sah ich zu ihr und spreche sie an "Hallo Entschuldigung, falls wenn ich dich erschreckt habe dann tut es mir leid. Ich wollte Fragen ob du wohl auch hier neu bist."
Mein Blick war über das Gelände gewandert, doch ich hatte keine Person erblicken können, als mich plötzlich jemand ansprach: "Hallo Entschuldigung, falls wenn ich dich erschreckt habe dann tut es mir leid. Ich wollte Fragen ob du wohl auch hier neu bist." Ich gab ein kleines Quiksen von mir, da ich mich vor der plötzlichen Stimme erschreckte und fuhr herum um die Quelle auszumachen. Dort stand ein junger Mann, die kurzen braunen Haare etwas verwuschelt und mit freundlichen, grünen Augen, die mich ansahen. „Oh ähm ja, ich bin neu“, erwiderte ich etwas überfordert. Einige Sekunden der Stille vergingen, ehe mir der Einfall kam, mich vielleicht mal vorzustellen: „Ich bin Naoko Kabocha.. und bin eben erst hier angekommen, deswegen weiß ich gar nicht, wo ich hin muss... du weißt nicht zufällig, wo ich hier in das Waisenhaus komme oder?“ Vielleicht konnte er mir ja helfen? Er hatte zwar gefragt ob ich auch neu sei, also war er selber noch nicht lange hier, doch ich hatte dennoch die Hoffnung, dass er mit weiter helfen konnte. Ich löste meinen Blick von der Gestalt, um den Himmel, der inzwischen wieder grau und trist war, anzusehen. In der kurzen Zeitspanne, in der ich mich nach Hilfe umgesehen hatte, war die Sonne verschwunden und nun fühlte es sich kälter als zuvor an.
Als ich sah das sie sich erschreckt was sie ein kleines Quiksen Geräusch macht, habe ich mich erschrocken da es eben bei ihr unerwartet kam. Ich sah das sie kleiner als ich ist, was sie diese Erdbeerblondes Haare und Blau-lila Augen hat was ziemlich interessant aus sieht.
Da sie sagte sie wäre hier neu, bin ich schon mal zum Glück nicht den einzige das hier neu ist. Als sie sich dann vorstellte und meinte das sie erst hier ist, was irgend wie zu bedeuten hat dass sie erst seit Heute hier ist.
Also habe ich mich auch vorstellt "Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Kazu Morito und bin erst seit gestern hier. Von daher kenne ich mich noch nicht so wirklich hier aus. Also wie du siehst befinden wir uns draußen hier in das Gelände und stehen direkt vor dem Waisenhaus"
Mit mein rechte Zeigefinger zeige ich diese Waisenhaus Gebäude, damit Naoko weis welche ich meine.
Der fremde Junge schien sich ebenfalls etwas zu erschrecken, als ich mich so erschreckte. Na, da war aber jemand genauso schreckhaft wie ich! Nachdem er sich beruhigt hatte, stellte er sich als Kazu Morito vor und erklärte, dass er erst seit gestern hier sei. Also wirklich ein Neuling so wie ich. Mit anderen Worten: Er kannte sich selber nicht besonders gut aus, kannte aber auch nicht so viele Leute, also wäre es doch ganz gut mich mit ihm anzufreunden, zumal er sehr freundlich wirkte. Er deutete auf das große Gebäude, welches ich schon als Waisenhaus vermutet hatte und bestätigte damit die Vermutung. „Na dann“, meinte ich und lächelte, „freut mich dich kennen zu lernen!“ Ich sah erneut zum Himmel und beim Anblick der grauen Wolken wurde mir etwas mulmig zumute. „Wie wäre es, wenn wir reingehen?“, schlug ich dann vor, „ich muss noch Bescheid geben, dass ich da bin und meinen Koffer auspacken und so.“ Ich warf einen Blick auf den großen, schwarzen Koffer, den ich schon die ganze Zeit über hinter mir herzog und so langsam schwer wurde. Vielleicht hätte ich mehr Zeug von mir daheim lassen sollen, doch es war mir schwer gefallen, mich von meinem Zeug so trennen.
Nachdem wir uns vor gestellt haben sah ich dass sie mit ein großen schwarzen Koffer bei sich hat, was vermutlich für schwer war damit herum zu schleppen, also beschlossen ich natürlich ihr zu helfen. Ich sah zu "Wenn du willst kann ich dein Koffer nehmen bis wir zu dein Zimmer sind da brauchst du schon mal nicht damit herum zu schleppen. Natürlich nur wenn du willst" Also das ich ihr mein Hilfe anbiete habe ich schon irgend wie ernst gemeint damit sie mit ihr Koffer nicht bis zu ihr Zimmer schleppen muss, natürlich nur wenn sie überhaupt will. Aber ich möchte nicht ihr dazu drengen da es eben ihr Entscheidung ist ob sie will dass ich bei ihr Koffer schleppen aus helfe und eben nicht.
Kann sein das sie eine ist das nicht mag wenn irgend jemand ihr Sachen nehmt was ich natürlich verstehen kann. Von daher weis ich eben noch nicht was ich von ihr halten soll. Dafür dass ich erst jetzt sie kenne, macht sie schon mal freundliche Eindruck was ich mir schon gut vorstellen kann mit ihr anzufreunden. Aber da würde ich es langsam eingehen um zu schauen wie mit uns entwickeln wird.
Mich würde schon interessieren was für ein Wesen sie ist und für welche Geschlecht sie interessiert. Vondaher ich sie gern so was Fragen es sei den das sie mich auch so was Fragen wird. Erst mal warte ich was sie zu mein Hilfe Anbieten sagt.
Kazu bot mir an, meinen Koffer zu tragen bis wir mein Zimmer erreicht hätten. „Oh danke“, meinte ich lächelnd, „das ist wirklich freundlich, aber nur wenn es dir keine Umstände macht.“ Ich zählte nicht zu den Menschen, die solche Hilfe abschlugen, doch ich wollte auch nicht, dass er sich dazu gezwungen fühlte. Der Koffer war zwar schwer, doch ich war auch keine Puppe, wohl eher das genaue Gegenteil. Allerdings half mein kräftigerer Körperbau leider auch nicht dabei schwere Sachen zu tragen oder beliebt zu werden, traurigerweise wurde ja viel auf das Aussehen gesetzt. Menschen wurden nach ihrem Äußeren in Schubladen gesteckt und wer nun mal nicht wunderschön, mit langen, blonden Haaren war, der wurde eben schnell in die „uninteressant-Schublade“ gesteckt. Ich mochte diese Tatsache wirklich nicht, es war in meinen Augen falsch jemanden direkt nach dem Aussehen zu beurteilen ohne ihn überhaupt kennengelernt zu haben. Ein kalter und zugleich eisiger Windstoß, der mich frösteln ließ, holte mich aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. Ich begann mir die freien Arme zu reiben, um sie zumindest etwas zu wärmen. Dafür, dass wir auf einer Insel waren, war es recht kalt. Ich hatte mir das etwas andrs vorgestellt... sonniger und wärmer.