Außer den Luxuszimmern im Neutrakt ist dies der einzige Raum, welcher über einen großen Fernseher und eine ebenso breite Couch verfügt. Sollte diese mal besetzt sein, gibt es auch einen gemütlich weichen Sessel, in den man sich fallen lassen kann. Außerdem ist noch eine Spielkonsole und massig Videospiele vorhanden. Auf der anderen Seite des Raumes befindet sich ein Tisch mit Stühlen sowie eine kleine Küche mit Wasserkocher, Spüle, Herd und Kühlschrank, in dem Speisen und Getränke gekühlt werden können – vorausgesetzt man traut den Mitbewohnern. Wer kein Mobiltelefon besitzt, kann das Telefon im Wohnzimmer nutzen, um Freunde, Geliebte oder die Familie anzurufen.
Das kleine, verschüchtert wirkende Grinsen, das sich auf dem Gesicht des Anderen abzeichnete war gerade versucht Lethiems Herz ein wenig zu schmelzen zu bringen. Dieses plötzliche und unerwartete Gefühl verwirrte Letheim für einen Moment mehr als alles andere. Er sah den anderen verdutzt an, bevor er sich einigermaßen fing. Was war bloß los hier? "Das wäre ja....", verzweifelt rang er nach Worten. Sein etwas verwirrtes Hirn war mit der Situation gerade ziemlich überfordert. Hier stand ein (ziemlich süßer) Kerl vor ihm, der eventuell auch die Person sein konnte, die für ihn auf der Welt am wichtigsten war, der er einen Schwur geleistet und die er aus den Augen verloren hatte. Eine Person deren Verlust nicht nur etwa gleichzeitig mit dem seiner Eltern passierte, sondern ihn auch etwa gleichwertig hart getroffen hatte. Konnte das wirklich sein? Das war etwas zu viel für ihn um es zu verdauen. "..ehh... nett..." ~Jaaa und du bist peinlich. Ziemlich peinlich um genau zu sein. Reiß dich zusammen!~ Er rief sich innerlich zur Ordnung, sprang auf und ging mit ausgestreckter Hand auf den Kleineren zu. Der westliche Gruß kam ihm nach all der Zeit die er nun schon in Japan legte ungewohnt vor, aber insgeheim freute er sich irgendwie darüber. "Ich bin Lethiem.... Smythe"
Das wäre nett. Fion wiederholte im Kopf die Worte des Fremden und spürte wie sein Herz vor Aufregung gegen seine Brust hämmerte. Das wäre nett, hatte er gesagt. Fion wusste das er sich nichts auf Worte einbilden sollte aber er fühlte wie die kribbilige Wärme in ihm hoch kroch. Als der Fremde austand und zu ihm ging, die Hand hin hielt, wurde aus dem angenehmen Kribbeln ein nervöses Schmetterlingsgefühl, dass Fion nur zu gut kannte. Er mochte dieses Gefühl der Schmetterlinge in seinem Magen nicht. Seine Wangen begannen wieder zu glühen, als er vorsichtig die Hand schüttelte. Die Hände des fremden waren warm und angenehm, groß und stark. Fion traute sich nicht dem Jungen direkt in die Augen zu schauen. Der Name des Fremden schien fern zu klingen und er brauchte einen Moment bis er realisierte wer vor ihm stand. Er riss seine Hand zurück und traute sich nur schüchtern den Jungen anzusehen. Fions Augen wurden immer größer. Er suchte nach dem Lethiem den er gekannt hatte. Eine Welle aus Gefühlen kochte in dem kleinen Tiermenschen hoch. Hatte er sich vielleicht verhört, war das wirklich Lethiem der dort vor ihm stand. Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, und schüttelte ungläubig den Kopf. Einbildung, Fio. Reine Einbildung. Doch ganz vorsichtig wiederholte er mit viel zu hoher aufgeregter Stimme: "Lethiem? Du bist Lethiem Smythe?"
Es konnte Einbildung sein, aber als sich die Hände der beiden berührten, hatte Lethiem dass starke Gefühl, dass da etwas war, dass die beiden verband. Er genoss das Gefühl, ebenso wie die Berührung und die Tatsache, dass sein Gegenüber rot wurde, ließ ein kleines Grinsen über sein Gesicht huschen. Dieses verflüchtigte sich jedoch sofort wieder, als der Andere zurück zuckte, was dem jungen Magier heftig vor den Kopf stieß. Er sah in die erstaunten Augen seines Gegenübers. Hatte er was falsches gemacht? Doch als der Junge dann wiederholte was er gesagt hatte, konnte er es ebenso wenig fassen. Er kannte seinen Namen. Er kannte seinen Namen und Lethiem war weder berühmt, noch glaubte er, dass sein Name allzu häufig wäre. "Flips?", rutschte es ihm heraus, was ihn ebenfalls rot anlaufen ließ. "Ehh... ich meine... mein Name ist jetzt nicht gerade häufig und... also, mal angenommen... du bist doch nicht... oder doch? Ich... Fion? Bist du Fion Namara?" Mehr als dieses Gestamme brachte er im Moment nicht heraus. Seine verwirrtes, schnelles Sprechen wurde zum ende des "Satzes" hin immer ruhiger und nun stand er da und sah den Blonden beinahe fassungslos an. Aus irgendeinem Grund sehnte er sich gleichzeitig danach, dass die Antwort "Ja" lauten würde, aber irgendwie hatte er auch Angst davor und wirklich glauben würde er es wahrscheinlich dann nicht können. Zugegeben, die einzige logische Folgerung war, dass dies wahrscheinlich der kleine Junge war, mit dem er den größten Teil seiner Kindheit verbracht hatte, aber nach acht Jahren der Trennung fühlte sich allein der Gedanke ihn wieder zu treffen, fremd an. Es war das Klischee der Frage, die einem in solchen Momenten durch den Kopf schoss. ~Wie schließt man an so etwas an, nach so vielen Jahren, in denen man sich nicht gesehen hat?~ Sie waren nur Kinder gewesen, aber sie waren neben ihren Eltern das einzige gewesen, was sie richtig hatten und obwohl sie noch so jung gewesen waren hatten sie viel miteinander durchgemacht. Gutes und Schlechtes. Schönes und Trauriges. Lethiem ließ den Gedanken fallen. Manche Erinnerungen, die durch diese Gedankengänge aufkamen, hatte er noch immer nicht verarbeitet. Noch nach so vielen Jahren blieben diese Erinnerungen ganz tief in seinem Inneren verschlossen. Dass das vor ihm Fion sein sollte, machte ihm genauso viel Angst, wie es ihm Freude bereitete. Es machte ihm Angst. Angst, dass damit Dinge in ihm hochsteigen würden, mit denen er sich noch nicht auseinandergesetzt hatte und mit denen er sich auch nicht auseinandersetzen wollte.
Fion zuckte zusammen als Lethiem ihn Flips nannte, jenen Namen den er damals von seinem besten Freund bekommen hatte. Die Gedanken in Fions Kopf drehten sich, er wusste nicht genau was er tuen sollte. Er spürte die Angst die in ihm hoch kroch. Er traute sich nichts zu sagen, zu viel Zeit schien vergangen zu sein, doch ein großer Teil, wollte Lethiem in den Arm fallen, sich an ihn drücken, den Schutz und die Geborgenheit spüren die er ihm früher gegeben hatte Doch die Angst hielt ihn zurück. Seine Füße traten wie zum Schutz einen Schritt nach hinten. Er stieß gegen die Wand und spürte wie seine Wangen wieder glühten vor Scham, aber diesmal blieb er nur stehen und sah Lethiem an. Was sollte er ihm antworten? "Ich - ich." Er versuchte die Angst hinuter zu schlucken, einfach Ja zu sagen. Ja ist doch kein schweres Wort, dachte Fion, wieso fällt es mir so schwer, zwei einzelne Buchstaben auszusprechen? "Ich weiß`nicht.", hauchte er und seine Hände fummelten nervös an seinem Bettelarmband herum, "Ich ... ich glaube ich sollte ... sollte gehen. Ich -" Fion schähmte sich. Er konnte Lethiem nicht mehr in die Augen sehen. Er schähmte sich für das was seine Eltern getan hatten, er schähmte sich für seine Gefühle die in ihm hoch kochten, aber am meisten schähmte er sich für sich selbst, wiel er das Gefühl hatte das er Lethiem enttäuschen konnte. "Tschuldigung, Em-em", flüsterte er leise und versuchet die Sporttaschen hoch zu heben, aber seine Arme waren zu schwach. Er hatte das Gefühl sichn icht mehr bewegen zu können, als wäre er erstarrt.
Es war Fion. Die Person die vor ihm stand, der blonde, kleine Junge, war sein bester Freund aus Kindertagen. Lethiem schluckte. Diese ganze Situation war so plötzlich gekommen, dass er vollkommen davon überrollt war. Er hatte keine Ahnun was er jetzt tun sollte, er wusste noch nicht einmal was er tun wollte mal ganz abgesehen davon ob das realisierbar gewesen wäre oder nicht. Stattdessen starrte er Fion einfach an als wäre dieser gerade noch ein pinkes Karnickel gewesen, das sich mit einem "Puff" und lautem "Tadaaaa" in seinen Sandkastenfreund verwandelt hätte. "Weg?", echote Lethiem etwas bedröbbelt und der Gedanke versetzte ihm einen kleinen Stich. Er sah Fion an und hoffte inniglich, dass dieser ihm in die Augen sehen würde, er wollte nicht, dass da irgendetwa zwischen ihnen stand und im Moment kam es ihm vor, als würde Fion nichts mit ihm zu tun haben wollen. Eine Moment kämpfte er mit dem Gedanken, ob er sich überhaupt mit dem Loch befassen wollte, das sich gerade in seinem inneren auftat. Er stand wie erstarrt da und blickte ins Leere, wirbelnde Gedanken in seinem Kopf. Erst als Fion einen Versuch startete seine Sporttasche aufzuheben, erwachte er aus seiner Starre. Er schüttelte den Kopf und atmete bewusst aus, womit er versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Mit einer Hand hob er Fions Tasche auf und warf sie sich über die Schulter, ohne die Augen von dem kleinen Blonden zu wenden, die Schmerzen in seinen Muskeln ignorierte er weiterhin. "Flips", sagte er leise, "Es ist doch alles wie früher, oder?" Es klan ein wenig verzweifelt und das war er zugegebener Maßen auch. Nichts, aber auch garnichts war wie früher. Sie hatten sich seit acht Jahren nicht mehr gesehen und ihre Trennung war alles andere als glorreich gewesen, sie waren beide keine kleinen Jungen mehr und zumindest Lethiem hatte in der Zwischenzeit so viel durchgemacht, dass er selbst stark daran zweifelte noch immer der Selbe zu sein. Nichts war so wie früher, nur das sie jetzt zusammen waren, nur das war wieder wie früher. Trotzdem hoffte er, dass Fion verstand was er meinte. Einen Moment sah Lethiem den anderen nur stumm an, dann verzog er den Mund zu einem schiefen Lächeln, das in dem aufmunternsten Lächeln mündete, das er drauf hatte. Das Lächeln, dass vermutlich nur Fion kannte. "Was immer du tust, du weißt doch... ich bin da", wiederholte er etwas, dass er vor Jahren schon einmal so ähnlich gesagt hatte und er konnte nicht anders, als die Hand auszustrecken und dem Blondschopf durchs Haar zu wuscheln. Dann ging er an ihm vorbei und drehte sich an der Tür nochmal um. "Zum Büro gehts hier lang."
Fion kaute nervös auf seiner seiner Unterlippe herum. War es das? War es wie früher? Er kniff die Augen fest zu, wie ein kleines Kind das glaubte dadurch zu verschwinden. Er hörte Lethiems Worte, jene Worte die Fion an früher errinerten. Er spürte das warme Kribbeln das in ihm ausstieg. Er wusste es bereits. Etwas fühlte sich anders an, wenn er die Augen öffnen würde. Er fühlte sich zu Lethiem hingezogen, ein klein wenig. Anders als sonst. "Ich - ich. Danke.", flüsterte er und öffnete vorsichtig ein Auge. Dort stand Em-em, Fions Sporttasche in der Hand. Sein Herz schlug schneller, als Lethiem ihm durchs Haar wuschelte. Er hatte das Bedürfnis, Lethiem zu umarmen oder nach seinen Händen zu greifen. Er stellte sich vor wie warm und stark sie seien würden. Wie sicher er sich wieder fühlen konnte. Doch er krallte seine Hände fester in seinen Arm, so fest das es schmerzte um seich ein bisschen zu beruhigen. Dann folgte er Lethiem vorsichtig und konnte nicht anders als ihn stil und leise zu beobachten.
Nachdem ich mich noch schnell umgezogen hatte und nun Klamotten an hatte die ruhig etwas dreckig werden können, was sie bei meiner Schusseligkeit wohl auch werden würden, kam ich mit gut 20 Minuten verspätung im Wohnzimmer an. Ohne überhaupt zu gucken ob Shiki schon da war wolte ich mich sofort entschuldigen, bis mir mein Fehler auffiel. "Entschuldige das ich..." Was zum? Es war 20 Uhr ausgemacht und 20 nach ist Shiki noch nicht da? Ob ihm irgendetwas passiert war? Sofort schnappte ich mir sein Handy und schrieb ihm eine SMS. Besorgt lief ich auf und ab und überlegte was ich jetzt machen könnte. Nicht viel wie ich recht schnell feststellte. Shikilein's Handy zu orten funktionierte nicht. Er hatte also entweder keinen Empfang oder es war ausgeschaltet. Ihn auf zu suchen fiel auch aus. Es wäre einfacher einen Floh auf der Gamescom zu finden. Das einzige was ich tun konnte war warten und alles für's Kochen vorzubereiten. Und das tat ich nun auch. Da ich für die ostdeutsche Variante des Jägerschnitzels nicht die richtigen Zutaten fand hatte ich beschlossen normales Schnitzel mit Bratkartoffeln und Mischgemüse zu machen. Womit auch schon arbeiten anfielen die ich hasste. Kartoffeln schälen und Gemüse waschen. Aber naja, solange es am Ende schmeckt, was es definitiv wird, war es die Arbeit wert. Wenn Shiki doch nur schon da wäre. Er könnte das Gemüse mit seiner Magie innerhalb von zehn Sekunden waschen. Aber er war ja nicht da. Dabei kommt er doch nie zu spät.
Wir waren binnen 5 Minuten zurückgeeilt und ich entschied mich, nochmals 5 Minuten damit zu verbringen, mich frisch zu machen. Es soll ja schließlich romantisch werden, da wäre es unvorteilhaft, verschwitzt und mit Dreck im Gesicht anzukommen. Ich schaffte es in diesen 5 Minuten mich umzuziehen, mir die Zähne zu putzen, eine Katzenwäsche durchzuführen und meine Haare zu richten und stand letztendlich keuchend vor der Wohnzimmertür. Leise öffnete ich die Tür und trat ein. Ich hörte als erstes Geräusche aus der kleinen Küche und entdeckte dann auch Lisanna am Herd. Sofort als ich sie erblickte erstrahlte ein erleichtertes Lächeln auf meinem Gesicht und mein Herz wurde von wohliger Wärme umgeben. Ist es das, was Lisanna vorhin gemeint hatte als sie von "Zuhause" gesprochen hatte? Denn erst jetzt gerade wurde mir wirklich klar, wie glücklich ich mich doch schätzen kann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein.
Ich näherte mich ihr vorsichtig von hinten. Von schleichen kann man da nicht wirklich reden, sie müsste meine Schritte eigentlich gehört haben, sofern sie auch bei der Sache ist. Als ich dann hinter ihr stand, legte ich sanft meine Arme um ihren Oberkörper und blickte über ihre Schulter auf das, was sie da schon angerichtet hat. Meinen frisch aufgetragenen Duft müsste sie jetzt wahrnehmen können. "Guten Abend, schöne junge Frau." murmelte ich ihr verspielt ins Ohr. Spätestens jetzt müsste sie wissen, dass ich es bin. "Ganz allein hier? Lass mich dir etwas Gesellschaft leisten." murmelte ich hinterher und küsste sanft ihre Wange und ihren Hals. "Hmm~ hoffentlich erfährt das meine Freundin nicht~" schnurrte ich verspielt hinterher. Als sich dann unsere Blicke kurz trafen erschien ganz von alleine ein strahlendes Lächeln auf meinem Lippen und mit ein, zwei einfachen Handgriffen hatte ich das Mädchen zu mir umgedreht. Ich drückte sie sanft an meinen Körper und legte ihre Arme um meinen Hals, damit sie mir auch ja nicht den Halt verlor. Das kann einem schließlich schon mal bei weichen Knien passieren! Meine Hände ruhten auf ihrer Hüfte und meine Stirn an ihrer. Ich könnte dieses Mädchen jetzt von oben bis unten abschlabbern - ehrlich gesagt hatte ich auch Lust dazu, doch noch war ich mir nicht sicher ob sie vielleicht ein bisschen böse auf mich war oder nicht. "Hey, na?" fragte ich rhetorisch und gab ihr einen zurückhaltenden Kuss auf den Mund. "Tut mir leid, dass ich zu spät bin..." ich lächelte ihr verlegen ins Gesicht. "Als ich wieder Empfang hatte, bin ich so schnell gekommen, wie ich konnte!" erklärte ich ihr und zog sie daraufhin für einen zärtlicheren Kuss näher zu mir. "Ahhh, ich hab dich so vermisst! ♥" hauchte ich ihr danach zu und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. Immer noch in unserer innigen Umarmung fühlte ich mich plötzlich wieder ganz entspannt. Ich will mein Mädchen komplett umgeben, ihr Wärme und Schutz spenden und dann zusammen mit ihr einschlafen.
Nach diesem kurzen, entspannten Augenblick richtete ich mich wieder auf und wich ein wenig von ihr. Unsere Unterleiber berührten sich noch immer und auch unsere Arme waren noch um einander geschlungen. "Ich hab ein Abenteuer erlebt!" berichtete ich ihr glücklich und lachte leise. "Brauchst du Hilfe mit irgendwas?" fragte ich daraufhin und ließ nun ganz von ihr ab, um einen genaueren Blick auf das Essen zu werfen. Wirklich Lust darauf hatte ich zwar nicht besonders - wer hat das schon? - aber Lisanna sollte nicht alles alleine machen! Ich bin ihr Freund und sollte ihr einige Aufgaben abnehmen, schließlich bin ich kein Schmarotzer. Ich erblickte einen Haufen Grünzeug, was mir natürlich erstmal nicht wirklich gefiel. Fleisch war natürlich auch dabei, sie wollte ja Schnitzel machen - etwas, was ich nicht oft esse, aber mit den richtigen Zutaten von Zeit zu Zeit mal genießen durfte, selbst, als ich noch in Japan gewohnt habe. "Ahh~ Das wird bestimmt super lecker!" schwärmte ich fröhlich und lachte abermals. Ich war vorher nicht minder glücklich, aber Lisanna's Anwesenheit machte mich noch aufgeregter auf das leben und was mich heute wohl noch erwartete.
Ich war gerade dabei die Möhren in Scheiben zu schneiden als Shiki auch endlich mal ankam. Allerdings bekam ich das erst mit als er mich von hinten umarmte und mich begrüßte. Ich war wirklich so auf's schneiden fixiert, um mir nicht in den Finger zu schneiden, das man die ganze Bude leer räumen könnte ohne das ich es merke. Durch Shiki's unerwarteter Umarmung erschreckte ich daher und schnitt mir fast noch in den Finger. Zum Glück verfehlte ich diesen aber um einen Millimeter. Ein angenehmer Duft stieg mir in die Nase während Shiki mich an sich drückte und mich begrüßte. Allerdings fiel die Begrüßung etwas merkwürdig aus. Er sagte "Hmm~ hoffentlich erfährt das meine Freundin nicht~" Wollte er etwa ein Rollenspiel mit mir anfangen? Es war zwar ziemlich ungewohnt soetwas zu machen aber ich hätte nichts dagegen. Die Frage war bloß was ich spiele. Da wir uns in der Küche befanden und ich eine Schürze um hatte wäre es sicher am besten ein Maid zu spielen und das tat ich dann auch. Besser gesagt, ich versuchte es. "A-aber mein Herr, ihr könnt doch nicht..." war alles was ich heraus brachte bevor Shiki mich umdrehte und mich küsste. Freudig erwiderte ich den Kuss ehe mein Freund sich bei mir entschuldigte. Er erklärte mir das er sofort her geeilt sei, nachdem er wieder Empfang hatte. Er hatte keinen Empfang? Wo zum Teufel hatte er sich rumgetrieben? Jedenfalls hatte ich ihn auch tierisch vermisst und kuschelte mich glücklich an ihn. "Ich habe dich auch vermisst." murmelte ich leise ehe ich mich wieder ein bisschen von ihm löste und ihn etwas ernster anschaute. "Und weil ich dich so sehr vermisst habe und du 40 Minuten zu spät bist bekommst du zur Strafe 40% mehr Gemüse." brummte ich ihm als Strafe für seine Verspätung auf.
Nach einer Weile berichtete Shiki mir dann er hätte ein Abenteuer erlebt und fragte mich ob er mir helfen kann. Ich entschied mich ihn erst später zu seinem Abenteuer zu befragen und überlegte wobei er mir helfen könnte. "Du könntest die Kartoffeln schälen und in Würfel schneide, während ich die Möhren weiter schneide und das Schnitzel vorbereite." schlug ich vor und machte mich kurz darauf auch gleich wieder an die Arbeit. Da ich mit dem Möhren schnippeln bereits fast fertig war dauerte es nicht lange bis das Schnitzel dran war. Schnitzel klopfen, panieren und ab in die Pfanne. Das Gemüse in einen Topf, die von Shiki geschnittenen Kartoffelwürfel mit Schinkenwürfeln und Gewürzen in eine zweite Pfann und alles brutzeln lassen. So. Nun hatten wir ein wenig Zeit bis alles fertig war. Ich kuschelte mich an meinen Panda und schaute ihn mir großen Augen an. Erzähl mir von deinem Abenteuer." forderte ich ihn auf und küsste ihn zärtlich, ehe ich mich auf die Arbeitsfläche setzte und ihn gespannt anschaute.
"Hrrr~" schnurrte ich auf ihre Antwort hin. Mein Herr? Das könnte mir gefallen. Ich hatte zwar nicht wirklich beabsichtigt sofort ein Spiel anzufangen, aber wirklich etwas dagegen hätte ich auch nicht. Nach meiner Entschuldigung kam ich allerdings nicht wirklich dazu weiter zu machen, denn schon hatte sie etwas erwähnt, was ich nicht wirklich hören wollte. Augenblick verzog ich mein Gesicht und schaute sie daraufhin erniedrigt an. "Owh... echt jetzt??" Sie scherzte wohl nicht. "Ich dachte, du würdest mich zu Anfang etwas schonen..." murmelte ich hinterher und ließ theatralisch meinen Kopf hängen. Gut, eigentlich hätte ich nichts anderes verdient. Ich seufzte. "Lisanna, für dich würde ich Scheiße fressen." setzte ich sie letztendlich in Kenntnis und blickte ihr entschlossen ins Gesicht. So seltsam das auch klingt, eigentlich sollte es nur vermitteln wie unglaublich selbstlos und männlich ich mich verhalte, Opfer wie diese für sie zu bringen! Ich nahm ihren Blick wahr und setzte daraufhin ein aufmunterndes Lächeln auf. Als ich kurz darauf meine Aufgabe zugeteilt bekam salutierte ich hoch motiviert. "Yes, ma'am!" Mit Magie sind solche Aufgaben eher schnell erledigt, weswegen ich mir Zeit lassen und sie dennoch schneller erledigen konnte als Lisanna.
Wieder meiner Erwartungen fand ich es fast schon erfüllend mit Lisanna in der Küche zu stehen und zu kochen. Fast schon als wären wir verheiratet - ein viel entspannenderes Gefühl als bisher von mir angenommen! Auf ihren Kuss ging ich natürlich über glücklich drauf ein! Mein Lächeln hatte ich seit meiner Ankunft hier nicht verloren. "Oh, ich hab neue Freunde getroffen!" begann ich daraufhin auf ihre Aufforderung ihr von meinem Abenteuer zu erzählen. Während sie sich auf den Tresen setzte folgte ich und schaute freudig zu ihr auf, während ich erzählte und uns ein leckerer Geruch in die Nase stieg. "Nachdem ich mit Batou etwas planschen war hab ich Serenity getroffen, ein Fuchsmädchen." berichtete ich und legte sanft meine Arme um ihren Köper, während ich vor ihr, zwischen ihren Beinen stand. "Irgendwie haben wir uns verlaufen und im Wald ne Höhle gefunden! Mein Gott, ich muss dir diesen Ort unbedingt mal zeigen!" Wiedereinmal strotzte ich vor Enthusiasmus. "Wir haben eine Vampirin getroffen und sind dann alle zusammen auf Erkundungstour gegangen!" ich lachte fröhlich und lehnte dann meinen Kopf an ihren Bauch an. "So ziemlich am Ende der Höhle war dann eine Art Ruine oder sowas. Alles war voller Runen und die anderen haben ein paar kleine Schätze gefunden." Ich klang verträumt und das war ich auch irgendwie. Wer weiß wie wichtig dieser Ort für die Menschheit ist? Und ich werde der erste sein, der das Geheimnis lüftet! "Ich hab sie für weitere Untersuchungen auf mein Zimmer gebracht!" Nun blickte ich Lisanna von unten wieder an und lächelte breit. "Wäre es nicht unglaublich cool, wenn ich eine Art Labor in dieser Höhle einrichten könnte?" fragte ich rhetorisch und meine Augen strahlten vor Begeisterung. "Dann müsste ich nicht dauernd hin und her laufen um die Runen und Relikte zu untersuchen! Ohh man!" Archäologe zu werden war zwar nie mein Vorhaben, aber irgendwie gefällt es mir. Ich könnte Lisanna andauernd hübschen Klunker nach Hause bringen! Dabei fiel mir auch mein Geschenk für sie wieder ein! Jetzt hatte ich eine Idee, woraus ich den Talisman mache - das wird ihr sicher gefallen! "Deswegen hab ich deine SMS erst später bekommen... und ich musste mich noch kurz frisch machen, damit's hier nicht allzu schmutzig wird!" Ich zwinkerte ihr ziemlich eindeutig zu und vergrub mein Gesicht freudig in ihrer Oberweite.
Wenn ich so drüber nachdenke ist das Haus am Waldrand wirklich der perfekte Ort für mich! ...und Lisanna natürlich! Wenn diese Beziehung bis zu meinem Geburtstag hält, werde ich sie natürlich bei mir einziehen lassen, früher oder später. So bodenständig war ich ja noch nie. Schon seltsam, kaum sind wir zusammen fange ich an zu Trainieren und Gemüse zu essen. Mehr als das sogar, ich lasse wieder Gefühle zu und bin gedanklich viel freier als noch vor einigen Monaten. Es ist, als hätte sie mich einmal komplett umgedreht! "Ich liebe dich." nuschelte ich in sie hinein und lächelte friedlich für mich während ich sie fest an mich drückte. "Ich bin froh, dich getroffen zu haben." sagte ich diesmal etwas deutlicher und es kehrte Ruhe ein. Nach einer halben Minuten sprang ich auf und grinste Lisanna abermals an. "Lust auf Musik?" selbst wenn nicht, ich stürmte daraufhin los zum Fernseher und schaltete diesen ein. Ich suchte einen bestimmten Sender. Da wir uns hier in Japanischen Gewässern befinden sollte man den hier auch empfangen können. Und Tatsache, da ist er! Zufrieden legte ich die Fernbedienung beiseite und lächelte Lisanna an. "Ich liebe diesen Sender! Gute Musik rund um die Uhr!" Noch ehe ich da stand fing ein anderes Lied an zu spielen und die Stimmen kamen mir mehr als bekannt vor. "Hehe! Sag ich doch!" lachte ich und zeigte ganz unverblümt auf die 5 Gesichter, die über den Bildschirm flimmerten. High Joker, inklusive Musikvideo! Im Takt tänzelte ich zurück in Lisanna's Richtung und lächelte sie verträumt an. sie stand für mich gerade im Mittelpunkt, ich habe sogar das Bedürfnis, einfach mit ihr zu tanzen, bis das Essen fertig ist. Warum eigentlich nicht? "Kannst du tanzen?" fragte ich gerade heraus, als ich mich um den Tresen herum zu ihr bewegte. Dann schnappte ich mir ihre Hände und zog sie mit mir in den Wohnraum, während ich leise den Songtext mit murmelte. Ich begann einfach meine Hüften zu schwingen und versuchte sie ebenfalls dazu zu animieren indem ich sie mal hierhin zog, mal an mich ran und dann wieder von mir weg. solange, bis ich hinter ihr stand und mit beiden Händen ihre Hüfte hin und her bewegte. Ich bin überglücklich. Wenn das so weiter geht fange ich morgen im Unterricht noch spontan zu tanzen an!