Völlig verwirrt stand Kotori nun da mit der Decke um sich geschlungen. Wieder einmal schien sie einen Fehler gemacht zu haben, ohne diesen zu beabsichtigen. Wollte sie doch nur helfen, doch alles was sie getan hatte, war Roxy zu verärgern. Mit zittrigen Knien sank die Adora zu Boden und blickte auf die kalten Fliesen die nun ihre Knie Berührten. „Es tut mir leid“ war alles was über ihre Lippen kam. Sie schloss die Decke fester um sich und noch immer traute sie sich nicht auf zu blicken. Immer mehr hegte sie Interesse daran wissen zu wollen welch Wesen in dem Mädchen steckte. Welch kraft sie besaß. Doch was würde es helfen? Wenn nicht mal ihre Wärme und Fürsorge ihr helfen konnte. Kotori brauchte nähe und liebte es in den Arm genommen zu werden. Doch hier schien das alles Falsch zu sein. „Was bist du?“ Noch bevor gänzlich die Worte ihre Lippen verlassen hatten, bereute sie auch schon die Frage. Was ginge es sie auch an, schließlich war nicht jeder bereit sein Wesen offen zu legen vor anderen, so wie Kotori es getan hatte. Wieder liefen Tränen hinab über ihre Wangen, wollte sie doch nicht weinen, Sie wollte stark sein, mutig und vieles andere, doch wieder saß sie am Boden völlig entmutigt. Würde sie jemals nur ansatzweise so viel Stärke entwickeln wie sie? Würde es so viel einfacher machen, doch fehlte ihr genau die Stärke dazu. Schon immer war sie abhängig von anderen und wollte es hier auf dieser Schule ändern. Vielleicht sollte sie zurück kehren, Ihre Mutter würde sich sicherlich freuen und ihr Bruder nervte sie jetzt schon damit. Ihre Augenfarbe veränderte sich, denn der Adler in ihr spürte die Trauer und den schmerz. Mit nun geschärfter Sicht lag ihr Blick noch immer auf dem Boden. Das Gold darin glänzte von den Tränen die nun endlich dadurch verebbten. Nur als Adler war sie stark und Mutig. Aus diesem Grund gingen die Älteren Gestaltwandler fort und lebten nur noch in ihrer Tierform weiter. Mit der Zeit verlernten sie das Wandeln und konnte so ihre Menschliche Form nciht mehr annehmen. Deswegen durfte sie nie länger als ein paar Tage in ihrem Gefieder verbringen. Dcch vielleicht sollte sie dies tun. Zurück in die Highlands und als Adler ihr Leben fortsetzen, über die Berge Fliegen und so endlich Glücklich werden. Langsam hob sie ihren Kopf , die Augen nun starr auf Roxy gerichtet. Ihr Herz raste, ein leichter Film aus Schweiß bildete sich auf ihrer Haut und ein seufzen entrang sich ihrer Kehle. Was machte sie hier?
Natürlich tat es ihr Leid, was auch sonst. Irgendwie war es traurig das sich die Kleine nur wegen der Nakamura so fertig machte. Es war doch nicht schlimm gewesen, dass sie ihr helfen wollte, es war eben nur der falsche Weg, und dafür konnte die Adora doch nichts, wusste sie doch nicht um die Fähigkeiten dieser jungen Frau. Müde fuhr die Hand durch das kalte Gesicht, noch traute sie sich nicht, etwas zu sagen, ihr Blick wanderte Ziellos durch den Raum. Auch die Frage welche das Mädchen eher zögerlich aussprach, nur um sie dann gleich wieder zu bereuen, ließ sie noch einen Augenblick leer im Raum stehen. Tief durch atmend fixierte sie die goldenen Augen der Adlerin, jene, welche feucht funkelten und sie durch bohrte, als hätte sie damit das Verlangen jemanden zu töten. Vorsichtig schritt sie auf sie zu, ging direkt vor ihr auf die Knie, um mit dem Gesicht wieder auf der selben Höhe wie Kotori zu sein, ehe sie ganz behutsam die Hand auf die Decke legte. „Mach dich wegen mir nicht fertig. Du kannst nichts dafür. Blieb hier auf der Schule, dein Wille ist stark, dein Wunsch voller Ehrlichkeit.“ Auch wenn die Finger der Nakamura nun mehr kälter waren als ein Becher Eis, strich sie der armen Kleinen eine Träne aus dem Gesicht, lächelte ihr schwach, aber ehrlich zu, lehnte den Arm dann auf ihr angewinkeltes Knie. „Es liegt an mir. Ich bin anders. Daher hör' auf wegen mir zu weinen, bitte.“ Die eigentliche Frage ließ sie dabei unbeantwortet. Eigentlich wollte sie niemandem davon erzählen was sie wirklich war, und die Arisako wusste es auch nur Ansatzweise, weil in ihr etwas ähnlich schlummerte, wenngleich viel eigenständiger und wilder. Sich wieder auf die Füße stellend hob sie auch das Mädchen wieder auf die ihren, was angesichts ihres Gewichtes leicht von der Hand kam, da die Nakamura von kräftigen Muskeln durchzogen war. Vorsichtig klopfte sie etwas Dreck von der Decke, ehe sie ihren Blick wieder auf das Mädchen richtete. So würde sie sie niemals alleine lassen können, sie musste sicher gehen, dass es ihr wieder besser ging, ehe sie selbst wieder gehen konnte. Ihre Haut hatte sich mittlerweile wieder soweit zurück verwandelt, dass sie wieder ihre menschliche Färbung angenommen hatte, die schwarzen Strähnen aus dem Haar waren verschwunden, und die Augen trugen ihr typisches stechende, aber etwas hellere, leuchtende blau, welches so tief wie der Ozean war. Schnell war mit wenigen Handgriffen auch die Frisur wieder gerichtet, und somit alle Spuren beseitigt, welche an den kleinen Ausbruch von vorhin erinnerte. Ein Glück, das sie nicht völlig aus getickt war, das wäre mit Sicherheit übler ausgegangen. „Schau. Mir geht es doch schon besser, also schenk mir doch lieber dein Lächeln, als deine Tränen.“ Sie hatte dabei die Hand kurz auf das Herz platziert, als sie von sich selber sprach, um ihrer Aussage mit einer Handlung zu Unterstützen. Mittlerweile ging es wirklich schon etwas besser, was wohl an der Kälte und der Dunkelheit hier unten lag, und die Ruhe, die hier eigentlich soweit herrschte. Auch wenn ihr die Trauer der Adora zu schaffen machte.. aber auch dafür konnte das Mädchens ja nichts, weshalb die Kurzhaarige darüber schwieg, und nun stumm wartete. Sie wollte nicht, das jemand fremdes wegen ihr zu Leiden hatte, und wenn sie sich dafür zusammenreißen musste, tat sie das eben.
Erst als sie die kalte hand durch die Decke spürte, begriff sie das Roxy sich bewegt hatte. Auch wenn ihr Blick die ganze Zeit auf ihr haftete war sie doch irgendwo anders mit den Gedanken. Froh wieder in der Realität zu sein bekam sie nur am Rande die Worte des Mädchens mit. Woher wusste sie das Kotori die Schule wieder verlassen wollte? Sie hatte doch nicht etwa laut gesprochen. Der schock war deutlich in ihren Augen zu sehen mit der Peinlichkeit die sie wie eine wucht traf. Wie gerne würde sie nun im Erdboden versinken um sich zu verstecken. Erst die sanfte Berührung von Roxy ließ ihre Meinung ändern. Auch wenn es nur eine kleine Berührung war, lief doch ein wohliger schauer durch ihren Körper. Sie wollte mehr! Sie wollte diese Finger auf ihren Körper und sich in dem bezaubernden Lächeln verlieren, das sie viel zu selten zeigte. Röte stieg in ihr auf und langsam wurde es ihr wirklich peinlich. Doch lange darüber nachdenken konnte sie nicht. wie eine Feder fühlte sie sich in dem Griff von Roxy, hob sie sie doch auch so leicht hinauf. Mit einen Griff legte sie die Decke wieder fester um sich und blickte wieder zu Boden. Auch das Gold verließen ihre Augen und die Anspannung fiel. Vorsichtig hob sie ihren Blick und war fasziniert von der Leichtigkeit ihrer Bewegungen. Das spiel ihrer Muskeln mit diesem bezaubernden Körper war atemberaubend. Da bleibt auch das verlangte Lächeln nicht lange aus. Nur wusste sie noch immer nicht was Roxy war, wich sie doch bewusst ihrer Frage aus. Nur ein Gedanke huschte durch ihren Kopf. „Bist du ein Engel?“ Sie kannte nicht viele Wesen und Flügel brachte sie nur in Zusammenhang mit Engel. Was einiges erklären würde. Die anmutigen Bewegungen, die stärke und konnten Engel Gedankenlesen. Denn nur so konnte sie wissen von dem Vorhaben die Schule zu verlassen. Doch alles nur Vermutungen die rein auf ihre Flügel basierten. Langsam stellte sie einen Fuß nach dem anderen um einmal um Roxy herum zu gehen und jeden Zentimeter zu mustern. Keine Flügel waren zu sehen und auch nichts was darauf hinweisen würde das es welche gab. War es doch nur eine Einbildung? Vorsichtig streckte sie die Hand raus und fuhr mit den Finger über Roxys Rücken. Als ein Bild mit dem Tattoo auf ihren Rücken vor ihr aufblitze hielt sie in der Bewegung inne. Die Augen fixierten die Stelle an dem es war und hoffte so etwas durch die Bluse erhaschen zu können. Wie von allein bewegten sich die Finger weiter über den Rücken ohne die Kälte direkt zu spühren und ohne zu merken das sie nun ziemlich nah an dem Mädchen stand. Wie hypnotisiert lief das ganze von statten so Gedankenverloren war sie.
Aufmerksam beobachtete sie jeder ihrer Bewegungen, die Gedanken, die sie verfolgte mit den aberwitzigen Ideen, die sich langsam in ihren Zellen sponnen. Ein Engel? Beinahe hätte das Mädchen gelacht, wenn die Situation nicht einer Subtilen Ader glich, welcher sie schon früher eher nervig, als amüsant empfand. Ihr war es wirklich Schleierhaft, wie ein einfaches Lebewesen nur wegen der Flügel darauf kam, dass ausgerechnet sie ein Engel war. Sie, die doch in Wirklichkeit das genaue Gegenteil verkörperte, und im Grunde die pure Dunkelheit, manifestiert in einem menschlichem Körper, war. Und als die Adora die Stille nutzte, um sie herum schlich und jede einzelne Faser auswendig zu lernen versuchte, hatte sich die Nakamura zu einem spitz zynischem Grinsen hinreißen lassen. Sie ein Engel? Die Ironie in ihren eigenen Ideen war so groß, dass selbst ihr bald davon schlecht werden würde, hätte sie nicht die Notwendigkeit in jenem Moment wo anders gesehen. Irgendwann vielleicht würde sie diesem armen Wesen erklären, was sie war, doch an diesem Abend sicherlich nicht. Nicht hier, und vor allem nicht so. Im Moment brauchte sie ihre gesammelte Konzentration ihrem Körper zu Willen, hatte dieser doch wieder mit einem heißen Impuls zu kämpfen, welcher sie wieder kochen ließ. Scharf fühlte sie noch Sekunden danach die Stellen, an denen das Mädchen neugierig mit den Finger Furchen im Rücken entlang zog, fasziniert danach suchend, ob sie erneut einen Blick auf ihr Mal werfen könnte. Durch den dünnen, weißen Stoff wäre es teilweise sogar möglich, da die Farbe dick, auffällig und dunkel auf der Haut schimmerte. Aber die Finger des Mädchen brannten mit jedem Herzschlag, auf denen diese ihren Körper berührten. Doch sie konnte es ihr einfach nicht sagen, zu sehr wäre sie wieder verletzt, würde damit beginnen, sich zurück zu ziehen und in Wehmut zu verfallen, weshalb es die gebürtige Schottin einfach ertrug, ohne auch nur mit einer Silbe das Schweigen zu brechen. Kotori selbst war schlicht der Faszination verfallen, blendete nun mehr aus, was um ihr herum geschah, wie nah sie der Fremden gekommen war, und das sie schlicht einfache Linien auf einem ihr nicht bekannten Rücken zog. Gut, sie hatte bisher als einzige auf dieser Schule einen knappen Blick auf dieses Mal werfen können, gerade weil es diese fesselnde Wirkung hatte, doch sie musste sich davon befreien, ansonsten würde ihr die Braunhaarige als bald noch mehr Leid bereiten. Würde sie jedoch wieder gesund sein, würden immerhin die Berührungen keinen Schaden mehr anrichten, aber dennoch würde die Nakamura das Wesen bleiben, welches sie nun mal war, und sie war eben kein Engel, sondern ein Dämon der ewigen Finsternis. Kurz schloss sie die Augen, zog zwischen geschlossenen Zähnen knapp etwas Luft in ihre Lungen. „Meinen Rücken genügend betrachtet?“ Langsam wandte sie sich herum, löste somit den Kontakt, ehe sie mit dem Gesicht voraus nur wenige Zentimeter vor ihr verweilte, und in die nun wieder menschlichen Augen blickte. Stark vernahm sie den warmen Atem, welcher ihren Hals streifte, denn sie frei gelegt hatte, um nicht doch einem Hitzschlag zu erliegen. Ihre Ketten, welche darum lagen, waren daher alles, was auf ihrer Haut Platz hatte. „Gib' Acht auf deine Seele, und halte dich nach unserem nächsten Treffen fern von mir. Du könntest dich verlieren.“, hauchte sie. Sie würde das nächste Treffen einhalten, aber nur, weil sie es versprochen hatte, danach, sollten sich die beiden nicht mehr sehen. Sie fürchtete um das Mädchen, es war nur zu ihrem besten..
Vor schock verharrte Kotori in ihrer Bewegung, wie konnte sie in solche Berührungen verlieren? Es war verständlich das Roxy dies nicht gefiel, hatte die Adora auch nicht einmal gefragt. Doch war es wie ein innerlicher drang sie zu berühren. - Wie lächerlich - Wem wollte sie hier etwas vormachen? sie brauchte Berührungen und wollte es genauso sehr. Und Roxy faszinierte sie so sehr das es ihr schon fast selber Angst machte. "Es tut mir leid" endlich Fähig auch ein paar Worte zu sprechen nahm sie Hand wieder weg als Roxy sich im selben Moment umdrehte. Ihre blicke trafen sich und die ausgehende Kälte von Roxy strich über sie wie eine leichte Briese. Kotoris Nackenhaare stellten sich auf, denn ihr war klar das dies keineswegs Positiv enden würde. Und wie aufs Stichwort kamen die Worte aus Roxys Mund und schnitten ihr mitten ins Herz. Mit schmerzverzehrter Miene griff sie sich an die Brust. Das wievielte mal war es nun das sie etwas falsch machte? Mit einem Schritt nach Hinten brachte sie etwas abstand zwischen sich und musterte ein weiteres mal Roxys Gesicht. Nix war darin zu erkennen und das brachte Tori fast zur Weißglut. Wie konnte man so abweisend sein so herzlos? Nein Herzlos war sie ganz sicher nicht, nicht nachdem was sie gesehen hatte! "Sag mir, was bringt dich dazu solch Mauer auf zu richten und niemand an dich ran zu lassen? Wovor hast du angst? Das ich dir weh tun könnte?" Die letzte Frage kam er mit zusammengebissenen Zähnen heraus. Wollte sie doch nie anderen schaden zufügen, alles was sie wollte war Freunde und vielleicht jemanden besonderes an ihrer Seite. Doch schon am ersten Tag schien dies alles aussichtslos! -Tori glaube mir das schönste im Leben ist die Prägung! Mit einer Gefährtin an deiner Seite kommt dein Mut von ganz alleine und du weißt deine Stärke liegt in deinem Herzen!- Seufzend wand sie sich ab, kehrte Roxy den Rücken zu und unterdrückte mit aller Kraft den nächsten Sturzbach. Die Worte von ihren Bruder hallten durch ihren Kopf. Es waren seine letzten bevor er umkehrte und nach Hause flog. Doch was brachte ihr der Mut und dir Stärke dann, wenn sie sie doch jetzt brauchte? So abgewiesen von Roxy wusste sie Nichtmahl ob sie das nächste treffen wirklich machen sollten? Aber wofür war Kotori bekannt für ihren Dickkopf wenn sie nicht bekam was sie wollte. Und sie wollte es so sehnlich da bisher nur Roxy solch Gefühlschaos in ihr ausgelöst hatte. Und wusste sie, das selbst die kalte Haut nicht über ihre innerliche Wärme hinwegtäuschen konnte. "Was wäre wenn ich mich nicht von dir fernhalten könnte oder möchte? Was wenn mich genau das zu dir hinzieht?" Was es aus unerklärlichen Gründen auch tat. Außer den Namen wusste sie nix über Roxy und doch wollte sie es nicht enden lassen! Zaghaft drehte sich die Adora um und versuchte wieder einmal aus dem Gesicht des Wesens vor ihr eine Regung zu erkennen.
Herzlos. Da war es wieder. Der Glaube dieses Wesen würde nicht einmal ein Herz besitzen, welches sie dazu befähigte, Gefühle zu hegen, welche ehrliche Absichten hatten. Die Adora war bei weitem nicht die erste, welche Impulsiv so dachte, doch sie musste so denken, und lieber verletzte die Nakamura sie jetzt, als sie später völlig zu zerstören. Und erneut trafen Worte ihr Gehör, welche sie nicht zum ersten Mal von einem Menschen wahr nahm, nur dieses mal sprach es jemand laut aus, weshalb die Nakamura eigentlich darauf antworten könnte. Doch sie tat es nicht, ließ dem Mädchen einen Moment, das Chaos in ihrem Kopf zu ordnen, ehe sie etwas sagen würde. Die Adora dachte viel an ihre Familie zurück, und sie hatte es gut dort gehabt, dennoch verstand sie selbst, warum sie dort weg gemusst hatte. Nur war diese Welt außerhalb schlicht wesentlich Böser, als innerhalb ihrer Familie, ihres trauten Umfeldes hoch oben in Schottland. Und das würde sie eines Tages verstehen müssen, sonst würde ihre Seele diesem Druck nicht stand halten, und sie irgendwann gen Boden drücken. Genau wie jetzt, wo die Dämonin dieser dunkle Impuls war, und das Leben dieses Geschöpfes aus allen Fugen zu reißen drohte. In einem neuen Land, mit fremden Menschen, ganz alleine, war es niemals einfach, das wusste sie selbst, aber sie durfte nicht zulassen, dass sich die Adora auf sie einließ, denn irgendwann wurde sie sie enttäuschen, und das wollte sie einfach nicht. Mittlerweile hatte sich das Mädchen herum gedreht, sich abgewandt und entfernt. Gut so. Der Ausdruck in den Augen blieb der selbe, denn in jenem Moment fühlte die Kurzhaarige nichts. Nur die folgenden Worte, überraschten sie leicht. Gerade weil sie so war, wie sie war, zog es sie an? Oder war es schlicht die Faszination an etwas, was man bisher noch nicht kannte? Wollte sie nur erkunden, was sie noch nicht zu verstehen vermochte, nur um sie danach wieder fallen zu lassen? Einen Moment keimte Zorn in ihr auf, auch wenn sie nach außen hin immer noch ruhig, aber kühl war. „Du würdest es nur bereuen. Lass' es. Du findest andere, als mich.“, antwortete sie, ihre Stimme klang nur noch etwas heiser, rauchig, aber wesentlich klarer als vor einigen Minuten noch. Dennoch wirkte darin eine Ernsthaftigkeit, dass es keinen Raum für Zweifel ließ. Weshalb auch? Meinte es die Braunhaarige doch aus vollster Überzeugung ehrlich, und wusste, dass wenn sich dieses Mädchen gerade in sie.. verliebte.., dass sie nur Enttäuschung und Leid daraus erfahren würde. Die Fäuste nun mehr geballt, hoffte sie, dass das Arme Wesen verstehen, und einfach verschwinden würde. Sie schnell vergessend, um ein glückliches, erfülltes Leben auf dieser Insel zu führen. Anders, als es Roxy jemals könnte..
"Wenn du mich nicht mehr sehen willst dann sag es, aber schreibe mir nicht vor wie ich zu Handeln oder fühlen habe!" Ihr Satz kam netter als gedacht hervor, wollte die Adora doch schreien und fluchen. Doch das konnte sie noch nie gut. Und nun stand sie wieder wie ein Trottel da, keiner ihrer Fragen zuvor wurde beantwortet und noch immer wusste sie nicht was richtig oder falsch war. All ihr Handeln zuvor kam ihr nun sinnlos vor, all die mühe und hingabe um ihr zu helfen war schlichtweg falsch gewesen. Vielleicht hätte sie gehen sollen als Roxy es sagte, doch Kotori war niemand der Aufgab, weder hier noch jetzt. Sie hatte es geschafft bis hier her zu kommen also würde sie auch diese Schule schaffen und Roxy. Egal welch Wesen in ihr steckte, egal wie oft sie sie wegschicken würde. Kotori würde dran bleiben, bis selbst Roxy hoffentlich sah was Kotori sah. Doch im Moment, würde weder reden noch Handeln etwas bringen. schien doch alles aussichtslos. Egal wie viel mühe sie sich noch geben würde Roxy würde es abweisen, also tat sie gar nichts und stand nur da. Sie rang mit sich zu gehen oder zu bleiben, etwas zu sagen oder zu schweigen. Dieses hin und her in Ihrem Kopf machte sie bald verrückt doch eins kam ihr noch in den Sinn. Sie ließ die Decke zu Boden fallen, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ die Kälte auf ihren Körper. Wenn Roxy keine wärme Mag musste sich Kotori eben abkühlen. Vielleicht konnte sie ja mit dieser Geste ihren Worten zuvor mehr Ausdruck verleihen und zeigen das ihr das alles ernst ist und keine daher gesagten Wörter. Entweder funktionierte dies oder sie gab für den Moment doch auf, würde gehen und sich etwas anderes Überlegen. Denn beendet war es dann noch lange nicht und sie würde ihren willen durchsetzen. Die Kälte breitete sich zu erst über Ihre Füße und Hände aus welche durch kribbeln begleitet wurde. Da sie normalerweise die warmen Zeiten bevorzugte spürte sie deutlich wie die Kälte über ihren Körper Strich, Zentimeter für Zentimeter wurden auch die anderen Körperstellen abgekühlt bis das erste Zittern einsetzte. Auch wenn dies Kindisch wirken mag, war es der Adora doch ernst. Ihre Augenfarbe wechselte sich in Sekundentakt da sie die Verwandlung zu unterdrücken versuchte. Denn der Adler wollte raus, wollte das warme Gefieder um sie legen. Es war sicherlich ein Merkwürdiger Anblick wie ihre blauen Augen immer wieder Gold aufblitzten. Doch würde sie nicht nachgeben, nicht aufgeben, nicht jetzt!
Stur war das Mädchen wahrlich, das musste man ihr lassen. Einmal etwas in ihren Kopf gehämmert, würde es scheinbar auch für immer dort bleiben. Sie selbst wusste nicht, ob es eher Bewundernswert, oder Traurig gewesen war, weshalb sie einfach nichts sagte, und das Mädchen stumm weiter machen ließ. Doch als sie die Decke auf die Erde fallen ließ, nur um sich der selben Kälte aus zu setzen wie die Nakamura selbst, musste sie einschreiten, ansonsten würde sie noch krank werden, und das nur, um Roxy irgendetwas zu beweisen. Innerlich schwer seufzend schritt sie an dem nun mehr wieder nacktem Mädchen vorbei, griff nach ihrer Weste, streifte sich diese über, nur um danach ihre Tasche auf zu heben, sich diese um die Schulter zu legen und zurück zu der Adora zu gehen. Schnell war die Decke vom Boden aufgehoben, wieder um die Schultern der Wandlerin gelegt, und damit sie sich nicht dagegen wehrte, setzte die Dämonin sanfte Gewalt ein, ehe sie sich leicht zu ihr beugte. Die Augen wechselten noch immer die Farbe, und sie konnte spüren, wie sie versuchte die Verwandlung zu unterdrücken, gegen das Tier in sich kämpfte, anstatt es einfach zu zu lassen. Und es wäre um so vieles besser, als hier zu erfrieren. „Nein. Dir kann ich nichts vorschreiben, aber mir.“ Ihre Lehrerin hatte den Klassenunterricht beendet, spürte sie doch, wie sich die Arisako vom Fleck bewegte, und da sie mit ihr in Berührung stand, hatte sie mitbekommen, das auch ihr Unterricht geendet hatte, und sie daher das nächste Ziel ansteuerte, von welchem sie Anfangs gesprochen hatte. Das Krankenzimmer. Da sie versprochen hatte, sie dort zu treffen, würde nun auch sie wieder gehen müssen, auch wenn sie das Mädchen eigentlich so nicht zurück lassen wollte. Aber was würde es jetzt noch ändern, wenn sie blieb? Vermutlich gar nichts. „Wir sehen uns.“ Und im nächsten Augenblick war das Mädchen verschwunden, und im Raum herrschte wieder, ganz seltsam, eine angenehme, normale Temperatur. Es wurde heller, die Sonne schien durch die Fenster. Alles, was jetzt doch daran erinnerte, was hier einmal Geschehen war, waren die wenigen Scherben auf dem Boden, und die Risse im Porzellan eines der Toiletten. Es schmerzte sie so zurück zu lassen, aber da die Adora nicht gehen würde, würde halt die Nakamura gehen..
Langsam tapste sie unter Decke vor schüttelte ihr Gefieder und starrte auf die Tür. Nachdem Roxy das Bad verlassen hatte gab sie den drang nach und verwandelte sich in ihre Tierform. Stumm blieb sie darunter sitzen und dachte über die Momente davor nach. Was hatte sie falsch gemacht? Gab sie sich doch alle mühe in dieser fremden Welt wohl zu fühlen. Doch nun stand sie allein in diesem Bad und putzte ihre Federn. Dennoch würde sie nicht aufgeben und sicherlich würde sie Roxy hier auf der Schule noch einmal wieder sehen. Ihr Blick glitt über die Scherben am Boden noch immer wusste sie nicht woher sie kamen. Mit einem Flügelschlag war sie auch schon auf dem Waschbecken und starrte in den Spiegel. Wie lächerlich sie sich vorkam nach allem. Mit einem lauten Adlergeschrei ließ sie ihren Frust raus. Es war ihr egal ob sie draußen jemand hören konnte, egal ob sie jemand sah. Eigentlich war ihr gerade so ziemlich alles egal. Mit einem letztem Schrei hob sie ab flog eine Runde im bad, schnappte sich ihre Tasche mit dem Schnabel und setzte sich in das offene Fenster. Sie Sonne schien ihr direkt ins Gesicht und für einen Moment schloss sie die Augen und genoss die Wärme. Bevor sie das Bad nun verlies, blickte sie noch einmal zurück. Die Decke, die sie ursprünglich für Roxy geholt hatte lag auf dem Boden. Sie hatte gehofft ihr damit helfen zu können doch hatte es nur noch schlimmer gemacht. Mit einem Kopfschütteln hob sie ab und flog hinaus. Sie wollte jetzt ein paar Runden drehen den Kopf frei bekommen und vielleicht etwas essen.
Da hatte ich wirklich die Beine in die Hände genommen - ich war fast den gesamten Weg zu den Toiletten des Schulgebäudes zurückgerannt (irgendwann beim Rennen hatte ich den genialen Einfall, dass ich vielleicht meine Hände mal waschen konnte..) und war verschwitzt und keuchend angekommen. Das war kein Leben für eine dicke und alte Lady wie mich. Meine Hände waren schon bald wieder blitzeblank und ich erfreute mich an deren sauberen Anblick. Es würde sich vielleicht empfehlen, ab und zu ein wenig Desinfiziergel dabei zu haben - für alle Fälle.
Müde lehnte ich mich mit dem Rücken gegen eins der Waschbecken und versuchte in diesem stickigen Raum Luft zu bekommen - war nicht gerade der Favorit aller Nasen.
Wie sie gelacht hatte! Ich ärgerte mich grün und blau, jetzt im Nachhinein. Die Angst war irgendwie nur ein Urempfinden gewesen, das mich dazu gebracht hatte, instinktiv wegzurennen. Vielleicht wäre ich ja sogar gewesen und hätte ihr weiter versucht, zu trotzen - aber ich wollte wohl am Leben bleiben.
Tjaja. Aber etwas Gutes hatte es schon - ich wusste nun, wo die Frauentoiletten waren. In meinem Kopf spielten sich gleichdaraufhin P*rnszene ab (mit Frauen natürlich), doch ich verdrängte diese. Keine Zeit für sowas, verdammt. Just in diesem Moment merkte ich auch, dass meine Tasche fehlte..Shitkram.