Das Strandhaus, das einen Privatsandstrand anbietet, findet man eher abseits der öffentlichen Strände, wofür man auch einen längeren Weg braucht. Das zweistöckige Haus ist 10 Meter vom Meer entfernt und besitzt auf der Rückseite einen kleinen Garten mit Teich und Grillfeuerstelle. Im Parterre befindet sich ein großes Wohnzimmer, eine moderne Küche und ein Badezimmer. Im obereren Stockwerk befinden sich zwei große Zimmer und ein kleines, dass für Büroarbeiten gebraucht werden kann. Außerdem befinden sich hier auch zwei Badezimmer. In dem einen Zimmer genießt man einen Ausblick aufs Meer und in dem anderen dafür den eigenen Garten. Im ganzen Haus befinden sich große Fenster, die viel Licht in den Raum bringen kann. Für Leute, die die Morgensonne bevorzugen ist dies das perfekte Haus.
Dass er nun wieder zusammen mit ihr in einem Raum war, machte sie tatsächlich ein wenig nervös, was sie von sich überhaupt nicht kannte - und doch war es so, wobei sie nicht behaupten konnte, dass es ihr gefiel. Ändern konnte sie daran trotzdem nichts, weshalb sie versuchte, das Beste daraus zu machen. Angefangen damit, ihm einen Kaffee einzuschenken und ihm ihn zu reichen. Glücklicherweise war er noch warm genug - gut, dass sie erst vor kurzem einen aufgesetzt hatte. »Musst du denn bald wieder hin?« fragte sie ihn, nachdem er ihr gesagt hatte, wie schlimm die Reise von seiner in ihre Welt war. Es war immer noch seltsam, so darüber zu sprechen, denn bis vor einigen Monaten hatte sie nicht einmal gewusst, ja nicht einmal geahnt, dass es soetwas wie eine Dämonenwelt gab. Obwohl es eigentlich gar nicht so unrealistisch war. Immerhin gab es auch ganz verschiedene Wesen - vielleicht hatte ja jeder seine eigene Welt. Gestaltwandler jedenfalls nicht, zumindest war Calleigh nichts dergleichen bekannt. Und sie hatte im Augenblick auch keine Lust, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Lieber wollte sie wissen, wie es bei Kurya gelaufen war, was passiert war und ob sich alles geklärt hatte. Er lebte zumindest noch, was doch eine ziemliche Erleichterung war. Zusammen mit ihm ging sie nun ins Wohnzimmer zurück, wo sie ihn auch sogleich fragte, ob alles gut gegangen war. Mit der Decke setzte sie sich kurz danach auch auf die Couch, nur um die Kerze zu beobachten, die weiterhin auf dem Cupcake brannte. Sie sollte sie bald auspusten, immerhin war sie nicht sonderlich dick und daher auch schnell abgebrannt. Dennoch lauschte sie erst Kuryas Worten, der bisher noch vor der Couch stand - doch Calleigh war sich sicher, dass sie ihm nicht sagen musste, dass er sich setzen konnte. »Neue Rolle?« hakte Calleigh nach, da sie nicht genau wusste, was er damit eigentlich meinte. Sie wusste, dass seine Schwester ihn vertreten hatte, während er weg war. Das war es jedoch schon, weshalb sie nicht ganz verstand, was er mit "neuer Rolle" meinte. Doch vielleicht würde er sie aufklären. Vielleicht auch nicht. Bei Kurya konnte man sich nie sicher sein, was er wirklich von sich preisgeben wollte und was nicht - was Calleigh durchaus verstehen konnte. In den letzten Monaten hatten sie sich zwar viel voneinander erzählt, aber Calleigh war sich ziemlich sicher, dass das immer noch nicht alles war. Und im Endeffekt war es vielleicht auch besser, nicht alles über den anderen zu wissen.
Der Dämon sah nur zu ihr und nahm einen weiteren Schluck von den Kaffee aus seiner Tasse, lauschte er dabei ihren Worten. Auf die von ihr neu gestellte Frage hingegen, schüttelte er bloß leicht den Kopf, genehmigte er sich direkt danach einen weiteren Schluck. Für's erste musste er nicht mehr zurück. Und sollte wirklich etwas wichtiges vorfallen, dann gab es da ja schließlich Zephyr welcher ohne Probleme zwischen den Welten hin und her reisen konnte. Schwach musste er lächeln als sich die Blondine auf die Couch setzte und auch sogleich wieder in ihrer Decke einkuschelte. Das Calleigh natürlich nachfragen würde, hatte er eigentlich schon geahnt.. Und aus diesem Grund setzte sich der Dämon mit dem blonden Haar auch neben sie auf die Couch, nahm noch einen letzten Schluck von der Tasse und stellte eben diese danach auch auf den Tisch. "Sie wird mich dauerhaft vertreten fürs erste, Meine Anwesenheit dort ist meist mit Problemen behaftet, weswegen ich.." Gerade fing Kurya wirklich an, etwas zu erzählen und wohl auch zu erklären, als es auf einmal über ihnen ein wenig rumpelte. "Alles gute zum Geburtstag, njang njang!", hallte es nur noch herunter als man auf einmal den weißen Zephyr sehen konnte, welcher lachend in der Wohnzimmerlampe saß und zu ihnen herunter sah. "..Zephyr geschnappt und bin zurück gekommen.", kam dann nur ohne eine Reaktion auf das kleine Wesen dann noch aus dem Mund des Dämons. Das kleine Tierchen sah nur breit grinsend zu den beiden Personen herunter. "Zephyr hat euch erwischt, njang njang!" Und als er dies sprach, sah der Dämon dann auch den Mistelzweig in der Kralle des Shugos welchen er nur über die beiden hielt. Ein wenig verwirrt zog Kurya nur die Augenbraue hoch. Was meinte Zephyr denn nun mit 'Erwischt'? Das kleine Fellknäuel hatte mit Sicherheit irgend einen Brauch von den Menschen falsch verstanden..
Er würde also nicht mehr zurück gehen. Das freute Calleigh, auch wenn sie das nicht unbedingt deutlich zeigte. Sie sagte auch nichts weiter dazu, sondern war schließlich ins Wohnzimmer gegangen, wo sie nun auf der Couch saß und Kurya die nächste Frage gestellt hatte. Dieser setzte sich daraufhin neben sie auf die Couch, weswegen Calleigh ihre Beine hochnahm und anwinkelte - natürlich von der Decke bedeckt - und dann ihre Arme um ihre Beine schlang. Dann hörte sie ihm zu, ein wenig verwundert, dass er tatsächlich antworten wollte. Seine Schwester würde ihn also dauerhaft vertreten - soweit kam er, dann wurden sie jedoch bereits unterbrochen. Von einer Stimme, die Calleigh nur zu gut kannte. Vor einigen Monaten hatte dieses Wesen ihren Rücken zerkratzt. Kurya hatte ihr glücklicherweise geholfen, dennoch war es alles andere als angenehm gewesen. Nun schien er sie zumindest nicht anfallen zu wollen. Calleigh sah nach oben, wirklich überrascht, dass er erstens dort oben in der Lampe saß - wie war er nur dort hin gekommen? - und ihr zweitens zum Geburtstag gratulierte. »Ich merk's.« erwiderte sie auf seine letzten Worte, kurz zu ihm sehend, bis sie wieder nach oben sah. Zephyr hatte sie erwischt? Wobei? Calleigh war leicht verwirrt, was jedoch schnell verschwand, als sie den Mistelzweig in den Krallen des Wesens erblickte. Sie spürte, wie sie rot wurde, sah noch eine Weile zu Zephyr hoch, ehe sie zu Kurya sah. Calleigh hatte zwar keine Ahnung, was das Wesen genau verstanden hatte, fest stand, dass es etwas falsch verstanden hatte. Und Calleigh fragte sich, ob Kurya das wusste. Verlegen sah sie zu dem Blonden neben ihr und überlegte, ob sie es wirklich tun sollte. Es war eine peinliche Situation, andererseits war es eine Gelegenheit, ihn einfach zu küssen. Herauszufinden, wie er reagierte und wie es sich anfühlte...dennoch, sollte sie es wirklich tun? Kurya sah sie noch immer nicht an, noch immer hatte er seinen Blick auf Zephyr gerichtet, sodass Calleigh nach wie vor nicht wusste, wie Kurya es verstanden hatte. Innerlich atmete Calleigh tief durch, dann beugte sie sich vor, nahm sein Gesicht in beide Hände, um es zu sich zu drehen und drückte kurzerhand und urplötzlich ihre Lippen auf seine. Ihr Herz schlug wieder schneller und sie wusste, dass sie ihn wirklich, wirklich mochte. Und dass sie sich nicht geirrt hatte - auch wenn die Situation nach wie vor komisch war. Doch wie würde er reagieren?
Fragend sah der Dämon weiterhin ein wenig verwirrt aber auch stumm zu dem kleinen Shugo hinauf, begutachtete wie er doch auf der Lampe saß, weiterhin den Mistelzweig über die beiden hielt und zugleich nicht das Gleichgewicht verlor. Das kleine Wesen war in vielerlei Hinsicht wirklich sehr geschickt.. Bloß war sein Verständnis der Menschenwelt nicht unbedingt das beste. Erwas, was man ja vor allem an dieser Situation merkte. Der Brauch des Mistelzweigs war Kurya durchaus geläufig, bloß handelte es sich nicht um eine Art Spiel wo man andere Leute erwischen konnte.. "Du weißt schon, dass es sich bei dem Brauch um nichts handelt, wo man jemanden erwischen kann Zehphyr?", fing gerade der Dämon an seinem 'Haustier' zu erklären. Aber allzu lange konnte er dann auch gar nicht mehr erklären, spürte er plötzlich die Hände von Calleigh an seinen Wangen. Und bevor er noch irgend etwas hätte sagen können, lagen dann auch schon die Lippen der Blondine auf den seinen. Im ersten Moment wusste der Dämon gar nicht, wie er darauf reagieren sollte.. Erst nach ein paar Sekunden - welche sich wie eine Ewigkeit anfühlten - schloss er dann auch ganz zögerlich die Augen, ließ sich auf diesen Kuss ein und genoss ihn auch. Er fühlte sich wirklich sehr gut an, dieser eine Kuss.. Trotzdem erwiderte er ihn nur zögerlich.. War es das schwache Kichern und Lachen von Zephyr, welches ihn dazu brachte so zu handeln? Oder war es doch etwas anderes..?
Er hatte es Zephyr noch erklären wollen, doch viel Zeit hatte Calleigh ihm dafür nicht gelassen. Während sie ihn küsste, vergaß sie für einen kurzen Moment alles andere. Es fühlte sich gut an, doch schließlich kehrten die Gedanken zurück. Sie hörte Zephyr kichern, was sie eigentlich nicht weiter störte, auch wenn sie sich fast sicher war, dass das Wesen die beiden gleich aufziehen würde. Doch das war nicht wichtig. Sie spürte, wie Kurya sich dem Kuss nach einigen Sekunden hingab, was sie einerseits erleichterte, andererseits aber auch verwunderte. Er war so zögerlich, so hatte sie ihn bisher nicht erlebt. Und als sie sich schließlich von ihm löste, hatte sie das Gefühl, auch danach noch seine Lippen zu spüren. Sie sah ihn an, einerseits froh, dass sie es getan hatte, andererseits jedoch auch mit ein wenig Angst. Was, wenn es nun alles verändern würde? Was ging Kurya durch den Kopf? Was dachte er sich, warum sie es getan hatte? Wusste er, was es mit dem Mistelzweig auf sich hatte und würde er den Kuss dann nur darauf schieben? Calleigh lächelte verlegen, ignorierte Zephyr immer noch und wünschte sich, dass ihr irgendetwas zu sagen einfallen würde. Doch da war nichts, was sie hätte sagen können. Es war schön gewesen, auch wenn sie durch seine Reaktion nur noch mehr verunsichert war. So kannte sie ihn einfach nicht, weswegen sie erst recht nicht wusste, was er davon hielt. Würde sie es bereuen, es getan zu haben? Sie konnte nur hoffen, dass er nun nicht verschwinden würde, sondern dass er blieb, vielleicht mit ihr redete oder es auch einfach dabei beließ - das wäre schließlich immer noch besser, als gesagt zu bekommen, dass es ein Fehler gewesen war. Noch immer sah sie ihn an - und hoffte auf irgendeine Reaktion.
Umso länger die Lippen der Blondine auf den seinen lagen, umso länger der Kuss andauerte, umso mehr drifteten die Gedanken des Dämons in undenkbare Richtungen ab. Es war als ob ihn jeder Augenblick nur noch weiter vom eigentlichen Geschehen fort trug, alles andere einfach nur unwichtig und nebensächlich wurde. Und obwohl dieser Kuss ihn so weit weg trug, so spürte er die Wärme welche sich in ihm ausbreitete. Wie das Gefühl von Glücklichkeit in seinem Körper breit machte. Irgendwann in diesem doch sehr unerwartetem Kuss hatte Kurya vorsichtig seine Arme um die Blondine gelegt gehabt, sie ein wenig gegen sich gedrückt. Doch trotz dieser Tätigkeit löste Calleigh nach gewisser Zeit den Kuss wieder auf. Erst an diesem Punkt öffnete der junge Mann wieder seine Augen, sah er direkt in die ihren. Seine Arme hatte er nach wie vor leicht um ihren Rücken geschlungen gehabt. Für eine gewisse Zeit sprach keiner der beiden - und auch Zephyr - nichts, war es ein Moment der absoluten Stille. Ein Moment, wo der Dämon mit den roten Augen nur in die blauen Augen der Gastaltwandlerin sah. Und erst dann, ganz plötzlich bildete sich ein schwaches Lächeln auf dem Gesicht Kuryas. Ein Lächeln, was vielleicht schon als Antwort auf die Frage, wie ihm dieser Kuss gefallen hatte, reichte. Sonderlich lange hielt dieses Lächeln jedoch nicht an, raschelte es schon wieder über den Köpfen der zwei. "Shugo hat gewonnen, njang!", kam es nur lachend aus dem Mund des kleinen pelzigen Tieres. Eine Aussage, welche in diesem Moment nur den wütenden Blick des Dämons auf sich zog. "Klappe halten und Abflug Zephyr!" Und tatsächlich..das kleine Wesen hörte wirklich auf die Worte des Dämons, sprang von der Lampe auf den Fußboden hinab, öffnete die Tür des Hauses, ging hinaus, schloss sie wieder und verschwand. Und dann waren die beiden auch schon wieder alleine in dem Wohnzimmer. Und ohne das kleine flauschige Vieh kam jetzt auch irgendwie eine Art peinliche Situation auf. Langsam löste Kurya auch wieder die Umarmung auf, hatte er bis eben nach wie vor die Arme um das Geburtstagskind geschlungen gehabt. Nach wie vor mit dem Gefühl der Wärme ihrer weichen Lippen auf den seinen fing er - zum Ablenken natürlich - ein anderes Thema an.. "Und..hast du für heute Abend was geplant? Ist immerhin nicht nur dein Geburtstag." Die Frage war nicht unbedingt die beste und einfallsreichste, aber anscheinend zeigte sie doch Wirkung. Wie genau es dann jedoch dazu kam, dass die beiden Wintertauglich eingepackt das Haus verließen und auf die Stadt zugingen, ist eine andere Frage..
OUT: Kleiner Timeskip wegen Zeitwechsel von Mittags auf Abends~
Die blonden Haare der beiden Personen, welche sich dem einsamen und abseits gelegenem 'Strandhaus' näherten, waren vor lauter Schneeflocken fast schon Weiß gefärbt. Calleigh holte den Schlüssel aus ihrer Jacke hervor, während Kurya nur ein paar Einkaufstüten trug. Sie waren ein paar Stunden in der Stadt gewesen, hatten einige Lebensmittel und ähnliche Sachen gekauft. Vorräte für die Weihnachtszeit könnte man fast sagen. Material für eine kleine Weihnachts- und Geburtstagsparty. Ein schönes Essen, ein schöner Abend, jemand mit dem man Zeit verbringen konnte. Zwar interessierte sich der Dämon selbst nicht unbedingt für diese weihnachtliche Freundlichkeit, aber bei Calleigh sah es mit Sicherheit anders aus. Und was könnte da schon ein besseres Geburtstagsgeschenk sein, als einen schönen Heiligabend?
OUT: So langsam werden die Wiedereinstiegsspots nach ner längeren Inaktivität echt nervig~ Ähm, Timeskip weil mal wieder 24 Stunden im RP vergangen sind~
Kein Hahn hatte am Morgen, am ersten Weihnachtsmorgen gekräht und den Dämon geweckt. Kein Wecker hatte geschlagen, nichts. Obwohl, praktisch gesehen sind all diese Aussagen falsch. Die Sonne ging am Morgen nach Heiligabend ganz gewohnt wieder über der Insel auf, die Temperaturen waren wieder annähernd normal und auch mehrere Wecker hatten eigentlich geklingelt. Eigentlich. Bloß hatte nicht einer von ihnen es geschafft Kurya oder Calleigh aus dem tiefen Schlummer zu wecken in welchen die beiden gefallen waren. Etwas, was auch kaum verwunderlich war wenn man sich mal im Wohnzimmer ihres Strandhauses umsehen würde! Mehrere leere Flaschen von Glühwein rollten gemeinsam mit ebenso leeren Flaschen voller japanischem Sake rollten über dem Boden, auf dem Wohnzimmertisch stapelten sich die großen Überreste eines noch viel größeren Festmahles und auch alles weitere sah einfach nur fürchterlich aus.. Der Dämon und die Gastaltwandlerin hatten am Nachmittag in der Stadt alles für eine ordentliche Weihnachts- und Geburtstagsfeier gekauft gehabt und so wie es schien haben sie auch wirklich alles davon gebraucht! Das Essen war relativ schnell und einfach besorgt. Einfach ein schickes Fondue-Set gekauft, viel Fleisch und ähnliches schon klein geschnitten gekauft und fertig war ein Essen womit man Stunden verbringen konnte. Müde rieb sich Kurya nur ein Auge während er verschlafen gähnte. "Guten Morgen~ Brummt dir auch so sehr der Schädel?", waren nur die einzigen Worte welche relativ müde aus seinem Mund heraus kamen. Das er auf dem Fußboden, umringt von leeren Flaschen mit nichts weiter als einem Kissen geschlafen hatte - und sein Hemd nicht nur total unordentlich aussah sondern auch noch fast gänzlich aufgeknöpft war - störte ihn in diesem Moment wenig. Wie sollte ihn auch etwas stören, was er nicht einmal selbst wahr genommen hatte? Bis spät in die Nacht, wirklich sehr spät, ja schon bis in den frühen Morgen hatten sie die 'kleine' Party abgehalten gehabt. Das es jetzt gerade nicht einmal wie vermutet Morgen sondern schon wieder früher Abend war, war ebenso noch nicht aufgefallen..
Glücklicherweise - oder vielleicht auch leider? - ging Kurya nicht weiter auf den Kuss ein. Einerseits wirklich schade und andererseits...man konnte es auch einfach auf den Mistelzweig schieben und dem keine besondere Bedeutung beimessen. Inwiefern das allerdings der Fall war, konnte sie selbst noch nicht genau sagen, denn sie hätte es nie getan, wenn sie es nicht auch irgendwie gewollt hätte. Dennoch, zunächst einmal gingen die beiden einkaufen - dick eingepackt und Wintersachen, denn das erste Mal auf dieser Insel war es eisig kalt. Und dann, ehe sie sich versahen, waren sie auch schon wieder zurück in ihrem Haus. Was sie gekauft hatten? Nun, man konnte damit jedenfalls reichlich feiern. Mehr musste an dieser Stelle auch nicht groß erwähnt werden - denn was die junge Gestaltwandlerin später alles würde aufräumen müssen, würde man am nächsten Tag erfahren.
[Timeskip]
Und eben jener Tag kam schneller, als man meinen sollte. Früh am Morgen wurden die beiden Feiernden gar nicht erst geweckt. Voll gestopft mit diversem Fleisch und definitiv nicht mehr nüchtern waren sie erst kurz vor Sonnenaufgang überhaupt erst eingeschlafen - was sie aber schon nicht mehr wirklich realisiert hatten. Man konnte sagen, dass es eine gute Feier gewesen war, ganz ohne Zwänge oder sonstigem Peinlichen. Die Nachwirkungen waren allerdings weniger angenehm. Wie spät es war, wusste wahrscheinlich keiner der beiden, doch als Calleigh ihre Augen öffnete, schloss sie sie sofort wieder. Ihr brummte der Schädel, ganz wie Kurya es kurz darauf auch aussprach. Er war also auch wach. Mehr oder weniger. War Zephyr eigentlich noch da? Der Kleine hatte ja immer ein gewisses Talent dafür, zu verschwinden, ohne wirklich verschwunden zu sein. Sie musste nur darauf achten, ihn nicht wieder abzuschütteln, sollte er wieder auf ihrem Rücken landen. Was durchaus möglich wäre, denn sie lag mit dem Bauch auf der Couch, über ihr noch die Decke, die sie schon am vergangenen Nachmittag genutzt hatte. Von ihrer Position aus konnte sie zur Kurya herunter sehen, der - wahrscheinlich genau wie sie selbst - gar nicht mal so gut aussah. Sie sahen eben aus, wie zwei Feiernde, die nach einer langen Nacht erwachten. Und Schmerzen hatten. Hoffentlich hatte sie noch Schmerztabletten im Haus! »Ja..« gab sie nur als - erstaunlicherweise verständliche - Antwort. Wie viel hatten sie denn bitte getrunken? Sie hatte sich doch vorgenommen, auf so viel Alkohol zu verzichten! Tja, hatte wohl leider nicht ganz funktioniert. »Du siehst echt schlimm aus.« fing Calleigh dann aber doch sogleich an, Kurya zu necken, auf den sie nun, da sie ihre Augen doch wieder geöffnet hatte, hinab sah. Sie durfte das sagen, sie selbst sah wahrscheinlich nicht besser aus! Was peinlich war. Er sollte sie nicht so sehen. Obwohl er sie sicher schon in schlechterer Verfassung - und halbnackt - gesehen hatte. Bei diesem Szenario trugen sie wenigstens noch ihre Kleidung. Auch, wenn sein Hemd aufgeknöpft und ihre eigene Bluse wahrscheinlich komplett verrutscht war. Aber das sah man bei ihr ja nicht! Die Decke schützte sie da eben doch davor. Wieso lag er eigentlich da unten auf dem Boden? War doch sicher nicht sehr bequem. »Wie spät ist es denn?« fragte sie noch ein wenig neben der Spur, doch sie gab sich erstaunlich Mühe, nicht so grummelig zu sein wie sie es sonst nach einer solchen Nacht war! Das war neu - und vielleicht auch überraschend für Kurya. Aber man konnte ja nicht immer so bleiben wie sonst. Wie dem auch sei...es würde ein wohl nicht so toller Tag werden, denn schon im Liegen erkannte Calleigh, wie viel Dreck sie gemacht hatten - und in ihrem Blickfeld war nicht einmal die Hälfte des Ganzen! Was sie natürlich nicht wissen könnte. Wahrscheinlich würde sie da also noch einen Schock bekommen.
Brummelnd lag der Dämon mit dem blonden Haar nur da am Boden und hatte die Augen wieder geschlossen. Es war nicht viel Licht im Raum was ihn hätte blenden können, aber selbst das geringe Licht der schon untergehenden Sonne durch die Fenster genügte vollkommen um ihm in seinem aktuellen Zustand die Sicht zu nehmen. Das er so unermesslich viel getrunken hatte war eigentlich nicht eingeplant gewesen.. Und es war dann doch passiert! Jedenfalls sagten ihm das seine Kopfschmerzen. Wann hatte er eigentlich den letzten richtig schlimmen Kater gehabt? Das war schon einige Jahre her. Oder Jahrhunderte? In diesem Moment wusste er es wirklich nicht! Und jede Sekunde, die er auch nur darüber nachdachte sorgte für weitere Kopfschmerzen.. "Lass mich nachsehen..", meinte er nur sehr Müde während der Dämon welcher auf dem Bauch auf dem Boden lag versuchte aus seiner Hosentasche sein Handy zu ziehen. Ein Unterfangen, welches natürlich scheiterte. Langsam drehte sich Kurya - unter Einsatz sämtlicher ihm aktuell zur Verfügung stehenden Kraft - auf den Rücken um endlich an sein Handy zu kommen. Das bei dieser Tätigkeit nur einige leere Flaschen und Dosen über den Boden rollten und einiges an Lärm verursachten fand sein verkaterter Kopf ganz und gar nicht lustig! Als er dann nach einigen Momenten endlich sein Handy heraus geholt hatte öffnete er die Augen langsam..nur um sie schnell wieder zu schließen. Das Licht seines Handys brannte wie Feuer in seinen Augen! "Ahhh! Wir eh...haben gleich halb sechs. Abends, nicht morgens..", brummte er nur deutlich erschöpft in den Raum hinein, zu der Couch hinauf auf der Calleigh wohl gerade lag. Jedenfalls hatte er von dort ihre Stimme gehört..
Seltsam, dass er so gar nicht auf ihre Worte reagierte, aber vielleicht war es auch ganz gut so. Kurya war nicht gut drauf, was wohl seinem Kater zu schulden war, den Calleigh ja auch hatte - so konnte sie sich dem dann wohl auch völlig hingeben, auch wenn sie zunächst vor gehabt hatte, es einfach so gut es ging zu ignorieren. Was bei ihren starken Kopfschmerzen nicht einfach war! Gerade deshalb hatte sie es Kurya überlassen, die Uhrzeit herauszufinden. Dass er damit so viel Lärm machte, dass sich ihr Kopf anfühlte bald zu platzen, hatte sie ja nicht wissen können. Calleigh brummelte vor sich hin und zog sich die Decke weiter über den Kopf - auch, um nicht groß gesehen zu werden. Es war schon peinlich..wieso hatte sie nicht einfach aufgehört? Sie hatte nicht vor gehabt, sich so dermaßen zu betrinken...und nun, nun war es bereits Abend und der ganze Tag war im Eimer. Zeitverschwendung. Und das nur, weil man feiern wollte. Sie hatte nichts gegen Alkohol, ganz und gar nicht, aber sie verstand nicht, wieso sie das nicht besser im Griff hatte. »...« Sie hatte etwas sagen wollen, doch sie wusste nicht wirklich was. Am liebsten hätte sie sich nun lauthals über sich selbst beschwert, was eigentlich blödsinnig war. Eigentlich. Langsam richtete sie sich auf, stöhnte und hielt sich den Kopf. »Verfluchte-« fing sie an zu fluchen, unterbrach sich aber. Es brachte ja doch nichts. Wie viel hatten sie eigentlich getrunken? Sie blinzelte mehrmals, die Sonne tat weh, auch wenn es nicht viel war. Wenigstens trug sie noch ihre Kleidung! Tatsächlich erleichterte sie das sehr. Bei ihrem letzten Blackout war sie halbnackt mit einem Mädchen neben sich aufgewacht. »Aspirin?« fragte sie Kurya nur, der schon etwas damit würde anzufangen wissen. Langsam stand sie auf, wünschte sich, einfach liegen bleiben zu können. Erst jetzt sah sie die vielen, vielen Dosen und Flaschen, die Kurya zum Teil zuvor schon umgeworfen hatte. Außerdem standen Essensreste auf dem Tisch, ebenso eine ganze Reihe Filme. An den Teil des Abends konnte sie sich nicht einmal erinnern...Gar nicht gut. An den Kuss aber erinnerte sie sich - der schließlich auch wesentlich früher stattgefunden hatte. Er war tatsächlich das einzige, was sie dazu brachte, weiter zu gehen, statt sich wieder hinzulegen. Sie wusste nicht, ob man darüber reden sollte und es auch tat oder ob es besser war, es auch weiterhin nicht zu erwähnen, aber sie hatte keine Lust, dass er sie (erneut) in schlechtem Zustand sah. Sie hoffte doch sehr, nichts Dummes gesagt zu haben! Wie dem auch sei, ihr Weg führte sie ins Bad, zu ihrem Medizinschrank, den sie öffnete, um sich zwei Aspirin zu nehmen, von denen sie sich gleich eine in den Mund schob. Dann sah sie in den Spiegel..was sie lieber nicht hätte tun sollen. Sie sah wirklich grausam aus! Sie fuhr sich durch die Haare, seufzte. Schnell nahm sie ihre Bürste, um zumindest ihre Haare einigermaßen ordentlich zu machen, wenngleich es ihrem Kopf auch nicht gut tat, dann wischte sie das verschmierte Make-Up soweit fort, dass es zumindest etwas besser aussah und kehrte dann ins Wohnzimmer zurück - Kurya wartete sicher schon auf das heiß ersehnte Schmerzmittel, dass er ganz sicher brauchen würde. »Hier.« sagte sie und gab es ihm, dann setzte sie sich wieder auf die Couch. Noch wirkte das Aspirin nicht, wie auch, weshalb sie nicht das Verlangen verspürte, großartig etwas zu tun. Zunächst musste man noch ein wenig warten...