Das recht große Kleidergeschäft inmitten der Einkaufsstraße wird trotz seiner Bescheidenheit oft besucht. Die Auswahl ist eine recht große und die Preise sind in Ordnung, teilweise etwas unter dem Durchschnitt, sodass sich auch Schüler mit ihrem Taschengeld problemlos neu einkleiden könnten.
>>Und die Lehrer haben das nicht bemerkt? Wir wussten nichteinmal, dass du tot bist. Dein Körper liegt womöglich immernoch in der kalten Höhle <<, ich sah mich um und mein Blick wanderte kühl zu Cruel, >>Vermutlich <<, sagte ich während ich das Kleid, welches ich gerade hielt, fest am Saum packte. >>Niemand hat es bemerkt, traurig...<<, ich wandte den Blick ein wenig zerstört von den Kleidern ab und sah in den Spiegel. Ein gewöhnliches Mädchen wurde zum Engel. >>Du findest so nie was <<, sagte er und dr+ückte mir Sachen zu, >>Ich kann nichts kaufen <<, lachte ich, denn mein Geld befand sich ja noch bei meinem toten Körper, ich erschauderte. >>Wenn du was von eben zu Levi sagst, stirbst du gleich ein zweites Mal <<, er lächelte, >>Heißt das du bist kein Hamster mehr? <<, ich bemerkte gerade den Blick der Frau am Stand, der Cruel sogleich winkte, >>Nein, nie wieder <<, traurig sah ich zur Seite und legte die Sachen zurück, >>Ich weiß gar nicht, was ich hier mache <<, das Gesicht verzogen betrachtete ich Cruel, der sich wohl mehr als nur zu amüsieren schien. Er hatte sich nicht verändert, gar nicht, obwohl ich doch ziemlich lange fort gewesen bin...oder? Schulterzuckend sah ich hin und her, ehe ich meinte, ich wolle vielleicht doch besser erstmal auf mein Zimmer.
Ich legte den Kopf schief, als sie das sagte und schwieg. Mir doch egal, ob sie ging oder nicht. Ich schaute zur Frau, die mich auf bestem Weg rausschmeißen wollte und hob eine Braue. "Das müsste dir doch passen.", meinte ich kurz. Und in dem Zeug konnte sie auch nicht rumlaufen. Ich schritt zur misstrauischen Verkäuferin, batzte die Sachen auf den Tisch. "Schau, ich kauf was.", meinte ich amüsiert und lehnte mich zurück, während ich zusah, wie die Sachen eingescanned wurden. Ich zahlte, schmiss Blaubeere die Tüte zu. "Gib mir das Geld wannanders." Als würde ich ihr das einfach so geben. Davon abgesehen... War eh Levi seins. Und der kümmerte mich gerade gar nicht. Unbeeindruckt schlenderte ich vom Laden weg, drehte mich über die Schulter zurück. "Geh ruhig in dein Zimmer. Falls es das noch gibt.", fügte ich hinzu, zuckte die Schultern. Und ich? Keine Ahnung, was ich nun tun würde. Ich würde mir Gedanken machen und Denken bis zum geht nicht mehr. Und für was? Für diesen Holzkopf. Aber es gab auch noch andere Sachen, die mich beschäftigten.
>>Das müsste dir doch passen <<, sagte er und haute die Sachen auch schon auf den Tisch, meinte noch zur Verkäuferin, er würde etwas kaufen. Noch ehe ich nein sagen konnte warf er mir auch schon die sachen in einer Tüte zu. >>Gib mir das Geld wannanders <<, ich nickte, das würde ich gewiss sofort tun, sobald ich auf meinem Zimmer gewesen bin. >>Geh ruhig in dein Zimmer. Falls es das noch gibt <<, falls es das noch gibt? Ich sah unschuldig zu ihm hinüber und fragte, >>Falls es das noch gibt? Hab ich was verpasst? <<, meine Augen wurden mit einem Mal riesengroß, >>Wie jetzt?<< Dann sah ich noch einmal zur Tüte und betrachtete mich, >>Man hab ich was verpasst...<< >>Wenn du Levi siehst, sag ihm....ich bin zurück <<, kicherte ich stupste ihn gegen die Schulter, lächelte breit und ging davon.
Ich stolperte den Weg aus dem Dojo in Richtung Stadt entlang. Den Unterrichtsausfall sollte man gebührend feiern, indem man irgendwo sinnlos hinlief und dort alleine keinen Spaß hat. In meinem Portemonnaie spielte sich sowieso Countrymusik ab und Wüstenrosen rollten durch die Gegend: Vermutlich wäre ein Job genau das Richtige. Aaaber daran, sich auf die Jobsuche zu machen, sich zu bewerben und Geld zu verdienen, hinderte mich die ganz natürliche Faulheit, darum schaute ich mir lieber Klamotten verzweifelt an, die ich mir nicht leisten konnte, und ging spaßlos ohne Geld shoppen. Womöglich traf ich ja wen, der mich noch nicht kannte und darum sich vielleicht noch drauf einließ, mit mir zu reden. Ein wenig stöberte ich durch die Reihen, aber sobald ich erkannte, was ich mir alles nicht kaufen konnte [und das Zeug war schon richtig billig], war ich relativ gelangweilt.
Ich ärgerte mich ein wenig, dass ich Arisas Handy nicht mehr hatte, andererseits konnte ich ihr somit auch erklären [unzwar richtig mutig, per SMS], dass ich an einer Alibifreundin kein Interesse mehr hatte. Es war sowieso blöd gewesen, sich nur aus Trotz mit irgendwem zu beschäftigen, selbst wenn Arisa eine der wenigen Personen war, gegen die ich konkret nicht viel hatte. Ich setzte mich auf ein paar Kartons und beobachtete die Menschen im Laden, teilweise gelangweilt, teilweise interessiert, aber man beachtete mich selbst nicht. Irgendwann lehnte ich mich auch noch an die Wand an und schloss die Augen, legte die Beine auf ein paar andere Kartons, sodass ich einen Weg komplett versperrte. So war's doch ganz schön bequem, dachte ich mir.
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Einfach mal durch die Stadt zu schlendern, stellte auf alle Fälle eine willkommene Abwechslung dar. Allzu viel war noch nicht los und doch war genug Trubel, um immer mal eine Menschenseele erspähen zu können. Die Läden waren ziemlich mager im Inneren und widersprachen der Gewohnheit Aleksandras, welche bisher in den Passagen Moskaus beheimatet war. Wirklich auf der Suche nach etwas war sie eh nicht, aber wenn sich was Interessantes zum anprobieren fand, würde sie sicher nicht nein sagen, sich den Spaß zu gönnen. Dumm nur, dass Alix es auch gewohnt war, mit ihren Freundinnen die Innenstadt unsicher zu machen. Ganz alleine also schlenderte sie die Straße entlang. Jemand bekanntes von der Schule würde sie sicher nicht treffen. Zum einen war ihr Kreis von Bekanntschaften äußerst klein und zum anderen war die Wahrscheinlichkeit noch kleiner, jemanden von diesen wenigen an einem ganz speziellen Ort in der Stadt zu treffen. Wer weiß, ob sich überhaupt noch ein Schüler hier herumtrieb und … dann war da ein Klamottenladen. Wie aus den Wolken gerissen fiel er Alix ins Gesicht und sie vergaß prompt alles andere. Ja, er war klein und ja, er war sicher vergeudete Zeit, aber die Russin konnte einfach nicht anders. Sie musste dahin und sich die Sachen anschauen. Wenn sie später wieder zu Bewusstsein kommen würde, würde sie sich sicher fragen, wie sie es geschafft hatte, mit einem ehrlichen Grinsen durch den Laden zu streifen und sich jedes Teil einzeln anzuschauen. Beim Ansehen blieb es auch nur, denn so schnell sie sich etwas angeschaut hatte, so schnell hatte sie es auch schon wieder vergessen. Es war wie ein maschinelles Durchlaufen. Wären da nicht zwei Beine gewesen, welche sich ihr in den Weg stellten, hätte sie auch so weiter gemacht. Nun allerdings musste sie die Menschlichkeitsschiene wieder einschlagen und neugierig nach dem Hintern suchen, wo die Hindernisse herausgeschossen waren. „Könnte ich bitte mal durch?“ Beim ersten Mal durfte man noch einen Klacks Höflichkeit mitbringen. Hoffentlich würde das reichen, denn Alix wollte sich nicht unnötig aus ihrem Rausch kicken lassen.
Die neugierigen Einkäufer [die sich doch sehr geringfügig hielten], wanderten durch das Geschäft, schauten hier und da, und wühlten sich durch die Angebote. Mich störte niemand beim Schlafen, so bekam ich auch nur wenig von dem Gewimmel mit und lullte mich in einem billigen Mantel ein, schlief gemütlich weiter. So konnte das Leben sein, dachte ich im Unterbewusstsein und fragte mich gleichzeitig, ob ich mein Zimmer gegen Geld vermieten könnte; und die restliche Zeit über hier schlafen könnte. War sicher möglich, denn so oft benutzte ich aktuell mein Zimmer sowieso nicht. Wieso dann nicht etwas ähnlich gemütliches auserkoren? Meine kurzen Träume waren sehr verworren und ich sah immer wieder Fenster an mir vorbeiziehen, die von unten nach oben flossen und mir die Sicht vernebelten. Das, und jemand, der mich ansprach, brachten mich dazu, aufzuwachen. Meine Stirn war ansatzweise feucht, da auch mich Träume, in welchen ich mich so einfach von Hochhäusern stürzte, entsetzten und ich überlegte, ob ich Madame Love fragen sollte, ob mein Vorgänger sich denn auf diese Art und Weise umgebracht hatte, da schlussfolgernd das wohl der einzige Grund sein könnte, wieso ich derartige Sachen träumte: Ich hatte keine Angst, mich von Hochhäusern zu stürzen, denn ich hatte ja Flügel. Aber im Traum blieben sie mir verwehrt. Ich blickte nun das kleine Mädchen an, das mich geweckt hatte und betrachtete sie eingängig, bevor ich lächelte. "Bei so einer höflichen Frage würde wohl keiner 'Nein' sagen", erwiderte ich freundlich und ließ meine Beine liegen, genau dort, wo sie sich befanden. "Außer vielleicht ich.", fügte ich hinzu und grinste belustigt, bevor ich einen Hut von einem Ständer neben mir nahm und aufsetzte, mich wieder zurücklehnte und die Augen schloss.
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Sofort huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als sie mit Freude vernahm, dass er sich ihrer Bitte hingeben würde. Zumindest klang es danach. Jeder andere hätte sicher das gleiche verstanden. Aber jeder andere inklusive Aleksandra hätte sich geirrt. Alix war schon drauf und dran, den nächsten Schritt nach vorne zu setzen, als er abblockte, sich einen Hut schnappte und sein träges Gesicht darunter vergrab. Ein wütendes, allerdings leises, weibliches Schnaufen war zu vernehmen. So leicht wollte sie sich nicht aufregen, daher musste die heiße Luft zuallererst raus. Danach überlegte sie sich flink, ob sie einfach hinübersteigen sollte oder auf ihr Recht nach einer höflichen Aufforderung pochen sollte. Glücklicherweise war ein Wanderstock in greifbarer Nähe – warum auch immer. Diesen schnappte sich die k’Hel und stupste frech den Hut von seinem hellen Schopf. Als nächstes klopfte sie zwei Mal auf seiner Stirn. „Klopf Klopf.“Ob da wohl wer daheim ist? Musste ja, irgendjemand hatte ihr eben noch geantwortet. Der Anrufbeantworter war es sicher nicht gewesen. Wie lag er überhaupt da? „Ist das überhaupt bequem so?“ Nicht, dass sie darüber nachdachte, es sich ähnlich gemütlich zu machen, aber wenn er ihr gleich beteuern würde, dass es der Himmel auf Erden ist, würde sie vielleicht darüber nachdenken, ob es tatsächlich so wäre. Jedenfalls war es ihr von einem auf den anderen Moment egal, an dem Kerl vorbeizukommen. Im Gegensatz zum Klamottenangebot schien er eine weniger vergängliche Interessenquelle zu sein. Solange er ihr nicht antwortete, würde sie weiter in ihm herumstochern.
Begeistert hatte ich das verärgerte Schnauben registriert, bevor ich wieder einschlafen wollte, doch so recht wollte mir das nicht gelingen. Das konnte einerseits an den wirren Gedanken liegen, die einem oft nach dem Aufwachen einholten, andererseits auch an kleinen, resistenten Mädchen, die einem versuchten, gut und gerne mit einem Stock durch den Kopf zu bohren. "Bis vor ein paar Minuten war es das, ja.", ohne meinen Hut konnte ich sie schlecht weiterignorieren. Bösartig grinste ich sie an, "Aber irgendwie behindert es mich schon, jetzt keinen Sichtschutz mehr zu haben, vor anderen Leuten." Ich stellte die Beine auf dem Boden ab; legte die Hände ganz unflätig und ungefragt an die Hüften des Mädchens und setzte sie neben mich auf den Karton. "Du solltest dich am Besten selbst überzeugen." Ich selbst legte meine Beine wieder gegenüber hoch; doch ich schätzte, ihre mussten zu kurz sein, um dort hinzureichen. Da dachte man sich, wie praktisch es war, groß zu sein [auch wenn ich niemals in meinem Leben den Wunsch verspührt hatte, klein zu sein..] "Ist es bequem so klein zu sein?", haute ich dann raus. Manchmal wollte man ja vielleicht übersehen werden, auch wenn ich selbst das Gefühl nicht kannte.
Alexandra
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Klein? Aber okay, bevor das geklärt werden sollte, gab es noch was anderes zu bemerken: „Huch?“ Ziemlich überrascht ließ sie sich auf einen der Kartons herunterholen. Das erleichterte natürlich die Entscheidung, ob sie es sich genauso bequem machen sollte wie er oder nicht. Mit dem Hintern hin und her wackelnd prüfte sie die Stabilität der Unterlage. Es hielt. Schwer war sie auf alle Fälle nicht. Mager zwar ebenso wenig, aber dick erst recht nicht. Wenn man Alix fragen würde: Genau richtig. Sie würde auch nie sagen, klein zu sein. Für ein Mädchen war sie doch ganz anständig hoch gebaut – oder? Ein mürrischer Blick übernahm die Kontrolle über ihre Mimik, als sie darüber nachdachte, ob sie häufiger die Kleine war oder die Große. Ihre Freundinnen in der Heimat waren alle kleiner oder eben genauso groß. Nur eine – Olga – war größer als sie und alle anderen. Aber die war auch ein wahrer Riese. Der einzige Grund, warum Alix und Co ihr erlaubten, mit ihnen abzuhängen, war ihre Monstrosität. Gegen aufmüpfige Kerle war sie ein Wundermittel, da selten einer von denen groß genug war, um ihr in die Augen zu schauen und breit genug, um hinter ihr noch erkennbar zu sein. Dennoch … klein? Alix hatte nie darüber nachgedacht, wie es war, klein zu sein, da sie immerhin davon ausging, nicht klein zu sein. Der Junge sah nun auch nicht monstermäßig groß aus, wobei das im Sitzen/Liegen auch schwer ausmachbar war. Nun aber, wo sie sah, wie er seine Füße gegenüber hochlegte und Alix dies nicht nachmachen konnte, weil ihre Beinchen nicht lang genug waren, kam der Frust über diesen Umstand auf. Allerdings dauerte dieser nicht lange an, denn sofort kam ihr die rettende Lösung. Ohne zu fragen, legte sie ihre Beine auf denen ihres charmanten Sitznachbars ab. „Die Kissen sind dadurch größer und weicher“, lachte sie leicht auf. Alix hätte gar nicht gedacht, dass sie auch mal zu solch einer Reaktion in der Lage war. Neugierig schaut sie ihn an. „Und ist es bequem, so staaaarke Beine zu haben?“ Er brauchte gar nicht daran denken, unter ihren federleichten Beinen wegzubrechen.
Ob auf meinen Beinen ein Schild stand: "Bitte Beine hier ablegen?" Offensichtlich schon, denn das kleine Mädchen, das vermutlich doch nicht ganz so klein war, wie es von den Kisten aus ausgesehen hatte, tat dies ohne irgendwelche Zurückhaltung. Ich machte mir nicht viel draus und ließ es geschehen. Ein Schild 'Bitte nicht füttern' wäre nun ganz angebracht. Oder 'Bitte nicht mit reden'. Es waren sowieso alle möglichen Leute ziemlich schnell auf der Höhe, wenn sie sich mit mir unterhielten, was ich fast gar nicht verstehen konnte. Aber mal ernsthaft. Ich war nicht 'nett' und auch nicht dafür geschaffen, irgendwo Sympathie auszulösen. Ob das bei anderen Todesengeln so war, wusste ich ehrlich gesagt nicht; aber ich bezweifelte es doch. "Nicht, wenn jemand anderes seine kleinen, dicken Beinstummel darauf ablegen muss.", erwiderte ich und hob die Beine kurz an und ließ sie wieder fallen; sodass sie rechtmäßig auf dem selben Platz landeten. Unbeeindruckt von meiner eigenen Antipathieauslösender Person nahm ich grinsend ihre Hand und schüttelte ihre Hand, gähnte kurz und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Momentan war ich vieel zu angenehm. "Dein Name?", fragte ich fordernd, denn meinen zuerst zu nennen ging mal gar nicht. Das hätte dann zu viel Anstand. Ich wandte meinen Kopf wieder zu den anderen Menschen, die geschäftig im Kaufhaus waren hin und überlegte, was ich mir kaufen würde, wenn ich denn Geld hätte. Aber viel viel mir nicht unbedingt ein. "Was macht Madame denn in einem so billigen Geschäft?", fragte ich das Mädchen, auf deren Namen ich wartete.