[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Teilnehmer: Caiwen, Cynthia, Leviathan & Oliver Startort: Komische Nachbarsinsel Zeitpunkt: 4. Juli 2015 Beschreibung: Nichts bleibt unentdeckt? Davon können auch Cynthia und Leviathan ein Liedchen singen, die vor kurzem im Kiosk am Strand eine Flasche Hochprozentiges mitgehen hatten lassen, um diesen im Anschluss mit Caiwen und Oliver in einem alten Fischerboot am Strand zu leeren. So tief, wie alle vier ins Glas geschaut hatten, wären sie überreif für die Ausnüchterungszelle gewesen, doch ihre nächtliche Aktion blieb zumindest bis zum nächsten Tag unbemerkt. Es dauerte jedoch nicht lange, bis der Kioskbesitzer sich mit den Videoaufzeichnungen an die Heimleitung wandte und Jack in Folge in die Zimmer der vier Übeltäter stürmte, die allesamt noch halb komatös in ihren Betten lagen und sie mit ihrer Aktion konfrontierte Und jetzt? Jetzt muss die Gruppe damit beginnen, Verantwortung für die von ihnen verzapfte Scheiße zu übernehmen – da war es mit der nachträglichen Bezahlung der Flasche aber noch nicht getan. Man könnte fast meinen, es wäre dem Zorn der Heimleitung verschuldet, der ein furchtbares Unwetter über Isola und ihre Nachbarsinseln brachte, nur, um den Vieren mal ordentlich ein’s auf den Deckel geben zu können. Bereits am nächsten Morgen wurden sie auf eine der Nachbarsinseln geschickt, das am meisten unter dem Unwetter zu leiden gehabt hatte, um die zerstörten Hütten des Dorfes gemeinsam mit den Ansässigen wieder aufzubauen – eine Arbeit, die kaum mit einem Tag zu bewältigen sein wird. Bleibt nur zu hoffen, dass der Stromausfall im Dorf nicht auch noch bis zum Abend anhalten würde.
Caiwen
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298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich hatte gar keine Zeit mich um mein Kissen zu kümmern, dessen Bluterguss oder anderweitigen Verletzungen. Zwar zeigte er deutlich seine Schmerzen, indem er sich an den Rücken fasste und die Luft zwischen die Zähne einzog, jedoch verstand er nicht, wovor ich denn geflüchtet war. Schon bald erfuhr er, wovor: Vor verfluchten Kindern! Unter dem Haufen von Kindern war es nicht nur verdammt warm, sondern auch sehr schnell stickig geworden. Doch Luft bekam ich ohnehin nicht viel - aber wenn es mir schon so ging, wie erging es denn dem Schwarzhaarigen unter mir? Ich kniff die Augen zusammen und wollte mich bewegen, mich irgendwie nach oben drücken, doch ich hatte keine Chance. "Verflucht, was für eine peinliche Todesursache!" Den Nakamura konnte ich weder sehen noch hören - zu groß war der Haufen und das Jubelgeschrei der Kleinwüchsigen über mir. Erst ein anmutiges, animalisches Brüllen eines Löwen ließ die Kinder verstummen, sodass auch ich mehrmals blinzelte, jedoch fremde Haare über meinem Gesicht hängen hatte. "Cynthia?!" Wer auch sonst konnte derart brüllen, dass es allen die Sprache verschlug? "Niemand hier anwesenden", überlegte ich und konnte sogar vernehmen, was sie gerade laut schreiend den Kindern vermittelte. "Welch ein Glück!" Verdammt - noch nie war ich so froh um die Anwesenheit der Löwin gewesen. Vielleicht war sie ja auch gar nicht so schlimm? Doch anfreunden würde ich mich dennoch nicht mit ihr. Der Geruch, den sie im Zimmer verteilte, war schon genug den ich aushalten musste. Freiwillig musste ich nicht unbedingt was mit ihr unternehmen. Alsbald sie die Kids zum Bewegen motivierte, sodass immer weniger Gewicht auf mir lag und ich erfolgreich nach frischer Luft ringen konnte. Schlussendlich kletterte auch das letzte Kind von mir herunter - oder wurde herunter gehoben, das bemerkte ich nicht - und ich hechelte wie ein Hund, der gerade einen Agilityparcour abgeschlossen hatte. "Verdammt", fluchte ich keuchend den Kindern nach, doch die waren glaube ich schon wieder verschwunden. Ich sah auf und erkannte Leviathan vor mir, welcher laut fluchend erklärte, dass da noch jemand unter mir lag. "Mensch, so ne Leuchtbirne!" Doch wenigstens griff er mir sogleich unter die Arme, sodass sich meine Hand seine unterstützenden Arm ergriff um mich festzuhalten. "W-was?!", entkam es mir erschrocken, als der Engel von blauen Lippen sprach und sprang hektisch auf meinen Helfer zu, um von Oliver runterzukommen. Ich hielt mich weiter an seinem Unterarm fest, als ich mich zu meinem Kissen umdrehte um mir den Pfannkuchen genauer anzusehen. "Oliver?", flüsterte ich und hatte beinahe Angst, er würde nicht antworten. "Oliver!", rief ich etwas lauter, nachdem ich den Arm des Engels losgelassen hatte und in die Hocke ging um mit meinem Zeigefinger sein Knie zu pieksen. "Lebst du noch?" Die blauen Lippen erkannte ich noch nicht, doch mir war bewusst, dass Leviathan dazu neigte deutlich überzureagieren. Ich ergriff sein Bein und schüttelte daran. "Tut mir leid! Das wollte ich nicht. Das sind ja..." Ich ließ ihn los und schaute mich nach den Kindern um. "Was sind das denn für Kinder?!", rief ich empört über dessen Erziehung und fragte mich, ob die das hier öfters machten. Mein Blick fiel zu Cynthia, welche zuvor noch irgendetwas zu irgendjemanden gesagt hatte, jedoch war ich ihr einfach nur dankbar und starrte sie recht überrascht an. Doch alsbald ihre gelben Augen sich auf mich richteten, wandte ich mich bereits von ihr ab und blickte zu Levi. "Du musst ihn beatmen!", motivierte ich den untätigen Jungen neben mir und blickte ihn erwartungsvoll an. Ob ich das ernst meinte? Wenn er blaue Lippen erkannt hatte, dann ja!
So gerne der Amerikaner die ganze Situation auch gerne verstehen würde, doch Zeit hatte er keine dazu. Viel eher musste er die Tatsache akzeptieren, dass er gerade von Kindern und Caiwen zerdrückt wurde. Was anderes konnte er gerade sowieso nicht tun. Gedanklich sprach Oliver schon seine letzten Gebete, damit er es eventuell doch überleben würde, doch die Hoffnung schwand nach jeder Sekunde, die verging, noch mehr. Immerhin bekam er immer weniger Luft und am Ende konnte er gar nicht mehr atmen. In seiner Panik versuchte sich aus diesem Fleischberg herauszubekommen. Doch die Bewegungen, die er machte, machten es nur noch schlimmer. Dadurch bekam er noch ein Knie in die Rippen geworfen. Mit Schmerzen in den Rippen und keinen Sauerstoff mehr, wurde dem Dämon langsam aber sicher schwindlig. Er konnte nicht mehr, das war ihm alles zu viel. Aber etwas dagegen konnte der Schwarzhaarige nicht machen. Jedenfalls jetzt nicht mehr, denn langsam aber sicher wurde Oliver ohnmächtig. Seine Augen fielen einfach zu, sein Körper wurde schwer und weg war er. Dass währenddessen Cynthia ein Machtwort bei den Kindern ausgesprochen hatte, bekam Oliver, genauso wie das anschließende herunterklettern der Kinder, nicht mehr mit. Er blieb weiter regungslos liegen. Sein Brustkorb hob sich nicht. Für Außenstehende sah es sicher so aus, als ob ein Toter hier liegen würde, aber tot war der Dämon noch nicht. Zum Glück, denn so wollte der Amerikaner sich nicht enden. Trotz allem, hatte Oli tatsächlich Probleme mit der Atmung. Ob ihm jemand helfen würde? Vielleicht oder vielleicht auch nicht. Das würde sich in kürze zeigen. Oliver lag auf jeden Fall reglos und ohne Atmung am Boden.
Konnte nach der ganzen Scheiße jetzt vielleicht mal wieder Ruhe in dem Laden hier einkehren? Diese Frage speilte sich gerade in Dauerschleife vor Cynthias Augen ab, während sie stumm dabei zusah, wie Leviathan das machte, was er ohnehin gut konnte: Scheiße bauen. Nicht, dass es sie großartig interessierte. Es reichte ihr schon das keiner der Erwachsenen hysterisch angerannt kam und sie wegen Kindesmisshandlung – oder was für ein Rotz es sonst noch gab – anklagte. Vermutlich, weil sie genau wussten, dass die Kids aus der Stadt so ein Dorf-Scheiß nicht gewohnt waren. Mal ganz davon ab, dass sie gerade zwei von ihnen lebendig begraben hatten … Wenn es einen Moment gäbe, an denen Cynthia sich ihre Wodkaflasche vom Strand zurückwünschte, dann ja wohl jetzt. Manche Sachen konnte man einfach nicht nüchtern ertragen und gerade als sie die Worte „Blaue Lippen“ und „Beatmen“ hörte, verstärkte es den Drang ihre Sinne abzutöten nur noch mehr. Statt sich also mit ihrem starren Blick in die weite Ferne weiterhin aus der Sache herauszuhalten, drehte sich die Löwin – sichtlich genervt – wieder zu den drei verplanten Teenagern um, die sich um einen regungslosen Oliver versammelt hatten. „Du musst ihn beatmen!“, äffte Cynthia kurz darauf die Worte von Caiwen nach und wünschte sich gerade irgendetwas zum Werfen in ihren Händen zu halten. Anstatt dass sie sich einfach hinsetzt und den Scheiß macht … nein, es musste ja Leviathan sein. Der, dessen Reaktionsgeschwindigkeit nur bei Flaschendiebstahl und nackten Mädchen schneller war als die eines Faultiers. Bis die mit der Diskussion fertig waren, warum er keinem Typen einen Kuss verpassen würde, wäre Oliver Safe drei Mal gestorben. „So tot sieht der gar nicht aus.“, kommentierte sie und trat an die Gruppe heran. Nur, um dem Dunkelhaarigen einen eleganten Tritt in die Seite zu verpassen. „Eh! Beweg dich Arschloch!“, war ihre dazu eindringliche Motivationsrede. Was normalerweise bei jedem funktionierte, der nur so tat, als ob ihn der Sensenmann plötzlich einfach mitgenommen hätte. Doch nichts passierte … und Cynthias Tritt war nun echt nicht nett gewesen. Also ging sie neben dem Simulanten in die Hocke, um seinen Puls am Hals und dem Handgelenk zu fühlen. „Shit …“, kommentierte Cynthia in einem Moment monotoner Klarheit und begann sofort damit ihre Hände zusammenzupressen und Oliver auf den Brustkorb zu drücken. „Ich hasse diese kleinen Scheißer … ich HASSE sie.“, fluchte die Blondine, während sie spontan versuchte seinen Blutkreislauf wieder in Gang zu bekommen. Wer öfter sauf Parties war, wo sich Leute die Kante gaben, und ähnliche Dinge passierten, der wusste, warum man das können sollte. Sie war vielleicht asozial, aber nicht gleichgültig arschig. „Also entweder einer von euch Pfeifen übernimmt das, oder ihr kümmert euch gleich darum seinen scheiß Kopf ein wenig nach hinten zu senken.“, während sie weiterhin in regelmäßigen Abständen versuchte, wieder Leben in den Waschlappen vor sich zu pumpen. Nur Semi-Erfolgreich. So fühlte es sich zumindest an. Seit wann war ihr Leben so anstrengend geworden? „Jetzt bewegt euch schon, ihr Pfeifen! Sucht den verfickten Arzt auf der Insel …“, sie schaute zu den beiden hoch, „JETZT!“.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Okay, das mit den blauen Lippen konnte man als leichte Übertreibung, die ursprünglich als Scherz gedacht war, ansehen. Als sich Caiwen jedoch mit der Hilfe des Engels komplett von Oliver löste und er weder auf ihr Gepiekse, noch auf irgendjemanden von den dreien und schon gar nicht auf Cynthias Tritte reagierte, stieg auch Leviathan die Panik in den Kopf. Ebenso schwank Cynthia recht flott um, hatte sie Caiwen zuerst noch angriffslustig nachgeäfft, stand ihr der Schock nun ins Gesicht geschrieben. „Was?“, fragte der Nephilim nervös, als Olivers Puls gefühlt wurde, eine wünschenswerte Reaktion aber wohl ausblieb. „Keinen Puls?!“, zischte er hinterher und versuchte, seine Gedanken schnellstmöglich zu sortieren, um in einer Situation wie dieser richtig handeln zu können. Es war gewiss nicht das erste Mal, dass sich der Nakamura mit solchen Umständen konfrontiert sah. Sofort katapultierte ihn ein Flashback in jene Nacht zurück, als seine helfende Hand und seine heilende Kraft während der Schlacht um den Blutmond bitter nötig gewesen waren. Er gehörte der Fraktion der Heiler an und erinnerte sich an den Crashkurs, den die Truppe während des Angriffs erhalten hatte. Die Intention Leviathans, in ferner Zukunft die Medizinerlaufbahn einzulegen, hatte sich von dieser Nacht an manifestiert. Das hier konnte man nun nicht einem Feldzug der Biester unterjubeln und eigentlich war es wirklich jämmerlich für einen Dämon von einer Schaar Kinder um die Ecke gebracht zu werden. Uneigentlich lag da jedenfalls ein regungsloser Schulfreund und Levi hatte absolut keine Lust drauf, ihn bald begraben zu müssen. Die Gedanken überschlugen sich und vermischten sich mit schweißtreibender Panik. „Reiß dich zusammen, du Idiot, das hier wird sicher nicht das letzte Mal sein.“, versuchte er sich einzureden und schaffte es zum Glück, sich relativ schnell wieder zu sammeln. In der Zwischenzeit leitete Cynthia bereits erste Maßnahmen einer Herzdruckmassage ein. Noch bevor sie Caiwen und Levi beauftragen konnte, hatte sich der Engel bereits auf ein Knie gehockt, das andere behielt er angewinkelt und neigte Olivers Kopf vorsichtig nach hinten. Er schluckte, sah Cynthia in die Augen und beobachtete sie für einen kurzen Moment sehr genau. „Hey.“, sprach er ruhig. „Komm etwas runter, sonst drückst du gleich durch ihn hindurch.“ Es klang keinesfalls nach einem Vorwurf, viel mehr versuchte er, ihr überhitztes Gemüt, das im schlimmsten Falle das Gegenteil bewirken konnte, etwas zu besänftigten. Blieb nur zu hoffen, dass auch Cynthia in einer Ausnahmesituation wie dieser mitspielen und ihren Aggro-Modus für einen kurzen Moment auf Stand-By setzen würde. Dann drehte er sich zu Caiwen. „Nimm deine Beine in die Hand und lauf zum Zentrum. Zwei Häuser neben dem Supermarkt – boah, zum Glück hatte er sich zwischendurch mit Schokoladenpralinen versorgt – müsste ein Arzt sein. Das grüne Kreuz leuchtet zwar nicht mehr, aber du solltest ihn finden. Wir kriegen das hin.“ Er nickte Caiwen zu, zwang sich zu einem Lächeln, ehe er sich auch mit dem zweiten Bein auf den Boden kniete und sich wieder an Cynthia wandte. „30 Mal, ich zähl mit, danach geb‘ ich ihm 2 Beatmungen, dann drückst wieder 30 Mal. Sag, wenn du eine Pause brauchst und wir uns abwechseln sollen.“ Die Gruppenarbeit startete und wie angekündigt, hob der Engel seinen Arm nach dem 30. Druck, streckte ihn kurz nach Cynthia aus, um ihr zu signalisieren, dass sie stoppen sollte, und beugte sich schließlich über den Jungen, dem er die Nasenlöcher zuhielt und zwei Atemspenden übergab. „Komm schon Alter, so willst du doch nicht draufgehen.“, motivierte er Oliver, der ihn vielleicht irgendwo unterbewusst wahrnehmen konnte und wartete dabei wieder auf Cynthias Einsatz, ließ das Gesicht des Jungen und den Puls, den er mit einer Hand um sein Handgelenk fühlte, nicht aus den Augen. Wach auf, du Schwachkopf. Bitte.
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Ich rollte genervt mit den Augen. Dass Cynthia nicht mal in einer ernsten Situation mal damit aufhören konnte ging mir ziemlich auf den Geist. Erschrocken zuckte ich zusammen, als sie auch noch anfing ihn mit dem Fuß zu treten um zu checken, ob er denn wirklich nicht simulierte. "Verdammt Cynthia!", entkam es mir empört darüber. Ich wollte sie so eben von ihm weg drücken, da ging sie schon in die Hocke und legte ihre Finger an seinen Hals. "Alter - will die ihn jetzt auch noch erwürgern oder..." Doch sie checkte nur seinen Puls ließ mich durch nur ein fluchendes Wort verstehen lassen, dass die Situation gerade wirklich nicht zum Lachen war. Sogleich sie verstand, wie es um Oliver stand, schaltete sich wohl ein Knopf in ihrem Kopf um, sodass sie zügig startete ihre Hände auf seine Brust zu legen und darauf herumzudrücken. Auch Leviathan schien zu verstehen, worum es ging und plötzlch ging alles sehr schnell, welcher sich ebenso platzierte um der Löwin zu helfen, während ich... Ja... Hm... Ja, was tat ich denn? Ich stand perplex da, hatte mir die Hände an meine Schläfen gehalten und beobachtete das Szenario, wie Cynthia mit dem Drücken auf Olivers Brustkorb fortfuhr und der Engel sich ebenso um ihn kümmerte. Er war derjenige, der mich zurück auf den Boden brachte, indem er mich anblickte und ansprach. Ich blickte starr in sein Gesicht, welches ein Lächeln für mich aufsetzte. Unglücklicherweise war es auf keinen Fall beruhigend, auch wenn er es lieb meinte. Ich brachte kein Wort heraus, tat jedoch genau das, was der Nephilim von mir verlangte - ich sprintete los zum Zentrum. Es fiel mir nicht schwer die richtige Richtung einzuschlagen, doch checkte ich erst beim Supermarkt, dass ich auch eine Stimme hatte, die mir helfen könnte, weswegen ich alsbald ich dies realisierte nach einem Arzt rief. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich da panisch hin und her rannte und versuchte den Arzt zu finden, bis er dann plötzlich ganz gemächtlich um die Ecke kam, wo ich doch gerade vorhin nachgesehen hatte. Ich versuchte ihm die Dringlichkeit der Situation zu erläutern, doch erst nach geraumer Zeit empfand er es ebenso notwendig mit schnellerem Tempo mir hinterherzurennen, nachdem er in seiner Station das Wichtigste eingepackt hatte. Ich zeigte ihm den schnellsten Weg und als ich das Trio schon erkannte, zeigte ich auf sie und rief: "Da! Da vorne! Da sind sie!" Der Arzt rannte im schnellsten Tempo auf die Jugendlichen zu und fragte sogleich: "Ich bin hier, was ist passiert?" Ich hingegen blieb auf Distanz stehen - was hätte ich auch tun sollen? Mein Blick fiel durch die Gegend und erst jetzt erkannte ich, wie die Leute zum Teil ebenfalls stehen blieben um das Geschehen zu beobachten. Verunsichert trat ich näher, blieb jedoch etwas weiter weg wieder stehen. "Verdammt Caiwen! Was bist du für ein Angsthase, was soll das?" Doch ich konnte ohnehin nicht viel helfen, besonders jetzt, da ein Arzt anwesend ist und sich um Oliver kümmern würde.
Vom Trubel, den rundherum dem Dämon geschah, merkte er in seiner Ohnmacht nichts. Vielleicht war es auch besser so, denn wenn er das Nachgeäffe von Cynthia gehört hätte, wäre er wahrscheinlich schon sehr genervt gewesen. Doch wenigstens kam die Löwin sogleich auch wieder zu sich und versuchte das Leben von Oliver zu retten. Eigentlich seltsam, immerhin hatte der Dunkelhaarige in der Vergangenheit oftmals das Gefühl, dass sie ihn hassen würde. Aber gut, die Blondine war halt auch einfach ein anderer Charakter. Eine launische Katze eben. Wenn er das miterlebt hätte, dass sie die Führung übernahm und wirklich um das Leben des Amerikaners kämpfte, wäre ihm eventuell sogar vor lauter Rührung eine Träne heruntergekullert. Caiwen war wohl mit der Situation komplett überfordert und wartete nur weitere Anweisungen von Leviathan ab. Während Levi und Cynthia eine Herzdruckmassage mit anschließender Beatmung durchführten, kam die alte Frau, die in dem Haus nebenan wohnte und der Oliver zuvor geholfen hatte, vorbei. Sie hatte wahrscheinlich das ganze Spektakel beobachtet. Also wenn der Dämon dieses Szenario wirklich überleben würde, dann würde er sich nie wieder auf diese Insel blicken lassen! Die alte Frau hatte in ihrer Hand einen Holzkübel mit kaltem Wasser. Nach Levis Beatmung, packte die Oma einfach den Kübel und schüttete das Wasser über den im Sterben liegenden. Was sie damit genau erreichen wollte, war eine gute Frage, doch egal was der letztendliche Auslöser war, Oliver vernahm eine fremde Stimme in der Ferne. Er selbst konnte diese nicht zuordnen und seine Atmung war immer noch nicht da, aber es schien der Arzt zu sein, der gerade auftauchte. Wie aus dem Nichts, kamen Olivers Dämonenkräfte zurück und gaben ihm einen Stromschlag. Defibrillator mal anders! Der Schwarzhaarige riss die Augen auf und lebte endlich wieder. Instinktiv drehte er sich auf die Seite und hustete sich erstmals das Leben wieder aus dem Leib. Fuck! Was war denn passiert?! Oliver wusste nichts mehr. Als er endlich mit dem Husten fertig war, setzte sich der Amerikaner auf und sah fragend in die Gesichter der anderen. „Ähm… Was ist denn hier für ne Versammlung?“, fragte er einfach mal in die Runde. Die alte Frau schien mit dem, was sie getan hatte, selbstsicher zu sein. Oliver sah danach an sich herunter, denn ihm war wirklich gerade kalt. Sein weißes Shirt war einfach komplett durchnässt, genauso wie seine knielange Hose. „Und wieso bin ich nass?“, war die nächste Frage, die er gleich daraufhin stirnrunzelnd stellte. Fuck man, was war denn passiert? Verwirrt sah er wieder in die Runde, in der Hoffnung ein paar Antworten zu bekommen.
Wehe er wagte es in ihrem Beisein zu krepieren! Sie würde ihn direkt in der Hölle aufsuchen und so windelweich prügeln, dass sowohl er – als auch seine Seele – nie wieder auch nur mit dem Gedanken spielen würden abtreten zu wollen. Außerdem wollte sie schon immer Mal einem Dämon so richtig die Fresse polieren, aber das war eigentlich eher ein affektbelasteter Hintergedanke. Deswegen verschwendete sie auch nicht großartig Zeit damit weiter in ihren trivialen Gewaltfantasien zu schwelgen. „Als ob ich ne Pause brauche, mach einfach deinen scheiß Job und ich mach meinen!“, wies sie das geflügelte Stinktier an und pumpte konsistent weiter das Blut durch Olivers Adern, während Levi sich daran machte ihm die lebenswichtige Atemluft zuzuführen. Und hier dachte sie, er würde sich vorher noch darüber beschweren ihm damit indirekt einen Kuss zu geben. Schon krass, wie sehr die Not über die eigenen Standards hinwegsehen ließ. Hoffentlich bewies das den anderen mal, dass sie ihr nur nicht auf den Sack gehen sollten. Obwohl … nein, wohl eher nicht. Wenn sie nämlich eines wusste, dann das fast jeder auf der verschissenen Insel großteilig Schwerhörig war. Mit Ausnahme von Rio: Der hörte nämlich nur, was er hören wollte - ein kleiner aber feiner Unterschied. Wenigstens hatte der wimmerliche Welpe alle Anweisungen korrekt ausgeführt, denn schon nach ein paar Minuten kam sie auch schon mit irgendeinem alten Sack um die Ecke gesprintet. „Sperr doch die Augen auf, man!“, fuhr sie den Typen an und hatte eine Mischung von Unverständnis und schierer Wut in ihren gelben Augen liegen. Wie viel Hinweise brauchte der Arsch denn noch, bitteschön?! Waren zwei Leute die Herzdruckmassage und Beatmung durchführten nicht genug? Manche Leute, ohne Witz. „Eure verfickten Kids haben ihn unter sich begraben und ihm wohl die Luft abgeklemmt. Der Spacko will einfach nicht aufwachen, reicht das?“. Und wenn nicht, dann konnte sich der Typ gleich wieder dorthin verpissen, wo er hergekommen war. Die Insel wirkte hier langsam wie nen schlechter Film … oder ein Zirkus. Letzteres wohl eher, denn kaum hatte sie sich damit arrangiert gleich einen Doktor neben sich Knien zu haben, spritzte ihr plötzlich eine Ladung Wasser voll in ihre Front. Hauptsächlich aber wurde Oliver getroffen, der von einem toten Sack hin zu einem nassen Sack mutierte.
„Alter … WAS ZUM FICK?!“, brüllte sie ungehalten aus und schaute in einem Anflug spontaner Verwirrung herum, ohne dabei mit ihrer Massage aufzuhören. Wie behindert waren diese Leute bitteschön? Erst begruben sie ihn und dann wollten sie mit der Wasserladung sein Ertrinken vortäuschen oder was? Cynthia kam einfach nicht mehr auf die Leute klar, dass stand sowas von fest. Hinderte die Löwin allerdings nicht daran den Schuldigen aus der Meute an Gaffern herauszupicken. Was ziemlich einfach war, wenn man den Eimer in den Händen der alten Schachtel als Beweismittel anerkannt. Und wenn sie nicht gerade mit dem Retten dieses minderbemittelten Pfannkuchens beschäftigt wäre, würde sich die alte Tarantel nun schon vor Schmerz die Seele aus dem Leib schreien! Denn nichts anderes als das hätte die Blondine für diese scheiß Aktion mit ihr angestellt. Den Gnadenstoß verpasste ihr allerdings dann der von den Toten zurückgekehrte. Ungläubig zuckten ihre Ohren ein paar Mal auf und ab, während sie den Dunkelhaarigen stumpf begutachtete. „Willkommen zurück unter den Lebenden, Arschloch.“, grüßte sie ihn mit gewohnter Freundlichkeit und erhob sich sogleich wieder. „Wonach siehts denn aus, Sherlock? Wir haben dir deinen jämmerlichen Arsch gerettet.“, und während sie diese Situation so eloquent wie möglich darstellte, suchte sie nach der alten Schachtel von vorhin, die aber nirgendswo mehr zu finden war. Dafür glotzten ein paar nun sie an. „Was ist denn noch, ihr Pfeifen?“, kommentierte sie sichtlich gereizt und bemerkte erst jetzt, dass ihr Oberteil so getroffen wurde, dass man ihren schwarzen BH in voller Pracht begutachten konnte. Was sie eher weniger schockierte. Trotzdem stieß sie ein sichtlich genervtes Knurren aus, während ihr Schweif recht aggressiv von links nach rechts wedelte. Diese Leute machten sie einfach nur fertig, ohne Witz. „Ja, herzlichen Glückwunsch, er ist Schwarz … und jetzt VERZIEHT euch!“, wies sie die ganzen Gaffer an, ehe sie sich wegdrehte und an sich hinabsah. „Schöne Scheiße, eh. Richtig abgefuckt die ganze Aktion.“. Was prompt mit einem kurzen Schütteln ihres Tanktops untermauert wurde. Sie hasste dieses klebrige Gefühl, es war einfach widerlich! „Es ist ja auch so verdammt schwer EINMAL seine Fresse aufzureißen!“. Cynthia sah es schon kommen: Ihr Blutdruck würde heute Abend auf jeden Fall nicht mehr so schnell sinken …
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Der Schock stand Caiwen ins Gesicht geschrieben, dennoch zögerte sie keine Sekunde zu lange, ehe sie sich auf die Socken machte, um den Arzt des Dorfes zu konsultieren, während Cynthia und Leviathan weiterhin damit beschäftigt waren, dem erbärmlichen und am Boden liegenden Dämon wieder Leben einzuhauchen. Wie zu erwarten, zeigte die Blondine mal wieder, dass sie nicht über die Fähigkeit verfügte, ihren Dickschädel in Notfallsituationen hintenanzustellen – wie es auch der Engel in diesem Moment getan hatte. Kurz nach der nächsten Beatmung sah er in ihr Gesicht und schüttelte verständnislos den Kopf. Er mochte sie ja echt, aber manchmal konnte sie schon auch ein bisschen beschränkt sein. Sich aber den Kopf darüber zu zerbrechen, würde dem Nakamura gerade nur unnötige Energie kosten, die er lieber für andere Dinge aufbringen wollte.
Nichtsdestoweniger funktionierten die beiden wie ein eingespieltes Team, was die Wiederbelebungsmaßnahmen anging. Auch, als Caiwen mit dem Arzt im Schlepptau wieder bei der Gruppe eingetroffen war, spuckte Cynthia weiterhin Feuer – diesmal in Richtung des Heilkundigen und der Schwarzhaarige konnte ihr es nicht verübeln. Was fragte er auch noch so dämlich und riss das Ruder nicht gleich an sich? Als Levi wieder mit der nächsten Beatmungsrunde fertig war und Cynthia erzählte, was passiert war, streckte er den Kopf etwas zur Seite, um an der Silhouette des alten, schlaksigen Mannes vorbei zu linsen. Caiwen stand mit reichlich Abstand hinter ihm und genau diese Distanz machte es dem Engel nicht möglich, ihre Mimik lesen zu können. Er kniff seine Augen etwas zusammen und dann .. ging alles ganz schnell. Die eiskalte Ladung Wasser eines prall gefüllten Holzeimers erreichte die Herrschaften am Boden. „Ey!“, raunzte der Nephilim, dessen Kleidung weitgehend trocken geblieben war. Nur der Kragen seines Shirts und sein Gesicht hatte etwas abbekommen – das dafür aber volle Kanne. Wie ein nasser Hund schüttelte Levi seinen Kopf, um die triefenden Haare etwas trockener zu bekommen und suchte dabei nach der Übeltäterin, die mit höchster Bequemlichkeit und dem leeren Eimer in der Hand wieder in ihre Hütte zurückmarschierte. „Ich weiß‘ ja nicht, ob Sie’s bemerkt haben, aber hier stirbt grad je-…“, plärrte der Engel der geheimnisvollen Alten hinterher, bekam im selben Moment jedoch eine Ladung frischer Aerosole und ein bisschen Spuckwasser ins Gesicht von dem tot geglaubten, neben dem er die ganze Zeit kniete, ab. „… -mand.“ Wer zur Hölle war das? Und warum zum Teufel … was .. hä?! „Sag mal, geht’s noch, uns hier die ganze Zeit so zu verarschen?“, fuhr er Oliver angepisst an, der sich immer noch die Seele aus dem Leib hustete. In Levis Kopf zumindest ließe sich die ganze Scheiße hier anders nicht erklären – oder warum sollte ihm ein Eimer Wasser wieder ganz plötzlich ins Diesseits zurückbefördern? In der vollen Überzeugung, von seinem Klassenkameraden heftig auf die Schippe genommen worden zu sein, rappelte sich der Nakamura hoch und putzte sich erst den Staub und Dreck von seinen Knien, ehe er mit dem Unterarm mehrmals über seine Lippen strich. „Glückwunsch, du hast deine ersten Zärtlichkeiten soeben mit mir ausgetauscht.“, schmollte er in sich hinein, aber immernoch laut genug, dass Oliver, von dem er einfach mal ausging, dass er noch Jungfrau war und auch sonst keinerlei ähnlichen Erfahrungen gesammelt hatte, ihn verstehen würde.
Ja, so hatte jeder gerade seine eigene Sache auszubaden. Levi, dem genau diese Erkenntnis wie ein Faustschlag ins Gesicht traf, Caiwen, die die Tatsache, dass ihr ach so toller Oliver sie alle drei so mächtig verarscht hatte, sicher auch erstmal verdauen musste, und Cynthia, die mal wieder Cynthia war. „Was schreit die jetzt wieder so?“, fragte sich der Nephilim genervt, überdrehte seine Augen und folgte den Blicken der Schaulustigen, an dessen Ende sich deine Miene dann jedoch schlagartig ändert. Er hatte nicht mitbekommen, dass Cynthia auch einen Großteil des Wassers abbekommen hatte und sie nun eindeutig den ersten Platz beim Wet-Tshirt-Contest belegen würde. Himmel, das würde sie wirklich. Levi wusste zwar, dass sie über zwei Brüste verfügte, aber ihre doch recht maskuline Ader ließ ihn das manchmal wieder vergessen. Und dass sie groß waren, fiel ihm auch jetzt zum ersten Mal auf. Die waren schon größer als Caiwens oder? Schwer beschäftigt huschte sein Blick ein paar Mal zwischen den Oberweiten der beiden Mädchen hin und her. Gut, das konnte man so jetzt schwer sagen, vor allem weil Caiwen mit ihren Gummistiefeln und der Latzhose ihn gerade eher an irgendein Mädchen von früher aus dem Sandkasten erinnerte. Der Engel runzelte nachdenklich seine Stirn. Hm, aber schon kleiner, oder?
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich hörte noch Cynthias maulende Worte, als der Arzt vor Ort war um sich um Oliver zu kümmern. Meine Augen folgten einer Frau, die mit einem Eimer zu der Gruppe lief, während ich mir die Hände knetete und mir unsicher war, ob ich hätte eingreifen müssen. "Warten Sie! Da- da ist...", rief ich noch und hob die linke Hand, ehe sie jedoch das Wasser bereits über den Schwarzhaarigen schüttete, sodass ich erschrocken beide Hände auf meinen Mund legte und mit großen Augen beobachtete, wie alle eine Sekunde lang inne hielten. Am liebsten hätte ich mich ohnehin umgedreht und das alles gar nicht mitbekommen. Doch ein schlechtes Gewissen übermannte mich, dass ich mehr hätte tun sollen. "Was ist wenn...", grübelte ich und hatte tatsächlich Angst davor, eine Beerdigung organisieren zu müssen. Da ging es völlig an mir vorbei, dass Leviathan und Oliver sich in gewisser Weise ja geküsst hatten. Na, wenigstens musste die Löwin das nicht erledigen! Von Weitem konnte ich erkennen, wie der Dämon plötzlich aufsaß und mehrmals hustete. "Oliver!", entkam es mir überrascht, trat nach hinten und plumpste mit dem Gesäß auf den Boden. Mit den Händen hielt ich mich am staubigen Boden, sodass ich mich wieder erden konnte. "Es ist alles gut! Es wird alles gut!", wiederholte ich mein Mantra mehrmals gedanklich und traute mich kaum zu blinzeln. Erst auf das Büllen der Raubkatze blickte ich zu ihr und blinzelte mehrmals, als sie sich an die neugierigen Zuschauer wandte und diese somit direkt anmaulte. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich hoch und stürmte auf die Drei zu. "Oh Gott - Oliver!", entkam es mir erleichtert als ich ziemlich dynamisch zu ihm kniete und ihn hatte umarmen wollen. Doch als meine Handflächen seine Schultern berührten, schreckte ich doch davor zurück. Er war völlig durchnässt. Ich musterte ihn von oben bis unten - und wieder nach oben. Der Brustvergleich fiel mir dahingehend gar nicht auf. "Geht es dir gut? Verdammt, was ist passiert?!", meinte ich und blickte zu Cynthia. Sie war ebenso nass und... hatte sich heute wohl für einen netten, schwarzen BH entschieden. "Oh", entkam es mir, sodass ich zu dem Engel blickte. "Gehst du mit ihm frische Kleidung holen?" Es war eine sehr auffordernde Bitte, sodass ich den zuvor tot Geglaubten anblickte und ihn anlächelte. Damit wollte ich nur bezwecken, dass er sich nicht schlecht fühlen musste und sich keine Sorgen machte, sofern es ihm ja wieder gut geht. Der Arzt hingegen schaute nur zwischen uns Teenies hin und her. "Na, dann ist ja alles in Ordnung", meinte er und kniete sich schlussendlich ebenso nieder um den Wiedergeborenen zu checken, ob seine Augenreaktion auf Licht und anderes noch in Ordnung war. (<- keine Ahnung, was man in so einer Situation als Arzt macht?) Ich hingegen raffte mich wieder auf und ging auf Cynthia zu. "Ich hab Wechselkleidung dabei", erklärte ich und musste hoffentlich nicht erwähnen, dass sie gerne mein Top ausleihen konnte. Es machte mir nichts aus, schließlich war ich ihr wirklich dankbar, dass sie sich so um die Situation gekümmert hatte mit Leviathan zusammen. Und sie hatte die Ruhe bewahren können und hatte keinen Error, so wie ich. Doch direkt ihr gegenüberstehend, lächelte ich nicht mehr so, wie ich Oliver angeschaut hatte. Sondern wirkte ernst um zu vermitteln, dass ich ihr es wirklich geben wollte. Wer weiß, ob sie mitkommen würde um sich umzuziehen oder nicht...
Kaum ging es Oliver wieder ein wenig besser, wurde er schon von beiden Seiten angemault. Dabei hatte er doch nichts getan. Warum man mit ihm so umging, wusste der Schwarzhaarige wirklich nicht. Den einzigen Hinweis, den er bekam, war der von Cynthia. Fragend starrte er in die Luft und überlegte was genau passiert war. Leben retten? Was? Hm… Und auf einmal traf es ihn wie ein Geistesblitz. Er wurde unter einem Berg Kinder und unter Caiwen begraben und die Luft wurde immer weniger, da Caiwen so auf ihn gefallen war, dass er nicht mehr wirklich atmen konnte. Überrascht über diese Wendung sah er an sich hinunter. Drehte seine Arme mehrmals um und bewegte seine Zehen. Scheint alles noch in Ordnung zu sein. So ein Glück! Gleich darauf gratulierte ihm Leviathan zu seinen Zärtlichkeiten mit ihm. Doch dieses Kommentar ignorierte der Amerikaner gekonnt. Witze reißen konnte der Dämon gerade wirklich nicht, wenn er an die vergangenen Minuten dachte, die ihm wie Tage vorkamen. „Auf jeden Fall, vielen Dank, dass ihr alle euch um mich gekümmert habt“, sagte er aufrichtig zu seinen Lebensrettern. Und nun verstand er auch, warum alle so sauer auf ihn waren. Er verstand es sehr gut, immerhin war es nervenaufreibend und anstrengend gewesen. Wahrscheinlich anstrengender als die Strafe, die sie eigentlich erfüllen sollten. Caiwen kam erschrocken auf ihn zu und sie berührte seine Schulter. „Alles gut. Vielen Dank“, sagte er ihr mit einem sanften Lächeln ins Gesicht. Der Grund, warum er kurzzeitig für tot erklärt hätte werden können, wollte er ihr nicht verraten, ansonsten hätte Caiwen wahrscheinlich für ihr Leben lang ein schlechtes Gewissen und das wollte er vermeiden. Aber auch der Schwarzhaarigen war aufgefallen, dass Oliver nass war. Als er hochblickte, war Cynthia noch mit ein paar Spanner beschäftigt gewesen. Huh? Sie war ja auch komplett nass und ihren BH konnte man sehr gut erkennen. Ein Blick zu Levi verriet, dass er gerade einen Brustvergleich zwischen Caiwen und Cynthia durchführte. Da schlug Caiwen das einzig richtige vor und zwar, dass Levi und Oli zusammen frische Kleidung holen würden. Der Dämon holte tief Luft. „Alles klar“, gab er nur von sich und stand anschließend auf. Er schwang seinen Arm um Leviathans Schultern und zwang ihn so zum Mitkommen. „Komm mit du Spanner“, sagte er zu ihm und so verschwand der Amerikaner mit ihm um die Ecke. Ob es hier eventuell einen Föhn geben würde, mit dem er sein T-Shirt ein wenig trocknen konnte? Oliver bezweifelte es. Naja, die Hitze würde es sicherlich auch in Windeseile hinbekommen.