Teilnehmer: Karina Aurelia Jansson & Avon Startort: U.S.A., Standort dort variiert Zeitpunkt: Mai-Juli 2006 Beschreibung: Der Nix Avon gelangt nach vielen Jahren erstmals an die Erdoberfläche, wo dieser so weltfremd wohl ziemlich aufgeschmissen wäre. Doch per Zufall trifft er nicht lange nach seiner Ankunft auf die blonde Schönheit Karina, welche sich seiner annimmt - ein gemeinsames, mehrwöchiges "Abenteuer" nimmt seinen Lauf.
Es war schon ein sehr faszinierender und fesselnder Akt, wie sehr sich der Körper verändern konnte, wenn nur eine Sache sich änderte, welchen diesen umgab. Wie Wasser. Erstmals in seinem Leben erfuhr der Nix, wie es war, seine vertraute Umgebung zu verlassen, die geliebte Flüssigkeit um sich nicht mehr vernahm. Stattdessen spürte er unter sich Sand, doch nicht so, wie er es vom Meeresgrund gewohnt war. Nein, fühlte sicher sich rauer an, kratzig und klebte fürchterlich an der Haut des Blauschopfes, welche mit diesem in Verbindung kam. Unweigerlich am ganzen Körper, da er sich über den Boden ziehen musste, mit Händen und Armen. Was erstmals die Konsistenz des Sandes sehr schwierig gestaltete, da dieser stetig nachgab und er so immer wieder an Halt verlor - zweitens, die lange, schwarze Schweifflosse, welche sich ab seinem Unterkörper erstreckte. Die war schwer und nicht ganz geeignet dafür, sich auf dem Boden fortzubewegen, daher mussten seine Arme den vollen Einsatz leisten. Zum Glück war er in guter, körperlicher Verfassung, weshalb es nicht allzu drastisch war. Er hoffte nur, sich an dem Sand nicht Haut und Schuppen zu verletzen, zudem wären Sandkörner in den Kiemen auch nicht gerade sein Wunschtraum. Aber na ja. Allgemein konnte man sich die Frage stellen - warum zur Hölle versuchte ein Nix, sich an Land zu begeben? Davon abgesehen von den Shocknews, dass es Nixen gab, für die, welche nichts vom Übernatürlichen wussten. Die Antwort darauf war. . . kompliziert. Sagen wir es so, der robbende Blauschopf hier hatte seine Gründe. Gründe, welche ihn dazu brachten, an die fremde Erdoberfläche zu gehen, wo er nicht einmal die Kenntnis darüber besaß, ob er außerhalb des Wassers leben konnte - nicht, im Fakto wohlfühlen, sondern eher, ob die Nonexistenz von Flüssigkeit um ihn herum ihn töten würde. Doch bislang schien es nicht so zu sein, immerhin war er schon längst aus dem Wasser, nur noch ein leichter Wasserfilm bedeckte seine Haut. Und mal ehrlich, wäre er wirklich auf diese Flüßigkeit angewiesen, würde er bei diesem rapiden Mangel doch ernsthafte Entzugssymptome aufweisen, oder etwa nicht? Also konnte es so überlebenswichtig auch nicht sein. Also fuhr er seinen Weg fort.
Bis etwas einzigartigen geschah, was vorher noch nie vorgekommen war und wir wieder zu dem Abschnitt zurückkommen können - die Veränderung des Körpers, bei einer neuen Umgebung. Yabarak, so wie er hieß, vernahm keinen Schmerz oder ein Unwohlsein, sondern einfach nur - etwas ungewohntes. Vom ganzen Körper aus, doch insbesondere von seinem Unterkörper, zu welchem er dann auch blickte und mit Erstaunen mitbeobachten konnte, wie sich sein Körper verformte. Seine Schweifflosse spaltete sich, die Schuppen verschwanden und wurden zur Haut. Ganz unten bildeten sich zwei komische Dinger, welche eine leichte Ähnlichkeit mit seinen Händen aufwies. Am ganzen Körper verschwanden seine Stacheln und Kämme, seine Kiemen schlossen sich. So saß er dann da. Einige Sekunden brauchend, um zu verarbeiten, was da gerade geschehen war, versuchte er die Funktionen seiner neuen Körperteile zu ermitteln. Er zog die Beine an, wieder aus, für einige Male, belastete diese dann auf dem Boden. So würde man sich wohl hier fortbewegen können. Daher startete er den überaus wackeligen Versuch, aufzustehen, was einige Anläufe benötigte, er aber dann mehr oder weniger sicher Stand. Ziemlich begeistert ging er erstmal einige Schritte herum, bis er dies halbwegs raus hatte - dann kam ihn ein Gedanke, beziehungsweise fiel ihm etwas auf. Das Wasser war vollkommen von ihm verschwunden. Er war trocken. Ob - die Verwandlung dadurch kam? Dies wollte er herausfinden, weshalb er wieder zum Wasser ging. Dort kam ihm gerade eine leichte Welle entgegen und striff seinen Fuß - er hätte die Hand hinhalten sollen. Denn im nächsten Moment kehrte seine Nixgestalt wieder und er landete mit einem lauten platsch! wieder im Wasser. Damit begann die ganze Tortur wieder vor neu, trocken zu werden und die Beine wieder zu gelangen. . .
Irgendwann hatte er dies auch geschafft, inzwischen ging auch langsam die Sonne unter. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, sich nun aufzumachen, um diese für ihn fremde Welt zu erkunden. Er verließ den Strand, ging einen komischen, verhärteten Weg entlang, um welche herum flächenweise Grünzeug wuchs. Dieses begutachtete er neugierig, bevor seine Aufmerksamkeit schlagartig unterbrochen wurde - von zwei grellen Schreien. Alarmiert blickte Yabarak auf, denkend, jemand war in Gefahr - stattdessen standen zwei Frauen am Ende des Weges, welche vom Anblick des Nackten sehr schockiert schienen. Er verstand nicht, was los war, weshalb er sich umblickte, um die potenzielle Gefahr zu erkennen. Da bemerkte er einen Mann, welcher mit einem - langen Stock, mit einer weißen Schnurr? - an den Frauen vorbei rannte, geradewegs auf den Nix zu. Dabei rief dieser wütend: ,,Perversling, verschwinde!" Yabarak verstand nicht ganz und stand auf, sprach, dass alles gut war. Der Mann sich beruhigen sollte. Dieser schien davon aber nur wütender und jagte den Blauschopf, welcher sich nicht prügeln wollte und daher das Weite suchte. Wenn auch deutlich verwirrt. In Sicherheit, hinter einer kleinen, hölzernen Strandhütte, dachte er dann darüber nach, weshalb die Wesen so feindlich gestimmt gewesen waren. War er auf ihr Territorium gelangt? Wäre schon eine harte Reaktion dafür. Anders aussehen tat er doch auch nicht - oder? Da fiel ihm ein, dass die Körper der Wesen von Stoff bedeckt waren. Ob das der Grund war? Er blickte an seinen nackten Körper herab - dies musste es sein. Da er diese Welt erkunden wollte, ohne immer so freundlich empfangen zu werden, beschloss er, sich auch Sachen zu besorgen, die seinen Leib verdeckten.
Die Sonne war untergegangen und der Mond stieg auf, wodurch die Sicht nun gedeckter war, man aber immer noch dank des Mondlichtes sehen konnte. Da brach der Nix auch wieder auf und versuchte Kleidung zu finden. Er gelang an einen Ort, wo Häuser standen, aber kleiner und nicht so hochgebaut wie die Bauten in Aqcarius, seiner Heimat, waren. In einem umzäunten Garten, erblickte er Kleidung, hing diese an Seilen in der Luft, zwischen zwei Bäume gespannt. Eigentlich war dies nicht seine Art, zu klauen - aber es musste sein. Also nahm er Anlauf - ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Yabarak! Wer sprang denn da hoch und geschwind, es war Yabarak, der Nackte im Wind! Mit wehendem Haar und Schwengel kam er dann gekonnt auf der anderen Seite des Zaunes an, wo er vorsichtig zu der Kleidung schlich, um nicht entdeckt zu werden. Schnell nahm er sich zwei Sachen, die ihm am passendsten erschienen, dann ging es mit einem Sprung zurück über den Zaun, wieder von den Häusern weg, bis er versteckt war, zwischen komisch, metallenden Klötzen, die in einer Reihe standen. Niemand war zu hören, weshalb er nun die Kleidung inspizierte und erstmal rätselte, wie man diese anzog. Obenrum bekam er ganz gut hin, sogar die Knöpfe zubekommen - allerdings war das Oberteil zu klein, weshalb zwischen den Knöpfen große, offene Stellen waren, wo seine Haut hervorlugte. Das Unterteil für die Beine war dann ein Kampf, saß er zappeln auf den Boden und war mit dem Stoff so sehr beschäftigt, dass er sich nicht mehr auf seine Umgebung konzentrieren konnte.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Drei ganze Monate saß Karina nun schon hier fest. Hier, mitten in einer amerikanischen Kleinstadt nahe der Küste. Der Grund dafür war simpel, auch wenn man es im ersten Moment als etwas abstrus abtun würde. Sie brauchte Informationen. Informationen über Verstecke, Zufluchtsorte und viele weitere Knotenpunkte eines Geheimdienstnetzwerkes. Dazu gehörten auch Namen und Adressen, das volle Programm. Wenn nun die Frage aufkam, woher man das alles bekommen sollte, so war man der Wahrheit nun schon ein Stück weit nähergekommen. Denn hier in diesem Ort bündelten sich die Kommunikationsstrukturen des Internets und jene des Geheimdienstes. Die Dämonin wusste das durch vorherige Erkenntnisse, welche sie bei ihrem letzten Ziel gefunden hatte. Deswegen hatte sie sich eine andere Identität besorgt und nun mit den richtigen Daten bei der örtlichen Polizeistation eingeschlichen. Auch wenn der Rang Sergeant schon sehr Eindrucksvoll klang, so führte er nicht daran vorbei, dass auch sie ab und an Streife fahren musste. Alleine, weil kaum Personal da war. Nicht, dass es die Dämonin störte. Sie war sich ihrer Fähigkeiten sehr bewusst und jeder Möchtegern-Kriminelle würde das zu spüren bekommen, aber es war trotzdem ein mulmiges Gefühl. Auch die Jahre davor, in welchen sie weiterhin den Verbindungen nachjagte die ihren Ursprung im „Vincent Zwischenfall“ hatten.
Ein Seufzen entfuhr ihrer Kehle, als sie den Streifenwagen von der Hauptstraße in eine der Nebenstraßen lenkte. Das Licht der Straßenlaternen erfüllte den Wagen immer mal wieder mit leichten Flecken, die ab und an das metallene Schild an der Brust der Blondine beleuchteten. „Sgt. Ainsworth“, stand da geschrieben. Natürlich war es nicht ihr richtiger Name. Das allein zeigten schon die ganzen Briefe und Nachrichten ihrer Kollegen auf dem Anrufbeantworter oder jeden Morgen in der Zentrale. „Guten Morgen, Cath“, war da die Begrüßung von Harry, der immer an der Rezeption saß und die Leute abhandelte. Ja, ihr neuer Vorname war Catherine. Nicht das er schlecht klang, aber hey, Karina klang dann doch gewohnter und schöner. Nur würde der Name wohl eindeutig zu auffällig sein. Auf jeden Fall blendete sich das Schild gut mit ihrer blauen Uniform ein. Auch wenn sie selbst gegen ein paar gemütlichere Schuhe nichts einzuwenden hatte. Polizistinnen mit Minirock und High Heels waren allerdings etwas für den Playboy und nicht für die Streife. Ja, die Wahrheit schmerzte immer sehr. Zumindest blieb der Abend ruhi….. „Catherine, hörst du mich?“, kam es aus der Funke im Streifenwagen in einer leicht sanften Stimme. So viel dazu. Es war Joanna, das hörte man Meilenweit. Die einzige in der Station, welche wohl niemals weiter als den normalen Streifenpolizisten kommen würde. Nicht, dass sie dumm war. Karina sah einfach nicht das aggressive Potential in ihr. Außerdem, das hatte sie an einem Abend bei ihr herausgekitzelt, hatte sie Angst davor ihre Waffe zu benutzten. Karina war da anders…eindeutig. „10-2(Signal ist gut), was gibt es, Zentrale?“, funkte sie schnell zurück, während sie den Wagen kurz an der Straßenseite zum Stehen brachte. „Immer so förmlich…“, kam mit einer kurzen Pause als Antwort und Karina schmunzelte leicht. Sie beherrschte sich aber sofort eine Antwort zu geben, „Wir haben einen 10-15 (Erregung öffentlichen Ärgernisses) an der Norfolk Avenue. 10-17 (Anrufer) ist vor Ort und erwartet die Ankunft einer Streife.“. Na also, sie kann es doch! Dachte sich die Sukkubus und griff wieder nach dem Funkgerät. „10-4(Verstanden) Zentrale, Einheit 12 ist auf dem Weg zur 10-20(Position).“, gab es als Antwort und innerhalb weniger Sekunden hatte die Blondine ihren Wagen gewendet und machte sich auf den Weg. „Und halte mir einen Kaffee warm. Es sind wahrscheinlich eh wieder die Wulfhart-Jungs.“, setzte sie leicht lachend und vergleichsweise unprofessionell nach. „Die beiden Trunkenbolde?“, kam es als frage zurück. „Natürlich, ich werde den Abend in der Diskothek nicht vergessen.“, erwiderte sie noch einmal und dann kehrte Stille ein. Sie wusste genau was gemeint war, das reichte der Dämonin. Der Einsatz selbst war ziemlich nahe. Nicht mal fünf Straßen entfernt von ihrer aktuellen Position. Da es allerdings mitten in der Nacht war, musste sie ja nicht mit dem Signalhorn durch die Gegend fahren. Nicht mal die leuchten musste sie aktivieren. Immerhin wurde das Ganze nicht als dringlich abgestuft. Die meisten würden eh schon schlafen und es womöglich nicht einmal mit Licht bemerken. Aber sicher ist sicher. So wie so vieles im Leben. Außerdem war es von der Vorschrift her so verlangt. Wer wäre sie, wenn sie sich dem wiedersetzen würde?
Ein leises Quietschen ertönte, als der Wagen die sogenannte Straße hinunterfuhr. Es war relativ einfach herauszufinden, wer genau die Polizei gerufen hatte, fuchtelte die hysterische Frau doch schon Meilenweit erkennbar mit den Armen umher. Jung, das konnte die Sukkubus jetzt schon sagen. Vermutlich um die 25 Jahre alt. Langsam aber sicher wechselte Karina mit dem Wagen die Straßenseite und hielt nahe dem Bordstein vor dem Haus an. „Einheit 12 meldet 10-23. (An Position angekommen)“, sprach sie noch durch das Wagen-Funkgerät, dann öffnete sie die Fahrertür um sich der wohl genannten Position zu widmen. Jetzt war die Kommunikation nur noch über das Funkgerät an ihrer rechten Schulter möglich. „Ma’am, sie haben uns gerufen?“, kam die Frage sehr förmlich über ihre Lippen. Eine Sache die man wohl nicht glauben würden, wenn man ihre wahre Person kannte. Hier aber war ihre Mimik leicht freundlich, ihre Stimme jedoch bestimmend und auch durchgehend überzeugt von ihrer ausgestrahlten Autorität. „Ja, das habe ich. Dort hinten im Garten habe ich einen Mann gesehen der nackt durch die Büsche geschlichen ist. Er nahm die Kleidung von der Wäscheleine und da mein Mann nicht zuhause ist…“, äußerte sie sich sehr hysterisch wurde jedoch unterbrochen als Karina an ihr vorbeischaute und das Haus begutachtete. „Dort auf ihrem Grundstück, Ma’am?“, präzisierte sie ihre Frage und musterte den Eingang zum Garten in der Dunkelheit. Klang im ersten Augenblick nach einem Betrunkenen. Aber die Polizistin wollte nichts überstürzen. Nackt hatte sie hier nämlich noch niemanden durch die Gegend rennen sehen. Also war durchaus Vorsicht geboten. Wenn nicht davor, dann vor einem Scherz-Anruf oder generellen Taugenichtsen. „Ja, direkt hinten im Garten. Aber dann ist er verschwunden.“, bestätigte sie und schaute selbst dorthin. Die Dämonin nickte nur kurz und wandte ihren Blick der Frau zu. „Alles klar, gehen sie ins Haus und bleiben sie drinnen. Ich werde mir das ansehen. Unternehmen sie nichts Aggressives und bleiben sie defensiv, sollte etwas passieren.“, ermahnte sie die Hausbesitzerin und zeigte mit dem Finger auf ihre Haustür. Reine Routine. Hörte sich im ersten Moment aber drastischer an, als es eigentlich war.
Nachdem die Brünette Dame dann auch im Haus verschwunden war. Ging die uniformierte Frau mit der Taschenlampe in der rechten Hand und der linken griffbereit an der Pistole in den Garten. Nicht das ein nackter Mann so gefährlich war, aber es war wie gesagt dunkel und wer konnte schon sagen, ob die Frau alles gesehen hatte? Karina würde es sich in jedem Falle nicht zu leicht machen. Zumindest fehlten sichtlich ein paar Kleidungsstücke. In der Mitte der Leine waren wahllos ein paar Sachen herausgerissen. Da musste jemand in Eile gewesen sein, als er sich bedient hatte. Nicht gerade ein gutes Zeichen. Sie schwenkte den Lichtstrahl in die Büschs, aber sie erkannte nichts Abgeknicktes. Also wenn jemand hier war, dann müsste er definitiv über den Zaun gekommen und gegangen sein. Es ging gar nicht anders. Karina grübelte, schaute sich noch einmal mit der Taschenlampe um und ging machte sich auf ebenfalls über den Zaun zu klettern. So konnte sie seine Fluchtroute definitiv besser einschätzten. Abgesehen davon spürte die Dämonin auch etwas in ihrer Nähe…etwas Übernatürliches…nicht dämonisches. Ihre Alarmglocken waren in jedem Falle durchgehend am Bimmeln. „Zentrale, hier Einheit 12. 10-29 (Suche nach Verdächtigen) eingeleitet. Melde mich, wenn es was neues gibt.“. Sprach sie in ihr Funkgerät und leuchtete weiter den Weg aus. Hier waren keine Straßenlaternen und das machte es natürlich leicht sich zu verstecken. Oder eventuell sogar ganz zu verschwinden. Doch die Aura in der Umgebung, sowie das immer stärker werden eben dieser machte Karina sehr stutzig. Warum klaute ein übernatürliches Wesen Kleidung? Das machte keinen Sinn. Deswegen verfestigte sich der Griff der linken Hand auch sogleich an ihrer Dienstwaffe. Sie hatte kein Problem damit, was auch immer da war mit Blei voll zu pumpen. Wenn man in ihrer Position war, sollte einen das auch nicht verwundern. Langsam und vorsichtig folgte die Blondine der immer stärker werdenden Präsenz. Ein Vampir war es nicht. Das konnte sie anhand der Aura abgleichen, welche sie bei Vincents Freund in Italien spüren konnte. Aber ein Werwolf, sowie ein Dämon auch nicht. Ein Engel erst recht nicht, die mussten nichts klauen. Und wenn doch, dann mussten sie Angst haben nicht als verstoßen zu gelten…vermutlich. Ihre Smaragdgrünen Augen fokussierten sich nun einfach auf den Wohnweg vor ihr und den von ihrer Taschenlampe erhellten Kegel. Als die Sukkubus etwas hörte, löschte sie den Lichtstrahl. Leise Schritte folgten. Das Ächzen und Stöhnen wurde lauter. Fast so, als ob jemand vor ihr an der Sackgasse etwas anzuziehen versuchte. Sie konnte die Aura nun klar spüren, sie aber immer noch nicht zuordnen. Als sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen, konnte sie neben einem großen Pickup sogar eine auf dem Boden liegende Silhouette ausmachen. Hatte sich das Ding verletzt? Sie machte zwei weitere Schritte, dann machte sie plötzlich die Taschenlampe wieder an und beleuchtete den Übeltäter. Nur um…ja.
Vor ihr lag ein Mann mit Türkisfarbenen Haaren. Durchtrainiert und sehr gut gebaut. Die Dämonin in ihr war auf jeden Fall beim ersten Anblick nicht abgeneigt. Was, in Anbetracht der Umstände, ein ziemlicher Erfolg war. Es würde im Ernstfall zumindest die Reaktion der Blondine verzögern, ihre Waffe zu ziehen. Was sie aber noch witziger fand - neben der Tatsache, dass er fast nackt war – er hatte sich Frauenkleider geklaut. Er lag da mit einer Bluse die eindeutig für Damen zugeschnitten war und eigentlich Ausschnitt zeigen sollte, sowie mit einer Röhrenjeans. Allein der Name war schon Symbol dafür, dass Männer diese Hose nicht unbedingt guthießen. Aus vielerlei Gründen. Einer davon war nun mal, dass sie wie Wurstpellen an der Haut lagen. Ein Grund, warum Karina selbst Röcke so mochte. Naja, weglaufen würde ihr der Proband in diesem Zustand in jedem Falle nicht. „Sir, ich möchte, dass sie mir ihre Hände zeigen.“, forderte sie ihn ruhig auf und verblieb auf einem etwas kleinerem Abstand zu der Person. „Genau so, dass ich sie sehen kann.“, fügte sie noch hinzu. Sollte er nicht folgen, würde sie andere Maßnahmen ergreifen. Die Technik hatte nicht umsonst einen Taser mit sich gebracht. Eine Pistole die zwei Nadeln verschoss, welche Stromschläge auslösten und das Ziel immobilisierten. Sehr praktisch, wenn man bedachte wie oft in den Staaten Leute durch Schusswaffen sterben. „Legen sie sich auf den Bauch und ihre Hände über den Kopf.“, war die letzte Anordnung. Mittlerweile war sich Karina sicher, hier ein übernatürliches Wesen vor sich zu haben. Aber so leicht würde sie ihre Tarnung und Vorsicht nicht fallen lassen. Deswegen hatte sie auch mittlerweile den erwähnten Taser auf ihn gerichtet. Sicher ist sicher. Außerdem bestand kein Zweifel daran, dass er der besagte Übeltäter war. Da wusste die Blondine natürlich auch nicht, dass es sich hier um einen Fremdling der Extraklasse handelte. Immerhin war es doch sehr unwahrscheinlich, dass ein Meeresbewohner jemals Kontakt mit Behörden der Erdoberfläche hatte. Genau genommen war es sogar unmöglich. Aber auch sie war nicht allwissend und damit rechnete nun wirklich keiner. Auch, wenn sich ihre Wenigkeit einen kleinen Lacher verkneifen musste. Es sah auch einfach göttlich aus!
Die Tatsache, dass sich diese Oberflächenbewohner in diesen Stoff zwängten, verstand Avon kein bisschen. Erstmals, es war doch sehr umständlich und zeitaufwendig, sich immer einkleiden zu müssen, wenn man jemanden gegenübertrat. Zweitens, war das doch verdammt ungemütlich - musste das wirklich so? Er hoffte je inständig, einfach ungeeignete Kleidung erwischt zu haben, welche Männer seines Kalibers normal nicht trugen und wenn doch - autsch. Wenn es am Oberkörper und an den Beinen schon so eng war, wie würde es - ob viele Erdbewohner überhaupt noch fruchtbar waren? Ihm war bewusst, wenn wer weitermachen würde, dann klemmte er sich untenrum etwas ab. Aus diesem Grund wollte er eigentlich gerade mit seinem Tun aufhören und sich dann etwas anderes suchen, aber noch in seiner zappelnden Bewegung vernahm er etwas. Erst Schritte und bevor er dies richtig realisieren konnte, blendete ihn ein Licht. Ein leichtes Ächzen entkam ihm und er kniff die Augen zusammen, hielt er eine Hand schützend vor diese, um das Licht abzuschotten. Kurzzeitig paralysiert, was los war, registrierte er eine Stimme, höchstwahrscheinlich eine Frau. Er brauchte einige Sekunden, um sich einigermaßen an das Licht zu gewöhnen, nur um dann die Silhouette einer Dame zu vernehmen. Genaueres erkannte er nicht, eben weil ihm ein halbes Flutlicht ins Gesicht knallte, doch wusste er genau, was los war. Hierbei handelte es sich um eine Wache, zumindest nannte man solche Gesetzeshüter in Aqcarius. Und er wusste, dass ihm nun eine Festnahme davor stand. Und dafür war er nun wirklich nicht auf die Erdoberfläche gekommen, um direkt hinter Gittern zu laden, nein, gewiss nicht. Aus diesem Grund musste er sich etwas einfallen lassen.
Zunächst ging er den Aufforderungen der Frau nach, löste er sich aus der verkrümmten Position und hielt die Hände in die Luft. Etwas umständlich, dank der Hosensperre an den Beinen, begab er sich in eine kniende Position. Dadurch, dass er sich dabei anspannen musste, platzten ihm von der Bluse alle Knöpfe, was ihn auch erstmal gucken ließ. Sollte das so sein? Jetzt waren echt nur noch seine Waden und Arme bedeckt - am Rücken war der Stoff auch schon eingerissen. Wundervoll. Nun sollte er sich ja auf den Bauch legen, doch anstatt dies zu tun, wollte er sich schnell aus dem knien aufspringen und davon, konnte er ja rückwärts, in die andere Richtung davon. Dach gerade, wo er die Anstalten dazu machte, erklang ein Grummeln am Himmel - und Regen prasselte hinab. Avon blinzelte irritiert und seine Augen schellten schlagartig zu der Stelle, wo der erste Tropfen auf seiner Haut landete. ,,Oh nein. . .", kam es ihm noch, dann setzte es ein - seine Beine schwanden, wuchs ihm seine Schwanzflosse, sowie sämtliche anderen Nixenelemente, von den Stacheln, bishin zu den Kiemen. So komplett ohne Halt klatschte er unelegant auf den Boden, stützte er sich noch rechtzeitig mit den Unterarmen ab, um mit seinem Gesicht nicht den Asphaltboden zu zieren. Tief seufzte er aus, so hatte er das nun wirklich nicht geplant. ,,Na super. . ." Wer hätte erahnen können, dass es Wasser gab, welches vom Himmel fiel?! Nun saß er wirklich in der Klemme. War nur zu hoffen, dass die Gesetzeshüterin vor ihm nun nicht in Panik verfiel. Das könnte er nun wirklich nicht gebrauchen, denn so schnell würde er nun nicht in Sicherheit kommen, zumindest nicht alleine. Und da er nun nicht anders konnte, ging er auch den Aufforderungen von zuvor nach - er legte sich auf den Boden und hielt die Hände über den Kopf. Dabei aufblickend, wo ihm: ,,Schöne scheiße, was?", förmlich ins Gesicht geschrieben stand. Da wollte er abhauen und lag stattdessen nun als Nix vor der Frau. Besser hätte es nun wirklich nicht laufen können.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Es gab viele Dinge mit denen Karina in einer solchen Situation gerechnet hätte. Feuerbälle, Blitze, oder gar ein sich wegteleportierendes Geschöpf hätte sie erwartet. Alles das, was ihr Probleme bereiten - und womöglich sogar gefährlich werden könnte. In den letzten Jahren hätte sie in diesem Bereich nie vorsichtig genug sein können. Sie wollte dem Klischee auch nicht den Weg ebnen, genau jetzt in ihrer Aufgabe zu scheitern, weil sie zu selbstsicher wurde. Ihr Gegner war eiskalt und unnachgiebig. Genauso wie sie die Organisation jagte, jagten diese ihre Wenigkeit. Es war ein Katz - und Maus Spiel, wo die Rollen nie klar definiert waren. Mal war man die Katze, mal die Maus. Ein Nervenaufreibendes Spiel, welches nun schon seit einem Jahrzehnt seine Wege ging. Aber so langsam gewann Karina mehr und mehr die Oberhand. Anders gesagt: Sie war immer öfter die Katze. Und wenn sie das mal so einwerfen durfte, eine schöne Katze noch dazu. Nicht, dass sie die Ohren und den Schweif unbedingt haben wollte. Aber zurück zum Thema. Mit dieser Disney-Begegnung hatte auch sie einfach nicht gerechnet. Kaum fielen aufgrund des momentanen Wetters - was sich die nächsten Tage auch nicht ändern sollte - die ersten Tropfen vom Himmel. Gerade wollte sie noch die Anweisung, er solle es schön langsam machen, wiederholt über ihre Lippen fließen lassen, da tauchte Arielle auf. Innerhalb eines kurzen Augenblickes verschwanden die Beine des Subjektes und er landete, wenn auch elegant gefedert, unsanft auf dem Boden. Im ersten Moment traf auch sie das einfach unvorbereitet. So sehr, dass sie ihre Waffe sinken ließ und ein simples unkontrolliertes „Ehm…“ von sich gab. Eine der wenigen Momente wo die Dämonin gerne ein Handbuch der Behörden gehabt hätte, welche im Titel „Umgang mit übernatürlichen Wesen“ stehen hatte. Aber diesen Luxus würde es wohl nicht mal in tausend Jahren geben. Trotzdem: Einen Vorteil hatte die Sache: Sein Gefluche. Die Blondine war in jedem Fall nun in Kenntnis gesetzt worden, dass es keine sprachlichen Barrieren zwischen den Beiden zu geben schien. Fluchen war in erster Linie immer etwas intuitives, daher die Schlussfolgerung.
„Ja, extrem super.“, setzte die Sukkubus mit ruhiger Stimme aber sarkastischem Unterton an. Damit wollte sie nur klarstellen, dass sie ihn hörte und ebenfalls allgegenwärtig. Ein kleiner Psychologischer Trick am Rande. Gleich im Anschluss bewies die Frau auch, dass sie definitiv keine Berührungsängste hatte. So wie sie mit beiden Beinen über ihn stieg und sich somit auf seinen Rücken setzte. Einfach, damit er fixiert war. Die Handschellen bekam er trotzdem angelegt. Schlagen konnte der Blauhaarige sie nämlich immer noch. Und selbst ein menschlicher Lachs barg seine Risiken, sie wollte nicht K.O irgendwo liegen. Schwächlich wirkte dieser Karpfen nun wirklich nicht. Nichts desto trotz konnte Karina ihn nicht einfach so zum Wagen schleppen. Viel zu viel Aufmerksamkeit würde es erregen, das war leider auch zu dieser Tageszeit ein Fakt. Aber hier warten, bis jemand vorbeikam und ihn sah, wollte sie auch nicht. Es galt für die Polizistin also die Regel des schnellen Handelns. „Also gut, mein Großer.“, ertönte ihre Stimme sehr entschlossen, während sie von ihm hinunterstieg und ihn umgedreht mit dem Rücken an einen der Wagen neben ihnen anlehnte. Wenn er den Geruch von Pfirsich kannte, so würde ihm die Polizistin nun sicherlich eine gute Dosis ihres Shampoo-Geruches offenbart haben. Das, wofür ihre Kolleginnen sie immer so beneideten. Durch die neue Positionierung konnten sie immerhin von Angesicht zu Angesicht reden. Außerdem würde ein Fluchtversuch unweigerlich damit enden, dass sein Gesicht den Asphalt küssen würde. Newton war außerhalb des Wassers schon ein Arsch, fast so wie beim Klettern. Die Taschenlampe richtete Karina selbstverständlich in Richtung Boden, damit ein seichtes Licht vorhanden war und ihr Verdächtiger nicht mehr geblendet wurde. Es gab gerade schlichtweg keinen Grund mehr dafür. „Ich weiß nicht, aus welchem Meer Du entsprungen bist, aber wir Beide sollten uns darauf verständigen, dass Du so nicht weit kommen wirst.“, ihre eine Hand deutete auf seine Schwanzflosse. Spielraum wollte sie dem Typen nicht gönnen. Denn er würde Erstens, die Gemeinde der übernatürlichen Wesen unnötig ins Licht rücken und Zweitens – was viel schlimmer war – ihre Tarnung auffliegen lassen. „Und wie es der Zufall so will, bin ich heute mal ein wahrer Engel.“, sie hielt kurz inne, während sie gedanklich schmunzeln musste. Ob es beim Herrn Bonuspunkte dafür gab? Aber noch war ihre Ausführung ja nicht fertig. „Ich sage dir also, was ich jetzt machen werde. Ich gehe jetzt zwei Minuten weg, alleine, damit dich niemand sieht. Und ich komme mit meinem Wagen wieder und dann sehen wir weiter. Aber so wie ich das sehe, sind deine Optionen begrenzt.“. Sie schaute dem Blauhaarigen dabei eindringlich in die Augen. Dabei ignorierte der zivilisierte Kopf der Dämonen allerdings die Tatsache, dass der Meeresbewohner vielleicht nicht das Konzept von Minuten verstehen könnte, geschweige denn wusste, was ein Auto war. Die Sache mit dem plötzlichen Duzen mal ganz ausgelassen. Doch die Sukkubus hatte gerade einfach andere Dinge im Kopf. Und ehe sich der Gefangene umsehen konnte, stand sie auf und ließ ihn in der Dunkelheit zurück…nackt. Eine Szene die das Internet wohl feiern würde, die Blondine aber umso weniger. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne legte sie die Distanz zum Wagen zurück, stieg ein und fuhr auch gleich die paar Meter die Straße hinunter. Gut, dass es hier echt dunkel war. Wer hätte gedacht, dass die ländliche Infrastruktur in ihrer Unvollkommenheit mal ein Segen sein würde? Kaum dort angekommen, ließ sie den Motor laufen und stieg aus. Gleich bei diesem Vorgang öffnete sie hinten die Tür, damit der Blauhaarige leicht reingehen…oder reinkrabbeln konnte. Wo sie, zu ihrem Glück, den Fisch so vorfand, wie sie ihn verlassen hatte. Schnell und Schmerzlos kniete sie sich neben ihn, öffnete sie die Handschellen wieder und stellte den Blickkontakt her. „Mit hinterher, schnell. Oder du legst es darauf an morgen auf einem Seziertisch zu landen.“. War zwar überspitzt, aber sie konnte es ja auch mal so krass ausdrücken. Panik und Angst ist immer ein guter Motivator. Trotzdem begleitete sie den Fisch noch. „Aber mach ja keinen Unsinn, sonst lernst du mich kennen.“, orderte sie ebenfalls mit ernster Stimme an und schloss die Tür hinter ihm, ehe sie den Wagen auch abschloss. Reine Sicherheitsmaßnahme, falls er die Mittelwand durchbrach und auf die Fahrerseite kletterte. Von hinten konnte man die Türen nämlich nicht öffnen, es waren ja auch die Sitze für gefangene Subjekte.
Karina musste allerdings erstmal noch der Frau sagen, dass der Täter entkommen ist und sie selbstverständlich eine Fahndung einleiten werden. Auch, wenn diese wohl nicht sehr vielversprechend sein würde. Der ganze Gesetzliche und Informative Mumpitz eben. Sie hatte es schon so oft sagen müssen, dass sie es mittlerweile auswendig aufsagen konnte. Genauso wie sie über Funk noch einmal den Einsatz für beendet erklärte. Es dauerte also ein paar Minuten, ehe die Beamtin sich zurück in den Wagen begab, wo sie sich dann etwas erleichtert auf den Fahrersitz sinken ließ. Ob er in diesen Minuten seine Beine zurückbekommen hatte, wusste sie nicht. Erst der folgende Blick nach hinten, wo sie eine Scheibe trennte, sollte es offenbaren.
„Also gut...“, begann sie noch in der Drehung nach hinten zu reden und legte ihre Mütze mit der linken Hand auf den Beifahrersitz. Das kleine Fensterchen dort schob sie höflicherweise ebenfalls zur Seite. Bereits jetzt konnte man deutlich hören, wie der Regen auf das Dach des Wagens tropfte. So langsam ging es los. „Erzählen Sie mal.“, forderte die Sukkubus ungeachtet des wetterlichen Schauspiels an und schien dabei auch ein wenig ungeduldig zu sein. Für sie war die Situation auch nicht angenehm. Warum musste es ausgerechnet ihre Schicht sein? Sie seufzte einmal lautstark in einem spontanen Anflug von situationellem Selbstmitleid. Was jedoch nur kurz andauerte. Das kleine Verhör sollte nämlich nicht lange auf sich warten lassen. „Wo kommen Sie her? Was machen Sie hier? Oder sollte ich lieber sagen: Was wollen sie hier? Und was noch viel wichtiger ist: Wie heißen Sie?“, beschoss sei ihn erstmal mit diesen Fragen und strengte sich an dabei möglichst neutral und sachlich zu klingen. Hier gab es erstmal keinen Platz für den erotischen Dämon in ihr. Das war eine ernste Situation, keine simple Bettgeschichte. Normalerweise würde sie nun noch ein bisschen Druck aufbauen indem sie erpresserische Maßnahmen ergriff. Aber hier war das ihres Empfindens nach noch nicht nötig. Leute unter zu viel Druck betonten manche Sachen zu stark, ließen es wichtiger klingen als es war. Sie wollte erstmal eine ungefälschte Version hören. Währenddessen überlegte ihr Kopf allerdings schon, wie er den ungewollten Touristen in ihre Wohnung bekam. Die Dienststelle war zu keiner Zeit eine Option gewesen.
Es war durchaus erleichternd für den gestrandeten Wal, solch eine Reaktion von der Dame zu sehen - eher gesagt, keine Reaktion. Es brach kein Geschrei oder Panik aus, schien die Tatsache, dass jemand Flossen besaß, nicht verbreitet. Man könnte sagen, er könnte es nicht einschätzen, immerhin war diese Blondiene hier die vierte Person, welche er auf der Erdoberfläche gesehen hatte. Doch anhand der Tatsache, dass die Fortbewegung hier am Lande, so ganz ohne Wasser, schier unmöglich war, mit jemanden ohne Flosse. Demnach ließ sich logischerweise Schlussfolgern, dass Nixen hier nicht bekannt waren. Und das Unbekannte bedeutet oftmals Angst. Daher hätte er nun wirklich erwartet, eben Geschrei und Panik bei den Frau vorzufinden, blieb dies aber aus. Was wäre wohl, wäre anders gekommen? Sicher wären dann mehr Leute aufgekreuzt und ja - was man hier mit Unbekannten machte, wollte er erstmals nicht herausfinden. Die Dame schien kurzzeitig genauso gestutzt wie er zu sein, merkte man dies an ihrer Äußerung und ihrer sinkenden Haltung. Sie scheint überrascht, aber nicht so, als wäre das, was ihm wiederfuhr, schier unbekannt. Bei ihrer nächsten Äußerung, welche seinen Kommentar von zuvor wiederholte, schien auch klar, dass die Kommunikation beidseitig verstanden wurde. Sehr gut. Er überlegte, was er nun sagen sollte, da machte sie bereits den ersten Schritt und zwar auf ihn zu. Nur, um sich dann auf seinem Rücken niederzulassen. Reflexartig zog er die Arme erst weg, wo diese gepackt wurden, doch da er der Dame nicht wehtun wollte, ließ er sich schließlich Handschellen anlegen. Seufzend ausatmend blickte er kurz über den Rücken, ehe er den Blick abwand und einfach nur zuhörte, was gesprochen wurde. Er gab keine Widerworte von sich oder machte Anstalten, abzuhauen - wie denn auch? Würde er nun robben, würde er sich alles aufschürfen, nein danke.
Yabarak gab lediglich ein verstehendes Nicken von sich, auf die ganzen Anweisungen hin und blickte der Blondine nach, als sie verschwand. Tief seufzend legte er die Wange auf den Boden und starrte die dunkle Gasse entlang. Dies war ja super gelaufen. So hatte er es sich nicht gedacht - es war ja nicht so, dass er sich überhaupt was gedacht oder geplant hatte, diese ganze Aktion hier war ja spontan gewesen. Er hatte einfach weggemusst, aus seiner Heimat. Doch das es direkt so schiefläuft - ok, dass es so laufen würde, wäre durch genauere Überlegungen wohl höchstwahrscheinlich gewesen. Auch, wenn er gerade frustriert war, lag auch eine gewisse Erleichterung in seinem Blick. Grund daran war diese Frau. Diese schien ihm wirklich helfen zu wollen, was wirklich ein Glückstreffer war. Wie wahrscheinlich war es gewesen, solch jemanden bei seinem ersten Bauchklatscher anzutreffen? Sicher enorm gering. Dennoch würde er seine Vorsicht nicht aufgeben, immerhin gab es viele listige Gemüter, es könnte ja gut sein, dass sie nur auf so gut tat und die Hilfe nur heuchelte, um ein Ziel zu verfolgen. Alles war möglich. Er war ein ziemlicher Realist, also malte er nicht den Teufel an die Wand, strömte aber auch nicht vor Hoffnung. Er würde abwarten und dann würde sich zeigen, wer diese Frau war und ob sie wirklich so war, wie sie tat. Und vor allem mahnte er sich, seine künftigen Züge gefälligst besser zu durchdenken. . . so viel Glück hatte man nicht oft im Leben.
Nur nach wenigen Augenblicken vernahm er ein unbekanntes Geräusch, was ihn lauschen und sich anspannen ließ. Bereit, wenn Gefahr, sich bestenfalls aus dem Blickfeld zu robben. Nun, wenn man überhaupt etwas erkennen konnte, immerhin war es stockduster. Nur wage vernahm er die Umrisse von einem dieser Blechhaufen, welcher an der Straße direkt vor der Gasse zu stehen kam. Diese Dinger konnten sich bewegen? Oh man. Innerhalb des Dings vernahm er ein schwaches Licht, in welchem er die Frau vernahm, welche ausstieg. Oh, jetzt verstand er - dies war der Wagen. Ja, Wagen waren ihm nicht glänzlich unbekannt, nutzte man in Aqcarius auch Fortbewegungsmittel, welche aber eher Kutschen oder Streitwagen aus alten Epochen glichen, angetrieben von Unterwasserwesen oder Mechanismen, wie Wasserrädern, mit Kurbeln. Die roten Augen fixierten den näherkommenden Körper, sein eigener entspannte gleich mit der Tatsache, diese metallenden Fesseln loszuwerden. Sich kurz über die Handgelenke reibend sah er zu ihr auf und gab erneut ein nicken von sich, bevor er sich irgendwie aufmanövierte und durch einiges hin und her - und dank Hilfe - schlussendlich in dem besagten Wagen zu sitzen kam. Seine ganze Flosse dort reinzubekommen, war auch ein Kunstwerk, aber es klappte zum Glück. Flosse zwischen Autotür war sicher nicht so prickelnd. Füllte er gerade den gesamten Rücksitz aus, während die Tür zuging. Anstatt dass Madame direkt dazustieg, schien sie draußen etwas zu machen. Was, konnte er nicht deuten, aber war ihm das gerade auch dezent egal. Sich über die Stirn wischend atmete er tief aus und betrachtete seinen Körper, welcher immer noch nass war. Super. Er blickte sich um, sah aber nichts, was das Wasser aufsaugen könnte. Bis auf die Sitze, aber so nass war er jetzt auch nicht, dass es triefte. Dennoch war es alles andere als angenehm.
Es musste doch einen Weg geben, wieder seine Beine zu erlangen. Doch ob dies möglich war, solange er nass war? Er musste es versuchen. Er konzentrierte sich stark und spannte die Muskeln an, in der Hoffnung, eine Änderung herbeizurufen. Aber nichts regte sich. Nada. Dennoch versuchte er es weiter, bis zu dem Zeitpunkt, als sich eine Vordertür wieder öffnete, was seine Aufmerksamkeit erforderte. Nach vorne blickend vernahm er die Dame, welche sich ins Auto setzte, die Tür schloss und kurz für sich war, ehe sie sich zuwand. Ruhig blickte er sie an, abwartend, was nun folgte. Er sollte erzählen, was genau, wurde auch noch hinzugefügt. Sein Blick wand sich für einen Moment ab und er dachte nach. Jetzt zu lügen würde nichts bringen, dies war klar. Wenn er sie einschätzen würde, dann so, dass sie es merkte, wenn man sie belog und wenn es so war, es nicht vorteilhaft war. Dennoch, er musste nicht aus dem Nähkästchen reden, so ein Typ war er ja auch nicht. Sich über das Gesicht wischend und seufzend, glitten die roten Iriden zu den smaragdgrünen. ,,Yabarak. . .", begann er. ,,Mein Name ist Yabarak. Ganz offensichtlich komme ich aus dem Meer - woher genau, ist nicht relevant. Wichtig ist nur, dass ich dort weg wollte. Und her an die Erdoberfläche." Kurz nachdenkend pausierte er, aber nur für wenige Sekunden. ,,Ich bin kein Verbrecher oder Sonstiges. Meine Absichten sind auch nicht böswillig und es war nicht meine liebste Tat, die Sachen zu stehlen. Ich möchte hier lediglich ein neues Leben anfangen." Sein Blick glitt zur Scheibe, wo der Regen inzwischen Sintflutartig seinen Weg hinabbahnte. Was ein Anblick. ,,Mein Wissen über diese Welt beträgt gleich null. Ich gebe es zu, ich habe keinerlei Ahnung, was ich hier machen soll oder wie ich hier überleben kann. Meine Intention war wirklich, raus aus dem Wasser zu kommen." Nach diesen Worten blickte der Nix wieder zu ihr. ,,Mehr gibt es nicht." Ihm war beim Reden nochmals klar gewesen, war für eine hirnrissige Aktion er getrieben hat, doch wenn man sich dies anhörte, sollte klar werden, dass er gute Gründe gehabt haben muss. Anders könnte man sich dies doch sicher nicht erklären. ,,Ich verfüge über keinerlei Wissen über Ihre Spezies. Doch scheinen wir uns irgendwo zu gleichen - immerhin wurde ich wie. . . Sie. Jedoch wurden Sie im Wasser nicht wie ich, was einen großen Unterschied zu untermalen scheint. Auch, wenn Aussehen und Kommunikation vertraut scheinen, gäbe es wohl keinen Anlass, weshalb Sie mir helfen sollten. Also - was haben Sie nun mit mir vor?", fragte er etwas ernster, bevor er den Kopf minimal schieflegte. ,,Sind Sie in der Absicht, mir wirklich zu helfen oder bringen sie mich selbst auf einen "Seziertisch?"" Somit sollte klar sein, dass er sie keineswegs unterschätzt.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Der Plan war gar nicht so einfach zu erarbeiten wie Anfangs gedacht. Immerhin hatte sie sich auch in ihrer wenigen Freizeit nie Gedanken darüber gemacht, wie man einen menschengroßen Lachs unbemerkt durch die Haustür bekam. Noch dazu einen mit menschlichem Oberkörper. Die Nachbarn hatten schließlich immer Augen und Ohren, wenn es um die Leute jenseits der Grundstücksgrenze ging. Da wurde ein Golfer auch schnell mal zum Massenmörder oder Serienkiller. Manche Leute hatten eben eine blühende Fantasie. Aber naja: Zurück zum Thema. Bevor Karina ihren großen Fang nämlich durch die Haustür befördern konnte, brauchte sie erstmal die Motive des Meeresbewohners. Ihre Fragen-Attacke sollte das eigentlich für sie erledigen. Aber der Blauhaarige Typ ließ sich erstaunlich viel Zeit bei seiner Antwort. Ob er versuchte sie einzuschätzen oder doch einfach mit dem schlimmsten rechnete, sie wusste es nicht. Eine Ausbildung in: „Was denkt die Meerjungfrau, wenn sie an Land gekommen war?“ gab es damals noch nicht. Also würde die Blondine einfach abwarten. Was blieb ihr auch anderes übrig? Es war also nicht verwunderlich, dass sie ihn mit ihren smaragdgrünen Augen die ganze Zeit im Blick behielt.
Und letzten Endes zahlte sich ihre Geduld wohl auch aus. Erst folgte nur ein einziges Wort, was sich im Ersten Moment als total unverständlich herausstellte, dann aber lösten sich die Wolken der Verwirrung und gaben den Blick auf die wahre Bedeutung frei: Es war sein Name. Ein stummes Nicken löste sich aus dem Hals der Dämonin und weiterhin lauschte sie still und leise seinen Ausführungen. Sympathie hatte er aber noch keine Gewonnen, eher Skepsis. Immerhin erzählte ihr der Meeresbewohner gerade, dass er es unten am Meeresboden wohl nicht mehr ausgehalten hatte und deswegen hier oben ein neues Leben beginnen wollte. Die Genauen gründe ließ er ganz offen im trüben Gewässer seiner Aussagen verschwinden. Dafür allerdings gewährte man Karina in anderen Dingen deutlich mehr Einblick. Auch wenn sie im Umkehrschluss schon wieder logisch erschienen. Das er keine Ahnung von der Welt hier draußen hatte, dass bewies schon sein eleganter Umgang mit Regen und der Kleidungswahl. Außer im Meer war alles umgekehrt … Karina schauderte es bei dem Gedanken. Schrecklich wäre das! Zumindest, wenn es alle machen würden. Der Blauhaarige war jedoch noch lange nicht am Ende. Seine Mutmaßungen, welche er ganz unbeholfen durch das kleine Fenster kundgab, waren auch schon im Kopf der Spionin durchgelaufen. Aber noch ließ sie den Fisch ein bisschen mehr erzählen. Besonders seine letzte Frage legte der Blondine ein Schmunzeln auf die Lippen. „Nun, das hängt ganz von Ihnen ab.“, betonte sie leicht mysteriös klingend und beäugte den Oberkörper des Mannes. Selbst sie war halt auf Dauer nicht gegen so etwas immun. Jeder hatte seine Schwächen, das war halt so. „Im Moment würde ich allerdings sagen, wenn Sie auf dem Seziertisch landen, dann bin ich gleich daneben.“, ein kurzes Lachen ertönte, „Von daher würde ich schon sagen, dass ich Ihnen helfen werde.“. Karinas Lippen formten einen leichten Bogen. „Ich mache es sogar noch besser!“, betonte die Sukkubus mit einem leicht erhobenen Finger vor dem kleinen Fenster, „Ich helfe Ihnen sich selbst zu helfen, damit sie ihr neues Leben anfangen können. Immerhin war die Überforderung nicht zu übersehen und ich…“. Ja, wie sollte sie das nun vernünftig Ausdrücken? „Und ich sehe bei Ihnen keine Chance die nächsten fünf Stunden zu überleben, wenn ich Sie jetzt einfach laufen lasse. Soll keine Beleidigung sein aber … nunja, die Wahrheit tut weh.“. Einen Widerspruch würde sie diesbezüglich wohl auch sicherlich nicht bekommen. Außer der Blauhaarige verdrehte nun innerhalb weniger Sekunden die ganzen Geschehnisse und stellte es als geplant war. Unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Wer wusste schon wie der junge Mann innerlich tickte? „Dementsprechend werde ich Sie nun mit zu mir nehmen. Es wird sehr ungewohnt sein, aber eine andere Wahl habe ich wohl leider nicht. Ganz besonders so lange Sei ein halber Fisch sind.“. Ganz zu schweigen von den Problemen, die sie damit noch einmal intensivierte. Sie war immerhin allein in dem Haus lebend, da würde ein Blauhaariger Muskelprotz sicherlich für Aufmerksamkeit sorgen. Selbst wenn man ihn nur durch das Küchenfenster sehen würde. Fragen waren also vorprogrammiert … genauso wie seine zukünftige Rolle. Doch so lange es noch nicht soweit war, mussten dafür auch noch keine Pläne her. In diesem Augenblick machte sich die Dämonin auch erstmal daran den Weg zum eigenen Heim anzutreten, weswegen sie sich ohne weitere Worte umdrehte und die Zündung betätigte. Der Wagen sprang an und schon kurze Zeit später bewegten sie sich die Straße hinunter aus der Karina vor wenigen Minuten gekommen war. „Sie können mir gerne misstrauen.“, durchbrach die Polizistin die Stille im Wagen, während sie an einer der vielen Kreuzungen der Stadt nach links abbog, „Aber wenn sie mein Zuhause demolieren, während ich weg bin, dann lernen Sie mich kennen.“. Eine Drohung der Taten folgen würden. Aber das Letzte was sie neben einer Meerjungfrau noch gebrauchen konnte war eine verwüstete Bude. Das Haus war immerhin auch ihr Arbeitsplatz für alles Mögliche. Die Berichte wegen Vincents Verfolgern, ihre Erkenntnisse über die letzten Jahre, das weitere Vorgehen usw. Yabarak, der Mann aus dem Meer, war da nur ein kleines Seitenkapitel. Zumindest im Moment. „Außerdem, nur so ein Tipp, sollten sie die Flosse langsam mal wieder loswerden. Es läuft sich nicht gut damit.“.
Zum Glück hatten viele Häuser in der amerikanischen Landseite einen Weg für das Auto bis neben das Gebäude, welcher sogar noch überdacht war. Wenn der junge Mann seine Flosse losgeworden war, so konnte er mit Karina das Haus durch den Seiteneingang betreten. Wenn nicht, so würde ihn Karina schleppen und durch den Seiteneingang schleifen. Ihre Improvisationskünste ließen da leider Gottes wenig Spielraum, aber die Schuppen an Yabaraks Flosse würden es ihr sicherlich verzeihen. Der geschliffene – oder auf Beinen zurückgelegte – Weg führte durch die Küche hinein ins Wohnzimmer. Dort sorgte die Sukkubus dafür, dass sich der junge Mann auf dem Sofa ausbreitete. Keine Ideale Lösung, aber sie musste ihre Schicht auch erst noch beenden und dann zurückkehren. Es war schon auffällig genug mit ihrem Dienstwagen hier zu sein, dementsprechend deutlich war auch ihr Tonfall. Gott sei Dank war die Nächsten Tage kein Dienst für sie. Vielleicht schob sie auch noch Urlaub ein. Nur, um auf Nummer sicher zu gehen. „Also, passen Sie auf: Sie werden weder an die Tür gehen noch das Haus verlassen. Ich werde nicht lange weg sein und wenn ich wiederkomme, dann reden wir ganz ungezwungen miteinander. Keine Förmlichkeiten, kein Seziertisch.“, sie war bereits wieder auf halbem Wege nach draußen, „Und keine lauten Geräusche!“. Damit schloss sie die Seitentür hinter sich und stieg wieder in den Polizeiwagen, welcher dann auch schnell aus der Einfahrt verschwand. Nun war der Blauhaarige alleine in einer, doch recht gemütlich eingerichteten, Wohnung. Sie war sauber, das Sofa mit weichen Kissen ausgestattet und vor ihm ein kleiner Tisch mit Blumen und komischen länglichen Dingern darauf. Lustige Knöpfe waren da, sowie eine große schwarze Scheibe, die sich mit ihrem kleinen rot leuchtenden Punkt in Schweigen übte. Landvolk war es als Fernseher bekannt. Aber unten im Wasser war die Sicht ja sowieso immer ein bisschen eingeschränkt, da brauchte man sowas nicht. Gegenüber von der Küchenseite fanden sich zwei Türen. Die erste, welche zum Schlafzimmer führte und die Zweite, welche einen Einblick in das Bad gewährte. Ob sich der neugierige Meeresewohner jedoch daran zu schaffen machte, dass konnten nur die Götter selbst wissen. Karina, so stand es geschrieben, würde in einer halben Stunde wieder da sein. Dem Blauhaarigen stand also alles offen, sofern er seine Beine wiederhatte. Vom plündern des Kühlschrankes, bis hin zum Schlafen auf dem Bett der Dämonin. So viel zu entdecken und so wenig Zeit, ein Graus. Nicht wahr, Avon?