Unweit des Wohnheimareals, aber dennoch schon recht nahe Richtung Bambuswald gelegen befindet sich das Onsen-Außenbad. Hier haben die Bewohner die Möglichkeit, sich in heißen Quellen zu baden. Ein altjapanisches Gebäude ist den Quellen vorgelagert - im Inneren kann man seine Kleidung ablegen und sich schließlich mit seinem eigenen Handtuch in den Außenbereich begeben, wo man vom Dampf des heißen Wassers bereits erwartet wird. Die Quellen selbst sind von einer dezenten Steinsetzung umgeben, auf die auch gerne Handtücher oder je nach Level des eigenen Schamgefühls auch Unterhosen oder Badeklamotten gelegt werden. Durch eine hohe Trennwand aus Bambus wird das Bad in zwei Hälften geteilt und bietet Männer und Frauen jeweils einen eigenen Bereich - was natürlich nicht bedeutet, dass man nicht unten durch schwimmen könnte oder sich mit den Jungs im Nachbarsbereich unterhalten könnte.
Caiwen
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298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Was für ein anstrengender Tag! Nach dieser langen Tour durch die Stadt und der Ankunft zurück im Waisenhaus habe ich beschlossen noch eine Laufrunde zu absolvieren. Nun war ich aber wirklich am Ende mit meiner Energie. Das war nicht das erste Mal, dass ich mich dermaßen ausgepowert habe. Daher habe ich mir sagen lassen, dass es in der Nähe vom Waisenhaus ein Bad gibt, bei dem man in einer warmen Quelle baden kann. Ich habe mich dahingehend informiert, jedoch noch nie die Zeit dafür aufgewendet, es wirklich zu besuchen. Okay, einmal stand ich davor. Doch ich war mir nicht sicher, ob das wirklich etwas für mich ist oder nicht, weswegen ich... Ja, ich war zu feige um einfach alleine hinein zu gehen! Doch warum hatte ich denn eine alte Bekannte, die sich hier auskannte? Genau für solche Situationen! Sie würde mich da schon reinbringen und auf mich aufpassen, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Mir war bewusst, dass ein Onsen ein sehr spiritueller Ort für manche Leute sein musste und ich sah viele Erwachsene da reinlaufen. Auch ein paar Teenies, doch ich hatte nicht den Mut aufbringen können, mich da anzuschließen. Am Onsen angekommen tapste ich trotz Müdigkeit etwas aufgeregt vom linken zum rechten Bein darauf wartend, dass Nojra bald auftauchte. Sie kannte den Ort bestimmt und würde mich da durchleiten ganz ohne Fettnäpfchen. Vor dem Eingang stehend nahm ich meinen Rucksack nach vorne und kramte darin herum. Irgendwo musste doch mein Handy sein. "Ah, hier!", entkam es mir erschöpft und schaute nach, wie spät es denn schon war. "Bestimmt kommt sie gleich ums Eck - aber ich bin viel zu früh!", dachte ich mir und erhoffte mir sehnlichst auf eine muntere und aufgeweckte Halbnixe zu stoßen. Erneut schaltete ich den Bildschirm an, doch die Uhr zeigte noch immer die selbe Zeit an. Ich musste echt das Geduldig Sein noch intensiv üben. Nicht einmal in dem ausgelaugtem Stadium konnte ich Ruhe finden. Immer wieder blickte ich auf den Bildschirm. Da! Endlich! Eine Minute vergangen... ...na super.
Okay, der Tag heute war bisher irgendwie anstrengender, als Nojra es sich heute Morgen noch kuschelig eingemummelt ausgemalt hatte. Das allein war ihrer Meinung nach bereits schon nerviger als unbedingt notwendig. Was jedoch einer kleinen bis mittelgroßen Katastrophe gleichkam, war die fehlende und auch noch dringend benötigte Auszeit und Entspannung im Wasser. Und wenn sie sich nur in eine flache Pfütze irgendwo in der Pampa gelegt hätte. Der Sommer war immerhin zum Baden da! Grummelnd schleppte sich die ansonsten quirlige Halbnixe in ihr kleines, aber feines Zimmer, ließ ihren Rucksack halb fallend auf den Boden gleiten und fiel anschließend selbst in Seesternmanier rückwärts auf ihr bequemes Bett. „Der Sommer ist zum genießen da und nicht, um sich fast tagtäglich den Po abzurackern!“ Mit einem kraftlosen Seufzer drehte sich die Brünette auf die Seite und schielte mit gekräuselter Nase aus dem Fenster. Das nur wenige Meter entfernte Ufer wurde in gleichmäßigem Takt kontinuierlich von den sanft heran brandenden Wellen geküsst, nur um sich gleich darauf wieder in die Weite des Ozeans zurückzuziehen. Mit einem verärgerten Schnauben drehte sich die Schülerin wieder auf den Rücken, um ihren Blick auf die Decke über ihr zu richten, „Jetzt schafft es sogar schon das kühle Nass mich auszulachen. Pff…“. Völlig erschöpft fielen ihr langsam die Augen zu und kurz bevor sie in die weiche Watte eines angenehmen Traums abdriften konnte, machte sich ihr Handy durch ein tiefes Brummen, gefolgt von einem penetranten Quietschton, bemerkbar. Leicht erschrocken griff Nojra in ihre rechte Hosentasche und entsperrte widerwillig das aufleuchtende Display. Blinzelnd las sie die kurze Nachricht und fing beinahe sofort an, mit einem schelmischen Glitzern in den Augen, zu lächeln. Ohne weiter darüber nachzudenken, schwang sich das Halbwesen auf die langen Beine, schnappte sich einen anderen Rucksack und schmiss nur das Nötigste hinein, bevor sie beinahe hüpfend Richtung Tür stolzierte.
Am Onsen angekommen erwartete sie ihre beste Freundin bereits merkbar ungeduldig auf der Stelle tretend und augenscheinlich angestrengt in die Anzeige ihres Smartphones vertieft. „Na, zählst du wieder die Sekunden?“. Mit einem frechen Grinsen beugte sie sich nach vorn, um der hibbeligen Wölfin die Nase zu stupsen, „Als ob ich zu einem Badedate jemals nein sagen würde!“.
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Ich hatte mir von Nojra schon erwartet, dass sie Zeit für mich haben würde, besonders wenn es darum ging den Körper in Wasser einzutauchen und zu entspannen. Wobei sie immer ein sehr aktives und aufgewecktes Mädchen war, weshalb ich bei dem Punkt Entspannung noch etwas zweifelte. Dennoch freute ich mich umso mehr, als eine Antwort der Halbnixe auf mein Handy übertragen wurde, die mir bestätigte, dass sie mitkommen würde. Onsen. So ein merkwürdiges Wort. Ich habe schon viel davon gehört und mich darüber schlau gemacht. Es gab so einiges, in dem man Fehler machen konnte und sich somit unangemessen verhielt. Doch ich stieß auf unterschiedliche Textquellen die unterschiedlicher Meinung waren. Solang ich mich an Nojra wenden würde, war das bestimmt kein Problem. Das erhoffte ich mir zumindest. Vor dem Gebäude wartete ich ungeduldig, tapste aufgeregt mit dem Fuß auf den Boden und schaute jede Minute auf das Telefon nur um mir anzeigen zu lassen, dass die Uhr nicht schneller lief, während ich hier wartete. Ich war den ganzen Tag schon auf den Beinen und hatte wirklich gedacht, es wäre toll noch eine Runde zu laufen. Es war auch entspannend - keine Frage! Doch erhoffte ich mir vom warmen Wasser, dass sich meine Muskulatur erwärmte und auflockern ließ, sodass ich am nächsten Morgen den Tag mit einer Laufrunde starten konnte. "Huff, erwarte nicht zu viel von dir selber, Cai!", mahnte ich mich schlussendlich selber. Von Weitem konnte ich schon den Duft der Braunhaarigen wahrnehmen. "Na endlich", murmelte ich und blickte erneut auf mein Mobiltelefon. Als sie dann auf mich zu kam, steckte ich es zügig in den Rucksack und schulterte diesen dann wieder. "Na, was soll ich denn sonst tun?", erwiderte ich und ließ sie meine Nase stupsen, jedoch folgte ich schielend ihrem Finger, ehe ich ihr mit schiefem Grinsen ins Gesicht blickte. "Ich habe mit keiner anderen Antwort gerechnet - auf dich ist verlass", meinte ich stolz auf diese innige Freundschaft und grinste breit. "Ich hab's heute einfach ein wenig übertrieben. Das warme Wasser wird mir bestimmt gut tun", erläuterte ich meine Idee und hakte mich mit meinem Arm bei ihrem Ellbogen ein um sie in Richtung Eingangstür zu ziehen. "Und was hast du heute so getrieben? Warst den ganzen Tag am Strand?" Ich wusste, wie sehr sie das Wasser liebte - war ja auch verständlich. Doch verstand ich es hingegen nicht, dass sie dann jetzt schon wieder etwas Planschen gehen wollte. Dagegenreden tat ich jedoch nicht, denn ich wollte ja unbedingt mit meiner Freundin da hinein. "Du musst mir unbedingt sagen, sollte ich etwas falsch machen. Ja?", meinte ich mehr unsicher flüsternd, als selbstbewusst fragend. Womöglich hatte ich zu viel Respekt vor dem Onsen und alles war halb so wild. Schon beim Eingang wurde klar auf welche Seite wir hingehen sollten, weshalb ich sie auch schon in die richtige Richtung zog. Für mich konnte es nicht schnell genug gehen! Ich wollte zweifellos rasch ins warme Wasser!
Bereitwillig ließ sich die Braunhaarige am Ellenbogen in Richtung Eingang des nach Erholung schreienden Onsens ziehen. „Natürlich hast du es mal wieder maßlos übertrieben. Wann genau ist das denn nicht der Fall?“, ein breites und fröhliches Grinsen erhellte Nojras Augen durch einen schelmischen Glanz. „Ich habe es heute hingegen mal etwas ruhiger angehen lassen.“, ein beiläufiges Zucken der Schultern diente mehr als eindeutig dazu, ihre Lässigkeit beinahe nebensächlich zu unterstreichen. „Weißt schon, Flossen still gehalten und so.“ Am Eingang zum gemütlichen Badespass angekommen, drückte sie dann doch mal die Fersen in den Boden und blieb, begleitet durch ein cartoonartiges Quietschen in ihrem Kopf, entschlossen stehen. „Warte…ICH soll DIR erklären wie man sich an solchen Orten möglichst respektvoll benimmt?“, wobei die Halbnixe mit ihrem rechten Zeigefinger sprachlos erst gegen das eigene Brustbein und schließlich gegen das der schwarzen Wölfin drückte. „Bist nicht du so klassischerweise immer die Person in der Gruppe, die am vernünftigsten ist?“, mit erhobenen Augenbrauen wippte sie ihren Kopf sanft in einem unhörbaren Takt. Anschließend, von einer nachdenklich verzogenen Schnute geschmückt, folgte sie ihrer besten Freundin dann doch hinein in die ungewohnte Umgebung. Auf leisen Sohlen tippelnd streckte sie ihren Hals und sondierte die sie umgebende Kulisse voller unverhohlener Neugierde. „Also gemütlich scheint es hier ja schonmal zu sein.“, erörterte die Schülerin vielleicht etwas zu plump angesichts der eleganten Aufmachung des Gebäudes der immerwarmen Badebassins. Nachdem die anfängliche Ehrfurcht Stück für Stück der brennenden Vorfreude Platz machte, packte sie die linke Menschenpfote ihrer Begleitung und zog zur Abwechslung mal sie hinterher, in Richtung der für weibliche Besucher ausgelegten Umkleide . „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“
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"Natürlich?", wiederholte ich mit Empörung in meiner Stimme ihre Worte. "Nur heute - ich war überraschenderweise etwas länger in der Stadt unterwegs, weswegen ich aber ...", versuchte ich mich zu erklären, stockte jedoch, da ich das Empfinden verspürte, dass es einerlei ist, was ich da gerade brabbelte. Ich schmollte, während wir das Onsen betraten. "Ich konnte nur nicht auf das Laufen am späten Nachmittag verzichten." Nicht einmal bei diesen Temperaturen - Mensch, wie viel kann ein Körper denn schwitzen... Nojra hingegen hatte es eher gemütlicher an diesem so warmen Tag. "Ach, wirklich?", meinte ich überrascht und blickte seitlich in ihr Gesicht. Das war ja merkwürdig, war etwas nicht in Ordnung bei ihr? Wobei ich das Halbwesen gut verstehen konnte. Bestimmt war es trotz isolanischer Herkunft es nicht immer so leicht mit der Hitze zurecht zu kommen. Zudem war ein Nachmittagstief üblich in Ländern mit erhöhten Temperaturen. Irritiert blickte ich in das Gesicht der Braunhaarigen, als sie abrupt stehen blieb und mich entgeistert anschaute. Meine blauen Augen folgten ihrem Finger, der uns abwechselnd antippte, ehe ich mit einem schelmischen Lächeln in ihre Iriden blickte. "Du schaffst es doch einmal mir zu erklären, wie man sich traditionell auf Isola verhält, oder?" Ich kicherte. "Zumindest mir erklären, damit ich es durchführen kann. Was du tust, ist ja deine Sache!" Ein amüsiertes Lachen erklang, wenn auch nur sehr kurz. Ich nickte, als Nojra die Gemütlichkeit der Umgebung ansprach. Ein angenehmer Geruch konnte ich wahrnehmen, als die Nixe meine Hand schnappte und an meinem Arm zog. Ich zögerte nicht, sondern tapste aufgeweckt hinter ihr her in Richtung der Umkleiden. "Auf jeden", murmelte ich und schaute mich währenddessen in diesem Raum um. Es war ein Zimmer mit einer Wand aus Regalen, in dem mehrere Strohkörbe vorhanden waren. Einige waren belegt, was man daran erkannte, dass Kleidung darin lag. Andere lagen auf dem Kopf im Regal und sollten zeigen, dass sie frei waren. Aktuell waren wir alleine in dem Raum, was mich ersichtlich freute. Es erleichterte mir das Einleben in dieser ungewohnten Umgebung, weshalb ich zu einem der leeren Körbe ging und es um drehte. "Hier kommt also die Kleidung hinein", überlegte ich und schielte zu Nojra, um zu erkennen, was die gerade so trieb. An der gegenüberliegenden Wand gab es viel zu viele Holzhocker und Schüsseln, wobei jeder Hocker zu einem Wasserhahn dazugehörte, so wie es schien. In der Mitte des Raumes gab es noch eine große Wanne die randvoll mit Wasser gefüllt war. Alles war sehr rein und sollte zeigen, dass man sich unbedingt vor dem Betreten des warmen Wasserbereiches waschen sollte. "Alsooooo....", begann ich und legte meine Tasche ab. "...muss ich mich.... eeerm...", versuchte ich und drehte mich im Anschluss um, sodass ich etwas leiser reden konnte, als würde uns jemand belauschen, "Muss ich mich ganz nackt ausziehen?" Eine berechtigte Frage! Unter Frauen war das ja okay. Oder ich musste es einfach akzeptieren, dass es okay sein sollte. Vielleicht war ja auch noch ein Bikini erlaubt. Für den Fall der Fälle hatte ich ihn auf jeden Fall dabei!
Also ehrlich gesagt, war die energiegeladene Nixe bisher noch nicht ein einziges mal in ihrem Leben an diesem mystisch angehauchten und gemütlichen Ort planschen. Das mag auf den ersten Blick äußerst verwirrend und merkwürdig anmuten, aber wenn man das Ganze dann etwas genauer unter einer imaginären Lupe betrachtete, machte dieser Umstand durchaus mehr Sinn, als zunächst anzunehmen war. Warum sollte das aquatische Halbwesen kleine, seichte und künstlich angelegte Bademöglichkeiten aufsuchen, wenn sich vor ihrer Haustür der endlose und mit Leben durchzogene Ozean über den sichtbaren Horizont hinaus erstreckte? Ganz genau, die rhetorische Frage an sich war schon ausführliche Antwort genug. Im Umkleidebereich angekommen machte sie es ihrer besten Freundin gleich und sog neugierig, sich langsam im Kreis drehend, jegliche Sinneseindrücke auf. In Gedanken verlieh sie diesem einzigartigen Ort eine 1+ mit Sternchen in Punkto einladend wirkender Besucherfreundlichkeit. Nickend wandte sie sich schließlich wieder der Schwarzhaarigen zu und verzog grübelnd ihre Schnute abwechselnd erst nach links und dann nach rechts. Also, wenn mich mein durch unterschiedlichste Erzählungen erlangtes Wissen nicht täuscht, dann dürfen wir uns nur nackt und vor allem frisch geduscht da rein begeben.“, mit ausgestrecktem Zeigefinger piekste Nojra die Luft in Richtung der dampfenden Becken. Zugegebenermaßen eine nicht wenig beängstigende, aber auch seltsam aufregende Vorstellung. Obwohl die beiden Schülerinnen schon eine halbe Ewigkeit (zumindest aus der Sicht von pubertierenden Möchtegern Erwachsenen) kannten, war die Aussicht, gänzlich unbekleidet nebeneinander im warmen Nass zu entspannen, eine vollkommen neue Situation. Mit einem motivierenden Ausatmen gab sich die Braunhaarige den nötigen Ruck, strebte einem zufällig ausgewählten Korb entgegen und ließ den Rucksack langsam am Rücken entlang nach unten gleiten. “Schätze, da gibt es wohl keinen Weg drum herum. Immerhin können wir uns außerhalb des Wassers ein Handtuch, oder einen leichten Bademantel drüber werfen.“ Verlegen bemüht wickelte sie das mitgebrachte Frotteetuch einmal im Uhrzeigersinn um ihren Körper und entledigte sich darunter auffällig unauffällig jeder Schicht modischen Stoffs. Gedanklich ordnete sie ihre momentane mentale Stärke irgendwo auf der Höhe eines Fassadenkletterers ein. Was natürlich ausgemachter Quatsch ist, aber irgendwie musste sie diese unangenehme Situation mithilfe eines gedanklichen Drahtseilakts in Fantasiewatte packen, damit sie nicht unweigerlich an den Folgen grenzenloser Scham ins Gras biss.
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Gut, dass wir so direkt noch gar nicht darüber gesprochen hatte, dass Nojra noch nie im Onsen baden war. Ich war schlichtweg davon ausgegangen, dass sie als Isolanerin alles und jeden auf der Insel hier kannte. Ja, natürlich war das eine überaus dumme Vorstellung, aber dennoch verhalf es mir darauf zu vertrauen, dass das, was sie sagte über die Insel, dann ja auch stimmen musste. Ziemlich blauäugig von mir - doch so war ich, was somit nicht nur die Farbe meiner Iriden beschrieb. Erst als die Halbnixe von Erzählungen sprach, blickte ich sie mit großen Augen an. "Nackt und frisch geduscht?", wiederholte ich im Kopf ihre Worte wie ein Mantra. Nackt... Na, da kommt man nicht drum herum, würd ich mal meinen. Und frisch geduscht - das verstand ich natürlich auch. Warum aber errötete trotz des Verständnisses meine Ohren, als hätte ich sie bereits ins warme Wasser getunkt? "Aus Erzählungen?", wiederholte ich meine Zweifel an ihrer Aussage dann doch, ehe ich mich räuspern musste. Doch die Braunhaarige war wohl überaus motiviert das ganze hier auszutesten. Mensch - das war ich ja eigentlich auch! Dennoch hielt ich noch einen Augenblick noch inne und beobachtete die Handgriffe der Mitschülerin, wie sie ihre Sachen in einen der Körbe legte. "Sag nicht, du warst noch nie im Onsen", teilte ich ihr meine Sorge mit und hatte nun wirklich große Angst davor etwas falsch zu machen. Mein Blick haftete an ihrem Körper, der im Nu eingehüllt war mit einem Tuch. Überaus mühsam versuchte sie darunter sich ihrer Kleidung zu entledigen, weshalb ich mich dann doch entschied mich von ihr abzuwenden und ihr den Rücken zuzuwenden. Ich atmete tief durch, ehe auch ich nach einem der Körbe griff um meine Sachen hineinzulegen. Natürlich hätte ich auch mit @Leviathan hier her kommen können und mir von ihm wenigstens vor dem Betreten der Umkleide- und Waschkabine alles erklären lassen können. Doch wir bleiben ernst - was hatte es für einen Sinn sich von dem Engel etwas von Verhaltensregeln beibringen zu lassen? Außerdem konnten wir gar nicht - und das war in diesem Falle ja auch gut so - gemeinsam in das Onsen gehen. So musste ich mich an das andere Urgestein von Isola wenden, mit dem ich befreundet war, also Nojra. Sie musste nun herhalten um die Erfahrungen in diesem warmen Wasserbad zu erlangen. Doch so kompliziert wie meine Begleitung machte ich es dann doch nicht. Mit dem Rücken zu ihr gewandt versuchte ich den Gedanken auszuschalten, dass sie anwesend war und stellte mir einfach vor alleine hier vor dem Regal zu stehen. Ich legte mir zwar mein Tuch bereit, jedoch wickelte ich es nicht um meinen Körper, sondern ließ es im Regal liegen. Kurzum zog ich mir die Hose über meine Beine um sie sorgfältig gefaltet in den Korb zu legen. Ebenso folgten meine Schuhe, die ich zuvor schon ausgezogen hatte. Im Anschluss entledigte ich mich meinem T-Shirt, faltete es ebenso und legte es in den Strohkorb. Erneut atmete ich tief durch. "Ich bin allein. Ich bin allein.", wiederholte ich gedanklich, ehe ich meinen BH öffnete und ihn schnell in den Korb warf. Ebenso zügig streifte ich die Unterhose über meine Beine und schlüpfte daraus, sodass die gesamte Kleidung schlussendlich im Korb lag. Wie von der Tarantel gestochen wickelte ich wie Nojra nun das Tuch um mich herum. Als hätte ich gerade Hochleistungssport betrieben, atmete ich mehrmals, ehe ich zufrieden ein Lächeln aufsetzte und mich zu Nojra umdrehte, welche nun ebenso parat stand, sodass wir uns ansahen. "Okay!", meinte ich nur bestätigend, dass ich mich wirklich auch psychisch versuchte zu motivieren, den Onsen nackt zu betreten. "Cool. Sehr cool. O-oder?" Meine Worte blieben mir fast im Halse stecken, doch sobald ich im warmen Wasser mich entspannen würde, kam mir bestimmt die Sinnhaftigkeit an den Regeln des Onsens und jede Peinlichkeit konnte vergessen werden. "Bestimmt!", beharrte ich auf den Gedanken. Im Anschluss schaute ich mich um. Wir hatten echt Glück, dass gerade niemand im Waschraum war. Reichte es, sich hier einmal kurz abzuspülen? Ich trat vor einen der Wasserhähne und schaute mir den Schemmel an. Wofür der war - keine Ahnung. Aber das kleine Holzgefäß formulierte eindeutig die Aufforderung es mit Wasser zu füllen um es über den Körper zu schütten. Dafür müsste ich jedoch mein Handtuch wegmachen. "Nojra", meinte ich ernst und drehte mich verunsichert zu ihr herum, "I-ich schau bei dir nicht, wenn du das nicht... möchtest... versprochen... und du..." Leider wurde meine Stimme etwas leiser, doch ich brachte meine Sorge doch noch zum Ausdruck: "...du bei mir ... auch nicht?" Erst als ich die Bestätigung hatte, dass das schon klappen würde, wandte ich mich wieder an einen der Wasserhähne und befüllte das Gefäß mit Wasser. Es sprudelte förmlich hinein, ehe ich es abschaltete. Sollte ich nun wirklich einfach das ganze Wasser so über meinen Körper schütten und das wars? Mein Blick fiel in das sich rotierende Nass. Ich war noch etwas unschlüssig, wie ich das machen soll...
Unausgespieltes Play Nachdem die Beiden die erste Hürde der Kleiderlosigkeit überwunden hatten, machten sie es sich im Onsen bequem und genossen das warme Wasser. Es erübrigt zu erläutern, dass sich nicht nur die Wassernixe, sondern auch die Wölfin mehr als wohl fühlte und sie dadurch in ein intensiveres Gespräch kamen. Aufgrund der fehlenden Jungs und anderen Personen waren sie frei über jegliche Themen zu sprechen.