Auf leisen Schildkrötensohlen schlurfte Noah Stück für Stück vom Gang, an den sein Zimmer angrenzte, in Richtung Gemeinschaftsbad.
Kaum hatte sich die Chance ergeben, war er aus seinem Bett geschlüpft, hatte sich seine Waschtasche und ein paar Wechselsachen geschnappt, und war aus dem Zimmer gehuscht. Die Sachen von gestern behielt er erstmal an.
Auf dem Flur war keine Spur von den Turteltäubchen. Aber waren sie das überhaupt? Turteltäubchen?
Vielleicht hatte das Mädchen seinen Zimmergenossen auch nur wecken wollen. Auf, für Noah, ungewöhnliche Art und Weise. Aber was wusste er schon.

Mit jedem gemächlichen Schritt, dem sich der Nachtmahr der Tür des Badezimmers näherte, konnte er immer deutlicher ein Rauschen hören. Nur gedämpft, aber es war da. Er war scheinbar nicht der Erste, der eine morgendliche Dusche als passend empfand. Vielleicht gegen die Müdigkeit? Eine kalte Dusche konnte da Wunder wirken. Hatte er gehört..
Das Rauschen verstummte, kurz bevor Noah die Tür aufschob und seinen Kopf durch die Tür steckte, um einen Blick in den Raum erhaschen zu können. Just in diesem Moment stieg Mikhail, sein äußerst sympathischer Mitbewohner, aus der Dusche. Sein Körper dampfte.. also keine erfrischende Kaltdusche, hm?
Noah löste sich vom Anblick des dampfenden Jungen, klemmte sich seine Waschutensilien unter den Arm und schlurfte durch den Eingang des Bads.
"Morgen." leise, wie ein erwachender Bär, brummte er seinem Zimmergenossen eine morgendliche Begrüßung entgegen.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Mikhail ihr Zimmer verlassen hatte. Vielleicht war er ein Ninja. Oder Noah war einfach nicht aufmerksam gewesen.
Seine dunkelrote Waschtasche landeten neben einem der zahlreichen Waschbecken. Mit einer eingeübten Bewegung öffnete er den Reißverschluss und kramte blind nach seiner Zahnbürste, die er auch nach Deo-Roller und Zahnpasta fand. Zweiteres zog er gleich mit aus der Tasche.
Kaltes Wasser schoss aus dem Hahn, als Noah am Rad drehte. Ein wenig zu kalt, wie er fand. Er nutzte den Moment, in dem sich das Wasser erwärmte, um einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen. Doch da war nichts Neues. Wildes Haar, Augenringe, die er schon tiefer gesehen hatte, und ein nichtssagender Gesichtsausdruck.
So wie jeden Morgen. Aber es hatte auch irgendwie etwas beruhigendes. Dass er, trotz der Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind und ihn so geprägt haben, eigentlich immer noch der alte Noah war. Nun, vielleicht ein wenig sorgvoller, wenn es um seine Art ging, aber.. deshalb war er ja hier.
Bevor die negativen Gedanken die Oberhand gewinnen konnten, tauchte Noah sein Gesicht in eine Handschale gefüllt mit kaltem Wasser. Mit kalten Tropfen, die sein Gesicht hinabrannten, strich sich der Nachtmahr eine gute Spur Zahnpasta auf die Bürste, ehe er sich das blaue Teil zwischen die Backen schob und los schrubbte. Erst jetzt nahm er sich den Moment, um seinem Mitbewohner einen kurzen Seitenblick zu geben. Sollte er vielleicht der Höflichkeit halber fragen, wie sein Morgen war? Oder die Nacht?
Er hatte Mikhail nicht als sonderlich kommunikativen Kerl erlebt. Also vielleicht eher still bleiben?

Cf: Vor dem Wohnheim


Mit tausend Gedanken im Kopf war Leviathan in sein Zimmer getrottet, in welchem er flugs seine Schuluniform zurechtsuchte, um kurze Zeit später damit im Badezimmer zu verschwinden. Erst, als er mit einem erleichterten Seufzen feststellte, dass sich im Vorraum des Bades niemand befand, wurde ihm klar, wie fremd er sich gerade in seinem eigenen Körper fühlte. Er war wieder im Wohnheim. Von hier aus konnte er sowieso nichts für Jul tun. Wenn er denn überhaupt etwas für sie tun konnte. Stattdessen ging das Leben hier ganz normal weiter und seine Freunde waren alle noch die Alten. 
Als der Schwarzhaarige sich von seinem Gammeloutfit löste, es in eines der Kästchen stopfte, warf er einen kurzen Blick auf sein Smartphone und musste grinsen, als er Ivys SMS las. Klar, hier waren alle noch die Alten. Aber hier gab es auch Baustellen, wenn nicht ganz so dramatische. Die Verwirrung um Ivy und den vermeintlichen Kuss fühlte sich im Gegenzug zu Juls Barrieren fast schon bekömmlich an. Irgendwie so … normal. Etwas verblödet lachte der Engel mit sich selbst, als er sich eines der Handtücher schnappte, um die Hüfte band und damit die Schiebetüre zum großen Duschraum öffnete, die sich seltsamerweise viel leichter anfühlte ans sonst. Sein Lachen stoppte abrupt, als er Mike sah, der sich gerade aus der Duschkabine geschält hatte. Sie hatten sich am gestrigen Tag, dem Tag nach dem großen Absturz, nicht gesehen, ergo hatte er keine Ahnung, ob Mike ihn jetzt gleich den Kopf abreißen würde oder Schlimmeres. Oder gar nichts, weil Körper und Geist einen auf Bro machten und ihn mit einer gefälschten Erinnerung quälten, so als Rache für vorletzte Nacht. Und überhaupt, war Mike immer noch so eine Pussy und traute sich nicht in das große Becken? „Guten Morgen, Mikeypikey.“, begrüßte er seinen Kumpel auf die gewohnte Art und Weise, um sich langsam vorzutasten. „Hast du dich wieder nicht in das böse Becken getraut?“, zog Levi ihn auf. Alles Gut. Einfach so wie immer sein. Das fällt am wenigsten auf! Gackernd schlurfte der Schwarzhaarige zu einem der Waschbecken, wo er im Spiegel einen Jungen erkannte, der gerade voll damit beschäftigt war, sich die Beißerchen zu putzen. Den er irgendwie nicht so ganz einordnen konnte. Der war auf jeden Fall neu, aber irgendetwas … irgendetwas war da. Kannten sie sich? Von einem früheren Leben vielleicht?! Etwas verdattert blieb der Engel hinter Noah stehen, drehte sich in Mikes Richtung und versuchte mit verzweifelter Hand- und Armdeutung zu signalisieren, dass er nicht wusste, wer er war. Es aber gern wissen würde.

"Ryder?" nach dem sich die beiden Jungs eine mäßig motivierte morgendliche Begrüßung um die Ohren geworfen hatten, erkundigte sich Mikhail sogleich nach dem Grund, der dafür gesorgt hatte, dass Noah sein Bett verlassen hatte. Doch er hatte da eine ganz spezielle Vorstellung, was der Grund dafür gewesen sein könnte.
Dieser Name.. Ryder. Irgendetwas kitzelte an seinem Gedächtnis.
"Ach ja." Noah schob sich die Zahnbürste in die Backentasche "Der DJ.." und sein Zimmergenosse. Irgendwie hatte er völlig verdrängt, dass er das Gesicht des vierten Zimmerbewohners bereits gesehen hatte. In der Sporthalle, die am Abend seiner Ankunft als Tanzsaal umfunktioniert worden war. Zu diesem Zeitpunkt war Ryder noch für die musikalische Untermalung der Feier verantwortlich gewesen. Und ein Tag später? Er wollte gar nicht weiter darüber nachdenken.
Zögerlich fuhr Noah mit dem Schrubben der Beißerchen fort "Ja.. ich bin gegangen, als die Beiden das Zimmer verlassen haben." das es eher ein Flucht ähnlich gewesen war, ließ er in diesem Moment aus.
Er konnte auch gar nicht weiter ausschweifen, selbst wenn er es gewollt hätte. Den just in diesem Moment betrat eine dritte Person das große Waschzimmer der Jungen. Ein Gesicht, welches Noah auch nur allzu vertraut war. Vielleicht lag es auch eher an der weißen Haarlocke, die so einprägsam im Gesicht von Leviathan umher baumelte. Doch konnte er sich auch an Noah erinnern? Am Abend, oder viel mehr in der Nacht nach dem Ball, war Levi ja ganz schön angeheitert gewesen. Vielleicht war Noah nicht mehr als eine gesichtslose Erinnerung an einen spaßigen Abend. Vielleicht konnte sich Levi aber auch an jedes kleine Detail erinnern. Wie er beinahe Honig von seinem Körper geleckt hätte.
Noah unterdrückte den kalten Schauer, der sich an seinem Nacken breit machte und schrubbte kräftiger. Durch den Spiegel beobachtete er die Interaktion der beiden.. Freunde? Scheinbar war ein triezender Ton bei ihnen üblich.
Der Blick des Nachtmahrs wanderte für einen Moment auf die übergroße Badewanne, als Levi seinen Freund damit aufzog, dass dieser sich nicht hineintraute. Was Mikhail mit einem durchaus schlüssigen Argument abwehrte. Nicht jeder mochte es, sich das Badewasser mit anderen Leuten zu teilen.
Noah zog eine kurze, kalte Dusche auch vor. Vor allem an einem Morgen vor der Schule.
Kurze Stille, in der Noah nur das feuchte Kratzen der Bürste auf seinen Zähnen hören konnte.
Er öffnete den Hahn, ließ Wasser laufen und entleerte den Inhalt seines Mundes in das Waschbecken. Als er seinen Mund mit Wasser auswusch, spitze er die Ohren.
"Dinner?" Wasser tropfte von seinen ´schmalen Lippen, als er Mikhail mit fragendem Blick ansah. Seine Brauen schoben sich ein Stück zusammen. Dann wandte er sich Levi zu, der direkt hinter ihm stand. Wieder kamen sich die Augenbrauen des Nachtmahrs näher.
Hatte er irgendetwas verpasst? Mecces? Heute Abend? Besser kennenlernen?
Oder hatte er diese Verabredung lediglich vergessen.
Nein, unmöglich. Er hatte gestern keinen Schluck getrunken. Der Abend lag klar und deutlich vor seinem inneren Auge, welches hektisch nach einem passenden Moment suchte.
Die Augen des großgewachsenen Jungen zuckten langsam wieder zu Mikhail, der ihn eindringlich ansah. Ein Funkeln lag in seinen Augen.. was wollte er ihm damit sagen.
"Tut mir leid.. ich weiß nicht, wovon du redest." nach einem kurzen Schweigen zwang sich Noah zu einem entschuldigenden Lächeln. Dann griff er sich sein Handtuch und wischte sich damit die Mundwinkel trocken. Dann sah er Levi an "Vielleicht vergesse ich gerade irgendetwas, aber ich kann mich nicht an so eine Verabredung erinnern. Wir können gern mal zusammen essen gehen. Um uns.. besser kennenzulernen." er schenkte Mikhail einen kurzen Seitenblick, blinzelte nachdenklich, ehe er Levi zu nickte, an ihm vorbei ging und sich das T-Shirt über den Kopf zog.
Merkwürdig.. was Mikhail wohl damit sagen wollte? Vielleicht wollte er einfach nur nett sein und Noah helfen, ein paar Freunde zu finden. Sollte dies der Fall sein, war es eine echt nette Geste.
Mit dem Handtuch unter dem Arm schlurfte Noah gleich ein Stück flotter in Richtung Duschkabine.

Ja, oke, der Punkt mit der Soße ging dann wohl an Mike. Er hatte ein gutes Gegenargument und eine perfekte Ausrede dafür gebracht, nicht in das große, böse Becken steigen zu müssen. Für den Engel war das jedoch gang und gebe, wie für einen Großteil der japanischen Bevölkerung. Kurz zog Levi etwas Luft ein, als wolle er mit seiner alles entscheidenden Rede ein Weltbild verändern, entschied sich im letzten Moment aber doch dagegen, Mike jetzt einen Vortrag darüber zu halten, dass sich der eigentliche Waschvorgang in Japan ja vor dem Gang ins Becken ereignet und es sich somit um recht sauberes Wasser handelte. „Da sitzt ja eh‘ keiner drinnen.“, antwortete er stattdessen und wusste, dass seine einladende Handbewegung in Richtung des Beckens nicht das Geringste in seinem Buddy auslösen würde.

Lediglich im Schneckentempo bewegte sich Leviathan nun weiter auf eines der freien Waschbecken zwischen den beiden Dudes zu, wobei sich seine Schrittgeschwindigkeit mit jedem von Mikes gesprochenen Worten verlangsamte und seine Mundwinkel immer mehr nach unten neigten. Vor seinem Waschbecken angekommen stützte er sich mit seinen Handflächen darauf und inspizierte die Gesichter der beiden mit schmalen Augenschlitzen. Kopf nach rechts, Kopf nach links. Also wenn das jetzt eine weitere Seite von sich ist, wie die Erinnerung an die Geschichte mit Ivy, dann … … dann! Kurz bevor er tatsächlich bei dem Punkt angekommen wäre, sich selbst nicht mehr ausstehen zu können, rettete der Riese den Engel aus der Misere. Der war nämlich mindestens genauso verwirrt. „Ähh… ich kann mich auch nicht an so eine Verabredung erinnern.“, versicherte er dem Neuen mit einem vorsichtigen Lächeln, das jedoch sofort verschwand, als er sich wieder zu Mike in die andere Richtung drehte. „Du glaubst wohl, das ist lustig, wenn man einen kompletten Filmriss hat, hä?“, zickte er den Jungen gespielt an und linste dem Neuen hinterher, wie er sich in Richtung Duschkabine schlich. Es war jetzt keine gute Idee, direkt hinterher in eine andere Kabine zu schlürfen, oder? Wahrscheinlich musste er dieses kurzzeitige Trauma jetzt erstmal verkraften. Seufzend entschied sich der Nephilim, sich ebenfalls erstmals am Waschbecken ready zu machen und schrubbte sich die Zähne. Wie ein Gedankenblitz schoss der Bruchteil einer Erinnerung ein und das Putzen wurde immer … kräftiger. Der Neue … Honig lecken … „…..Und er war vorgestern auch dabei?“, fragte er Mike nach einer etwas längeren Pause, nachdem er mit dem Zähneputzen fertig war und sich die paar Pseudo-Barthärchen am Kinn wegrasierte. „Ach ja und hast du mitbekommen, dass wir schon heute in anderen Klassen hocken?“, schoss er mit der nächsten Frage direkt hinten dran. Die Motivation, die Erinnerungen an das Ende der Ballnacht wieder zu erlange war zwar groß, aber … jene, gewisse Erinnerungen zu verdrängen dann doch irgendwie größer. „Mit wem wärst du lieber in einer Klasse, wenn du’s dir aussuchen könntest – Lydia oder Ivy?“

„Nein, nicht so wirklich.“, hatte der Nephilim seinem Kumpel auf die Frage bezüglich des Neuen geantwortet. Als der Name Ivy gefallen war versetzte es Levi einen dezenten Stich, der seinen Kopf nur zögernd und ziemlich mechanisch wirkend in Mikes Richtung drehte. Ivy wollte … was? Nicht mehr ganz so mechanisch folgten seine Augen der wegwerfenden Handbewegung seines Kumpels und er seufzte erleichtert aus. War wohl nichts wichtiges. Hatte zumindest nichts mit seiner irreführenden Erinnerung zu tun – hoffentlich.
„Von der Direktorin persönlich.“, kam es ziemlich belanglos zwischen den Lippen des Engels hervor, während er ein Härchen nach dem anderen eliminierte und den Blick keine Sekunde mehr vom Spiegel abwandte – er hatte erst unlängst die Erfahrung gemacht, sich mit der Klinge zu schneiden – noch einmal brauchte er das nicht. Vor allem nicht vor Mike, der eigentlich gerade gehen wollte, den er mit seinen imposanten Neuigkeiten aber wohl geködert haben musste. Ein Grinsen konnte sich Levi dann doch nicht verkneifen. Sein Kumpel reagierte völlig neutral auf den Namen Lydia und vor allem Ivy, da war keine Spur von Frust bezüglich brüderlichen Verrates oder ähnlichem. Wahrscheinlich war eh nie etwas gewesen, aber das konnte ihm Ivy in der Mittagspause bestimmt auch noch versichern – ob sie schon zurückgeschrieben hatte? „Hast wohl recht“, gab er grinsend zurück. Er hatte zwar keine Ahnung, wie Ivy sich in der Schule so tat, ihre manchmal recht chaotische Natur war ihm aber nicht fremd geblieben. Ziemlich entnervt darüber, wie lange dieser Noah wohl unter der Dusche stehen musste, lehnte sich Levi mit dem Rücken gegen das Waschbecken und verschränkte die Arme vor der Brust. „Yo, bis später.“, verabschiedete er sich von Mike und staunte nicht schlecht, als die Uhr an der Wand schon halb 8 anzeigte. Holy Shit, dabei hatte er noch nicht einmal scheine Schultasche gepackt. Keine Gedanken mehr an den Neuen verschwendend huschte nun auch der gestresste Levi unter eine der Duschen, die er nach einem kurzen Waschvorgang und bestimmt vor Noah wieder verließ. Schnurstracks eilte er wieder in den Umkleideraum, nachdem er sich abgetrocknet hatte, kramte sich seine Klamotten zusammen und steuerte sein Zimmer an, wo er sich die Schuluniform für den heutigen Tag überzog und sich die marginal bepackte Umhängetasche schnappte. Viel mehr als ein Kugelschreiber, seine Geldbörse und ein bekritzelter Schreibblock war darin nicht zu finden. Egal. Erst mal Caiwen abholen!

Tbc: Vor dem Wohnheim

Ein Spaß. Nur ein Scherz. Achsoo..
Kein Wunder, dass Noah nicht wusste, wovon Mikhail da sprach. Und er wollte ihn in die ganze Sache einspannen?
Woher sollte Noah denn wissen, was die Blicke des Jungen ihm sagen sollten. Er kannte ihn doch kaum.
Doch bevor sich der Nachtmahr zu viele Gedanken machen konnte, brachte ihn der kalte Wasserstrahl, der aus dem Duschkopf geschossen kam, in die Realität zurück.
Ein kurzes Zucken und Schaudern durchströmte seinen Körper, bevor er sich an die Kälte gewöhnen konnte. Im ersten Moment war so eine kalte Dusche doch immer ein wenig.. aufregend.
So wie jeden Morgen. Aber danach fühlte man sich gleich viel besser.
Nachdem der kalte, erfrischende Schauer mit einem Dreh abrupt erstarrte, zog sich Noah sein Handtuch zur Brust und begann sich abzutrocken.
Er sammelte den Rest seiner Klamotten auf und trat aus der Duschkabine, wo er er feststellen durfte, dass die beiden anderen Jungs bereits verschwunden waren. Hatten die Beiden es so eilig? Oder war es etwa schon so spät?
Tropfend und fröstelnd trat Noah an sein Waschbecken heran. Mit einem kurzen Blick auf sein Handy, wo im zuerst die Nachricht von Fenice ins Auge fiel, überkam auch ihn die Hektik.
"Mist.." schon so spät? Hatte er solang unter der Dusche gestanden?
Wo war die Zeit nur hin? Er war doch extra früh aufgestanden, damit er sich gar nicht erst verspäten konnte.
Hastig schrubbelte sich der Nachtmahr mit dem Handtuch über die Haut, versuchte erst gar nicht, die Haare ansatzweise in Ordnung zu kriegen und setzt darauf, dass das Trockenwerden von der Sonne übernommen wurde.
Ein schneller Griff und ein noch schnelleres Zusammensuchen der Sachen und schon sprang Noah aus der Tür zum Bad auf den Flur. So schnell wie ihn seine Flip-Flops trugen, machte er sich auf den Rückweg in sein Zimmer.
Kram für die Schule zusammensuchen. Tasche packen. Uniform raussuchen.. was noch?
Moment.
Wie vom Schlag getroffen fror Noah mitten in der Bewegung ein.
Wo musste er eigentlich hin? In welcher Klasse war er?
Ratlos sah sich Noah in dem Flur um, als würde er nach jemandem suchen, der ihm eine Antwort geben konnte. Doch er war allein.
Egal. Er würde schon irgendwie im richtigen Raum landen. Irgendwer würde ihm schon helfen können.
Erst einmal hieß es Tasche packen und los. Aufs Frühstück musste er wohl verzichten. So sehr sein Magen sich dagegen auch wehren wollte. Keine Zeit.

tbc: Vor der Schule