So weit, so gut. Erfolgreich hatte sich Faiza an den Wachen, Dienern, Butler, keine Ahnung - wer auch immer, vorbei geschlichen und hielt sich nun im Labyrinth der Villa versteckt. Immer wieder lugte Faiza durch das Dickicht und rannte dann in den nächsten Gang. Was zum Teufel machte sie eigentlich hier in England? Ach ja - der berüchtigte 'Schatz' der Familie. Seitdem sie mit Kurya zusammen arbeitete, hatte sie ihren Job als Söldnerin aufgegeben und war nun knapp bei Kasse. Wenn sie diesen Schatz hätte, hätte sie ihr Leben lang ausgesorgt. Irgendwann hatte sie sich einen Weg zu einem Fenster durchgekämpft. Sie vermutete irgendwo im Ostflügel. In ihren Haaren hingen überall Zweige und Blätter. An ihrem hautengen Anzug klebte Blut. Vorhin hatte sie noch so ein paar Vampire umnieten müssen. Kaum zu fassen, dass so schwache Vampire diese Familie beschützen. Sie konnte nur den Kopf schütteln und sah dann ans Fenster, wo sie sich wiederspiegelte. Sie sah aus wie eine Hexe. Erschrocken zupfte sie sich noch den Rest aus den Haaren und kämmte sich diese dann mit ihren Fingern. Die ganze Zeit über stand sie dabei auf ihren Zehenspitzen. Würde sie jetzt runterfallen, würde sie höchstwahrscheinlich durch den Zaun aufgespießt werden - und trotzdem war ihr ihr Aussehen wichtiger. Als sie das geregelt hatte, fuhr sie mit ihrem Fingernagel einen Kreis am Fenster entlang. Ihre Fingernägel schienen ziemlich scharf zu sein, denn diesen Kreis konnte sie dann in die Innenseite kippen, wo dieser zerbrach. Eigentlich dumm von ihr, doch das Zimmer war leer. Also hatte sie doch freie Bahn. Dann sprang sie lautlos ins Zimmer und huschte zur Tür. Jetzt musste sie diesen Schatz nur noch finden.
Nach einer Weile hatte Faiza wahrscheinlich fast jedes Zimmer im Ostflügel durchsucht, und wofür? Nichts. Sie konnte ihn einfach nicht finden. Sie wollte schon beinahe aufgeben, als sie eine ziemlich üppige Tür entdeckte. Erleichtert seufzte die Dämonin und ging hinein. Und da war er - der Schatz. Am liebsten hätte sie einen Freudentanz gemacht. Doch als sie ihren Blick dann durch das Zimmer schweifen ließ, entdeckte sie einen schwarzhaarigen Vampiren, der sie geschockt ansah. Der war wahrscheinlich aufgestanden, um sich ein Glas Wasser zu holen. Oder in diesem Falle wohl ein Glas Blut. Doch dann musste sie schwer schlucken. Verdammt, der hätte sich wenigstens was anziehen können! Die Röte schoss sofort in ihr hoch. Doch ihre roten Wangen würde man hoffentlich in der Dunkelheit nicht sehen. Dieser stand nämlich nur in seinen Boxershorts da. Nervös kicherte die Dämonin leise und hob ihre Hand bis zu ihrer Hüfte. Mit dieser winkte sie ein paar Mal. "Eh.. Tagchen. Na? Was geht so?"
Hell, Dunkel, Hell, Dunkel, Hell, Dunkel, Hell, Dunkel. Ein Tag folgte dem anderen und er gaben so Wochen die von anderen Wochen abgelöst wurden. Die Langeweile steig und stieg und schon bald unterschied der Lockhart nicht mehr zwischen Wochen, Tagen, Nächten und all das was man noch zum unterscheiden hatte. Er wusste weder welcher Wochentag es war, noch wusste er das Datum oder ob es Hell oder Dunkel war. Seit gefühlten Ewigkeiten hatte sich Rai in sein Zimmer zurück gezogen und verließ dies nur wenn er Hunger oder Durst hatte. Er schlief wann er wollte und war wach wann er wollte, daher lief er eigentlich 24/7 nur noch in Boxershort rum, auch wenn seine Mutter ihn schon mehrmals darum gebeten hatte dies sein zulassen. Im Zimmer des jungen Vampir gab es alles so gar einen Schatz. Umgenauer zu sein einen Teil des Familienschatzes. Der Bestand nämlich aus 3 einzelnen Teilen. Die anderen beiden Teile trugen seine Eltern stets am Mann nur Rai hielt nicht davon und hatte einen Altar dafür hergerichtet. Und wieder war es so weit das sich der Magen des jungen meldete und so machte er sich auf den Weg zur Küche. Langsam er hob sich sein makelloser Körper aus dem Bett. Seine Arme von sich streckende machte er sich auf den Weg zu seinem Ziel. Doch plötzlich hielt er inne und stellte alle Bewegungen an seinem Köper ein. „Hmm haben wir ein neues Zimmermädchen oder hat Mutter die Befürchtung das ich zu wenig Blut bekomme?“ fragte sich der Schwarzkopf und musterte ein junges Weib das in seinem Zimmer stand. Aber so etwas hätten seine Eltern mitgeteilt. Und so ging das grübeln weiter. Die Worte die er an den Kopf geworfen bekam, prallten ab und fanden kein gehör bei ihm. Nach einigen Augenblicken dachte er das er des Rätsels Lösung gefunden hatte. „Oiiii.. Finger weg das sind meine Zähne!“ Mit meine Zähne meinte er den Inhalt der Schatztruhe, die sozusagen der Beginn des Altars war. In dieser befand sich neben Kleinigkeiten wie, Goldmünzen, Rubine, Saphire auch der Teil vom Familienschatz der Rai gehörte. Es waren so genannte Fang Grillz. Oder anders ausgedrückt es waren Nachbildungen eines Vampirgebisses aus einem beliebigen Edelmetall das dann je nach Wunsch mit verschiedenen Edelsteinen verziert werden kann. Rai nannte dunkel silberne Fang Grillz, die in der oberen Zahnreihe mit Diamanten veredelt wurden, sein eigen. Seine Mutter hatte die selben nur aus reinem Silber und sein Vater besaß wohl das teuerste Exemplar, da diese aus reinstem Gold waren und beide Zahnreihen mit den qualitativ hochwertigsten Diamanten verziert waren. Im Prinzip konnte jedes Lebewesen diese Grillz tragen und sie würden perfekt passen. Dies war möglich durch etwas Vampirmagie. Diese verlieh dem Metall die besondere Eigenschaft sich bei Zahnkontakt an die vorhanden Zähne anzupassen. Die Magie hatte eigentlich für jeden nur Vorteile. Vampire konnten so durch schmuck ihre spitzen Beißerchen verstecken, das die ja „nur“ schmuck sei mit den spitzen Zähnen. Und bei Menschen oder anderen Wesen hatte es halt den Effekt das sie Vampirzähne hatten, auch wenn es nur welche aus Metall waren. Aber man könnte damit sicherlich als Vampir durch gehen und so unter Vampiren weniger auffallen. Doch noch nie gelangten diese Zähne an andere Wesen, noch nie wurden sie für etwas Missbraucht und das sollte auch so bleiben, auch wenn Rai sie selber noch nie getragen hatte. Regungslos stand er vor der diebischen Elster und wartete darauf was sie nun machen würde. Verhandeln? Wegrennen? Mit oder ohne Schatz? Sterben oder Leben? Offene Fragen über Fragen.
An dem Vampir schien wohl alles abzuprallen. Ihn schien es kein bisschen zu stören, dass sie hier einfach so in ihr Anwesen eingebrochen war und sich nun an dem Eigentum zu schaffen machte. Naja, ein wenig schien es ihn zu stören. Er schien diese 'Grillz', oder wie man die auch immer nannte, heiß zu begehren. Und was meinte er mit - seine Zähne? War er etwa schon so alt, dass er seine Zähne woanders aufbewahren musste, wie die ganzen Omis die ihre Zähne in Wassergläser legten? Verwundert hob Faiza ihre Augenbrauen an. Nein, seine Zähne blitzen beim Reden auf. Was sollte das? Störte es ihn etwa kein bisschen, dass hier eine wildfremde Person vor ihm stand? Und er auch noch in Boxershorts vor ihr stand? Faiza stemmte ihre Hände in ihre Hüften und hob provozierend eine Augenbraue an, während sie ihn skeptisch musterte. Ja, er sah nicht schlecht aus. Das musste man ihm lassen. Trotzdem konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. "Keine Angst. Deine Beißerchen fass ich nicht an", meinte sie dann und zuckte mit ihren Schultern. Eher hatte sie es auf die Münzen abgesehen. "Also entweder du ziehst dir jetzt etwas an oder gehst sofort wieder ins Bett." Dann hob sie ihr Kinn etwas an. "Oder willst du etwa dass ich dich vergewaltige?" Ihre Stimme klang zuerst ernst, doch dann konnte sie es sich nicht mehr verkneifen und kicherte los. Dabei hielt sie sich eine Hand vor den Mund, während die andere immer noch in ihre Hüfte gestemmt war. "Ja klar .. als ob", murmelte sie dann noch und zuckte erneut mit den Schultern. "Oh man.. dann bin ich wohl gescheitert." Ihre Stimme klang gleichgültig, doch in Wirklichkeit kratzte das ziemlich an ihrem Stolz. Und dann musste sie sich die Frage stellen was nun passieren würde. Würde er sie rausjagen? Töten? Es gab tausend Möglichkeiten. Und keine davon war freundlich. Würde er sie jetzt angreifen, würde sie ihn wohl mit Hilfe ihrer Fähigkeit wegstoße und daraufhin sofort flüchten müssen. Sie war zwar erfahrene Kämpferin, doch ein adeliger Vampir? Man sollte den Gegner nie unterschätzen.
Sie wollte nicht die Fang Grillz? Irgendwas lief hier doch verkehrt. Warum sollte ein Dieb bei den Lockhart´s einsteigen und dann nur an so etwas wie Goldmünzen Interesse habe? Na ja es gab halt solche und solche Vorlieben. Die musternden Blicke und das Gepose brachte den schwarzhaarigen Schönling keine Sekunde dazu seine Mimik oder Körperhaltung zu verändern. Er war noch immer in dem langweiligem Trott in dem er sich nun seit Tagen befand. Irgendwie hatte er auch noch nicht so wirklich realisiert das hier und jetzt die Chance war etwas Aktion zu bekommen. Welche Action sich entwickeln würde war noch nicht abzusehen, somit hatten die beiden viel Spielraum um diesen Begriff zu definieren. Als sie ihn auf seine Kleidung, auch wenn es mehr darum ging was er nicht trug, ansprach lösten sich seine eisblauen Augen von der Diebin und wanderten an sich herunter. „Verdammt seh ich gut aus!“ dachte er sich und war dabei keineswegs von sich selber eingenommen sondern dachte, in seinen Augen, nur die Wahrheit. „Eh... Vergewaltigung?...“ fragte er noch einmal nach, als wolle er diese Provokation noch einmal hören. Doch beide wussten das es nicht noch mal ausgesprochen werden muss und langsam kehrte auch Leben in den Körper des Vampires zurück. Zwar bewegte Rai nicht viel von seinem Körper aber er bewegte ihn immerhin. Umgenau zu sein winkelte er seinen Arm an und schnipste 1 mal. Klar und deutlich konnte sie das Schnipsen hören und sah im nächsten Moment wie er auf sie zuging. Doch schnell sollte sie merken das sie sich nicht bewegen konnte. Rai kam ihr immer näher und näher und wirkte mit jedem Schritt bedrohlicher. Bei ihr angekommen packte er sie an ihren Sachen, auf Brust höhe, und riss ihr so das ganze Oberteil vom Leib. Genau in diesem Augenblick ertönt erneut der Klang eines Schnipsen und alles um sie herum versank in krellem weißen Licht. Als das Licht verschwunden war stand Rai wieder dort wo er zuvor gestanden hatte und auch sein Arm war so angewinkelt wie zuvor. Ihre Sachen war unberührt nichts von dem war wirklich geschehen. Rai hatte sich nur einen kleines Spaß erlaubt und die Dieben kurzerhand in eine Illusion gesteckt, wo er ihr vorspielte er würde damit beginnen sie zu vergewaltigen. Doch so eine Illsuion würde der Lockhart nie benutzen. Frauen waren etwas schönes etwas das gut behandelt werden sollte und nur hin und wieder kleine Strafen erfahren sollten wenn sie ihn verärgern würden. Doch wie würde die Fremde auf das passierte reagieren? Doch bevor sie eine Reaktion zeigen konnte fügte er noch ein paar Worte hinzu. „Nimm dir das Gold und die Steine, wenn du sie willst. Solange die Zähne unberührt bleiben hast du nichts vor mir zu befürchten und man könnte den Abend eventuell auch etwas anders gestallten, falls wir es Abends haben. Bin mir da gerade nicht so sicher...“
Die Weißhaarige verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und rollte mit den Augen. Was war denn mit dem los? Er sah zwar gut aus, aber seine Körperhaltung erzählte etwas ganz anderes. Wahrscheinlich lag er den ganzen Tag nur im Bett, fresste Chips in sich hinein und zockte vor dem Fernseher. So sah es zumindest für sie aus. Faiza seufzte leise auf und schüttelte mit dem Kopf. Sollte sie sich jetzt wiederholen? Nein, lieber nicht. Wozu auch? Ernst gemeint hatte sie es sowieso nicht. Natürlich hätte es einen gewissen Reiz gehabt. Ihr Gegenüber zu fesseln hätte bestimmt Spaß gemacht. Aber naja. Dann zuckte sie mit den Schultern und starrte aus dem Fenster. Das ganze hatte sich anders entwickelt, als sie gedacht hatte. Anstatt sich jetzt mit ein paar Münzen aus dem Staub zu machen, hielt sie hier eine 'Unterhaltung' mit einem der Lockharts. Sie fasste sich an den Kopf, dabei presste sie ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Im nächsten Moment vernahm sie ein schnipsen und klebte ihren Blick auf ihn. Was war das denn jetzt? Sollte sie ihn jetzt anhüpfen oder was wollte er ihr damit vermitteln? Hatte er es ernst genommen? Auf einmal ging er auf sie zu und ihre Augen weiteten sich ein wenig. Was sollte das werden? Verwirrt über die Situation, hob sie eine Augenbraue und sah ihn fragend an. "Eh..?" Und dann vernahm sie nur noch das Geräusch schnell reißenden Stoffs. Erschrocken sah sie an sich runter. Ihr hautenger Anzug war ruiniert. Anstatt, dass er einfach den Reißverschluss aufmacht?! Sie wusste ja dass Vampire wild sein konnten - aber musste das sein? Und gerade als sie ihn anmaulen wollte, vernahm sie erneut ein schnipsen und alles wurde hell. Viel zu grell für ihren Geschmack. Also musste sie ihre Augen schließen und kochte innerlich vor Wut. Als sie diesen Augenblick verdaut hatte, fasste sie Mut und hob Langsam ihren Blick. Was hatte er da gesagt? Das war ja jetzt wohl ein Scherz? War das eine Illusion gewesen? Oh wie gütig.. Das ich nicht lache! Er wollte mit seiner Fähigkeit angeben? Das konnte sie genauso gut wie er. "Ach tatsächlich? In etwas anderes gestalten?" Faiza räusperte sich kurz, lächelte ihn zuckersüß, wie die Unschuld vom Lande, an und schon im nächsten Moment stieß sie ihn zur Seite. Allerdings ohne ihn anzufassen. Ein eisiger Blick hatte genügt. Es war, als hätte ihn etwas Unsichtbares einfach zur Seite gestoßen. Amüsiert zuckten ihre Mundwinkel nach oben. Sie besaß die Kraft der Telekinese und konnte Gegenstände und Personen nur mit ihren Gedanken bewegen .. oder schlimmeres. "Ich kann genauso stürmisch", seufzte sie, ohne zu wissen, ob sie ihn damit abwehren oder ermutigen wollte. Dann ging sie auf den Schatz zu und blieb davor stehen. So weit so gut, aber wohin mit den Münzen? Sie hatte nicht einmal eine Tasche dabei. "Aaaah~ Sowas passiert aber auch wirklich nur mir.." Die Dämonin klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn und schüttelte ihren Kopf. Wie konnte sie nur immer so vergesslich sein?! Aber naja, es gab immer einen anderen Weg. Zwar würde sie so nicht genug mitnehmen können, aber wenigstens ein paar. Also nahm sie sich einfach ein paar Münzen raus und ließ diese in ihrem Ausschnitt verschwinden. "Nimm es mir nicht übel.. nicht jeder kann so reich wie du sein." Dann warf sie ihm über ihre Schulter einen Blick zu und wandte diesen aber auch genauso schnell wieder auf die Münzen vor ihr.
Ihre Reaktion war logischerweise überrascht und das spiegelte ihre ganze Haltung und Mimik wieder. Die Illusion war nicht dafür gedacht anzugeben oder zu zeigen was er kann, denn das hatte er gar nicht getan. Hätte er diese eine Illusion weiter gesponnen, wie eine Spinne ihr Spinnennetz, dann hätte sie am Ende eher Lust verspürt und Zufriedenheit. Denn er hätte ihr niemals wehtun können, war sie doch nett anzusehen und ein Geschöpf das Mann liebe und Zuflucht spenden sollte. Und die vampirischen Fähigkeiten des Lockhartsprösslings lagen nicht darin Frauen zu befriedigen, das kann man nur als Mann und das auch nicht automatisch bei jeder, egal für wie toll man sich selber hielt. Seine Fähigkeiten lagen darin Personen leiden zulassen ohne sie zu berühren. Qualen die so schlimm sind das selbst der Griechische Gott Hades neidisch werden würde, da seine Qualen nicht so viel Schmerzen bereiten können. „J....“ gerade als er ihr Antworten wollte flog sein Körper durch die Gegend. „Uff....AAhh..“ stieß der Lockhart mit leicht schmerzverzerrter Stimme hervor, als er erst eine Zimmer Ecke mit der linken Schulter erwischte und am Ende an die Wand flog an der sein Bett stand. Als die Schwerkraft wieder einsetzt rutschte er diese nach unten und kam sitzend auf seinem Bett zum stillstand. Sein Gesicht zeigte das er schmerzen in diesem Moment hatte auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zulassen. Aber solche alten Häuser waren stabil und hatten Mauern wo Knochen dran zersplittern konnten. So extrem war es hier natürlich nicht. Mit der rechten Hand rieb er sich seine linke Schulter und robbte sitzend nach vorne zu seinem Bettrand. Dort angekommen faste er mit seiner rechten unter sein Bett und zog eine Tasche hervor und guckte dem treiben der weißhaarigen zu. „Da würde ich doch gern mal Münze sein!“ dachte er sich als er dies so alles betrachtete. „Ich will dich ja nicht stören aber hier..“ sprach er mit ruhiger Stimme und wirkte keineswegs verärgert über seine Flugstunden. Als sein Satz beendet war flog die Tasche auch schon durch die Luft und landete neben der Diebin. „Sag mal was bist du eigentlich? Also welcher Rasse gehörst du an? Und keine Falsche scheu greif ruhig zu, wenn dir Geld so viel bedeutet, nur die Zähne bleiben da wo sie sind.“
Zufrieden lächelte die Dämonin und summte bei seinem Flug vor sich hin. Ein altes Lied, dass ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte. Aber das war nun auch egal, sie erinnerte sich nicht gerne an die Vergangenheit. So verstummte sie auch nach seinem kurzen Flug auch wieder und sah noch einmal zu ihm. Er schien etwas unter seinem Bett hervorzukramen? Gespannt sah sie seinem Treiben zu und ihr Blick blieb schließlich an der Tasche kleben. Wollte er ihr etwa helfen? Was war das denn? Geschockt klappte ihr Mund auf. Und dann verfolgte ihr Blick den Flug der Tasche, bis diese neben ihren Füßen landete. Sie nahm zwar die Tasche und stopfte alles in diese hinein, warf ihm aber trotzdem einen verwirrten Blick zu. Und während sie so die Münzen in die Tasche warf musste sie ihn trotzdem anmaulen. "Sag mal.. ist das dein Ernst?! Ich raube dich hier gerade aus, falls dir das noch nicht aufgefallen ist! Ich klau dir gerade deinen ach so tollen Schatz und du wirfst mir ne Tasche zu? Was isn falsch mit dir?" Sie warf die volle Tasche über ihre Schulter und seufzte kurz auf. Puh.. die ist ganz schön schwer. Trotzdem zickte sie weiter. "Ich mein.. willst du mich nicht töten? Nichtmal bestrafen, foltern, peinigen? Du tust mir nichts, solang ich deine Zähne da nicht anfasse?" Faiza konnte nur mit dem Kopf schütteln und ihn weiter unglaubwürdig ansehen. "Oder ist das ne Art Falle?" Sofort ließ sie ihren Blick durchs Zimmer schweifen. Es deutete nichts auf den Falle hin. Wie auch? Niemand war auf ihren Besuch vorbereitet gewesen. Irgendwann gab sie sich aber geschlagen und musste ihn tatsächlich anlächeln. "Danke", flüsterte sie kaum hörbar und wollte schon zur Tür als er sie etwas fragte. Verwundert über diese Frage ging sie wieder auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Dann musterte sie ihn erneut und legte den Kopf schief. "Du weißt nicht was ich bin?" Dann kicherte sie und hielt sich dabei ihre freie Hand vor den Mund. "Dann machen wir doch ein Rätsel daraus." Mit langsamen Schritten umkreiste sie ihn und streifte dabei ab und zu mit ihrer Hand seinen Arm und seinen Rücken. "Ich sauge kein Blut, bin also kein Vampir. Naja ich kann Blut trinken.. aber schmecken tuts mir nicht wirklich. Hilft dir das weiter?" Wahrscheinlich nicht. Er hätte es sonst sofort bemerken müssen. Also entschied sie sich dazu ihm noch einen Tipp zu geben. "Genauso wenig verwandel ich mich in ein pelziges Wesen." Kurz darauf blieb sie wieder vor ihm stehen und sah ihn neugierig an. Vielleicht würde jetzt eine witzige Theorie kommen? Faiza hatte schon alles mögliche gehört. Eine Meerjungfrau, eine böse Fee, eine Hexe. All das brachte sie immer wieder zum Lachen.
Warum konnten Frauen nicht einfach mal etwas so hin nehmen wie es war. Ein Mann hätte die Tasche genommen alles reingestopft was rein passt und wäre dann auf dem schnellst möglichen Weg das Gebäude und das Gelände verlassen. Je nachdem wie überzeugt er von sich gewesen wäre hätte er die Zähne mit eingepackt oder sie liegenlassen. Ersteres hätte seinen Tod bedeutet und er wäre vermutlich nicht einmal aus dem Raum gekommen, zu mindestens nicht in einem Stück. Doch nein Frau musste wieder das benutzen was man Gehirn nennt und alles unnötig kompliziert machen. Fragen stellen, meckern und Vermutungen in den Raum werfen. Hin und wieder war es nun mal besser wie ein Kerl zu denken. Rein, Raus, Fertig. Und wenn es ein Problem gab es beseitigen. Doch Rai stellte kein Problem dar er half sogar und wieso? Weil Gold nicht wichtig war für ihn Geld hatte die Familie genug und die 40 oder 50 Goldmünzen würden niemanden auffallen. Als sie dann zu ihm kam und es so schien als würde sie ihr eigentlich Ziel ganz aus den Augen verlieren schüttelte der Lockhart innerlich mit dem Kopf. Während sie um ihn herum tigerte rührte er sich nicht und hörte ihren Worten oder besser gesagt ihrem Rätsel. Als sie fertig war wartete Rai auf den richtigen Augenblick um zu handeln. In dem Moment als sie wieder seinen Arm entlang fuhr packte er sie an ihren Armen schnellte vom Bett und warf sie und sich auf´s Bett. Nun unter ihn liegend, hielt er ihre beiden Arme am Handgelenk fest und drückte sie nur an diesen auf´s Bett. Jetzt war sie in einer Position wo er antworten konnte. „Ein Rätsel also....“ hauchte er ihr ins Ohr und fuhr dann mit seinem Gesicht ihren Hals lang wo durch sie mindestens seinen Atem auf der Haut spüren würde. Nun hockte er wieder ganz über ihr und guckte ihr in die Augen. „Du bist kein Vampir und auch kein Werwolf, denn sonst würdest du jetzt nicht mehr leben. Ein Mensch oder ein menschlicher Magier bist du auch nicht, denn wärst du es wärst du nicht lebend bis ins Gebäude gekommen, denn dafür reichen die schwachen Wachen vollkommen aus. Vielleicht eine Nixe? Aber die haben in ihren Meeren genug Goldschätze rumliegen und sind somit nicht auf die paar Münzen angewiesen. Also was bist du?“ seine Stimme war klar und deutlich fast gebieterisch. Doch die Frage am Ende war, deutlich hörbar, nicht ernst gemeint und so konnte man sich denken das er noch nicht fertig war. Und so fuhr er mit seinem Kopf wieder neben sie. „Egal was du bist, noch bin ich nicht damit vertraut wie man alle Rassen erspüren kann, aber ich kann sie durch ihren Geschmack erkenne, falls ich sie schon mal gekostet habe und so liegt die einzig wahre Antwort direkt vor mir. Beschützt durch ein paar Millimeter Haut die ich mit meinen Zähnen leicht durch dringen kann. Also werte Dame darf ich die Antwort auf das Rätsel kosten?“ Verführerisch hauchend drang seine Stimme zu ihr vor und seine Zähne berührten für einen kurzen Moment schon ihre Haut. Die Frage war diesmal ernst, wenn sie es wollte würde er zubeißen und den roten Schatz ihn ihr kosten. Dies war im Grunde so ziemlich das einzige was ein Vampir als wirklichen Schatz an sah. Wie würde sie reagieren? Bekam er eine erneute Flugstunde? Oder doch das kostbare Gut in ihr? Oder nur Worte denen er glauben schenken musste?
Erschrocken quiekte die Dämonin auf, als dieser sie plötzlich an den Handgelenken packte und sie an diesen aufs Bett drückte. Dabei ging der gefüllte Sack mit Münzen zu Boden und gab ein dumpfes Klirren von sich. Erschrocken sah sie ihn an, während sich ihre langen weiße Haare auf seinem Bett ergossen. Das geht viel zu schnell! Ich bin noch nicht bereit! Hilfeee~ Und ohne es rechtzeitig realisiert zu haben, fuhr er auch schon mit seinem Gesicht ihren Hals entlang. Angestrengt hielt die Weißhaarige ihren Atem an und musste sich auf die Unterlippe beißen. Sie konnte nicht einmal einen klaren Gedanken zusammen fassen um ihn wegzustoßen! Nichts läuft nach Plan! Sie versuchte sich aus seinen Armen zu befreien, doch sein Griff war einfach zu fest. Leise fluchte sie dann unverständliches vor sich in ihrer heimischen dämonischen Sprache. "Ich glaube nicht, dass ich gut schmecke", sagte sie dann ehrlich und musste sich erneut auf die Unterlippe beißen. Und außerdem sah es für sie wie eine Falle aus. In kürzester Zeit könnte er sie vollkommen aussaugen - und das war es dann mit dem Schatz! Vielleicht sollte sie einfach wieder als Söldnerin arbeiten, dann wäre das alles nicht so schwer. Aber jetzt mal das Wichtigste - wie sollte sie einem Vampir widerstehen können? Sie waren für ihr anziehendes Aussehen bekannt. Für ihre makellose Haut und diesen blassen Teint. Also versuchte sich Faiza auf einen Punkt an der Decke zu konzentrieren und versuchte ruhig zu atmen. Doch immer wieder bemerkte sie seinen Atem an ihrem Hals und an ihrem Ohr und musste dabei immer weiter ihren Kopf zur Seite neigen. Irgendwie musste sie ja seinem Atem entkommen?! Dabei entblößte sie ihren Hals nur umso mehr. Trotzdem dachte die Dämonin nicht ans Aufgeben. Also lächelte sie ihn charmant und zugleich provozierend an. Wenn er spielen wollte - sollte er doch. Sobald sie wieder klare Gedanken bekommen würde, würde sie sich wehren können. Also fing sie an sich unter seinem Griff zu entspannen und löste auch ihre Lippe von ihren Zähnen. Und sowieso hatte sie Zeit ohne Ende. Niemand wartete auf sie. Kurya war in letzter Zeit besonders komisch zu ihr gewesen, als würde er sich verabschieden wollen. Dabei wusste er ganz genau wie sehr sie sich vor der Einsamkeit fürchtete. Naja, wenigstens hatte sie Cynthia noch.
So nah war der rote Lebensnektar. So nah war der Snack für zwischen durch. So nah war der Quckie für seine vampirischen Sinne. So nah war die Droge die Vampire zu Bestien werden lassen kann. Und doch biss er nicht zu. Was hinderte ihn daran? War es der nachlassende Kampfgeist seines Opfers? War sie so schnell gebrochen? Erst spuckte sie große Töne und wollte Gefahr eine Jagd, einen Kampf. Vermutete Fallen an jeder Ecke und nun ergab sie sich so einfach? Nein das war Falsch so machte es keinen Spaß ihr Blut zu stehlen. Er wollte es nicht so einfach haben wie sie bei dem Gold aus seinem Zimmer. Langsam streckte sich seine Zunge Richtung hals und fuhr diesen bis zum Ohrläppchen hoch. Dort haucht, oder konnte man es schon Stöhnen nennen, ins Ohr. „Hmmm....“ Der Lockhartsprössling hatte beschlossen ihren Körper zu erforschen. Er wollte wissen ob ihr gefiel was sie gerade erlebte. Ob sie sich der körperlichen Lust hingab, der Ekstase, dem Moment. Oder ob es sie kalt lässt, so kalt wie ein Eisberg in der Arktis. Oder gar ängstigt, so ängstig das sie eine Starre verfällt wie es sonst nur Leichen tun. Nun legte er seine Lippen sanft auf ihren Hals und liebkoste diesen während er sich wieder nach unten arbeitete. Dabei hatte der schwarzhaarige Schönling einen Arm von ihr losgelassen, um mit der nun freien Hand den Reißverschluss ihres Overall zu öffnen. Das Risiko stieg somit an. Würde sie es sich gefallen lassen oder die Chance nutzen. Hätte sie überhaupt eine Chance mit nur einem Arm. Rai wollte sie testen und wenn sie es zu lässt würde er vielleicht auch das ganze Programm durch ziehen, doch bis dahin würde noch so einige Zeit vergehen. Langsam öffnete er nun den Overall, klick für klick lösten sich die ineinander verbundenen Elemente des Metalls, das den Stoff auf ihrer Haut zusammen hielt, und stoppte erst auf Höhe des Bauchnabels. Sein Hand suchte automatisch den Weg untern die Kleidung und strich zärtlich über ihren flachen Bauch. Während dessen zog er mit den Zähnen die rechte Seite des Overall zur Seite und legte so ein weiters Stück Haut frei. Langsam küsste er sich vom Hals Richtung Schlüsselbein und verharrte dort. Nun hatte er die Wahl der Qual. Ihren Busen liebkosen oder sollte er nun doch erst mal ihre Lippen kosten? Während er die Vor und Nachteile in Gedanken abwägte ruhten seine Lippen weiter hin auf der weichen Haut der Dämonin und lösten sich erst von dieser als er zu einem Entschluss gekommen war. Der Engländer entschied sich für ihre Lippen und so rutschte sein Kopf wieder nach oben und nährte sich langsam dem ihren. Seine Augen fixierten die ihren, er versank förmlich in den Augen von Faiza, als wolle er in ihnen ihre Gedanken sehen. Nur noch Millimeter trennten die beiden von einander und noch hatte sie keine wirkliche Regung von sich gegeben. Also hatte sie wirklich aufgeben? Oder gar gefallen daran gefunden? Das würde die Zukunft zeigen die nur Augenblicke entfernt war, aber in diesen Momenten entschieden wird.