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Shima no Koji :: Pinnwand :: Lehrer etc.

Bernardo Adam Gavri-El
Bernardo

Bernardo

Zen 33

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Winterevent: Siehe Signatur
Bernardo

Bernardo
BeitragThema: Bernardo Adam Gavri-El Bernardo Adam Gavri-El EmptyFr 21 Okt 2011 - 23:28


Prolog


Es waren noch ein paar Minuten, bis sein Flug starten würde in den fernen Osten. Dort wartete dann das Schiff auf ihn, welches ihn zu seiner neuen Arbeitsstelle bringen sollte. Eine hübsche Insel in den japanischen Gewässern, auf der eine Schule für die etwas andere Sorte von Wesen stand, war sein Ziel. Nach langem wieder etwas, was reges Interesse in ihm hervorgerufen hatte. Auch wenn es wieder wie eine Bestimmung seines Herrn aussah, hatte er trotzdem willig eingestimmt.
Während der letzten Momente auf dem Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle dachte er an die beiden Männer, welche er nicht lange zuvor noch im Osten von Paris getroffen hatte. Einer von beiden hatte ihn fast sein Leben lang begleitet, den nächsten lernte er auf halbem Wege kennen und nahm ihn regelrecht unter seine Fittiche. Im Bezirk Seine-Saint-Denis hatten die drei Männer ihr Treffen zum Ende geführt. In einem idyllisch scheinenden Örtchen am Ufer des Canal Saint-Denis in einer schmucken Parkanlage gaben sie sich den Abschiedsgruß. Der Park war nicht besonders groß, trennte aber das Ufer von der Straße. Die hohen Bäume an seiner wasserarmen Seite grenzten die Motorengeräusche ab. Mehrere grüne Bögen musterten den Weg. An ihnen hingen Blumen, weiß und rosa. Große Büsche tummelten sich ab und an. Hinter der Masse an schönen Bäumen hätten sie diesen Platz fast nicht entdeckt.
Im Mund steckte ihm ein Stümmel mit weißer Haut und glühendem Kopf. Rauch zog zwischen seinen Lippen hindurch, wenn er die Zigarette mit den Fingern packte. Man merkte ihm die Routine an. Zig Jahre qualmte er schon – aber anders als die meisten anderen.
Ein ruhiger Blick auf die Uhr am Ende des Ganges und schon leitete er seine Schritte zum Flugzeug. Der Aufruf ertönte, die Maschine war nun bereit, ihre Gäste zu empfangen. Gemächlichen Schrittes schlenderte er am letzten Aschenbecher vorbei, um sich seines Glimmstängels zu entledigen. In Gedanken fragte er sich, ob seine beiden Freunde noch im Park wären.

Und das waren sie noch. Michael hieß der eine, ein großer Mann, die mit schlanker Figur zu überzeugen wusste. Sicher hatte er die Marke für zwei Meter hinter sich lassen können. Der zweite Mann, der selbst auch groß war, sah trotzdem verhältnismäßig klein aus, wenn Michael neben ihm stand. Glücklicherweise aber saßen sie und so fiel es minder auf. Der Name des kleineren war übrigens Pablo. Eine wuschelige, braune Ansammlung von Locken beschrieb seinen Kopf. Vernachlässigt konnte ihm so viel Haar ins Gesicht fallen, dass man weder Augen noch Mund erkennen konnte. Michael hingegen hatte sein langes Haar strickt zusammengebunden. Die reine, weiße Kleidung fiel auf. Von den Schuhen über die Hosen, sogar der Gürtel und der Kragen des bügelglatten Hemdes waren weiß. Engelsgleich sah er aus, was er aber auch war. Ein Erzengel von hohem Stand saß auf der Parkbank. Pablo hingegen war nicht so hoch gestellt und trotzdem war er ein strebsamer Engel. Er war es, der Bernardo einiges verdankte und jetzt auch den ominösen Fragebogen in Händen hielt. Eben noch hatte sie eine Witzfigur aufgehalten und ihnen ein Stück Pergament in die Hand gedrückt. Auf ihr waren Stichpunkte verzeichnet. Ein weiteres Blatt kam nach, auf dem eine Feder mit endloser Tintenfüllung tanzte. Ein Zauberwerk. Aber sie kannten die Witzfigur und fügten sich der Bitte, welche ihnen gereicht wurde. Ihren guten Freund Bernardo, der sich gerade in sein Flugzeug am Pariser Flughafen begab, sollte im Detail zurückgeholt werden – jedoch nur aus ihren Erinnerungen und nicht leibhaftig. Es glich einem Steckbrief, was Pablo in Händen hielt. Die tanzende Feder würde alles gesagte schriftlich festhalten.


Allgemeines


Nachname
Michael: Also, fang an, was ist die erste Frage?
Pablo: Sein Nachname.
Michael: Gavri-El.

Vorname
Pablo: Sein Vorname?
Michael: Bernardo Adam

Spitzname
Pablo: Hatte er eigentlich Spitznamen?
Michael: Na, ja, wir hatten mal versucht, ihn mit Bernd anzureden, aber darauf sprang er nicht besonders an.
Pablo: Ich hab‘ immer Adam bzw. später Bernardo gesagt. Wobei er mit der Zeit einige interessante Namen bekam, zum Beispiel Weißer Bär und Whitebeard.

Geburtstag
Pablo: Sein Geburtstag?
Michael: Nach dem Jahr brauchst du auch mich nicht fragen. Damals schaute noch niemand so genau auf den Kalender. Auf alle Fälle haben wir immer den 22. April als seinen ganze besonderen Tag im Jahr festgesetzt.

Alter
Michael: Es gab zwar nie eine Zahl auf der Torte, aber das störte ihn am wenigsten. Wenn ich überlege, ich kenne nicht mal mein Alter und seines erst recht nicht. Auf alle Fälle reicht sie tief ins Vierstellige, da er schon erschaffen war, als Christus‘ Zeitrechnung begann.

Rasse
Pablo: Welcher Rasse gehört er an?
Michael: Tja, theoreeeeetisch ist er ein Engel – sogar Erzengel, aber der Gute wollte ja nicht mehr. Ich denke, er weiß aber, dass er seiner Herkunft nicht entfliehen kann. Er wird immer ein Engel sein bis zum Tod.
Pablo: Das ist aber auch eine wage Aussage.
Michael: (Lacht.)
Pablo: (Lacht auch.)

Geschlecht
Pablo: Geschlecht?
Michael: Wenn ich jetzt was Falsches sage, steht er in zwei Sekunden hinter mir und schlägt mir den Kopf ab: Männlich natürlich.

Sexuelle Orientierung
Pablo: Gesinnung?
Michael: Gesinnung?
Pablo: Oh, warte, da ist ein Hinweis: Die Frage ist alt, die richtige lautet sexuelle Orientierung.
Michael: Oh, ah, eh, hehe. Na gut, woll’n wir mal nicht so sein. Er steht auf Frauen und nur auf Frauen. Zumindest hatte er mir nie von einer homosexuellen Ehe berichtet gehabt.

Beziehungsstatus
Pablo: Stand?
Michael: Stabil, würde ich mal sagen. Umkippen war noch nie sein Ding.
Pablo: Ja, aber hier ist die Rede von Beziehungsstand.
Michael: Die steht erst recht stabil.
Pablo: (Seufzt.) Seine letzte Frau ist doch bereits verstorben oder? Also trifft nur verwitwet und kinderlos zu.
Michael: Offiziell ja.
Pablo: (Schaut grimmig.)

Ankunft auf Isola
Pablo: Welcher Tag ist heute eigentlich?
Michael: (schaut ihn ratlos an) Solche Kleinigkeiten merke ich mir doch nicht. Sind wir nicht mittlerweile schon im Jahr 2015 nach der Geburt Christi?
Pablo: Hm. Kann passen. Frisch ist es auch. Also ist das Jahr wohl noch recht jung.


Äußerlich


Aussehen
Pablo: Oh, kannst du mal eben seine Statur beschreiben, Michael?
Michael: Natürlich, ist doch nicht schwer: Er ist groß, breit, überladen und hat einen argwöhnischen Gesichtsausdruck.
Feder: (Fuchtelt wild herum; macht deutlich, dass die Information nicht ausreicht.)
Pablo: Michael, ich glaube, der Hühnerfeder reicht das nicht.
Michael: Da magst du Recht haben, mein treuer Watson.
Michael & Pablo: (Nicken synchron.)
Alte Frau: (Springt aus dem Hintergrund hervor und schaut die beiden Engel enthusiastisch an.)
Michael: (Schaut die alte Frau verwirrt an.) Hallo?
Alte Frau: Ihr redet doch von diesem Adonis, oder?
Michael: Eh, ja.
Pablo: (Flüstert zu Michael.) Achtung, Stalkerin!
Alte Frau: Ich kann ihn euch beschreiben.
Michael & Pablo: (Blicken total perplex drein.)
Michael: (Sucht nach Worten.) … nur zu!
Alte Frau: War ja auch nicht zu übersehen, der Kerl. Wenn mein alter Mann zuhause noch so aussehen würde, wie der, hätte sich mein Körper permanent gegen meine Wechseljahre zur Wehr gesetzt. Sein Körper war wahrlich ein Fels in der Brandung, an den man sich lehnen will. Diese Arme, ich dachte, mich würde der Frühling wieder einholen. Dagegen bin ich ja ein schmächtiges Rehkitz. Und seine Brust, ein Panzerschrank im wahrsten Sinne des Wortes. Man sieht ihm die Muskeln deutlich an. Aber sie sind nicht überladen, wie man es von diesen braun geschmierten Bodybuildern im Fernsehen kennt. Die kommen einem aufgeblasen und vollkommen unnatürlich vor. Euer Freund dagegen sah sehr natürlich aus, als wäre er schon immer so gewesen. Es steht ihm wirklich sehr. Er ist sicher um die zwei Meter groß und hat dazu ein ordentlich breites Kreuz, da können sich gleich zwei Grazien hinter verstecken, wenn sie sich aneinander schmiegen. Leider habe ich ihn die meiste Zeit nur von hinten gesehen, aber allein der Anblick ließ mich dahinfließen.
Michael: (Flüstert zu Pablo.) Was glaubst du, wie alt die Frau ist?
Pablo: (Flüstert zu Michael.) Vermutlich noch älter als wir, aber ich glaube, die fühlt sich gerade wie 17.
Alte Frau: Lange, starke Beine, ein knackiger Hintern, den man einfach nicht in seine Finger bekommt. Einfach alles zu viel und zu groß, wirklich der perfekte Mann zum anlehnen.
Pablo: Ja, gut, zugegeben, er sieht wirklich sehr athletisch, ach, muskulös aus. Aber wirklich nicht wie diese braunen Bananen bei den Mucki-Wettbewerben, oder?
Michael: Stimmt schon. Ich hatte mal zufälligerweise so was gesehen und die sehen wirklich abgedreht aus. Gegen die sieht Bernardo vielleicht wieder schmächtiger aus, aber im Gegensatz zum Ottonormalbürger fällt er auf alle Fälle auf.
Pablo: Und er ist groß!
Michael: Das sagst du gerade zum Falschen.
Pablo: (Verstummt, nickt aber.)
Alte Frau: Als ich sein Gesicht gesehen hatte, ging’s aber auch mit mir durch. Dieser Bart ist wirklich sehr männlich. Am Kinn war er ausgefüllt, oder?
Michael: Ja, er trägt immer seinen Kinnbart, aber kurz und dicht. Je nachdem, wie lange er sich nicht mehr rasiert hat, ist auch die ganze Unterseite des Unterkiefers zugewachsen.
Alte Frau: (Fängt an, zu schnurren.)
Michael & Pablo: (Erschrecken und kauern sich förmlich zusammen.)
Michael: Ruhig Blut, junge Dame.
Alte Frau: Ja, ja. Außerdem hat er so einen markanten Blick. Seine Augen sind eindringlich. Ein schönes Grün haben sie und seine Brauen, gar nicht mal so dick, aber doch irgendwie dominant lassen seinen grimmigen Blick richtig fulminant wirken. Und dann dieses Haar … die Kombination ist genial.
Pablo: (Flüstert zu Michael.) Ist die wirklich so alt, wie sie aussieht?
Michael: (Nickt.)
Alte Frau: Man sieht ja vor allem an den Koteletten, dass der Ansatz schwarz ist, aber nur an den Seiten sieht man das. Ansonsten sind seine Haare vollkommen weiß. Sehr schön, dass es keine einfache Kurzhaarfrisur ist und trotzdem bleiben die Ohren frei. Wenn ein paar Strähnen ihm im Gesicht hängen, dann … (Schreit hysterisch.)
Michael: (Kümmert sich um die alte Frau.) Okay, jetzt reicht’s. Tief einatmen, meine Gute.
Pablo: Schräg. Aber recht hat sie. Das mit den Haaren hatte ich mich auch schon gefragt, ihn aber nie um einen Antwort gebeten.
Michael: Besser so.

Größe
Pablo: Wie groß ist er eigentlich?
Michael: 1,96 Meter.
Pablo: Woher weißt du das so genau?
Michael: Warum fragst du mich, wenn du nicht glaubst, dass ich es weiß?
Pablo: (Verstummt.)

Gewicht
Pablo: Haste sein Gewicht auch zuuuufälligerweise im Kopf?
Michael: Um die hundert Kilogramm müssten es sein.
Pablo: Na gut, das schwankt bestimmt auch ständig.
Michael: Hm.

Besondere Merkmale
Pablo: Geht weiter mit dem Äußerlichen: die Feder will auch was zu seinen besonderen Merkmalen wissen.
Michael: Merkmale sollten aber nicht nur äußerlich festzusetzen sein oder?
Pablo: Hm, wenn ich mir das hier so ansehe, sollen wir uns wohl trotzdem auf das Oberflächliche begrenzen. Mal schau’n. Was fällt dir so ein?
Michael: Seine weißen Haare schon mal. Kommt in seinem scheinbaren Alter nicht oft vor, so eine Haarfarbe zu besitzen. Außerdem gibt es sogar noch schwarze Stellen, ohne jemals ein Haar gefärbt zu haben. Wer nicht drauf achtet, dem wird es wohl nicht besonders ins Auge stechen. Wenn ich mir aber Leute genauer anschaue, würde ich mich schon fragen, was bei dem los ist.
Pablo: Stimmt. Ansonsten wäre wohl seine gesamte Statur an sich schon besonders. In der Masse fällt er auf. Er sieht nun mal nicht wie der normale Erdenbürger aus und der Durchschnitt ist auch nicht so hoch. Als wir durch Tokio spazieren gegangen waren, schaute er durchgängig über die Masse hinweg. War schon ein lustiger Anblick. Hm. Muss doch aber noch mehr geben, eh?
Michael: Lass mich nachdenken, seine Flügel können nicht auffallen, da er keine mehr hat. Ansonsten hat er auch keine äußerlichen Merkmale eines Engels.
Pablo: Meinst du, wir sollten den Bart erwähnen?
Michael: Ein Merkmal ist es jedenfalls. Na gut, schreib’s auf, Kleines.
Pablo: Darüber hatten wir ja schon vorhin geredet gehabt. Manchmal frisiert mit Kinnbart und merkwürdiger Formation eines Oberlippenbartes. Ansonsten wenn er träge ist, ist auch mal der ganze Unterkiefer unterseitig behaart oder klassischer 3-Tage-Bart – aber alles gut gepflegt. Ach ja, was mir noch einfällt: Auf der Haut kann man ein paar Narben erkennen, die einen größer, die anderen kleiner und manche schon fast verblasst. Sind nicht mal mehr alle zu sehen, da über die Jahre hinweg bereits ein paar verschwunden sind.
Michael: Okay, das wäre noch was. Äußerlich bleibt sonst nichts. Sein Verhalten, davon könnte ich noch erzählen, aber das interessiert die Feder hier ja nicht.

Kleidungstil
Pablo: Allerdings könnten wir uns noch über seinen Modegeschmack auslassen, weil der ja auch ein Merkmal in gewisser Weise ist.
Michael: Gute Idee. Was trägt er denn so?
Pablo: (Lacht.) Früher was anderes als heute.
Michael: Ich hab ihn in der Neuzeit nicht gesehen. Du willst doch wohl nicht verlangen, dass ich mir anhand seiner Sachen vorhin ein umfangreiches Bild machen konnte?
Pablo: Ne, ne. Ich sag schon was. Vorrangig trägt er Shirts als Oberteil, bei gutem Grund auch Hemden und Anzüge, sieht dann total chic aus. Alles ist aber stets eng anliegend. Entweder seine Schneider sind schlecht oder – was ich eher glaube – will er nur seinen Körper betonen. Wenn ich so aussehen würde, würde ich auch keinen Schlabberlook an den Tag legen. Er füllt seine Sachen also stets auf positive Weise vollends aus.
Michael: Schön gesagt.
Pablo: (Grinst.) bei den Hosen könnte es schon mal anders aussehen. Kurze habe ich fast noch nie bei ihm gesehen. Wenn, dann Bermudas bzw. Kargos mit möglichst vielen Taschen. Da packt er zu gerne sein Gerümpel hinein. Am meisten aber trägt er – wie gesagt – lange Hosen, die auch mal weiter sein können, grundsätzlich jedoch auch anschmiegend sind. Würde sonst auch merkwürdig aussehen, wie ich finde. Und was wirklich auffallend ist, seine Hosen sind schier durchgängig aufwendig, wenn auch nur vom Material oder der Marke. Shirts trägt er schon mal recht legere Modelle, aber die Hose lässt sicher die Kasse klingeln. Ich will nicht sagen, dass er einen Fetisch für teure Hosen hat, aber … eigentlich schon.
Michael: Und Schuhe passend fest besohlt.
Pablo: (Schaut überrascht.) Richtig.
Michael: War offensichtlich.
Pablo: Wobei er bei kurzen Hosen sofort die Schlappen heraus kramt und die Sonnenbrillen! Accessoires sieht man selten bis auf solche Sunnyboy-Halsketten oder wie ich die nennen soll. Macht halt gerne einen auf Hawaiianer.

Fotoalbum






Gut zu wissen


Charaktereigenschaften und Eigenheiten
Pablo: Na, jetzt kannst du dich auslassen, Michael.
Michael: Warum, was liegt an?
Pablo: Sein Charakter, Michael, du darfst endlich über sein Verhalten herfallen.
Michael: Ah, das gefällt mir. Aber korrigiere mich bitte, wenn er sich in den letzten Jahren irgendwo drastisch geändert hat.
Pablo: (Nickt.)
Michael: Also. Grundsätzlich: Gelassen. Dieser Mann hat die Ruhe zum Frühstück gegessen und verdaut sie bis zum Abend nicht. Dazu legt er dieses selbstgefällige Grinsen auf, welches mich immer wieder hysterisch werden lassen könnte. Ich will es mal negativ ausdrücken, er ist wirklich eingebildet. Positiv betrachtet hat er ein großes Selbstbewusstsein, aber man sieht es ihm so sehr an, dass es nur negativ aufgefasst werden kann. Dabei genießt er es einfach nur. Sorgen sind für ihn Unbekannte geworden, da er über allem steht. Wer es schafft, ihn zu stressen, für den schmeiße ich sofort ‘ne Saufparty. Aber das muss man dann auch erst mal hinbekommen. Manchmal glaube ich auch, dass er Gefallen daran hat, zuzusehen, wie sich andere anstrengen. Selbst hat er die Gewissheit, es zu beherrschen. Diese Erhabenheit, er steht drauf und doch lässt er es vom Verhalten her nicht heraushängen. Er ist nicht der Typ Mann, der auf die Straße geht und mit dem angibt, was er kann. Besonders nicht vor Frauen ist er so. Die Weiblichkeit hat eh wenig Eindruck auf ihn. Zwar hat er immer wieder Frauen kennen gelernt, aber frag mich nicht, wie das passierte.
Pablo: Das stimmt. Wenn wir unterwegs waren und eine heiße Braut ausgemacht hatten, sagte er zwar, wie schön sie doch sei und begehrenswert, doch nicht ein Mal stand er auf und machte sie an. In Gesprächen dachtest du, er würde mit ihnen flirten. Im Nachhinein tat er aber total unwissend und man hat es ihm wirklich abgekauft. Ich habe eine Tänzerin auf ihn angesetzt gehabt, ihn zu verführen. Mitgemacht hat er, aber am Knackpunkt angelangt, wo es darum ging, ihr in ihr Gemach zu folgen, lehnte er dankend ab. Ich wiederhole: Er lehnte dankend ab! Das war so, als hätte sie ihm ein Stück Kochschinken zum probieren angeboten, er wäre aber schon satt. Unfassbar, meiner Meinung nach.
Michael: Tja, der Gute lässt sich halt nichts abnehmen. Aber wenn du es auch nicht darauf anlegst, haste einen super Kerl gefunden. Humorvoll, schlau, verständnisvoll, rege, idyllisch … er macht dir keine Hektik, kann dir nahezu bei allem helfen, hat jede Menge Ratschläge auf Lager und was nicht unbedingt gut sein muss, aber unterhält, er erzählt für sein Leben gerne Geschichten. Am ehesten sind es seine eigenen Erlebnisse oder aber Geschichten, die er mit eigenen Ohren hören durfte. Man kann schon sagen, dass er ein Mitteilungsbedürfnis hat. Reden kann er gut und gerne. Unterhaltungen sterben selten am kargen Inhalt, außer er will es. Und wenn dieser Mann etwas will, dann glaubst du es gar nicht. Wie gesagt, er hat seine ruhige und gelassene Art, witzelt und redet die Welt schön, da bekommst du gar nicht mit, wenn er eigentlich vor hat, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Er hängt es nicht heraus, wenn er vom Engagement beflügelt ist. Du merkst nur, wie er scheinbar etwas Bestimmtes verfolgt.
Pablo: Wobei ich sagen muss, dass er sehr leidenschaftlich von seiner Teilnahme am Unabhängigkeitskrieg geredet hatte. Ich bin mir sicher, dass er grölend gegen den Feind gezogen ist, um die Moral zu füttern. Da stand auch fest, was er wollte und das sollte jeder wissen.
Michael: Auch wieder wahr. Aber worauf ich schlussendlich hinauswill bei der Sache, ist seine Geheimnistuerei. Sie ist wie vieles andere unterwürfig, schwer zu entdecken. Er sagt nicht, dass er es dir nicht verrät. Er lässt es einfach aus. Wenn du ihn zu seiner Frisur fragst und er will dir nicht verraten, welche Farbe sie hat, plappert er dich zu, bis es nicht mehr geht – zu allem anderen; und bei all der Wortgewalt bekommst du gar nicht mit, dass du doch gar nicht weißt, welche Farbe seine Haare eigentlich haben. Er liebt es förmlich, sich seine Hintertürchen offen zu lassen. So hat er immer noch ein Wort bzw. ein Argument in der Hinterhand. Oder aber er redet sich durch dunkle Passagen heraus, wie auch immer er das dann hinbekommt.
Pablo: Aber er ist trotzdem ein offener Kerl.
Michael: Ja, das stimmt. Eigentlich sehr gesellig, der Gute. In meinen Augen hatte er zwar ein nahezu gravitätisches Auftreten gepaart mit legeren Elementen, aber auch eine sehr sympathische Art und Weise, mit Menschen umzugehen. Gehasst haben ihn nur dir, die es mussten, weil sie gegen ihn spielten. Ach und was noch wichtig ist, ist seine Prinzipientreue. Bernardo hat zwar Stolz und Ehre, aber um die kümmert er sich nicht, da sie ja aus Stahl bestehen. Unankratzbar. Daher müsste man meinen, er schert sich weder um sein Verhalten noch um das der anderen, doch dem ist nicht so. Moralvorstellungen und so, an sich zu glauben, all derartiges findet sich in seinen Prinzipien wieder. Er hat seine eigenen Vorschriften, was das Beste wäre. Nicht alle sind dabei gut im Sinne des Volksmunds, aber für ihn sind sie bindend. Und dabei würde er sogar durch Minenfelder gehen, um seine Richtlinien nicht zu verletzen.
Pablo: Hm, ja. Neugierig ist er, lernt gerne, lehrt aber auch gern. Er ist immens strebsam, stets auf Trab auf seine eigene Art und Weise, denn grundsätzlich ist er ja ruhig. Ausgeglichen, das ist noch ein gutes Wort. Mit einer Waage kann man ihn vergleichen, deren Achse festgeschmolzen ist und sich daher kein Arm senken oder heben kann.
Michael: Okay, okay, das klingt jetzt alles irgendwie viel zu nett. Haben wir auch mal was Schlechtes erwähnt? Immerhin ist das das wichtigste.
Pablo: Ähm, nicht wirklich, glaub ich. Wenn er böse ist, ist er gefährlich. Ist zwar auch keine einfache Aufgabe, ihn so weit zu bekommen, aber dann sollte man sich eine gute Ausreden einfallen lassen, denn sonst kracht es im Karton. Er kann ziemlich rigoros sein. Nicht nur, wenn er austickt, sondern auch in seiner normalen Art und Weise. Seine Anforderungen an andere können leicht die Norm übersteigen und dann steht man da, kritisiert und weiß nicht, was man machen soll. Sein Ehrgeiz kann schon mal unschön sein, aber so was versteckt er dann wieder. Ihn zu lesen ist ‘ne blöde Aufgabe, wirklich. Das kostet dir nur Nerven, während er dich unschuldig angrinst, als wäre nichts. Mich geneckt hat er immer gerne. Ein kleiner Folterer. Wobei es millionen schlimmere Sadisten geben sollte als ihn.
Michael: Zusammenfassend?
Pablo: Ausgeglichen, sympathisch und hämisch!
Michael: (Schaut zweifelnd.) Belassen wir es dabei. Was ist der nächste Punkt?

Vorlieben
Pablo: Öhm, weiß du, was er mag bzw. was er nicht mag?
Michael: (Ist verwirrt.) Wie bitte?
Pablo: Na, warte, hiernach geht’s um seine Vorlieben.
Michael: Worin besteht denn der Unterschied zwischen dem, was er mag und dem, worin er interessiert ist?
Pablo: Frag mich nicht.
Michael: Wobei, wenn du Kaffee magst, musst du nicht gleich in den Kaffeeanbau interessiert sein oder?
Pablo: Jo.
Michael: Na, dann zähl einfach mal auf, was er alles so mag, Pablo.
Pablo: Ich?
Michael: Ja … du.
Pablo: Na gut. Was fällt mir da so ein? Bernardo mag auf alle Fälle die Wissenschaften der Menschen, sonst würde er sich ihnen nicht so sehr widmen. Auch die Moderne und ihre technischen Errungenschaften kann er gut ab. Er mag Literatur, gute Geschichten, die Harmonie bzw. die Idylle, teure Hosen natürlich, Luxus, wobei er dort seine eigene Definition von hat, Sport aller Art, Waffen, mit denen hatte er zwangsweise viel zu tun in all den Kriegen und mit der Kenntnis setzte sich auch ein Interesse für durch, auch wenn er keine Sammlung aufbaut. Ansonsten … Musik, auch wenn er kein Instrument spielt, hört er wenigstens gerne zu, Wein, er ist eh ein Trinker, aber vor allem das. Er liebt es, Fragen zu stellen und Fragen gestellt zu bekommen und erwartet dann auch sehnsüchtig eine Antwort. Er mag Buntes, Verschiedenes, Unbekanntes, welches seine Neugier verschlingen kann; wer ihn beeindrucken will, muss ihm etwas erzählen, was er noch nicht weiß. Und wer das auch noch mit Engagement und Leidenschaft tut, bekommt noch mehr Pluspunkte geschenkt. Hm, was noch … Philosophie, aber das geht auch viel auf seine „Menschenforschung“ mit ein, Delikatessen, er schlemmt gerne und … ach ja, er raucht. Allerdings raucht er nicht diese ungesunden Glimmstängel, die die Menschen beherrschen, sondern ganz besondere Varianten. Was da genau drin ist, weiß ich auch nicht, er rollt sie sich immer selber. Soweit ich aber weiß, bestehen sie größtenteils aus so 'ner Art Tee. Die ganzen Schadstoffe sind fast gar nicht enthalten. Durch das Verbrennen kommt vielleicht noch was durch, aber ansonsten kinderfreundlich. Riecht auch angenehm für den Passivraucher, finde ich. Allerdings soll das Zeug hübsch teuer sein. Er lässt es sich immer liefern, weil man es in keinem Laden findet. Bei Zigarren macht er allerdings eine Ausnahme, die genießt er auch im Original.

Abneigungen / Ängste
Michael: Und was mag er nicht?
Pablo: Na, Nixen an erster Stelle! Ansonsten mag er es nicht, wenn Wissenslücken nicht gestopft werden können. An sich ist es kein Problem für ihn, wenn ihm klar wird, dass sein Wissen an bestimmten Stellen Löcher aufweist. Er steht ja drauf, nachzuarbeiten. Wenn das allerdings nicht funktioniert, wird er grimmig. Aufgaben müssen abgeschlossen werden – erfolgreich. Da kann er ganz schön stur sein. Stress ist auch etwas, was er nicht mag. Grundsätzlich gibt es das nicht für ihn, aber wenn gestresste Leute auf ihn einwirken, wird er ungemütlich. Und wegen den Nixen nochmal, da fällt mir ein, dass er nie ein großer Schwimmfan war; muss wohl beides zusammenhängen. Sobald er ins Meer springt, wird er misstrauisch. Könnte ja überall so ein Miststück herumlungern. Ansonsten ist er ziemlich tolerant. Gibt recht wenig, was ihm gegen den Strich geht. Außer so Leute, die töricht sind, nur Mist fabrizieren, es nicht einsehen, sich nicht helfen lassen wollen, die einfach zu arrogant sind, um zu lernen, die kann er nicht ausstehen. Wie gesagt, er hat nichts gegen Fehler und Schwächen, weil man gegen sie arbeiten kann. Das ist eins seiner Prinzipien. Wer da nicht seinem Bild entspricht, wird schlecht bewertet. Alles, was unnötig sinnlos ist, ist schlecht.

Interessen / Hobbies
Michael: So und nun soll’n wir noch sagen, wo seine Interessen versteckt sind?
Pablo: Genau.
Michael: Na, dann schieß mal los.
Pablo: Ehm, mh. Also wie eben schon erwähnt interessiert er sich für die Wissenschaften der Menschen. Alles rund um ihr Wesen und ihr Wirken treibt ihn an. Er lebte förmlich auf, als er studierte bzw. lehren durfte. Sachen herausfinden, kennen lernen und weitergeben, das ist seine Welt und die würde er nie aufgeben. Die Naturwissenschaften haben einen wichtigen Anteil wie auch die Geisteswissenschaften. Und kommt mal eine neuartige Wissenschaft daher, muss er sie mindestens ausprobieren. Einige Studiengänge hat er nur anstudiert, aber nie durchgezogen, weil er sie bloß kennen lernen wollte. Ansonsten wäre noch die Welt an sich zu nennen. Bisher ist er schon ziemlich um den Globus gekommen, dass er es sich angewöhnte, es zu lieben. Verschiedene Orte kennen zu lernen, das ist wieder was für seine Gier. Dabei hat er wohl besonderen Gefallen an den USA und Deutschland gefunden. Dort hatte er sich immerhin die letzte Zeit am meisten aufgehalten. Außerdem hat er in letzter Zeit ein großes Interesse für High-Tech entwickelt. Das hätte ich vorher nicht erwartet, dachte mir, der bleibt immer etwas rückständig, doch von einem Jahr auf das nächste war seine Bude vollgestopft mit dem neusten technischen Kram. Er verfolgt die Entwicklungen mittlerweile gebannt mit, achtet die Aktienkurse, schaut sich Präsentationen an und testet Software wie Hardware. Der alte Mann steht wirklich drauf.
Michael: Hat er sich keine Hobbys angewöhnt?
Pablo: Hobbys? Ähm, nein? Ich weiß nicht. Wenn ich so drüber nachdenke, fällt mir nichts ein. Er sammelt nichts, er treibt zwar gerne Sport, aber nichts … warte! Natürlich! Fitness! Also wenn man das sagen kann.
Michael: Stimmt, er sieht heute nicht so aus, weil er ein Engel wurde, da hat nichts mit dem anderen am Hut. Seine ganze Kraft hat er sich durch Training angeeignet, welches er Jahrtausende über durchgezogen hat.
Pablo: Mal laufen, mal Baumstämme hieven. Heutzutage hat man Fitnesszentren, wo er viel zu viel Zeit verbringen muss, weil die Gewichte nicht ausreichen und eine Stange, die genug halten könnte, gibt es nicht. Also wie gesagt: Fitness und Sport und so. Er probiert ja gerne alles Mögliche aus bzw. fängt gerne neue Sachen an. Ob man sagen kann, dass Rauchen sein Interesse ist?
Michael: Zumindest hat er sich damit beschäftigt, um es tun zu können, ohne sich auf vulgäre Art und Weise zu schaden. Raucht er viel?
Pablo: Ja! Definitiv!
Michael: Okay, dann nennen wir es Interesse.
Pablo: (Kichert kurz.) Mehr fällt mir dann aber wirklich nicht ein; außer dass er auch mal einen über den Durst trinkt, zu einer gemütlichen Runde mit Freunden nicht nein sagt, aber nicht der Discogänger ist, weil ihm da zu viel Unordnung herrscht und er keinen ruhigen Gedanken fassen kann. Ich weiß das, weil ich bereits einige Male versucht habe, ihn dorthin zu schleifen bzw. zu überlisten, mitzukommen. Mit Frauen kannst du ihn ja nicht locken. Ach, genau: An der großen Liebe ist er interessiert, aber er nennt es Trugbild. Jemand, der bisher alle seine Frauen überlebt hat, glaubt nicht mehr an einen gemeinsamen Lebensabend. Ich sag’s ja immer wieder, er hat jede einzelne von ganzem Herzen geliebt, aber … irgendwie kalt, dass er von Mal zu Mal einfacher akzeptieren konnte, wie viel vergänglicher ihre Leben waren als seins.

Lielingsspeise
Michael: Also desinteressiert er sich für den Tod?
Pablo: (Lacht.) Ja, so könnte man das sagen. Respektieren tut er ihn auch nicht. Ein Bollwerk wie er … er hat ja schon manches einstecken müssen, aber mindestens mit dem kleinen Finger hat er sich noch vorangezogen. Wer vom Tod redet, der redet an ihm vorbei, weil es für ihn ein leerer Begriff ist. Ebenso braucht man ihm nicht sein Leid antragen, um seinen Kummer entladen zu können. Er schaut dich nur ausdruckslos an und meint, dass es schön für einen wäre und kehrt sich ab. Er kann auch noch grausamer sein, will ich mal sagen, aber es interessiert ihn nun mal nicht. Wenn man ihn um Hilfe bittet, okay, da ist er hellhörig. Aber dieses simple Jammern ist ein No-Go.
Michael: Und Discos!
Pablo: Ja, auch so ein No-Go.
Michael: Einiges kann man ja locker von seinen Interessen ableiten. So wird er Desinteresse eher für Sesselhüter empfinden und Partyjunkies. Ebenso sind ihm Affären unattraktiv und Langeweile.
Pablo: Langeweile mag niemand.
Michael: Wie man es nimmt. Einfach nichts tun ist auch nicht immer Langeweile.
Pablo: Jedenfalls mag er auch keine aufgezogenen Visagen oder Unnatürlichkeit. Mann oder Frau muss er oder sie selbst sein, um akzeptiert zu werden. Wer auf Macho die Welt durchstreift, wird sein Desinteresse ernten, nicht aber seinen Respekt. Und was wir nicht vergessen dürfen: Bernardo ist total desinteressiert an Nixen!
Michael: Jawohl!
Pablo: Was ich noch erwähnen will: Auch wenn er sich für viel Verschiedenes interessiert, hat er keinerlei Sammelleidenschaften. Bernardo hat so viel Erfahrung mit Waffen und er könnte sich ewig damit beschäftigen, sein Gewehr zu putzen, aber sich einen Waffenschrank zuzulegen und diese zu sammeln, würde er nie und nimmer machen. Es schreckt ihn förmlich ab, Dinge anzuhäufen, um sie sich anzusehen. Für mich ein kleiner Widerspruch zu seiner gelassenen Art, dass ihn solch ein ruhiges Hobby nicht interessiert.

Lielingsspeise
Michael: Eh, okay, egal. Damit hätten wir das Abteil fertig oder?
Pablo: Na, ja, ein paar Fragen gibt es noch. Und zwar sollen wir noch sein Lieblingsessen nennen. (Schaut fragend.)
Michael: Lieblingsessen? (Schaut noch fragender.)
Pablo: (Nickt.)
Michael: (Fragt sich in Gedanken, wer sich dieses verwirrende Fragensystem ausgedacht hat.) Ja, dann sag mal, was er gerne isst!
Pablo: Äh … na … mmmmh … Herzhaftes!
Michael: Wirklich?
Pablo: Ja, ja, natürlich!
Michael: (Schaut misstrauisch.) O-kay.

Lieblingsgetränk
Pablo: Und was trinkt er am liebsten?
Michael: Guten Kaffee am Morgen, erlesenen Wein am Abend.

Inventar
Mittlerweile hatte das Flugzeug den Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle bereits verlassen und glitt ohne Turbulenzen über den Kontinent. An Bord saß ein weißhaariger Mann mit schwarzem Fasson und Koteletten rechtes am Fenster der zweiten Reihe. Es war die First Class mit Einzelsitzen. Direkt vor einem hing ein Monitor auf angenehmer Augenhöhe. Er stellte die Lehne zurück, ließ sich gehen, schlürfte seinen Tee. Nachrichten liefen – BBC. Wenn er aus dem Fenster schaute, sah er das, was eben noch berichtet wurde: schönes Wetter.
Neben seinem Sitz lehnte eine mitgenommen ausschauende hellbraune Ledertasche mit Umhängriemen. Der Verschluss war lose, denn eben noch hatte er darin gekramt. Im Inneren fanden sich vorerst leere Notizen, welche kommend je nach Unterrichtsvorbereitung beschrieben sein würden. Kugelschreiber, rote Schreiber aber auch Teleskopzeigestöcker, Laserpointer und sonstige potentiell hilfreiche Unterrichtsmaterialien. Sogar ein paar wissenschaftliche Bücher sind in den Fächern, um sich pädagogisch vorzubereiten. Außerdem verfolgt ihn seine Techniksucht. Sein Smartphone steckt in der Hosentasche, sein Tablet-Computer liegt wiederrum in der Ledertasche zusammen mit seiner Uhr. Taschentücher dürfen nicht fehlen, aber auch ein paar Süßigkeiten für die Zwischenstopps. Die Geldbörse steckt drin, seine Papiere und das Zeug, was schon lange genug drin liegt, um nie wieder gefunden zu werden. Vorne an der Tasche war eine kleine Tasche mit einem sichereren Verschluss. In ihr war ein kleines Schlüsselbund, an dem eigentlich nur die Motorradschlüssel hingen. Wenn man folgendes noch zum Inventar zählen konnte, würde an dieser Stelle sein Motorrad kommen. Während Bernardo im Flugzeug saß, sollte sein Gefährt schon angekommen sein, denn es verließ Paris noch vor ihm. Es ist eine schwarze Triumph Rocket mit einem Zero-GTO-Seitenwagen mit silbern glänzenden Elementen. Natürlich wurde der Motor aufgemotzt und natürlich fährt selten jemand im Seitenwagen mit, aber dennoch hat er ihn durchgängig dran, da sich immer mal eine Situation ergeben könnte.

Und zurück im Park.

Pablo: Hatte er vorhin eigentlich Mjöllnir dabei?
Michael: Nein, der war schon im Gepäck.
Pablo: Einfach so?
Michael: Ne, nicht einfach so. Für seinen Hammer hat er einen ganz besonderen Koffer, der erst mal bei weitem stabiler ist als handelsübliche Aktenkoffer und nur über ein ganz besonderes Signal aufgeht. Am Schloss ist eine kleine Markierung, wo man den Ring des Thors ranhalten muss. So wird das Signal initiiert und das Schloss springt auf. Ist auch gerade deswegen besser, weil man sonst sofort einen bösen Schlag bekommt, wenn man den Hammer ohne Ring anfasst.
Pablo: Tch. Glaubst du, er wird ihn irgendwann mal benutzen?
Michael: Seine Aufgabe ist es, ihn zu hüten, nicht, ihn zu gebrauchen. Außerdem ist er nun Lehrer. Warum sollte er den Hammer dort benutzen müssen? Also bitte, dazu hätte in der Vergangenheit viel mehr Gelegenheiten gehabt.
Pablo: Was heißt eigentlich „benutzen“? Heißt das, ihn anzurühren, ihn durch die Luft zu schwingen, einen Nagel ins Brett zu hauen oder einen Blitz abzufeuern.
Michael: Letzteres auf alle Fälle. Wenn er ihn nur mal in Händen hält, um ihn zu putzen oder so, was weiß ich, sollte das in Ordnung gehen.
Michael & Pablo: (Schauen sich fragend an.)
Michael: Ach, was auch immer, solange er damit keinen killt oder irgendwas in die Luft jagt, passt das. Ich kenne doch die Details seiner Abmachung nicht.
Pablo: O …. kay.


Leben


Geburtsort
Pablo: Ah, als nächstes geht es um Bernardos Geburtsort. Sollen wir sagen, sein Geburtsort war eine Wolke?
Michael: Das wäre doch totaler Unsinn, wehe dir, die Feder schreibt das mit.
Michael & Pablo: (Schauen prüfend zur tanzenden Feder.)
Feder: (Rührt sich nicht.)
Pablo: Aber soweit ich weiß, wurde er doch im Himmel erschaffen und dann erst auf die Erde gesetzt. Von daher hat er doch keinen Geburtsort oder? Oder war er vorher ein Mensch gewesen?
Michael: Ich denke mal, es sollte reichen, zu sagen, dass er keinen irdischen Geburtsort hat. Wir Engel wandeln halt durch die Sphären des Himmels wie die Dämonen durch jene des Untergrunds. Was für sie die Unterwelt ist, ist für uns die Überwelt und genau dort begann Bernardos Bewusstsein als Engel, zu leben.
Pablo: Ja, aber wann begann er, zu existieren?
Michael: Frag keine unnötigen Fragen, Pablo.
Pablo: Aber …
Michael: (Unterdrückt den Wissensdurst Pablos mit seinem herrischen Blick.)
Pablo: (Murrt.)

Familie / Freunde / Bekannte
Pablo: Familie. Wir sind seine Familie oder?
Michael: Ja, schon. Untereinander sehen wir uns als Brüder an, unseren Herrn als unseren Vater.
Pablo: Gut, aber für mich seid ihr mehr Onkels oder so.
Michael: (Lacht.) Glaub‘ ich dir gerne. Für mich ist Bernardo ein kleiner Bruder, den ich auch so liebe, wie es ein Vater tun würde. Gabriel und ich haben ihn großgezogen. Für uns ist er unser Ziehsohn, dem wir versucht haben, alles einzuflößen, was wir wussten und konnten. Und irgendwann war er dann unser Bruder, war er einer von uns. Wir alle gehören einer Familie im Ursprung an, aber gesellschaftlich betrachtet, auch wenn es abstrus ist, das auf uns anzuwenden, sind wir alle nicht verwandt. Bernardo hat in dem Sinne keine Verwandte außer uns „einverleibte“.

Bisheriges Liebesleben
Pablo: Andererseits könnte man seine bisherigen Ehen aufzählen.
Michael: Ach, du meinst Alkestis, Ticiana, Fry, Wera, Elisabeth, Hitomi, die beiden Marias, wobei eine auf „h“ endet, Mareike, Sarah, Francessca, Shawnee, … (Verschnauft.)
Pablo: (lacht.) Ja, genau die.
Michael: (lacht nicht) Wenn nur eine von ihnen so wie er gewesen wäre. Dann hätte er sie nicht alle zu Grabe tragen müssen.

Vergangenheit
Pablo: Jetzt wird’s aufwendig. Wir sollen seine Vorgeschichte widergeben.
Michael: Was? Du meinst sein ganzes bisheriges Leben?
Pablo: Interessant, dass du es Leben nennst. Für die paar tausend Jahre sollte man einen neuen Begriff einführen. Wie wäre es mit: Endlosschleife?
Michael: Mach dich nicht lächerlich, Pablo.
Pablo: (Murrt.) Okay, aber was nun mit dem Lebenslauf? Ich kenne ihn erst ab der Hälfte vielleicht. Den Anfang musst du auf alle Fälle bringen.
Michael: Schon gut, schon gut. Mal schauen. Ich war ja der Erste, den er zu Gesicht bekam. Er saß in einer weißen Halle ohne Wände und Decke. Nur den Boden konnte er ausmachen, da er draufstand. Ansonsten stand neben ihm nur eine Parkbank ohne Park. Alles weiß, so wie es unser Vater mochte. Er stand als halbstarker Bube vor dieser Bank und schaute in die Leere, als würde sein Kopf noch mit der Verarbeitung seiner Existenz zu tun haben. Verloren schaute er aus. Ich hatte mir damals Zeit gelassen, ihn anzusprechen. Was er nicht bemerkte, ich stand die gesamte Zeit hinter ihm und beobachtete seine ersten Bewegungen. Erst setzte er sich hin und vergrub die Hände im Gesicht, ehe er anfing, Fragen in die Leere zu stellen. Eine davon griff ich auf und zeigte mich ihm endlich. Ich hatte erwartet gehabt, dass er überraschter reagiert, aber nix kam. Er schaute mich nur fremd an, wollte nicht mal wissen, wer ich war, sondern nur, wer er war. Einen Namen hatte ich nicht für ihn. Ich wurde nur zu ihm geschickt, um ihn weiterzuschicken. Er sollte sofort seinen ersten Auftrag annehmen, damit seine Ausbildung beginnen konnte. Meine Aufgabe war es nicht, ihn für das Leben als Engel einzuarbeiten. Das letzte Mal hatten wir einen Menschen genommen, dieses Mal schien es mir, als wäre er aus dem Nichts erschaffen worden. Aber das verheimlichte ich vor ihm. Wichtig war, dass er wusste, was er war und was als nächstes kam. Glücklicherweise hatte er bereits ein ausgereiftes Bewusstsein. Grundlegendes kannte er, sein Kopf war nicht total leer wie bei einem Neugeborenen. Bernardo reagierte ziemlich harsch auf meine Worte, lehnte sich auf und akzeptierte nahezu nichts. Kurz gesagt: Es ging ihm gegen den Strich, plötzlich zu existieren und sofort eingespannt zu werden. Ich fragte mich damals noch, woher er diesen Charakter hatte, es stand für mich klar, dass er ein „Vorleben“ haben musste.

Pablo: Seine erste Aufgabe brachte ihn doch nach Griechenland. Wie spät war’s damals?
Michael: (Lacht.) Wie spät? Die Uhr zeigte das 14. Jahrhundert vor Christi Geburt an.
Pablo: Hm, okay, dann wird das mit ab der Hälfte für mich nichts. Hatte es später erwartet, als mir Bernardo mal Bruchteile von erzählte.
Michael: Nein, nein, es war wirklich damals. Ich schickte ihn nach Pherai als Sohn des dortigen Königs und gab ihm den Namen Admetos mit auf den Weg. Das war zwar sein erster, aber nicht sein wirklicher.
Pablo: Und was war seine Aufgabe?
Michael: Zu leben. Mein guter Freund Gabriel nahm sich seiner an. Er tauchte als Berater von Admetos‘ Vater auf, als Bernardo zu einem Erwachsenen herangewachsen war.
Pablo: Ach, apropos, sah er schon immer so aus wie … heute? In all der Zeit, die ich ihn kenne, schien er nie zu altern. Mit seinem Alter sollte er doch nicht mehr wie 26 aussehen.
Michael: Ich altere auch nicht mehr, seit dem ich zum Erzengel wurde. Grundsätzlich veränderst du dich als Engel schon, wenn auch langsamer, aber als Erzengel ist dein Alter festgefroren. Bernardo war in Engelsjahren eben 26, als er aufstieg. Aber dazu später.
Pablo: (Nickt.)
Michael: Gabriel hast du nie kennen gelernt oder?
Pablo: Nein, aber Bernardo hat mir viel von ihm erzählt.
Michael: Wir alle haben eine enge Bindung, aber Gabriel und Bernardo hängen besonders stark aneinander. Er hielt den Jungen damals bei Bewusstsein, denn Bernardo wollte immer wieder vergessen, was er eigentlich war. Er lebte seine Rolle zu intensiv, will ich mal sagen. Wäre Gabriel nicht gewesen, hätten wir ihn verloren. Er ackerte hart, nachdem er ihn das erste Mal traf. Gabriel meinte zu mir, Bernardo hätte während seiner Jugend seine erste Erinnerung an mich als Traum abgetan und vollständig geglaubt, ein Mensch zu sein. Es ging sogar so weit, dass er Gabriel anfangs als Ausgeburt der Furien anprangerte und seine Soldaten auf ihn schickte. Erst nachdem diese fast von Geisterhand besiegt wurden, ließ Bernardo Widerworte zu und änderte seinen Glauben. Es war eine schwere Zeit für ihn, immerhin hatte er bereits eine Frau gefunden. Alkestis hieß sie, war eine Tochter eines anderen Königs. Um sie hatte er kämpfen müssen, als ihm sein Schwiegervater den Auftrag erteilte, einen Wagen, gezogen von allerlei wilden Tieren, nach Hause zu führen. Aber er überlebte es – erfolgreich! Daraufhin bekam er seine Schönheit zur Seite gestellt und heiratete sie. Zu erfahren, dass man ein Engel ist, dessen Leben länger gestrickt war als das der Menschen, war nicht so schön, wie du es dir vorstellst. Ihm wurde in Windeseile klar, dass er den Tod seiner Frau erleben und ertragen musste; dies noch lange Zeit danach. Das war die Zeit, wo er lieber Mensch sein wollte als Engel. Ich weiß persönlich nicht, wie Gabriel ihn überzeugte, aber er schaffte es. Ich unterhielt mich mit ihm, als Bernardo bereits König in Pherai war und seine Ehe bereits mehrere Jahre andauerte. Er machte einen großen Hehl daraus, wie er es geschafft hatte. All mein Nachhaken half nichts. Noch Jahrhunderte später versuchte ich, es aus ihm herauszukitzeln, aber nichts half.
Gabriel konnte das Training mit Bernardo aufnehmen und lehrte ihm, sich Fähigkeiten anzueignen. Daher gleichen sich die beiden auch sehr in ihrer Arbeitsausführung. Grundsätzlich hatte Bernardo keine besonderen Fähigkeiten. Alles, wofür du ihn heute beneidest, hat er im Laufe der Jahre erlernt, ob von selbst oder durch fremde Hilfe. Ganz gemäß der griechischen Antike erlernte Bernardo seine ersten Rituale und den Grundstock für seine Engelsmagie. Ich war nicht selber dabei, aber Gabriel sah zerstört aus, wenn ich ihn nach den Unterrichtsstunden für die Magie sah. Bernardo muss ein ziemliches Problemkind in dem Bereich gewesen sein. Das erklärt wohl auch, dass er heute keine großen magischen Fähigkeiten besitzt sondern fast alles über Rituale wirken lässt. Gabriel, ich und sicher auch du, Pablo, haben weitaus größeres Magiepotential.
Pablo: Gut, gut, aber was nun mit seinem Leben als Admetos? Ich meine, irgendwann musste das ja mal ein Ende haben oder?
Michael: Hm, da bin ich wohl etwas abgedriftet. Verzeih.
Michael: (Pausiert, um nachzudenken.)
Michael: Bernardo nahm als Admetos am Argonautenzug teil, der nur leider nicht so atemberaubend war, wie die Mythologie ihn beschreibt. Soll aber trotzdem sehr abenteuerlich gewesen sein. Ja und irgendwann kam dann auch der Tag, an dem seine Frau starb. Aus einem anderen Königshaus kam ein Assassine nach Pherai, der eine Giftschlange in die Gemächer von Admetos und Alkestis schmuggelte. Der Mann schlief tief und fest, aber seine Frau wachte von den Geräuschen auf und sah die Schlange, wie sie auf dem Bett herumschlängelte. Ohne groß zu überlegen, schlug sie nach dem Tier, wurde jedoch tödlich gebissen. Davon erst wurde Admetos aufgeweckt, um die letzten Minuten im Leben seiner Frau zu begleiten. Der erste wirklich tiefe Schlag für ihn. Wenn er es mitbekommen hätte, hätte er sie davon abgehalten, denn die Schlange konnte ihn wirklich nicht töten. Sie jedoch glaubte, ihre Liebe beschützen zu müssen – mit dem eigenen Leben. Ironie des Schicksals, wie der Mensch gerne sagt. Ironie, deren Wunde tiefer sitzt als jeder Dolch in der Lage ist. Aber Bernardo trauerte verhältnismäßig kurz für das Ausmaß seines Verlustes, denn er hatte einen Plan, seine Frau zu retten. Gabriel versuchte, ihn aufzuhalten, doch dieses Mal schienen seine Worte keinen Gehalt zu haben und Gewalt wollte er nicht anwenden. Er war gezwungen, zuzusehen, wie Bernardo seinem scheinbaren Untergang entgegeneilte. Zusammen mit Herakles, den er beim Argonautenzug kennen gelernt hatte, stieg er in die Unterwelt unter Griechenland hinab. Zum ersten Mal betrat er die Welt der Dämonen, deren Bekämpfung seine globale Aufgabe war. Bereits kurz nach dem Abstieg stießen sie daher auf die erste Ausgeburt der Hölle, den Dämonenhund Cerberus. Drei Köpfe an einem mächtigen Körper. Man kennt ihn ja aus der Mythologie und es gab bzw. gibt ihn wirklich. Die beiden hatten einiges zu tun, um an dem Hund vorbeizukommen. Doch Dank Herakles‘ Stärke und Bernardos Technik konnte ein Erfolg verzeichnet werden. Bis dahin hatte Gabriel noch ein Auge auf ihn werfen können, danach war es vorbei. Viel später stieg Herakles mit Alkestis im Arm aus der Unterwelt wieder heraus. Den wartenden Gabriel musste der Sohn des Zeus enttäuschen, denn Admetos/Bernardo war verloren. Sie hatten sich bei der Rückkehr voneinander getrennt, als der Dämonenfürst der Unterwelt von dem Raub erfuhr. Andererseits war es auch Admetos‘ Glück gewesen, nicht mehr an die Oberfläche zurückgekehrt zu sein, denn seine Frau hatte nicht nur ihre Erinnerung verloren, sondern auch ihren Verstand; obwohl es bereits zuvor den Bericht von einer erfolgreichen Rettung gab. Ironie des Schicksals will ich mal sagen. Bernardo war weg.
Pablo: Mh, das hatte ich ihn bereits mal gefragt, was mit ihm passierte, aber er reagierte, als wüsste er es nicht.
Michael: Keinem von uns hat er erzählt, was dort unten noch vor sich ging. Was sicher ist: Er hatte Kontakt mit Dämonen und vielleicht sogar mit Hades.
Pablo: Wiedergefunden hast du ihn doch dann in Rom ewig später, nicht?

Michael: Mehr als tausend Jahre später fand ihn eigentlich einer meiner untergebenen Engel in einem Kerker der Römer. Durch Zufall erkannte er ihn als Engel und berichtete mir davon. Gabriel ließ ich im Unwissen, da ich die Sache mit meinen eigenen Augen bestätigen wollte, ehe ich es an die große Glocke hängen wollte. Aber er war es wirklich. Ihn da herauszubekommen, war kein Problem. Ich hatte meine Mittel und Wege. Sehr dankbar war er mir aber nicht, da er die Ruhe genossen hatte zum nachdenken.
Pablo: Mir hatte er nicht erzählt, was in der Unterwelt passierte; nur, was danach war.
Michael: Niemandem von uns hat er mehr erzählt.
Pablo: Hm. Bernardo meinte, er wüsste wirklich selber nicht, wie er aus der Hölle entkam, geschweige denn wie er ins Reich von Asgard gelangte.
Michael: Ach ja, mitten im Schnee wachte er auf und sah diese Frau gekleidet in einem weißen Gewand, darunter eine schillernde Rüstung.
Pablo: Eine Walküre!
Michael: (Nickt.)
Pablo: Und ihr Name war Skeggjöld!
Michael: (Nickt.)
Pablo: Bis mir Bernardo von seinem Aufenthalt in Asgard erzählte, dachte ich immer Walküren wären einfach nur Begleiter der Toten, nichts besonders, kommen und gehen. Aber von denen gibt es wirklich nur eine begrenzte Anzahl und zu dem können die richtig gut austeilen.
Michael: Ja, so ist es. Sie sind zwar Totendämonen, widmen sich aber ganz ihrem Herrn und ihrer Aufgabe. Ein paar der wenigen Ausnahmen aus der Riege der Dämonen. Ansonsten hätte Skeggjöld unseren Bernardo wohl auch nicht aufgelesen, sondern an Ort und Stelle zerhau’n. Besonders hätte sie ihn nicht für einen gefallenen Krieger gehalten, der den Weg nach Walhall sucht. Eigentlich holen die Walküren jene Krieger vom Schlachtfeld, daher bin ich mir sicher, dass sie etwas damit am Hut hat, wie er aus dem Hades verschwinden konnte. Andernfalls werfe ich Asgard einen Komplott zum Niederschlagen Xibalbás vor!
Pablo: Ja, ja, alter Mann. Wir driften vom Thema ab, die Feder macht schon Sperenzien.
Michael: (Nickt.) Ja, also, wo waren wir denn? Ach ja, Bernardo war ein paar viele Jahre in Asgard verschwunden. Skeggjöld brachte ihn nach Walhall, wo er zusammen mit den anderen Kriegern „lebte“, wenn man das so sagen darf. Und wie es die Tradition dort wollte, kämpften die Krieger zur Show tagtäglich gegeneinander, um Odin zu unterhalten. Bernardo war da nicht von erlöst. Er meinte zwar, sich gegen den Waffengebrauch zur Wehr gesetzt zu haben, aber das machte die Kämpfe für ihn nicht einfacher. Er hatte hart zu ackern, sich zu behaupten. So wurde er mit den Jahren ein starker Krieger nach nordischer Manier. Ich hatte ihn später auch gerne Wikinger genannt und das mochte er sogar.
Pablo: (Lacht.)
Michael: Als ich ihn in Rom auflas, war er kein schlanker Knabe mehr, er war ein muskulöser Mann. Zwar hat er bis heute nochmal zugelegt, aber ich sah ihm sofort an, dass er die knapp anderthalb tausend Jahre nicht bloß auf dem Hosenboden gesessen hat. Hatte ihn aber auch ziemlich ruhig gemacht. Jeden Tag zu kämpfen und jeden Abend zu saufen, schien ihn karg gemacht zu haben. Wo er seine Weisheit her hat, weiß ich nicht. Seine rebellischen Sprüche waren plötzlich schlau gewählt, das war definitiv unvorteilhaft. Frag‘ mich aber bis heute noch, was die Walküren ihm alles beigebracht haben. Er sagt wenig über seine Techniken und ich bin mir sicher, selbst nicht alle gesehen zu haben. Der Kerl hat sicher noch Asse im Ärmel, die dort noch nie herausgezogen wurden.
Pablo: (Deutet auf die Feder.)
Michael: Ähm, Rom! Ich holte ihn aus dem Kerker und brachte ihn in eine Unterkunft, um mit ihm zu reden. Dort erfuhr ich von seinem schneeweißen Trip. Ach, übrigens, Federchen: Du solltest dir noch notieren, wie er überhaupt in den Kerker gekommen ist.
Feder: (Fuchtelt herum und lässt bereits aufgetragene Tinte wieder verschwinden.)
Michael: In Asgard kam man irgendwann dahinter, dass Bernardo gar kein gefallener Krieger war, selbst hatte er es immerhin verheimlicht mit der Ausrede, es hätte ihn niemand gefragt. Daraufhin schickten ihn die Walküren zurück auf die Erde. Allerdings landete er nicht dort, wo sie ihn aufgelesen hatten. Anstelle landete er direkt vor dem Platz der Kreuzigung von Jesus Christus. Das mochten die Römer nicht, weil ein merkwürdig gekleideter Mann aus dem Nichts aufgetaucht war und wirres Zeug plapperte. Außerdem war Bernardo alles andere als angetan von dem Anblick Jesus‘ gewesen und wollte ihn da herunterholen. Allerdings wussten die Römer, ihn daran zu hindern. Das mit der großen Kriegerkraft war in den Moment nicht, vermutlich wegen der kleinen Reise. Ja und dann landete er im Kerker. Und nachdem er nicht mit mir mitwollte, entschied er sich, zurück zu den Römern zu gehen. Ich bin darauf verständlich wütend zurück, um endlich mit Gabriel zu reden. Dieser war im Gegensatz zu mir nicht nur deswegen aus dem Häuschen, weil Bernardo lebte, sondern weil er die passende Aufgabe für den Wahlrömer hatte. Also reiste Gabriel nach Rom, während ich mich meinen Dingen zuwandte. Im Aufschwung der Römer hatten sich ein paar bösartige Dämonen untergemischt, die etwas weitergingen, als aus Rom befohlen wurde. Bevor diese sich dann irgendwie an die Spitze schmuggelten, mussten ihre Reihen gelüftete werden. Genau da setzte Bernardos Aufgabe ein, bei der er Begleitung durch Gabriel bekam. Der Gute war so glücklich, seinen Schützling wiedersehen zu können, dass er nicht mehr wegwollte und sich selbst in die Mission integrierte.
Pablo: Das sah dann so aus, dass sie sich einen Platz in der römischen Armee erschlichen, was?
Michael: Ja, unsere Einheit hat mehrere Möglichkeiten. Ich mag das zwar nicht besonders, aber man kann einzelne Menschen „ersetzen“, um in ihrer Rolle geheim zu agieren. So wurden aus Bernardo Décio und aus Gabriel Caio Antonius, zwei Brüder, die sich behaupten wollten. Die beiden hatten mehr Spaß daran, Krieg zu spielen, als sich um die Arbeit zu kümmern.
Pablo: (Lacht verlgen.)
Michael: (Denkt deutlich nach.) Ach ja, römische Legionäre. Also sie hatten eine Menge Spaß an ihrem Job. Das ging auch ziemlich lange, aber irgendwann mussten sie ausscheiden, weil ihre langsame Alterung sonst aufgefallen wäre. Männer bekamen graue Haare und verloren sie, da hatten die beiden noch vollste Mähne.
Pablo: Michael, wir haben etwas vergessen!
Michael: (Schaut verwirrt.) Was denn?
Pablo: Seine Haare?
Michael: … ja, was ist mit denen?
Pablo: Nachdem er aus Asgard wiederkam, waren sie fast vollständig weiß!
Michael: Ach, stimmt, hat er dir also davon erzählt. Ich sehe es immer noch als Zufall an, ihn identifiziert zu haben, da er total anders aussah. Hätte er mir keinen Kommentar an den Kopf geworfen, wäre ich wieder weitergegangen. Allerdings hat er mir nie verraten, warum nicht alle Haare weiß geworden sind und warum überhaupt.
Pablo: Schau mich nicht so an, ich weiß auch nichts.
Michael: Hm. Aber zurück. Als die beiden ihre Identitäten sterben lassen mussten, endete eigentlich ihre Mission, da es in Rom wieder menschlicher zuging. Allerdings wollte Bernardo immer noch nicht weg. Er hatte mal wieder eine Frau gefunden, mit seiner neuen zweiten Identität, aber ich weiß nur noch ihren Vornamen. Ticiana hieß sie, glaub ich. Sie hatten zusammen ein Anwesen außerhalb von Rom. Er und Gabriel sind durch ihre Leistung steil aufgestiegen. Bernardo nahm sein Vermögen mit in sein neues Leben und so konnte er sich sein bisschen Luxus leisten. Der Kerl besaß Olivenbäume, Bauern, die sich um seine Anlagen kümmerten. Sein Haus war groß, ich war ein Mal zu Besuch.
Pablo: Und Ticiana? War sie deiner Meinung nach schön?
Michael: Es war wie bei Alkestis, sie war wunderhübsch. Auch so eine Sache, die ich nicht verstehen kann, wie er immer an solche Frauen kommt. Heute geht er eigentlich auf keine Frau zu, damals war er etwas lebendiger, aber trotzdem kein Frauenheld – und trotzdem bekommt er immer das Beste. Wenn ich kein Engel wäre, würde ich puren Neid empfinden.
Pablo: (Glaubt Michael nicht, sagt aber nichts.)
Michael: Ticiana hat er auch von ganzem Herzen geliebt, keine Frage. Als sie es langsam nicht mehr übersehen wollte, dass er anders zu sein schien als sie, war für Bernardo wieder die schwere Zeit angebrochen, er musste sich verabschieden. Da er wieder nach Schild und Schwert gegriffen hatte, um sein Geld zu verdienen, war es einfach, seinen Tod zu inszenieren. Auch wenn man von einem Mann seines Formats mehr erwartet hatte, starb er bei einem Angriff auf eine der kleinsten und schwächsten Provinzen, die sich ein Römer vorstellen konnte. Mit dritter Identität und seiner kürzesten in seiner gesamten Karriere sorgte er noch dafür, dass seine Frau einen Mann kennen lernte, der gut in der römischen Armee stand und bei dem er sich sicher sein konnte, dass er sie glücklich machen konnte.

Pablo: Danach ging es nach Britannien. Bernardo hat mir ziemlich oft davon erzählt. Es muss irgendwo im fünften Jahrhundert gewesen sein.
Michael: Aber vorher kam er endlich mal wieder nach Hause!
Pablo: In den Himmel!
Michael: … ja. Von dort ging es zusammen mit Baal nach Britannien. Baal war ebenso wie Bernardo kein Erzengel, stand aber nah davor. Seine Fähigkeiten waren herausragend, ein Wunderengel. Zusammen sollten sie sich zwei Aufgaben widmen. Erst mal ging es um eine dämonische Macht, die entdeckt wurde und dann auch noch um einen Dämonen selbst, dessen menschliche Identität jedoch unbekannt war.
Pablo: Warte mal, wie hieß Bernardo zu dem Zeitpunkt?
Michael: Adam. Unser Vater gab ihm den Namen Adam für die Zeit.
Pablo: Ah, okay, danke.








Bernardo Adam Gavri-El 0QWKEni

Winterevent-Outfit:
Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
Also voll der Holzfäller-Look.
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BeitragThema: Re: Bernardo Adam Gavri-El Bernardo Adam Gavri-El EmptyFr 21 Okt 2011 - 23:46


Michael: Baal und Bernardo kamen ziemlich schnell voran, die Spuren führten zum Königshaus von Britannien, wo sich nicht nur die Sorgen wegen der Sachsen türmten, sondern auch der Ruf nach einer Thronfolge lebte. Man kennt die Geschichte ja. Der ehemalige König Uther Pendragon jagt sein Schwert in den Stein und sagt, nur der „wahre König“ kann es herausziehen. Merlin gab es auch, Magier seines Faches, so wie wir diese Typen heute noch finden. An Merlin wandten sich die beiden auch, da sie davon ausgingen, sich ihm am ehesten als Engel zeigen konnten. Zusammen mit ihm suchten sie nach dem Dämon, der sich am königlichen Hof aufhalten musste. Seine Aura wusste er perfekt zu verstecken. Zwar war Bernardo in der Lage, Dämonen aufzuspüren, aber demnach widersprach sein Gefühl den Hinweisen. Dann wieder zur Story: Ein Junge zieht das Schwert aus dem Stein. Dabei handelte es sich aber nicht um Excalibur, wie die meisten denken. Bernardo hat es selbst erlebt, er und Baal wurden Mitglieder der nächsten Gefährten von Artus neben der Tafelrunde. Einen Platz als Sir ergatterten sie nicht. Jedenfalls war das Schwert im Stein nur der Schlüssel zum wahren Excalibur. Dieses wurde von Nimue bewacht, der Dame vom See, die Affäre von Merlin. Der Gute kannte sie nämlich und Bernardo kam nicht um den Gedanken herum, dass die beiden was am Laufen hatten. Sie muss auch kein Mensch gewesen sein. Was sie war, erwähnte Bernardo allerdings nicht. Viel, viel später konnte Bernardo dann Licht hinter diese angebliche Beziehung bringen. Die beiden hatten nämlich ein Kind, welches die Magie des Vaters besaß und die Lebenskraft der Mutter. Merlins Zauber war wohl mächtiger, wobei Nimue einiges auf dem Kasten gehabt haben musste. Immerhin hatte sie unserem Bernardo auch was beibringen können oder eher mit auf den Weg geben können. Als er und Baal damit rausrückten, weshalb sie überhaupt in Britannien waren, wurde die Dame sofort hektisch. Sie wusste nämlich, nach welchem Dämon gesucht wurde. Es war Sir Tristam. Ich erkläre das mal eben, anstatt die Unwissenheit der beiden Engel zu beschreiben. Was wir damals noch nicht wussten, war, dass Tristam mit Luzifer unter einer Decke steckten. Luzifer war ein ehemaliger Erzengel gewesen, der jedoch einen gewissen Meinungswandel hatte. Er ist der traditionelle gefallene Engel, der sich gegen unseren Herrn gewandt hat. Manche Menschen würden ihn Satan nennen. In gewisser Weise ist er wirklich mehr und mehr zum Dämon geworden, so flügellos, wie er nun mal war. Dabei wurde er als Engel geboren. Ich erinnere mich noch an ihn, als wäre es gestern gewesen, wie wir nebeneinander auf der Erde saßen und uns unterhielten. Er ist ein genialer Kopf und genau das macht ihn so gefährlich. Tristam ist unglaublich mächtig gewesen und sehr helle im Kopf, aber sicher bin ich mir nicht, wie sehr er Luzifer verstand. Jedenfalls steckten die beiden unter einer Decke und sie waren hinter dem sagenumwobenen heiligen Gral her. Kennt man ja aus der Sagenwelt der Briten. Was die Sache nun aber noch zuspitzte, war, dass auch Baal ein übliches Spiel führte. Er war davor, zu fallen als Engel. Baal war eine Art Spitzel von Tristam, die beiden trafen sich einst auf einer Mission Baals, wo der Dämon ihn eigentlich hätte töten können, doch er wollte sich einen Nutzen aus der Verletzlichkeit des Engels schlagen. So wurde Baal zu seinem Informanten, ohne dass es jemand bemerkte. Ein schlechtes Zeugnis unserer Sicherheit, es leugnen will ich allerdings auch nicht. Jedenfalls, das Stecken unter einer Decke ging noch weiter. Baal schmiedete seiner Zeit einen Plan mit Mordred, dem Neffen Artus‘. Wer jedoch mit niemandem unter einer Decke steckte, war Lancelot, der aus unserer Sicht total unglücklich seinen Beitrag machte. Die späteren Autoren unterschieden sich ja in der Beschreibung der Artussage und ich muss sagen, dass selbst ich nicht ganz durchblickte, als Bernardo versuchte, es mir zu erklären. Ging alles drunter und drüber. Als Artus auf Feldzug war, die Römer zurückzudrängen bzw. zu attackieren, ereilte ihn die Nachricht, dass Mordred seine Frau genommen hatte und den Thron bestieg. Das erzürnte den Onkel natürlich, der daraufhin zurückreiste. In Wirklichkeit aber war Artus‘ Frau Guinevere mit Lancelot durchgebrannt oder eher andersherum. Klarer Fall von Ehebruch. Als der König zurückkam, musste er erst mal seinen Neffen bekämpfen und dann seine Frau suchen. Da er sogar versuchte, es nahezu gleichzeitig zu machen, geriet er in eine ziemlich prekäre Lage. Bernardo war mit Baal beschäftigt und Tristam, die ihm ganz schon einheizten. Zusammen mit Merlin und Nimue wurde es knifflig. Glücklicherweise schenkte sie ihm die Fähigkeit Excaliburs, welches sie so lange behütet hatte. So gab es wenigstens defensiv Möglichkeiten. Merlin, der Alte, konnte dann bunte Lichter werfen. So oder so ähnlich lief es ab. Tristam und Baal wechselten ihre Taktik und konzentrierten sich mehr auf die Suche nach Avalon, wo der Gral angeblich zu finden war. Von unserer Seite her wusste keiner, wo Avalon oder der Gral waren, eigentlich glaubten wir, dass es niemand wusste. Allerdings sollte sich dieser Glauben als töricht herausstellen. Die Dame vom See kannte den Weg, erzählte ihn jedoch nicht mal Merlin. Dagegen wusste sie, dass Artus den Weg ebenso kannte, denn er hielt den Schlüssel bei sich: Excalibur. Daraufhin suchte Bernardo den König auf, ehe Tristam und Baal davon Wind bekommen würden. Dummerweise erreichte er das Schlachtfeld erst, als Artus Mordred bereits getötet hatte und selbst schwer verletzt wurde. Seine nächsten Männer bat er, ihn nach Avalon zu bringen, um dort zu genesen. Zu sagen, dass Tristam ein Verräter war, hätte Bernardo den menschlichen Kopf gekostet in seiner Position. Mit Merlins Hilfe konnte er dem Geleit jedoch folgen und fand somit ebenfalls den heiligen Ort. Artus betrat Avalon, Baal und Tristam folgten ihm. Der Rest der Tafelrunde schnupperte sofort das Übel und nahm Bernardos Erklärungen an, allerdings sollte niemand nach Avalon folgen. Nicht mal Merlin tat es. Nur Bernardo überschritt die Schwelle ins Ungewisse. Und da hört meine verlässliche Quelle auf. Bernardo verlor mal wieder kein Wort darüber, was in Avalon geschah. Was ich weiß, ist, dass weder Tristam noch Baal noch Luzifer den Gral in die Finger bekamen, sie alle bis auf Artus Avalon verließen und nur Bernardo mit einem Schatz. Ehe ich lüfte, was er da mitbrachte, eben zu meiner Person. Bernardo schickte einen Boten zu uns, um Verstärkung zu rufen. Diesen fing Baal jedoch ab. Daraufhin schlugen bei uns die Alarmglocken, weil wir es merken, wenn einer unserer Engel stirbt. Als ich hörte, dass es um einen Boten ging, der Bernardo und Baal zugeordnet war, machte ich mich persönlich auf den Weg, Gabriel war unauffindbar. Von dem Punkt, wo der Bote ermordet war, war es jedoch schwer, ihn zu finden. Als ich ihn dann hatte, betrat er Avalon und sie Spur verschwand. Erst als er zurückkehrte, konnte ich ihn wieder orten und letztendlich erreichen. Und was er nun bei sich trug …
Pablo: War der Hammer Mjöllnir.
Michael: So ist es. Für mich ist es der Grund, weshalb Bernardo dort überhaupt überleben konnte. Allerdings frage ich mich auch, warum er Thors Waffe besaß. Zwei Sachen verriet er nur: Die Walküre Mist brachte ihm den Hammer und seine Aufgabe war es, ihn zu hüten. Bernardo war kalt, als ich ihn traf. Ich habe keine Ahnung, wie Avalon aussieht, aber dass es mögliche Verbindungen zwischen den Unterwelten der Kulturen gab und gibt, war schon immer ein interessantes Thema. Zumal das bedeuten würde, dass Avalon auch eine sei. Alles ziemlich verrückt mit den Dämonen und ihren Höhlen. Da ist es bei uns viel übersichtlicher.
Pablo: Zusammen mit dem Hammer bekam er den Ring Thors, um den Hammer überhaupt tragen zu können. Zu mir sagte er, er hätte bis zum heutigen Tag keinen Gebrauch von der Waffe genommen.
Michael: Glaube ich ihm auch, aber erst nach dem Ereignis in Avalon. Weil dort konnte er nur mit ihrer Kraft überleben. Excalibur war zu dem Zeitpunkt nicht stark genug für Tristams Format. Und übrigens, das Schwert Artus‘ wurde von Baal und Tristam aus Avalon herausgebracht. Anders hätten sie den Ort auch nicht verlassen können. Allerdings warfen sie es sofort weg. Bernardo konnte dank seiner eigenen Kraft Excaliburs Avalon verlassen und vermutlich ist er auch das einzige Wesen, welches den Ort ohne das eigentliche Schwert betreten kann. Wobei man Nimue, die Dame vom See nicht vergessen sollte. Hinter ihr ranken sich in meinen Augen mehr Geheimnisse als Lösungen. Bernardo, den Artus wohl in Avalon bat, das Schwert zum See zurückzubringen, tat, wie er gebeten wurde. Daraufhin verließ er Britannien zusammen mit mir. Von Merlin und Nimue hörten wir – wie gesagt – nichts mehr, aber von ihrem Kind.
Pablo: Avalon, noch so ein Punkt, an dem er einfach viel zu wenig erzählt.
Michael: Ach, so ist er einfach, er liebt es, Geheimnisse an den unpassendsten Stellen zu besitzen. Und trotzdem kann er wie ein Wasserfall Geschichten erzählen.
Pablo: Hoffen wir, dass er seine Schüler nicht damit nerven wird.
Michael: (Nickt.)

Pablo: So, was kam danach? Erstmals Ruhe?
Michael: Ja und nein. Wirklich wichtiges passierte nicht im Vergleich zu Avalon, aber lange hielt er es wieder nicht im Himmel aus und das ohne Auftrag. Er nahm sich Urlaub. Einfach so und ohne Widerworte. Er ging wieder auf die Erde hinunter nach Skandinavien und schloss sich den Wikingern an. Bernardo fand ein interessanten Haufen von Seeräubern, was sie ja im Endeffekt waren und schiffte mit ihnen durch die kalten Gewässer.
Pablo: Ah, das war doch, wo sie ihn als Thor verehrten oder?
Michael: Ja, genau. Als sie bemerkten, dass er Mjöllnir im Gepäck hatte, dachten sie sofort, er wäre der Gott Thor, der auf die Erde niedergestiegen war zu den Auserwählten. Gut, er war groß, stark, sogar bei den harten Männern aus dem Norden hatte er ein auffälliges Bild. Dann auch noch seine Fähigkeiten und der Hammer – wem will man da so einen Glauben verdenken?
Pablo: Das Schönste an der Sache ist doch aber, dass Bernardo voll mitgespielt hat. Der hatte das richtig genossen.
Michael: Ja, schon schlimm, wenn man es nüchtern betrachtet. Aber das war’s da auch schon. Dass er nicht alterte, war dieses Mal kein Problem für ihn, da sie ihn für einen Gott hielten. Und so gingen wieder Jahre ins Land, bis endlich wieder ein Auftrag für ihn aufschlug.

Pablo: Mal nachdenken, wir müssten doch irgendwo im 11. Jahrhundert angekommen sein oder?
Michael: Genau.
Pablo: (Kichert.) Meine Zeit. Es geht nach Jerusalem, wo ich ihn kennen lernen durfte!
Michael: Auch wahr, aber deine Rolle wurde erst später interessant. Erst mal sollte er nur achtgeben bei der aufkommenden Bewegung. Auf der Erde schien sich religiös etwas ins Rollen zu versetzen, nachdem Jerusalem an die Muslime gefallen war. Wohl eher versetzte die Religion etwas ins Rollen, als dass sie selber voranschritt. Papst Urban II. hielt einen bemerkenswerten Kreuzzugsaufruf auf der Synode von Clermont Ende des 11. Jahrhunderts. Bernardo war an diesem Tag dabei und lauschte den vifen Worten des Kirchenoberhaupts. Die Masse bewegte sich nach seinem Takt, horchte hellhörig auf und ließ sich geradezu anstacheln, nach Jerusalem zu reisen, um ihr Heiligtum zurückzugewinnen. Was niemand wusste, wir aber herausfanden, war, dass viel mehr als nur das als Grund vorlag, diesen „Krieg“ anzuzetteln. Monetär wurden die Gründe viel schwerer gewogen; auch politisch. Es begann alles mit dem Ausruf, das Heilige Land zurückzuholen, aber endete mit Machtgier. Das zog wiederum böse Kräfte an, die sich unter die Masse mischte. Auch kamen Gerüchte von Artefakten und unsinnlichen Mächten an die Oberfläche. Bernardo wusste erst nicht, wie er vorgehen sollte. Gabriel war damals in Clermont bei ihm, kehrte aber zurück in den Himmel, um Bericht zu erstatten. Unser weißhaariger Herr dagegen klinkte sich bei einem Prediger ein, der ziemlich überzeugt von seinen Worten war. Peter der Einsiedler nannte man ihn oder auch Petrus von Amiens und was sonst nicht noch. Er war Franzose seiner Zeit und hatte es ziemlich eilig. Durch den Aufruf des Papstes begann er seine Pilgerreise und zog etliche Bäuerliche und Bürgerliche mit sich. Es war das einfache Volk, selten ein fähiger Krieger darunter. Aber alle hielten sich für einen, denn sie bestritten bekanntlich die göttliche Aufgabe. Ich weiß nicht, was Bernardo dazu brachte, den Knaben zu begleiten. Ich selbst war ebenfalls für die Mission eingesetzt worden später, traf Bernardo auf seiner Reise mit dem Peter. Kleiner Mann, unscheinbar und wohl nur so begehrt, weil er die Worte des Papstes gut übertragen konnte. Der glaubte sich selbst noch mehr, als alle anderen es taten. Peters Reise ging auch gut vonstatten. Auf dem Weg durch Europa nahmen sie immer mehr Leute mit. Ohne Widerstand kamen sie durch Konstantinopel, überquerten den Bosporus und gelangten schließlich ins Gebiet der Seldschuken, unser heutiges Türkei. Da aber kam der Knackpunkt, welcher bisher nur auf sein Ausbrechen gewartet hatte. Ich hatte doch gesagt, dass Peters Gefolgschaft militärisch nicht besonders bewandert war. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Die Seldschuken machten kurzen Prozess mit dem gewanderten Haufen Europäer. Ratzekahl lichteten sich die Reihen und am Ende war nur noch Bernardo da. Umgebracht wurden nicht alle. Peter zum Beispiel wurde gefangen genommen, misshandelt und irgendwann wieder freigelassen bzw. auf direktem Weg zurückgeschickt. Für ihn war das Abenteuer da vorbei.
Pablo: Für mich und Bernardo begann es jedoch erst noch, eh?
Michael: Keiner von uns kann sich an sein Leben als Mensch erinnern, insofern er eines hatte; ebenso ist es bei dir. Du warst einer von Peters Anhängern, wurdest jedoch von Bernardo gerettet, weil du ihn als Unmensch identifiziert hattest. Du hattest bereits Kontakt mit Dämonen gehabt und gemeint, er wäre einer, woraufhin er sofort hellhörig wurde. Das entwickelte sich weiter, dass du vorgehabt hattest, die vermeidlichen Dämonen aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Unser Herr hatte ja ziemlichen Gefallen an dir kleinen Spanier gefunden. Dass deine Anlagen da noch mitsprachen, ist Nebensache. Ich glaube, bei dir ist es wirklich hauptsächlich der schlechte Humor, den er hat. Jedenfalls … Bernardo brachte dich an einen sicheren Ort, verließ dich aber auch sofort. Weitere Kreuzzüge folgten, es ging ziemlich drunter und drüber. Unser Engel auf Umwegen musste sich letzten Endes mit allen Parteien herumärgern, war aber auch auf der Suche nach den Verstecken eines arabischen Geheimbundes. Angeblich gab es einen Zusammenschluss von Männern, die antike Geheimnisse wahrten. Dass sie Unmenschen waren, war eine ernstzunehmende Option, daher suchte Bernardo besonders aufmerksam. Auf seiner Suche stieß er allerdings auf Baal, der scheinbar mehr wusste als unser Mann. Die beiden hatten eh noch eine Rechnung zu begleichen, die rote Zahlen für Baal schreiben sollte. Bernardo rupfte ihm die letzten Flügel und nahm ihm sein engelsgleiches Leben. Kurz um: Er tötete ihn. Ansonsten … ein hin und her mit den Kreuzfahrern und eine jahrhundertelange Suche, mehr gab es nicht. Ach und gefunden hatte er nichts. So im 13. Jahrhundert vielleicht wurde die Mission gestoppt und er sollte zurück in den Himmel kehren.
Pablo: Wo er verhältnismäßig lange blieb?
Michael: Ja, ungefähr hundert Jahre setzte er keinen Fuß auf die Erde; schon verhältnismäßig ungewohnt von ihm. Hatte aber auch einiges an Zeit nach deinem Tod gedauert, bis du wiedererweckt wurdest als Engel.

Pablo: Und dann wurde Bernardo eingesetzt, sich um mich zu kümmern.
Michael: (Nickt.) Nach seiner Mission in Jerusalem wurde er zum Erzengel ernannt. Damit änderte sich erst mal einiges für ihn. Wichtig für deinen Fall war, dass er das Privileg erhielt, Engel auszubilden. Du warst dann halt sein erster Schützling und sein Letzter zugleich.
Pablo: Schade, dass ich mich an mein menschliches Leben nicht mehr erinnern kann. Manchmal glaube ich, von meinem damaligen Leben zu träumen. Zwar ist alles verschwommen, wenn ich aufwache, doch dieses Gefühl lässt mich nicht los. Den ganzen Tag über habe ich diesen Gewissensbiss, muss ich schon sagen.
Michael: Ich will nicht sagen, dass es nicht bewiesen ist, aber du bist nicht der einzige mit dieser Vorstellung. Bei mir ist es schon verblasst, aber auch ich hatte anfangs solche Gefühle und Träume. Womöglich ging es Bernardo ähnlich, nur sprach er nie darüber. Oder aber Gabriel schweigt, dass er etwas erfahren hat. Ich weiß nicht, obwohl unsere Reihen so vertraut sind, hast du durchgängig das Gefühl, an Geheimnissen vorbeizuwandern. Jeder einzelne wirkt vertraut und fremd zugleich. Wenn ich Bernardo anschaue, sehe ich den Jungen, den wir aufgezogen haben, vertraut haben und Vertrauen erhalten haben; und dennoch liegt hinter ihm ein dunkler Schatten, der einen Abgrund beherbergt, dessen Ausmaß ich nicht identifizieren kann.
Feder: (Springt wütend herum.)
Michael: Verzeih.
Pablo: Hm, wir sollten nicht wieder abschweifen.
Michael: (Nickt.)
Pablo: Meinen ersten Fuß als Engel setzte ich Ende des 15. Jahrhunderts auf die Erde. Zusammen mit Bernardo suchten wir uns eine Bleibe in der Grafschaft Schwarzburg im Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von „Außen“ betrachtend fand ich die Situation im heutigen Deutschland total interessant. Diese Vielvölkerkonstellation war für mich ein Garant für Spannungen und ich liebte es, wenn’s rund ging. Bernardo wollte, dass ich die Gesellschaft kennen lernte, um mich in die Welt der Menschen neu hineinversetzen zu können. Es war wichtig, meinte er, sie zu verstehen und mit ihnen leben zu können. So konnte man besonders die unmenschlichen unter ihnen leichter identifizieren, da sie durch ihre Unwissenheit als Mensch dem geschulten Auge auffielen. Nur bei den betagten und gewieften Dämonen musste man tiefer in die Trickkiste greifen. Er kam ein paar Jahre später mit der Idee auf, die Lehren der Menschen zu studieren. Man musste zugeben, ihre Wissenschaften waren mit dem bloßen Auge kaum zu verfolgen. Mit jedem Jahr wurden sie schlauer und schneller. Für mich war es der Blick auf eine andere Spezies. Für Bernardo schien es der Blick auf Verwandte zu sein. Er fühlte sich immer menschlicher als ich.
Michael: Als wir alle.
Pablo: 1501 zogen war nach Erfurt, wo er an der dortigen Universität ein Studium. Besonderes Interesse legte er auf Astronomie, Dialektik, Geometrie und Rhetorik. Dafür, dass er zuvor von den Naturwissenschaften begeistert erzählt hatte, war ich ziemlich überrascht, dass er auch noch einen theologischen Zweig hinzu wählte.
Michael: Bernardo wollte den Gott-Gedanken der Menschen begreifen, das war für ihn schon immer wichtig gewesen.
Pablo: Jupp. Während des Studiums lernte er Mann namens Martin kennen, mit dem er sich auch anfreundete. Sie hingen zwar nicht andauernd miteinander ab, aber gerade was das Studium anging, werkelten sie viel zusammen. Später wechselte Martin jedoch die Fakultät und ihre Studentenwege gerieten erstmals auseinander. Das hatte eigentlich keine entscheidende Auswirkung auf ihre Freundschaft, da sie sich weiterhin trafen. Eines Tages jedoch – total aus der Logik gerissen – brach Martin sein Studium ab und trat ins Kloster in Erfurt ein. Das war schon mal ein herber Schnitt. Bernardo erzählte immer wieder, wie ausgewechselt sein Freund sei und er nicht verstehe, was in ihn gefahren war. Als auch sein Studium endete, zogen wir nach Heidelberg, wo die medizinische Fakultät vorrangig und die philosophische zweitrangig lockten. Mit seinem Freund blieb er aber in Briefkontakt. Ihre Schriften eilten rege durch das Deutsche Reich. Vermutlich war er ein besserer Schreiber als Redner, jedenfalls lernte Bernardo ihn immer besser kennen, erzählte mir am Abendtisch von seinen Erkenntnissen und vor allem von den Erkenntnissen seines Freundes. Er wollte sogar mit mir Erörterungen anfangen, was die Gedanken Martins anbelangten. Bernardo war sein stiller Zuhörer und später auch einer der Ersten, die seine berühmten Thesen lesen durften. Anfangs waren es noch mehr, später ein paar weniger, dann wieder überarbeitet und dann ging es total drunter und drüber. Hysterisch schreckte Bernardo förmlich auf, nachdem er davon hörte, was in Wittenberg passierte. Der letzte Brief Martins hatte ein rätselhaftes Ende, welches einen nur stutzen ließ, sagte Bernardo. Als er dann aber Wind davon bekam, dass Martin seine 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg gehämmert hatte, wurde ihm einiges klar; und ihm wurde klar, was für Folgen das haben würde. Zwar hatte Bernardo nicht das Ausmaß dieser Reformation im Kopf, da er wusste, welche eigentlichen Ziele Martin verfolgte, später meinte er, dass es doch alles anders gewollt war von ihm, allerdings war ihm klar, dass nicht alles so laufen würde, wie man es sich erwünschte. Ab da schaltete mein Hirn eh ab, weil ich nichts mehr verstand. Bernardo, der schon längst vom Dasein des Studenten zum Dozenten gewechselt war, war dauernd auf Achse zwischen seinem Beruf und seiner Sorge. Ich sah ihn immer seltener und das, wo wir endlich Dämonen aufgespürt hatten, die eine persönliche Behandlung verlangten. Soweit ich mitbekam, stand Martin zwischen den Parteien. Die einen befürworteten ihn, die anderen verurteilten ihn. Leider waren es die Machtvollen, die ihn vor Gericht zerrten. Wäre nicht so ein Hinterhanddelikt des damaligen Papstes ins Spiel gerollt, hätte er wohl schon früher die Freiheit verloren. Ich glaube, dass Bernardo da auch seine Finger im Spiel hatte, aber wie gesagt, ich verstand immer weniger und erfuhr auch weniger. Nur wenn ich die neusten Nachrichten hörte, konnte ich mir wage Bilder machen. Meinen Lehrer sah ich immer seltener. Erst als das Wormser Edikt vom Reichstag in Kraft trat, änderten sich die Dinge schlagartig. Martin wurde in einer Nacht- und Nebelaktion gefangen genommen und auf der Wartburg in Eisenach festgesetzt. Ab dem Zeitpunkt sah ich Bernardo auch wieder öfter, fast durchgängig. Martin saß fest und das Gesetz belagerte ihn. Bernardo hang seinen Dozentenjob an den Nagel und trat für den eigentlichen Willen Martins ein. Die Reformation, die Kirchenspaltung, die einsetzte, war nie der Grundgedanke gewesen bei der ganzen Sache. Aber nur die Wenigen erhörten meinen Lehrer. Er war als Einzelner nicht so effektiv wie Martin, der wohl die halbe Welt erreichte. Irgendwie auch merkwürdig. Jeden Abend fluchte er, schob die Schuld anderen zu und fragte sich, was unser Vater da oben eigentlich trieb.
Michael: Ja, mal eine andere Art von harter Zeit für ihn. Dass er eigentlich glücklich verliebt war zu der Zeit, ging total unter.
Pablo: Stimmt, Elisabeth hieß sie, Elisabeth Streicher – genauso wie die erste Tochter Martins, die kein Jahr durchhielt. Und wie du schon sagtest, es ist unverständlich, warum gerade er immer die schärfsten Bräute abbekommt. An mich hat sich bis heute noch keine Frau rangemacht, dabei sehe ich bei weitem attraktiver aus oder? Sei ehrlich!
Michael: Na, ja, du hast diesen südländischen Teint und siehst wie der traditionelle Frauenaufreißer aus.
Pablo: Danke. Also erklär‘ mir mal, woran es liegt?
Michael: (Prustet.) Öhm, Schicksal! Ganz einfach.
Pablo: (Schaut Michael griesgrämig an.) Egal!
Michael: Genau, Hauptthema bist nicht du – maximal Nebenrolle.
Pablo: Na dann werde ich mal weiter aus der Sicht meiner Nebenrolle erzählen, Mr. Schicksal.
Michael: (Nickt.)
Pablo: Hm, nach hinten hinaus ereignete sich für uns nicht mehr viel. Bernardo kam wieder zu seiner Studiumssucht. Von Martin weiß ich nur noch, dass er Mitte des Jahrhunderts ins Gras biss. Wir waren zusammen bei der Beerdigung und später auch bei der Beisetzung in der Schlosskirche in Wittenberg. Martins Frau, Katharina von Bora hatte nach dem Tod ihres Ehemannes Probleme, das Erbe zu bekommen, damit rutschte sie in eine wirtschaftlich unschöne Lage. Nachdem Bernardo jedoch ein paar Worte mit ausgewählten, weltlichen Tieren wechselte, konnte sie große Teile davon einstreichen. Damit war Bernardo zufrieden, solange die zurückgebliebenen Menschen nicht noch mehr Leid ertragen mussten.
Michael: Wie damals bei seinen Frauen. Er sorgte spätestens im Nachhinein immer dafür, dass es ihnen gut ging. So war er nun mal, so war seine Liebe nun mal.
Pablo: Jupp. Wenn er für etwas Feuer und Flamme war, dann aber auch ordentlich. Apropos Feuer und Flamme. Ein gutes Jahrhundert nach Martins Tod blühten die Blumen seines Werkes immer noch. Durch die Spaltung der Kirche wuchsen zwei Parteien, eine alte und eine neue. Am Ende standen Anfang des 16. Jahrhunderts die Protestantische Union und die Katholische Liga gegenüber, um ihren Religionskrieg zu führen, als auch die diversen Reiche, um ihren politischen Wünschen nachzugehen. Wir waren zu der Zeit auf Reise durch Prag, weil Bernardo die dortige Universität besuchen wollte. Gut, die gesellschaftliche wie politische Anspannung war schon seit einigen Wochen gegeben, denn och ahnten wir nichts, als vor unseren Augen plötzlich ein Krieg ausbrach. Okay, vor unseren Augen ist auch übertrieben. Jedenfalls waren wir am 23. Mai 1618 in Prag, als die Menschenmassen plötzlich durcheinander irrten. Was damit eingeläutet wurde, wussten die wenigsten Bürger. Die, die rannten, rannten aus Schock, dabei war nicht mal jemand bei dem Fenstersturz ums Leben gekommen.
Michael: Der Prager Fenstersturz, Beginn des Dreißigjährigen Kriegs. Ein Festmahl der Dämonen, ihr Virus zu verbreiten.
Pablo: Es war eine abartige Zeit. Bernardo und ich ahnten selbst nicht, was uns da bevorstehen würde. In den kommenden Tagen läutete sich jedoch alles deutlich ein. Das Deutsche Reich wurde zum Schauplatz europäischer Macht- und Religionskonflikte. Mitten drin waren wir, bemüht, den Menschen zu helfen. Wir waren unfähig, die Kriege zu stoppen, besonders, weil wir uns um die Aufspringende Dämonenhäufung kümmern mussten. Von den zig Millionen Menschen, die während der dreißig Jahre starben, erlagen die meisten dem Virus der Unterwelt, der Seuche, wie sie in den Geschichtsbüchern verzeichnet wurde. Bernardo, der dank seinem Medizinstudium eigentlich perfekt geeignet war, die Kranken zu behandeln, musste trotzdem in die Röhre schauen. Selbst seine Rituale sprangen nur halbherzig an, da der dämonische Sprössling ungeahnte Stärke aufbaute.
Michael: Wir fragten uns, ob Luzifer seine Hände im Spiel haben könnte. Wozu er alles in der Lage war, wusste keiner, dafür gab es aber keinen ersichtlichen Grund, Massen an Menschen verrotten zu lassen. Seine Ziele waren anders. Also musste es anderen dämonischen Ursprung besitzen. Allerdings fanden wir ihn nicht. Wieder ein Armutszeugnis für uns.
Pablo: Und ein Armutszeugnis für Bernardo und mich, so machtlos da zu stehen. Lächerliche Dämonen, die sich ins Getümmel warfen, waren kein Problem – für Bernardo zumindest. Doch diese Seuche, wir verstanden sie nicht. Wie gesagt, mehrere Millionen Menschen starben. Das Reich, durch welches wir gereist waren und gelernt hatten, war verwüstet worden. Es war der Spielplatz anderer vor allem. Ein ekliger Anblick für die Augen als auch für das Herz. 1648 war alles dann vorbei mit dem Friedensschluss. Dabei änderte sich fast gar nichts. Zumindest tat sich kein sicheres Bild auf. Teilweise wurden wir an den vorherigen Zustand erinnert und teilweise ahnten wir das neue Übel schon kommen. Aber es sollte ja erst mal ruhig werden.
Michael: Hm. Es gab noch dämonische Ausläufer nach dem Krieg. Auf deren Fersen hefteten wir dich ja auch unter anderem zusammen mit anderen Engeln. Bernardo ließen wir dafür in Frieden. Erst mal packte ihn der Zorn, sichtlich versagt zu haben und zusätzlich das Streben, eine nachträgliche Lösung zu finden. Er tat das, was er meistens in solchen Fällen tat, er zog durchs Land. Wie unser Herr es wollte, stolperte er dabei geradezu schlafend auf ein Schiff, welches ihn ohne Umwege nach Amerika brachte. In Boston schlug er auf, nichts ahnend, was mit ihm geschehen war. Nachdem er festgestellt hatte, dass er an Bord auf hoher See war, legte er sich wieder schlafen und wartete frivol auf den nächsten Hafen. So eine Ruhe hätte ich auch gerne ab und an.

Pablo: Grundsätzlich wusste niemand, wo er war. Wir hätten ihn orten können, aber das wollte ja irgendwie keiner.
Michael: Wie ich schon sagte, wir gaben ihm seine Zeit. Andernfalls hätte er sie sich gegen unseren Willen einfach genommen. So aber sah die Geschichte friedlicher aus. Wobei es vielleicht wirklich besser gewesen wäre, wenn wir ihn von der Überfahrt abgehalten hätten. Bernardo wanderte einfach mal von Norden nach Süden des nordamerikanischen Kontinents. Dabei stattete er den Indianern einen Besuch ab, die ihn Weißer Bär tauften. Aber das war ja nicht schlimm, das Übel kommt erst noch. In der Karibik angelangt, wurde sein Schiff von Piraten überfallen und er gefangen genommen. Das passte ihm gar nicht, also nahm er die Crew auseinander und übernahm ihr Schiff. Nach längerem Nachdenken fand er Gefallen an der Idee der Piraterie und entschied sich dagegen, das Schiff zu verkaufen. Er behielt es und heuerte eine Mannschaft an, die unter seiner Flagge segeln sollte. Er übernahm den Namen White Bear, wobei ihn viele Whitebeard nannten und sich das schließlich durchsetzte. Einzig seine Piratenflagge, auf der statt dem menschlichen Totenkopf der des Bären zu sehen war, erinnerte an seinen ursprünglich gewollten Namen. Sein Schiff nannte er „Ride oft he Valkyries“. Dass dieser Name im Deutschen später weitaus mehr Ruhm einfahren sollte als sein Schiff, ahnte er nicht, nahm es dann auch nicht fröhlich auf, da er erbost über diesen Umstand war. Allerdings nur ein unbeachtlicher Teil seines Lebens. Wichtiger ist wirklich das Schiff, welches er einst den Piraten abnahm und dann mit eigenen finanziellen Mitteln ausbaute. Natürlich musste dafür erst mal das Gold her, doch das ging schnell. Anfangs schummelte er noch, missbrauchte seine Kräfte. Aber als er stolz sein gestählertes Schiff betrachten konnte, ließ er sich zu den einfachen Mitteln des Menschen herunter. Schießpulver und Degen in der Hand waren seine Erfolgszutaten, mit denen er wunderbar vorankam. Er machte sich sogar einen Namen, bis ein anderer Bartträger auftauchte und ihm den Rang ablief. Nach einer Schlacht mit Blackbeard, der sich in der Karibik rasant einen Namen machte, musste Bernardo längere Zeit pausieren, um seinen Walkürenritt wieder fit machen zu lassen. Danach suchte er gezielt nach Blackbeard. Man möchte meinen, er wollte Rache, doch so war Bernardo nicht. Er suchte das Gespräch, suchte ihn als Partner, doch er traf nur auf taube Ohren Blackbeards. Es entbrannte daher ein Twist zwischen den beiden, der jedoch seichter ausfiel als erwartet. Die Aufmerksamkeit des Militärs fiel auf Blackbeard, nicht auf Whitebeard. Zu dem war der Schwarzbart ein totaler Junkie, der wenige Monate nach dem Meinungsaustausch mit Bernardo auch seinen Tod durch die englische Royal Navy fand. Als armen Schlucker bezeichnete ihn Bernardo, als er Blackbeards Kopf an dem Flaggschiff seiner Mörder sah. Danach wurde es ruhiger. Unser Mann hing an seinem Schiff und versuchte, sein Geschäft ruhiger anzugehen, um nicht zunehmend die Aufmerksamkeit der Navy auf sich zu ziehen. Dass er nicht sichtlich alterte, nahmen ihm seine Leute wie schon die Wikinger damals trist ab, da er auch für sie eine übernatürliche Figur darstellte. Nur vergötterten sie ihn nicht als Gott sondern fürchteten ihn mehr als Dämon der karibischen See. Nicht mal die Geschichtsschreiber trauten sich, ihn zu erwähnen und so tauchte seine Existenz in ein unbekanntes Loch.
Pablo: Später tauchte er wieder in Boston auf. Vermutlich lief er wieder an den Indianerzelten vorbei, die glaubten, einen Geist zu sehen. Jedenfalls traf ich ihn in Boston, nachdem ich mich nach ihn auf die Suche begeben hatte. Ich verbrachte gut zwei Jahre bei ihm, sah ihm zu, wie er sich niederließ und lauschte seinen Geschichten. Und scheinbar weiß ich wovon, wovon du nichts weißt.
Michael: Ah ja?
Pablo: Weißt du, dass Bernardo eine starke Abneigung gegenüber Meerjungfrauen hat?
Michael: Nein, erzähl!
Pablo: (Lacht.) Während seiner Piratenzeit hatte er eine Begegnung mit einem Schwarm Meerjungfrauen, die eine sagenumwobene Schatzinsel beschützten. Als sie per Beiboote an Land gelangen wollten, wurden ihre Boote von den schönen Frauen gestoppt. Jeder einzelne von Bernardos Crew verliebte sich sofort in die unglaublichen Schönheiten. Er selbst meinte, er wäre vollkommen unangetan gewesen, aber das nehme ich ihm nicht ab. Soweit ich weiß, sollen sie wirklich abartig geil aussehen und da bleibt selbst er nicht stark. Das glaube ich ihm einfach nicht. Aber gut, er kam lebend davon. Ein Großteil seiner Mannschaft fand den Tod, nachdem einer nach dem anderen ins Wasser gezogen wurde bis auf den Meeresgrund, wo sie alle ertranken. Danach kenterten sie die Boote und zerrten auch Bernardo unter Wasser, aber der konnte sich rigoros befreien. Seit dem meint er auch, es wäre keine Schande, Frauen zu schlagen. Man würde schon seine Gründe haben. Das Dumme war, dass der Eingang zur Schatzhöhle unter der Wasseroberfläche lag. Er hatte also noch seinen Spaß mit den Weiblichkeiten. Nun, er hörte sich sehr verärgert an, als er mir davon erzählte. Ach, was sag‘ ich, er bebte förmlich. Allein sich zurückzuerinnern ließ ihn aus der Haut fahren. Seit dem redet er nur schlecht über Nixen bzw. Meerjungfrauen, wenn von ihnen die Rede ist oder wir welche treffen. Immer wieder komisch. Er hat aber auch ein wirkliches Pech mit ihnen. Selbst wenn er sie mied, brockten sie ihm trotzdem Ärger ein. Das sind die wahren Unglücksbringer für ihn.
Michael: Hm, okay, davon wusste ich wirklich nichts. Verständlich, dass er nicht gern darüber geredet hat, aber nun weiß ich ja davon. Ich danke dir, Pablo.
Pablo: (Kichert.) Keine Ursache.

Michael: Aber … nach den zwei Jahren ging’s wieder weg?
Pablo: Ja, ich hatte wieder einen Auftrag. Bernardo bekam ja nichts mehr zu tun, wie es mir schien.
Michael: Ja, na, ja, wie man’s nimmt. Er hatte schon etwas zu tun, aber das nur unter der Hand. Bevor ich es zu kleinlaut erzähle, warne ich schon mal vor einem deutlichen Einschnitt in sein Leben und seine Beziehung zu uns. Leider bekam Luzifer den Guten in die Finger und brachte ihn dazu … ihm zuzuhören! Er flößte ihm ein ziemlich radikales Bild unserer Einheit ein, die grundsätzlich auch auf Luzifers zutrifft. Ich will nicht leugnen, dass es Meinungen geben kann, die uns verurteilen würden, aber genau solche sind auch unsere Feind und das meist in dämonischer Gestalt.
Pablo: Unsere Einheit will den Weltfrieden, nicht mehr und nicht weniger. Das zu erreichen wäre allerdings hoffnungslos, wenn wir versuchen würden, jeden einzelnen zu bekehren. Keine Kirche der Welt ist dazu in der Lage und vor allem: war es. Wenn wir diesen unbeachtlichen Teil ausmerzen, der sich uns in den Weg stellt und dabei sind es fast ausschließlich Dämonen, können wir eine Gesamtheit einer einzigen Meinung schaffen.
Michael: Genau, Pablo. Und aus dieser einen Meinung lässt sich ein Utopia aufbauen. Die Welt wäre im ewigen Frieden, da es keine Gegensätzlichkeit in den Meinungen ihrer Bewohner gäbe. Außerdem wären die ständig störenden Dämonen abgeschafft. Hass und Frust wären schnell vergessenes verdorrtes Unkraut. Natürlich, es ist kein schöner Weg, es ist ein radikaler, aber es ist der einzig erfolgsversprechende. Wir würden anders handeln, wenn wir es besser wüssten, aber es geht nicht.
Pablo: Luzifer hat uns als weltherrschaftssüchtige Organisation dargestellt, an deren Spitze auch nur eine dämonische Kraft stehen würde, welche uns Engel ins Leben ruft. Dabei ist das totaler Humbug. Unser Vater ist Gott, der seine Welt durch uns wieder in Einklang bringen will.
Michael: Aber Bernardo war geradezu prädestiniert dazu, Luzifers Gestaltung zu glauben. Er hatte wohl schon vorher eine eigene Auffassung seines Wesens, ansonsten hätte er nicht mit seiner Geheimniskramerei angefangen. Ich würde mich nicht wundern, wenn er selbst seine eigenen Pläne verfolgt. Mittlerweile hätte er die Macht dazu. Damals jedenfalls kehrte er erzürnt zum Himmel zurück und forderte unseren Vater zur Rede. Er wollte Beleg dafür, was Luzifer ihm erzählt hatte, dass wir auf solch unmoralische Weise unser Ziel verfolgen würden. Er erzählte uns, dass er das Böse und das Gute im Gleichgewicht kennen gelernt hatte, dass zur Sonnenseite auch die Schattenseite gehören würde. Ein Utopia, in dem alle Andersdenker verschwunden wären, würde nicht existieren können, denn die Emotionen der Menschen und Unmenschen konnten nicht durch Morde zerstört werden. Sie waren immer da und würden immer beide Seiten der Medaille tragen. Es wäre ein unbeschriebenes Gesetz und das sollte unser Gott angeblich wissen. Hm … ich war wirklich sauer auf ihn damals, dass er unseren Vater so bloßstellte. Ich wartete nur noch darauf, dass er ihn tötete, doch es blieb aus. Unser Vater blieb gnädig und strafte ihn nicht. Aber das tat Bernardo auch selbst. Er spreizte seine Engelsflügel, als wolle er abheben, griff dann aber nach dem ersten und riss ihn mit einem Ruck heraus. Ich sehe sein schmerzvolles Gesicht noch vor mir, wie es versucht, keine Miene zu verziehen – erfolglos. Wir waren alle wortlos, ich hatte nicht mal die Kraft, ihn davon abzuhalten.
Pablo: Mir ging es genauso. Die Flügel waren unsere Visitenkarte, unser Allerheiligstes.
Michael: Und genau deswegen riss er sie sich aus. Der zweite Flügel war noch schneller ab, da spürte er den Schmerz wohl nicht mehr so stark. Bernardo gab seinen Dienstausweis ab, wenn man es so wollte. Er quittierte oder wie er selbst gerne sagt: desertierte. Danach fiel er in Ohnmacht.
Pablo: Mein erster Gedanke war, dass er sterben würde, aber er überlebte es.
Michael: Ich weiß, dass Luzifer auch keine Flügel mehr besitzt und trotzdem lebt. Bernardo ist der zweite, von dem ich weiß, dass er es überlebte. Ich dachte auch, dass man eigentlich seine Kraft verliert, seine Wesensgestalt als Engel abgeben muss, aber da ich immer noch nicht weiß, was Bernardo vor seiner Zeit als Engel war … Vielleicht habe ich Recht und es war nur deshalb bei ihm nicht so, weil er anders ist oder war.
Pablo: (Nickt immer wieder.)
Michael: Er schlief lange, verschwand dann plötzlich. Im Himmel war er nicht mehr und wenn ihn niemand weggebracht hatte, musste er selbst in der Lage sein, sich zu bewegen, dachte ich mir damals. Und diese Vermutung war nicht mal dumm. Er war wirklich aus eigener Kraft auf die Erde zurückgekehrt nach Boston, wo er sich niedergelassen hatte, ehe er Luzifer traf. Zusammen mit dir, Heriel, Nozan und Gabriel sind wir zu ihm geflogen. Sobald er uns sah, rastete er aus. Er sah es uns wohl an, welchen Auftrag wir hatten.
Pablo: Ja, ich spürte es sofort. Wir standen vor seiner Hütte, da spürte ich diese unangenehme Atmosphäre, die nach draußen drang. Ich konnte ihn nicht sehen, nicht orten, aber ich fühlte seinen Groll, der sich auf mich zubewegte. Und dann kam er. Er schickte uns zum Teufel, verscheuchte uns mit seinen Worten und versprach uns, dass wir nicht an seine Leiche gelangen würden. Aber wir mussten ja, wir mussten es tun, weil er dem übergeordneten Ziel widersprach. Ich suchte damals nach Alternativen, aber ich fand keine.
Michael: Die einzige Alternative hatte er selbst in der Hand. (Lacht.) Wenn ich daran denke, Heriel, Gabriel und ich waren Erzengel. Du und Nozan Engel. Wir waren zu fünft und er lebt immer noch.
Pablo: Ich wollte noch mit ihm reden. Ich wusste nicht, wohin ich ihn führen sollte, aber ich wollte unbedingt, dass er sich beruhigt. Am liebsten war es mir, ihn ruhig in den Schlaf zu betten. Aber er wollte den Konflikt, knockte mich sofort aus.
Michael: Dich kannte er zu gut und genau deswegen lebst du heute auch noch. Anders als Heriel und Nozan. Zusammen griffen sie ihn an, aber kamen nicht gegen ihn an, obwohl er seinem Vorsatz treu blieb und Mjöllnir nicht benutzte. Mit den Fähigkeiten und Kräften, welche er über die wohl vergangenen zweieinhalbtausend Jahre gesammelt hatte, machte er erst Heriel bewegungsunfähig und riss dann Nozan die Flügel aus, den daraufhin das Leben verließ. Heriel, dessen Heilung nicht schnell genug einsetzte, musste mit ansehen, wie ihm erst der erste Flügel abgerissen und in den Mund gestopft wurde und dann der zweite; dann starb auch er. Diese Flügel, sie sind unsere größte Schwachstelle.
Pablo: Eine Schwachstelle, die er scheinbar nie trug.
Michael: Zusammen mit Gabriel schafften wir es, ihn zu bändigen. Erst mit unseren Waffen in seiner Brust eröffnete sich uns die passende Gelegenheit, ihn bewegungsunfähig zu schlagen. Und selbst dann regte sich sein Körper noch. Seine Beharrlichkeit ist beachtlich, wenn auch seine Heilungsfähigkeiten wie seine magische Kraft die schwächste ist, die ich je bei einem Engel erlebte. Wir waren kurz davor, ihn zu töten bzw. ich war kurz davor. Ohne Kopf sollte er nicht weit kommen, dachte ich mir, aber Gabriel hielt mich davon ab. Für ihn war Bernardo selbst als Deserteur noch wie ein Neffe, ein Sohn, ein Bruder für ihn.
Pablo: Als ich aufwachte, war ich schon wieder im Himmel und ihr beide bei mir. Nur Bernardo fehlte.
Michael: Wir ließen ihn zurück – lebendig. Allerdings mussten wir uns dafür vor unseren Herrn rechtfertigen und sollten bestraft werden, wir, zwei seiner ältesten Erzengel. Wäre Bernardo nicht aus dem Nichts wieder aufgetaucht, wäre es das wohl mit uns gewesen, aber er unterbrach die Hinrichtung. Er erklärte sich unserem Vater, trat also sozusagen offiziell von seinem Dienst zurück und legte sein Versprechen ein, eine vollkommen neutrale Position einzunehmen, nachdem Gabriel und ich wie auch du mich überzeugt hatten. Unsere Aufgabe war es, den Andersdenker Adam zu auszulöschen, also erklärte er sich als neutraler Bernardo. In diesem Moment wählte er seinen eigenen Namen und gab sich als neutraler Mensch aus. Es war eine Auslegungssache, natürlich. Meine Hoffnung war gering, Gabriels ebenso. Aber unser Vater akzeptierte es. Es war wieder solch ein Moment, wo ich ihn nicht verstand. Aber gut, dagegenreden wollte ich da auch nicht. Ich war froh.
Pablo: Wir alle waren froh.
Michael: Bernardo war geboren, Bernardo Adam Gavri-El.
Michael & Pablo: (Legen eine längere Pause ein, um zu verschnaufen.)
Michael: Danach brachten wir ihn wieder auf die Erde zu seiner Hütte. Für ihn war er nur noch ein Mensch. Er glaubte selbst daran, dass er nach dieser offiziellen Aktion sein Wesen abgelegt hätte. Er erzählte uns auch, dass er als Nachnamen die hebräische Variante Gabriels wählte. Der Grund lag auf der Hand.
Pablo: Na, ja, ich hätte auch erwartet, dass er sich Pablo nennt. Bernardo Adam Pablo. Klingt doch toll oder?
Michael: Er hatte halt keinen guten Geschmack. Mika’il klingt auch schön, finde ich.
Pablo: Nur dass er dich nicht so sehr liebt.
Michael: Hör mal her …
Pablo: (Hebt den Finger.) Ah, wir wollen doch nicht abdriften! Oder?
Michael: (Grummelt.)

Pablo: Nachdem wir ihn in Boston verließen, dachte ich eigentlich, ich würde ihn nicht mehr wiedersehen. Ein Menschenleben war so vergänglich, fast gar nichts für die Lebensspanne, welche unsereins durchlebte. Ich war richtig überrascht, als ich ihn 1854 in Japan unverhofft antraf, ohne dass er auch nur einen Tag gealtert war. Diesen Tag wird‘ ich so schnell nicht vergessen. Ich war eigentlich auf der Suche nach japanischen Dämonen, welche sich in Tokio aufhalten sollten, als ich hörte, wie US-Amerikanische Kriegsschiffe ungehindert in den Hafen einliefen. Ich dachte schon, dass da nichts Gutes herunterkommen konnte und dann sah ich ihn, Bernardo. Er hatte eine schicke Uniform an und begleitete den wohl Dienstranghöchsten beim Landgang. Als sich die Chance bot, überfiel ich ihn, also sozusagen. Mich hielten keine hundert Pferde still. Ich wollte nicht mal wissen, warum es so war, ich wollte mich einfach nur freuen. Er war natürlich total cool und struwelte mir durch die Haare mit seinem markanten Lachen im Gesicht. Er neckte mich wie damals. Als ich mich dann endlich gefangen hatte, gingen wir in ein Fischrestaurant. Erst mal musste er mir alles erzählen, was er erlebt hatte und das tat er auch. Nachdem er mithalf, Boston aufzubauen wie jeder Bürger dort, merkte er irgendwann, dass ihn seine Engelskräfte immer noch nicht verlassen hatten. Ihm wurde auch klar, dass er nicht in fünfzig Jahren sterben würde, was ihn zuerst ärgerte, er es aber schnell akzeptierte. Er gab zu, daran gedacht zu haben, einen Weg zu suchen, seinen Tod zu finden, aber dann erinnerte er sich an seinen allerersten Versuch zurück. Er sprach von den Worten eines sehr guten Freundes, die ihn damals schon überzeugt hatten.
Michael: Gabriel.
Pablo: Jupp. Bernardo durchlebte fast die ganze amerikanische Geschichte, wenn man mal die Zeit vor seiner Ankunft auf dem neuen Land wegdachte. Er erlebte die Revolution und den Unabhängigkeitskrieg. Er zog sogar selbst in den Krieg mit einer Waffe in der Hand und der Uniform am Körper. Er lebte wie ein Amerikaner, wie ein Mensch. Er meinte, er hätte lange Zeit nicht ein Ritual gebraucht, nicht einen kleinen Funken Engelsmagie genutzt …
Michael: … von der er eh nicht viel hatte.
Pablo: Und er sah so glücklich aus, als er darüber sprach. Im Herzen war er wohl schon immer ein Mensch gewesen. Ich hatte schon etwas Mitleid, dass er es nicht schaffte, wirklich einer zu werden.
Michael: Na, ja, du bist, was du sein willst. Bernardo wollte ein Mensch sein und er wurde einer. Es war egal, welche Gene durch ihn flossen. Wichtig war, als was er sich sah. Es gibt immer Seiteneinsteiger.
Pablo: Richtig. Er erzählte mir ausgiebig, wie ausgelassen er zusammen mit seinen Kameraden die Unabhängigkeit feierte. Es war für sie der Tag der Wiedergeburt, ein unbeschreibliches Gefühl. Ich sah seine Hand, wie sie sich zusammenballte, wie sie es sicher auch damals tat, als sie alle siegreich die Fäuste gen Himmel streckten, entgegen dem freien Himmel über ihren Köpfen. Ich glaube, ich habe nur noch mit offenem Mund gestarrt. Ich war so derbe beeindruckt, dass es mir schon peinlich ist, daran zu denken. (Lacht.)
Michael: Ach, deswegen wirst du plötzlich rot?
Pablo: Verdammt. (Versteckt sich hinter seinen Händen.)
Michael: Aber ich beneide dich, dass du ihn wiedergetroffen hast. Ich selber habe ihn seit dem nicht mehr sehen können. Heute war seit langem der erste Tag, wo ich den Menschengel treffen konnte. Er war wie damals, nur noch ausgeglichener, friedlicher oder wie die Jugend es nennt: cooler.
Pablo: Dabei war nicht mal alles so schön, was er danach noch erlebte. Ich traf mich noch öfter mit ihm und mit der Zeit viel mir eines seiner größten Geheimnisse auf. Er trug immer ein und dieselbe Uhr bei sich. Irgendwann wurde mir das suspekt und ich hakte nach. In dem Moment wurde er still und sagte nur, dass er sie aus Avalon hätte. Mir fiel auf, dass sie nicht die aktuelle Zeit anzeigt. Als ich genauer hinschauen wollte, zog er sie ruckartig weg. Ich durfte sie nicht sehen, nicht wissen, was sie zeigte. Er sagte nur, dass sie etwas herunter zählte. War eine total unangenehme Atmosphäre. Ich tat es auch sofort ab, wechselte das Thema. Seit dem konnte ich zwar selten den Blick von ihr abwenden, aber ich schaute nicht mehr, ob ich die Zeit erhaschen könnte. Ich fragte auch nicht mehr. Am liebsten wollte ich sie vergessen.
Michael: Ach, die Uhr, war mir vorhin auch ziemlich unangenehm, als ich ihn darauf ansprach. Aber du solltest besser in Japan weitererzählen, du hast die Informationen aus erster Hand.
Pablo: Ja, genau. Die Amerikaner läuteten damals eine schier radikale Restauration Japans ein. So was gab es noch nie, wie dort Reformen das Land in überraschender Geschwindigkeit modernisierten. Es dauerte vielleicht nur 30 Jahre, da war der technische Rückstand so gut wie wettgemacht. Bernardo packte mit an als einer von vielen. Danach reiste er wieder zurück in sein Heimatland und seine Heimatstadt Boston. Wenn ich daran denke, was für Kriege er als Amerikaner führen musste. Er setzte sich auch gegen Sklaverei ein, nutzte die Mittel eines Menschen und protestierte. Leider musste er beim amerikanischen Bürgerkrieg Partei ergreifen. Er sagte sich, dass er es für die Brüder auf der anderen Seite tat, sie zu überzeugen, dass Sklaverei abgeschafft werden musste. Menschen sollten alle gleich sein, das war sein Grundsatz. In der folgenden Industrialisierung ging er auch richtig auf. Er wurde Unternehmer, vergrößerte sein Vermögen. Ich besuchte ihn mal in Boston: Atemberaubend. Ich kann nachvollziehen, wie du dich damals in seinem römischen Anwesen gefühlt hattest.
Michael: (Lacht auf.)

Pablo: Ja und dann kam der Erste Weltkrieg, an dem Bernardo auch als Soldat teilnahm. Wie auch damals, er ließ sich einziehen und kämpfte an der Front mit den Mitteln seiner sogenannten Brüder. Er war total überzeugt von den USA. Für ihn kämpften sie stets für das Gute. Ich glaube, wenn man ihn nach seiner Nationalität fragen würde, würde er sagen, dass er US-Amerikaner sei.
Michael: Den zweiten machte er auch noch mit, oder?
Pablo: Ja, im Zweiten Weltkrieg war er auch wieder mit von der Partie. Bei der Landung in der Normandie durch die Alliierten saß er mit im Boot und lag später an der Küste unterm Kugelhagel. Ach, sogar in Korea und Vietnam war er dabei. Nach Vietnam hing er seinen Helm allerdings an den Nagel. Ich will es mal so ausdrücken, es wurde ihm einfach zu dumm. Das schöne Bild seines Landes zeigte seine Flecken und Bernardo verließ die Überzeugung, dafür in den Krieg zu ziehen, um Menschen zu überzeugen, wie er es gerne nannte. Ich denke mal, es war auch die Erschöpfung, die aus ihm heraus sprach. Selbst für ihn musste es anstrengend sein, so viel Gewalt hautnah zu erleben. Auch wenn er jedes Mal ein anderer Amerikaner war, war er doch in seinem Herzen stets derselbe. Ach ja und einige Frauen hatte er und sie sahen alle viiiiiel zu schön aus.
Michael: (Grummelt.) Ein Mysterium. Er hatte vorhin ja noch ausgiebig von erzählt, als wäre er Trophäensammler.
Pablo: Ja, aber wenn du ihn live erlebt hättest, wüsstest du, dass es nicht so war. Ich glaube, es waren nie andere Frauen sondern immer dieselben. Jeder hat doch einen bestimmten Typ vor Augen, wie sein Partner sein muss. Seine Frauen, vielleicht sah er sie als Wiedergeburten an, als ein und dieselbe Frau, die er nur immer wieder erneut liebte. Das ist meine Theorie. Wie viel Wahrheit dahinter steckt, kann ich nicht belegen, aber er hat jede einzelne geliebt, dafür lege ich meine Hand ins Höllenfeuer.

Michael: Und was hat er bis heute gemacht?
Pablo: Ach ja, ihn trieb wieder sein Studentenwahn bzw. Dozenteneifer. Er studierte einiges, nicht nur in den USA, auch in Europa, viel in Deutschland und England. Danach promovierte er, habilitierte, alles drum und dran. Am liebsten hatte er die Philosophie, Psychologie, Naturwissenschaft. Er war ein begeisterter Mathematiker, hatte auch seinen Professor darin. Aber auch in der Medizin hat er seinen Titel, in der Physik, Philosophie, Anthropologie … Geschichtsprofessor ist er natürlich auch geworden, die waren total von ihm begeistert, aber gut, wer das meiste am eigenen Leib miterlebte …
Michael: Sind doch perfekte Voraussetzungen oder?
Pablo: Sicher. Muss aber keine Garantie sein, dass seine Schüler ihn auch mögen. Ich war mal in einer seiner Vorlesungen gewesen. Er hat schon eine eigene Art, will ich es nennen.
Michael & Pablo: (Lachen.)
Michael: Aber gut, dann haben wir den Punkt fertig oder?
Pablo: Puh, du sagst es. Kam mir vor wie eine Ewigkeit.
Michael: Hat ja auch eine Ewigkeit auf dem Buckel der alte Knacker. (Brabbelt noch etwas in seinen Bart hinein.) Wenn er dann aber auch so aussehen würde.








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Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
Also voll der Holzfäller-Look.
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BeitragThema: Re: Bernardo Adam Gavri-El Bernardo Adam Gavri-El EmptyFr 21 Okt 2011 - 23:47

Fähigkeiten


Pablo: Ähm, dann … fehlen nur noch seine Stärken und Schwächen oder? Aber wir sollten vorher seine Rituale erwähnen, fällt mir ein.
Michael: Macht Sinn.
Pablo: Also?
Michael: Bernardo nutzt Rituale, wie andere ihre Magie, denn seine eigenen magischen Kräfte sind nahezu nicht vorhanden. So hat er auch keine Heilmagie in dem Sinne, sogar seine Regenerationskraft ist viel geringer als unsere oder die von Dämonen. Wenn er verletzt wird, verheilt es nicht flink, sondern braucht seine Zeit – fast so lange wie beim Menschen. Außerdem bleiben Narben und Wunden, wenn auch nicht für immer. Um diesen Mangel allerdings ausgleichen zu können, hat er trainiert und geübt, gelernt und abgehärtet. Ich fange mal von hinten an: Seine Beharrlichkeit ist abartig. Er läuft noch mit Schwertern in seinen Körper gerammt über das Schlachtfeld. Ohne Beine würde er sich noch an den Händen voran zerren und ohne die würde er sich mit dem Mund voran arbeiten. Solange nicht der letzte Funken ausgelöscht wird, bewegt er sich auf sein Ziel zu. Er ist so eine Art … Zombie. Egal was du mit ihm machst, er lebt weiter. Sein Überlebenswille ist das stärkste, was er hat, stärker als sein Körper. Ich habe sogar Angst, er könne selbst ohne Kopf noch weiterlaufen.
Pablo: Ja, schon unheimlich, wenn du einen niedergemetzelten Mann auf zwei Beinen siehst, der sich noch rege zu wehren weiß.
Michael: Und wehren kann er sich sehr gut mit seinen bloßen Fäusten. Ich glaube, wir hatten das schon mal angesprochen. Bernardo hat sein gesamtes Leben lang schon Fitness betrieben, an seinem Körper geschliffen und seine Muskeln aufgebaut. Das und sein Kampf gegen die Dämonen haben ihn mit immer größer werdender physischer Stärke ausgestattet. Sogar so großer, dass er seine Kraft stauchen muss. Da er nicht von Anfang an mit dieser Kraft ausgestattet war, konnte er sich an sie gewöhnen und besonders an ihre Kontrolle. Seine Finger sind trotzdem noch in der Lage, sanfte Bewegungen auszuführen und doch können sie zermalmen. Wenn er letzteres tut, fällt es äußerlich schon auf, denn bei voller Nutzung seiner Kräfte steigt das Volumen seiner Muskelmasse. Erst dann könnte er aussehen wie einer dieser Bodybuilder im Fernsehen. Ach ja, ich finde trotzdem, dass der Umfang seiner Muskeln total unverhältnismäßig zu der Kraft ist, die in ihnen steckt – aber egal.
Pablo: Wichtig sind noch seine Rituale, also leg los!
Michael: Ruhig Blut. Bernardos Rituale sind sein Magieersatz. Er beherrscht ein riesiges Ausmaß, von dem ich glaube, dass nicht jede Technik überhaupt schon mal aktiv eingesetzt wurde. Lernen und warten, bis man sie brauchen könnte, sage ich da nur. Diese Rituale, wie er sie selbst auch nennt, sind Beschwörungen von Mächten bzw. Ereignissen. Er nutzt dazu seine eigene Formel, um sie zu inszenieren. Zuerst führt er Zeigefinger und Mittelfinger zusammen gestreckt an die Stirn, dann mittig unter die Brust, dann auf das Herz und als letztes auf die gegenüberliegende Seite der Brust. Nach jedem Punkt wird eine weitere hellweiße Linie gezogen gleich einem lichten Strich. Am Ende liegt ein Gotteskreuz auf seinem Oberkörper, eine Anlehnung an den Glauben der Menschen. Und gleichzeitig spricht er einen variablen Satz je nach Ritual. Ausgangssatz ist „Meine Kraft ist Gott“, was die Übersetzung seines Nachnamen Gavri-El ist – hebräischer Ursprung. Anstelle von Gott nennt er das Schlüsselwort. Im Fall seines bekanntesten Rituals lautet der Satz „Meine Kraft ist Excalibur“. Hierbei nutzt er die Kraft, die ihm einst Nimue, die Dame vom See, mitgab. Anstelle das Schwert Artus‘ in der Hand zu halten, wird Bernardos Körper zu der heiligen Waffe. Allerdings verwandelt er sich nicht in ein Schwert. Er kann Partien seines Körpers stählern, dass sie glänzen wie Metall und jedem Druck standhalten können. Scharf wird nichts, er bekommt also keine Klingenhände. Der wichtige Punkt ist, dass er eine undurchdringliche Haut bekommt, als wäre es wirklich das Eisen Excalibur, welches ihn schützt. Andere Rituale sind zum Beispieldas des Gedankenlesens, wo er durch Berührung mit dem Auserwählten in dessen Gedankenwelt und Erinnerungen abtauchen kann und das der Annullierung jeglicher übermenschlicher Fähigkeiten. Im Kampf gegen Dämonen ist es sehr nützlich, einen Raum schaffen zu können, um deren Kräfte zu unterdrücken. Da er selbst gerne Wert auf seine physische Stärke legt, eröffnet sich eine wundervolle Kombination. Allerdings hängt das auch wieder von dem Dämon ab. Aber gut. Ich will nicht alle aufzählen, da mir nicht mal alle auf Anhieb einfallen würden. Viele von ihnen sind klein, andere groß und wiederum andere haben einen tieferen Sinn, als es scheint. Falls mir nachher noch was Besonderes einfällt, geb ich Bescheid.
Pablo: Mir fallen noch zwei Beschwörungen ein. Bernardo hatte erzählt, bei den Kreuzzügen Cerberus beschworen zu haben.
Michael: Cerberus kann er beschwören ja, aber hat er erst ein Mal gemacht, wie du schon erwähnt hast. Ist angeblich auch ein zweischneidiges Schwert. Wie er sich dabei schneiden kann, verrät er natürlich nicht, aber ich habe so meine Vermutungen. Der Dämon wird ihm nicht gehorchen, zumindest ist es undenkbar, dass der Höllenhund aus seiner Hand frisst. Es wird sicher noch seine Mühe machen, das beschworene Ungetüm einzusetzen.
Pablo: Kann ich mir gut vorstellen.
Michael: Was war die zweite Beschwörung?
Pablo: Einen Tornado. In Amerika hatte er in der frühen Zeit einen Tornado einfangen können. Er hat ihn versiegelt und lässt ihn bei Bedarf per Ritual los. Zumindest hat er gesagt, er hätte einen. Gesehen hab ich ihn noch nicht und von seinem Einsatz hat er auch noch nichts erzählt.
Michael: Wird wohl nicht der einzige Soldat in seinem Arsenal sein, der für’s nichts tun bezahlt wird.
Pablo: Wahre Worte. In den letzten Jahren habe ich ihn aber auch gar nicht mehr dabei gesehen, wie er Rituale benutzt hat. Sein Versuch, so menschlich wie möglich zu leben, scheint ihn davon abzuhalten.

Stärken
Michael: Gut, dann jetzt zu seinen Stärken?
Pablo: Genau. Er ist stark, ausdauernd, beharrlich und verfügt über ein enormes Repertoire an Künsten ohne Überblick. Aber wenn man schon von Stärke spricht, dann muss man auch seine körperliche Stärke erwähnen. Wie schon gesagt, sie ist enorm, keine Ahnung, was er damit alles ausrichten kann bzw. was er alles machen würde, wenn er nicht so ein friedfertiger Typ geworden wäre. Ich glaube auch, dass es ihm nur noch um sein Äußeres geht als um das, was in ihm steckt. Er wird zu menschlich. Ob das auch eine Stärke ist?
Michael: Nun ja, er versteht sie sehr gut, er ist ja selbst sozusagen einer. Er wirkt menschlich, er kann gut unterhalten, sympathisch auftreten. Aber als Stärke würde ich das nicht bezeichnen. Was ich jedoch noch erwähnen würde, wäre seine Erfahrung und seine Intelligenz. Wer so viele und unterschiedliche Dinge erlebt hat, den kann selten etwas aus der Balance bringen. Bernardo hat eine tolle Übersicht. Sein Geist ist rege. Wenn es ein Problem gibt, dauert die Antwort nicht lange oder er ist verschwunden, weil er sie emsig sucht. Ja, sein strebsamer Geist, seine Beharrlichkeit, das sind seine Stärken. Dass seine Rituale so verschieden sein können, damit er für jede Situation gewaffnet ist, rückt in meinen Augen sehr in den Schatten. Was zählt, ist der Geist. Ohne ihn bringt dir auch ein atomarer Sprengkopf nichts, wenn du nicht mal in der Lage bist, ihn weit genug von dir wegzuwerfen.
Pablo: Beziehungsweise wenn du weißt, wie man einen bauen könnte, bist du auch im Vorteil. Aber bleiben wir lieber bei den handfesten Dingen. Auch wenn dir der Geist so wichtig ist, sollte das Hauptaugenmerk auf seiner physischen Kraft und seiner Variabilität liegen.
Michael: Ja, ja, aber noch mal zu seinen geistigen Fähigkeiten …
Pablo: (Seufzt.)
Michael: Bernardo hat ein sehr gutes Gedächtnis. Beweis dafür ist, dass er sich noch an seinen ersten Tag als Engel erinnern kann und du weißt, wie lange das her ist. Außerdem gibt es keine Versuchung, die ihn greifen kann. Er ist eine Mauer, eine geistige Mauer.
Pablo: Und um nochmal zu seinen physischen Fähigkeiten zurückzukehren …
Michael: (Seufzt.)
Pablo: Er kennt sich mit nahezu jeder Waffe aus, sei es die Hellebarde oder das M1-Garand-Gewehr. Sogar Kampftechniken beherrscht er, wobei Faustkampf ihm wohl am besten steht. Aber egal! Durch seine Kriegserfahrung ist er sehr gewandt im Umgang mit Schusswaffen!
Michael: Ich glaube, ich hatte das schon mal angesprochen, aber er geht zu einer Schule, um dort Schüler zu unterrichten. Warum sollte es ihm etwas bringen, Kampfsportarten zu beherrschen und mit Schusswaffen umgehen zu können?
Pablo: Stell dir vor, der dritte Weltkrieg bricht aus.
Michael: Dann stell du dir vor, dass niemand hingeht.

Schwächen
Pablo: Hm, wäre Unvorteilhaft für den Kriegsverlauf. Aber das würde nicht zu Bernardo passen. Immerhin hatte er sich bisher in mehrere Kriege geworfen. Es müsste nur einen „guten“ Grund geben.
Michael: Guter Grund ist relativ.
Pablo: Ja, egal, Themawechsel. Weißt du, was ich blöd an ihm finde? Man kann ihn so schlecht verladen und selbst wenn man es schafft, lässt er sich nichts anmerken, weil er es einfach lapidar abwinkt. Ich wäre so gerne dabei gewesen, als er seine Frauen kennen gelernt hatte, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie ihn eine Frau um den Finger wickelt. Das ist doch beknackt. Bernardo hat zwar eine sympathische Art, aber ich komm‘ mir meistens schnell unfähig vor. Ich kann eigentlich nur antworten, jemand, dem du nichts anhaben kannst, strapaziert doch deine Nerven. Außer du kannst so was natürlich ab.
Michael: Er kann auch nicht alles ab. Was seinen Prinzipien widerspricht, wird nicht gemacht, selbst wenn es lebensgefährlich wird. Sein Selbstbewusstsein – nett ausgedrückt – macht ihn stur und unvorsichtig. Wobei, unvorsichtig klingt so dumm. Seine Unvorsichtigkeit ist bewusst und mit voller Absicht. Wer glaubt, nichts kann ihm was an, der fällt tiefer, wenn wirklich mal was auftaucht, was ihn aus der Bahn wirft – und das in jeglicher Hinsicht. Das Schlimme ist, er kann verletzend sein auf einer ziemlich passiven Weise. Mir persönlich ist der Effekt meist erst im Nachhinein aufgefallen.
Pablo: Ja, na gut, so ist er nun mal. Was mir gerade aber noch eingefallen ist, ist seine allergrößte Schwäche: eine Nixe!
Michael: Eine? Stell dir vor, er ist von einem ganzen Schwarm umzingelt.
Pablo: (Lacht.) Sie bringen ihm einfach kein Glück und nur Ärger. Aber er hatte auch noch nie eine Begegnung mit einer gut gestimmten Nixe. Alle wollten ihm schon von vornherein etwas Böses antun. Ja, also Nixen werden ganz klar eines Tages seinen Untergang einläuten.
Michael: Vielleicht genauso wie ein paar seiner ganz besonderen Geheimnisse.
Pablo: Was meinst du?
Michael: Du weißt schon. Es gibt ganz klare Verheimlichungen. Wenn du sie ansprichst, wird er wortkarg und versucht das Thema zu wechseln oder er blockt direkt.
Pablo: Zum Beispiel diese Uhr. Was sie zeigt, muss ziemlich wichtig für ihn sein, dabei sollte es nur eine Zeit sein.
Michael: Aber sie läuft rückwärts oder?
Pablo: Ja, sie zählt etwas herunter.
Michael: Und nun stell dir mal vor, es ist enorm wichtig, dass nie jemand außer ihm das Ziffernblatt sieht. Wie angreifbar wäre er, wenn man diese Uhr in die Finger bekommt?
Pablo: Sehr natürlich.
Michael: Genau. Geheimnisse können von Vorteil sein, sie bergen aber auch ein hohes Risiko. Ebenso birgt es ein Risiko, sich die Flügel auszureißen. Es könnte sehr wahrscheinlich zur Flugunfähigkeit kommen.
Pablo: Da haben sie Recht, Doktor. Menschen können aber auch nicht von alleine fliegen. Haben alle Menschen diese Schwäche?
Michael: Relation, du musst die Relation bedenken. Für einen Engel ist es eine Schwäche, seine Flügel nicht mehr nutzen zu können. Er hatte eine beachtliche Spannweite, konnte damals wunderbar fliegen. Doch dem hat er ja selbst ein Ende bereitet.
Pablo: Jupp, Fliegen ist nicht.
Michael: (Nickt.)


Der gute Job


Tätigkeit auf Isola
Michael & Pablo: (Schauen zur Feder.)
Pablo: Scheinbar sind wir fertig. Ich hab‘ auch nichts mehr auf meinem Zettel.
Michael: Scheint so.
Pablo: Hm. Ich bin gespannt, was ihn als Lehrer auf Isola erwartet.
Michael: Kinder, Jugendliche. Sie werden im Kern nicht anders sein als die Menschen, die er bereits unterrichtete. Ihre Rasse wird mehr etwas oberflächliches sein. Und doch … soweit ich weiß, ist die Schule auf der Insel nicht nur einfach eine Schule für Nicht-Menschen.
Pablo: Wie meinst du das?
Michael: Sorgen, Zweifel, Nöte, Unsicherheit …

Die beiden Männer – Engel – schlossen die Beschreibung ihres Freundes, sahen der Feder zu, wie sie ihre Kraft und ihre Tinte verloren. Die beschriebenen Zeilen des Pergaments falteten sich wie durch magische Hand, die keinem der beiden Anwesenden gehörte. Die alte Frau kam vorbei, die vorher schon aus dem Nichts aufgetaucht war. Sie wandte sich an die Männer und bat um das Papier. Aus ihrer Handtasche holte sie einen Umschlag, in dem sie alles verstaute. Ganz anders als man sie kennen gelernt hatte, verabschiedete sie sich vornehm und verließ über den Weg den Park und bog an der Straße Richtung Innenstadt ab. In den Köpfen von Michael und Pablo kam nur der Gedanke auf, dass sie sicher zur Post ging.
Ein paar Worte fielen noch, ehe sie sich trennten. Jeder verließ die Anlage zu einem anderen Ausgang. Den einen sah man schon nach der nächsten Ecke nicht mehr, den Zweiten konnte man noch bis zu seinem Hotel verfolgen. Der Dritte, der im Flugzeug saß, schlief, denn die Reise sollte lange dauern.


Schule und Ausbildung
Da Michales und Pablos Aufgabe getan ist, übernehme ich die Rolle des Erzählers für die letzten Zeilen. Was seine Ausbildung anbelangt, hat Bernardo die schier endlose Zeit, die ihm zur Verfügung stand, in vollem Umfang ausgenutzt. Man könnte es sogar einen Wahn bezeichnen, der ihn durch die etlichen Studiengänge trieb. Aufgrund seines langen Lebens und den damit verbundenen Schwierigkeiten seiner Identität konnte er nicht alle Abschlüsse und Titel auf denselben Namen niederschreiben lassen. In seinen Urkunden finden sich daher die Namen verschiedener Männer. Aber welche Errungenschaften darf er nun sein Eigen nennen? Bernardo darf sich Professor der Mathematik und Geschichte nennen. Zudem besitzt er einen Doktortitel in Physik, Medizin, Amerikanistik als auch Diplome in Pädagogik, Geografie, Chemie, Psychologie und Skandinavistik. Außerdem hat er noch einen Abschluss der Theologie. Was er alles nur anstudiert hat, nur um seine Neugier zu stillen, erwähne ich aber besser nicht, sonst wird das hier zu lang. Die Anzahl mag erschreckend sein, aber wenn man bedenkt, seit wann es Universitäten gibt und dass er total scharf darauf war, hätte man sogar noch mehr erwarten können. Doch ab und an wollte er auch mal Urlaub machen.

Bisherige Joberfahrungen im selben Bereich
Wie eben aufgeführt liegt ein umfangreiches Studentenleben hinter ihm. Außerdem wurde in seiner Vergangenheit bereits erwähnt, dass er Jahres seines Lebens auch als Dozent verbracht hat. Er verfügt daher über sehr viel Erfahrung darin, Vorlesungen zu halten und mit Studenten umzugehen.

Bisherige Joberfahrungen in anderen Bereichen
Die Liste ist lang. Kaum etwas würde nicht darin auftauchen, das er nicht in seinen stillen Phasen ausprobierte. Selbst Zeitungen auszutragen gehört dazu. Am erwähnenswertesten ist aber wohl seine Erfahrung im Umgang mit den verschiedensten Rassen unserer Welt. Sei es die Jagd, sei es die Erforschung oder die Untersuchung. Aber vor allem der Kampf mit eben diesen beschrieb viele Zeiten seines Lebens sein Metier.

Unterrichtsfächer (nur Lehrer)
Tatsächlich ist im Grunde alles möglich. Auf dem Niveau einer Schule, die Kinder auf das Leben vorbereitet und mit dem nötigen Wissen versorgt, kann Bernardo jedes Fach übernehmen.


Outgame


Charakteravatar Tawara Bunshichi aus Tenjou Tenge; Dante aus Devil May Cry
Multiaccounts Mathéo Tristam, Alexandra Chevalier, Valerye van Dyck
Erreichbarkeit bei Inaktivität o.ä.
fragt Maxi 

Regeln gelesen
klaro 











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Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
Also voll der Holzfäller-Look.
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BeitragThema: Re: Bernardo Adam Gavri-El Bernardo Adam Gavri-El EmptySa 22 Okt 2011 - 20:39
23.10.2011 - 15:46 Uhr
    [x] Ausbesserung von Schreibfehlern bzw. Ausbesserung von Formulierungen im ersten Teil des Steckbriefes




Bernardo Adam Gavri-El 0QWKEni

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Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
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Leviathan

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Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
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BeitragThema: Re: Bernardo Adam Gavri-El Bernardo Adam Gavri-El EmptyMo 24 Okt 2011 - 16:10
Hachja, mit Liebe zum Detail! <3~

So... Caiwen und ich, wir haben uns deinen Roman mal aufgeteilt... ô_ô
Ja, was kann man da noch gross sagen? Ausführlicher Steckbrief, gut dass du noch alles genau erläutert hast zum Schluss...

Damit ist Bernardo dann vorübergehend mal der offizielle Vertetungslehrer für alle Klassen und alle Fächer.
& angenommen natürlich =D

(Vergiss ned dir ne Wohnung auszusuchen D:)




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