Der Gang des 1. Obergeschosses, die die Zimmer der Mädchen miteinanderverbinden. Da sich auf einer Seite nur die Zimmern befinden, liegen genau gegenüber sehr viele Fenster, die dem Gang mehr als ausreichend Licht spenden. Hier und da befinden sich einige Zettelchen und eigene Zimmerbeschriftungen oder zusätzliche Schilder der Heimbewohner an den Türen. An der Wand zwischen den einzelnen Zimmern befindet sich eine Liste der Zimmereinteilung für die Mädchen.
Ich lief mit einem Lächeln neben der Blondine her, das Waisenhaus schon direkt vor uns. Auf dem Weg dahin aber mussten uns ja unbedingt ne Gruppe von perversen Jungs über den Weg laufen, welche gleich fragten ob sie mal bei mir anfassen dürften. Ich lächelte nur Müde und ging mit Calleigh weiter, als dann aber sie ein Opfer des Perversen wurde schritt ich ein. Die Hand ging schon gefährlich Nahe an den Griff des Katanas, jedoch ließ ich es noch in der Scheide am Gürtel stecken. "Hey, du Sumo! Lass gefälligst die Mädchen in Ruhe und tu mal lieber was für deine Figur. Es sei denn du willst so Fett sein, dann biste auf dem richtigen Weg du Fettes Nashorn. Oh und deine Hose ist offen und an deinem Schuh hängt Klopapier du supercooler.", waren meine kalten und recht aggressiven Worte während ich mit hochgezogener Nase an ihm vorbei ging, Calleigh an der Hand hinter mir herziehend. Nachdem wir ein paar Meter weiter waren ließ ich sie wieder los und sah zu ihr. "Woah, wie ich solche Perversen hasse. Du glaubst gar nicht, wie oft ich mir irgendwelche Sprüche anhören darf." Ja, ich war gereizt, aber zum Glück legte es sich wieder sehr schnell. Ich dachte kurz daran, wie es mir das erste mal in so einer Situation erging. Zum Glück war mein Meister in meiner Nähe. Er hatte den ersten Perversen einfach weggetreten gehabt, den zweiten hatte ich dann übernommen. Als sie daran dachte, musste sie wieder grinsen und lachte kurz. "Zum Glück ist mein Herr nicht so ein Kerl. Er ist anständig, nett und höflich.", schwärmte ich ihr vor, während meine Augen wieder leuchteten. Sie hatte echt Pech, meinen Herrn nicht zu kennen. Aber das war auch gut so. Am Ende würde sie noch versuchen, mir ihn wegzunehmen!
Mit einem Lächeln liefen die beiden Mädchen dann endlich die Treppen zu den Zimmern der Mädchen hoch. Als wir im Gang ankamen, sah ich auf den Schlüssel in meiner Hand. "Zimmer 109 hab ich. Jedenfalls steht das hier auf dem Schlüssel."
Auf dem Weg zum Waisenhaus hatte Cynthia ihr noch erklärt, was es mit dem Kimono auf sich hatte. Calleigh hatte Verständnisvoll genickt, denn sie verstand schon, dass einem so etwas dann eben wichtig war; nur würde Calleigh selbst wohl nicht solch eine Akrobatische Leistung vollbringen, nur um einen Kimono wiederzubekommen. Aber das lag wohl nur daran, dass sie es gar nicht konnte. vermutlich würde sie sich auch so ins Zeug legen, wenn sie dazu in der Lage wäre. Sie hatte den Kimono in Cynthias Hand betrachtet und glaubte ihn schon einmal gesehen zu haben, schüttelte aber innerlich den Kopf; das war vollkommen unmöglich. Wahrscheinlich lag es nur daran, dass er nass war. Im trockenen Zustand würde er bestimmt nochmal ganz anders aussehen. Nachdem das Thema des Kimonos also - vorerst - beendet war, liefen die beiden eher schweigend nebeneinander her. Calleigh wusste genau, wo es lang ging, immerhin war sie aus dieser Richtung gekommen. Nur war ihr auf dem Weg zum Hafen niemand begegnet, dem sie oder vielmehr der ihr besondere Aufmerksamkeit schenkte. Jetzt war das allerdings anders. Bei den Kommentaren der Jungen verdrehte Calleigh bloß die Augen und tat es Cynthia gleich, indem sie einfach weiter ging, ohne ihnen besondere Beachtung zu schenken. Als einer davon aber meinte, sie begrapschen zu müssen, drehte sie sich auf dem Absatz um. "Fass mich an und du bist tot!" zischte sie erbost und bekam auch sogleich Unterstützung von Cynthia, die den Jungen ebenfalls anfuhr und obwohl Calleigh der Meinung war, dass sie keine Hilfe brauchte und es auch allein hätte regeln können, fand sie Cynthias Hilfe doch gut und musste sogar grinsen. Das hatte ihr noch einen Pluspunkt eingeheimst. Schnell waren sie wieder alleine, die perversen Jungs verschwunden und Cynthias erste Worte wieder an Calleigh gerichtet. Calleigh schien wohl in einer andere Welt aufgewachsen zu sein, denn in ihrer Heimat hatte es nur selten solche Typen gegeben; nicht, dass es sie überhaupt nicht gegeben hatte, oder Calleigh noch keine Erfahrungen damit hatte, allerdings schien es bei Cynthia bereits öfter vorgekommen zu sein. "Einfach ignorieren. Solange sie nicht handgreiflich werden kann es einem ja egal sein." sagte sie lächelnd und ging weiter, sah schließlich zu der Violetthaarigen als diese zu lachen begann. Wenn ihr Herr da anders war, war es ja gut. Wahrscheinlich gab es kaum noch welche, die groß anders waren. Für einen kurzen Moment musste sie an ihren ehemaligen Freund denken. Traurigkeit und Wut wechselten sich ab, bis sie den Kopf schüttelte und zu vergessen versuchte. An ihn zu denken war nun wirklich nicht die richtige Zeit.
Außerdem waren sie auch gerade am Waisenhaus angekommen, wo sie nun die Treppe hinauf gingen, direkt ins Stockwerk der Mädchenzimmer, wo sie erst einmal auf dem Gang stehen blieben, denn zuerst musste geklärt werden, welches Zimmer Cynthia überhaupt bekommen hatte. Ein kurzer Blick auf den Schüssel und ihr Gegenüber konnte ihr die Zimmernummer nennen. Überraschung machte sich in Calleighs Gesicht breit; das konnte eigentlich gar nicht richtig sein. "109? Sicher, dass du richtig gelesen hast?" fragte sie nach und nahm ihr den Zimmerschlüssel aus der Hand. Verwundert stellte sie fest, dass sich Cynthia tatsächlich nicht verlesen hatte. Und was war mit Roxy passiert? War sie einfach gegangen, ohne ihr auch nur anzudeuten, dass sie gehen würde? Vorhin im Unterricht war sie doch noch da gewesen. "Tja, dann sind wir wohl im selben Zimmer." sagte sie und lächelte nur leicht, gleichzeitig gab sie ihr den Schlüssel wieder. Sie wusste selbst nicht so genau, was sie davon nun halten sollte oder ob es nun gut oder schlecht war, aber das würde sich schon noch heraus stellen. "Na dann, komm mit." meinte sie ehrlich lächelnd und ging voraus, zu ihrem Zimmer, in dem nun nicht mehr Roxy, sondern Cynthia mit ihr lebte. Hatte sie eigentlich ihre Klamotten aufgeräumt? Sie war sich nicht mehr sicher; aber das war letztlich auch egal.
Als mir auf einmal der Schüssel aus der Hand genommen wurde wollte ich gleich Protestieren, genauso als mir unterstellt wurde, falsch gelesen zu haben. Als dann aber plötzlich Calleigh den Schüssel wieder reichte, verstand ich wieso sie so gehandelt hatte. Zimmer 109 war das Zimmer von Calleigh gewesen. Es war ja höchst ungewöhnlich, dass man ausgerechnet die Person traf, mit der man später auf einem Zimmer landete. Ich war angenehm überrascht. Sie Blondine machte für mich bisher einen ganz anständigen Eindruck. Nicht dumm, nicht spießig aber auch keine Schlampe. Das waren doch gute Aussichten. Solange sie mir nicht mit Maniküre oder ähnlichem kommen würde, würden das doch angenehme Momente mit ihr werden. Solange sie mich auch nicht im Training störte, beim Meditieren oder einfach in meinem Zeug schnüffeln würde, wäre ich ihr doch so angenehm gegenüber wie jetzt auch. "Ich bin direkt hinter dir.", meinte ich lächelnd als wir uns auf machten, unser gemeinsames Zimmer zu betreten.
pp: Vor dem Waisenhaus [Das Gelände] Zimmer 101.. Zimmer 103.. Zimmer 105! Hier war es ja. »Also, Itsu, hier wären wir«, lächelte die Rosahaarige. »Selbst reingehen kannst du wohl ja, oder?« Die 17-jährige versuchte ihr aufmunternd zuzunicken. Ob das wirkte? Oder sah es nur albern aus? Egal. »In welche Klasse gehst du denn eigentlich?« Eigentlich hatte sie keinen Grund mehr bei der Fremden zu verweilen, sie wollte sicher ihre Sachen auspacken und einräumen. Alleine sein. Aber irgendwie wollte Lilyen noch nicht gehen. Sie wollte nicht alleine in ihrem Zimmer sein, wenn sie sich noch mit Itsu weiter unterhalten konnte. Jetzt, wo sie sich langsam an die Gesellschaft ihrer neuen Bekanntschaft gewöhnt hatte, hatte sie keine Lust, wieder einsam zu sein. Das Mädchen seufzte. »Naja. Wenn du Fragen hast, dann frag einfach.« Mit diesen Worten wandte sich der Engel um.
pp.: Vor dem Waisenhaus [Das Gelände] Ich mag das Mädchen. Gut sie ist ein Engel aber wenigstens benutzt sie Parfüm um ihren Geruch etwas zu überdecken. Man konnte ja nicht ahnen das Flügel so seltsam riechen. Das musste man echt am eigenen Leib erfahren, aber das reichte dann auch irgendwie. Ich nickte kurz und legte dann eine Hand auf die Klinke. Danke.. das du mir geholfen hast. We-wenn ich Fragen habe komme ich natürlich.. Ich legte noch einmal eine Pause ein. Dramatische Wirkung oder so. ..komme ich zu dir. Ich wollte gerade in MEIN, woho ich freue mich so etwas sagen zu können, Zimmer treten, als mir auffiel das sie ja noch etwas gefragt hatte. Ich schlüpfte schnell durch die Tür und sah dann noch einmal einen Spalt heraus. In der Sternenklasse. Diese drei Worte mussten reichen. Ich lächelte schüchtern und machte dann die Tür zu. tbc.: Zimmer 105-Itsuka Usagi
Lilyen hatte gehofft, dass Itsuka noch ein bisschen bei ihr bleiben würde, aber scheinbar stand der anderen eher der Sinn nach Einsamkeit. Die Rosahaarige schob ihre Hände in die Taschen und wollte schon hinunter zum Speisesaal gehen. Immerhin war ja jetzt Essenszeit und der Engel vermutete, dass dort um diese Zeit die meisten Leute versammelt waren. Als sie die Stimme Itsuka's vernahm. ›Sternenklasse.‹ "Naja, zumindest im Unterricht werde ich sie wohl wiedersehen." Ein Glück, dass sie sich schon umgezogen hatte, so musste sie ihr Zimmer nicht mehr betreten und in ihren Sachen nach etwas zum Anziehen suchen. »Immer wieder dasselbe mit mir.. ich bin einfach nicht dazu geschaffen, Ordnung zu halten. Immerhin beherrschen die wahren Genie's das Chaos!« Genau. Sie sollte sich bloß nicht so davon runterziehen lassen. tbc: Speisesaal
Bereits kurz nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, packte Vivian ihre Tüte Chips aus der Tasche heraus, riss diese auf und bediente sich großzügig. Mmmh, das hatte sie gebraucht. Was zu Essen. Schön salzig noch dazu. Sie war ja so hungrig gewesen. Gelangweilt lief sie den Gang entlang, während sie über die vergangenen Stunden nachdachte. Die Zeit mit Ayato war wirklich schön gewesen, aber bildete sie sich das ein, oder hatte sie sich irgendwie komisch gefühlt? Vielleicht wurde sie ja krank. Es war Winter, wäre nicht so ungewöhnlich. Naja, sie sollte sich nicht zuviele Gedanken darüber machen. Vielleicht sollte sie den Rothaarigen später fragen. Wenn sie nicht krank war, musste es ja etwas anderes sein, und sie kannte sich mit sowas ohnehin nicht so gut aus. Endlich merkte die Vampirin das sie am Mädchentrakt angekommen war. Krampfhaft dachte sie nach, welche Zimmernummer sie noch gleich hatte. Irgendwas mit 1...1...1...0...110, genau! Komische Nummer, so beim genauen drüber nach denken. Sie zupfte kurz an der Hose welche sie trug. Ayato's war ihr irgendwie ein bisschen groß. Aber solange sie ihr nicht runterrutschte war ja alles gut. Nachdenklich steckte sie sich noch eine Hand voll Chips in den Mund, während sie nach ihrem Zimmer Ausschau hielt.
Ich schloss die Tür hinter mir und drehte dann den Schlüssel mehrfach im Schloss um. Schnell verstaute ich ihn dann auch in der Tasche. Schnell holte ich mein schönes blaues Handy hervor und schrieb eine SMS. Im laufen war das ja noch mehr ein Kampf als im sitzen! Aber dann endlich hatte ich es dann geschafft, eine SMS zu schreiben. Nur mal abwarten was Faiza denn gerade machte. Ob sie mir überhaupt noch zurück schreiben würde? Ich hoffte doch, dass sie sich nicht schon wieder irgend einen Kerl geschnappt hätte oder in irgend einer Bar schon betrunken unter dem Tisch lag. Aber so war sie halt. Ich musste kurz kichern, da lief ich plötzlich gegen ein Mädchen. Und wieder machte mein Handy einen flug durch die Luft. Aber ich konnte es schnell auffangen. Entschuldigend sah ich zu dem Mädchen. "Verzeih mir, ich hab nicht hingesehn."
Gedankenverloren achtete Vivian kaum auf den Weg, sodass sie auch erst viel zu spät das Mädchen bemerkte welches geradewegs in sie hineinlief. Das Handy welches sie in der Hand hielt flog mal so eben durch die Luft, auch wenn die Fremde es schnell wieder auffangen konnte. So war das aber leider nicht mit der Chipstüte der Rosahaarigen, welche ihr bei dem Zusammensprall aus der Hand gefallen war. Wortlos ging sie in die Knie und hob diese auf, während sie alle herausgefallenen Chips zurück in die Tüte steckte, sie waren immernoch essbar (!), und sich wieder erhob. Sie bemerkte den entschuldigenden Blick des Mädchens, ebenso wie ihre nicht minder entschuldigenden Worte. »Kein Problem, ich war selber ein wenig in Gedanken...« meinte sie leise, und starrte die Lilahaarige an. Ihr Blick wanderte kurz von deren Gesicht einmal über ihren Körper und wieder nach oben zurück. Man wollte sich ja ein Bild der Fremden Person machen.
