Kaum hatte er seinen Platz in der ersten Reihe eingenommen viel der Lockhartsprössling noch einmal negativ auf. Was ihm auf der Negativskala, bei diesem Lehrer, schon 2 Punkte, in der Summe, einbrachte. Den Unterricht kurz bei Seite geschoben grübelte Rai ob er sich sofort Entschuldigen sollte oder er doch lieber bis zur Pause warten sollte? Der schwarzhaarige Schönling entschied sich für die Pause, denn würde er sein Vorhaben nun durch ziehen würde vermutlich ein weiterer Punkt auf der Skala dazukommen, da er so den Unterricht ein weiteres mal stören würde. Es schien so als ob nun alle Schüler im Raum waren und so ließ Rai seinen Blick kurz durch den Raum streifen, was ein Umdrehen natürlich nicht vermeiden ließ, immerhin saß er gaaaaaanz vorne. Ob wohl Vampire anwesend waren? Und was für Rassen waren eigentlich alles an dieser Schule und in seiner Klasse? Gab es überhaupt die Möglichkeit irgendwie die Rassen von einander zu unterscheiden, wenn sie sich in ihrer menschlichen Hülle aufhielten? Wenn ja konnte er das lernen? Der Unterricht rückte ein weiteres mal in den Hintergrund, während er seine letzte gedankliche Frage im Kopf abspeicherte. Irgendwie konnte man die Gedanken des jungen Engländers sicherlich verstehen. Alles war neu und Unterricht war eigentlich immer das selbe, doch Rai musste aufpassen das er nicht noch weiter abdriftete. Durch den Spaziergang in seiner Gedankenwelt hatte er leider das geschehen zwischen dem Mädchen und dem Lehrer verpasst und somit auch einen Teil der Aufgabe. Andere Schüler schienen dem Unterricht aber zu folgen und so hatte Rai noch einem Glück und brauchte sich nun nur noch auf etwas neues konzentrieren. Begeisterung machte sich in dem Vampir zwar nicht breit als der Lehrer eine Gruppenarbeit festlegte, denn mit wem sollte Rai das machen? Argwöhnisch guckte er sich nun in der Klasse um und da ihm jegliche Information über die einzelnen Schüler fehlte, wusste er gar nicht wen er ansprechen sollte. Rai könnte aber auch einfach warten bis er entweder alleine über blieb und die Aufgabe somit alleine bewältigen müsste oder bis ihn jemand ansprach. Egal wie er sich entscheiden würde, es konnte Richtig oder Falsch sein.
Callie machte die Tür des Klassenzimmers auf und trat ein ohne hinter sich die Tür zu, zu machen. Sie setzte sich auf ihren Platz und schlug nicht einmal ein Heft auf, ihr war klar das sie gerade zu spät gekommen, die Tür offen gelassen und sich ohne zu entschuldigen hingesetzt hatte. Aber im Moment war ihr das Scheiß egal, sie hatte ganz andere Sorgen nämlich die Band. Darum wollte sie sich kümmern und nicht um diese dämliche Schule sie hoffte doch, das Slevin das ganze wieder etwas hinbiegen konnte. Ihre Augen suchten den Raum nach Kurya ab, er war der erste den sie nun fragen wollte, aber mitten im Unterricht würde sie das nicht tun. Das würde nur einen Streit anzetteln mit den Lehrer bedeuten und darauf hatte die Wölfin einfach keinen Bock. Falls nun - wie sie gerade eben sah war Bernado da - dieser auf die Idee kam sie anzusprechen oder auszuschimpfen würde sie wohl nicht um den Streit drum herum kommen, aber dann sollte sich dieser Lehrer auch auf etwas gefasst machen. Was Callie noch sehen konnte war, das alle anderen fleißig dabei waren im Unterricht brav und artig mit zu machen.
Nach den ersten peinlichen Minuten des Unterrichts in dennen ich in der Tür stand und den Weg blockierte, verzog ich mich auf den Platz der mir zugewiesen wurde. Wiso konnte ich nicht einfach ein einziges Mal nicht verpeilt sein und normal wirken? Auf meinem Platz angekommen wiederstand ich den starken Drang meinen Kopf auf die Tischplatte zu knallen und versuchte stattdessen dem Unterricht zu folgen. Ich wünschte ich hätte bei Twoface im Speisesaal bleiben können, bei ihm kam ich mir weniger fehl am Platz vor.... oder sonst wo. Auch Evangeline und Jona waren nett gewesen, doch leider war keiner von ihnen in der selben Klasse wie ich. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Während der Lehrer, Bernardo, vor der Klasse die Wahrscheinlichkeitsrechnungen wiederholte versuchte ich, ausnahmsweise einmal mit Erfolg meine Haare mit den Fingern etwas glatter zu kämmen, so dass ich weniger sturmzerzaust aussah, wie ich hoffte. Unauffällig zupfte ich mein Hemd nun doch wieder aus der Hose, das lag mir einfach mehr und ich bekam sogar einen korrekten Krawattenknoten hin. Ein wenig besser gelaunt sah ich mich ein Bisschen in der Klasse um. Jetzt wo der Lehrer mein Gedächtnis aufgefrischt hatte wusste ich auch wieder ziemlich genau wie das mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung funktioniert hatte: Jah, bunte Stifte, ich hatte es gewusst - und ich fand es an der Zeit nach potenziellen Bekanntschaften ausschau zu halten. Ich hatte wirklich keine Lust hier einsam zu versauern. Mir fiel ein Mädchen auf, welches gerade ebenfalls zu spät gekommen war und genauso ein wenig bedrückt wirkte wie ich [Calliope]. Da Bernardo gerade eine Gruppenarbeit angekündigt hatte beschloss ich einfach kurzerhand auf sie zu zu gehen. So ging ich gelassen zu ihrem Tisch und lächelte sie freundlich an. "Hey, na, auch zu spät? Wir sollen Gruppenarbeit machen...hättest du was dagegen wenn ich das mit dir machen würde?", fragte ich ganz nebenbei. Ich hatte keine Ahnung wieso ich gerade sie ansprach, aber so war ich: Immer gerade heraus und selten dachte ich groß darüber nach was ich tat.
Gemütlich schritt Shiki durch die Flure der Schule. Zu spät würde er ohnehin kommen, wozu also sollte er sich beeilen? Nun, genau genommen kam er ja nicht zu spät, sondern mehr oder weniger pünktlich zur zweiten Stunde. Ein leichtest Grinsen huschte bei diesem Gedanken über sein Gesicht, dann wurde es wieder so kalt wie zuvor. Als er auf den Gang einbog, welchen er für den richtigen hielt, sah er schon in einiger Entfernung eine offene Klassentür und hörte die Geräusche, die von dort hinausdrangen. War dies der Ort wo er hinmusste? Er nahm einen der zwei Zettel zu Rate, welche er in der Hand hielt. Einen Stundenplan und einen Informationszettel für den Lehrer, dass er nun neu in diese Klasse eingeteilt war. Vor der offenen Tür blieb er kurz stehen. Mathematik; die Raumnummer stimmte. Er sah von dem Stundenplan auf. Mathematik. Shiki seufzte, denn das versprach nicht grade der interessanteste Unterricht zu werden. Aber was sollte er schon machen? Immerhin war er nicht wegen dem Unterricht hier, sondern um sich sozial weiterzubilden. Da konnte er dieses Opfer schon bringen. Mit zwei Schritten hatte er den Raum betreten und sondierte kurz die Lage. Die Tür ließ er dabei offenen. Zwar kam es ihm merkwürdig vor, aber wenn es eine Tradition hier war bei offener Tür zu unterrichten, bitte, dann würde er sich nicht dagegen stäuben. Der Lehrer ließ sich recht schnell erkennen und Shiki trat zielstrebig auf ihn zu. „Shiki Chikage. Ich wurde eben erst Ihrer Klasse zugeteilt.“, stellte er sich vor und übergab den Informationszettel. Der Lehrer war sogar noch größer als er selbst und so sah Shiki kurz zu ihm auf; etwas, das ihm nicht so oft passierte. Dann ließ er seinen Blick durch die Klasse schweifen und blieb an einem Jungen direkt vor ihm in der ersten Reihe hängen. [Rai]Komisches Tattoo., kam es Shiki in den Sinn, während er den anderen starr betrachtete. Aber irgendwas an ihm riecht gut. Mit halben Ohr bekam Shiki mit, wie ein blonder Junge [Ifrit] etwas von Gruppenarbeit sagte. Gruppenarbeit ist gut um soziale Kontakte zu knüpfen., erinnerte er sich und zog den leeren Stuhl neben dem Kronentattoojungen heran, setzte sich rittlings darauf und somit an den Tisch des anderen. Denn er wollte soziale Kontakte – und diese würde er sich beschaffen. „Hallo. Ich bin Shiki. Was müssen wir machen?“, begann er ein seiner Meinung nach sehr freundliches Gespräch und beobachtete den anderen. Erst jetzt kam ihm in den Sinn, dass er sich vielleicht besser zu einem Mädchen gesetzt hätte. Andererseits interessierte es ihn, warum dieser Junge so lecker roch.
Die Vampirin seufzte laut auf, als der Lehrer sie zwar beim Namen, dafür aber beim falschen nannte. »Ich würde es eher bevorzugen, wenn Sie mich bei meinem richtigen Namen nennen. Ich heiße Vivian, mit 'a' und nicht Vivien.« Ein wenig erleichtert wirkte sie allerdings, als ein Schüler eine Antwort zu dem Thema gab. Und dieser Schüler war niemand geringers als Ayato. Er verstand also etwas von diesem Thema? Offenbar nicht so ganz, da der Lehrer seine Antwort zunichte machte, mit irgendwelchen Erklärungen, denen sie garnicht erst versuchte zuzuhören. Sie verstand von dem Ganzen hier eh kein Wort. Anschließend redete er irgendetwas von Gruppenarbeiten, wo Vivian dann schließlich wieder hellhörig wurde. Gruppen...arbeiten? Ganz toll. Und sich ein Experiment ausdenken...wieso strafte man sie eigentlich so? Fast genau in dem Moment, betraten zwei neue Schüler die Klasse, welche sie aber gekonnt ignorierte, sondern den Moment ausnutzte, um von vorne zu fliehen. Sie hasste es vor der Klasse zu stehen. Zielstrebig lief sie auf einen gewissen rothaarigen Vampir zu. Der einzige, mit dem sie sich vorstellen könnte eine Art Gruppe zu bilden. »Hey Ayato...bilden wir eine Gruppe?« Mit einer Hand steckte sie sich wieder einige Chips in den Mund, während sie den Rotschopf gelangweilit musterte. Doppelstunde Mathe. Und dann auch noch mit Themen, von denen niemand etwas verstand. Wieso nur? Wann endete der Unterricht denn nur endlich? Sie hatte keine Lust mehr...
Meine blauen Augen erblickten meinen Klassenkameraden mit den blonden Haaren und den grünen Augen, er sah sehr zerzaust aus, aber das Problem kannte ich nur zu gut. Den ich wuschelte mir von Zeit zur Zeit auch mal gerne in den Haaren herum, weswegen ich immer Abstände Haarsträhnen hatte die sich nicht mehr glätten lassen würden. Aber nur weil wir das gemeinsam hatten und wir in einer Klasse waren, war ich nicht freundlich nein eher mürrisch und genervt. Ich pustete meinen Pony zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust. Hey, mich nicht an. Mein Name ist Calleilope! Kapiert! Also echt, wenn er schon was von mir wollte dann sollte er mich mit meinem Namen ansprechen ungehobelter Kerl. Setzt dich! Forderte ich ihn dann dennoch auf. Zu viel raus nehmen durfte ich mir dann auch nicht und ich konnte den Jungen dazu ausnutzen die Arbeit zu machen um dann eine gute Note zu kriegen ohne viel Arbeit. [b]Was sollen wir den tun?[/b Ich hatte ja nicht wirklich viel aufgepasst oder mit bekommen, er aber wohl auch nicht ich erinnerte mich daran das er sagte das auch ich zu spät dran war. Wieso bist du eigentlich zu spät gekommen, verschlafen?[b] Oder eher verlaufen, beides würde zu ihm passen, auch wegen der zerzausten Haare. Naja er würde mir schon noch eine Antwort geben oder auch nicht wenn interessierte den das schon.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis Sheela realisierte, was ihr Lehrer gerade von ihnen verlangt hatte. Jetzt also auch noch Gruppenarbeit, ja? Sie wusste jetzt schon, dass Mathematik an dieser Schule definitiv nicht ihr Lieblingsfach werden würde - genauso wie Mr. El-Gravi ihr Lieblingslehrer sein würde. Ein wenig hilflos sah sich die junge Gestaltwandlerin im Klassenraum um, als sich nach und nach immer mehr Grüppchen bildeten. Erst jetzt viel ihr auf, dass sie sagenumwogene zwei ihrer Mitschüler kannte - beziehungsweise schon mal gesehen hatte. Und das waren der Herr Klassensprecher und das Chips-Mädchen.... letztere hatte gerade einen anderen Jungen aus der Klasse angesprochen, also beschloss die Esquevelle schlicht, sich zum Klassensprecher zu setzen. Wenn er ein Problem damit hätte, würde er es sicher sagen. Sheela nahm also ihren Block und ihr Mäppchen und verzog sich in Kuryas Ecke, wo sie sich einen leeren Stuhl schnappte und sich zu ihm setzte, wobei ihr ein schüchternes "Hallo." über die Lippen huschte. Hoffentlich saß sie jetzt nicht allzu verkrampft da und hoffentlich konnte Kurya mit dem Thema mehr anfangen als sie selbst.
Gerade, als der Blonde Klassensprecher die Arbeit im Unterricht ernsthaft begonnen wollte und von seinem Notizblock hochsah, vernahm er eine Stimme neben sich. Fragend sah er neben sich, da konnte er Sheela erkennen. Gruppenarbeit, und da kam sie zu ihm? Was für eine freudige Neuigkeit. "Hey Sheela." Lächelnd sah der Dämon zu ihr. Verdammt, dieses freudige Verhalten war total ungewohnt für ihn, dass letzte Jahr war er ja nicht so drauf gewesen. Aber naja, der Unterschied würde bestimmt nicht allzu sehr auffallen. "Wie es scheint, sollen wir ein Experiment für Wahrscheinlichkeitsrechnungen machen, was?" Wäre Shin jetzt hier, so wäre der Dämon schon lange fertig mit dem Experiment. Der gute Brillenträger verstand sich ja auf so etwas wie Wahrscheinlichkeitsrechnungen und all sowas. Grinsend riss der Dämon drei Seiten aus seinem Block heraus und malte auf jedes Blatt eine andere Zahl bis er sie umdrehte und vor Sheela auf den Tisch legt. "Ich würde sagen, wir machen unser Experiment ganz einfach. Wähle ein Blatt aus, mal sehen welche Zahl du erwischst. Die Chance liegt ja bei 1 zu 3 das du eine 1 ziehst." Grinsend deutete der Dämon auf die drei Blätter. Welches Blatt Nummer 1 war, wusste er gerade selbst nicht. Und wenn er den Lehrer richtig verstanden hatte, so war das was er da gerade gebastelt hatte, ein kleines Experiment für Wahrscheinlichkeitsrechnung. Mathe war noch nie seine Stärke..
Es dauerte etwas, aber am Ende hatten sich tatsächlich mehrere Zweiergruppen zusammengefunden. Einzig Elion schien noch ausgegrenzt zu werden. Bernardo sah sich dazu berufen, den Bestand nochmal laut zu verkünden: „Sehr schön. Kurya arbeitet zusammen mit Sheela.“ Nebenbei notierte er sich die Gruppen. „Vivian mit Ayato, Rai mit Shiki.“ Shiki war eben erst zum Unterricht gestoßen. Bernardo hatte dessen Information nickend entgegen genommen und sich selbst kurz mit seinem Namen dem Schüler vorgestellt. Recht schnell hatte der Neuling einen Partner gefunden, welchen Bernardo vorher ebenfalls noch nie gesehen hatte. „Und das letzte Duo sind Calliope und Ifrit.“ Der Klassenplan war wirklich ausgesprochen hilfreich. „Hm, nur unsere Grazie“ – damit meine er Elion – „ist noch alleine.“ Daher war es nun auch Elion, an den das Wort des Lehrers gerichtet wurde. „Wenn du alleine arbeiten willst, habe ich absolut nichts gegen. Andernfalls geselle dich einfach zu zwei Klassenkameraden hinzu. Eine Gruppenbeschränkung gibt es immerhin nicht.“Sehr schön. Ja, Bernardo war damit zufrieden, dass sich alle zusammengesetzt hatten. Nun musste nur noch etwas Sinnvolles dabei rauskommen. Den Meisten fehlte noch eine Idee für eine Versuchsreihe, als Bernardo das erste Mal durch die Gänge schritt. Einzig bei Sheela und Kurya konnte er Bewegungen erkennen, die zum Unterrichtsthema passten. Sofort richtete der Hüne seine Schritte so aus, dass er bei den beiden vorbeikam. „Gute Idee, ihr beiden. Ich denke mal, hundert Durchführungen sollten uns reichen.“ Das war eine Info, die vermutlich die gesamte Klasse zu interessieren hatte, also wiederholte er seine Aussage nochmal so, dass ihn jeder verstehen konnte. „Nochmal alle zugehört: Minimum der Durchführungen sind Hundert. Ihr dürft mehr machen, aber nicht weniger.“ Außerdem fügte er noch hinzu: „Wer innerhalb der heutigen Unterrichtsstunde nicht fertig wird, beendet sein Experiment bis zur nächsten Stunde als Hausaufgabe.“ Damit wäre das auch der letzte Auftrag für die Schüler für heute. Einzige Ursache, um den Verlauf zu kentern, wäre, dass alle Gruppen noch vor dem Stundenende fertig werden würden. In dem Fall könnte Bernardo bereits mit der Auswertung anfangen. Hoffentlich vergessen sie nicht, sich Notizen zu machen. Es würde dumm aussehen, wenn sie einzig zählen würden, wie oft sie ihren Versuch durchgeführt hatten. Außerdem ließ sich sonst keine Auswertung vornehmen. Das musste wohl klar sein. Klar sollte auch sein, dass Fragen nur bis zum Stundenende gestellt werden konnten. Wer danach immer noch nicht verstand, worum es ging und was getan werden musste, war selbst schuld.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Mein Lächeln wurde breiter als sie mich anfuhr, ansonsten blieb ich unbeeindruckt. Ich war viel mehr froh, dass ich jemanden für die Gruppenarbeit gefunden hatte. "'Tschuldigung, Madame", grinste ich frech und setzte mich schwungvoll vor sie auf den Stuhl den sie mir gezeigt hatte. "Also Calliope", meinte ich und unterstrich den Namen übertrieben höflich, zwinkerte aber versöhnlich, ich wollte sie nur ein ganz kleines bisschen ärgern, zurecht wie ich fand, "Wir sollen Gruppenarbeit machen und zwar--" In diesem Moment wurde ich von Bernardo unterbrochen, der alle noch einmal halbwegs erklärte was mir schon mal die Puste sparte. "--ein Wahrscheinlichkeitsexperiment", ergänzte ich, "Also Münzwurf oder Würfel oder so, aber ich hab ne einfachere Idee. Darf ich?" Ohne auf eine Antwort zu warten schnappte ich mir Papier und Stift und riss von dem Papier vier Fetzen ab. Kurz viel mir nichts ein was ich darauf kritzeln konnte, dann machte ich mit dem Kulli einfach die nächstbesten Zeichen darauf die mir einfielen: Eine Viertelnote, eine Sonne, etwas was wie eine Sonne aussah und ein verkrüppeltes Pik wie es auf Kartenspielen vor kam. Das gleiche zeichnete ich in eine schnell gezeichnte Tabelle mit vier Spalten. Schließlich zeigte ich es kurz Calliope und faltete die Fetzen zusammen um sie danach in einer Art Lostrommel, geformt aus meinen Händen zu mischen. "Zieh eins", meinte ich und legte den Kopf ein bisschen schief während ich ihr meine hohle Hand hinhielt in der die vier Papierstücke lagen.
