StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 :: Pinnwand :: Schüler Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten
Shima no Koji :: Pinnwand :: Schüler

Liam Brändström
Liam

Liam

Zen 51

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Tanktop, Bermuda-Shorts, Sneaker
Liam

Liam
BeitragThema: Liam Brändström Liam Brändström EmptyDi 21 Feb 2023 - 15:25


Allgemeines


Nachname Brändström
Vorname Liam
Echter Name William Hróðrsvitnir
Geburtstag 26. März 1999
Alter noch 16
Rasse Jötunn; aber gibt sich als Werwolf aus
Geschlecht männlich
Sexuelle Orientierung heterosexuell
Beziehungsstatus »Es ist kompliziert.«
Ankunft auf IsolaAm Tag vorm heiligen Abend, mitten in der Weihnachtszeit, kam er schließlich mit einem Schiff auf der Insel an.


Äußerlich


Statur
Der Junge ist hochgewachsen und gut trainiert. Seine Muskelverteilung sieht natürlich und ausgewogen aus. Die Muskelmasse ist sichtbar, aber normale Kleider passen noch sehr gut. Alles in allem als muskulöser Allrounder zu bezeichnen.

Größe 187cm (mit 18 Jahren: 190cm)
Gewicht 86kg
Augenfarbe Türkis
Haarfarbe Weiß

Piercings/Tattoos
Der rechte Arm ist bis über die Schulter hinaus mit einem künstlerischen Geflecht bestehend aus zur nordischen Mythologie passenden Zierden sowie Gestalten und Runen tätowiert. Unter anderen nimmt das Tattoo Bezug auf Liams Ursprung und die Prophezeiung seiner Vorfahren.

Kleidungsstil
Liam trägt meist lässige Kleidung; und soweit möglich der Zeit nicht hinterherhinkt. An den Beinen findet man bei ihm grundsätzlich lange Hosen, nur selten trägt er sie kurz, wobei er dazu in der Vergangenheit auch nur selten einen Grund hatte. Als Oberteil reicht oft ein Shirt, nicht selten ein langärmliges. Da er viel unterwegs und stets darauf bedacht war, sich zu verschleiern, trägt er gerne Jacken, auch Mäntel. Lederjacken gefallen ihm besonders. Und noch viel besser ist es, wenn sie Stoffkapuzen besitzen, unter denen man das Gesicht verstecken kann.

Besondere Merkmale
Besonderheiten an seiner Erscheinung sollte es bestenfalls nicht geben, denn Liam wollte nie auffallen. Trotzdem wird sein weißes Haar oft als besonders angesehen, auch seine türkisen Augen können je nach Zustand zu strahlen beginnen. Ansonsten sticht seine Größe vor allem im asiatischen Raum oft heraus und auch seine körperliche Verfassung kann nicht jeder Teenager in seinem Alter darstellen. Ansonsten aber hält er sich bedeckt, schaut auch oft desinteressiert oder gar genervt. Sein erstaunlich warmes und fürsorgliches Lächeln bekommen nur die wenigsten zu sehen.

Verwandlung: Vargr
Vargr oder auch Warg ist eine spezielle Bezeichnung für die großen und mächtigen Wölfe der nordischen Götter- und Riesenwelt. Gegeben von seinen Ahnen und deren Ursprung ist Liam in der Lage, sich in einen Vargr zu verwandeln. Dieser besitzt ein nachtschwarzes, dichtes Fell und gierige, gelbe Augen. Lange Reißzähne und mit Krallen besetzte Pranken sind die auffälligsten Waffen. Die Rute ist lang und etwas buschig. Insgesamt macht er einen bedrohlichen Eindruck, denn es war nie vorgesehen, dass seine Art Vorboten von Frieden und Freude sein sollten. Auch wird man sich in seinem Fell nicht angenehm hinein kuscheln können. Die Haare sind meist hart und borstig - vor allem am Rücken. Nur an Bauch und Brust beginnen sie, etwas weicher zu werden.
Von der Größe her überragt er den normalen Wolf merklich und ist sogar in der Lage, noch weiter zu wachsen, solange es Liam unter Kontrolle halten kann. Die bisher größte bekannte Verwandlung eines Hróðrsvitnir hatte eine Schulterhöhe von ca. 40m. Davon ist Liam jedoch aktuell noch weit entfernt. Zu Beginn seiner Zeit auf Isola ist er lediglich in der Lage, eine Schulterhöhe von 2m zu erreichen.

Fotoalbum






Gut zu wissen


Charaktereigenschaften und Eigenheiten
Liams Äußeres mag auf den ersten Blick wenig Hoffnung auf viele Facetten geben. Beim ersten Treffen wirkt er meist ruppig, ist es auch. Sein Blick ist dann streng, misstrauisch, vielleicht auch genervt. Da meint man, so wäre er im Ganzen: ein Junge, der niemanden an sich heranlässt und der lieber allem aus dem Weg geht … oder es klein schlägt. Sicher ist das auch eine von seinen Seiten, aber es sind nicht alle.
Der junge Jötunn hat eine grundsätzlich - ja - ruppige Art. Er nimmt kaum ein Blatt vor den Mund und hat ein mitunter lautes Organ. Höflichkeit sieht er nur als Mittel zum Zweck und verbindet sie mit Lug und Trug. Wer höflich zu dir ist, der hat etwas im Schilde. Sein Misstrauenslevel übersteigt oft das gesunde Niveau. Aber für jemanden, der es gewohnt war, auf der Flucht zu sein, ist das normal.
Doch Liam kann auch anders. Er kann lachen, er kann scherzen. Wenn man ihn auftaut, er sich wohl fühlt und Vertrauen spürt, dann kommt er mehr aus sich heraus. Dann sinkt auch etwas seine Ruppigkeit, wobei die nie wirklich ganz verschwindet. Und wer sein Vertrauen gewinnt, der darf sich eines treuen und zuverlässigen Freundes sicher sein. Für Liam sind jene, die ihm wichtig sind, auch heilig. Für sie würde er sein Leben sofort und ohne Nachzudenken aufs Spiel setzen. Das liegt an seinem stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Oft zuckt sein Körper sogar bei Fremden, denen Unrecht angetan wird. Am liebsten würde er sofort losspringen, doch der eigenen Tarnung und Sicherheit wegen muss er sich zurückhalten. Schön fühlt es sich nie an und es zu verdauen, braucht seine Zeit.
Was andere von ihm denken, ist ihm grundsätzlich egal. Nur seine Vertrauten bilden hier wieder eine Ausnahme. Aber auch sein Stolz und seine Ehre können leicht durch den Dreck gezogen werden, ohne dass er etwas macht. Beides begründet er nur auf seine Zuverlässigkeit. Wenn es dem Schutz seiner Liebsten gilt, dann lässt er sich auch ohne Gegenwehr verprügeln, lässt sich die Klamotten zerreißen, seine Andenken an die Heimat zerstören … ein Leben ist für ihn immer so viel mehr wert als ein Gegenstand oder ein nutzloses Selbstwertgefühl.
Wovon er selbst heute noch überrascht ist, ist, wie sehr er Geborgenheit schätzt. Eigentlich will er sie selber geben. Sie zu beanspruchen, hatte er sich nie als so schön vorgestellt. Jemanden zu haben, dem man sich in voller Breite anvertrauen und hingeben kann, ist ein unmöglich zu beschreibendes Glücksgefühl. Dann wird er auch plötzlich ganz zahm, wird zu einem Schmusewolf, der Nähe und Liebe sucht.
Und apropos Nähe und Liebe: Mit Körperkontakt hat Liam keine Probleme, wenn auch er nicht jedem deshalb um den Hals fallen muss. Diese Art der Nähe gibt es nicht frei Haus. Es stört ihn sogar, wenn sich unter Freunden sogar überschwänglich geknuddelt wird. Aber jemanden anzufassen, aus welchen Gründen auch immer, oder selbst angefasst zu werden, erschüttert ihn nicht. Ebenso hat er erstaunlich wenig Probleme, mit dem anderen Geschlecht umzugehen. Zwar durfte er von der Sorte nur wenige kennen lernen und man daher meinen würde, er hätte wenig Erfahrung, so liegt es wohl daran, dass sein Herz momentan noch immer schwer belastet ist. Da ist kein Platz für Möglichkeiten. Da gibt es auch keine unnötigen Gedanken, wie man bei einem Mädel ankommt, denn der Grund dafür existiert einfach nicht. Es kann ihm egal sein, ob er unhöflich wirkt oder unattraktiv, ob er stammelt oder nicht cool genug ist. Mädchen sind keine besondere Kreation, vor der man sich achten muss. Es gibt … es gab …  nur eine Person, die ihn nervös machen konnte.

Vorlieben
Liam hat kaum Vorlieben, die er aufzählen würde. Er mag es kalt und macht gerne Sport. Die körperliche Betätigung hilft ihm, abzuschalten und er sieht es als sinnvoll an, stark zu sein; denn das braucht es, wenn man jemanden beschützen will. Dazu gehört auch sein Interesse für Kampfsportarten: Am liebsten schaut er sich Videos von Kickboxen und Capoeira an. Allerdings hatte er nie die Chance, diese Sportarten wirklich zu lernen. Stattdessen besuchte er auf seiner Reise durch Skandinavien einige Krav-Maga-Lehrer und später in Russland versuchte er, seine Fähigkeiten mit dem dortigen Systema zu ergänzen. Ansonsten mag er es manchmal aufregend, manchmal auch ruhig. Hin und wieder nimmt er sich ein Buch und blättert in alten Sagen und Geschichten. Ein Faible für die nordische Mythologie wurde ihm wortwörtlich in die Wiege gelegt.
Und sonst … er würde noch zugeben, dass es wohl eine Person gibt, die er sehr … bevorzugt … bevorzugte. Bei ihr zeigte sich auch seine Neigung zum … Schmusen. Ein Schmusehund, so hätte man ihn in so mancher Situation nennen können. Ein seltsames Bild, wenn man ihn sonst nur in seiner ruppigen Art sah.

Zusätzlich: Kaffee / Alkohol / Gebäck / Reisen / Sicherheit / …

Abneigungen
Hitze und Feuer - beides mag er nicht. Nicht nur ist er die Kälte gewohnt, er hat auch einschneidende Begegnungen mit lodernden Flammen erlebt. Er spricht nicht gern über sich selbst, ist bei solchen Themen zurückhaltend; außer er redet mit Vertrauten. Gefühle sind kompliziert, sogar seine eigenen; und über sie zu philosophieren fühlt sich wie eine Sisyphusarbeit an.
Liam hasst Streber, hasst Besserwisser. Er selbst hatte viele Jahre ohne schulische Bildung verbracht und musste sich vieles selbst aneignen. Seine Abneigung gegen Schlauberger rührt daher auch aus seinem Neid heraus, dass er nicht dieselben Bildungschancen hatte.  
Was ihn auch sehr stört, ist Ungerechtigkeit. Jemand, der beschützen will, der beschützt auch Harmonie und Gleichgewicht. Wird Unrecht angetan, dann kann er nur schwer wegsehen.

Zusätzlich: Videospiele / Männer in strengen Anzügen / …

Ängste
Für jemanden mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt gibt es natürlich die Angst vor Verlust und Niederlage gleich gratis dazu. Jemanden nicht beschützen zu können oder gar tatenlos zusehen zu müssen, ist für ihn schrecklich. Alpträume bestehen genau aus diesem Material und suchen ihn immer wieder heim.
Einer von ihnen ist die Erinnerung an das brennende Haus, in dem er in Keflavik als kleiner Junge gelegt hatte. Daher stellt sich seine Gänsehaut auch immer auf, wenn er große Flammen und Brände sieht. Sogar bei dem Licht eines Feuerzeuges spürt er es, doch rennt er nicht sofort davon.
Durch die ständige Flucht und die wenigen konstanten Vertrauten in seinem Leben hat Liam eine unterbewusste Vorsicht, wenn nicht sogar Angst davor entwickelt, sich zu binden oder einfach nur das Gefühl zu entwickeln, an einen Ort zu gehören. Es überkommt ihn das Gefühl, aufbrechen zu , weiterlaufen zu müssen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er plötzlich weg ist, ohne etwas gesagt zu haben.
Eine große Angst, die zugleich Teil eines Teufelskreises ist, gilt dem Unheilsbringer, der er ist und für den er sich hält. Es gehört zu dem Fluch, der seiner Familie anlastet. Wesen, die sich lange in seiner Nähe aufhalten, werden oft Opfer dieses Unheils. Und das möchte er vermeiden. Daher reagiert er empfindlich darauf, wenn Unglück und Leid in seiner Nähe geschieht. Schnell gibt er sich selbst die Schuld daran.

Hobbies
Wenn man ihn fragt, würde er wohl antworten, über keine Hobbys zu verfügen. In Wirklichkeit aber ist zumindest Sport eines seiner Hobbys. Sowohl Fitness und Workout als auch Ausdauersport taucht regelmäßig auf seinem spontanen Tagesplan auf. Zwar interessieren ihn auch Kampfsportarten, doch hatte er bisher nicht wirklich die Chance, einer nachzugehen. Einzig Krav Maga und Systema sind zwei Arten, wo er schon mal die Gunst eines Trainers genießen durfte.
Ansonsten gibt es viel Buntes, was man hin und wieder als Hobby bezeichnen kann. Beispielsweise beschäftigt er sich gerne mit alten Geschichten, mit Sagen und Legenden; zum einen wegen seiner eigenen Abstammung und zum anderen weil er dabei gut die Welt um sich herum ausblenden kann.

Lielingsspeise
Skyr / Selbstgemachtes

Lieblingsgetränk
-

Inventar
Smartphone / Kopfhörer / Kapuze / Portemonnaie / Kaugummi


Leben


Geburtsort
Keflavik / Island

Familie
Weit, weit zurück reist der Stammbaum der Hróðrsvitnirs - bis in die Zeit von Sagen und Märchen. Als die Menschen noch zu den Göttern beteten und die Erde die unbedeutendste aller neun Welten war, da soll ein Gott zusammen mit einer Riesin unheilvolle Kinder in die Welt gesetzt haben. Eines dieser Kinder war Hróðrsvitnir - ein riesiger Wolf mit unbändiger Kraft. Hróðrsvitnirs Prophezeiung war der Untergang des Herrschergeschlechts. Zur damaligen Zeit waren es die Götter, die ihn fürchteten und ihn wegsperren wollten. Seine Kinder, erst nur zwei an der Zahl, erbten nicht nur seine Kraft sondern auch sein Schicksal. Jeder weitere Nachkomme galt als große Gefahr für jene, die über ihn richten und walten wollten. Meist waren es die Obrigkeiten, die den Tod fanden und nur selten der Wolf.
Über die Zeiten hinweg lernten die Wölfe, die von den Menschen Vargr oder Warg genannt wurden, die menschenartige Gestalt ihres Urvaters anzunehmen. Durch die wachsende Ausbreitung des Menschengeschlechts wandelten die Kinder des Hróðrsvitnir immer mehr in ihrer zweibeinigen Gestalt und so kam es, dass es irgendwann nicht mehr der Vargr war, der sich in einen Menschen verwandelte - sondern umgekehrt. Doch auch das änderte nichts daran, dass ihnen allen das Unheil anhaftete.

Die Kinder des Hróðrsvitnir waren schon immer Gejagte jener, die die Welt beherrschen wollten. Von Göttern gesandte Mörder sollten das Blut Hróðrsvitnirs aus allen neun Welten tilgen. Heute gibt es nur noch sehr wenige von ihnen. Sie leben versteckt, verteilt über den Globus. Ihre Fähigkeiten nutzen sie nur in Notfällen. Dadurch lernt aber auch keiner von ihnen, sie zu beherrschen. Zwar mögen sie lange leben können, doch mit fortschreitendem Alter und dem willenlosen Genuss von Leichen wachsen sie unaufhörlich, bis sie sich selbst nicht mehr unter Kontrolle haben und das Blut ihres Urvaters übernimmt. Dann zeigen sie das Gesicht, welches ihnen vom Schicksal vorgezeichnet wurde. In diesem Zustand sorgen sie für Verwüstung und großes Leid, welches hinterher nur schwer aufzuräumen ist. Drum sind ihnen die Gesandten der Götter auf den Fersen und wollen dieses Chaos verhindern, indem sie jeden Hróðrsvitnir finden und töten.

Liam kennt von seiner Familie nur seine Mutter. Sie zog ihn in Keflavik auf Island groß - oder zumindest war das ihr Plan. Sie war eine gebildete Frau, eine studierte und promovierte. Sie führte nicht das bedeckte und unscheinbare Leben, welches man ihr geraten hätte, doch war ihre Integration in die Gesellschaft so gut, dass sie bis zu ihrem Tode niemandem auffiel. Wie es am Ende trotzdem zum Unglück kam, das wusste Liam damals nicht und er weiß es heute immer noch nicht.
Über Geschwister verfügt er nicht und auch von Großeltern, Onkeln, Tanten weiß er nichts. Es gab immer nur ihn und seine Mutter.

Freunde / Bekannte
Die Freunde seiner Kindheit gibt es nicht mehr - nicht mehr für ihn. Seit seiner Flucht aus Keflavik hat er nie zurückgeschaut. Alles, was ein Mal hinter ihm lag, blieb dort für immer. Aber er hätte eh niemanden mit nach Isola bringen können. Sie waren alle nicht wie er. Sie waren alle nur Menschen.
Auf Isola wird er nun auf eine Dichte an verschiedenen Rassen treffen wie noch nie zuvor. Und vielleicht wird er unter ihnen auch neue Freunde finden.

Bisheriges Liebesleben
Wo Freunde in seinem Leben der Inbegriff von Vergänglichkeit waren, so war die Liebe für ihn ein überraschendes und lange Zeit konstantes Glück. Er nannte sie Lily und sie war die wichtigste Person auf der Welt für ihn, wenn nicht sogar die wichtigste Sache überhaupt. Seine Liebe war absolut und sein Beschützerinstinkt erreichte ganz neue Sphären, wenn es um sie ging. Mit ihr machte er viele erste Erfahrungen, die er sich ob seines Schicksals nie hätte ausmalen können. Trotz der rauen Bedingungen ihrer Reisen empfand er dennoch viel Freude dabei, solange sie an seiner Seite war.
Ungefähr anderthalb bis zwei Jahre blieben sie zusammen, ehe ihr Gück unverhofft endete. Vielleicht ein Jahr vor seiner Ankunft auf Isola trennte sich Liam - Hals über Kopf - von ihr, weil er es als das Beste für sie befand. Der Unheilsbringer, der er nunmal war … sie sollte nicht mehr unter ihm leiden müssen.

Vergangenheit
An der südwestlichen Küste Islands, auf der Halbinsel Reykjanesskagi, liegt die Hafenstadt Keflavik. Mit ihren knapp über 20.000 Einwohnern mag sie für resteuropäische Verhältnisse sicher keine nennenswerte Größe besitzen, doch auf Island steht sie an sechster Stelle. Zudem beherbergt sie den wichtigsten Flughafen der gesamten Insel. An sich also sowohl ein überschaubarer Ort als auch ein wichtiger, der Grund besitzt, die Isländer und auch Ausländer zu sich zu ziehen. Auch Liams Mutter lockte Keflavik einst auf die Insel. Die jung anzusehende Doktorin hatte sich zu Forschungszwecken dort niedergelassen und widmete sich ihren fleißigen Studien. Sie war eine kommunikative und soziale Frau, der es leicht viel, sich in eine neue Gesellschaft zu integrieren. Ihr Ansehen wuchs mit der Zeit und litt auch nicht darunter, dass sie von einem auf den anderen Tag schwanger geworden war. Gerüchte blieben natürlich nicht aus, doch sie konnte es glaubwürdig erklären. Den Namen oder gar die volle Identität des Vaters erfuhr niemand. Auch das Kind, welches sie Monate später gebar, sollte diese Information nie erhalten.
So wuchs Liam als Isländer in der beschaulichen Hafenstadt auf und wusste erst nichts von seinem dunklen Schicksal. Erst als die ersten Anzeichen mitten in seiner Schulzeit auftauchten, wandelte sich das Blatt langsam aber stetig. Im Sportunterricht wurde der körperliche Unterschied zwischen Liam und seinen Mitschülern immer auffälliger. Tote Tiere wie ein verunglückter Vogel lösen in ihm ein seltsames Gefühl von Gier und Appetit aus. Während andere eher traurige Emotionen verspürten, erfüllte ihn die Ekstase. Spätestens da sah sich seine Mutter dazu gezwungen, ihn - zum Schutze seiner Freunde und Mitschüler, aber auch seines eigenen Wohls wegen - aufzuklären. Sie offenbarte ihm seine Herkunft, wer er war, was er war und welche Probleme das Ganze mit sich führte. Das ruhige Leben, wie er es gekannt hatte, war nun plötzlich dahin. Seine jugendliche Unbekümmertheit war infiziert worden von einer erdrückenden Verantwortung, die er gegenüber allen um ihn herum empfand; vor allem aber auch gegenüber seiner Mutter. Sie hatte ihm ein schönes, wenn auch einfaches Leben ermöglicht. Liam war zufrieden auf Island. Er hätte nicht weggemusst. Er hätte keine neuen Freunde gebraucht, keine neue Schule, kein neues Zuhause. Und doch …

Mit elf oder sogar zwölf Jahren wurde sein Leben erneut auf den Kopf gestellt - jedoch in solch großem Ausmaß, dass sich alles - wirklich alles - änderte. Es war Abend und er lag träumerisch auf seinem Bett, starrte an die Decke und ließ dort seine Fantasien herumtollen. Seine Mutter stürmte in sein Zimmer und erzählte ihm so schnell so viele Dinge, dass er sowohl den Anfang als auch allerhand zwischendrin gar nicht richtig aufnehmen konnte. Sachen wurden in einen Rucksack gestopft, Geld drückte sie hinterher. Sie warf ihm seine Jacke um den Hals und schrie ihn an, dass er weglaufen sollte. Einfach so. Von jetzt auf gleich. Und er sollte sie alleine lassen: seine Mutter, seine einzige Familie. Doch für Widerworte hatte er keine Zeit. Es rumpelte im Haus, es krachte das Holz der Möbel. Seine Mutter rannte hinab ins Erdgeschoss und laute Stimmen rangen miteinander um den Sieg. Er spürte sehr gut, welche Kräfte dort unten am Werk waren.
Liams Beine waren schwach, wollten sich nicht bewegen. Auch wenn seine Mutter ihn unter Tränen angefleht hatte, sie wollten nicht weglaufen. Sie wurden nur stark, wenn er zur Treppe schaute; und nur dorthin trugen sie ihn. Zwar zitternd aber stetig kämpfte er sich bis zur Treppe und wollte gerade hinabschreien, dass er zur Hilfe kam, als ein starkes Beben und eine Explosion ihn herumrissen. Durchs Fenster stolperte er über das Vordach hinab in den Schnee, fiel sanft genug, um sich nichts zu brechen und hart genug, um es nicht verstecken zu können. Aus dem Haus wuchsen Flammen empor. Die Stimmen waren erloschen. Liam wollte hinein, doch die Stimme seiner Mutter holte ihn in Gedanken wieder ein. Als er merkte, dass jemand hinauskam, versteckte er sich instinktiv. Zwei streng gekleidete Männer tauchten aus dem brennenden Haus auf. Ihre Anzüge hatten einiges abbekommen und aus Wunden tropfte das Blut. Liam wusste sofort, dass sie mit seiner Mutter gekämpft hatten; und er verdrängte, was er bereits ahnte. Während die Männer noch atmeten, musste seine Mutter …
Er hatte es kaum richtig bestätigen können. Beim ersten Anblick des am Boden liegenden Körpers war er ausgerissen. Sein Gespür hatte ihm sofort gesagt, dass es vorbei war. Er brauchte nicht genauer nachschauen. Und zum Glück hatte er so reagiert. Kurz nach ihm kehrten die bösen Männer zurück und suchten den Jungen, den sie zuvor nicht gefunden hatten. Während sie alle Ecken der Ortschaft durchkämmten, hatte Liam die erste Fähre bestiegen, die Richtung Norwegen fuhr.

Die Frage nach der Identität dieser Männer verfolgte ihn noch die folgenden Jahre, doch eine Antwort begegnete ihm nirgends. Seine Fährte schienen sie direkt verloren zu haben, denn während er von Norwegen aus gen Osten quer über den skandinavischen Hund irrte, kamen sie ihm nicht mehr unter die Augen. Niemand setzte ihm nach.
Eine zweite Frage verdrängte die erste von ihrem Podest: Wohin?
Das Leben, welches er nicht hatte eintauschen wollen, war plötzlich fort und ein neues, nicht einschätzbares war an dessen Stelle getreten. Seinen Gedanken, einfach irgendwo anzuhalten und zu fragen, ob man ihn aufnahm, verwarf er schnell. Dafür glaubte er noch zu sehr daran, dass man ihn verfolgte. Erst als er Finnland hinter sich gelassen und ins russische Land einreiste, verließ ihn die Paranoia. Wenn man ihn bis dorthin nicht gefunden hatte, so dachte er sich in seinen jungen Jahren, würde man es auch jetzt nicht mehr. Immerhin war er nur ein Kind. Er war keine Gefahr. Es lohnte sich nicht, ihn zu verfolgen - meinte er.
In Russland reiste er weiter nach Osten, ohne einen speziellen Grund dafür zu haben. Er hatte sich einfach daran gewöhnt, zu reisen; und irgendwie fand er sogar Gefallen daran. Die vielen neuen Eindrücke lenkten ihn oft von seinem Schicksal ab.
Zwei Jahre vergangen, in denen er sich mit kleinen Erledigungen und schwarzer Arbeit am Leben hielt. Botengänge für zwielichtige Personen standen auf der Tagesordnung, an deren Ende es nicht selten hart auf hart kam. Sich zur Wehr zu setzen, lernte Liam daher schnell. Ansonsten versteckte man ihn auf Baustellen, ließ ihn schwere Sachen herumtragen und sonstige gefährliche Arbeiten machen. Der Junge sagte immerhin zu allem ja, schien sich für nichts zu schade und hielt sein Leben für nicht besonders wertvoll. Ein gefundenes Fressen also für jeden Arbeitgeber, der es nicht so ernst mit legaler Arbeit anging. Abseits dessen war ein Jugendlicher wie er jedoch ungern gesehen und sollte sofort ins Waisenhaus geschickt werden. Tatsächlich war er sogar einige Zeit in einem gewesen, rannte nach einiger Zeit aber fort. Er hatte den Eindruck, dass mit jedem Tag mehr schlimme Dinge passierten. Angefangen bei Kleinigkeiten wurden sie immer größer, bis er es nicht mehr aushielt, sich selbst die Schuld daran zu geben. Seine Mutter hatte ihm zumindest so viel erzählt, dass es mit seiner Herkunft zu tun hatte. Und apropos - Liam lernte auf eigene Faust, mit seinen Fähigkeiten umzugehen. Teilweise rannte er als Vargr durch die Landschaft. Manchmal entstanden dadurch Gerüchte über einen großen Wolf, der sich in den Wäldern herumtrieb und eine Gefahr für das Vieh der Bauern darstellte. Oft suchten sie vergebens, fanden nichts. Doch dann gab es auch Fälle, wo sich Liam selbst verlor und als Vargr das Vieh riss. Dann dachte er, musste er noch schneller rennen, um nicht entdeckt zu werden.

Wohl mit vierzehn Jahren und in irgendeinem Dorf im Westen Sibiriens versteckte er sich erneut vor den Gerüchten über einen gefährlichen Wolf außerhalb der Ortschaft. Er hatte eine lange Strecke hinter sich und der Hunger nagte an ihm. Bei einer Bande von Rabauken fand er Unterschlupf, die ihm ein paar Sachen gaben. Vor allem aber wollten sie ihn dazu anstacheln, bei einem kleinen Raubzug mitzumachen. Vor wenigen Tagen war eine alte Frau mit Haus verstorben. Liam ließ sich damit locken, dass es dort Hab und Gut zu finden gab, welches nun niemandem mehr gehörte. Bestehlen wollte er nur ungern andere, doch von den Toten … von denen konnte man nehmen. Die hatten im Jenseits keine Verwendung mehr für ihre Sachen im Diesseits. Also ging Liam mit. Schnell fiel auf, dass das Haus gar nicht so menschenleer war, wie man ihm erzählt hatte. Licht brannte hinter den Fenstern und er hörte, wie die Rowdys über ein Mädchen sprachen und was sie mit ihr anstellen wollten. Liam ignorierte es und redete sich ein, nur nach nützlichen Gegenständen oder vielleicht sogar Geld zu suchen und dann wieder zu verschwinden. Doch auch das klappte nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Als er die Schreie des Mädchens hörte, das sich gegen die Eindringliche wehrte, war es, als legte sich ein Schalter in seinem Kopf um. Plötzlich ließ er alles liegen und eilte dorthin, wo das Verbrechen seinen Lauf nehmen wollte. Umringt von viel zu vielen Kerlen hatte das Mädchen alle Hände voll zu tun, sich nicht zerreißen zu lassen. Sofort wollte Liam dazwischen gehen. Den ersten riss er von ihr weg, dem zweiten gab er seine Faust zum Kosten. Tumult brach aus, der bereits nach wenigen Sekunden jäh beendet wurde. Liam konnte sich später nur noch daran erinnern, wie dicke, mit Dornen besetzte Ranken aus dem Boden schossen und um sich wirbelten. Die Eindringlinge wurden gefesselt, wurden weggeschleudert. Die dicken Dornen bohrten sich in ihre Arme, ihre Bäuche, ihre Körper. Sie alle verstummten - auch Liam.

Tage später wachte Liam in jenem Haus wieder auf, in welches er eingebrochen war. An seiner Seite saß das Mädchen, welches er hatte ausrauben wollen. Sie erzählte ihm, was passiert war und dass es ihre Schuld war, was ihm zugestoßen war. Sie sprach über ihre Kräfte, die sie nicht unter Kontrolle hatte. Zum ersten Mal sah sich Liam jemandem gegenüber, der wie er … kein Mensch war. Zwar konnte sie ihm selbst nicht genau sagen, was sie war und sie war sicher kein Jötunn wie er, doch sie war auch kein Mensch. Die beiden unterhielten sich viel, während er sich weiter erholte; sprachen über sich, über ihre Vergangenheit und auch über ihre Zukunft. Keiner von ihnen hatte einen Plan davon, was sie als nächstes tun sollten. Dass sie jedoch etwas ändern mussten, wurde ihnen unweigerlich schnell klar. Gut eine Woche verbrachten sie noch in dem Dorf, dann wurden die Gerüchte immer erdrückender. Während Liam den Vorfall überlebt hatte, waren die anderen Jugendlichen ums Leben gekommen. Ihr Verschwinden sorgte für Aufsehen und irgendwann erzählten sich alle, dass man sie das letzte Mal auf dem Weg zum Haus der verstorbenen Frau gesehen hatte.

Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie ihre Bleiben aufgeben würden. Fortan reisten sie zusammen gen Osten, so wie es Liam gewohnt war. Beide hatten sie ihre Familien verloren und besonders für Liam hatte er in Lily zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder jemanden gefunden, dem er so etwas wie Vertrauen schenken konnte. Sie hatte ein warmes, liebevolles Wesen und ein Lächeln, mit dem sie ihn zu verzaubern wusste. Ihr zerbrechlicher Anschein, auch wenn große Kräfte in ihr schlummerten, griff Liam genau dort an, wo er am empfindlichsten war. Er wollte sie beschützen, ihr Geborgenheit schenken und dafür ihre Wärme empfangen. Nicht als Bruderfigur wollte er das. Die beiden kamen einander auf andere Weise näher, bis aus dem Knistern ein Knallen wurde. Da war klar, dass es nicht nur ihm so ging, sondern auch Lily romantische Gefühle für ihn entwickelt hatte.
An dem häufigen Wechsel ihres Aufenthaltsortes änderte dies jedoch wenig. Im besten Fall blieben sie nur wenige Monate in einem Ort; im schlimmsten Fall nur ein paar Tage. Verschiedene Gründe traten dabei auf. Manchmal waren es gierige Kerle, die Lily nachstellten und dann von Liam verprügelt wurden und manchmal waren es einfach nur unglückliche Vorgänge, die den beiden ihre Bleibe oder ihre Arbeit kosteten. Meist sorgten sie sich dann auch um ihre Identität und die Reaktion der Menschen, wenn sie aufflogen. Also zogen sie weiter und hofften, in der nächsten Stadt länger bleiben zu können. Irgendwo, so dachten sie sich, würden sie ein Fleckchen finden, wo sie nie mehr von verschwinden mussten. Von der großen, blumigen Zukunft träumte Liam nie. Er lebte von einen Tag in den nächsten und war nur darauf bedacht, für seine Liebe zu sorgen. Sollte sich dabei herausstellen, dass sie einen Ort gefunden hatten, an dem sie ewig bleiben konnten, so würde er es still akzeptieren.

Hin und wieder verfolgten ihn die Erinnerungen an jenen Tag, als er seine Mutter und sein Zuhause verlor. Jedes Mal, wenn er der Meinung war, Unheil gebracht zu haben, tauchte in seinen Träumen auf. Und auch Visionen, welches Unglück er Lily bereiten konnte, gehörten dazu. Still schweigend sperrte er sie in seinem Kopf ein, weil er sie nicht damit belasten wollte. Doch es nagte immer mehr an ihm. Jedes Mal, wenn er sich die Schuld für ihr Weiterreisen gab, wurde das Gewicht schwerer, die Tonne voller, die Last weniger erträglich. Was, wenn es wirklich nur seine Schuld war, dass sie keine Ruhe fanden? Was, wenn Lily wegen ihm dazu verdammt war, nie wieder einen Ort ihr Zuhause nennen zu können? Dieser Gedanke - er beschäftigte ihn. Es wäre wohl schlauer gewesen, darüber mit ihr zu sprechen, doch Liam entschied sich dagegen. Auch wenn sie über vieles offen sprachen, so gab es diese dunklen Seiten, von denen er ihr nichts erzählen mochte; sei es weil er sie nicht verschrecken wollte oder weil er sich dafür schämte. Sie waren tiefe Flecken auf der Weste eines Beschützers. Vor alles und jedem konnte er sie bewahren … doch nicht vor sich selbst, wie es schien.
Eines Tages, da betraten sie wieder die Bühne seines Lebens - die streng gekleideten Männer. Er hatte gedacht, sie nie wiedersehen zu müssen, dass sie jeden Gedanken an ihn verworfen hatten. Doch scheinbar hatte er sich geirrt. Die ganze Zeit über mussten sie nach ihm gesucht haben, bis sie ihn schließlich fanden. Ein Konflikt brach aus wie damals in Keflavik, den Liam nur um Haaresbreite überlebte. In riesiger Gestalt und fernab seiner guten Sinne ließ er ein Schlachtfeld zurück. Lily fand ihn mitten in der Wildnis - zerrissen und schwer blutend. Sie nahm ihn und floh mit ihm erneut - ein letztes Mal. Denn als Liam wieder zu sich kam, fasste er einen fatalen Entschluss. Das Mädchen, welches ihm so viel bedeutete, er wollte sie nicht an diese Männer verlieren, wie er einst seine Mutter verlor. Auch wenn sie nicht von seinem Blut war, so war ihre Verbindung zu ihm bestimmt ausreichend, um ihr Leben in Gefahr zu bringen. Und Liam sah nur eine Lösung, um sie zu beschützen, denn einen zweiten Kampf würde er nicht überleben. Er war noch ein Kind, kaum ausbildetet im Umgang mit seinen Kräften. Wenn selbst seine Mutter es nicht schaffte, wie sollte er es dann? So konnte er Lily nicht beschützen, wenn es darauf ankam.
In dieser Nacht schrieb er einen Brief an Lily und schob ihn ihr unter. Sie lag neben ihm, nachdem sie sich den ganzen Tag um ihn gekümmert, ihn gepflegt hatte. Undankbar kam er sich vor und fern jedem Recht, ihre Güte und Wärme zu verdienen. Doch es war das Beste für sie, so stand es auch in dem Brief geschrieben. Ohne große Erklärung war da nur dieser Satz zusammen mit einer Entschuldigung, welches Leben er ihr bereitet hatte. Mit ihm würde sie aus dieser Teufelsspirale niemals herauskommen.
Am nächsten Morgen war er nicht mehr da und neben Lily klaffte eine schmerzende Leere.

Liam floh weiter gen Osten, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben, ohne einen wirklichen Sinn mehr zu empfinden. Das Mädchen, dem er sein Leben hatte widmen wollen, war nun weg. Was also tun? Wohin also gehen? Er ignorierte all diese Fragen und rannte einfach, bis ihn die Küste stoppte. Von dort aus ging es gen Süden und über Monate hinweg gelangte er bis in den Südosten Asiens. In einer chinesischen Stadt gabelte ihn ein Mann auf, der ihn sofort an die streng gekleideten Kerle erinnerte, die so viel Leid in sein Leben gebracht hatten. Aggressiv und ängstlich zugleich reagierte er auf die ersten Annäherungsversuche des Mannes. Es dauerte seine Zeit und viel Mühe war nötig, um den Jungen zu Sinnen zu bringen und ihm zu erklären, dass Liam vollkommen missverstand. Der fremde Mann war ein Agent, der explizit nach Wesen Ausschau hielt, welche die Menschen nur aus Sagen und Märchen kannten. Er erzählte Liam von einer Insel, auf der es für seinesgleichen einen Ort zum Leben und Lernen gab. Dort wäre er sicher und dort würde man ihm die Möglichkeit geben, mit sich selbst klarzukommen. Zwar zögerte Liam anfangs, doch dann wurde ihm schnell klar, dass es kein Angebot war, welches er ausschlagen sollte. Und selbst wenn es eine Falle war, dann würde er auch aus dem Verkehr gezogen werden. Er war das Davonlaufen leid. Also konnte er genauso gut dieses Shima no Koji ausprobieren.

Am Tag vorm heiligen Abend, mitten in der Weihnachtszeit, kam er schließlich mit einem Schiff auf der Insel an. Die Schule befand sich in den Ferien und die Schüler waren alle auf einem Ausflug auf der japanischen Insel Hokkaido. Das In-Processing lief recht schnell ab und wurde zum Großteil auf das neue Jahr verlegt. Fast hätte Liam erwartet, die Feiertage alleine im Wohnheim zu verbringen, doch zu seinem Glück - oder auch Unglück - befand sich noch eine Lehrerin auf der Insel, die bereit war, ihn als Nachzügler nach Hokkaido zu bringen.


Fähigkeiten


Stärken
Physische Stärke
Er ist ein Riese - und Riesen sind stark. Sehr sogar. In seiner menschlichen Form übertrifft er jeden Normalsterblichen, ohne jedoch Häuser versetzen zu können. Der wirkliche Stärkeaufwuchs wird erst in seiner Vargr-Form bemerkbar, wo er abhängig von seiner Größe noch mehr physische Stärke aufbringen kann und die Häuser lieber einreißt, statt sie zu versetzen.
Für seine menschliche Stärke trainiert er alle ein bis zwei Tage, weil es für ihn schlichtweg logisch erscheint, stark sein zu müssen, wenn man andere beschützen will.

Eisresistenz
Schon seine Ahnen trotzten den eisigen Temperaturen mit Leichtigkeit. Auch für den Isländer fühlt sich die Kälte eher angenehm statt unangenehm an.

Widerstandsfähigkeit
Was wäre ein Beschützer wert, der sofort einknickt? Wie man es von einem Jötunn erwartet, ist er standhaft wie die Mauern von Asgard. Sowohl physisch, als auch magisch und gegen Gifte weist er eine hohe Widerstandsfähigkeit auf.

Vitalität
Passend zu seiner Defensive besitzt Liam eine stark ausgeprägte Vitalität. Auch unter schweren Bedingungen schafft er es, zu überleben und kann auch mit schweren Wunden seinen Auftrag als Beschützer durchführen. Erst wenn seine Aufgabe erledigt ist, erlaubt er es sich, zusammenzubrechen. Und hinterher, so ist das mit den Jötunn, heilen seine Wunden schneller als bei einfachen Menschen. Eine offene Wunde wird zwar nicht innerhalb von Sekunden verschwinden, doch binnen ein bis zwei Tagen wird sie sich schließen und nur noch eine Narbe zurücklassen. Am Ende ist es immer abhängig von der Schwere der Verletzung.

Beschützerinstinkt
Wenn es darum geht, etwas zu beschützen, dann wächst Liam schnell über sich hinaus und mobilisiert zusätzliche physische Kräfte. Ähnlich einem mit Adrenalin vollgepumpten Menschen, der plötzlich zu Aktionen fähig ist, die man ihm vorher nie zugetraut hätte, ist Liam in der Lage, schwerer zu heben, stärker zu schlagen, weiter zu laufen … Je wichtiger es ist, was es zu beschützen gilt, desto größer ist der Effekt. Und hinterher, wenn Ruhe einkehrt, holen ihn die Kosten in Form von großer Erschöpfung ein.

Schwächen
Magische Schwäche
Während er auf der physischen Seite gesegnet wurde, ist sein magisches Handwerk sehr gering ausgeprägt. Über Zaubersprüche oder derartiges verfügt er nicht. Seine einzige Hoffnung liegt darin, dass ihm sein Erbe irgendwann mal einen Trick an die Pfote gibt.

Feuerschwäche
Und hier ist nicht nur die Rede davon, dass ihm schnell zu warm wird. Auch die Erlebnisse aus seiner Kindheit - das brennende Haus und der damit verbundene Verlust seiner Mutter - erzeugen bei ihm traumatische Reaktionen.

Selbstverstrauen / Blindheit
Liams Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten passt zwar sehr gut zu seinem Beschützerinstinkt, sodass er stets standhaft bleibt; allerdings führt dies auch schnell dazu, dass er mehr Schaden davonträgt, als es ein schlaueres Vorgehen gekostet hätte.

Selbstzweifel / Unheilsbote
Ja, auch jemand mit sehr viel Selbstvertrauen kann viel Selbstzweifel in sich tragen. Der Fluch des Unheilsboten lastet schwer auf seiner Seele und er neigt dazu, sich aus Gesellschaften zurückzuziehen, um die Auswirkungen seines Unheils zu minimieren. Vor allem bei Personen, die ihm viel bedeuten, ist der Zwiespalt zwischen Nähe und Distanz zehrend.

Big Bad Wolf
Je größer er wird, desto schwerer wird die Kontrolle. Und je schwerer die Kontrolle wird, desto kräftezehrender ist die Verwandlung. Im schlimmsten Fall knockt sich Liam dadurch mehrere Stunden oder gar Tage aus.

Besondere Fähigkeiten
Nur eine Fähigkeit ist hier zu nennen und zwar die Verwandlung in einen Vargr. Als dieser verfügt Liam über eine enorme Stärke; die jedoch noch viel Luft nach oben hat, um an die sagenhaften Vorfahren heranzukommen. Wo dieser Vargr hinbeißt, da wächst kein Gras mehr. Und vor allem kann er fast alles verschlingen, wenn er nur seine Größe anpasst. Liam kann in seiner Vargr-Form auf Wunsch an Größe zunehmen oder wieder verlieren. Allerdings zollt das Wachsen einen großen Tribut. Je größer er wird, desto schwerer hat er sich unter Kontrolle. Dies kann zu einem blinden Wahn führen, der in Erschöpfung und Ohnmacht endet - oder direkt die Ohnmacht einläuten. Bei besonders starker Erschöpfung schläft er gerne mal den ganzen Tag durch oder noch länger, ehe er wieder ein Auge öffnet.
In seiner Vargr-Form besitzt er außerdem nochmal eine gesteigerte Widerstandskraft und Vitalität wie Selbstheilung.

Besonders erwähnenswert ist, dass unabhängig ob in der Menschen- oder Vargr-Form: Liams Beschützerinstinkt hat sehr großen Einfluss auf seine Stärke und Durchhaltekraft. Von selbst geht er ohnehin kaum in die Offensive. Er pflegt nur die Defensive

Fluch der Hróðrsvitnirs
Der Familienfluch ist im Grunde kein wirklicher Fluch, der einst verhängt wurde. Er war schon immer Teil dieses Geschlechts von Jötunns. Allerdings führten nachfolgende Eigenschaft dazu, dass die Hróðrsvitnirs Ziel einiger Weltverbesserer wurden. Erst durch die Vermischung mit den Genen von Liams unbekannten Vater wurde ein Jötunn geboren, der diesen dunklen Seiten seines Blutes Einhalt bieten kann.

Langes Leben, langes Wachstum
Als Jötunn ist man dazu verdammt, ein Riese zu werden. Doch dieses Schicksal zeigt sich nur schleichend. Vom Kind bis zum Erwachsenen wächst der Jötunn wie jeder Mensch. Doch danach geht es weiter. Gesegnet mit einem schier endlosen Leben, welches nur durch Krankheit oder Todschlag beendet werden kann, wächst ein Jötunn jeden Tag ein unscheinbares Bisschen mehr. Während einer Zeitspanne, in der ein einfaches Menschenleben schnell verblasst, können sie riesige Ausmaße annehmen.
In Liams Fall, was ihm noch nicht bewusst ist, hält sich dieses endlose Wachstum noch mehr in Grenzen, sodass es bei ihm länger dauern wird als bei seinen Vorfahren.

Appetit auf Leichen / Aas
Im Angesicht eines toten Lebewesen weiß ein Hróðrsvitnir sich nur schwer zu beherrschen. Zu gerne möchte er es verschlingen und es sich einverleiben. Mit letzterem ist auch gemeint, dass dadurch ein Teil der Mahlzeit übernommen werden kann. In erster Linie Größe, Stärke und Fähigkeiten. Das wiederum bedeutet jedoch nicht, dass ihm nach dem Vertilgen eines Vogels Flügel wachsen. Nur bei außergewöhnlichen Mahlzeiten kann ein kleiner Teil übernommen werden. Vor allem aber fördert das Verschlingen von Leichen das Wachstum des Jötunn. Nur selten wurden Hróðrsvitnirs ihres Alters wegen so riesig. Meist lag es an ihrem Speiseplan und den damit verbundenen Grausamkeiten. Ein abgetrennter Finger würde übrigens schon reichen, um ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen.
In Liams Fall besteht dieser Appetit immer noch, doch sollte es ihm besser gelingen, ihn zu kontrollieren. Viel Übung wird dennoch von Nöten sein. Außerdem wirkt sich der Verzehr von Leichen und Aas kaum auf seine menschenähnliche Form aus sondern hauptsächlich auf seine Vargr-Form.

Unheilsbote
Wo die Hróðrsvitnirs auftauchten, bleibt es nie lange ruhig. Diese Eigenschaft wirkt tatsächlich wie ein Fluch. Wenn sie nicht allein durch ihre Anwesenheit und den damit verbundenen Problemen für Unheil sorgen, dann ist es irgendetwas anderes, was nur deshalb geschieht, weil ein Hróðrsvitnir sich in der Nähe befindet. Je mehr derjenige sogar daran glaubt und sich der Negativität hingibt, desto stärker ist die Wirkung.
In Liams Fall ist es erstmals für einen Hróðrsvitnir möglich, mit gutem Glauben den inneren Unheilsboten klein zu halten. Vermutlich ist es sogar möglich, ihn gänzlich auszutilgen, wenn man vollends davon überzeugt ist, kein Unglücksbringer zu sein. Doch dieser Weg ist sehr schwer für Liam, denn immer wieder musste er ansehen, wie um ihn herum etwas zu Bruch ging.


Was das Schulische angeht


Unterrichtserfahrung
Liam besuchte vor Isola nur die Grundschule. Alles weitere hatte er sich eigenständig beigebracht, was manchmal besser und manchmal schlechter lief.

Motivation
Den Sinn des Lernens versteht er. Als Nutzlos würde er es grundsätzlich nicht beschreiben. Aber Liam hat auch gemerkt, dass vieles gelehrt wird, was einem im Leben nichts hilft. Je nach Stoff kann es daher schnell vorkommen, dass er es nicht für nötig hält, aufzupassen, er also keine Motivation dafür besitzt. Nur für ihn brauchbare Inhalte werden aufgenommen und das sogar mit großem Interesse.

Bevorzugte Kombi der Schuluniform
Sommer wie Winter das lange Hemd ohne Krawatte. Dazu Hose, Socken, Schuhe und den Mantel drüber. Letzterer wird im Sommer leider weggelassen. Er würde sich sogar trauen, eigene Kapuzenjacken über das Hemd zu ziehen.

Auswahl des Fähigkeitstrainings
Transformation & Selbstkontrolle / Kampf

Level/Niveau der/des FTF
2/5 // 2,5/5

Spezialfach (Alchemie/Runologie)
Runologie

Wahlfach (Kunst oder Musik)
Kunst


Zusatzinfos


Lernen auf der Straße
Was macht man, wenn man von daheim geflohen ist und zu viel auf Achse ist, um irgendwo noch zur Schule zu gehen? Genau! Man klaut den Kindern auf der Straße ihre Schulbücher. Alternative dazu ist, dass man sich die Bücher gegen Dienstleistungen austauscht. Doch keine Sorge, Liam hat keine unanständigen Dinge getan. Er ist auch kein Streber, aber ihm ist bewusst, dass manche Sachen, die man in der Schule gelehrt bekommt, im Leben etwas bringen. Daher hat er oft Schulkindern in seinem Alter angeboten, ihre Peiniger und Mobber zu vermöbeln, wenn er sich dafür ihre Schulbücher ausleihen konnte.

Nicht die ganze Wahrheit
Auch wenn sich Liam bei Vertrauten und Geliebten viel offener verhält, so halten ihn seine Schattenseiten dennoch von ab, mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. So erzählte er Lily beispielsweise viel über sich und sein Dasein als Jötunn, verschwieg jedoch die unheilsbringende Seite seines Familienfluches, weil er Angst vor ihrer Reaktion hatte. Auch über die streng gekleideten Männer, die für den Tod seiner Mutter und sicher noch weiterer Jötunn verantwortlich sind, verlor er kaum ein Wort. Besonders diese gefährlichen Sachen behielt er lieber für sich, um Lily nicht damit zu belasten.

Elsa Brändström
Liam hat von Natur aus ein Faible für Personen oder gar Wesen, die zum Schutze anderer eintreten oder eingetreten sind. Eine dieser Personen, die er achtet, ist Elsa Brändström. Er lernte sie im Unterricht während seiner Zeit in Keflavik kennen und wählte später ihren Nachnamen als seinen Decknamen, da sie beide am selben Tag im Jahr Geburtstag haben.

Bedeutung von William / Liam
Liam ist eine Kurzform von William und beide besitzen daher dieselbe Bedeutung. Sie stehen für Wille, Entschlossenheit (willio / Althochdeutsch) und Helm, Schutz (Helm / Althochdeutsch); zusammengesetzt kann man di Namen als »der entschlossene Beschützer« übersetzen.

Bedeutung von Hróðrsvitnir
Im Grunde nur eine andere Bezeichnung für Fenrir / Fenriswolf, die Tyr - gemäß der Lokasenna (Edda-Erzählung) - verwendet. Der Name bedeutet »berühmter Wolf«. Fenrir ist auch der Vater weiterer Wölfe.

Fenrir, Garm, Managarm
In Liams Konzept fließt die Inspiration mehrerer mythologischer Wolfsfiguren ein. Am prägensten sind neben Fenrir auch Garm und Managarm. Garm behütet beispielsweise den Eingang zur nordischen Unterwelt (Beschützer) und Managarm wandelt auf der Erde umher, um das Fleisch der Toten zu verschlingen (Appetit auf Leichen).

Hommage an Alix
Da ich plane, meinen Charakter Alexandra Chevalier stillzulegen (verlässt die Insel), habe ich mir nicht nehmen lassen, ein paar Erinnerungen an sie in Liams Konzept einzubauen. Jeder meiner Alix’ hatte einen Garm an ihrer Seite; und die originale Garm spielt eine wichtige Inspirationsrolle bei Liam. Außerdem war auch Alix eine Art von Beschützerin, da sie sehr um das Wohl ihrer Schwester besorgt war. Auch Liam ist ein Beschützer - wenn auch nicht für seine nicht vorhandene Schwester.

Hommage an Benedict
Ich hatte mal kurzzeitig einen Charakter namens Benedict bzw. Ben. Auch dieser konnte sich in eine mythische Gestalt verwandelt, mit der er noch so einige Probleme hatte. Unheil war ebenfalls damit verbunden und seine Familie wurde wegen ihres Erbes gesucht. Zum Glück verfügt Liam nicht über dieselben Persönlichkeitskonflikte wie Benedict, weshalb ich ihn mir angenehmer zu bespielen vorstelle.
Ach ja - und beide haben einen unbekannten Vater, dessen Gene dieselbe Auswirkungen und dieselbe Hoffnungen mit sich bringen.
Ach ja #2 - beide besitzen ein Faible für Sagen und Mythologie.

Ruppige Persönlichkeit
Ich könnte jetzt behaupten, dass es ohnehin geplant war, doch parallel dazu hatte sich jemand aus unserem Forum gewünscht, dass mein nächster Charakter diese Eigenschaft erhält.

Avatar
Passt gut zur Familie.


Outgame


Charakteravatar
Nero aus Devil May Cry

Multiaccounts
Mathéo Tristam / Bernardo Gavri-El / Alexandra Chevalier / Valerye van Dyck

16 Jahre oder älter? ja
Erreichbarkeit bei Inaktivität o.ä.
ja

Regeln gelesen
in Ordnung











»If you don't heal what hurt you, you'll bleed on people who didn't cut you.«
Nach oben Nach unten
Caiwen

Caiwen

Zen 298

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205
Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Caiwen

Caiwen
BeitragThema: Re: Liam Brändström Liam Brändström EmptySo 5 März 2023 - 15:44
Angenommen!

Viel Spaß beim Posten!




Nach oben Nach unten
Seite 1 von 1

Gehe zu :
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Shima no Koji :: Pinnwand :: Schüler-